Persönliche PDF-Datei für E. Gündüz, J. W. Freudenthaler, G. D. Strbac, H.-P. Bantleon www.thieme.de Mit den besten Grüßen vom Georg Thieme Verlag Prävention von Zahnverletzungen durch Mundschutze DOI 10.1055/s-0034-1376994 Inf Orthod Kieferorthop 2014; 46: 65–70 Nur für den persönlichen Gebrauch bestimmt. Keine kommerzielle Nutzung, keine Einstellung in Repositorien. Verlag und Copyright: © 2014 by Georg Thieme Verlag KG Rüdigerstraße 14 70469 Stuttgart ISSN 0020-0336 Nachdruck nur mit Genehmigung des Verlags Übersichtsartikel Prävention von Zahnverletzungen durch Mundschutze Mouthguards for Prevention of Sports Related Dental Injuries Autoren Institute Schlüsselwörter ▶ Sportlermundschutz ● ▶ individuell gefertigter ● Mundschutz ▶ Sportverletzungen ● ▶ Prävention ● ▶ Trauma ● ▶ EVA-Platte ● ▶ Tiefziehgerät ● Key words ▶ sports mouthguard ● ▶ custom-made mouthguard ● ▶ sports related injuries ● ▶ prevention ● ▶ trauma ● ▶ EVA sheet ● ▶ vacuum-forming machine ● Bibliografie DOI http://dx.doi.org/ 10.1055/s-0034-1376994 Inf Orthod Kieferorthop 2014; 46: 65–70 © Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York ISSN 0020-0336 Korrespondenzadresse Dr. Elif Gündüz Fachbereich Kieferorthopädie Universitätszahnklinik Wien Medizinische Universität Wien Sensengasse 2a A-1090 Wien Österreich Tel.: + 43/1/40070 4301 Fax: + 43/1/40070 4309 [email protected] E. Gündüz1, J. W. Freudenthaler1, G. D. Strbac2, H.-P. Bantleon1 1 2 Fachbereich Kieferorthopädie, Universitätszahnklinik Wien, Medizinische Universität Wien, Österreich Fachbereich Orale Chirurgie, Universitätszahnklinik Wien, Medizinische Universität Wien, Österreich Zusammenfassung Abstract Studien zeigen, dass unter Zahnärzten, Ärzten, Trainern und Sportlern weltweit wenig über die Möglichkeiten eines Schutzes vor sportbedingten Zahntraumata bekannt ist. Bei den meisten Sportarten besteht ein Risiko für orofaziale Verletzungen, wobei es am häufigsten zu Schädigungen der Zähne kommt. Ein im Zusammenhang mit einem Sportunfall erlittenes Schneidezahntrauma stellt hohe Anforderungen an Kieferorthopäden und Chirurgen, da es sowohl im Kindes- als auch im Erwachsenenalter einer umfassenden Diagnostik und Therapie bedarf. Speziell beim Verlust von Frontzähnen ist eine exakt aufeinander abgestimmte interdisziplinäre Zusammenarbeit besonders wichtig. Mithilfe eines individuell angefertigten Mundschutzes lässt sich die Schwere orofazialer und dentaler Verletzungen verringern. Ein Sportlermundschutz mindert dabei die Stärke eines gegen die Zähne gerichteten Schlages und absorbiert die dabei übertragene Energie. Bei Kontaktsportarten ist das Tragen eines Mundschutzes sowohl beim Training als auch bei Wettkämpfen vorgeschrieben. Speziell Profisportler und Amateure mit vorstehenden oberen Schneidezähnen oder Träger von kieferorthopädischen Geräten sollten beim Sport einen Mundschutz tragen. Der vorliegende Beitrag stellt die einschlägige Literatur vor und erläutert die generellen Prinzipien für die Anfertigung eines individuellen Mundschutzes. Reports globally show that there is lack of information about prevention of sports related dental traumas in the communities of dentists, physicians, coaches and players. Most of the sports have the potential to cause orofacial injuries, and dental injuries are the most common type. Incisor trauma caused by accidental sports related dental injuries, places high demands on physicians in orthodontics, maxillofacial – and oral – surgery and requires comprehensive diagnostic and treatment in childhood and adulthood. Effective interdisciplinary teamwork is absolutely essential, especially when anterior teeth have been lost. Custom-made mouthguards reduce the severity of orofacial and dental injuries. The purpose of a sports mouthguard is to reduce the stresses and absorb the energy generated by the impact to the teeth. Mouthguards are mandatory in contact sports, and must be used during practice – and game – days. Especially professional and/or amateur sportsmen and children with protruded upper incisors and orthodontic braces should use a mouthguard. This article reviews the literature and explains the general principles of fabricating a custom-made mouthguard. Einführung fen. Dabei sind die 4 oberen Frontzähne mit knapp über 80 % am häufigsten beteiligt [3, 4]. Die Schwere der Verletzung reicht dabei von einer Schmelzfraktur [5] oder einer einfachen Subluxation [6], über eine inkomplette Zahnluxation [7–9] bis zur Fraktur eines oder mehrerer Zähne [10] und der kompletten Luxation von Zähnen [11–13]. Abhängig von Richtung und Schwere des