Methoden der Kausalforschung Überblick für Ökonomen Doz. Dr. Georg Quaas Problemstellung • In einem Komplex von vielfältigen Abhängigkeiten ist nachzuweisen, dass die Änderung eines Phänomens (Faktors) durch die Änderung eines anderen Phänomens (Faktors) bewirkt / verursacht worden ist. • Es gilt (leider) nicht: post hoc ergo propter hoc (und auch nicht: cum hoc ergo propter hoc) • Beispiele für verfehlte Schlüsse: Æ Wikipedia Doz. Dr. Georg Quaas Praktische Bedeutung der Kausalität • Kenntnis der Ursachen und ihrer Wirkungen ist unentbehrlich für praktisches (bewußtes und zielgerichtetes) Handeln • Kausales „Wissen“ liegt – neben der Zielvorstellung (Zwecke) – jeder Handlung zugrunde • Erfahrung: Dieses „Wissen“ ist fehlbar, kann aber verbessert werden Doz. Dr. Georg Quaas Praktische Bedeutung der Kausalität für die Ökonomik • Funktionale Zusammenhänge wie – die Produktionsfunktion – die Konsumfunktion – die Investitionsfunktion – die Funktionen für Lohn- und Preissetzung werden oft kausal gedeutet. Dabei hängt die Richtung der Kausalität oft von der (zufälligen) Formulierung der Funktion ab Doz. Dr. Georg Quaas Zweifel an der Möglichkeit einer Kausalerkenntnis "Betrachten wir uns die umgebenden Außendinge und die Wirksamkeit von Ursachen, so können wir nicht in einem einzigen Falle eine Kraft oder notwendige Verknüpfung entdecken, also eine Qualität, welche die Wirkung an die Ursache heftet und sie zur unausbleiblichen Folge derselben macht. Nur das sehen wir, daß die eine wirklich und tatsächlich der anderen folgt. Der Stoß einer Billardkugel ist von der Bewegung einer anderen begleitet; das ist alles, was der äußeren Wahrnehmung erscheint. Der Geist erlebt keine Empfindung oder keinen inneren Eindruck von dieser Sukzession der Gegenstände. In einem Einzelfalle von Ursächlichkeit gibt es folglich nichts, was die Vorstellung von Kraft oder notwendiger Verknüpfung erwecken könnte." David Hume: Über den menschlichen Verstand Doz. Dr. Georg Quaas Philosophische Theorien zur Kausalerkenntnis (Auswahl) • • • • • • • • • Humes Skeptizismus Kants Kategorienlehre Darwins „Anpassungshypothese“ Einsteins Relativitätsprinzip quantenmechanische Grenzen der Kausalität Webers Handlungskonzept Hayeks spontane Ordnung Kausalität als Theorie (Kritischer Rationalismus) Kausalität als Mechanismus (Transzendentaler Realismus) Doz. Dr. Georg Quaas Prinzipielle Lösung des Erkenntnisproblems • Kausaltheorien sind Theorien wie alle anderen auch. D.h., sie können nicht bewiesen werden, sie müssen aber überprüfbar (kritisierbar, widerlegbar) sein. = Standpunkt des Kritischen Rationalismus und der empirischen (wissenschaftlichen) Kausalforschung Doz. Dr. Georg Quaas Kausalität, wissenschaftlich behandelt • In der empirischen Forschung haben wir es mit Kausaltheorien zu tun, die stets einen hypothetischen Charakter aufweisen. • Welche allgemeinen Merkmale haben Kausaltheorien? • Unter welchen Bedingungen darf man Kausaltheorien aufstellen? • Wie werden Kausaltheorien überprüft? Doz. Dr. Georg Quaas Sprachregelungen • Unterscheidung zwischen korrelativem und kausalem Wissen – Korrelation: „Je mehr Fernsehapparate in den Haushalten stehen, um so mehr Autos fahren auf den Straßen.“ – „Das trockene, heiße Wetter ist die Ursache für die Missernte.“ Alt.: „Das trockene, heiße Wetter brachte die Missernte hervor bzw. bewirkte die Missernte.