Griechische Götter und ihre Symbole

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Olympia ruft – Athen 2004 - Unterrichtsmaterialien für die Sekundarstufe I
Griechische Götter und ihre Symbole
Der mächtigste griechische Gott war der Göttervater Zeus, Herrscher des
Olymp. Er galt als Beherrscher der Naturgewalten: strafte die Menschen mit
Blitz und Donner.
Zeus
Symbole: Blitzstrahl, Adler.
Die Schwester und Gemahlin des Zeus, Hera, war die Mutter aller Götter und
galt als Beschützerin der Ehe und der Frauen.
Symbole: Zepter, Diadem, Schleier, Pfau, Schale
Hera
Die Lieblingstochter des Zeus, dem Haupt ihres Vaters entsprungen und ewig
jungfräulich, war Athene. Sie galt als Schutzherrin der Helden, der Städte
(Schutzgöttin der Stadt Athen), des Ackerbaus, der Wissenschaft und der
Künste.
Athene
Symbole: Helm, Lanze, Schild, Ölbaum, Eule
Einer der beiden Brüder des Zeus war Poseidon, der mächtige, oft grollende
Gott des Meeres.
Symbole: Dreizack, Fisch, Delphin
Poseidon
Der zweite Bruder, Hades, lebte nicht auf dem Olymp, sondern herrschte auf
seinem Thron sitzend über die Unterwelt, die vom dreiköpfigen Höllenhund
bewacht wird.
Hades
Symbole: Thron, Hund
Ein Sohn des Zeus war Apollon, der Gott der schönen Künste, des Wissens
und des Lichts.
Apollon
Symbole: Bogen, Leier, Lorbeer
Hermes mit seinen geflügelten Schuhen war der Götterbote und
Glücksbringer der Griechen.
Hermes
Symbole: Schuhe und Helm mit Flügeln
Ein weiterer Sohn des Zeus war Dionysos, Gott des Weines, der Feste, des
Theaters und der Fruchtbarkeit.
Symbole: Stab mit einem Pinienzapfen, Weinstock, Efeu
Dionysos
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Hestia war die Göttin des Herd- und Opferfeuers.
Symbol: Feuer
Hestia
Aphrodite war die griechische Göttin der Liebe und der Schönheit.
Symbole: Spiegel, leichte Bekleidung
Aphrodite
Eine Schwester von Zeus war Demeter, die Göttin des Ackerbaus und der
Fruchtbarkeit.
Demeter
Symbol: Getreideähren
Artemis war die Göttin der Jagd.
Symbole: Bogen, Hirsch
Artemis
Ein Sohn des Zeus und der Hera war Dionysos, der griechische Kriegsgott.
Symbol: Rüstung
Ares
Ein weiterer Sohn des Zeus und der Hera war Hephaistos, Gott des Feuers
und der Schmiedekunst, Gemahl der Aphrodite.
Symbole: Handwerkertracht, Hammer, Zange.
Hephaistos
Internetadressen:
www.lehrer-online.de/dyn/378655.htm
www.lsg.musin.de/Geschichte/griechen/goetter.htm
Olympia ruft – Athen 2004 - Unterrichtsmaterialien für die Sekundarstufe I
Der Trojanische Krieg: Athene und Apollon ergreifen Partei
Homer beschreibt, wie während des Trojanischen Krieges die Götter in den Kampf
eingreifen. Hektor hat Patroklos, den Freund des Achilleus, getötet. Achilleus verspricht
den Freund zu rächen.
„Die Götter aber, die von Zeus die Erlaubnis bekommen hatten, im Streit der
Menschen Partei zu ergreifen, lagerten sich in der Nähe des Schlachtfeldes: Hera,
Athene und Poseidon stellten sich auf die Seite der Griechen; Ares, Aphrodite und
Apollon traten für die Troer ein: Von der Spitze des Olymps aus sah Zeus dem
riesenhaften Kampfe, der nun entbrannte, zu. Götter und Menschen stritten, bis
ihnen vom Morden die Hände starr waren. Das Wasser des Skamandros war rot
vom Blute der Gefallenen. Ares und Aphrodite wurden von Athene schwer
verwundet und eilten voll Schmerz und Zorn zum Olymp zurück. Nun hatten die
Troer, die von den Griechen immer weiter verdrängt wurden, zu ihrem Schutze
nur noch Apollon. Er half den Fliehenden, dass sie glücklich in die Stadttore
hineingelangten.“
Hektor erwartet vor den Toren der Stadt Achilleus. Als er ihn erblickt, ergreift er die
Flucht und Achilleus verfolgt ihn.
„Und während die beiden dreimal in rasendem Lauf wie ein Sturmwind die
Mauern der Stadt umkreisten, erhob sich auf dem Olymp der Göttervater Zeus,
ergriff die goldene Waage und legte zwei Todeslose hinein: das eine für Achilleus,
das andere für Hektor. Hektors Waagschale aber sank dem Hades zu. Da sahen
die Himmlischen, dass er der Unterwelt geweiht war, und es trat keiner mehr für
ihn ein. Auch Apollon verließ ihn.
Inzwischen aber hatte Hektor Mut gefasst, sich dem Achilleus zum Kampfe zu
stellen. Wohl ahnte er, dass sein Schicksal ihn jetzt fassen würde, aber er wollte
nicht ruhmlos untergehen.“
In diesem Kampf wird Hektor erstochen. Trotz der letzten Bitte Hektors, dass seine
Leiche an sein eigenes Volk zurückgegeben und verbrannt werden solle, schleift
Achilleus den Körper hinter seinem Wagen her und vor den Augen des Königs Priamos
und der Königin Hekabe (Hektors Eltern) durch den Sand zum Lager der Griechen bis zu
den Füßen des toten Patroklos. Patroklos wird am folgenden Tag feierlich bestattet.