Traumas kann es auch zu Verletzun- ▼ ▼ Bei den meisten Sportarten besteht die Gefahr einer Verletzung im Mund-, Kiefer- und Gesichtsbereich. Ursache für solche Verletzungen sind in der Regel Stürze, Kollisionen oder ein Kontakt mit einer harten Oberfläche [1, 2]. Unter den im Rahmen sportlicher Aktivitäten erlittenen Verletzungen sind die Zähne am häufigsten betrof- ▼ Gündüz E et al. Prävention von Zahnverletzungen durch … Inf Orthod Kieferorthop 2014; 46: 65–70 65 66 Übersichtsartikel Abb. 1 Individuell angefertigte Mundschutze in unterschiedlichen Farben. gen der Weichgewebe (Lippen, Gingiva, Wangen und Zunge), zur Fraktur des Unterkiefers und zu Verletzungen im Bereich der Kiefergelenke kommen [14]. Soporowski u. Mitarb. [15] untersuchten die Häufigkeit von Sportverletzungen in unterschiedlichen Altersgruppen und konnten zeigen, dass die Zahl der beim Sport erlittenen Verletzungen in der Gruppe der 7–13-Jährigen am häufigsten ist. Dies widerspricht der allgemeinen Ansicht, dass Sportverletzungen am häufigsten bei professionellen Wettkämpfen auftreten. Tatsächlich sind Kinder bei allen Sportarten gefährdet. Kinder in diesem Alter werden häufig auch kieferorthopädisch behandelt. Bei Patienten, die kieferorthopädische Geräte tragen, ist das Risiko für Verletzungen der Weichgewebe höher als bei Sportlern ohne solche Apparaturen [16]. Sportverletzungen können im kindlichen Wechselgebiss irreversible Schäden verursachen. Ein Mundschutz kann sowohl im Milch-, als auch im Wechselgebiss getragen werden und sollte zu einer guten Angewohnheit werden, die sich in jungen Jahren sehr einfach antrainieren lässt [17]. Ordnungsgemäß eingesetzt, lassen sich mithilfe von Helm, Gesichtsmaske und Mundschutz Häufigkeit und Schwere von orofazialen Verletzungen und Gehirnerschütterungen verringern [18–20]. Cohenca u. Mitarb. [21] konnten belegen, dass die Häufigkeit und die Schwere von Zahnverletzungen bei Basketballspielern um das Fünffache höher liegt als bei Footballspielern, für die Mundschutz, Helm und Gesichtsmaske vorgeschrieben sind. Biomechanische Studien zeigen, dass Schläge auf den Unterkiefer nur zu einem geringen Prozentsatz an Gehirnerschütterungen beteiligt sind. Aus diesem Grund liegen vermutlich auch nur wenige prospektiv angelegte Untersuchungen vor, in denen der Bedeutung des Mundschutzes beim Schutz vor Hirnverletzungen nachgegangen wird [22]. Seit den 60er und 70er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts ist das Tragen eines Mundschutzes in vielen Sportarten, wie etwa American Football, Eishockey, Lacrosse, Rasenhockey und Boxen, vorgeschrieben. Damals wie heute liegen jedoch nur wenige Nachweise dafür vor, dass das Tragen eines Mundschutzes tatsächlich vor einer Gehirnerschütterung schützen kann [18–20, 23]. Demgegenüber liegen auch Studien vor, die keinen Zusammenhang zwischen der Häufigkeit einer Gehirnerschütterung und dem Tragen eines Mundschutzes nachweisen konnten [24–26]. Es ist allerdings sicher nachgewiesen, dass ein Mundschutz vor Verletzungen im Mund-, Kiefer- und Gesichtsbereich schützen kann. Mithilfe eines Mundschutzes wird die Stärke eines Schlages gegen die Zähne abgeschwächt und seine Energie absorbiert. Auf diese Weise werden Verletzungen der Zähne und der umgebenden harten und weichen anatomischen Strukturen verhindert oder zumindest minimiert. Ein Mundschutz wird in der Regel für sportliche Aktivitäten angefertigt [17, 27]. Der Mundschutz wird außerhalb der Sportarten, für die er vorgeschrieben ist, von den Sportlern leider nur gelegentlich verwendet, was wohl auf Unkenntnis, mangelnden Abb. 2 Beim Schließen des Mundes kommt es zu zum gleichmäßigen Kontakt zwischen der Okklusionsfläche des Mundschutzes und den Gegenzähnen im Sinne einer bilateral balancierten Okklusion. Tragekomfort und Schwierigkeiten beim Atmen und Sprechen zurückzuführen ist [28]. Die individuelle Gestaltung eines Mundschutzes ▼ ▶ Abb. 1) ist nur dann effektiv, wenn er indiviEin Mundschutz (● duell auf einartikulierten Gipsmodellen angefertigt wird, die mithilfe von Alginatabdrücken, die von einem Zahnarzt genommen wurden, hergestellt werden [20]. Im Handel erhältliche industriell vorgefertigte Geräte oder solche, die man selbst anpassen kann („boil and bite“), müssen als insuffizient angesehen werden, da sie weder eine gute Retention besitzen, noch hinreichende Stabilität, guten Tragekomfort und ideale Okklusionskontakte aufweisen [29]. Allgemeine Gestaltungsprinzipien [1, 17, 49, 50, 52, 53] ▼ 1. Der Mundschutz sollte auf dem am weitesten vorstehenden Kiefer angefertigt werden, also bei Patienten mit Klasse I und II auf dem Oberkiefermodell und bei Klasse-III-Patienten auf dem Unterkiefermodell. Ein bimaxillärer Mundschutz kommt nur bei Kontaktsportarten wie etwa beim Boxen zum Einsatz. 