Halten mit Gehalt (224kB

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SENSE or NON-SENSE?
Macht-Macht-Machtlos
Halten mit Gehalt
Beschränkt-Beschränktheit-Beschränkung
In der beziehungsorientierten Arbeit in der
KJPP
© 2016 Biegler, Burchhart, Eckerl, Machowetz-Müllner KJPP-Tulln
KJPP Tulln
20 Betten Stationär-10 Plätze Tagesklinik
14a-18a
Akut-und Intensiv-
gruppe
10a-13a
6a-10a
SENSE or NON-SENSE?
Macht-Macht-Machtlos
Halten mit Gehalt
Wer beschränkt denn hier
wen oder was?
Patient wird beschränkt:
• Räumlich
• Bewegungsfreiheit
• Kommunikation
• Behandlungsoptionen
• Medienkonsum
• Tagesrhythmus
• Suchtmittelgebrauch
• Gewaltstrategien
• Freizeitgestaltung
• Rückzugsmöglichkeit
Wer beschränkt denn hier
wen oder was?
Team wird beschränkt:
• Räumlich:
o Architektur, offene oder geschlossene Akut-Gruppe
• Bewegungsfreiheit:
o Akut Team <–>Flexibilität gruppenübergreifend
• Kommunikation:
o Rivalität, Spaltung, Fehlertabu
• Hierarchie und Sparmaßnahmen
• Gesetze:
o
UBG, KAG, JSG, AZG, AGBG;
• Institutionen:
o
Patientenanwaltschaft, Eltern, Schule, Jugendamt
• Eingefahrene Denkschemen und unreflektierte Regeln
o Rigidität
Wenn unsere Schranken
fallen würden?........
• ….könnte ich selbst Entscheidungen treffen ohne Angst
vor Vorgesetzten und Kollegen…
• ….flexibel auf Patient und Situation eingehen
• ….würde ich mich trauen Neues auszuprobieren
• ….hätte ich mehr Lust an der Arbeit
• …… würde ich auch Fehler machen –und daraus
(hoffentlich)lernen
• …könnten Kinder davonlaufen –“mangelnde Aufsicht“
• ..könnte ich mich nicht mehr an fixe Rahmen anhalten
und Angst vor der Gesetzlosigkeit bekommen
• …könnte ich vielleicht Strukturvorgaben nicht erfüllen
und angreifbar werden
„Des haumma immer scho so gmocht!“
• Muss ein Patient der untergebracht ist eingesperrt
sein?
• Muss ein Patient der mit Parere kommt
aufgenommen werden?
• Wie lang gilt Entscheidung über Gefährdung (bis
zum Gerichtstermin oder persönl. Eindruck –von
wem?
• Darf ein gefährdeter Patient auch
Eigenverantwortung übernehmen- wie weit
• Geht es um Sieg oder Entwicklung?
Grundsätze
• Beschränkung von Patienten unvermeidlich
o Ich muss mich nicht für Beschränkungen schämen – wir haben keine Wahl.
• Es gibt pädagogische –strukturelle und
psychiatrische Beschränkung
• Beschränkung als Medizin oder als Gift
• Es gilt das Prinzip des gelindesten Mittels
• Normalität sollte weitestgehend erhalten und
gefördert werden.
• Wir lassen uns nicht einschüchtern oder besiegen
aber streben auch keinen Sieg an.
• Wir reagieren unmittelbar
• Wir stellen uns als Person zur Verfügung
Psychohygiene
• Regelmäßige Teamtage –mit Supervision oder
Teambuilding
o Probleme Ansprechen und benennen: z.B. Konkurrenz , Überforderung
• Fehler dürfen passieren werden aber besprochen!
• Es gibt klare Strategien bei Grenzüberschreitung
o
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Sofort reagieren
Abgestufte Konsequenzen
Deeskalationsteam
Nachbesprechung mit allen Betroffenen
EVA-Protokoll (Erfassen von Aggressionsereignissen)
Entlastung betroffener Betreuer
Einzelsupervision
Regelmäßig eigenes Handeln im Team reflektieren und hinterfragen
(Sinnvolle Kaffeepause!!!!)
Botschaft
• UBG heißt nicht dass die Station geschlossen ist. Station
ist prinzipiell offen und wird aber bei Bedarf kurzfristig
geschlossen und ebenso schnell wieder geöffnet
• Förderung gesunder Persönlichkeitsanteile
(Aktivitäten)geht vor Vermeidung aversiver Ereignisse.
• Therapeutisches Potential der Peergroup wird genützt. –
Beschränkter Patient bleibt bei seiner Gruppe
• Konzepte müssen sein, werden aber kontinuierlich
reflektiert und sind situativ veränderbar
• Wir können auf Rückhalt unserer Leitung vertrauen
• Derzeitiges UBG stammt von 1992 deckt die
Besonderheiten der KJPP nicht ab. Es braucht dringend
eigene gesetzliche Regelung für Kinder und Jugendliche
Zugehörige Unterlagen
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