“ Doz. Dr. Georg Quaas Weithin akzeptierte Annahmen • Das gemeinsame Auftreten zweier Ereignisse ist eine notwendige (aber keine hinreichende) Bedingung für die Behauptung eines kausalen Zusammenhanges (Prinzip 1) • Die Ursache findet vor der Wirkung statt (Prinzip 2). Doz. Dr. Georg Quaas Klassifizierung der Methoden I • Qualitative Methoden – Für die Kausalanalyse stehen nur wenige Fälle zur Verfügung (seltene Krankheiten, seltene Ereignisse wie Revolutionen, etc.) – Grundlage: In der Regel Fallanalysen – Plausible Hypothesen, Überprüfung: QCA • Quantitative Methoden – Es liegt eine ausreichend hohe Zahl von statistisch auswertbaren Fällen vor Doz. Dr. Georg Quaas Klassifizierung der Methoden II • Experimentelle Methoden – Kontrollierbare Bedingungskomplexe – Manipulierbare Ursachen • Nicht-experimentelle Methoden – Offene, u.U. auch lernfähige Systeme – Manipulationen sind entweder nicht möglich, oder zu wichtig, um sie allein aus Erkenntnisinteresse vornehmen zu können. Doz. Dr. Georg Quaas Einschränkung des Themas • In der VWL haben wir es in der Regel mit quantitativen Zusammenhängen zu tun, die wir mit nicht-experimentellen oder quasi-experimentellen Methoden erforschen (müssen). Doz. Dr. Georg Quaas Methoden im Umfeld von Kausalanalysen (Auswahl) • • • • • • • Analyse von Kreuztabellen Korrelationsanalyse (ins. partielle Korrelationen) Pfadanalyse Faktorenanalyse (explorative und konfirmative) Ökonometrischer Ansatz (Regressionsanalyse) Nicht-parametrische Methoden Lineare Strukturgleichungssysteme (LISREL) Doz. Dr. Georg Quaas Korrelation / Kovarianz • Korrelation – Statistischer Zusammenhang von mindestens zwei Variablen, der – das gemeinsame Auftreten von bestimmten Ausprägungen der Variablen indiziert, – durch den Korrelations- oder den Kovarianzkoeffizienten gemessen wird und – im Plot als langgestreckte Punktwolke erscheint. – Beispiel: Phillipskurve Doz. Dr. Georg Quaas Deutschlands Phillipskurve • Quaas, G. / Klein, M.: Is the Phillips Curve of Germany Spurious? MPRAPaper #26604 Doz. Dr. Georg Quaas Kausaltheorie • Eine statistisch testbare Hypothese, dass die Variation einer Variable A unter gewissen Bedingungen mit Notwendigkeit die Variation einer anderen Variable hervorbringt. • Beispiele: die verschiedenen Hypothesen über den Zusammenhang zwische Haushaltseinkommen und Konsum. Doz. Dr. Georg Quaas Grafische Darstellung (aus der Pfadanalyse) Korrelation: Kausalzusammenhang: Doz. Dr. Georg Quaas Neuformulierung des Problems • Die Existenz einer noch so hohen Korrelation ist kein Beweis für die Existenz einer Kausalbeziehung. Aber: • Wenn eine hohe Korrelation zwischen A und B vorliegt, dürfen wir vermuten, dass diesem Zusammenhang eine Kausalbeziehung zugrunde liegt. • Denkbar sind dann zwei Kausalhypothesen: AÆB BÆA Doz. Dr. Georg Quaas Methode 1: Granger-Kausalität • Testen der beiden Kausalhypothesen anhand der zeitlichen Reihenfolge der Veränderungen (Impulse) Æ Prinzip 1 • Es sei A(t-1) der zeitverzögerte Wert zu A(t), dann gilt: – Wenn die Korrelation von [A(t-1), B(t)] > [A(t), B(t-1)], dann ist B Æ A widerlegt. Doz. Dr. Georg Quaas Allgemeines Prinzip Wie bei anderen Methoden auch, lässt der GrangerKausalitätstest nicht den Schluss zu, dass bei positivem Ausgang tatsächlich Kausalität vorliegt. Getestet wird die (Null-) Hypothese, dass bei den untersuchten Variablen kein Kausalzusammenhang besteht. Wird diese Hypothese zurückgewiesen, dann kann das Vorliegen von Kausalität zumindest nicht ausgeschlossen werden. Der Naive würde