Defibrillierbarer Rhythmus

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Klinik für Anästhesiologie und
Operative Intensivmedizin, Campus Kiel
Advanced Life Support
Jan-Thorsten Gräsner
Klinik für Anästhesiologie und
Operative Intensivmedizin, Campus Kiel
Lernziel
• Einen Kreislaufstillstand im Rahmen
des ABCDE- Schemas zu erkennen
und zu therapieren.
• Die Indikation für die erweiterten
Maßnahmen zu nennen.
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75.000
Wiederbelebungsversuche pro Jahr in Deutschland
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ABCDE-Schema
•A
•B
•C
•D
•E
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ABCDE-Schema
•A
•B
•C
•D
•E
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Mindestens
100
mal pro Minute den Brustkorb
5-6 cm tief eindrücken
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30
Mal hintereinander den Brustkorb
5-6 cm tief eindrücken
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2
Mal hintereinander den Patienten
beatmen
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Defibrillation ja oder nein
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Defibrillierbare und nicht-defibrillierbare
Rhythmen
START
PAUSE
Defibrillierbar
CPR
VF / pulslose VT
Rhythmus
-analyse
Nicht-defibrillierbar
PEA / Asystolie
Minimale Unterbrechungen der Thoraxkompressionen
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Defibrillierbarer-Rhythmus (VF)
• Unkoordinierte elektrische
Aktivität
• Grobes / feines VF
• Ausschluß von Artefakten
• Bizarre, unregelmäßige Wellenform
• Keine erkennbaren QRS-Komplexe
• Willkürliche Frequenz und
Amplitude
– Bewegung
– elektrische Interferenzen
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Defibrillierbarer-Rhythmus (pulslose VT)
• Monomorphe VT
– Breitkomplexrythmus
• Polymorphe VT
– Torsade de pointes (TDP)
– Hohe Frequenz
– Gleichbleibende QRSMorphologie
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Defibrillierbarer Rhythmus (VF / pulsl. VT)
CPR
fortführen
Rhythmusanalyse
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Defibrillierbarer Rhythmus (VF / pulsl. VT)
DEFIBRILLATOR
laden
Rhythmus
-analyse
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Defibrillierbarer Rhythmus (VF / pulsl. VT)
SCHOCK-Abgabe
Rhythmus
-analyse
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Defibrillierbarer Rhythmus (VF / pulsl. VT)
Sofort CPR
fortführen
Rhythmus
-analyse
Minimale
derCHEST
Thoraxkompressionen
MINIMISEUnterbrechungen
INTERRUPTIONS IN
COMPRESSIONS
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Wenn VF / pulslose VT andauert …
2. Schock
• 2. und weitere
Schocks:
2 Minuten CPR
3. Schock
2 Minuten CPR
Während der CPR:
 1mg Adrenalin i.v.
 300mg Amiodaron i.v.
– 150 – 360 J
biphasisch
– 360 J monophasisch
• Adrenalin und
Amiodaron nach
dem 3. Schock
während der
laufenden CPR
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Nicht-defibrillierbar (PEA / Asystolie)
Defibrillierbar
(VF / pulslose VT)
Rhythmus
-analyse
Nicht-defibrillierbar
(PEA / Asystole)
Minimale Unterbrechungen der Thoraxkompressionen
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Nicht-defibrillierbar (Asystolie)
• Keine ventrikuläre Aktivität vorhanden
(keine
QRS-Komplexe)
• Möglicherweise Vorhofaktivität (P-Wellen-Asystolie)
• Meist leichtes Undulieren, selten eine gerade Linie
• 1 mg Adrenalin i.v. sofort, dann alle 3-5 Minuten
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Nicht-defibrillierbar
(Pulselose Elektrische Aktivität = PEA)
• Klinische Zeichen eines Kreislaufstillstands
• EKG normalerweise mit Auswurf assoziiert
• 1 mg Adrenalin i.v. sofort, dann alle 3-5 Minuten
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Während der CPR
• Qualität der Thoraxkompressionen aufrechterhalten:
– Frequenz, Tiefe, Entlastungsphase
•
•
•
•
Maßnahmen vor der nächsten Unterbrechung planen
Sauerstoffgabe
Atemwegssicherung + Kapnographie
Durchgehende Thoraxkompressionen sobald der Atemweg
gesichert ist
• Gefäßzugang schaffen (intravenös oder intraossär)
• Adrenalin alle 3-5 Minuten geben
• Reversible Ursachen beheben
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Reversible Ursachen
• 4 H´s
– Hypoxie
– Hypovolämie
– Hypo-/Hyperkaliämie
– Hypothermie
• HITS
– Herzbeuteltamponade
– Intoxikationen
– Thromenbolie
– Spannungspneumothorax
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Hypoxie
• Stelle sicher, dass der
Atemweg offen ist!
