Zur Systematik des transurethralen Blasenkatheterismus

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PAUL HARTMANN AG
89522 Heidenheim
Deutschland
25.09.2006
8:52 Uhr
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Zur Systematik des
transurethralen Blasenkatheterismus
PAUL HARTMANN Ges.mbH
2355 Wiener Neudorf
Österreich
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8212 Neuhausen
Schweiz
Pflegesets
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Inhaltsübersicht
Vorwort
Herausgegeben von der
PAUL HARTMANN AG
D-89522 Heidenheim
Ausgabe Mai 2006
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Möglichkeiten und Risiken des Blasenkatheterismus
4
Wege der Keimverschleppung
6
Infektionsprophylaxe und Vorbereitung
8
Einmalkatheterismus bei männlichen Patienten
12
Einmalkatheterismus bei weiblichen Patienten
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Legen und Pflege eines Dauerkatheters
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Das Peha Katheter-Set-System
18
Literatur
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Vorwort
Jede transurethrale Instrumentation kann
eine intrakanalikuläre und durch Urothelverletzungen eine hämatogene oder lyphogene
Invasion dabei eingebrachter Mikroorganismen ermöglichen. So zählt der Katheterismus
zu den häufigsten Ursachen einer UrethroZystitis mit möglicher deszendierender
Prostatitis, Epididymitis oder aszendierender
Pyelonephritis bzw. einer gramnegativen
Bakteriämie und Urosepsis.
Aber auch der Gewissenhafte und manuell
Geschickte kommt ohne richtiges Besteck
nicht aus. Systematisierte Arbeitsabläufe
wiederum – als Voraussetzung der Asepsis –
sind ohne standardisiertes Zubehör in bestimmter Zusammensetzung gerade da in
Frage gestellt, wo der Katheterismus nicht
zum Routineeingriff gehört. Hier ist das
gebrauchsfertige, standardisierte Steril-Set
eine wichtige Hilfe.
Zur Infektionsprophylaxe ist – neben der
strengen Indikationsstellung – vor allem
qualifizierte Technik unter aseptischen
Bedingungen erforderlich. Die Katheterisierung soll unter ähnlichen hygienischen Normen wie ein operativer Eingriff durchgeführt
werden. Es ist viel schwieriger, in einer unsterilen Umgebung aseptisch zu operieren,
auch zu katheterisieren, als im chirurgischen
Operationssaal.
Die Auswahl des geeigneten Kathetertyps
und -materials wird von den Erfordernissen
des Anwendungsziels, der Drainagedauer
und von den anatomischen Gegebenheiten
bestimmt. Bei einer Katheter-Verweildrainage in der Klinik muss die Verwendung eines
hygienisch anerkannten und klinisch
bewährten geschlossenen Harnableitungssystems ebenso zum klinischen Standard
gehören wie die Beherrschung der täglichen
Katheterpflege.
Dazu ist eine Aus- und Weiterbildung im
moderner Methodik und mit problemorientierten, sterilen Hilfsmitteln erforderlich, um
die sachgemäße Handhabung des Katheters
und die Einhaltung der Asepsis zu garantieren. Der Katheterismus erfordert „genormte“
Handgriffe.
Die vorliegende Broschüre vermittelt Verständnis für das Erfordernis einer genormten
pflegerischen Technik mit standardisiertem
Instrumentarium. Gern wünsche ich ihr eine
gute Aufnahme bei allen, die Harnwegskranke betreuen.
Prof. Dr. med. Peter Brühl
Urolog. Univ.-Klinik, Bonn
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Möglichkeiten und Risiken des Blasenkatheterismus
Die Katheterisierung der Harnblase ist die
häufigste instrumentelle Methode zur Behandlung oder Untersuchung der unteren
Harnwege. Bei Blasenentleerungsstörungen
wurden schon seit alters her dünne Drainagen in die Blase geführt, um den lebensnotwendigen Harntransport sicherzustellen.
Babylonier und Ägypter nahmen dafür zarte
Schilfgrashalme, im ausgehenden europäischen Mittelalter kamen Federkiele zum
Einsatz. Der Eingriff wurde ohne viel Umstände, vermutlich von durchreisenden
Badern vorgenommen. Die Infektionswahrscheinlichkeit muss in einer Zeit, die zwar
den antiken Begriff der Hygiene kannte,
nichts jedoch von Mikroorganismen, Sepsis
und sterilen Arbeitsbedingungen wusste,
sehr hoch gewesen sein.
Seither hat sich die Praxis des Katheterisierens grundlegend verändert. Jedoch machen
auch die statistischen Daten der Gegenwart
keinen beruhigenden Eindruck. Untersuchungen aus den USA und der Bundesrepublik
Deutschland haben gezeigt, dass bis zu
13% aller stationär behandelten Patienten
an einer nosokomialen, also klinikbedingten
Infektion erkranken. Auf operativen Intensivstationen liegt die Durchschnittsquote noch
höher. Rund 15% von ihnen werden von
einer Infektion der Atemwege befallen, bei
etwa einem Viertel kommt es zur Wundinfektion. Nahezu jeder Zweite aber leidet an
einer Harnwegsinfektion, und die entsteht
meist nach einer Katheterisierung. Das wirft
die Frage auf, unter welchen Voraussetzungen und nach welchen Kriterien das
Katheterisieren der Harnblase heute vorgenommen wird. Vor allem aber: Wie kann ein
hoher Hygienestandard erreicht und etabliert
werden?
Unterschiedliche Faktoren sind dafür gleichermaßen wichtig und müssen zueinander
in Bezug gesetzt werden.
Zunächst ist immer vom Arzt die Indikation
für diesen Eingriff zu stellen. Hier gibt es
grundsätzlich kaum strittige Auffassungen,
allenfalls ist die Entscheidung im Einzelfall
von den vorhandenen technischen Einrichtungen abhängig.
4
Therapeutischer Katheterismus
Während im diagnostischen Bereich überwiegend der einmalige Einsatz eines
Katheters genügt, wird der therapeutische
Zweck vielfach nur durch einen mehrmaligen
(intermittierenden) Einmalkatheterismus
oder durch einen Verweilkatheter erreicht.
Die permanente Harnableitung dient besonders zur Überbrückung einer Blasenentleerungsstörung bei akut nicht korrigierbaren
mechanischen oder funktionellen Ursachen.
Durch einen Dauerkatheter kann nach bestimmten Operationen die Harnblase eine
Zeitlang ruhiggestellt werden, um den
Heilungsprozess zu fördern. Außerdem kann
auf diese Weise die Nierenfunktion kontrolliert werden.
Transurethral oder suprapubisch?
Grundsätzlich stehen zwei Wege für eine
Harnableitung zur Verfügung. Neben dem
transurethralen Zugang tritt die suprapubische Blasenfistelung, bei der mithilfe einer
Punktionskanüle der Katheter oberhalb des
Schambeins (os pubis) senkrecht zur Bauchwand in die Blase eingeführt wird. Dieser
Eingriff kommt fast ausschließlich für die
Dauerdrainage in Betracht und ist immer
dem Arzt vorbehalten.
Handschriftenillustration einer früheren Katheterisierung bei Blasensteinen
Diagnostischer Katheterismus
Wurden früher auch noch zur Restharnbestimmung oder zur Differentialdiagnose der
„Anurie“ Blasenkatheter gelegt, gilt dafür
heute die Ultraschalluntersuchung als schonendere und bessere Alternative. So sind die
diagnostischen Indikationsstellungen insgesamt seltener geworden. Für die bakteriologische Untersuchung genügt im Allgemeinen
der Mittelstrahlurin. Nur wenn diese Technik
versagt oder eine unklare Aussage erwarten
lässt, zum Beispiel durch aus dem Scheideneingang gespülte Bakterien, ist der Katheterismus indiziert. Gelegentlich macht auch
die psychische Hemmung einer Spontanmiktion diesen diagnostischen Weg erforderlich.