sagen: Wir gehen davon aus, dass Kausalität vorliegt. Aber diese Formulierung ist nicht korrekt, da wir ja die Hypothese, dass Kausalität vorliegt, gar nicht getestet haben. Doz. Dr. Georg Quaas Granger Causality (Definition) Let X and Y be a pair of linear, covariance-stationary time series. Thus X and Y can be written as m n i =1 j =1 X t = ∑ ai X t − i + ∑ b jYt − j + e1t k p i =1 j =1 Yt = ∑ ciYt −i + ∑ d j X t − j + e2t (1) (2) where e1 and e2 are assumed to be independent and identically distributed, that is, iid(0, σ 2 ). To examine Granger-causality between X and Y, the following hypotheses are tested: bj=0, j=1...n and dj=0, j=1...p. If the former hypothesis is rejected but the latter is not, Y causes X; whereas, if the latter is rejected and the former is not, X causes Y. If both are rejected, then there is a feedback between X and Y. Failure to reject either of the two null hypotheses implies independence between these two variables. F tests are used to test for the presence of Granger-causal relations. Doz. Dr. Georg Quaas Beispiel In Deutschland gab es von 1960-1990 mindestens drei bedeutende Senkungen des Haushaltsdefizits (siehe Abb.2!), aber nur eine erfolgreiche Konsolidierung im Jahre 1982. (Letzteres ist die Einschätzung des Sachverständigenrates: Jahresgutachten 2003/2004, Tabelle 80.) Am Verlauf der Defizitkurve ist nicht zu erkennen, ob sie Resultat der Konsolidierungsbemühungen ist oder nicht. Um das festzustellen, müssen konjunkturbereinigte Daten verwendet werden. Hier soll jedoch nicht die Einschätzung des Sachverständigenrates überprüft werden, dass – konjunkturbereinigt – die Reduktion des Defizits 1982 auf die Konsolidierungsbemühungen der Regierung zurückzuführen ist. Hier wird das Problem aufgeworfen, ob Senkungen des Defizits generell einen ursächlichen Einfluss auf die Wirtschaftsentwicklung haben. Für diesen Nachweis wären konjunkturbereinigte Daten ungeeignet, da diese konjunkturbedingte Verläufe in anderen Variablen nicht erklären können. Doz. Dr. Georg Quaas Abb.1: Verlauf des realen Bruttosozialprodukts und des negativen kumulativen Finanzierungssaldos 300 200 100 1500 0 1000 -100 500 0 60 62 64 66 68 70 72 74 76 78 80 82 84 86 88 BSP91 -DEFKUM Doz. Dr. Georg Quaas Abb. 2: Wachstumsrate und Anteil des Defizits am BSP 8 4 0 -4 -8 1960 1965 1970 1975 GR 1980 RDEF Doz. Dr. Georg Quaas 1985 Abb. 3: Wachstumsrate und Anteil des Defizits am BSP, Defizitkurve verschoben 4 2 0 -2 -4 -6 -8 1960 1965 1970 1975 GR-5 1980 RDEF Doz. Dr. Georg Quaas 1985 Granger Causality – Projektion auf die Ebene der Korrelationen Wenn ( ) ( Corr X t , Yt − j > Corr X t − j , Yt ) ist (vermutlich) Y eine (partielle) Ursache für X. Wenn ( ) ( Corr X t , Yt − j < Corr X t − j , Yt ) ist (vermutlich) X eine (partielle) Ursache für Y. Doz. Dr. Georg Quaas Abb. 4: Korrelation zwischen GR und RDEF in Abhängigkeit von der Verzögerung in RDEF Corr 0.8 0.7 0.6 0.5 0.4 Corr 0.3 0.2 0.1 0 -6 -4 -2 0 2 Doz. Dr. Georg Quaas 4 6 Interpretation Der Scheitelpunkt der Kurve ist leicht nach rechts verschoben; das deutet darauf hin, dass RDEF eher eine Wirkung als eine Ursache von GR ist. Doz. Dr. Georg Quaas Der Granger-Causality Test in E-Views The Granger (1969) approach to the question of whether x causes y is to see how much of the current y can be explained by past values of y and then to see whether adding lagged values of x can improve the explanation. y is said to be Granger-caused