Infokarten_Fliessgewässer

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Infokarten
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Kräuter
• Soziale Integrationsprogramme für Umwelttechnik und Biodiversität
• Lehre und Systemengineering für Unternehmen / Hochschulen / Forschung
Inhalt
Acker-Kratzdistel
Binsen
Breitblätriger Rohrkolben
Buschwindröschen
Drüsiges Springkraut
Feinstrahl
Gewöhnlicher Teufelsabbiss
Japanischer Staudenknöterich
Kanadische Goldrute
Lungen-Enzian
Orchideen
SWO • thw 2014
Riesen-Bärenklau
Scharbockskraut
Schilfrohr
Schweizer Alant
Seggen
Spähtblühende Goldrute
Stumpfblättriger Ampfer
Sumpfdotterblume
Sumpf-Kratzdistel
Süssgräser
Weidenblättriger Alant
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Acker-Kratzdistel
Cirsium arvense
Acker-Kratzdistel
Cirsium arvense
Merkmale und Aussehen
Höhe: 30 bis 150 Zentimeter
Blütezeit: Juli bis Oktober
Blütenfarbe: rötlich bis lila
Die Acker-Kratzdistel ist eine mehrjährige, krautige
Pflanze. Sie bildet waagrecht verlängerte, kriechende
Wurzelsprossen aus. Der Stängel ist reich beblättert,
meistens rispig verzweigt und nicht geflügelt. Die Laubblätter sind buchtig gezähnt und weisen eine stachelige
Bewimperung auf. Ihre Stacheln werden etwa 5 mm
gross und sind spitz. Oberseits sind die Blätter jedoch
nicht stachelig.
Die Früchte sind mit einem 2 – 3 cm langen fedrigen
Haarkranz versehen. Sie besitzt einen federigen Pappus.
Vorkommen und Standortbedingungen
Die Acker-Kratzdistel kommt vor allem an Wegrändern
und Ruderalstellen in ganz Mitteleuropa vor. Selten
wächst sie in Höhenlagen oberhalb 2000 Meter. Sie
mag vor allem trockene Standorte, gelegentlich findet
man sie aber auch an feuchteren, halbschattigen Plätzen. Sie ist auch in Gebüschen und Hecken zu finden.
Neophytische Veranlagung
Einheimisch, verbreitet sich jedoch auf Äckern schnell
Spezielle Eigenschaften
Die Blüten enthalten Cynarin (ein leberfreundlicher, der
Magenschleimhaut zuträglicher Bitterstoff, der auch
verdauungsfördernd wirkt.
Binsen
Juncus
Binsen
Juncus
Merkmale und Aussehen
Höhe: 10 bis 150 Zentimeter
Blütezeit: April bis Juli
Kennzeichnendes Merkmal dieser ausdauernden Gräser
sind die starren, rundlichen und borstlich zugespitzten
Blattspreiten. Diese sind in der Regel unbehaart. Sie
setzen den Stängel oft in gerader Linie fort, so dass
dann der Blütenstand seitenständig erscheint. Stängel
und Blätter sind mit einem schwammartigen, weissen
Mark erfüllt oder hohl und dann nur etagenweise durch
Markschichten quer gegliedert. Welcher der Versorgung
mit Sauerstoff dient. Die Blattscheiden sind offen, geschlitzt und oben oft geöhrt.
Vorkommen und Standortbedingungen
Die Arten bevorzugen feuchte bis nasse, zum Teil überflutete Standorte in Feuchtgebieten an Gewässern, in
Mooren, Feuchtwiesen und in Sümpfen.
Neophytische Veranlagung
Einheimisch, nicht invasiv.
Spezielle Eigenschaften
Die Kombination aus dem weichem Mark und der festen, aber nicht starren, biegsamen Rinde macht Binsen
zu einem geschätzten Flechtmaterial für Körbe, Schuhe,
Taschen, Matten oder Reusen.