2. Beim Schließen des Mundes sollte es zu einer bilateral balancierten Okklusion kommen, also einem gleichmäßigen Kontakt zwischen der Okklusalfläche des Mundschutzes und den ▶ Abb. 2). Gegenzähnen (● 3. Wird der Mundschutz vom Sportler gut angenommen, sollte er bis zur Distalfläche des zweiten Molaren ausgedehnt werden. Wenn es aufgrund einer Fehlbisslage schwierig ist, eine balancierte Okklusion herbeizuführen oder wenn der Sport- Gündüz E et al. Prävention von Zahnverletzungen durch … Inf Orthod Kieferorthop 2014; 46: 65–70 Übersichtsartikel 4. 5. 6. 7. 8. ler das Gerät nur ungern einsetzt, kann der Mundschutz bis zur Hälfte der Okklusalfläche des ersten Molaren gekürzt werden. Die Ausnahme ist der bimaxilläre Mundschutz, der sämtliche durchgebrochenen Zähne im Ober- und im Unterkiefer einschließen sollte. Im Wechselgebiss sollte ein Mundschutz bis zur Distalfläche des ersten bleibenden Molaren ausgedehnt werden. Die labialen und die okklusalen Anteile eines Mundschutzes sollten etwa 3 mm, der palatinale Teil ungefähr 2 mm stark sein. Labial sollte ein Mundschutz bis 2 mm in die Umschlagfalte ausgedehnt werden und die Ränder sollten im Querschnitt abgerundet sein. Auf der Palatinalseite sollte ein Mundschutz etwa 10 mm oberhalb des Gingivarandes enden und im Querschnitt spitz zulaufen. Ein Mundschutz sollte ausreichende Stärke und Ausdehnung aufweisen sowie möglichst geringen Druck auf die Weichgewebe ausüben. Material und Herstellungsverfahren ▼ Material Ein Mundschutz sollte aus einem Material gefertigt sein, das einerseits starre, einwirkende Kräfte verteilende, und andererseits weiche, einen Stoß absorbierende Eigenschaften aufweist, um das Zahn-Knochen-System bei einem Trauma zu schützen [30, 31]. Nach der biomechanischen Studie von Miura u. Maeda [31] beginnt die Luxation eines Schneidezahnes mit seiner Rotation um ein Zentrum in Höhe des Alveolarrandes. Dabei wird die Kraft auf den labialen Alveolarknochen konzentriert. Ist das Material eines Mundschutzes zu weich, wird ein Knochen, in dem sich Kräfte konzentrieren, brechen. Für die Herstellung eines Mundschutzes eignen sich unterschiedliche Materialien: 1. Polyvinylacetat, Polyethylen oder Ethylenvinylacetat-Copolymer (EVA) 2. Polyvinylchlorid 3. Latex 4. Acrylat 5. Polyurethan [32]. Von diesen wird weltweit EVA am häufigsten als Material der Wahl für die Anfertigung von Mundschutzen verwendet. Dies liegt an der Formbarkeit des Materials und an seiner leichten Verarbeitung. Dennoch hat auch EVA sowohl in Hinblick auf die Fähigkeit, Stöße zu absorbieren als auch bei der Steifigkeit seine Grenzen [33]. EVA wurde gemäß DIN EN ISO 10993 auf seine Biokompatibilität geprüft und erfüllt nachweislich die Anforderungen an ein biologisch kompatibles Medizinprodukt. Es ist geruchlos, liegt fest an und wird transparent sowie ein- oder mehrfarbig in Stärken von 1 mm, 1,5 mm, 2 mm, 3 mm und 5 mm angeboten. Takeda u. Mitarb. [34] empfehlen, dass mithilfe einer festen Einlage und einem Abstand zwischen Mundschutz und den Zahnoberflächen die Subluxation von Zähnen signifikant verringert werden kann [34]. Die Fähigkeit von EVA, Stöße zu absorbieren, hängt von der Stärke des Materials ab. Dabei ändern sich die übertragenen Kräfte bei einer Schichtstärke von über 3 mm kaum mehr [35]. Westerman u. Mitarb. [36] weisen darauf hin, dass die optimale Stärke eines Mundschutzes aus EVA mit einer Shore-A-Härte von 80 etwa 4 mm beträgt. Bei höherer Stärke verschlechtern sich Tragekomfort und Akzeptanz. Bei der Anfertigung eines Mundschutzes verringert sich die Materialstärke bei individuell gefertigten Exemplaren um 25–50 % und um 70–99 % bei im Handel erhältlichen, selbst im Mund ausgeformten („boil and bite“) Exemplaren [36]. Eine Zugabe von Pigmenten kann die Härte des EVA-Materials beeinflussen. Del Rossi u. Mitarb. [37] untersuchten Unterschiede in der Passgenauigkeit zwischen unterschiedlich eingefärbten EVA-Materialien auf Modellen. Sie berichten, dass sich dunkel eingefärbtes Material besser adaptieren lässt und dass daraus hergestellte Mundschutze fester sitzen als solche, aus transparentem Material. Herstellungsverfahren Das am weitesten verbreitete Verfahren zur Herstellung von Mundschutzen ist die thermoplastische Formung durch Tiefzie▶ Abb. 3). hen von Platten aus EVA (● Dabei spielen die Arbeitsmodelle für die präzise Adaptation des Kunststoffes und die Passgenauigkeit des Mundschutzes eine