Powered by Seiten-Adresse: https://www.gesundheitsindustriebw.de/de/fachbeitrag/pm/ilm-3d-messtechnik/ ILM - 3D-Messtechnik Unterschiedliche Verfahren zur Form- und Gestalterfassung werden am ILM angewandt. Zu diesen zählen unter anderem die 3D-Formerfassung durch Streifenprojektion, die Interferometrie und die Kurzkohärente Interferometrie (OCT). 3D-Formerfassung durch Streifenprojektion ILM Dreidimensionale Darstellung eines Wundareals. © ILM Die Technik der Streifenprojektion beruht auf dem Prinzip der Triangulation, welches in diesem Fall auf drei Dimensionen erweitert wird. Damit ist eine 3-D Formerfassung von Oberflächen möglich. Die Streifenprojektionstechnik hat sich in der technischen Anwendung bereits zur Qualitätssicherung und zur Objektlageerkennung durchgesetzt. Sie kann aber auch in medizinischen Anwendungsbereichen sinnvoll eingesetzt werden. Am ILM wurden Systeme für unterschiedliche Anwendungen realisiert: In der Orthopädie die Vermessung von Fußanomalien, in der Dermatologie die Dokumentation von Falten und in der Chirurgie die quantitative Bestimmung von Wundvolumina. 1 Interferometrie In der Interferometrie überlagert man Lichtwellen von einem bestrahlten Objekt mit Referenzwellen. Durch Auswertung der Interferenzmuster werden Aussagen über kleinste räumliche oder zeitliche Veränderungen der Objektoberfläche möglich. Die darauf basierenden Interferometer können auf verschiedene Weise aufgebaut sein und so immer dem Messproblem angepasst werden. Interferometrische Aufbauten werden am ILM für einfache Aufgaben der Abstandsbestimmung oder Vibrationsanalyse bis hin zu komplexen Verfahren wie der Shearographie oder der Kurzkohärenztomographie eingesetzt. Kurzkohärente Interferometrie (OCT) ILM Schnittbild durch eine Kunststoffverbundschicht, gewonnen mit der Kohärenz-Interferometrie. © ILM Bei der Kurzkohärenz-Interferometrie wird als Lichtquelle kein Laser, sondern eine Quelle mit kurzer Kohärenzlänge verwendet, typischerweise eine Superlumineszenzdiode. Aus dem von einer Probe zurückgeworfenem Licht werden anhand der Interferenz die Photonen registriert, deren zurückgelegte optische Weglänge innerhalb der Kohärenzlänge gleich ist. Damit können Schichtdicken von transparenten und nicht transparenten Medien, Fehlstellen in den Schichtgrenzen von Verbundwerkstoffen oder Abstände von technischen Komponenten in komplizierten Aufbauten hochpräzise bestimmt werden. In der Medizin lassen sich mit OCT hochauflösende Einblicke der Augenhintergründe oder der obersten Schicht von Haut gewinnen. Viele der bekannten 3D-Messverfahren scheitern an stark streuenden bzw. semitransparenten Objekten. Hier erweist sich die konfokale Messtechnik und insbesondere eine Abwandlung, die chromatisch codierte Distanzmessung, als Mittel der Wahl. 2 Schlüsselelement bei diesem Verfahren ist ein Objektiv mit starker chromatischer Aberration. Über dieses werden ein oder mehrere mit Weißlicht beleuchtete Punkte auf die Probenoberfläche abgebildet. In Rückwärtsrichtung wird das remittierte Licht konfokal in ein oder mehrere Pinholes fokussiert. Bei der Wellenlänge, bei der die Abbildung über das chromatisch abhängige Objektiv exakt stimmt, gelangt der größte spektrale Lichtanteil durch das jeweilige Pinhole. Chromatisch kodierte Konfokale Messtechnik Über ein nachgeschaltetes FarbmessSystem ((multifokales) Spektrometer oder Farbkamera) kann letztendlich über die Bestimmung der spektralen Peaklage der Objektabstand in dem jeweiligen Messpunkt bestimmt werden. Die wesentlichen Kenngrößen (Peakbreite, Signaluntergrund, Messbereich, Auflösung etc.) dieses Systems können durch eine Reihe von Parametern (Lichtquelle, Brennweite und Farbfehler des Objektivs, Pinholegröße, FarbmessSystem etc.) beeinflusst bzw. gezielt parametrisiert werden. Am ILM wird dieses Verfahren u.a. in einer speziellen patentierten Anordnung zur Rauheitsmessung an Papier erprobt und in einer ebenfalls patentierten multifokalen Anordnung zur Topographiemessung an stark streuenden Proben. Pressemitteilung 08.01.2009 Quelle: ILM Weitere Informationen Dr. Karl Stock E-mail: karl.stock(at)ilm.uni-ulm.de Institut für Lasertechnologien in der Medizin und Meßtechnik (ILM), Ulm 3