Auf dem Weg zu einem neuen Qualitätsstandard.

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Sonderausgabe Juni 2016
Auf dem Weg zu einem
neuen Qualitätsstandard.
Hauptstadtkongress Medizin und Gesundheit 2016
Editorial.
Sehr geehrte Damen und Herren,
in diesem Jahr ist die elektronische Behandlungsinformation zum dritten Mal
in Folge eines unserer zentralen Themen auf dem Hauptstadtkongress – fast
schon Tradition, und doch wurde und wird eBI auch 2016 um neue Dimensionen
erweitert.
Auf dem Weg zu einem
neuen Qualitätsstandard.
Mehr Sicherheit durch die elektronische Behandlungsinformation (eBI)
Kooperation der Knappschaft mit BARMER GEK und AOK Nordost
Bewerbung für den Innovationsfonds des Gemeinsamen Bundesausschusses
Schon in den vergangenen Monaten konnten wir für die Versicherten eine
Menge erreichen: eBI erhält eine Funktion, die den Krankenhaus-Entlassprozess
unterstützt. Damit wird unser Qualitätsservice sektorübergreifend, indem der
nachbehandelnde Arzt oder die Ärztin mittels aller notwendigen Daten aus dem
Krankenhaus eingebunden wird.
Der nächste große Schritt: Die elektronische Behandlungsinformation steht den
Versicherten weiterer Krankenkassen zur Verfügung. Zusammen mit den neuen
Kooperationspartnern – BARMER GEK und AOK Nordost – können wir die Unterstützung von AMTS (Aktionsplan des Bundesministeriums für Gesundheit zur
Verbesserung der Arzneimitteltherapiesicherheit) demnächst in zahlreichen
weiteren Krankenhäusern etablieren.
Unsere gemeinsame Herausforderung besteht darin, mit den an eBI angeschlossenen Kliniken qualitätssteigernde Abläufe zu entwickeln, von denen
möglichst viele Betroffene profitieren. Eine spannende Aufgabe!
Wir freuen uns darauf, Ihre
Christiane Vössing
eBI-Projektleiterin
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Die Knappschaftsversicherte Gisela
Möller ist äußerst beeindruckt, als sie
bei der stationären Aufnahme ins Bergmannsheil Buer erstmalig den eBI-Medikations-Check durchläuft. Dank der
elektronischen Behandlungsinformation kann die Apothekerin Christiane
Ahlmann mit nur einem Knopfdruck
die vollständige Medikationshistorie
der Patientin auf ihrem Bildschirm aufrufen. Nun bespricht sie mit Gisela
Möller den aktuellen Medikationsplan
und erklärt mit leicht verständlichen
Worten, warum eines der Medikamente ausgetauscht werden soll. Das alles
klingt für die Gelsenkirchenerin sehr
überzeugend. Auch dass die Zusammensetzung ihres Medikationsplans
auf mögliche Neben- und Wechselwirkungen überprüft wird, findet sie
gut.
Qualität und Sicherheit
Mit der elektronischen Behandlungsinformation (eBI) hat die Knappschaft
2013 ein Projekt ins Leben gerufen,
um die Versorgungsqualität und die
Patientensicherheit zu steigern. Sobald
ein Versicherter in einem der Partner-
Krankenhäuser stationär aufgenommen
wird, stellt eBI Klinikärzten behandlungsnotwendige Informationen des
Patienten digital zur Verfügung, vorausgesetzt der Patient ist damit einverstanden. Die bereitgestellten Daten
geben dem Arzt u.a. einen Überblick
über Medikamente, die einem Patienten kassenärztlich verordnet wurden,
und helfen Risiken wie Neben- und
Wechselwirkungen zu verringern.
elektronische Behandlungsinformation
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Im Gespräch:
Bettina am Orde,
Geschäftsführerin
Knappschaft
Patienten und Ärzte profitieren von eBI.
Aber was hat die Knappschaft davon?
am Orde: Wir möchten selbstverständlich, dass unseren
Versicherten eine bestmögliche Versorgung zu Gute
kommt. Mit eBI können wir einen wichtigen Beitrag dazu
leisten, dass im Falle eines stationären Aufenthalts der
Krankenhausarzt die Gesamtmedikation optimal aufeinander abstimmen kann. So helfen wir, vermeidbare
und unerwünschte Wechsel- und Nebenwirkungen zu
verhindern. Eine hohe Behandlungsqualität sorgt auch für
wirtschaftliche Effekte. Internationale Studien belegen,
dass Medikamente zum Teil ohne Indikation genommen
werden und viele Krankenhausaufenthalte vermeidbar
wären, weil sie aufgrund einer nicht gut abgestimmten
Arzneimitteltherapie entstehen.