wichtige Rolle. Die höchste Präzision lässt sich mithilfe von sorgfältig getrockneten und angewärmten Modellen erzielen. Eventuell verbliebene Feuchtigkeit wirkt sich negativ auf das Ergebnis aus [38]. Veränderungen in der Stärke der ausgeformten EVA-Platten sind stark von der Höhe und der Platzierung der Arbeitsmodelle im Tiefziehgerät abhängig. Es existiert eine starke umgekehrte Korrelation zwischen der Höhe des Arbeitsmodells und der Stärke der tiefgezogenen Kunststoffplatte. Aus diesem Grund sollten die Arbeitsmodelle so niedrig wie möglich sein [39]. Die Verarbeitungstemperatur für EVA-Platten liegt zwischen 80 ° und 120 °C. Der Tiefziehvorgang sollte abgeschlossen sein, bevor die tiefere Temperatur erreicht wird [40]. Die tiefgezogene Kunststoffplatte sollte anschließend auf Raumtemperatur abkühlen, um Verformungen beim Abnehmen vom Modell zu ver▶ Abb. 4). hindern [41] (● Wird der Mundschutz unmittelbar nach der Abkühlungsphase vom Modell abgenommen, kommt es zu gleichmäßigen Verformungen. Geräte, die direkt nach dem Tiefziehen abgenommen werden, verformen sich irreversibel [42]. Die Verringerung der Schichtstärke der Kunststoffplatte beim Tiefziehen ist besonders im oberen Frontzahnbereich von Abb. 3 Tiefziehgerät der Firma Scheu-Dental. Die thermoplastische Herstellung eines Mundschutzes durch Tiefziehen von EVA-Platten ist das am weitesten verbreitete Verfahren. Gündüz E et al. Prävention von Zahnverletzungen durch … Inf Orthod Kieferorthop 2014; 46: 65–70 67 68 Übersichtsartikel schnitte im Bereich der Zahnhälse der Molaren sorgen in erster Linie für einen guten Halt eines Mundschutzes [51]. Okklusion ▼ Abb. 4 Die tiefgezogene EVA-Platte sollte auf dem Modell bis zur Raumtemperatur auskühlen um Verformungen beim Abnehmen vom Modell zu vermeiden. Bedeutung. Yamada u. Mitarb. [43] weisen darauf hin, dass die Schichtstärke im Bereich des palatinalen Randes eines Mundschutzes einen großen Einfluss auf die Auslenkung der Zähne bei einem horizontalen Schlag hat. Westerman u. Mitarb. [44] führen aus, dass eine Verringerung der Schichtstärke besonders im Bereich der Schneidekanten vermieden werden muss, damit die Schutzfunktion des Mundschutzes nicht beeinträchtigt wird. Mit der Tiefziehtechnik ist es möglich, mehrschichtige Mundschutze herzustellen. Dies gelingt, indem EVA-Platten fest miteinander verschmolzen werden. Untersuchungen zeigen, dass Patienten 2-schichtige tiefgezogene Mundschutze statistisch signifikant häufiger bevorzugen als andere Modelle [45]. Eine 3 mm starke EVA-Platte wird beim Tiefziehen um 52 % gedehnt und ist im Bereich der Schneidekanten und Höckerspitzen signifikant dünner als in allen anderen Bereichen [46]. Um eine für die Schutzfunktion ausreichende Schichtstärke zu erreichen (mindestens 3 mm), sollte entweder eine dickere EVA-Platte gewählt oder zwei 3 mm starke Kunststoffplatten miteinander verschmolzen werden. Mit der Verschmelzung von EVA-Platten lässt sich die Schichtstärke eines Mundschutzes gut kontrollieren. Beim Mundschutz befinden sich die dünnsten Stellen im Bereich der mittleren Schneidezähne, einer Region, die für den Schutz der Frontzähne und des vorderen Gaumenbereiches besonders wichtig ist. Bei einem mehrschichtigen Mundschutz finden sich im Bereich der mittleren Schneidezähne die geringsten Dickenänderungen, was auf eine bessere Passgenauigkeit, besseren Tragekomfort und eine bessere Schutzfunktion schließen lässt [47]. In Bezug auf die Langzeitstabilität sind mehrschichtige Mundschutze den einschichtigen überlegen, da bei ihrer Herstellung weniger Spannungen auftreten [48]. Der Tragekomfort für Patienten verbessert sich wahrscheinlich, wenn der Mundschutz labial bis etwa 2 mm in die Umschlagfalte ausgedehnt, okklusal eine bilateral balancierte Okklusion herbeigeführt wird und die Ränder bukkal abgerundet und palatinal spitz zulaufend gestaltet werden [49]. Tragekomfort, Atmung, Sprechen und Schlucken verbessern sich signifikant, wenn ein Mundschutz palatinal bis zu den Zahnhälsen eingekürzt, die Ränder sorgfältig geglättet und die Okklusion eingerichtet wird [50]. Im Hinblick auf den Halt bestehen zwischen unterschiedlichen Arten der palatinalen Randgestaltung keine signifikanten Unterschiede zwischen Mundschutzen. Die Unter- Zur Verringerung der Kraft einer Schlageinwirkung und der Subluxation von Zähnen sind Okklusionskontakte im vorderen ▶ Abb. 2). Ein SchlagBereich eines Mundschutzes erforderlich (● trauma gegen das Kinn kann bei einem Mundschutz ohne ausreichende Okklusionskontakte zu starken Verbiegungen des Unterkieferknochens bis hin zur Fraktur führen. Je