Keine der beiden Ableitungsformen eignet
sich für jeden Patienten. Nur eine individuelle Abwägung aller patientenbezogenen und
pflegerischen Faktoren wird zu einer sachgerechten Entscheidung führen. So wie die
transurethrale Drainage den Heilungsverlauf
durch entzündliche Komplikationen verschlechtern und durch Harnröhrenschäden
belasten kann, so führt die suprapubische
Katheterisierung bei falscher Indikation oder
unsachgemäßer Ausführung in einen lebensbedrohenden Risikobereich.
Eindeutig indiziert ist die suprapubische
Blasendrainage bei einer bereits bestehenden urethralen Verletzung, zum Beispiel bei
einem Harnröhrenriss, oder bei einer Verengung, wie sie infolge einer Prostatavergrößerung auftreten kann. Gegenüber einem
transurethralen Verweilkatheter, auf dessen
besondere Problematik noch eingegangen
wird, bietet der suprapubische Weg eine
wichtige Alternative, mit der vor allem die
schutzbedürftige Harnröhre umgangen werden kann.
In anderen Fällen stellt sich die Wahl allerdings gar nicht erst. So bedarf die Prophylaxe und Ausräumung einer Blasentamponade oder die Nachbehandlung der operierten Harnröhre oder Prostata immer noch
des transurethralen Dauerkatheters. Beim
akuten Harnverhalt aufgrund subvesikaler
Abflusshindernisse ist der transurethrale
Einmalkatheter indiziert.
Klassische Kontraindikationen für die suprapubische Blasendrainage sind Vernarbungen
oder Verbrennungen im vorgesehenen
Punktionsbereich, Blasentumor,unzureichend gefüllte Blase, Schrumpfung und
Formabweichung der Blase, Schwangerschaft, Darmüberblähung.
Diagnostischer Katheterismus
䡲 Harngewinnung für bakteriologische
Untersuchungen (wenn Mittelstrahltechnik versagt)
䡲 Sondierung der Harnröhre bei fraglicher
Lumeneinengung (Harnröhrenkalibrierung) und bei erstmaligem Harnverhalt
䡲 Diagnostik der unteren Harnwege
(z.B. Urodynamik, Zystogramm,
Urethrogramm)
䡲 Intensivüberwachung der Flüssigkeitsbilanz; Nierenfunktionsüberwachung
(meist Verweilkatheterdrainage)
䡲 Restharnbestimmung und Differentialdiagnose der Anurie (selten; heute fast
nur noch mit Ultraschall)
Therapeutischer Katheterismus
䡲 Blasenentleerungsstörungen, insbesondere bei langandauernden Operationen
mit forcierter Diurese, postoperativ
nach Eingriffen an der Blase und/oder
Harnröhre, bei hohen Restharnmengen
oder Harnverhalt durch subvesikale
Abflussbehinderung (z.B. ProstataAdenom); bei Bewusstlosigkeit und
nach rückenmarknaher Anästhesie
䡲 Blasenentleerung vor Operationen im
kleinen Becken und vor Geburten
䡲 Ausräumung einer Blasentamponade
䡲 Spül- bzw. Instillationsbehandlung
(selten)
䡲 Palliative Behandlung der Harninkontinenz (selten)
Die reale Häufigkeitsverteilung der beiden
Ableitungsmöglichkeiten macht deutlich,
wie wichtig profunde Fachkentnisse und ein
breites Fortbildungsangebot auch für den
vermeintlichen Routineeingriff des transurethralen Katheterismus sind: Im Pflegealltag
wie in der klinischen Praxis wird etwa zehnbis fünfzehnmal mehr transurethral als suprapubisch katheterisiert.
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Wege der Keimverschleppung
Harnblase und Urin sind im Normalfall
steril. Körpereigene Abwehrmechanismen
sorgen für die Erhaltung dieser Sterilität
䡲 eindringende Mikroorganismen werden
durch die natürliche Urinentleerung wieder ausgespült
䡲 die doppelte Schließmuskelanlage bildet
eine mechanische Barriere
䡲 die gesunde Schleimhaut der Harnblase
hat ausgeprägt keimabweisende Eigenschaften
Mit dem Einführen des transurethralen
Katheters in die Harnblase wird eine
Verbindung in das Körperinnere hergestellt;
die Sicherungsmechanismen der unteren
Harnwege sind damit durchbrochen. So
kann der Katheter zum Vehikel für pathogene Keime werden. Dabei stellt schon der
einmalige Katheterismus ein Infektionsrisiko
dar. Ungleich größer jedoch werden die
Probleme beim Dauerkatheter, der, ohne
Prävention, wie eine permanente Keimbrücke wirkt. Mikroorganismen sind in der
Umgebung immer reichlich vorhanden, zunächst am Patienten selbst. Am häufigsten
sind Autoinfektionen mit Fäkalkeimen entlang der Verweilkatheterschiene nachzuweisen, um so mehr, wenn der Patient immobilisiert und stuhlinkontinent, also konstant
perineal stuhlkontaminiert ist.
Außerdem kann die unmittelbare Umgebung
der Harnröhrenöffnung von verschiedenen
Enterobacteriazeen, Staphylokokken und
auch Enterokokken besiedelt sein. Sie haben
dort ihren im Normalfall problemfreien,
physiologischen Standort. Mit dem Katheter
werden sie aber leicht in den proximalen
Urethrateil und in die Blase verschleppt und
können dort dann eine Infektion auslösen.
Der katheterisierte Patient ist also eine entscheidende Infektionsquelle für sich selbst.
Um diesen Risikofaktor auszuschalten, wird
deshalb manchmal eine antibakterielle
Chemoprophylaxe angewandt. Sie führt
jedoch oft nur zu einer Scheinlösung. Zwar
kann auf diese Weise eine Abnahme des
Haupterregers E. coli erreicht werden, allerdings zugunsten selektionierter resistenter
Keime wie Enterobacter, Klebsiella, Serratia
und Pseudomonas, die vor allem durch ihre
häufige Antibiotika-Mehrfachresistenz als
problematisch einzustufen sind.
Nach wie vor sind auch die Hände des
Katheterisierenden potentielle Keimüberträger, besonders dort, wo die Voraussetzungen für steriles Arbeiten nicht zur vertrauten
Umgebung gehören. Von entscheidender
Bedeutung ist also die prophylaktische
Hygiene, in deren sorgfältige Überwachung
die möglichen Keimverschleppungswege
einzubeziehen sind.
Häufig wandern Mikroorganismen über die
mukopurulente Membran zwischen der
Oberfläche des Dauerkatheters und der
Harnröhrenwand aufwärts; gelegentlich
gelangen sie auch über Luftblasen im Katheterlumen in die Harnblase oder wandern in
der Harnsäule aktiv gegen den Strom aufwärts. Über die Kontamination des Blasenurins lösen sie so die gefürchtete Kettenreaktion aus, die über die Infektion der
Harnwege bis zur Urosepsis führen kann.
Die Keimverschleppung kann aber auch
hämatogen oder lymphogen erfolgen.
Verletzungen der Urethraschleimhaut durch
unsachgemäße Technik beim Katheterisieren
sind Keim-Eingangspforten über Blut- und
Lymphbahnen in den Körper und damit auch
in die Nieren.
