Wertsteigerungshebel in Private Equity-Transaktionen Zürich, November 2009 Capital Dynamics Center for Entrepreneurial and Financial Studies Prof. Dr. Dr. Ann-Kristin Achleitner Unter Mitarbeit von: Dr. Reiner Braun, Nico Engel, Christian Figge, Florian Tappeiner 1 Private Equity: Operative Wertsteigerung und nicht nur “financial engineering” • Zwei Drittel der Wertsteigerung werden durch (i) operative Verbesserungen im Portfoliounternehmen und (ii) Veränderungen der Bewertungsmultiples generiert. • Die operative Performance der Private Equity (PE)-finanzierten Unternehmen übertrifft die der öffentlichen Vergleichsunternehmen. • Ein Drittel der Wertsteigerung wird mit dem Leverage-Effekt erzielt, d.h. durch die Erhöhung der Eigenkapitalrendite mittels Aufnahme von Fremdkapital. • Die detaillierte Analyse der Werttreiber in Private Equity-Investments basiert auf einem Datensatz von 241 Private Equity-Transaktionen. Dies ist somit eine der umfangreichsten Studien zum Thema Wertsteigerung g g in Private Equity-Transaktionen q y aus Sicht des General Partner. Die Resultate sind aber nicht direkt auf das gesamte Private Equity-Universum übertragbar. Diese Wertsteigerungsanalyse soll fortlaufend aktualisiert und erweitert werden. Dies wird auch eine verbesserte Bewertung der Performance von General Partnern ermöglichen. 2 Agenda Einführung D t b i Datenbasis Wertsteigerungshebel in Private Equity-Transaktionen Private Equity q y im Vergleich g zu Benchmarks Zusammenfassung und Ausblick Anhang 3 Zielsetzung: Eine detaillierte Analyse der Wertsteigerungshebel • Ziel der Studie ist die Identifikation von Wertsteigerungshebeln in Private Equity-Transaktionen. Hierzu wurde die gängige Methodologie wissenschaftlich weiterentwickelt. • Fokus liegt dabei auf der Trennung von Wertbeiträgen durch den (i) Leverage-Effekt sowie durch (ii) operative Verbesserungen und (iii) Multipleveränderungen. • Insbesondere eine genaue Quantifizierung des Leverage-Effekts kann den Beitrag von Fremdkapital zur Erzielung der Eigenkapitalrenditen darstellen. Dies ermöglicht einen Einblick welche Rolle „financial engineering“ in Private Equity-Transaktionen spielt. g g aus der Perspektive p von Private Equity-General q y Partnern • Dabei wird insbesondere die Wertsteigerung dargestellt. Gleichzeitig werden auch Erkenntnisse über die operative Entwicklung der Unternehmen gewonnen. • Die Aussagekraft der Ergebnisse wird in einem zweiten Schritt durch den Vergleich der Wertschöpfung in Private Equity-finanzierten Unternehmen mit öffentlichen Vergleichsunternehmen untermauert untermauert. 4 Agenda Einführung D t b i Datenbasis Wertsteigerungshebel in Private Equity-Transaktionen Private Equity q y im Vergleich g zu Benchmarks Zusammenfassung und Ausblick Anhang 5 Herausragende Datenqualität bzgl. Umfang und Detaillierungsgrad • Der Datensatz* basiert auf Informationen, die Capital Dynamics regelmäßig im Rahmen der Due Diligence g von den General Partnern anfordert,, um Performance auf Fonds- und Einzeltransaktionsebene zu analysieren. • Mit 241 Transaktionen ist dies eine der umfangreichsten Studien zum Thema Wertsteigerungshebel in Private Equity-Transaktionen.