weniger Okklusionskontakte vorhanden sind, desto stärker scheint es zur Verbiegung des Unterkiefers zu kommen [52]. Tsugawa u. Mitarb. [53] untersuchten die Auswirkungen von Mundschutzen mit unterschiedlich gestalteten Okklusalflächen auf den Schutz von Sportlern. In ihrer Studie konnten sie keinen statistischen Unterschied zwischen Mundschutzen mit Interkuspidation im hinteren Bereich und solchen mit flachem Aufbiss nachweisen. Kieferorthopädische Patienten ▼ Sportlern, die kieferorthopädische Geräte tragen, sollte besondere Aufmerksamkeit geschenkt werden. Schließlich besteht bei ihnen aufgrund der erhöhten Mobilität der Zähne und durch das Tragen von Apparaturen ein hohes Verletzungsrisiko [54, 55]. Bei solchen Patienten ist die Anfertigung eines Mundschutzes problematisch [56]. Häufig zeigen sie nur einen geringen Halt oder stören die kieferorthopädische Behandlung durch Blockieren der Zahnbewegungen. Es gibt allerdings die Möglichkeit, solche Probleme durch Anfertigung eines modifizierten Mundschutzes zu vermindern [57, 58]. Vor der Abdrucknahme sollten die Brackets mit Wachsstreifen abgedeckt werden. Als Abdruckmaterial sollte ausschließlich Alginat (niemals Silikon) gewählt werden, um nicht die räumlichen Beziehungen zwischen Drähten und Brackets zu stören und um zu vermeiden, dass das Alginat beim Entfernen des Abdrucklöffels abreißt. Auf den Arbeitsmodellen sollte der Platz für geplante Zahnbewegungen durch Ausblocken der entsprechenden Bereiche freigestellt werden. Mundschutz und Zahnbewegungen sollten alle 3 Monate überprüft werden. Sollte es durch den Mundschutz zu einer Blockade von Zahnbewegungen gekommen sein, muss ein neues Gerät angefertigt werden. Croll u. Mitarb. [57] verwendeten vor Anfertigung eines Mundschutzes Fensterkitt der Marke „Mortite“ zum Abdecken kieferorthopädischer Geräte einschließlich der okklusalen Anteile und zum Ausblocken der geplanten Zahnbewegungen auf dem Arbeitsmodell. Ein weiteres Beispiel für einen modifizierten Mundschutz stellt der kieferorthopädische Sportlermundschutz (Orthodontic Sports Protection Appliance; OSPA) dar. Pacheco u. Mitarb. [59] schlagen vor, den Bereich gingival der Brackets bis zur befestigten Gingiva vor Abnahme des Alginatabdruckes mit einem leichtfließenden Polyvinylsiloxan (PVS) zu bedecken. Mithilfe des einartikulierten Arbeitsmodells wird dann zuerst eine innere EVA-Schicht aus einer 1 mm starken und darüber einer 1,5 mm starken EVA-Platte tiefgezogen. Darüber wird schließlich die letzte Schicht aus einer 3 mm starken EVA-Platte tiefgezogen. Nach Entfernung der inneren Schicht ist genügend Platz für geplante Zahnbewegungen vorhanden. Gündüz E et al. Prävention von Zahnverletzungen durch … Inf Orthod Kieferorthop 2014; 46: 65–70 Übersichtsartikel Schlussfolgerungen ▼ Mithilfe eines individuell angefertigten Mundschutzes lässt sich die Häufigkeit traumatischer Verletzungen bei sportlichen Aktivitäten deutlich verringern [60–63]. Bei Mundschutzträgern kommt es signifikant seltener zu Verletzungen der Zähne und der Weichgewebe als bei Sportlern ohne Mundschutz. Dies gilt jedoch nicht für die Häufigkeit von Gehirnerschütterungen [24]. Im Vergleich zu handelsüblichen vorgefertigten Mundschutzen schützt ein individuell angefertigter Mundschutz seinen Träger signifikant besser [20]. Ohne Mundschutz liegt das Verletzungsrisiko beim Sport um das 1,6–1,9-fache höher als mit Mundschutz [33]. Sauerstoffaufnahme oder -verbrauch werden durch einen Mundschutz nicht beeinträchtigt [64, 65]. Er kann zwar spürbar unbequem sein und den Luftstrom beim Ausatmen behindern. Allerdings scheint er sich positiv auf eine Verlängerung des Trainings auszuwirken, indem er Ventilation und Ökonomie verbessert [66]. Physiologische Parameter, wie etwa Reaktionszeit, Schnellkraft, Ruheatmung sowie Sauerstoffverbrauch und Ventilation bei submaximalem und maximalem Training werden durch einen Mundschutz nicht beeinträchtigt [67]. Ein im Zusammenhang mit einem Sportunfall erlittenes Schneidezahntrauma stellt hohe Anforderungen an Kieferorthopäden und Mund-Kiefer-Gesichtschirurgen, da es sowohl im Kindesals auch im Erwachsenenalter einer umfassenden Diagnostik und Therapie bedarf [68–71]. Zähne, die nach einem Trauma ankylosierend ausheilen, beeinflussen auch die Entwicklung des Alveolarfortsatzes, da sie sich im Kieferknochen eines heranwachsenden Patienten wie osseointegrierte Implantate verhalten [72–74]. Speziell beim Verlust von Frontzähnen ist eine exakt aufeinander abgestimmte interdisziplinäre Zusammenarbeit besonders wichtig. Die Verwendung eines gut angepassten individuell