PresseMappe 28/02/2017 Dienstag, 28. februar 2017, ab 20.15 Uhr revolution in russland Der ARTE-Schwerpunkt „Revolution in Russland“ zeigt drei sehr unterschiedliche Produktionen: „Breaking News: Zar gestürzt - Revolution in Russland“ ist ein neues, so noch nie gezeigtes Format. Im Mittelpunkt stehen die Moderatoren Emilie Aubry und Thomas Kausch, die am Tag des Zarensturzes aus dem „Breaking News“-Studio in Straßburg mit moderner Kommunikation, Schalten, kurzen Reportagen und Experten im Studio Klarheit in die Aktualität des Tages bringen. Der Rücktritt des Zaren kommt über Twitter. „Good Bye, Wladimir Iljitsch Uljanow, genannt Lenin“ entmythologisiert den angeblich so großen Revolutionsführer, und der Zweiteiler „Moskaus Imperium“, von LOOKS produziert, erzählt, wie es weiterging, nachdem die UdSSR, das große Paradies des Kommunismus, einfach so implodiert und kollabiert ist. inhalt Mit Beginn des Jahres 1917 rissen in Petrograd, dem heutigen Sankt Petersburg, die Hungerdemonstrationen und Streiks nicht mehr ab. Höhepunkt war der 8. März 1917 (der 23. Februar nach dem damals in Russland gültigen julianischen Kalender, deshalb „Februarrevolution“): Zehntausende Frauen demonstrierten gegen den Hunger, den Krieg und den Zaren. Hunderttausende Arbeiter, über die Hälfte des Petrograder Proletariats, schlossen sich den Frauen an. Am 10. März kam es zum Generalstreik, „Nieder mit dem Krieg!“, „Schluss mit dem Zaren!“, so die Sprechchöre der Demonstranten. Ab dann ging der Sturz des jahrhundertealten Zarensystems rasend schnell. Zar Nikolaus II. verzichtete am 15. März für sich und seinen Sohn Alexander auf den Thron, zugunsten seines Bruders, des Großherzogs Michail, der wiederum gleich am nächsten Tag abdankte. Das war das Ende des Kaiserreichs, Russland wurde Republik. Eine provisorische Regierung mit dem Ministerpräsidenten Fürst Georgi Lwow, dem Vorsitzenden der Kadettenpartei Pawel Miljukow und dem Sozialrevolutionär Alexander Kerenski wurde gebildet. Doch in der Nacht des 7. November stürmten bewaffnete Arbeiter, Matrosen und Soldaten deren Sitz. Die Bolschewiki mit Lenin, Trotzki und Stalin übernahmen die Macht. Am 30. Dezember 1922 wurde die Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken, kurz UdSSR gegründet, 70 Jahre später, wieder zur Weihnachtszeit, machte der letzte Präsident der UdSSR, Michail Gorbatschow, das Licht im Kreml aus. Der bolschewistische Kommunismus war am Ende. 28/02/2017 revolution in russland 03 19.30 Uhr breaking news: Zar gestürzt - revolution in russland Erstausstrahlung 04 20.30 Uhr Good Bye, Wladimir Iljitsch Uljanow, genannt Lenin Erstausstrahlung 05 22.10 Uhr moskaus imperium (1/2) aufstieg und fall Erstausstrahlung 23.40 Uhr moskaus imperium (2/2) Russlands rückkehr Erstausstrahlung revolution in russland PresseMappe 3 19.30 breaking news: Zar gestürzt revolution in russland dokumentarfilm von andré meier mdr/ARTE, doc.station deutschland 2016, 60 min. Erstausstrahlung Am 16. März 1917 wird der russische Zar gestürzt. Nach mehr als 300 Jahren endet die Herrschaft der Romanows. Das Riesenreich droht im Chaos zu versinken, das Volk ist auf der Straße, die Truppen meutern. Die Meldungen überschlagen sich. Hätte es damals schon das Fernsehen gegeben, einer News-Sendung wären Traumquoten sicher gewesen. „Breaking News: Zar gestürzt – Revolution in Russland“ zeichnet dieses bedeutende historische Ereignis von 1917 nach – in einem aktuellen Brennpunkt mit den Mitteln des modernen Nachrichtenjournalismus. „Breaking News: Zar gestürzt – Revolution in Russland“ schaltet aus dem News-Studio in Straßburg zu internationalen Korrespondenten in Moskau, Berlin, Washington und Paris. Die Börsenexpertin der ARD, Anja Kohl, wird eine Einschätzung der Finanzmärkte geben. Reporter berichten vor Ort über die aktuelle Lage in Petersburg. Wer regiert jetzt das Riesenreich? Wo ist die Zarenfamilie? Was bedeutet das Ende der Romanows für die anderen europäischen Herrscherhäuser? Der russischdeutsche Schriftsteller Wladimir Kaminer zeichnet ein Stimmungsbild der russischen Künstlerszene in der Emigration. Der Maler Marc Chagall und der Fotograf Sergej Prokudin-Gorski erläutern ihre Ansichten zum Zarensturz. Experten im Studio helfen, die Hintergründe dieser Revolution zu analysieren. Was erzählen die Bilder, die im Stil