** • Aufgrund von (i) Detaillierungsgrad, Detaillierungsgrad (ii) Zeitraum und (iii) Transaktionsgröße ermöglicht dieser Datensatz einzigartige Einblicke und Analysemöglichkeiten: • Detaillierungsgrad: Gesamtunternehmens- und Eigenkapitalwert, Umsatz, EBITDA, Netto e sch ld ng zum Nettoverschuldung m Einstieg und nd Ausstieg A sstieg des Investments In estments sowie so ie Interim Inte im Cash Flows***, Flo s*** • Zeitraum: 1989-2006, • Transaktionsgröße: €1 Mio. - €4,3 Mrd. • Geografischer Fokus ist Europa (85% der Transaktionen). Anmerkung: * Dem CEFS wurden im Rahmen dieses Forschungsprojekts vollständig anonymisierte Daten zur Verfügung gestellt. ** Siehe Literaturüberblick im Anhang. Anhang *** Cash Flows auf General Partner-Ebene, die zwischen Einstiegs- und Ausstiegszeitpunkt angefallen sind. 6 Kennzahlen des Datensatzes • Der durchschnittliche IRR (Internal Rate of Return) der einzelnen Transaktionen* beträgt 48,3%, wobei durch einige i i b besonders d erfolgreiche f l i h Investments I t t (IRR > 300%) 241 Transaktionen Durchschnitt Median IRR 48,3% 33,2% Multiple 3,7 x 3,0 x Wertsteigerung 2,7 x 2,0 x entspricht der Wertsteigerung eines Investments aus der EV/EBITDA (bei Einstieg) 7,8 x 6,7 x Perspektive der Private Equity-General Partner. Nettoverschuldung/EBITDA (bei Einstieg) 4,2 x 4,0 x Nettoverschuldung/EBITDA (bei Exit) 2,7 x 2,6 x Eigenkapital) nach Einstieg des Private Equity-General FK/EK (bei Einstieg) 1,7 x 1,4 x Partner liegt bei 1,7x, sinkt über die Haltedauer aber auf FK/EK (bei Exit) 0,8 x 0,4 x 0,8x. 3,5 3,3 Haltedauer (in Jahren) der Median des IRR, aber auch der Multiples, geringer als der jeweilige Durchschnitt ist. • Die durchschnittliche Wertsteigerung i.H.v. 2,7x • Der durchschnittliche Verschuldungsgrad (Fremdkapital/ • Die durchschnittliche Haltedauer liegt bei 3,5 Jahren. • Alle Kennzahlen sind vergleichbar mit den Werten aus anderen Studien in diesem Bereich.** Anmerkung: * Performance auf Transaktionsebene und Fondsebene sind naturgemäß nicht vergleichbar (wg. Gebühren und Abschreibungen). ** Siehe Literaturüberblick im Anhang. 7 Agenda Einführung Datenbasis Wertsteigerungshebel in Private Equity-Transaktionen - Methodologie - Resultate - Zusammenfassung g Private Equity im Vergleich zu Benchmarks Zusammenfassung und Ausblick Anhang 8 Im gängigen PE-Wertsteigerungsmodell werden 3 Effekte unterschieden Gängiges Modell Operative Effekte Wertsteigerung EBITDAW h t Wachstum • Wertsteigerung aus der Sicht der Private Equity-General Partner. • EBITDA bei Einstieg im Vergleich zum EBITDA bei Ausstieg. FCF-Effekt • EBITDA hier als Grundlage für die Unternehmensbewertung (bei Annahme eines unveränderten EBITDA-Multiples). Multiple-Effekt • Cash Flows, die während der Haltezeit des Investments auf Unternehmensebene generiert werden. • Steigerung des EBITDAMultiples zwischen Einstieg und Ausstieg erhöht den Unternehmenswert. • Free Cash Flow wird z.B. zur Tilgung von Fremdkapital und Ausschüttung von Dividenden verwendet. • EBITDA-Multiple berechnet den Unternehmenswert als Vielfaches des EBITDA (bei Annahme eines unveränderten EBITDA). • Damit wird der DeleverageEffekt abgebildet, g , nicht der Leverage-Effekt. Der Leverage-Effekt kann mit dieser Methode nicht dargestellt werden, werden d.h. d h das finanzielle Risiko einer Transaktion wird nicht abgebildet. 9 Separierung des Leverage-Effekts nur in einem modifizierten Ansatz möglich Erweitertes Modell Operative Eff kt Effekte Mit steigendem Verschuldungsgrad steigt c.p. die Eigenkapitalrendite, dit aber b auch h das Ausfallrisiko. Wertsteigerung LeverageEffekt Wertsteigerung (unlevered) EBITDAWachstum FCF-Effekt Multiple-Effekt Kombinationseffekte* Mit diesem Ansatz wird zwischen finanzieller und operativer Wertsteigerung unterschieden und somit kann man auch die häufig diskutierte Frage analysieren, ob Private Equity-General Partner ihre Renditen vor allem durch „financial engineering“ generieren. Anmerkung: * Eine detaillierte Erläuterung der Kombinationseffekte findet sich im Anhang auf Seite 38. 