Theoretische Teilchenphysik Ludwig-Maximilians-Universität München Dr. Michael Haack Aufgabenblatt 1 Abgabe: 27. Oktober 2016 Aufgabe 1: q/m (a) Ein geladenes Teilchen fliege geradlinig durch gleichförmige, gekreuzte ~ und B ~ (die aufeinander senkrecht steelektrische und magnetische Felder E hen und auch beide senkrecht zur Bewegungsrichtung des Teilchens). Welche Geschwindigkeit hat das Teilchen? (b) Nun werde das elektrische Feld ausgeschaltet und das Teilchen bewege sich auf einem Kreisbogen mit Radius R. Was ist sein Verhältnis von Ladung ~ und B ~ aus. zu Masse, q/m? Drücken Sie es durch R und die Beträge von E Aufgabe 2: Compton-Streuung Ein Photon der Wellenlänge λ stoße elastisch mit einem Elektron der Masse m zusammen. Zeigen Sie, dass die Wellenlänge des auslaufenden Photons durch h λ0 = λ + (1 − cos θ) (2.1) mc gegeben ist, wenn es in einem Winkel θ gestreut wird, s. Skizze. 16 l/HISTORICAL INTRODUCTION TO THE ELEMENTARY PARTICLES Before After Benutzen hierzuscattering. die Energieund Impulserhaltung, EinsteinbezieFigure 1.3Sie Compton A photon of wavelength X scatters offdie a particle, initially hc hung für die Energie eines Photons E = hν = und die relativistische at rest, of mass m. The scattered photon carries wavelengthλA’ given by equation (1.4). Energie-Impuls Beziehung für Teilchen der Masse m, d.h. E 2 = p~ 2 c2 + m2 c4 (diese gilt auch fürofmasselose Teilchen). the particle nature light on this level is to be reconciled with its well-established wave behavior on the macroscopic scale (exhibited in the phenomena of interference and diffraction) is a story I’ll leave to the quantum texts. Although the photon initially forced itself on an unreceptive community of physicists, it eventually found a natural 1 place in quantum field theory, and was to offer a whole new perspective on electromagnetic interactions. In classical electrodynamics, we attribute the electrical repulsion of two electrons, say, to the electric field surrounding them; each electron contributes to the field, and each one responds to the field. But in quantum field theory, the electric field is quantized (in the form of photons), and we may picture the interaction as consisting of a stream of photons passing back and forth between the two charges, each electron continually emitting them and continually absorbing them. And Aufgabe 3: Betazerfall Bevor das Neutron bekannt war, dachte man, dass der Atomkern aus Protonen und Elektronen besteht, wobei die Kernladungszahl durch den Protonüberschuss gegeben ist. Der Betazerfall wurde durch das Freiwerden eines Kern-Elektrons erklärt. Schätzen Sie mit Hilfe der Unschärferelation ∆x∆p ≥ ~ 2 (3.1) die Streuung der Impulswerte solcher Elektronen um den Erwartungswert ab. Benutzen Sie dabei r0 ≈ 1 fm für die Ausdehnung des Kern. Tatsächlich liegen die Impulse der emittierten Elektronen bei maximal etwa 1 M eV /c. Was schließen Sie daraus? Aufgabe 4: Baryon-Zerfälle Mitglieder des Baryon-Dekupletts zerfallen typischerweise nach 10−23 Sekunden in leichtere Baryonen des Baryon-Oktetts und Mesonen des MesonOktetts, z.B. ∆++ → p+ + π + . (a) Listen Sie alle Zerfallsmöglichkeiten dieser Art für ∆− , Σ∗+ und Ξ∗− auf. Beachten Sie, dass diese Zerfälle die elektrische Ladung und die Seltsamkeit erhalten, da sie durch die starke Wechselwirkung verursacht werden. (b) Welche der Prozesse aus Teil (a) sind kinematisch tatsächlich erlaubt? (Schauen Sie die Massen der auftretenden Teilchen z.B. auf Wikipedia nach.) (c) Wiederholen Sie die Analyse aus Teil (a) und (b) für das Ω− . Bemerkung: Gell-Mann hat aufgrund des Ergebnisses aus Teil (c) vorhergesagt, dass das Ω− deutlich langlebiger ist als die anderen Mitglieder des Baryon-Dekupletts. Es zerfällt jedoch durch die schwache Wechselwirkung, bei der die Seltsamkeit nicht erhalten ist (Lebensdauer: ca. 10−10 Sekunden). Aufgabe 5: Meson- und Baryon-Kombinatorik (a) Wie viele verschiedene Meson-Kombinationen erhält man für n Quark Flavours? (b) Wie viele verschiedene Baryon-Kombinationen erhält man für n Quark Flavours? Bei Fragen: [email protected] 2