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E. coli
(33,6 %)
Patient „A“
Keimquelle
Urin
Stuhl
Auto- Infektion
Urinsammelgefäß
Bettschüssel
rektales
Thermometer
Personal
(Hände,
Arbeitskleidung)
Blasenkatheter
Instrumente
Katheter
Endoskope
Spülgeräte
und
Flüssigkeiten
Gleitmittel
u.a.
Bett
Endoskopiestuhl
Wäsche
Staub
Luft
Patient „B“
Keimempfänger
Schema der Keimübertragung in der Urologie
(nach P. Brühl, 1983)
Enterokokken
(24,2 %)
Pseudomonas
(9,5 %)
Proteus
(71 %)
Klebsiella
(5,9 %)
Staph. aureus
(5,4 %)
Sonstige
(14,3 %)
Spektrum der Erreger nosokomialer Harnwegsinfektionen
(Quelle: F. Daschner in „Hygiene und Infektionen im Krankenhaus“, G. Fischer Verlag, Stuttgart, New York 1983)
Kommt es zu Störungen, beginnen sie meist
mit einer Harnröhrenentzündung (Urethritis),
die sich aszendierend auf die Blase (Zystitis)
und über die Samenwege deszendierend auf
Prostata und Nebenhoden ausdehnen kann.
Über die Harnleiter können das Nierenbecken (Pyelitis) und schließlich das Nierengewebe (Nephritis) infiziert werden. Der gemeinsame Krankheitsbegriff dafür ist Pyelonephritis.
Wenn der Patient nicht durch weitere Infektionen oder gar eine systemische Grunderkrankung belastet ist, spricht man von einer
primären Entzündung mit guten Heiltendenzen. Das gilt vor allem dann, wenn von der
Infektion nur die histologisch einfacher
gebauten Hohlorgane wie Harnröhre und
Harnblase betroffen sind.
Hat die Infektion aber das parenchymatöse
Gewebe der Niere selbst erreicht, ergeben
sich schwerwiegendere und komplizierte klinische Bilder mit hohem Fieber und starker
Beeinträchtigung des Allgemeinbefindens.
Wenn dann zusätzlich noch eine urologische
Grunderkrankung vorliegt, weitet sich das
pathologische Geschehen zur sekundären
Entzündung aus. Die Folge ist oft eine kostenintensive Verlängerung des stationären
Aufenthalts mit zusätzlichen Belastungen
und Risiken für den Patienten.
Schematische Darstellung möglicher Keimeinschleppungswege beim transurethralen Blasenkatheterismus bei männlichen Patienten:
– Keimbesiedlung der distalen Harnröhre
– über Luftblasen im Katheterlumen
– über die mukopurulente Membran zwischen Katheteroberfläche und Harnröhrenwand
– hämatogen oder lymphogen durch Verletzungen der
Urethraschleimhaut, insbesondere am Bulbus urethrae
Grundsätzlich steht die Infektionsanfälligkeit
immer in engem Zusammenhang mit der
individuellen Disposition des Patienten wie
Lebensalter, Allgemeinzustand und Immunabwehrstatus. Vor allem ein pathologisch
veränderter Harntrakt mit einer Störung der
lokalen Abwehrkraft schafft ein günstiges
Milieu für eingeschleppte Keime.
Keineswegs zu unterschätzen sind auch die
persönlichen Hygieneauffassungen des
Patienten, die durch behutsame Aufklärungsarbeit überprüft und gegebenenfalls
korrigiert werden müssen. Ein sachliches
Informationsgespräch mit Erläuterung der
Risikozusammenhänge wird von den Betroffenen auch als individuelle Zuwendung
empfunden und kann die Bereitschaft zur
Zusammenarbeit unterstützen.
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Infektionsprophylaxe und Vorbereitung
Für eine erfolgreiche Infektionsprophylaxe
sind Sorgfalt und Qualifikation des Katheterisierenden von entscheidender Bedeutung.
„Der Umgang mit dem Katheter ist Charaktersache“ (Rutishauser). Für Ärzte und
Assistenzberufe folgt daraus, dass der als
Routine geltende Eingriff mit einem den
möglichen Konsequenzen angemessenen
neuen Problembewusstsein zu sehen ist.
Nur eine äußerst gewissenhafte Vorbereitung und sorgfältige Durchführung der
Katheterisierung kann verhindern, dass für
den Patienten daraus ein „lebensgefährliches Abenteuer“ wird.
Der unbedingte Anspruch strikter Asepsis
kann aber nicht durch eine hygienisch sinnvolle Technik allein erfüllt werden. Systematisierte Arbeitsabläufe mit „genormten
Handgriffen“ sind auf standardisiertes
Katheterisierungsmaterial von absoluter
Sterilität angewiesen. Je höher der Anteil
eventuell kontaminierter Hilfsmittel, desto
höher ist auch das Infektrisiko. Für die
letztlich erforderliche „Non-touch-Technik“
werden daher immer wieder Katheter-Sets
zum einmaligen Gebrauch mit praxiserprobtem Inhalt gefordert.
Mit dem geringsten Risiko lässt sich der
Blasenkatheterismus dann vornehmen, wenn
er in der Praxis analog einem operativen
Eingriff gehandhabt wird. Das bedeutet die
strikte Beachtung der dafür üblichen Leitsätze.
Klare Indikationsstellung
Der erste Schritt zur Risikominderung ist eine klare Indikationsstellung durch den Arzt,
weil unnötige Instrumentationen dadurch
vermieden werden.
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Aufklärung und praktische Vorbereitung
des Patienten
Im Mittelpunkt der invasiven Maßnahme
steht der kranke Mensch, der häufig und
nicht ganz zu Unrecht mit Angst und Unbehagen auf die Ankündigung einer bevorstehenden Katheterisierung reagiert. Eine
sachliche Aufklärung und Vorbereitung des
Patienten ist deshalb selbstverständlich.
Bei Informationsmangel kann er sich unsicher fühlen. Angst aber führt zu Verspannung und Verkrampfung, wodurch wiederum das Einführen des Katheters erschwert
wird.
Die Katheterisierung betrifft die Intimzone
des Menschen. Für ihn ist es wichtig, dass
diese auch gewahrt bleibt und peinliche
Situationen vermieden werden. Darum ist er
während des Eingriffs optisch abzuschirmen.
Durch überlegte Vorbereitungsarbeit kann
jede Hektik während des Katheterisierens
vermieden werden. Ruhe und Sicherheit des
Ausführenden übertragen sich positiv auf
den Patienten.
Zur Entspannung trägt nicht unerheblich eine bequeme Lage bei. Der Patient liegt auf
dem Rücken, beim Mann sind die leicht gespreizten Beine gestreckt. Die Beine der Frau
sind etwas angewinkelt, der Abstand zwischen ihren Füßen soll etwa 50 cm betragen. Das Becken wird durch Unterschieben
eines Kissens erhöht. Die Faust des Patienten
unter dem Gesäß, wie eine frühere Empfehlung forderte, führt eher zur Verkrampfung.
Gute Lichtverhältnisse sind wichtig. Eine
helle, schattenfreie Ausleuchtung des
Genitalbereichs sorgt nicht nur für einen reibungslosen Ablauf des eigentlichen Eingriffs,
sondern dient auch der vorausgehenden
problemlosen Inspektion des Genitals. Unmittelbar vor dem Eingriff wird der Intimbereich gründlich gereinigt.
Auswahl praxisgerechten Materials
Wie in anderen medizinischen Bereichen ist
die Materialfrage auch für das Gelingen des
Blasenkatheterismus mitentscheidend.