10 Agenda Einführung Datenbasis Wertsteigerungshebel in Private Equity-Transaktionen - Methodologie - Resultate - Zusammenfassung g Private Equity im Vergleich zu Benchmarks Zusammenfassung und Ausblick Anhang 11 Insgesamt 2/3 der Wertsteigerung durch operative und Markt-Effekte Werthebel Wertsteigerung Vergleich EBITDA-Komponenten EBITDA Komponenten (= Multiple - 1) 3,00 Zusatzinfo: N=241 HD*=3,49 3,00 2,50 2,50 0,89 2,00 2,00 1,50 1,50 2,72 1,00 1,00 1,84 0,50 0,50 0,88 0,42 0,47 0,88 0,68 0,07 0,00 0,22 0,00 , ‐0,02 ‐0,50 ‐0,50 Wertsteigerung Leverage‐ Effekt Operative und Markt‐Effekte EBITDA‐ Wachstum Free Cash Flow‐ Effekt Multiple‐ Effekt Kombination EBITDA/Multiple Anmerkung: * HD=Haltedauer in Jahren 12 EBITDAWachstum Umsatzwachstum Margen‐ verbesserung Kombination Umsatz/Marge Höhere Wertsteigerung und höherer Leverage-Effekt seit 2001 Werthebelvergleich 100% Vergleich EBITDA-Komponenten 2,5x 3,0x 100% 90% N=128; HD=4,0 1989‐2000 90% 80% N=113; HD=2,9 2001‐2006 80% 70% 1,0x 0,8x 1989‐2000 83% 73% 2001‐2006 70% 60% +8% 50% 36% 40% 28% 30% -16% 60% 50% 41% 40% 25% 20% 22% 17% 17% 11% 10% 10% 30% 30% -11% 19% 20% 10% 0% 0% ‐10% ‐2% ‐10% ‐8% ‐2% ‐20% ‐20% Wert‐ steigerung Leverage‐ Effekt EBITDA‐ Wachstum FCF‐ Effekt Multiple‐ Effekt Kombination EBITDA/Multiple EBITDA‐Wachstum Umsatz‐ wachstum Margen‐ verbesserung Kombination Umsatz/Marge • Der relative Anteil des Leverage-Effekts an der gesamten Wertsteigerung war bei Investmenteinstieg zwischen 2001 und 2006 um acht Prozentpunkte höher als bei Investmenteinstieg zwischen 1989 und 2000. 2000 • Von 1989-2000 war die relative Bedeutung operativer Effekte (EBITDA- und FCF-Effekt) höher als in der Periode 2001-2006. • Das EBITDA-Wachstum EBITDA Wachstum wurde in beiden Perioden hauptsächlich durch Umsatzwachstum getrieben getrieben, wobei der relative Anteil der Margenverbesserung 1989-2000 höher war. 13 Transaktionen in Rezessionszeiten* mit höherer Wertsteigerung Werthebelvergleich 100% Vergleich EBITDA-Komponenten 2,6x 2,9x 100% 90% N=146; HD=3,4 Aufschwungs‐ / Boomphasen 80% N=95; HD=3,6 Rezessionsumfeld 1,0x 0,8x 90% Aufschwungs‐ / Boomphasen 80% Rezessionsumfeld 70% 70% +34% 99% 65% 60% 60% +6% 50% 36% 40% 30% 30% -11% 50% 37% 40% 17% 20% 0% 32% 30% 26% 13% 17% 18% 20% 7% 10% 12% 10% 2% 0% 0% ‐1% ‐10% ‐10% ‐10% ‐20% ‐20% Wert‐ steigerung Leverage‐ Effekt EBITDA‐ Wachstum FCF‐ Effekt Multiple‐ Effekt Kombination EBITDA/Multiple EBITDA‐Wachstum Umsatz‐ wachstum Margen‐ verbesserung Kombination Umsatz / Marge • Die Wertsteigerung bei Einstieg in Rezessionsjahren ist bei vergleichbarer durchschnittlicher Haltedauer um 0,3 03 Multiple-Punkte höher als in Aufschwungs- / Boomphasen. • Bei Einstieg in Rezessionsjahren wird das EBITDA-Wachstum fast ausschließlich durch Umsatzwachstum generiert, was sich aber negativ auf die Marge auswirkt (sichtbar durch den Kontrollfaktor „Kombination Umsatz/Marge“). Anmerkung: * Investmenteinstieg in den Jahren 1991-1993 und 2001-2003. 14 Auch Deals größer 100m€ mit attraktiver Wertsteigerung Werthebelvergleich 100% Vergleich EBITDA-Komponenten 2,7x 2,7x 100% 90% N=113; HD=3,5 < 100m€ 90% 80% N=128; HD=3,5 > 100m€ 80% 70% 0,9x 0,9x 86% < 100m€ > 100m€ 71% 70% 60% 60% +12% 50% -7% 32% 32% 40% 26% 30% 30% 21% 16% 15% 20% 20% 14% 10% 5% 1% 0% ‐10% ‐10% ‐20% ‐20% Leverage‐ g Effekt EBITDA‐ Wachstum FCF‐ Effekt Multiple‐ p Effekt Kombination EBITDA/Multiple 10% 0% 10% 0% Wert‐ steigerung +27% 37% 50% 38% 40% 5% ‐7% EBITDA‐Wachstum EBITDA Wachstum Umsatz‐ Umsatz wachstum Margen‐ Margen verbesserung Kombination Umsatz / Kombination Umsatz / Marge • Der relative Anteil des Leverage-Effekts an der gesamten Wertsteigerung ist bei größeren Transaktionen (> 100m€) 12 Prozentpunkte höher als bei kleinen Transaktionen (< 100m€). 