angefertigten Mundschutzes spielt also bei der Prävention eine besondere Rolle. Andreasen u. Mitarb. [13] berichten, dass 5 Jahre nach Luxation und Replantation bereits 30 % der Zähne wieder verloren gegangen waren. Weiterhin kann es nach der Replantation eines Zahnes zu Resorptionen der Wurzeloberfläche, zur Ankylosierung bzw. zu entzündlichen Resorptionen kommen [11]. Die Luxation und die Subluxation eines Zahnes kann Resorptionen der Wurzeloberfläche zur Folge haben [5]. Nach erfolgreicher Behandlung eines luxierten Zahnes kann es in der Folge zur Nekrose der Pulpa, zur Obliteration von Wurzelkanälen, zu externen Wurzelresorptionen und zum Knochenverlust im Bereich des Alveolarrandes kommen [6–8]. Abgesehen von diesen Tatsachen, scheinen sich viele Zahnärzte nicht für die Bereitstellung und Anfertigung von Mundschutzen verantwortlich zu fühlen [75]. Studien zeigen, dass weltweit unter Zahnärzten, Ärzten, Trainern und Sportlern wenig über die Möglichkeiten eines Schutzes vor sportbedingten Zahntraumata bekannt ist. Damit haben Zahnmediziner die Aufgabe, Patienten und Sportler darüber aufzuklären, wie wichtig die Verwendung eines Mundschutzes ist [75–81]. Literatur 1 Dorney B. Mouthguards are not one size fits all. Inside Dentistry 2013; 9: 92–94 2 Kumamoto DP, Maeda Y. A literature review of sports-related orofacial trauma. Gen Dent 2004; 52: 270–280 3 Davis GT, Knott SC. Dental trauma in Australia. Aust Dent J 1984; 29: 217–221 4 Wriedt S, Martin M, Al-Nawas B et al. Long-term effects of traumatic injuries to incisors and periodontal tissues during childhood: a retrospective study. J Orofac Orthop 2010; 71: 318–329 5 Andrade RA, Evans PL, Almeida AL et al. Prevalance of dental trauma in Pan American games athletes. Dent Traumatol 2010; 26: 248–253 6 Andreasen FM, Andreasen JO. Extrusive luxation and lateral luxation. In: Andreasen JO, Andreasen FM, Andersson L (eds.). Textbook and Color Atlas of Traumatic Injuries to the Teeth. 4th ed. Blackwell; Oxford: 2007; 411–427 7 Bauss O, Röhling J, Schwestka-Polly R. Prevalence of traumatic injuries to the permanent incisors in candidates for orthodontic treatment. Dent Traumatol 2004; 20: 61–66 8 Lee R, Barrett EJ, Kenny DJ. Clinical outcomes for permanent incisor luxations in a pediatric population. II. Extrusions. Dent Traumatol 2003; 19: 274–279 9 Humphrey JM, Kenny DJ, Barret EJ. Clinical outcomes for permanent incisor luxations in a pediatric population. I. Intrusion. Dent Traumatol 2003; 19: 266–273 10 Jagger RG, Abbasbhai A, Patel S et al. The prevalence of dental, facial, and head injuries sustained by schoolboy rugby players. A pilot study. Prim Dent Care 2010; 17: 143–146 11 Andreasen JO, Andreasen FM. Avulsions. In: Andreasen JO, Andreasen FM, Andersson L (eds.). Textbook and Color Atlas of Traumatic Injuries to the Teeth. 4th ed. Blackwell; Oxford: 2007; 444–488 12 Barret EJ, Kenny DJ. Survival of avulsed permanent maxillary incisors in children following delayed replantation. Endod Dental Traumatol 1997; 13: 269–275 13 Andreasen JO, Borum MK, Jacobsen HL et al. Replantation of 400 avulsed permanent incisors. 1. Diagnosis of healing complications. Endod Dent Traumatol 1995; 11: 51–58 14 Lesić N, Seifert D, Jerolimov V. Orofacial injuries reported by junior and senior basketball players. Coll Antropol 2011; 35: 347–352 15 Soporowski NJ, Tesini DA, Weiss AI. Survey of orofacial sports-related injuries. J Mass Dent Soc 1994; 43: 16–20 16 Kvittem B, Hardie NA, Roettger M et al. Incidence of orofacial injuries in high school sports. J Public Health Dent 1998; 58: 288–293 17 Australian Dental Association. The Fabrication, Use and Maintenance of Sports Mouthguards. Australian Dental Association Inc.; St Leonards: 2013 18 Hickey JC, Morris AL, Carlson LD et al. The relation of mouth protectors to cranial pressure and deformation. J Am Dent Assoc 1967; 74: 735–740 19 Takeda T, Ishigami K, Hoshina S et al. Can mouthguards prevent mandibular bone fractures and concussions? A laboratory study with an artificial skull model. Dent Traumatol 2005; 21: 134–140 20 Finch C, Braham R, McIntosh A et al. Should football players wear custom fitted mouthguards? Results from a group randomised controlled trial. Inj Prev 2005; 11: 242–246 21 Cohenca N, Roges RA, Roges R. The incidence and severity of dental trauma in intercollegiate athletes. J Am Dent Assoc 2007; 138: 1121–1126 22 McIntosh AS, McCrory P, Comerford J. The dynamics of concussive head impacts in rugby and australian rules football. Med Sci Sports Exerc 2000; 32: 1980–1984 23 Daneshvar DH, Baugh CM, Nowinski CJ et al. Helmets