Erforderlich sind
䡲 ein entsprechender Katheter
䡲 Gleitmittel (zumindest für männliche
Patienten)
䡲 Schleimhautantiseptikum
䡲 Abdeckmaterial zur Schaffung eines
sterilen Feldes und zum Schutz der
Genitalien
䡲 Verbandstoffe zur antiseptischen
Vorbereitung des Genitalbereichs
䡲 Handschuhe
䡲 Pinzetten
䡲 geeignetes Urinauffanggefäß
䡲 Blockerspritze (für den Dauerkatheterismus)
Alle Materialien, die unabhängig vom
Patienten und von der Art des Katheterismus für jeden Eingriff in gleicher Ausführung erforderlich sind, stehen heute als
gebrauchsfertig sterilisierte Katheter-Sets
zur Verfügung. Individuell auszuwählende
sterile Ergänzungsteile wie der Katheter,
gegebenenfalls aber auch Gleitmittel und
Antiseptikum, können dann problemlos in
den Arbeitsablauf integriert werden.
Der richtige Katheter
Die Wahl des Katheters richtet sich nach der
jeweiligen Indikationsstellung und den individuellen Gegebenheiten beim Patienten.
Beim erwachsenen Mann beträgt der innere
Durchmesser der Harnröhre normalerweise
sechs bis acht Millimeter (1/3 mm = 1 Charrière, also 18 bis 24 Ch.). Wird ein zu großer
Katheter gewählt, erhöht sich beim Einfüh-
ren natürlich das Verletzungsrisiko.
Außerdem kann ein zu großer Katheter bei
der Dauerdrainage zu einem Stau des durch
die Harnröhrenwand sezernierenden Sekrets
führen, wenn bei zu engem Anliegen die
Ausführungsgänge der Schleimdrüsen verschlossen werden. Mitunter führt der Sekretstau zu einer Nebenhodenentzündung
(Epididymitis). Zu kleine Katheter bringen
die Gefahr der Verstopfung durch Harnsalze
oder Koagel mit sich.
Bei einer normalen, also nicht verengten
Harnröhre wird deshalb bei Männern üblicherweise ein Katheter von der Stärke 16 bis
18 Ch. gewählt, bei Frauen 12 bis 14 Ch.,
für Kinder etwa 8 bis 10 Ch.
Problematisch wird es immer bei „Normabweichungen“ der anatomischen Verhältnisse
des Patienten, seien sie durch konstitutionelle oder pathologische Besonderheiten
verursacht. In diesen Fällen müssen Spezialkatheter eingesetzt werden, die mit besonderer Sorgfalt vom Urologen ausgewählt
werden.
Die gebräuchlichsten Katheter unterscheiden
sich nach der Form ihrer Spitze
䡲 Tiemann-Katheter (schnabelförmig
gebogene Spitze; erleichtert die Passage
der hinteren Harnröhre des Mannes)
䡲 Mercier-Katheter (gekrümmte Spitze;
überwiegend für urologische Spezialindikationen)
䡲 Nelaton-Katheter (gerade; unspezifische
Anwendung)
Die so genannten Katheteraugen befinden
sich immer knapp unter der Spitze; durch sie
läuft der Blasenurin, sobald dieser Katheterteil den inneren Schließmuskel passiert hat.
Für den einmaligen Einsatz werden meist
Katheter aus thermoplastischem Material
wie zum Beispiel PVC verwendet; der richtige Dauerkatheter wird nach besonderen
Kautelen ausgewählt.
Abb. links: Gebräuchliche Katheterformen. Tiemann-Katheter (1), Mercier-Katheter (2) und Nelaton-Katheter (3).
Abb. rechts: Schematische Darstellung von Nelaton- und Tiemann-Katheter beim Passieren der Pars membranacea. Der
Nelaton-Katheter verfängt sich leicht im Bulbus urethrae, die Form des Tiemann-Katheters dagegen ist den anatomischen Gegebenheiten der hinteren Harnröhre angepasst und erleichtert die Passage.
Spezielle Anforderungen für den Dauerkatheter
Für die Dauerdrainage kann die Wahl eines
falschen Katheters folgenschwer sein. Das
Ausmaß der Schleimhautirritation als Infektbegünstigung ist vor allem materialabhängig – bei PVC am stärksten, bei Silikon am
geringsten. Rasterelektronenmikroskopische
Untersuchungen zeigen, dass unterschiedliche Mikroorganismen an Katheteroberflächen haften können. Außerdem stellen
Dauerkatheter eine Kristallisationsfläche für
harnsteinbildende Substanzen des Urins dar,
je nach dessen pH-Wert und Salzzusammensetzung. Harnkristalle am Innenlumen des
Katheters können zur Verstopfung und damit zum Harnrückstau in die Blase mit erhöhter Infektionsgefährdung führen. Inkrustationen am Außenlumen bringen das Risiko
einer Traumatisierung der Harnröhrenschleimhaut mit sich.
An den Dauerkatheter werden deshalb besondere Anforderungen gestellt. Er soll geschmeidig und formbeständig sein, außerdem biostabil (der polymere Kunststoff darf
durch körpereigene Sekrete nicht beeinflusst
werden) und biokompatibel (die durch den
Abbau mancher Polymere ausgelösten Oberflächenstoffe dürfen den Organismus nicht
schädigen).
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Latexkatheter neigen zur schnellen Inkrustation, Silikon mit seiner homogenen und
glatten Oberfläche inkrustiert deutlich langsamer. Auch ist die Adhäsion von urologischen Problemkeimen auf Silikon signifikant
geringer als auf Latex.
Grundsätzlich ist deshalb bei einer voraussichtlichen Verweildauer von bis zu einer
Woche die Verwendung eines Latexkatheters
zu verantworten, über diese Zeit hinaus ist
jedoch ein Silikonkatheter vorzuziehen. Der
höhere Preis des Silikonkatheters verliert
dann neben den möglichen Folgekosten
einer etwa erforderlichen Infekttherapie an
Bedeutung. Für die Dauerdrainage ungeeignet sind in jedem Fall Katheter aus Weichgummi und PVC.
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Antiseptische und lokalanästhetische Wirkstoffe sind ein zusätzlicher Schutz und
verringern die Belastungen des Patienten.
Damit aber dieser Schutz über die gesamte
Länge der Harnröhre gewährleistet ist, muss
beim Mann unbedingt ausreichend Gleitmittel mit der Spritze direkt in die Harnröhre
instilliert werden, rund 8 bis 10 ml. Die
Eichel wird dann einige Zeit komprimiert,
damit das Gleitmittel nicht aus der Harnröhre
ausläuft, bevor sich die lokalanästhesierende und antiseptische Wirkung voll entfaltet
hat.
Üblicherweise hat der Dauerkatheter ein etwas größeres Lumen als der Einmalkatheter,
um einen schnellen und störungsfreien
Urinabfluß sicherzustellen. Zur Vermeidung
von Sekretstau und Schleimhautirritationen
ist aber darauf zu achten, dass der Durchmesser unter dem der Harnröhre liegt.
Die früher übliche Gepflogenheit Gleitmittel
aus (angebrochenen) Gläsern oder Tuben zu
entnehmen und womöglich nur außen auf
den Katheter aufzutragen, gilt heute als absolet und wird auch kaum noch praktiziert.
Einerseits war hier die Sterilkette mit Sicherheit unterbrochen, zum anderen hat auf diese Weise das Gleitmittel seinen eigentlichen
Zweck nicht annähernd erfüllen können, da
es bereits beim Einführen des Katheters zum
größten Teil abgestreift wurde.
Für die Verweildrainage werden auch beim
Mann Nelaton-Katheter verwendet, weil die
Spitze eines Tiemann-Katheters in das Dach
der leeren Blase ragt und diese irritiert.