Durch die besondere Versichertenstruktur der Knappschaft verbirgt sich hier ein besonders hohes Potenzial.
Unsere Versicherten sind älter als der Durchschnitt in den
gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV). Der beträgt
44 Jahre, bei uns sind es 57 Jahre. Außerdem sind mehr
als 50 Prozent unserer Versicherten älter als 60.
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Und wir haben eine Pflegeprävalenz, die knapp dreimal
so hoch ist wie der GKV-Durchschnitt. Wir haben also ein
Versichertenklientel, das häufiger krank, schwerer krank
und multimorbid ist. Insgesamt werden unsere Versicherten im Schnitt von sieben Ärzten behandelt und müssen
häufiger ins Krankenhaus. Umso wichtiger für die Patienten und auch für die Wirtschaftlichkeit ist es, insbesondere
Arzneimitteltherapien aufeinander abzustimmen.
Wer nimmt bislang an eBI teil?
am Orde: Derzeit haben sich mehr als 30 Partner-Krankenhäuser und über 210.000 Knappschaftsversicherte für
eBI und damit für ein „Mehr an Sicherheit“ entschieden.
Dies ist eine gute Entwicklung, doch bei weitem noch
ausbauähig! Zudem sollen zukünftig auch niedergelassene
Ärztinnen und Ärzte eBI nutzen können. Damit schaffen
wir eine größere Transparenz und tragen entscheidend
dazu bei, die Informationslücke zwischen dem ambulanten
und stationären Bereich zu schließen.
Die Knappschaft hat eBI erfolgreich
auf den Markt gebracht. Warum kooperiert
sie jetzt mit anderen Krankenkassen?
am Orde: Unser Ziel ist es, noch mehr Knappschaftsversicherte besser versorgen zu können. Dies kann nur gelingen,
wenn wir weitere Partner-Krankenhäuser gewinnen.
Durch die Kooperation mit der BARMER GEK und AOK
Nordost wird es für Krankenhäuser deutlich interessanter
eBI einzuführen, da Versicherte unterschiedlicher
Krankenkassen teilnehmen können.
Zudem arbeiten auch andere Krankenkassen an technischen Lösungen für einen Medikamentencheck.
Doch sind unterschiedliche technische Lösungen stets
ein Schreckgespenst für Ärzte und Krankenhäuser.
Wir sind davon überzeugt, dass eBI die zukunftsweisende Lösung ist. Dies bestätigen auch unsere
Kooperationspartner BARMER GEK und AOK Nordost.
Durch die Partnerschaft haben wir die Chance, mit unserer Lösung Standards zu setzen. Wir sind stolz darauf, mit
eBI das Herzstück unserer Kooperation beizusteuern, und
wir sind sicher, durch unser umfassendes Know-how und
unsere Erfahrungen im Versorgungsmanagement auch
zukünftig eine federführende Rolle bei der Weiterentwicklung von eBI einzunehmen.
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„Mit der elektronischen Behandlungsinformation können Informationslücken zwischen der ambulanten Versorgung und der Behandlung im
Krankenhaus geschlossen werden. Möglich wird dies unter anderem
durch einen Medikationsplan, der nach einem Krankenhausaufenthalt
an den weiter behandelnden Arzt übermittelt werden kann.“
Dr. Mani Rafii, Mitglied des Vorstandes der BARMER GEK
„Multimedikation ist und bleibt ein großes Problem in der Arzneimittelversorgung. Wir wissen um die Risiken von potentiellen Medikationsfehlern
und unerkannten Arzneimittelwechselwirkungen für den Patienten. Und
wir wissen auch, dass diese oftmals vermeidbar wären. eBI wird die Arzneimitteltherapiesicherheit für unsere Versicherten spürbar verbessern und
damit auch die Versorgungsqualität nachhaltig erhöhen.“
Frank Michalak, Vorstandsvorsitzender AOK Nordost
Welche Chancen könnten sich
durch den Innovationsfonds für eBI eröffnen?
am Orde: Die Knappschaft hat die Entwicklung von
eBI aus qualitativen Gesichtspunkten und aufgrund der
Erfahrungen im Versorgungsmanagement vorangetrieben. Den Chancen, die sich nun durch den Innovationsfonds ergeben, können und wollen wir uns nicht verschließen. Der nächste Schritt ist daher eine gemeinsame
Bewerbung, um Fördermittel zu erhalten.