by x if x helps in the prediction of y, or equivalently if the coefficients on the lagged x's are statistically significant. Note that two-way causation is frequently the case; x Granger causes y and y Granger causes x. EViews runs bivariate regressions of the form: Doz. Dr. Georg Quaas Der Granger-Causality Test in E-Views (12.11) yt = α 0 + α1 yt −1 + ... + α l yt −l + β1xt −1 + ... + βl xt − l + ε t xt = α 0 + α1xt −1 + ... + α l xt −l + β1 yt −1 + ... + βl yt − l + ut (Gleichungen stillschweigend berichtigt) for all possible pairs of series in the group. The reported F-statistics are the Wald statistics for the joint hypothesis: (12.12) β1 = β 2 = ... = βl = 0 for each equation. The null hypothesis is that x does not Granger-cause y in the first regression and that y does not Granger-cause x in the second regression. Doz. Dr. Georg Quaas Ergebnisse der Tests 1 Pairwise Granger Causality Tests Date: 05/16/06 Time: 13:51 Sample: 1960 1989 Lags: 4 Null Hypothesis: RDEF does not Granger Cause GR GR does not Granger Cause RDEF Obs F-Statistic Probability 25 0.73517 1.14574 0.58136 0.37080 Obs F-Statistic Probability 26 1.65014 1.30559 0.21136 0.30165 Pairwise Granger Causality Tests Date: 05/16/06 Time: 13:52 Sample: 1960 1989 Lags: 3 Null Hypothesis: RDEF does not Granger Cause GR GR does not Granger Cause RDEF Doz. Dr. Georg Quaas Ergebnisse der Tests 2 Pairwise Granger Causality Tests Date: 05/16/06 Time: 13:53 Sample: 1960 1989 Lags: 2 Null Hypothesis: RDEF does not Granger Cause GR GR does not Granger Cause RDEF Obs F-Statistic Probability 27 1.99649 3.91258 0.15967 0.03518 Obs F-Statistic Probability 28 0.29127 3.29820 0.59418 0.08137 Pairwise Granger Causality Tests Date: 05/16/06 Time: 13:54 Sample: 1960 1989 Lags: 1 Null Hypothesis: RDEF does not Granger Cause GR GR does not Granger Cause RDEF Doz. Dr. Georg Quaas Interpretation der Tests Nur die Hypothese, dass eine Änderung der Wachstumsrate vor zwei Jahren keine Ursache für die Änderung des Defizits ist, kann zurückgewiesen werden. Dasselbe lässt sich noch viel eindeutiger anhand von Vierteljahresdaten zeigen. Doz. Dr. Georg Quaas LISREL-Ansatz • Eine Korrelation zwischen A und B kann – auf einem zugrunde liegenden Kausalzusammenhang zwischen A und B beruhen, ODER – von einem gemeinsamen dritten Faktor – dem „Common Cause“ hervorgebracht werden – im letzteren Fall sagt man, dass die Beziehung zwischen A und B „spurious“ ist („Scheinkorrelation“). Doz. Dr. Georg Quaas Der Common Cause Doz. Dr. Georg Quaas Methodik eines LISREL-Tests • Es liegt ein korrelativer Zusammenhang zwischen A und B vor • Die vermutete Kausalbeziehung wird explizit formuliert, z.B. A Æ B • Suche nach mindestens einer dritten Variable C, die sowohl A als auch B beeinflussen könnte • Zusammenfassen der Hypothesen zu und Testen in einem LISREL-Modell Doz. Dr. Georg Quaas Minimalanforderungen an ein LISREL-Modell • Hypothesenkomplex: – H1: A Æ B – H2: C Æ A – H3: C Æ B – Mindestens eine weitere Hypothese H4: D Æ A oder D Æ B • Test des Modells anhand der Korrelationsmatrix zwischen den Variablen A, B, C, D, … Doz. Dr. Georg Quaas LISREL-Test • Getestet wird nur die Hypothese H1 • H1 gilt als widerlegt, wenn das Kernmodell „Common Cause“ (Folie 34) zu den Daten passt • In diesem Fall kann die Korrelation zwischen A und B ohne die Hypothese H1 erklärt werden – der Common Cause bringt die Korrelation hervor – die Annahme eines Kausalzusammenhanges zwischen