Für die wesentlich kürzere Harnröhre der
Frau hingegen genügt es, die Katheterspitze
mit sterilem Gleitmittel außen zu benetzen;
vielfach wird auch ganz darauf verzichtet.
Gleitmittel und Schleimhautantiseptikum
Die Anatomie der Harnröhre beim Mann
erfordert beim Katheterismus die Instillation
eines Gleitmittels, um Schmerzen und
Schleimhautläsionen zu vermeiden, die zur
hämatogenen Infektion und durch Narbenbildung zur Harnröhrenstriktur führen
können. Das Gleitmittel sorgt dafür, dass
sich die Urethraschleimhaut entfaltet und
mit einem schützenden Gleitfilm überzogen
wird.
Zur antiseptischen Vorbereitung der Harnröhrenöffnung werden handelsübliche
Schleimhautantiseptika verwendet. Für den
Ablauf des weiteren Kathetervorgangs ist
die erforderliche Einwirkzeit zu berücksichtigen.
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Das standardisierte Katheter-Set
Für die Erfüllung des Anspruchs absoluter
Asepsis beim Katheterisieren ist ein systematisierter Arbeitsablauf mit „genormten
Handgriffen“ entscheidend. Wenn aber die
erforderlichen Arbeitsmittel einzeln (und im
Nacht- oder Notfalldienst auch noch unter
erschwerten Bedingungen) zusammengesucht werden müssen, dann entstehen Verunsicherungen und Orientierungsschwierigkeiten; Fehler in der Handhabung und
Lücken in der Asepsis sind vorprogrammiert.
„Keine Unklarheiten und Kompromisse bei
den Hilfsmitteln“ lautet deshalb die Expertenforderung. Gerade dort, wo die praktischen Erfahrungen mit dem Katheterismus
weniger umfassend sind, kann eine immer
gleichbleibende Reihenfolge der Vorbereitungen und des Arbeitsablaufes beim
Katheterisieren für die Asepsis bestimmend
sein. Handhabungsfehler, die zur Unterbrechung der Sterilkette führen, werden bereits
im Ansatz erkannt und vermieden. So trägt
das standardisierte Katheter-Set mit immer
gleichem, logisch aufgebautem Basisinhalt
dazu bei, den für das Katheterisieren zwingend vorgegebenen Hygienestandard auch
außerhalb des urologischen Fachbereichs zu
erreichen.
Zu diesem Basisinhalt gehören immer in
identischer Ausführung
䡲 ein Einschlagtuch als sterile Arbeitsunterlage
䡲 ein Schlitz-/Lochtuch zur Abdeckung des
Genitalbereichs
䡲 sechs Tupfer, pflaumengroß, oder vier
Tupfer und zwei Kompressen zur antiseptischen Reinigung des Genitalbereichs
䡲 eine oder zwei Pinzetten für die antiseptische Reinigung und zum Einführen des
Katheters
䡲 ein Urinauffangbehältnis
䡲 eine Außenschale zum Abwerfen
gebrauchten Materials
Individuell zu wählen, aber ebenfalls immer
erforderlich und in Komplett-Sets bereits
enthalten, sind außerdem
䡲 ein Paar Handschuhe
䡲 Schleimhautantiseptikum
䡲 Gleitmittel (vor allem für männliche
Patienten)
䡲 Blockerspritze (bei Dauerkatheter)
Der Katheter selbst ist indikations- und
patientenbezogen in jedem Fall gesondert
bereitzustellen.
Subtile Technik beim Katheterisieren
Urologen betonen immer wieder, dass auch
das beste Material bei der Katheterisierung
nur so viel taugt wie der, der es benutzt.
Das Erlernen einer subtilen Technik und die
Routine gekonnter Handgriffe sind durch
nichts zu ersetzen. Neben dem üblichen
Arbeitsablauf, wie er auf den nächsten
Seiten ausführlich dargestellt ist, verdienen
einige Aspekte besondere Aufmerksamkeit.
Das Gebot der „leichten Hand“ beim Einführen des Katheters ist unbedingt zu beachten.
Durch den Katheter gesetzte Verletzungen
der Urethraschleimhaut heilen wie jede andere Wunde unter Ausbildung von Narbengewebe ab, wodurch es zu Verengungen des
Harnröhrenlumens kommt. Die Folge davon
sind erneut Harnentleerungsstörungen und
-stauungen (Gefahr eines Dauerkreislaufs).
In einer Zeit erhöhter AIDS- und HepatitisB-Risiken sollte der Katheterisierende schon
zum eigenen Schutz immer Handschuhe
tragen.
Gebrauchsfertig sterilisierte Katheter-Sets erleichtern durch den logischen Aufbau der Inhaltsteile die Handhabung und
ermöglichen ein systematisches Vorgehen beim Katheterisieren. Falsche Handgriffe, die zur Unterbrechung der Sterilkette
führen, können bereits im Ansatz erkannt und vermieden werden.
Die Benutzung von Pinzetten bei der antiseptischen Reinigung des Genitalbereichs
und beim Einführen des Katheters stellt
sicher, dass die Sterilkette auch bei einer
Kontaminierung der Handschuhe nicht unterbrochen wird.
Auch außerhalb des Klinikbereichs hat sich
die schriftliche Dokumentation des
Katheterisierens im Pflegebericht bewährt.
Hier sollte vermerkt werden, welcher
Katheter gewählt wurde, ob das Einführen
komplikationslos verlief, welche Auffälligkeiten sich ergaben und ob der Patient
umfassend aufgeklärt wurde.
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Einmalkatheterismus bei männlichen Patienten
Der hochgradig innervierte und vaskularisierte Penis gehört sicher zu den empfindlichsten Organen des Mannes. Zusätzlich
wird oft eine unterschiedlich ausgeprägte
subjektive Sensibilität deutlich, die nicht
ignoriert werden darf. Durch die anatomischen Verhältnisse der Harnröhre ist der
Katheterismus beim Mann mit besonderen
Risiken belastet.
Die Harnröhre ist 20 bis 25 cm lang, weist
mehrere physiologische Engen und Weiten
auf und ist mit verletzlichen Schleimhäuten
ausgekleidet. Sie wird anatomisch eingeteilt
in
䡲 die Pars prostatica zwischen dem inneren
und äußeren Schließmuskel (in diesem
Bereich befindet sich der Samenhügel mit
den Ausführungsgängen der Samenblasen
und der prostatischen Drüsen; urogenitales
Grenzgebiet)
䡲 die Pars membranacea, im Bereich des
Beckenbodens, mit dem äußeren Schließmuskel
䡲 die Pars cavernosa (auch Pars spongiosa
oder pendulans), der bewegliche Teil und
bei weitem der längste Abschnitt
Die Harnröhre weist bei erschlafftem Penis
den Verlauf einer S-Kurve mit zwei typischen
Krümmungen auf: Die erste Krümmung unter der Symphyse verschwindet, wenn der
Penis beim Einführen des Katheters gestreckt, also deckenwärts gerichtet wird. Die
zweite Krümmung wird beim Senken des
Penis (fußwärts) überwunden. Zudem kann
ein Tiemann-Katheter die Passage der hinteren Harnröhre erleichtern.
Physiologische Hindernisse
In der Fossa navicularis befindet sich häufig
eine Falte, unter die der Katheter geraten
kann. Hier hilft manchmal eine leichte
behutsame Drehung des Katheters. Vor der
Pars prostatica liegt der äußere Schließmuskel, der ebenso wie die vorangehende
bulbäre Ausweitung der Harnröhre vorsichtig
durchfahren werden muss.
Schematische Darstellung der Einführung des Katheters
beim Mann zur Überwindung der Harnröhrenkrümmung.