Breitblättriger Rohrkolben
Typha latifolia
Breitblättriger Rohrkolben
Merkmale und Aussehen
Höhe: 150 bis 300 Zentimeter
Blütezeit: Juni bis August
Blütenfarbe: schwarzbraun
Es handelt sich um eine ausdauernde, krautige Pflanze mit einem waagrecht und ziemlich oberflächlich im
Schlamm kriechenden, dicken, weichen Rhizom. Die
Laubblätter sind 1 bis 2 cm breit, blaugrün, stumpflineal, auf dem Rücken leicht gewölbt, ganzrandig,
kahl, aufrecht stehend und zweizeilig angeordnet, mit
offenen, unverwachsenen Scheiden, die den Stängel
umfassen. Der Stängel schliesst mit einem kolbenförmigen Blütenstand ab. Dieser trägt im unteren Teil nur
weibliche Blüten. Der obere Teil wird nur aus männlichen
Blüten gebildet. Die Bestäubung erfolgt durch den Wind.
Typha latifolia
Vorkommen und Standortbedingungen
Diese Pflanzenart findet sich sehr häufig in der Röhrichtzone stehender und langsam fliessender Gewässer. Sie
bevorzugt dabei Sümpfe, Wassergräben, die Ufer von
Seen und Teichen und wächst bis zu einer Gewässertiefe
von zwei Metern. Sie trägt zur Verschlammung und Verlandung der Uferzonen bzw. des ganzen Gewässers bei.
Neophytische Veranlagung
Einheimisch, in Riedwiesen stark zunehmend und damit
problematisch, vermehrt auch an Ruderalstandorten.
Spezielle Eigenschaften
Die Rhizome («Wurzelstöcke») sind stärkereich und nach
dem Abkochen essbar.
Buschwindröschen
Anemone nemorosa
Buschwindröschen
Anemone nemorosa
Merkmale und Aussehen
Höhe: 11 bis 25 Zentimeter
Blütezeit: März bis Mai
Blütenfarbe: weiss
Bei der ausdauernden, krautigen Pflanze fehlen zur
Blütezeit zwischen März und Mai grundständige Blätter,
jedoch sitzen im oberen Stängeldrittel in einem Quirl
(Wirtel) drei deutlich gestielte, jeweils handförmig-dreiteilige Hochblätter mit grob gesägten Abschnitten. Diese
schützen die Blütenknospen und übernehmen damit die
Funktion des fehlenden Kelches. Erst nach der Blüte wird
ein gestieltes Grundblatt ausgebildet. Gewöhnlich entwickelt das Buschwindröschen nur eine Blüte pro Pflanze,
selten zwei.
Vorkommen und Standortbedingungen
Das Buschwindröschen bildet die Krautschicht in Wäldern, während die Bäume im Frühling noch kein Laub
tragen. Da das Buschwindröschen hohe Lichtansprüche
hat, findet der gesamte Lebenszyklus der Pflanze im
Frühjahr statt. Oft werden grosse Flächen von der gesellig wachsenden Art eingenommen und mit einem
weissen Blütenteppich bedeckt.
Neophytische Veranlagung
Einheimisch, nicht invasiv.
Spezielle Eigenschaften
Das Buschwindröschen ist giftig. Die Verbreitung der Samen wird durch Ameisen durchgeführt, die von Lock- und
Nährstoffen im Elaiosom angelockt werden.
Drüsiges Springkraut
Impatiens glandulifera
Drüsiges Springkraut
Impatiens glandulifera
Merkmale und Aussehen
Höhe: bis 200 Zentimeter
Blütezeit: Juni bis Oktober
Blütenfarbe: purpurrot, rosa oder weiss
Welt vollkommen eingebürgert, vor allem in WeidenAuenwäldern, im Auengebüsch und an Ufern. Die Art
liebt feuchte bis nasse, nährstoffreiche Böden an eher
schattigen Standorten mit hoher Luftfeuchtigkeit.
Das Drüsige Springkraut ist eine einjährige Pflanze. Es
benötigt für sein schnelles Wachstum eine ausreichende
Wasserversorgung. Die dicken Stängel des Springkrauts
sind oben verzweigt. Die vielen gegenständigen und
oben quirlständigen Laubblätter sind eilanzettlich, scharf
gezähnt, 6 bis 25 cm lang und 18 bis 65 mm breit. Die
Blattstiele sind 30 bis 35 mm lang.
Neophytische Veranlagung
Neophyt, das Drüsige Springkraut droht die einheimische Vegetation von ihren natürlichen Standorten zu
verdrängen.