and mouthguards: the role of personal equipment in preventing sport-related concussions. Clin Sports Med 2011; 30: 145–163 24 Labella CR, Smith BW, Sigurdsson A. Effect of mouthguards on dental injuries and concussions in college basketball. Med Sci Sports Exerc 2002; 34: 41–44 25 Marshall SW, Loomis DP, Waller AE et al. Evaluation of protective equipment for prevention of injuries in rugby union. Int J Epidemiol 2005; 34: 113–118 26 Wisniewski JF, Guskiewicz K, Trope M et al. Incidence of cerebral concussions associated with type of mouthguard use in college football. Dent Traumatol 2004; 20: 143–149 27 Bourguignon C, Sigurdsson A. Preventive strategies for traumatic dental injuries. Dent Clin North Am 2009; 53: 729–749 28 Gardiner DM, Ranalli DN. Attitudinal factors influencing mouthguard utilization. Dent Clin North Am 2000; 44: 53–65 29 Emerich K, Nadolska-Gazda E. Dental trauma, prevention and knowledge concerning dental first-aid among Polish amateur boxers. J Sci Med Sport 2013; 16: 297–301 30 Cummins NK, Spears IR. The effect of mouthguard design on stresses in the tooth-bone complex. Med Sci Sports Exerc 2002; 34: 942–947 31 Miura J, Maeda Y. Biomechanical model of incisor avulsion: a preliminary report. Dent Traumatol 2008; 248$9: 454–457 Gündüz E et al. Prävention von Zahnverletzungen durch … Inf Orthod Kieferorthop 2014; 46: 65–70 69 70 Übersichtsartikel 32 Maeda Y, Kumamoto D, Yagi K et al. Effectiveness and fabrication of mouthguards. Dent Traumatol 2009; 25: 556–564 33 Knapik JJ, Marshall SW, Lee RB et al. Mouthguards in sport activities: history, physical properties and injury prevention effectiveness. Sports Med 2007; 37: 117–144 34 Takeda T, Ishigami K, Handa J et al. Does hard insertion and space improve shock absorption ability of mouthguard? Dent Traumatol 2006; 22: 77–82 35 Westerman B, Stringfellow PM, Eccleston JA. Forces transmitted through EVA mouthguard materials of different types and thickness. Aust Dent J 1995; 40: 389–391 36 Westerman B, Stringfellow PM, Eccleston JA. Beneficial effects of air inclusions on the performance of ethylene vinyl acetate (EVA) mouthguard material. Br J Sports Med 2002; 36: 51–53 37 Del Rossi G, Lisman P, Signorile J. Fabricating a better mouthguard. Part II: the effect of color on adaptation and fit. Dent Traumatol 2008; 24: 197–200 38 Yonehata Y, Maeda Y, Machi H et al. The influence of working cast residual moisture and temperature on the fit of vacuum-forming athletic mouth guards. J Prosthet Dent 2003; 89: 23–27 39 Del Rossi G, Leyte-Vidal MA. Fabricating a better mouth-guard. Part I: factors influencing mouthguard thinning. Dent Traumatol 2007; 23: 149–154 40 Yamada J, Maeda Y. Thermoforming process for fabricating oral appliances: influence of heating and pressure application timing on formability. J Prosthodont 2007; 16: 452–456 41 Nishida J, Maeda Y, Machi H et al. Considerations on method of mouthguard fabrication – temperature for sheet removal from working cast. Jpn J Sports Dent 2006; 9: 25–28 42 Machi H, Maeda Y, Tsugawa T et al. Influence of cooling methods for mouthguard fabrication on the deformation with time. Jpn J Sports Dent 2006; 9: 29–32 43 Yamada J, Maeda Y, Satoh H et al. Anterior palatal mouthguard margin location and its effect on shock-absorbing capability. Dent Traumatol 2006; 22: 139–144 44 Westerman B, Stringfellow PM, Eccleston JA. Forces transmitted through EVA mouthguard materials of different types and thickness. Aust Dent J 1995; 40: 389–391 45 Kenyon BJ, Loos LG. Comparing comfort and wearability between Type III single-layered and double-layered EVA mouthguards. Gen Dent 2005; 53: 261–264 46 Geary JL, Kinirons MJ. Post thermoforming dimensional changes of ethylene vinyl acetate used in custom-made mouthguards for trauma prevention – a pilot study. Dent Traumatol 2008; 24: 350–355 47 Waked EJ, Lee TK, Caputo AA. Effects of aging on the dimensional stability of custom-made mouthguards. Quintessence Int 2002; 33: 700–705 48 Miura J, Maeda Y, Machi H et al. Mouthguards: difference in longitudinal dimensional stability between single- and double-laminated fabrication techniques. Dent Traumatol 2007; 23: 9–13 49 McClelland C, Kinirons M, Geary L. A preliminary study of patient comfort associated with customised mouthguards. Br J Sports Med 1999; 33: 186–189 50 Maeda Y, Machi H, Tsugawa T. Influences of palatal side design and finishing on the wearability and retention of mouthguards. Br J Sports Med 2006; 40: 1006–1008 51 Maeda Y, Yonehata Y, Satoh H. Mouthguard retention: is design or accuracy of fit more critical? Quintessence