100m€) • Die relative Bedeutung des Multiple-Effekts ist bei kleinen Transaktionen von höherer Bedeutung (21%) als bei größeren Transaktionen (14%). EBITDA Wachstum ist bei größeren Transaktionen stärker durch Margenverbesserung getrieben als bei • EBITDA-Wachstum kleinen Transaktionen. 15 Agenda Einführung Datenbasis Wertsteigerungshebel in Private Equity-Transaktionen - Methodologie - Resultate - Zusammenfassung g Private Equity im Vergleich zu Benchmarks Zusammenfassung und Ausblick Anhang 16 Zusammenfassung • Gut zwei Drittel der Wertsteigerung bei Private Equity-Transaktionen in unserem Datensatz wurden im Zeitraum 1989-2006 durch operative p und Markt-Effekte erzielt und nur ein Drittel durch den Leverage-Effekt. Private Equity funktioniert auch ohne „financial engineering“. • Selbst im Zeitraum 2001 2001-2006 2006 wurden 64% der Wertsteigerung bei bereits realisierten Deals durch operative und Markt-Effekte erzielt. Selbst im Zeitraum von 2001-2006 funktionierte Private Equity auch ohne „financial engineering“. • Es kann kein signifikanter Unterschied bei der Gesamtrendite und beim Anteil der operativen Effekte zwischen Transaktionen größer und kleiner 100m€ in unserem Datensatz beobachtet werden. e den Private P i ate Equity Eq it funktioniert f nktionie t auch a ch bei größeren g öße en Deals. Deals Bei größeren g öße en Transaktion T ansaktion haben Leverage-Effekt und Margenverbesserung eine höhere Bedeutung. • Investments in Rezessionsjahren h erreichten h d durchschnittlich h h l h eine höhere h h Wertsteigerung als l Investments, die in wirtschaftlich guten Zeiten getätigt wurden. Private Equity funktioniert auch in schwierigen Zeiten. 17 Agenda Einführung Datenbasis Wertsteigerungshebel in Private Equity-Transaktionen Private Equity im Vergleich zu Benchmarks Zusammenfassung und Ausblick Anhang 18 Zwei Kernfragen sollten beantwortet werden Wird bei Private Equity-finanzierten Unternehmen ein Mehrwert im Ve gleich zu öffentlich finanzierten Vergleich finan ie ten Unternehmen Unte nehmen geschaffen? und Wie hoch ist das operative Private Equity-Alpha? 19 Identifizierung des operativen Private Equity-Alphas in zwei Schritten Levered IRR PE • IRR eines Unternehmens mit operativen und finanziellen Risiken (= gesamte Wertsteigerung). LeverageEffekt • Risikoprämie eines Unternehmens mit Finanzierungsrisiko im Vergleich zu einem Unternehmen nur mit operativen Risiken. Unlevered IRR PE • IRR eines Unternehmens ohne finanzielle Risiken (ohne Fremdkapital), also nur mit operativen Risiken. 20 Unlevered IRR Benchmark • Operative Performance eines öffentl. Vergleichsunternehmens ohne Finanzierungsrisiko. Operatives PE Alpha PE-Alpha • Operative Out-/ Underperformance eines PE-finanzierten Unternehmens i. Vgl. zu einem öffentl. Vergleichsunternehmen. Auswahl von Vergleichsunternehmen mittels 4-stufigem Prozess Auswahlprozess von öffentlichen Vergleichsunternehmen a Vergleichsunternehmen in der gleichen geografischen Region gelistet (Europa/USA). b Gleicher ICB Sektor Sektor-Code Code wie das Private Equity Equity-finanzierte finanzierte Unternehmen. c Vollständige Verfügbarkeit der Daten des Vergleichsunternehmens für die komplette Haltedauer der Private Equity-Transaktion. d Auswahl des Vergleichsunternehmens mit minimaler Abweichung bei Umsatz und EBITDA (absolute prozentuale Differenz) zum Einstiegszeitpunkt. Das Verfahren ermöglicht die Zuweisung eines Vergleichsunternehmens mit ähnlichen Charakteristika zu jeder Private Equity-Transaktion. Dies erlaubt einen Vergleich der Performance zwischen öffentlichen und Private Equity-finanzierten Unternehmen über die Haltedauer. 