Die erste Krümmung unter der Symphyse verschwindet,
wenn der Penis beim Einführen des Katheters gestreckt,
also deckenwärts gerichtet wird. Durch langsames
Senken des Penis (fußwärts) wird die zweite Krümmung
überwunden.
Um die schmerzhafte Reibung zwischen dem
Katheter und der Schleimhaut der Harnröhre
zu verringern, muss ausreichend Gleitmittel
instilliert werden. Dadurch erhält die gesamte Harnröhrenschleimhaut einen Gleitfilm
mit gleichzeitiger Oberflächen-Anästhesie.
Die bessere Gleitfähigkeit sorgt aber auch
dafür, dass sich der Katheter weniger in
Schleimhautfalten verfängt. Die Verletzungsgefahr mit der Folge möglicher hämatogener
Infektionen wird verringert.
Gleichrangig zum Gebot der Asepsis steht
beim Katheterismus des Mannes immer,
dass bei auftretenden Hindernissen in der
Harnröhre der Katheter „mit leichter Hand“,
also ohne Gewalt vorgeschoben werden
muss. Tritt ein Widerstand auf, ist der Eingriff abzubrechen und der Arzt, nach Möglichkeit ein Urologe, hinzuzuziehen. Die
Hindernisse in der männlichen Harnröhre
können sowohl physiologischer als auch
pathologischer Natur sein.
Pathologische Hindernisse
Als Harnröhrenstenose bezeichnet man eine
Verengung der Harnröhre ohne Vorliegen
einer Schleimhautverletzung, zum Beispiel
durch Druck aus der Umgebung bei einer
Prostatavergrößerung. Eine Harnröhrenstriktur ist eine durch Narbengewebe bedingte
Einengung der Urethra mit Blasenentleerungsstörung und möglichem Harnrückstau
(meist als Folge entzündlicher Erkrankungen
oder von Verletzungen).
Die Durchführung des Blasenkatheterismus
beim männlichen Patienten ist hier unter
Verwendung des Peha Katheter-Sets QS dargestellt. Die klaren und einfachen Schritte
verdeutlichen, dass es auch unter der oftmals hektischen Routine im Krankenhaus
möglich ist, einen einwandfreien Katheterismus ohne großen Zeitaufwand durchzuführen.
Vorbereitende Arbeiten
Material bereitstellen (Peha
Katheter-Set, Einmalkatheter,
Schutzbekleidung für den Ausführenden, Händedesinfektionsmittel und – falls nicht im Set
enthalten – Einmalhandschuhe,
Antiseptikum, Gleitmittel).
Hände waschen.
Sterile Arbeiten
Hände desinfizieren und puderfreie Handschuhe anziehen.
Genitalbereich mit geschlitztem
Lochtuch abdecken.
Schürze, Haube und Mundschutz
anlegen.
Patient auf gerader, fester
Unterlage lagern.
Verpackungsschale mit restlichem
Inhalt seitlich abstellen.
Katheter und Gleitmittel auf
sterile Arbeitsfläche abwerfen.
Vorhaut bis hinter die Glansfurche zurückschieben.
Eingeschlagene Handschuhe
bereitlegen.
Tupfer mit Antiseptikum tränken.
Mit der ersten Pinzette getränkte
Tupfer der Schale entnehmen
und Glans und Harnröhrenöffnung antiseptisch reinigen. (Mit
jedem Tupfer nur jeweils eine
kreisförmige Wischbewegung.)
Gleitmittel instillieren.
Inneneinschlag zu steriler
Arbeitsfläche entfalten.
Penis mit Hilfe der ersten, einmal
aufgeklappten Kompresse aufnehmen.
Tupfer und Pinzette in Schale abwerfen.
Penis auf zweiter Kompresse
ablegen oder mit der Hand festhalten, bis das Gleitmittel seine
Wirkung entfaltet hat.
Mit der zweiten Pinzette Katheter
aufnehmen und einführen. (Bei
Verwendung eines Urinauffangbeutels diesen vorher mit dem
Katheter verbinden.)
Zur Überwindung der Harnröhrenkrümmung Penis erst deckenwärts ...
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Nichtsterile Arbeiten
Set öffnen und eingeschlagenen
Inhalt entnehmen.
... und dann fußwärts strecken.
Nach Entleerung der Harnblase
in Auffangschale bzw. Urinbeutel
Katheter abklemmen und behutsam entfernen.
Gebrauchtes Material in Arbeitsunterlage einschlagen und entsorgen.
Vorhaut zur Vermeidung einer
Paraphimose wieder nach vorne
schieben.
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Einmalkatheterismus bei weiblichen Patienten
Die Harnröhre der Frau ist drei bis vier
Zentimeter lang und verläuft leicht bogenförmig zwischen der Symphyse und der vorderen Scheidenwand.
Durch die Kürze der Harnröhre und ihre
unmittelbare Nähe zu Mikroorganismen
des Rektums und des Scheidenvorhofes ist
die Frau beim Katheterismus in besonderer
Weise durch Infektionen gefährdet.
Unerlässlich ist deshalb vor der Katheterisierung eine gründliche Intimhygiene. Sie
kann von der Patientin selbst vorgenommen
werden, jedoch ist die visuelle Kontrollmöglichkeit dadurch eingeschränkt.
Beim Waschen und bei der antiseptischen
Vorbereitung ist darauf zu achten, dass
immer von der Symphyse weg zum Anus hin
gearbeitet wird.
Im Anschluss an die antiseptische Vorbereitung bleiben die Schamlippen so lange gut
gespreizt, bis der Katheter eingeführt ist.
Während der Katheterisierung liegt der letzte Tupfer auf dem Vagina-Eingang.
Bei der Frau ergibt sich eine besondere Infektionsgefährdung beim transurethralen Blasenkatheterismus
durch die unmittelbare Nähe der Keime des Rektums
und des Scheidenvorhofes (1 = Harnröhre, 2 = Scheide,
3 = Rektum)
Vorbereitende Arbeiten
Intimtoilette durchführen und
Material bereitstellen (Peha
Katheter-Set, Katheter, Schutzbekleidung, Händedesinfektionsmittel und – falls nicht im Set
enthalten – Handschuhe,
Antiseptikum).
Hände waschen.
Tupfer reichlich mit Antiseptikum
tränken.
Sterile Arbeiten
Mit den beiden Kompressen äußere, mit dem ersten und zweiten Tupfer innere Labien von der
Symphyse in Richtung Anus und
mit dem dritten Tupfer UrethraÖffnung antiseptisch reinigen.
Vierten Tupfer auf VaginaEingang legen und während des
Katheterisierens dort belassen.
Bei weiblichen Patienten ist die korrekte
Lagerung für die uneingeschränkte Sicht im
Eingriffsgebiet besonders wichtig. Gelegentlich kommt es bei Adipositas hier zu Schwierigkeiten; auch Versteifungen der Patientin
oder, in verwirrtem Zustand, unwillkürliche
Bewegungen können zum Problem werden.
In diesen Fällen ist es ratsam, eine Hilfe zur
Unterstützung hinzuzuziehen.
Schürze, Haube und Mundschutz
anlegen.
Patientin auf gerader, fester
Unterlage lagern. (Bei adipösen
oder ängstlichen Patientinnen
eventuell Hilfskraft hinzuziehen
und Becken und Lagerungskissen
leicht erhöhen.)
Nichtsterile Arbeiten
Set öffnen und eingeschlagenen
Inhalt entnehmen.
Verpackungsschale mit restlichem Inhalt seitlich abstellen.
Katheter auf sterile Arbeitsfläche
abwerfen.
Eingeschlagene Handschuhe bereitlegen.