Int 2009; 40: e13–e18 52 Takeda T, Ishigami K, Nakajima K et al. Are all mouthguards the same and safe to use? Part 2. The influence of anterior occlusion against a direct impact on maxillary incisors. Dent Traumatol 2008; 24: 360–365 53 Tsugawa T, Maeda Y, Yamada J. Influence of occlusal surface morphology of mouthguard on players: a study with cross-over design and visual analog scale. Jpn J Sports Dent 2005; 8: 25–30 54 Newsome PR, Tran DC, Cooke MS. The role of the mouthguard in the prevention of sports-related dental injuries: a review. Int J Paediatr Dent 2001; 11: 396–404 55 Kvittem B, Hardie NA, Roettger M et al. Incidence of orofacial injuries in high school sports. J Public Health Dent 1998; 58: 288–293 56 Salam S, Caldwell S. Mouthguards and orthodontic patients. J Orthod 2008; 35: 270–275 57 Croll TP, Castaldi CR. Custom sports mouthguard modified for orthodontic patients and children in the transitional dentition. Pediatr Dent 2004; 26: 417–420 58 Maeda Y, Matsuda S, Tsugawa T et al. A modified method of mouthguard fabrication for orthodontic patients. Dent Traumatol 2008; 24: 475–478 59 Pacheco G, Clemente MP, Vasconcelos M et al. The orthodontic sports protection appliance. J Clin Orthod 2010; 44: 41–44 60 McNutt T, Shannon SW Jr, Wright JT et al. Oral trauma in adolescent athletes: a study of mouth protectors. Pediatr Dent 1989; 11: 209–213 61 Maestrello-deMoya MG, Primosch RE. Orofacial trauma and mouthprotector wear among high school varsity basketball players. ASDC J Dent Child 1989; 56: 36–39 62 Cetinbaş T, Sönmez H. Mouthguard utilization rates during sport activities in Ankara, Turkey. Dent Traumatol 2006; 22: 127–132 63 Onyeaso CO. Secondary school athletes: a study of mouthguards. J Natl Med Assoc 2004; 96: 240–245 64 Keçeci AD, Cetin C, Eroglu E et al. Do custom-made mouth guards have negative effects on aerobic performance capacity of athletes? Dent Traumatol 2005; 21: 276–280 65 von Arx T, Flury R, Tschan J et al. Exercise capacity in athletes with mouthguards. Int J Sports Med 2008; 29: 435–438 66 Francis KT, Brasher J. Physiological effects of wearing mouthguards. Br J Sports Med 1991; 25: 227–231 67 Bourdin M, Brunet-Patru I, Hager PE et al. Influence of maxillary mouthguards on physiological parameters. Med Sci Sports Exerc 2006; 38: 1500–1504 68 Filippi A, Pohl Y. Der Zahnschutz: Prävention von Zahnunfällen im Sport. Schweiz Monatsschr Zahnmed 2001; 111: 1074–1085 69 Flores MT, Andersson L, Andreasen JO et al. International Association of Dental Traumatology. Guidelines for the management of traumatic dental injuries. II Avulsion of permanent teeth. Dent Traumatol 2007; 23: 130–136 70 Kugel B, Zeh D, Müssig E. Incisor trauma and the planning of orthodontic treatment. J Orofac Orthop 2006; 67: 48–57 71 Shulman JD, Peterson J. The association between incisor trauma and occlusal characteristics in individuals 8–50 years of age. Dent Traumatol 2004; 20: 67–74 72 Brahim JS. Dental implants in children. Oral Maxillofac Surg Clin North Am 2005; 17: 375–381 73 Huck L, Korbmacher H, Niemeyer K et al. Distraction osteogenesis of ankylosed front teeth with subsequent orthodontic fine adjustment. J Orofac Orthop 2006; 67: 297–307 74 Kawanami M, Andreasen JO, Borum MK et al. Infraposition of ankylosed permanent maxillary incisors after replantation related to age and sex. Endod Dent Traumatol 1999; 15: 50–56 75 Maestrello CL, Mourino AP, Farrington FH. Dentists’ attitudes towards mouthguard protection. Pediatr Dent 1999; 21: 340–346 76 Boffano P, Boffano M, Gallesio C et al. Rugby atheletes’ awareness and compliance in the use of mouthguards in the North West of Italy. Dent Traumatol 2012; 28: 210–213 77 Hersberger S, Krastl G, Kühl S et al. Dental injuries in water polo, a survey of players in Switzerland. Dent Traumatol 2012; 26: 287–290 78 Frontera RR, Zanin L, Ambrosano GM et al. Orofacial trauma in Brazilian basketball players and level of information concerning trauma and mouthguards. Dent Traumatol 2011; 27: 208–216 79 Tulunoglu I, Ozbek M. Oral trauma, mouthguards awareness, and use in two contact sports in Turkey. Dent Traumatol 2006; 22: 242–246 80 Perunski S, Lang B, Pohl Y et al. Level of information concerning dental injuries and their prevention in Swiss basketball – a survey among players and coaches. Dent Traumatol 2005; 21: 195–200 81 Levin L, Friedlander LD, Geiger SB. Dental and oral trauma and mouthguard use during sport activities in Israel. Dent Traumatol 2003; 19: 237–242 Gündüz E et al. Prävention von Zahnverletzungen durch … Inf Orthod Kieferorthop 2014; 46: 65–70