21 Operatives Private Equity-Alpha beträgt 6% Werthebel IRR IRR 55% 55% 50% 48% 50% 17% Zusatzinfo: N=241 HD*=3,49 HD*=3 49 45% 40% 31% 30% 30% 25% 25% 20% 20% 15% 15% 5% 5% 0% 0% Leverage‐ Effekt Unlevered IRR PE Unlevered IRR Benchmark operatives PE-Alpha p 65% Leverage operativ Levered IRR Benchmark 27% 100% 9% 91% 10% 6% Levered IRR PE 35% 35% 25% 10% Levered IRR PE 48% 100% 45% 40% 35% Operative vs. vs finanzielle Effekte operatives PE‐Alpha Anmerkung: * HD=Haltedauer in Jahren 22 PE Benchmark Zusammenfassung • Nach Bereinigung des Leverage-Effekts erreichen die Private Equity-finanzierten Unternehmen im Durchschnitt einen IRR von 31%,, die Vergleichsunternehmen g lediglich g 25%. Diese Zahlen repräsentieren finanzierungsrisikoadjustierte Renditen, die grundsätzlich vergleichbar sind. • Dabei zeigt sich eine um sechs Prozent höhere operative Performance (operatives Alpha) von Private Equity-finanzierten Unternehmen im Vergleich zu ihren Benchmarks. • Die relative Bedeutung des Leverage-Effekts zur Erzielung des IRR ist bei Private Equityfinanzierten Unternehmen mit 35% bedeutend größer als bei den Vergleichsunternehmen, bei denen dieser Effekt lediglich 9% der gesamten Rendite ausmacht. 23 Agenda Einführung Datenbasis Wertsteigerungshebel in Private Equity-Transaktionen Private Equity im Vergleich zu Benchmarks Zusammenfassung und Ausblick Anhang 24 PE funktioniert auch ohne Leverage und generiert signifikantes operatives Alpha • Zwei Drittel der erzielten Wertsteigerung entstehen durch (i) operative Verbesserungen im Portfoliounternehmen und (ii) Veränderung der Bewertungsmultiples. Die Beiträge zur gesamten Wertsteigerung betragen im Einzelnen: (a) Ein Drittel durch die EBITDA-Steigerung zwischen Einstieg und Ausstieg. Davon werden • ca. 25% durch Umsatzwachstum und • ca ca. 8% du durch c Margenverbesserung a ge e besse u g e erreicht, e c t, (b) 15% durch generierte Free Cash Flows über die Haltedauer, (c) 20% durch Veränderung der Bewertungsmultiples zwischen Einstieg und Ausstieg. • Bei der operativen Performance übertreffen die Private Equity-finanzierten Unternehmen in unserem Datensatz öffentliche Vergleichsunternehmen durchschnittlich um sechs IRR-Prozentpunkte. • Ein Drittel der erzielten Wertsteigerung wird aus Sicht der General Partner mit dem Leverage-Effekt erzielt, d.h. durch die Erhöhung der Eigenkapitalrendite mittels Aufnahme von Fremdkapital. Diese Wertsteigerungsanalyse soll fortlaufend aktualisiert und erweitert werden. Dies wird auch eine verbesserte Bewertung der Performance von General Partnern ermöglichen. ermöglichen 25 Agenda Einführung Datenbasis Wertsteigerungshebel in Private Equity-Transaktionen Private Equity im Vergleich zu Benchmarks Zusammenfassung und Ausblick Anhang 26 Werthebel – 1989-2000 Werthebelvergleich Wertsteigerung Vergleich EBITDA-Komponenten (= Multiple - 1) Zusatzinfo: N=128 HD*=4,00 3,00 3,00 2,50 2,50 2 00 2,00 0 69 0,69 2,00 1,50 1,50 2,45 1,00 1,00 1 76 1,76 0,50 0,50 1,00 0,54 1,00 0,73 0,41 0,30 0,00 0,00 ‐0,02 ‐0,20 ‐0,50 ‐0,50 Wertsteigerung Leverage‐ Effekt Operative‐ und Markt‐Effekte EBITDA‐ Wachstum Free Cash Flow‐ Effekt Multiple‐ Effekt Kombination EBITDA/Multiple Anmerkung: * HD=Haltedauer in Jahren 27 EBITDAWachstum Umsatzwachstum Margen‐ verbesserung Kombination Umsatz/Marge Werthebel – 2001-2006 Wertsteigerung Vergleich EBITDA-Komponenten EBITDA Komponenten We thebel e glei