• Gib Sauerstoff mit hoher
Flussrate!
• Vermeide Hyperventilation!
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Hypovolämie
• Suche Hinweise auf eine
Hypovolämie
– Krankengeschichte
– Untersuchungsbefund
• innere Blutungen
• äußere Blutungen
• kontrolliere Drainagen
• Kontrolliere Blutungen!
• Gib Volumen/Infusionen bei einem
Verdacht auf eine Hypovolämie
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Hypo-/Hyperkaliämie + metabolische Störungen
• Bettseitige Bestimmung von K+ und
Glukose
• Prüfe letzte Laborwerte
• Hyperkaliämie
– Calciumchlorid
– Insulin + Glukose
• Hypokaliämie/ Hypomagnesiämie
– Elektrolytsubstitution
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Hypothermie
• Selten bei stationären Patienten
• Nutze ein geeignetes
Thermometer
• Nutze Techniken, die aktive
Wiedererwärmung erlauben
• Erwäge den Einsatz der
Herz-Lungen-Maschine
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Herzbeuteltamponade
• Ohne Echokardiographie oft
schwer zu diagnostizieren
• Vor allem bei
penetrierendem
Thoraxtrauma oder nach
herzchirurgischem Eingriff in
Betracht zu ziehen!
• Behandlung durch
Perikardpunktion oder
Notfallthorakotomie
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Intoxikationen
• Selten, außer bei
Anhalt auf absichtliche
Einnahme oder
Überdosierung
• Medikamentenplan
immer kontrollieren
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Thrombembolische Ereignis
• Bei klinischem Bild einer
Lungenarterienembolie
Thrombolyse erwägen
• Nach Thrombolysetherapie
CPR für 60-90 Minuten
fortführen, bevor über
Abbruch entschieden wird
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Spannungspneumothorax
• Überprüfe die Tubuslage
beim intubierten
Patienten
• Klinische Zeichen:
– Abgeschwächtes
Atemgeräusch
– Hypersonorer Klopfschall
– Verlagerung der Trachea
• Sofortige Entlastung mit
Nadelpunktion oder
Minithorakotomie
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Atemwegssicherung
• Beatmung geht vor
Intubation
• Atemwegssicherung sollte
maximal
10 sec. die
Kardiokompression
unterbrechen
• Intubation gehört in die
Hand des professionellen
Anwenders
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Medikamentöse Therapie
• Intravenöse Applikation
• Wenn iv-Zugang nicht
möglich ist, Umstieg auf
intraossäre Injektion (nicht
nur bei Kindern)
• Suprarenin 1mg alle 3-5min
• Amiodaron bei KF 300 mg
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Adrenalin
• Dosierung:
– 1:10.000 (1mg)
• Applikation:
– i.v. oder i.o.
• Zeitpunkt:
– nach der dritten frustranen Defibrillation während
der Kompression
• Repitition:
– alle 3-5 min
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Amiodaron
• Dosierung:
– 300 mg Amiodaron auf 20 ml Glucose 5% als
Bolusgabe
• Applikation:
– i.v. oder i.o.
• Zeitpunkt:
– nach der dritten frustranen
Defibrillation während der
Kompressionsphase
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Take-Home-QUESTIONS
Universalalgorithmus
Reversible Ursache (4H´s/ HITS)
Energieformen Defibrillator (monophase/biphase)
Medikamente: Adrenalin / Amiodaron
www.uni-kiel.de/anaesthesie
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Fragen ?
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Zusammenfassung
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Lernziel
• Einen Kreislaufstillstand im Rahmen
des ABCDE- Schemas zu erkennen
und zu therapieren.
• Die Indikation für die erweiterten
Maßnahmen zu nennen.
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Folien, Video und Abbildungen:
© Deutscher Rat für Wiederbelebung
© European Resuscitation Council
© Jan-Thorsten Gräsner, UKSH Campus Kiel
Version: 24.11.12/
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