von YouTube-Clips aus der Mitte der Revolution ins Nachrichtenstudio gelangen? Wie geht es der Bevölkerung? revolution in russland PresseMappe 4 20.30 Good Bye, Wladimi r Iljitsch Uljanow, genannt Lenin dokumentarfilm von cédric tourbe ARTE france, agat films et cie frankreich 2015, 94 Min. Erstausstrahlung Lenin gilt als Anstifter der russischen Oktoberrevolution 1917 und damit als Weltveränderer. Doch so ganz stimmt das nicht. Wenn man die Oktoberrevolution von 1917 genau nachvollzieht, ergibt sich sogar eine ganz andere Geschichte. Lenin erscheint von den Ereignissen überwältigt, autoritätslos gegenüber seinen Truppen und häufig einfach abwesend. Plötzlich hat er nur noch wenig mit dem Helden gemein, als der er heute gefeiert wird. Lenin ist ein verwirrender Fall. Noch bevor er im Oktober 1917 den Sieg davontrug, tat sich der Revolutionär als Orakel hervor: Der bolschewistische Volksaufstand, den er lange gefordert hatte, fand statt und war von Erfolg gekrönt. Sein Triumph veränderte die Welt, und Lenin ging als legendärer Visionär in die Geschichte ein. Es scheint, als hätte Lenin alles vorhergesehen und von Anfang an richtig geplant. „Good Bye, Wladimir Iljitsch Uljanow, genannt Lenin“ will dieses Heldenbild hinterfragen. Um zu verstehen, warum Lenin an die Macht geriet, muss man die Revolution selbst genauer betrachten. Denn sie war vor allem eine willkürliche, unkontrollierbare Abfolge von Ereignissen, in der alles ungewiss war und die alles mitriss, was sich ihr in den Weg stellte … Zusammen mit dem Historiker und Russlandexperten Marc Ferro und Michel Dobry, Experte für politische Krisen, löst der Film die letzten Rätsel der russischen Oktoberrevolution. Lenin erscheint – wie viele andere – von den Ereignissen überwältigt und autoritätslos gegenüber seinen Truppen. Er segelte auf Sicht, war oft abwesend und musste vielen unerwarteten Wendungen machtlos zusehen. Und nur indem er eine solche Wendung schließlich zu seinem Vorteil nutzt, kommt er in letzter Sekunde doch noch ans Ziel … revolution in russland PresseMappe moskaus imperi um 22.10 Aufstieg und fall (1/2) dokumentarfilm von matthias schmidt & sebastian dehnhardt mdr/arte, looks filmproduktionen gmbh deutschland 2015, 90 Min. Erstausstrahlung Ende der 1970er Jahre beginnt das sowjetische Imperium zu bröckeln. Mit dem Fall des Eisernen Vorhangs löst es sich 1991 auf. Für die ehemaligen Sowjetrepubliken und Ostblockstaaten folgt ein turbulentes Jahrzehnt im Spannungsfeld zwischen kriegerischen Konflikten und der Suche nach neuen nationalen Identitäten. Ende der 1970er Jahre beginnt der Zerfall des sowjetischen Imperiums. Mit dem Fall des Eisernen Vorhangs löst es sich 1991 endgültig auf. Es ist bankrott, traumatisiert und gedemütigt vor der Welt. Für die ehemaligen Sowjetrepubliken und einstigen Staaten des Warschauer Paktes folgt ein turbulentes Jahrzehnt im Spannungsfeld zwischen kriegerischen Konflikten und der Suche nach neuen nationalen Identitäten und einem neuen Selbstbewusstsein. Am Ende dieses Jahrzehnts übernimmt mit Wladimir Putin das Zepter und schickt sich wie ein neuer Zar an, das, was vom russischen Imperium übriggeblieben ist, zu alter Macht und Stärke zurückzuführen. 23.40 Russlands rückkehr (2/2) dokumentarfilm von maarten van der duin mdr/arte, looks filmproduktionen gmbh deutschland 2015, 90 Min. Erstausstrahlung Mit Beginn seiner Präsidentschaft im Jahr 2000 setzt Wladimir Putin ein Zeichen. Er überwindet das innere Chaos Russlands, beseitigt aber auch Freiheiten, sein Führungsstil ist autoritär bis autokratisch. Auf internationalem Parkett tritt Moskau zunehmend selbstbewusst auf mit dem Ziel, westlichem Einfluss Grenzen aufzuzeigen. Der Krieg in Georgien, vor allem aber der Konflikt im Osten der Ukraine und die Annexion der Krim verschärfen die Spaltung zwischen Ost und West. Der Kalte Krieg scheint wiedergeboren – der Kreis zurück in die 80er Jahre schließt sich. 5 Pressekontakt: Manuel Schönung t +33 (0)3 88 14 20 09 E-Mail: [email protected] Mehr Infos unter: www.presse.arte.tv Fotos unter: www.presse.arte.tv oder per E-mail: [email protected] Folgen Sie uns auf Twitter: @ARTEpresse Bildrechte: Titelblatt, Seite 3: © MDR/doc.station/Junghans Seite 4: © Agat Films & Cie Seite 5: © LOOKS Film & TV GmbH, © SZ-Photo Rückseite: © Alexander Bratukhin