h Werthebelvergleich (= Multiple - 1) 3,00 3,00 Zusatzinfo: N=113 HD*=2,91 2,50 2,00 2,00 1,50 2,50 1,11 1,50 3,03 1 00 1,00 1 00 1,00 1,92 0,50 0,50 0,76 0,30 0,00 0,33 0,53 0,76 0,63 0,15 0,00 ‐0,01 0,01 ‐0,50 ‐0,50 Wertsteigerung Leverage‐ Effekt Operative‐ und Markt‐Effekte EBITDA‐ Wachstum Free Cash Flow‐ Effekt Multiple‐ Effekt Kombination EBITDA/Multiple Anmerkung: * HD=Haltedauer in Jahren 28 EBITDAWachstum Umsatzwachstum Margen‐ verbesserung Kombination Umsatz/Marge Werthebel – Investments in Aufschwungs- / Boomphasen** Werthebelvergleich Wertsteigerung Vergleich EBITDA-Komponenten (= Multiple - 1) 3,00 3,00 Zusatzinfo: N=146 HD*=3,44 2,50 0,77 2,50 2,00 2,00 1,50 1,50 2,61 1,00 1,00 1,84 0,50 0,50 0,98 0,46 0,98 0,64 0,43 0,00 ‐0,03 0 03 ‐0,50 0,32 0,02 Margen‐ verbesserung Kombination Umsatz/Marge 0,00 ‐0,50 Wertsteigerung Leverage‐ Effekt Operative‐ und Markt‐Effekte EBITDA‐ Wachstum Free Cash Flow‐ Effekt Multiple‐ Effekt Kombination EBITDA/Multiple Anmerkung: * HD=Haltedauer in Jahren ** Investmenteinstieg nicht in den Jahren 1991-1993 und 2001-2003. 29 EBITDAWachstum Umsatzwachstum Werthebel – Investments im Rezessionsumfeld** Werthebelvergleich Wertsteigerung Vergleich EBITDA-Komponenten ( Multiple - 1) (= 3,00 3,00 2,50 Zusatzinfo: N=95 HD*=3,56 1,06 2,00 2,00 1,50 2,50 1,50 2,90 1,00 1,00 , 1,84 0,50 0,50 0,75 0,52 0,37 0,75 0,74 0,20 0,00 0,09 0,00 ‐0,08 ‐0,50 ‐0,50 Wertsteigerung Leverage‐ Effekt Operative‐ und Markt‐Effekte EBITDA‐ Wachstum Free Cash Flow‐ Effekt Multiple‐ Effekt Kombination EBITDA/Multiple Anmerkung: * HD=Haltedauer in Jahren ** Investmenteinstieg in den Jahren 1991-1993 und 2001-2003. 30 EBITDAWachstum Umsatzwachstum Margen‐ verbesserung Kombination Umsatz/Marge Werthebel – Transaktionen < 100m€ Werthebelvergleich Wertsteigerung Vergleich EBITDA EBITDA-Komponenten Komponenten (= Multiple - 1) 3,00 3,00 Zusatzinfo: N=113 HD*=3,49 2,50 0,72 2,00 2,00 1,50 2,50 1,50 2,75 1 00 1,00 2,03 1,00 0,50 0,50 0,89 0,43 0,58 0,89 0,76 0,13 0,00 0,00 ‐0,50 0,09 0,04 Margen‐ verbesserung Kombination Umsatz/Marge ‐0,50 Wertsteigerung Leverage‐ Effekt Operative‐ und Markt‐Effekte EBITDA‐ Wachstum Free Cash Flow‐ Effekt Multiple‐ Effekt Kombination EBITDA/Multiple Anmerkung: * HD=Haltedauer in Jahren 31 EBITDAWachstum Umsatzwachstum Werthebel – Transaktionen > 100m€ Werthebelvergleich Wertsteigerung Vergleich EBITDA-Komponenten EBITDA Komponenten (= Multiple - 1) 3,00 3,00 2,50 2,50 Zusatzinfo: N=128 HD*=3,48 1,03 2,00 2,00 1,50 1,50 2,70 1,00 1,00 1,67 0,50 0,50 0,86 0,41 0,38 0,02 0,00 0,86 0,61 0,32 0,00 ‐0,06 ‐0,50 ‐0,50 Wertsteigerung Leverage‐ Effekt Operative‐ und Markt‐Effekte EBITDA‐ Wachstum Free Cash Flow‐ Effekt Multiple‐ Effekt Kombination EBITDA/Multiple Anmerkung: * HD=Haltedauer in Jahren 32 EBITDAWachstum Umsatzwachstum Margen‐ verbesserung Kombination Umsatz/Marge Back-up: Leverage-Effekt (1) Hintergrund: Bei einem verschuldeten Unternehmen setzt sich die Renditeerwartung der Eigentümer aus zwei Komponenten zusammen: (a) dem operativen Risiko und (b) dem Finanzierungsrisiko. Wenn das Unternehmen nur mit Eigenkapital finanziert ist, bleibt nur die Komponente für das operative Risiko. Dies kann mit folgender Formel gezeigt werden: (1) , mit Operatives Risiko Finanzierungsrisiko als (erwartete) Eigenkapitalrendite eines verschuldeten Unternehmens, als ((erwartete)) Eigenkapitalrendite g p eines unverschuldeten Unternehmens,, als Fremdkapitalkosten, als durchschnittliches Verhältnis von Fremd- zu Eigenkapital während der Haltedauer. Die erste Komponente der rechten Seite von Formel (1) beziffert das operative Risiko, die zweite Komponente die Prämie für das Finanzierungsrisiko. Diese Prämie steigt mit dem Fremdkapitalanteil an. Hierbei wird angenommen, dass die Tax Shields genauso unsicher sind wie die Gewinne des Unternehmens - bei Leveraged Buyouts (LBOs) eine nachvollziehbare Annahme. 