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Hier ist es wichtig, dass wir uns zusammen mit Kooperationspartnern bewerben, da wir die Kriterien alleine nicht
erfüllen können. Den Zuschlag für die Mittel werden vor
allem Projekte erhalten, die groß genug sind, um zukünftig Standard für die gesamte Landschaft der gesetzlichen
Krankenversicherung zu werden. Und dabei spielt eben
nicht nur die gute Idee eine Rolle, sondern auch, wie oft
diese erfolgreich angewendet werden kann. Auch deshalb
haben wir eBI für andere Kassen geöffnet. Der Innovationsfonds kann uns also dabei helfen, insbesondere die
technischen Herausforderungen einer kassenübergreifen-
den eBI-Lösung zu schultern. Und dabei spielen natürlich
auch finanzielle Aspekte eine Rolle. Durch die Förderung
und die zukünftige gemeinsame Finanzierung durch die
Kooperationspartner, könnten sich die Investitionen der
Knappschaft schneller als gedacht amortisiert haben.
Und wir sind zuversichtlich, dass wir den Zuschlag erhalten werden, da der Mehrwert, den wir als Knappschaft
unseren Versicherten und Ärztinnen und Ärzten mit eBI
jetzt schon bieten, nicht von der Hand zu weisen ist. Wir
arbeiten hart daran, nach den drei Jahren Laufzeit des Innovationsfonds eine Evaluation vorlegen zu können, die
einen Übergang von eBI in die Regelversorgung für alle
Kassen nahe legt. Dabei ist positiv zu bemerken, dass der
Gesetzgeber die Telematik-Infrastruktur, die gewissermaßen als Datenautobahn für die Informationen auf der
elektronischen Gesundheitskarte (eGK) dienen soll, mehr
und mehr für externe Anwendungen öffnet. Denn bei
der Entwicklung von eBI ist ganz bewusst darauf geachtet
worden, dass sie mit dieser Datenautobahn kompatibel ist.
Perspektivisch könnte eBI somit neben den gesetzlich geplanten Anwendungen wie z. B. Notfalldaten, Versichertenstammdatenupdate, e-Arztbriefe etc. eine von vielen
Mehrwertanwendungen für die Versicherten sein.
Innovationsfonds
Mit dem Innovationsfonds hat der Gesetzgeber die
Möglichkeit geschaffen, zukunftsweisende Projekte
zu entwickeln, zu erproben und zu fördern, die über
die bisherige Regelversorgung hinausgehen, Nutzen
in der Fläche stiften und die insgesamt auf einen Erkenntnisgewinn zur Verbesserung der bestehenden
Versorgung im GKV finanzierten Gesundheitswesen
ausgerichtet sind. Übergeordnetes Ziel des Innovationsfonds ist eine qualitative Weiterentwicklung der
Versorgung in der gesetzlichen Krankenversicherung
in Deutschland.
Vielen Dank für das Gespräch.
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eBI – Mit Sicherheit für Sie
und Ihre Patienten.
„Wir haben damit erstmals eine
Komplettlösung, die auch
datenschutzrechtlich sicher ist.“
„Schätzungen zufolge, sind bis zu fünf Prozent der
Krankenhauseinweisungen Folgen unerwünschter
Arzneimittelwirkungen – bis zu 60 Prozent
davon gelten als vermeidbar.“
Erstmals wird die elektronische
Behandlungsinformation auf der
Tagung der Betriebsleitungen
knappschaftlicher Krankenhäuser
vorgestellt
01/2012
05/2012
Der Idee einer elektronischen
Behandlungsinformation
folgen erste Gespräche und
die Entwicklung eines
Konzepts
09/2012
Technische Umsetzung
durch das SoftwareUnternehmen RpDoc
„Wir haben sofort die Hand gehoben!