Inneneinschlag zu steriler
Arbeitsfläche entfalten.
Hände desinfizieren und puderfreie Handschuhe anziehen.
Pinzette abwerfen.
Genitalbereich mit geschlitztem
Lochtuch abdecken.
Die beiden Kompressen falten
und zum Durchtränken mit
Antiseptikum in Tupferschale
drücken.
Mit einer Hand Labien spreizen
und Spreizhaltung beibehalten
bis der Katheter eingeführt ist.
Mit der zweiten Pinzette Katheter
aufnehmen und einführen. (Bei
Verwendung eines Urinauffangbeutels diesen vorher mit dem
Katheter verbinden.)
Nach Entleerung der Harnblase
in Auffangschale bzw. Urinbeutel
Katheter abklemmen und behutsam entfernen.
Gebrauchtes Material in Arbeitsunterlage einschlagen und entsorgen.
Gebrauchte Tupfer in Schale abwerfen.
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Legen und Pflege eines Dauerkatheters
Auch mit der Alternative einer suprapubischen Blasendrainage ist eine Reihe von eindeutigen Indikationen für den transurethralen Verweilkatheter geblieben. Wurden
schon für die Einmalkatheterisierung besondere Sorgfalt und professionelle Durchführung gefordert, so müssen beim Legen und
der Pflege eines transurethralen Dauerkatheters mit seinem noch weit höheren
Infektionsrisiko zusätzliche Regeln beachtet
werden – auch wenn es durch eine Verbesserung der Materialeigenschaften von
Kathetern und durch einen mittlerweile gehobenen Wissensstand der Assistenzberufe
eine positive Entwicklung gibt. Während vor
gut zehn Jahren die aseptische Verweilkatheterdrainage kaum möglich war, so wird
heute durch professionelle Anwendung der
Grundregeln und durch den Einsatz eines
von Hygienikern und Klinikern anerkannten
geschlossenen Harnableitungssystem das
Infektrisiko deutlich herabgesetzt.
Der Dauerkatheter wird zunächst entsprechend der Technik eines Einmalkatheters
eingeführt, bis Urin abläuft, und dann noch
etwa zwei Zentimeter weiter in die Blase
vorgeschoben. Kurz hinter dem Katheterauge besteht der Schaft des Ballonkatheters
aus einer dünnen Gummimembran mit eigener Zuleitung. Durch Aufblähen dieser Membran mit Aqua dest. bildet sich ein kleiner
Ballon, der den Katheter schonend in der
Blase festhält.
Mit einem sachgemäß angelegten Dauerkatheter ist für den Patienten zwar noch ein
unangenehmer Reiz verbunden, jedoch
treten in aller Regel keine Schmerzen auf.
So ist eine ganze Reihe von klassischen
Keimbrücken gesperrt worden. Keineswegs
werden dadurch aber die Sorgfalt beim
Legen des Katheters und dessen ständige
Pflege entbehrlich. Gerade bei Dauerkatheter-Patienten mit ihrer meist erhöhten
Disposition für eine Keimbesiedlung sorgt
erst die permanente Hygienekontrolle wirklich für eine Herabsetzung des Infektionsrisikos.
Schematische Darstellung eines Dauerkatheters beim Mann.
Der Dauerkatheter wird entsprechend der Technik eines Einmalkatheters eingeführt, bis Urin abläuft, und dann noch
etwa zwei Zentimeter weiter in die Blase vorgeschoben. Unterhalb des Katheterauges befindet sich eine dünne Gummimembran mit eigener Zuleitung, die mit sterilem Wasser zu einem kleinen Ballon aufgebläht wird, der dann den
Katheter schonend in der Blase festhält.
Geschlossene Harnableitungssysteme
Der Einsatz so genannter geschlossener
Systeme bei Verweilkatheterdrainage hat
nachweislich das Infektionsrisiko gesenkt.
Dabei fließt der Urin nicht mehr, wie früher,
kontinuierlich vom Drainageschlauch in den
Auffangbeutel (Gefahr durch in der Harnsäule aszendierende Keime), sondern wird
über eine Luftschleuse (Tropfkammer) zum
Abtropfen gebracht. Die Tropfkammer muss
in sicherer, senkrechter Position fixiert
werden und ausreichend belüftet sein. Der
Sammelbeutel muss unterhalb des Blasenniveaus hängen. Ein Rückflussventil verringert die Gefahr, dass es bei falscher Lagerung oder ungeschickter Manipulation zum
Harnrückfluss aus dem Urinauffangbeutel in
die Blase kommt.
Katheter-Hygiene
Ein- bis zweimal täglich muss die Nahtstelle
zwischen Katheter und Harnröhrenöffnung
unter sterilen Bedingungen gereinigt werden, vor allem sind Krusten und Schleim behutsam zu entfernen. Zugleich kann der perineale Genitalbereich mit Pflegeschaum antiseptisch gereinigt werden. Eine um die
Kathetermündung geschlagene Kompresse
saugt beim Mann zusätzlich bakteriell kontaminiertes Urethralsekret auf, als Schutz
gegen transurethrale Keimaszension und gegen Kontamination der Bettwäsche.
Eine regelmäßige Inspektion von Katheter
und Ableitungssystem auf mögliche Verschmutzungen und Inkrustierungen zeigt an,
wann ein Wechsel erforderlich ist. Der
Inkrustationsneigung kann zusätzlich mit
einer Ansäuerung des Harns auf einen pHWert von 5,2 bis 5,6 begegnet werden.
Die tägliche Kontrolle des Urin-pH-Wertes
unterstützt diese Überwachung.
Bei guter Drainage und klarem Urin ist ein
Wechsel des Ableitungssystems in etwa
zweiwöchigem Abstand erforderlich. Die
Verbindung zwischen Katheter und Ableitungssystem darf aber nur unter streng
aseptischen Bedingungen getrennt werden.
Beim Katheterwechsel, der längstens nach
vier Wochen erfolgen sollte, ist grundsätzlich das Ableitungssystem mit auszuwechseln.
Blasenspülungen
Die früher üblichen mechanischen Blasenspülungen beim katheterisierten Patienten
oder als „Nachbehandlung“ im Anschluss an
eine Dauerdrainage der Harnblase sind wegen der zusätzlichen Risiken heute nur noch
in wenigen Fällen indiziert
䡲 als Reinigungsvorgang bei fibrinöser,
eitriger Zystitis
䡲 zur Prophylaxe oder Ausräumung von
Blutkoageln
䡲 zur (selten erforderlichen) örtlichen Therapie mit verschiedenen Medikamenten,
wenn eine orale Therapie nicht durchgeführt werden kann
Spüllösungen müssen steril sein, jede
Applikation sollte nach Möglichkeit im
geschlossenen System erfolgen.
Eine hohe Flüssigkeitsaufnahme der
Patienten mit Verweilkatheter kann als
physiologische Blasenspülung das Risiko
einer Infektion verringern helfen.
Schematische Darstellung der Problembereiche der
Katheterdrainage der Harnblase:
1) der Meatus
2) die Verbindung zwischen Katheter und Drainageschlauch
3) die Verbindung zwischen Sammelbeutel und Drainageschlauch
4) das Urinablaufventil
5) die technisch und mikrobiologisch ungünstige Urinprobenentnahmestelle)
6) die Belüftung des Sammelbeutels
(nach P. Brühl, 1983)
Zur Urinentsorgung muss das geschlossene
Harnableitungssystem nicht mehr vom
Katheter abgekoppelt werden. Die Entleerung erfolgt über einen am Boden des
Sammelbeutels integrierten Auslassschlauch.