33 Back-up: Leverage-Effekt (2) Beispiel: Unternehmen A: • IRR auff Cash C h Flow-Basis: Fl B i 27,8% 27 8% (= ( ) ). • Durchschnittliches Verhältnis von Fremd- zu Eigenkapital während der Haltedauer: 0,87. • Annahme Fremdkapitalkosten: 5,5%. • Mit diesen Angaben sind nun alle Komponenten gegeben, um Formel (1) nach aufzulösen und somit die Rendite für das Eigenkapital zu berechnen, falls Beispielunternehmen A kein Fremdkapital g hätte. aufgenommen 27,8% • Formel (1) aufgelöst ergibt 5,5% 0,87 = 17,4%. • Der Leverage-Effekt ergibt sich nun als 27,8% - 17,4% = 10,4%, d.h. der Leverage-Effekt ist für ca. 37,4% (10,4% von 27,8%) der Gesamteigenkapitalrendite verantwortlich. Wäre Unternehmen A also nur mit EK finanziert, finanziert würde der IRR statt 27,8% 27 8% nur 17,4% 17 4% betragen. betragen 34 Back-up: Erläuterung der Werthebel (1) EBITDA-Wachstum: • Unterschied im EBITDA zum Einstiegszeitpunkt im Vergleich zum Ausstiegszeitpunkt. Das EBITDA kann grundsätzlich durch Umsatzwachstum und/oder durch eine Verbesserung der EBITDA-Marge erhöht werden. Auch Akquisitionen können Umsatz und EBITDA steigern. • In der Private Equity-Industrie bildet das EBITDA meistens die Grundlage für die Unternehmensbewertung. Der Unternehmenswert zum Einstieg und Ausstieg ergibt sich als Vielfaches des EBITDA. • Im Kontext des vorliegenden Wertschöpfungsmodells ergibt sich also der Beitrag des EBITDAWachstums als die EBITDA-Veränderung zwischen Einstieg und Ausstieg multipliziert mit dem EBITDA-Multiple bei Einstieg. 35 Back-up: Erläuterung der Werthebel (2) Free Cash Flow-Effekt: • Dieser Werthebel bildet die auf Unternehmensebene generierten Free Cash Flows* (FCF) ab, die zur Tilgung von Fremdkapital sowie zur Ausschüttung von Dividenden verwendet werden können. • Der FCF-Effekt ist ein operativer Werthebel, der durch folgende Faktoren beeinflusst wird: (i) EBITDA-Wachstum, (ii) Working Capital-Effekte, (iii) Investitionen sowie (iv) Steuer- und Zinszahlungen. • Häufig wird in der Private Equity-Industrie der Abbau von Fremdkapital („Deleveraging“) als Werthebel genannt, obwohl eigentlich die Generierung der Cash Flows der wahre Hebel ist. In diesem Zusammenhang wird das Deleveraging häufig mit dem Leverage-Effekt vermischt. * Der Free Cash Flow ist der Cash Flow, der nach Durchführung aller Projekte mit positivem Kapitalwert – abgezinst mit den maßgeblichen Kapitalkosten - noch vorhanden ist (Vgl. Jensen, 1989, Eclipse of the Public Corporation, Harvard Business Review, September-October 1989, S. 66). Der Free Cash Flow vernachlässigt die Abzugsfähigkeit von Fremdkapitalzinsen von der Steuerbemessungsgrundlage (Tax Shield). Es wird somit eine reine Eigenfinanzierung des Unternehmens unterstellt. Das Tax Shield wird dann durch die Nutzung von Fremdkapitalkosten nach Steuern in die Gesamtrechnung i t integriert. i t Dies Di ermöglich ö li h eine i saubere b Trennung T der d Prämissen P ä i einer i reinen i Eigenfinanzierung Ei fi i und d der d einer i Finanzierung Fi i mit Fremdkapital. 