Das Thema Arzneimitteltherapiesicherheit
war uns schon immer extrem wichtig.“
Thomas Tatka, Geschäftsführer
Knappschaftskrankenhaus Bottrop
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„Wichtig für den Patienten ist es, dass ihm die Behandlung nicht nur im
Krankenhaus, sondern auch nach der Entlassung bestmöglich hilft.“
Hauptgeschäftsführer Klinikum Westfalen
und im Managementverbund der Krankenhäuser
mit knappschaftlicher Mehrheitsbeteiligung
Barbara Steffens, Ministerin für Gesundheit, Emanzipation,
Pflege und Alter des Landes Nordrhein-Westfalen
Das Pilotprojekt startet im Knappschaftskrankenhaus Bottrop und im
Klinikum Vest mit der ParacelsusKlinik Marl und dem Knappschaftskrankenhaus Recklinghausen
03/2013
06/2013
Auf dem Hauptstadtkongress
Medizin und Gesundheit präsentiert
die Knappschaft eBI erstmals einem
breiteren Publikum und bietet
diesen Service deutschlandweit
allen Kliniken an
„Die elektronische Behandlungsinformation
ist ein Traum für den Patienten.“
Prof. Dr. med. Markus Hollenbeck,
Chefarzt Klinik für Innere Medizin III am
Knappschaftskrankenhaus Bottrop
Bettina K., Knappschaftsversicherte
Prof. Dr. med. Daniel Grandt, Chefarzt der Klinik für Innere Medizin I
am Klinikum Saarbrücken, Vorstandsmitglied der Arzneimittelkommission
Einführung von
Name, Logo und
Claim von eBI
08/2013
„eBI sorgt auch für die Entlastung des
Patienten, der sich nicht mehr alle
Details seiner Krankengeschichte und der
verordneten Arzneimittel merken muss.“
10/2013
Zukunftspreis des Clubs
der Deutschen Gesundheitswirtschaft für eBI
Die Parlamentarische Staatssekretärin im
Bundesministerium für Gesundheit überzeugte
sich im Knappschaftskrankenhaus von der
Praxistauglichkeit der elektronischen
Behandlungsinformation
06/2014
08/2014
Die ersten zehn NichtKnappschaftskrankenhäuser
werden eBI-Qualitätspartner
07/2014
Knappschaft schließt Kooperation
mit KV Telematik – einer hundertprozentigen Tochter der KBV –
um eBI im sicheren Netz der Kassenärztlichen Vereinigungen und über
KV-Connect niedergelassenen
Ärzten zur Verfügung zu stellen
09/2014
„Es wäre besser, die Chancen eines solchen Systems
zu nennen und nicht immer nur die Risiken.“
Ingrid Fischbach, Parlamentarische Staatssekretärin
beim Bundesminister für Gesundheit
Erste Gespräche mit
anderen Krankenkassen
über mögliche Kooperation
01/2015
eBI erhält den MSDGesundheitspreis, der unter
der Schirmherrschaft von
Bundesgesundheitsminister
Hermann Gröhe verliehen
wird
„Es ist erfreulich zu sehen, dass ein Krankenversicherer mit Mut und Engagement neue Wege geht und
zum Wohl der Patienten Lösungen für existierende Defizite und Strukturverbesserungen entwickelt.“
Dirk Heidenblut, Mitglied im Ausschuss für Gesundheit im deutschen Bundestag
35 Krankenhäuser
sind jetzt bereits
eBI-Qualitätspartner
06/2015
10/2015
Vorstellung von eBI 2.0 –
Erweiterung um das KrankenhausEntlassmanagement – auf dem
Hauptstadtkongress Medizin
und Gesundheit
Die 200.000ste eBIEinwilligungserklärung
wird unterschrieben
12/2016
eBI befindet sich
in der Konzeptionsund Testphase bei
niedergelassenen
Ärzten
01/2016
03/2016
Durch den Kooperationsvertrag
mit der AOK Nordost gewinnt
die Knappschaft einen weiteren
Partner für die elektronische
Behandlungsinformation
04/2016
Ein vierjähriger eBI-Kooperationsvertrag zwischen der Knappschaft und
der Barmer GEK wird unterzeichnet.
Erstmals können ab jetzt auch die
Versicherten einer weiteren Krankenkasse die Qualitätsvorteile von eBI in
Anspruch nehmen
07/2016
Gemeinsamer Antrag auf Fördermittel der Kooperationspartner
Knappschaft, Barmer GEK und
AOK Nordost mit dem Projekt eBI
im Rahmen des Innovationsfonds
beim Gemeinsamen Bundesausschuss
„Das Klinikum Saarbrücken war das erste Krankenhaus in Deutschland, das einen
Patientensicherheitsbeauftragten etabliert hat. Da war es logisch, dass wir auch als eines
der ersten im Saarland eBI nutzen, um zu gewährleisten, dass notwendige Informationen
für die Behandlung auch verfügbar sind.“
Dr. med. Christian Braun, Ärztlicher Direktor Klinikum Saarbrücken
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Impressum
Telefon 0234 304-87010
Herausgeber Knappschaft
[email protected]
V.i.S.d.P. Christiane Vössing I Bildrechte Knappschaft
www.knappschaft.de
Knappschaft I Versorgungsmanagement I 44799 Bochum
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