A und B ist überflüssig • Verfeinerung der Modelles durch Time-Lags • Test der Hypothesen H2 und H3 in weiteren Modellen Doz. Dr. Georg Quaas Regressionsanalyse • Beispiel 1: Konsumgleichung Inter-WarModel 1 (L. Klein:) Ct = a0 + a1Pt + a2 Pt −1 + a3Wt + ζ 1 • Beispiel 2: Konsumgleichung RWIKonjunkturmodell CP91 = C(0) + C(1)*YPV91 + C(2)*ZINSL + Fehler Doz. Dr. Georg Quaas Kausale Deutung • Bezogen auf die RWI-Gleichung: – Einer Änderung des (realen) Verfügbaren Einkommens um eine Einheit entspricht einer Änderung des Privaten Konsums um C(1) Einheiten – wenn alle anderen Variablen (und Koeffizienten) konstant bleiben. Doz. Dr. Georg Quaas Bedeutung der kausalen Interpretation • Sowohl bei Prognosen als auch Simulationen wirtschaftspolitischer Maßnahmen oder externer Schocks muss UNTERSTELLT werden, dass ein kausaler Zusammenhang zwischen Regressor und erklärter Variable besteht. Doz. Dr. Georg Quaas Absicherung der Regression • Die geschätzten Parameter müssen statistisch signifikant sein (Ausschluss eines zufälligen Zusammenhanges mit einer vorgegebenen Irrtumswahrscheinlichkeit) • Die Parameter müssen theoretisch oder empirisch abgesichert sein, zumindest aber einen plausiblen Zusammenhang zwischen den Variablen herstellen (Vorzeichen!) • Test der Gleichung in Simulationen: Treten die erwarteten Effekte auf? Doz. Dr. Georg Quaas Verbliebene Unsicherheiten • Die Voraussetzungen für eine Regressionsgleichung sind selten gegeben: – – – – – – – – Additivität Linearität Konstanz der Verhaltenskoeffizienten Unabhängigkeit der x-Variablen voneinander (normal verteilte Fehler) geringe oder keine Autokorrelation Homoskedastizität statistische Unabhängigkeit zwischen Fehlern und xVariablen Doz. Dr. Georg Quaas Prinzipielle Kritik • Eine Regressionsgleichung kann niemals einen Common Cause enthalten • Der komplexe Zusammenhang einer Volkswirtschaft wird in Einzelgleichungen aufgespalten • Modelle, die einen Systemzusammenhang darstellen, müßten mit der Methode Maximum-Likelihood geschätzt werden Doz. Dr. Georg Quaas System • Ein System in diesem Kontext liegt vor, wenn eine Regressorvariable zugleich eine endogene Variable einer anderen Gleichung ist. • Beispiel für einen Circuit: – Yav Æ Cpri (Konsumgleichung) – Cpri Æ BIP (BIP-Identität) – BIP Æ Y (Volkseinkommen) – Y Æ Yav (Verfügbares Einkommen der HH) Doz. Dr. Georg Quaas Systemschätzung • Die Parameter aller Gleichungen eines Modells, das einen Circuit enthält, werden gleichzeitig geschätzt • E-Views ist nur begrenzt leistungsfähig • LISREL ist darauf spezialisiert, aber sehr lange Rechenzeiten bei einem Modell mittlerer Größenordnung Doz. Dr. Georg Quaas Schlussfolgerungen I • Klare Formulierung der zu testenden These, am besten in Form einer Strukturgleichung • Überlegungen zur Operationalisierung: Festlegung des Messmodells • Sammeln der Daten • Dateninspektion: Spricht der Anschein für oder gegen die These? Doz. Dr. Georg Quaas Schlussfolgerungen II • Auswahl einer passenden Methode – Nach Art und Validität der Daten – Qualitativ oder quantitativ – Experimentell oder quasi-experimentell – Robustheit der Methode – Kosten der Erlernung – Verfügbarkeit der technischen Mittel Doz. Dr. Georg Quaas Schlussfolgerungen III • Verbesserung der Methode aufgrund der Zwischenergebnisse • Dokumentation des Projektes – Problemstellung – Definitionen, Indikatoren – Daten (-quellen) – Methoden – Ergebnisse • Publikation Doz. Dr. Georg Quaas