„Auf die Bestattung folgten Leichenspiele zu Ehren des gefallenen Helden:
Wagenrennen, Faust- und Ringkämpfe sowie Wettläufe. Achilleus verteilte
wertvolle Preise an die Sieger und alle Teilnehmer bekamen Geschenke. Zuletzt
schleifte er den Leichnam Hektors, an den Wagen gebunden, dreimal um das
Grab des Patroklos und ließ ihn dann, mit dem Gesicht im Staub, am Strande
liegen. Darüber gerieten die Götter in Zorn und Zeus sandte Thetis zu ihrem Sohn
und ließ ihm sagen, dass er die Leiche Hektors den Seinigen zur Bestattung
ausliefern sollte.“
Als Priamos Achilleus auf Knien um die Leiche des Sohnes anfleht, erfüllt Achilleus den
göttlichen Befehl.
„Während er den König Priamos gastlich bewirtete, ließ er die Leiche
herbeiholen, waschen, salben und kleiden. Dann übergab er sie dem Vater und
gewährte dem Priamos einen Waffenstillstand, damit die Troer ihren Helden in
Ruhe bestatten könnten.“
Der Tod des Achilleus
Nach zwölf Tagen aber ging der Kampf weiter. Den Troern war unerwartet Hilfe
gekommen. Mit einer kleinen Schar von Heldinnen kam die Amazonenkönigin
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Penthesilea aus Pontus um die bedrängte Stadt zu unterstützen. Unter ihrer Führung
drangen die Troer erneut bis zu den griechischen Schiffen vor. Doch die schöne,
todesmutige Frau fiel von der Hand des Achilleus. Ebenso wie ihr erging es Memnon,
dem König von Abessinien, der mit den Scharen seiner schwarzen Krieger den Troern
Hilfe bringen wollte. Nachdem Achilleus ihn erschlagen hatte, mussten die Troer wieder
einmal hinter die schützenden Mauern ihrer Stadt fliehen. Sie schlossen hinter sich die
Tore. Aber diesmal wollte Achilleus nicht davor stehen bleiben. Er stemmte seine Schultern mit übermächtiger Kraft gegen eines der Tore und schickte sich an, es aus den
Angeln zu heben. Da fuhr Apollon zornig und wie ein Blitz vom Olymp hernieder und rief
mit donnernder Stimme: „Jetzt ist es genug, halt ein, Vermessener!” Achilleus erkannte
die Stimme des Gottes wohl, aber trotzig rief er: „Lange genug hast du mich gereizt,
indem du die Troer, die Frevler, begünstigst. Ich fürchte mich nicht, mit Göttern zu
kämpfen. Entweiche oder – mein Speer wird dich treffen.” Da legte Apollon einen seiner
todbringenden Pfeile auf seinen Bogen und schoss Achilleus in die verwundbare Ferse.
Da sank Achilleus unter die Toten, dass die Erde erdröhnte. Die Griechen aber
errichteten ihm den Grabhügel neben dem seines Freundes Patroklos.“
Aufgaben:
1. Untersuche, in welcher Weise die Götter Einfluss auf das Kriegsgeschehen nehmen,
und wie die Helden sich den Göttern gegenüber verhalten.
Welche Einstellung zu den Göttern kannst du diesen Textausschnitten entnehmen?
2. Lies weitere Sagentexte Homers und überprüfe, ob sich deine Einschätzungen
bestätigen.
3. Erörtere, ob sich die Götter und die Helden fair verhalten.
4. Wie und aus welchem Grund werden die erwähnten „Leichenspiele“ durchgeführt?
Welche Einstellung zeigen die Helden gegenüber dem Tod?
5. Wie wird Zeus in den Sagentexten dargestellt?
In welcher Verbindung steht Zeus zu den Olympischen Spielen?
Quelle: Einfach Deutsch, „Antike Sagen“, herausgegeben von Johannes Diekhans,
Schöningh Verlag Paderborn 2000, S. 63 – 69
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Gebet eines Sportlers
William Barclay
Ich danke dir, o Gott,
dass du mir einen Körper gabst,
der gesund und stark ist,
und mich fähig machst,
ihn recht zu nutzen.
Wenn ich mit anderen kämpfe:
Hilf mir, fair zu bleiben.
Wenn ich gewinne:
Bewahre mich vor Prahlerei.
Wenn ich verliere:
Bewahre mich vor Ausreden.
Wenn ich Erfolg habe:
Bewahre mich vor Einbildung.
Wenn ich versage:
Bewahre mich vor schlechter Laune.
Und hilf mir,
mit frohem Herzen einem Besseren,
der mich bezwingt,
zu gratulieren.
Aufgaben:
1. Fasse den Inhalt des Gebets mit eigenen Worten zusammen.
2. Suche dir aus den Situationen, die William Barcley in seinem Gebet nennt, eine heraus und schreibe/ erzähle eine Geschichte.
3. Kannst du dir vorstellen, dass dieses Gebet von den teilnehmenden Sportlern der
Olympischen Spiele in Athen gebetet wird? Begründe deine Antwort.
4. Schreibe selbst ein Gebet auf dem Hintergrund, wie du Sport erlebst, was dir besonders wichtig ist, wovor du dich fürchtest, um was du Gott bitten könntest und
worüber du dankbar bist.
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