Zähne und Zahnformel

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Zähne und Zahnformel
Das menschliche Gebiß ist
- heterodont (=besteht aus verschieden geformten Einzelzähnen) und
- diphvodont (=hat einen einmaligen Zahnwechsel)
20 Milchzähne (Dentes decidui)
32 bleibende Zähne (Dentes permanentes)
Zahnformel des bleibenden Gebisses:
je Ober- und Unterkiefer-Hälfte:
− 2 Schneidezähne (Incisivi)
− 1 Eckzahn (Caninus)
− 2 Prämolaren
− 3 Mahlzähne (Molaren)
Im Milchgebiß kommen anstelle der 2 Prämolaren und
3 Molaren
→ 2 sog. Milchmolaren vor
Sitz:
Form:
prämolar
wie Molare
Zähne ff
8 Schneidezähne - meißelförmige Krone
- einfache Wurzel
- Funktion: Abbeißen
4 Eckzähne
- einfache, lange Wurzel
- Funktion: Abbeißen, Abreißen
zäher Bissen
8 vordere (falsche) Backenzähne
- zylindrische Krone
- 2 Wurzelkanäle
- Funktion: Kauen
12 Mahlzähne
- platte Krone mit mehreren
Kauhöckern
- die oberen Molaren haben stets
3 Wurzeln, die unteren 2
- der 3. Molar ist der sogenannte
Weisheitszahn, der oft nicht voll
ausgebildet ist oder wegen
Platzmangels nur fehlerhaft
durchbricht
- Funktion: Kauen
Aufbau der Zähne
-Krone (Corona dentis)
-Zahnhals (Cervix dentis)
- ragt aus der Alveole des Kieferknochens
hervor und ist bedeckt vom
- Zahnfleisch (Gingiva)
-Wurzel (Radix dentis)
Zahnhartsubstanzen
Schmelz
Bildung durch Adamantoblasten
Schmelzpulpa mit äußerem Schmelzepithel
und
innerem Schmelzepithel
(Ameloblasten)
grenzt an Zahnsäckchen
grenzt an Zahnpapille
aus: 99% Hydroxylapatit (Calzium, Phosphat)
1% aus organischer Substanz (nichtkollagene Proteine,
Glycoproteine, Glycosaminoglycane)
- Schmelz ist die härteste Substanz des Körpers!
- In Hydroxylapatit eingebautes Fluor erhöht die Härte
Schmelz kann nicht neugebildet werden.
Dentin (Zahnbein)
Bildung durch Odontoblasten
Dentin bildet die Hauptmasse des Zahns.
Es wird - ähnlich wie das Osteoid bei der Knochenbildung - zunächst in
Form einer weichen, vorwiegend aus Kollagen bestehenden
Interzellularsubstanz, dem Prädentin, gebildet. Prädentin verkalkt zu
Dentin.
aus: 70% Calziumphosphat (v.a. Hydroxylapatit)
10% Wasser
20% organische Substanzen.
Dentin wird lebenslang gebildet.
Odontoblasten haben lange Zellfortsätze, sog. Tomessche Fasern, die
bei der Verkalkung eingeschlossen werden (sog. Dentinkanälchen). Sie
reichen bis zur Schmelz- bzw. Zementgrenze und werden von
Nervenfasern durchzogen (Æ Zahnschmerz).
Im Wurzelbereich ist Dentin von
Zement bedeckt.
Pulpahöhle und Wurzelkanal
Die ehemalige Papille wird von Hartsubstanz umschlossen. Die zentrale
Höhle wird
Pulpahöhle (Pulpa dentis)
genannt. Sie ist im unteren Teil zu einem
Wurzelkanal
verengt.
Die Pulpahöhle enthält lockeres Bindegewebe, mit dünnen Kollagenfasern und
einer gelatinösen Interzellularsubstanz (v. a. Glykosaminoglykane) als
Hauptbestandteile. Die wichtigsten Zellen der Pulpa sind Odontoblasten,
Fibroblasten, Ersatzzellen (undifferenzierte Mesenchymzellen) und Abwehrzellen.
An der Wurzelspitze beginnt der Wurzelkanal (Canalis radicis dentis) mit einer
zentralen Öffnung, dem Foramen apicis dentis, durch das die Rami dentales der
Alveolarnerven und -gefäße eintreten. Die Nervenäste ziehen bis in die
Dentinkanälchen.
Zahnhalteapparat (Periodontium,
Parodontium)
aus
- Zement
- Wurzelhaut (Desmodontium)
- Alveolarknochen
An den Alveolarknochen grenzt lingual und buccal
- Gingiva (Zahnfleisch)
Periodontium
0,1 - 0,3 mm breiter Spaltraum zwischen Zahnwurzel
und Alveolarknochen. Es enthält straffes kollagenes
Bindegewebe und verbindet den Zahn straff mit dem
Alveolarknochen. Hier verlaufen die Sharpeyschen
Fasern (Fibrae cemento-alveolares), die von den
Alveolarknochen kommend in das Zement einstrahlen.
Kollagenfasern und Fibroblasten nehmen etwa 2/3 des
periodontalen Volumens ein. Im Periodontium liegt ein
Kapillarnetz, das als Flüssigkeitskissen den Kaudruck
abfängt.
Alveolarknochen
Teile des Ober- (Os maxillare) und Unterkiefers (Os
mandibulare) mit feinen Knochenkanälchen zur Gefäßund Nervenversorgung der Zähne. Es handelt sich um
desmal entstandene Lamellenknochen.
Zahnhalteapparat ff
Gingiva (Zahnfleisch)
= die Schleimhaut, die beidseits den oberen Teil des
Unter- und Oberkieferknochen, die Zahnhälse und
den basalen Teil der Kronen bedeckt. Sie ist über
ihr festes Bindewebe unverschieblich mit dem
Periost verwachsen. Das Gingivaepithel ist, insbes.
lingual, parakeratinisiert. Sie geht in das
unverhornte mehrschichtige Plattenepithel der
sonstigen Mundschleimhaut über.
Sulcus gingivalis
= Zahnfleischtasche zwischen Zahnhals und Gingiva
Zahnwechsel
durch
Resorption der Zahnwurzeln der Milchzähne und
Herausschieben der Milchzähne durch die darunterliegenden
bleibenden Zähne
Abbau der Milchzahnwurzel durch
Osteoklasten (auch Odontoklasten genannt). Der Abbau
der Milchzahnwurzel beginnt am Zement, erfaßt dann das
Dentin und schreitet kranialwärts fort, bis der Milchzahn nur
noch vom Zahnfleisch gehalten wird.
1. Zahn des bleibenden Gebisses:
der 1. Molar
etwa im 7. Lebensjahr
Die Kieferhöhe erreicht erst nach Durchbruch aller Molaren
ihre volle Größe. Die Wurzelspitzen der Prämolaren und
Molaren reichen bis an bzw. in die Kieferhöhle
(ÆVerletzungsgefahr bei Extraktionen).
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