Er soll in ausreichender Höhe vom Fußboden
positioniert sein. Für eine kontaminationsfreie Harnentsorgung sind beim Entleeren
Handschuhe zu tragen.
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Das Peha® Katheter-Set-System
Einheitlicher Basisinhalt
Peha Katheter-Sets sind so konzipiert, dass
sie für jede Indikationsstellung eines transurethralen Blasenkatheterismus den für die
strikte Einhaltung der Asepsis notwendigen
systematisierten Arbeitsablauf ermöglichen.
Alle Set-Varianten sind mit einem einheitlichen Basisinhalt ausgestattet, wie er für
jeden Eingriff – unabhängig vom Patienten
und von der Art des Katheterismus – erforderlich ist.
Dieser logische Aufbau des Basisinhalts ermöglich ein stets systematisches und sicheres Arbeiten in der Praxis. Handhabungsfehler, die zur Unterbrechung der Sterilkette
führen, können bereits im Ansatz erkannt
und vermieden werden.
Individuelle sterile Ergänzungsteile wie
Katheter, Handschuhe, Gleitmittel oder
Antiseptikum sind in jedem Fall problemlos
in den Behandlungsablauf zu integrieren.
Systemorientierte Ergänzungen
Den komplettierten Peha Katheter-Sets für
einmaligen oder Dauerkatheterismus sind
alle Ergänzungsteile so beigelegt, dass der
Ablauf des Katheterismus nach der gleichen
Systematik erfolgt wie beim Basis-Set.
Durchdachtes Packungssystem
Die Praxiserfahrung zeigt sich beim Peha
Katheter-Set in jedem Detail: in der stabilen
Kunststoffschale mit ihren funktionalen
Ausformungen, im Inneneinschlag nach der
Zipfelmethode, in der ablaufgerechten Anordnung aller Inhaltsteile, in der problemlosen Handhabung beim Öffnen der Packung
und beim Bereitlegen der einzelnen Produkte. Die Gefahr der Kontamination wird auf
diese Weise ganz entscheidend verringert.
Der einheitliche Basisinhalt
Einschlagtuch
50 x 50 cm,
als sterile Arbeitsunterlage
2 Pinzetten für
die antiseptische
Vorbereitung des
Genitalbereichs
und zum Einführen
des Katheters
Lochtuch 60 x 60 cm,
geschlitzt, zur
Abdeckung des
Genitalbereichs
2 ES-Kompressen
4 Paga-Tupfer,
7,5 x 7,5 cm,
pflaumengroß,
für die antiseptische Vorbereitung
des Genitalbereichs
Urinauffangschale 500 ccm
(bei Typen-Reihe A
= Urinauffangbeutel
1500 ccm)
Außenschale zum
Abwerfen gebrauchten
Materials
Durch die zusätzliche Einzelverpackung für
Handschuhe oder Gleitmittel ist die durchgängige sterile Handhabung auch ohne
zweite Person gewährleistet.
18
Instillagel®
11 ml
Didaktisches Begleitmaterial
Die systematisierte Anwendung aller Peha
Katheter-Sets ist einfach und logisch und
deshalb in der Praxis leicht nachvollziehbar.
Für die Aus- und Weiterbildung gibt es die
illustrierte „Anleitung zum Blasenkatheterismus“ als Taschenfibel und als Poster
sowie eine ausführliche Filmfassung zum
gleichen Thema.
Instillagen®
Sepso®
30 ml
䡲
䡲
䡲
䡲
䡲
䡲
䡲
䡲
䡲
䡲
䡲
䡲 2)
䡲 2)
䡲 2)
䡲
䡲
䡲
䡲
䡲
䡲
Basisinhalt
2 puderfreie
Handschuhe
䡲
䡲
䡲
Aqua-dest.Spritze 10 ml
Typ A
mit Urinbeutel 1500 ccm
für intermittierenden Katheterismus
Peha® Katheter-Set AS
Peha® Katheter-Set A
Peha® Katheter-Set AC 1)
Typ Q
mit Urinschale 500 ccm
für intermittierenden Katheterismus
Peha® Katheter-Set QS
Peha® Katheter-Set Q
Peha® Katheter-Set QC 1)
Typ D
für Dauerkatheterismus
Peha® Katheter-Set DK
Peha® Katheter-Set DK/F 1)
Peha® Katheter-Set DK/M 1)
䡲
䡲
䡲
1) apothekenpflichtig
2) ohne Urinauffangbehältnis
Der Film steht als Video-Kassette im VHSSystem oder als DVD leihweise und kostenlos zur Verfügung.
Die systemorientierten Ergänzungen
Puderfreie Handschuhe
Dazu kommen als weitere Sicherheit auf jeder Packung der Sterilisations-Indikator, das
Sterilisations- oder Verfalldatum, die Chargen-Nummer, die deutliche Inhaltsangabe
und der Hinweis auf zusätzlich erforderliche
Ergänzungsteile.
Sortimentsübersicht
Sepso®
30 ml
Aqua-dest.-Spritze
10 ml
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Literatur
Bach, D. und P. Brühl:
Noskomiale Harnwegsinfektionen: Prävention und Therapiestrategien bei Katheterismus
und Harndrainage, Jungjohann Verlag,
Neckarsulm – Lübeck – Ulm, 1995
Brühl, P.:
Katheterismus und Katheterdrainage der
Harnblase: Zum Problem der Katheterhygiene und geschlossenen Harnableitung.
Klinikarzt 9 (1980) 343-348
Brühl, P.:
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Thofern, E. und K. Botzenhart (Hrsg.):
Hygiene und Infektionen im Krankenhaus.
Fischer Verlag, Stuttgart 1983, 338-372
Brühl, P. und W. Winnen:
Infektionsprophylaxe in der Urologie.
In: W. Steuer (Hrsg.): Krankenhaushygiene;
2. Aufl., Fischer Verlag, Stuttgart 1983,
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Brühl P. und F. Daschner:
Infektionsprophylaxe durch standardisierte
Katheterisierungs-Sets. In: Klinikarzt 8
(1985), 546-552
Daschner, F.:
Erfassung und Häufigkeit von Krankenhausinfektionen. In: Thofern, E. und K.
Botzenhart (Hrsg.): Hygiene und Infektionen
im Krankenhaus. Fischer Verlag, Stuttgart
1983, 25-38
Europäisches Komitee Interdisziplinäre
Hospitalhygiene:
Hygienestatus an Intensivstationen; Bericht
über die Ergebnisse einer Gemeinschaftsstudie der Hospitalhygiene und Intensivmedizin. mhp-Verlag, Wiesbaden 1983
Exner M. und P. Brühl:
Geschlossene Harndrainagesysteme zur
Infektionsprophylaxe. In: KrankenhausHygiene + Infektionsverhütung 1 (1986),
19-23
Kalchthaler, M. und M. Quack:
Suprapubische Harnableitung. In:
Krankenpflege-Journal 12 (1987), 12-15
Lent, V.:
Harnblasendrainage bei schwerkranken
Patienten: transurethral oder suprapubisch?
In: medwelt 1987; 38: 1563-8
Parsons, L.:
Pathogenesis of Urinary Tract Infections. In:
Urologic Clinics of North America – Vol. 13,
No. 4, November 1986, 563-568
Rutishauser, G.:
Einige Aspekte des Harnwegsinfektes aus
der Sicht des Urologen. Schweiz. Rundschau
Med. (PRAXIS) 66 (1977) 730-734
Sökeland, J.:
Urologie. 10. Aufl. 1987, Thieme-Verlag,
Stuttgart
Die Abbildung auf Seite 4 mit freundlicher
Genehmigung des du Mont Verlages, Köln.
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Zugehörige Unterlagen
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