36 Back-up: Erläuterung der Werthebel (3) Multiple-Effekt: • Veränderung des EBITDA-Multiples zur Unternehmensbewertung zwischen Einstieg und Ausstieg. • Dies kann durch eine Veränderung des (i) wirtschaftlichen Umfelds bzw. des Kapitalmarktumfelds, aber auch durch (ii) eine Repositionierung (z.B. Größe / strategische Ausrichtung) des Unternehmens oder durch (iii) die Verhandlungspositionen von Käufer/Verkäufer erfolgen. • Im Kontext des vorliegenden Wertschöpfungsmodells ergibt sich also der Beitrag des MultipleEffekts als die Multiple-Veränderung zwischen Einstieg und Ausstieg multipliziert mit dem EBITDA bei Einstieg. 37 Back-up: Erläuterung der Werthebel (4) Kombination EBITDA/Multiple: • Korrekturfaktor für den kombinierten Effekt von EBITDA und Multiple auf Unternehmenswert. So kann z.B. das EBITDA vom Einstiegs- bis zum Ausstiegszeitpunkt steigen und der EBITDA-Multiple gleichzeitig sinken. In diesem Fall ist der Anstieg des Gesamtunternehmenswerts (Enterprise Value) durch das gestiegene EBITDA weniger stark als bei konstantem Multiple. • Beispielsrechnung: • EBITDA bei Einstieg: 11 Mio. € • EBITDA bei Ausstieg: 13 Mio. € Δ EBITDA: +2 Mio. € • Multiple M lti l b beii Ei Einstieg: ti 10 10,0x 0 • Multiple bei Ausstieg: 9,5x Δ Multiple: -0,5 Werthebel EBITDA-Wachstum: 2 Mio. € x 10,0 = 20 Mio. € (Δ Gesamtunternehmenswert) Werthebel Multiple-Effekt: -0,5 x 11 Mio. € = -5,5 Mio. € (Δ Gesamtunternehmenswert) Korrekturfaktor Kombination EBITDA/Multiple: 2 Mio. € x (-0,5) = -1 Mio. € (Δ Gesamtunternehmenswert) Effekt auf Gesamtunternehmenswert: +13,5 Mio. € Anmerkung: k In dem d auff Seite S 9 dargestellten d ll gängigem Modell d ll wird dd dieser Kombinationseffekt b ff k i.d.R. d direkt d k dem d Multiplel l oder d EBITDA-Effekt ff k zugerechnet h und d nicht h explizit als Korrekturfaktor dargestellt. 38 Back-up: Erläuterung der Werthebel (5) Kombination Umsatz/Marge: • Korrekturfaktor für kombinierten Effekt von Umsatzwachstum und Margenentwicklung auf EBITDA-Wachstum. Die Wirkungsweise entspricht dem Korrekturfaktor Kombination EBITDA/Multiple. • Sollte bspw. der Umsatz zwischen Einstieg und Ausstieg steigen, aber die EBITDA-Marge sinken, ist das EBITDA-Wachstum weniger stark als bei konstanter Marge. In diesem Fall wäre der Korrekturfaktor Kombination Umsatz/Marge negativ. 39 Back-up: Literaturüberblick* Autoren Veröffentlichungsjahr Region Untersuchungsgegenstand Zeitraum UK 66 Unternehmen 1996-2004 Operatives PE-Alpha i.H.v. 8,9 IRRProzentpunkten p Ergebnis TRANSAKTIONSEBENE Acharya/Hahn/ Kehoe 2009 BCG/IESE 2008 Europa 32 Unternehmen 2000-2006 Werthebel: • 46% Umsatzwachstum • 10% Margenverbesserung • 21% Multiple-Veränderung • 23% Fremdkapitalabbau Groh/Gottschalg 2008 USA 133 Unternehmen 1984-1996 Operatives O ti PE PE-Alpha Al h i.H.v. iH 12 7 IRR12,7 IRR Prozentpunkten Guo/Hotchkiss/ Song 2008 USA 92 Unternehmen 1990-2005 Operative Veränderung in PEfinanzierten Unternehmen wie bei öffentlichen Vergleichsunternehmen 1993-2004 Werthebel: • 45% EBITDA-Wachstum • 28% Multiple-Veränderung • 22% Free Cash Flow-Effekte • 5% Kombi EBITDA/Multiple Pindur 2007 Europa 2005 USA / Europa 57 Unternehmen 1980-2001 Werthebel: • 83% Deleverage- und MultipleEffekt • 25% Umsatzwachstum • -8% Margenveränderung K l /S h Kaplan/Schoar 2005 n.a. 746 Fonds (davon 169 BuyoutB t Fonds) 1980 2001 1980-2001 Nettorenditen (nach Fees) der PEF d entsprechen Fonds t h i etwa in t d denen von „Public Market Equivalents“** Kaserer/Diller 2005 Europa 200 Fonds 1980-2003 Nettorenditen (nach Fees) der PEFonds entsprechen in etwa denen von „Public Market Equivalents“** Loos 42 Unternehmen FONDSEBENE Anmerkung: * Dieser Literaturüberblick erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit und soll lediglich auf einige weitere Studien verweisen. ** Public Market Equivalents repräsentieren einen Benchmark, der aus öffentlichen Vergleichsunternehmen besteht. 40