Vorkommen und Standortbedingungen
Das Drüsige Springkraut wurde als Zierpflanze verwendet, sie ist aber seit etwa 50 Jahren in weiten Teilen der
Spezielle Eigenschaften
Alle Arten der Springkrautpflanzen sind in frischem Zustand leicht giftig. Durch einen Schleudermechanismus,
der schon durch Regentropfen ausgelöst werden kann,
schleudern die Früchte ihre Samen bis zu sieben Meter
weit weg (Saftdruckstreuer).
Feinstrahl
Erigeron annuus
Feinstrahl (Berufkraut)
Merkmale und Aussehen
Höhe: 50 bis 100 Zentimeter
Blütezeit: Juni bis Oktober
Blütenfarbe: Zungenblüte (= Strahlenblüte) ist weiss
bis blasspurpurn, die Röhrenblüten sind gelb
Andere Namen für den Feinstrahl sind Weisses Berufkraut oder Einjähriges Berufkraut. Der Feinstrahl wächst
als ein- oder zweijährige, krautige Pflanze mit aufrechtem Stängel. Mit seiner bis 1 m tief in den Boden eindringenden Wurzel gilt er als Pionierpflanze. Die Laubblätter sind einfach, die Blattränder gesägt bis fast glatt.
Die zahlreichen körbchenförmigen Teilblütenstände sind
in einer Schirmrispe angeordnet, das endständige Blütenkörbchen wird hierbei von den seitlichen überragt.
Die Hüllblätter sind grün, fast gleich lang und wenig
Erigeron annuus
behaart. Der Haarkranz der Röhrenblüten ist sehr kurz
und einreihig.
Vorkommen und Standortbedingungen
Der Feinstrahl bevorzugt Auwälder, feuchte Wiesen,
Wegränder, Ödland, Schuttplätze und Magerwiesen.
Neophytische Veranlagung
Neophyt aus Nordamerika, verbreitet sich an Wegrändern und in Magerwiesen sehr schnell.
Spezielle Eigenschaften
Vermehrt sich weitgehend ungeschlechtlich, d.h. Samen
werden auch ohne Befruchtung gebildet (Apomixis).
Gewöhnlicher Teufelsabbiss
Succisa pratensis
Gewöhnlicher Teufelsabbiss
Merkmale und Aussehen
Höhe: 30 bis 50 Zentimeter
Blütezeit: Juli bis September
Blütenfarbe: violett bis blau
Er besitzt gegenständige, längliche bis länglich-lanzettliche Blätter, deren Ränder meist ganzrandig ausgestaltet
sind. Die Blüte steht zu 50 bis 80 Blüten zusammengefasst in einem halbkugeligem Körbchen. Die Blüten werden von zwei Reihen lanzettlicher Hüllblätter gestützt.
An ihrem Rand tragen sie feine Wimpern. Die Hüllblätter
sind kürzer als das Blütenköpfchen und deswegen auf
Anhieb nicht leicht erkennbar. Am Köpfchenboden befinden sich kleine Spreublätter. Der Blütenstand besitzt
keine strahlenden Randblüten.
Succisa pratensis
Vorkommen und Standortbedingungen
Man trifft den Gewöhnlichen Teufelsabbiss besonders in
Bergregionen auf Moor- Magerwiesen an. Dabei bevorzugt er wechselfeuchte, basenreiche, mäßig saure und
humose Böden. Der Gewöhnliche Teufelsabbiss gilt als
Magerkeitszeiger und besiedelt geeignete Standorte
von der Ebene bis in Gebirgslagen.
Neophytische Veranlagung
Einheimisch, nicht invasiv.
Spezielle Eigenschaften
In der Volksmedizin wirksam gegen Steinleiden. Der wie
abgebissen aussehenden Wurzel der Pflanze wurde eine
anti-dämonische Wirkung zugeschrieben.
Japanischer Staudenknöterich
Fallopia japonica
Japanischer Staudenknöterich
Merkmale und Aussehen
Höhe: 300 bis 400 Zentimeter
Blütezeit: Juni bis Juli
Blütenfarbe: weiss
Der Japanische Staudenknöterich ist eine sehr schnellwüchsige (wuchernde), sommergrüne, ausdauernde,
krautige Pflanze. Die Pflanze kann einen Zuwachs von
10 bis 30 cm pro Tag erreichen. Die meist aufrechten
Stängel sind hohl. Die wechselständig am Stängel angeordneten, gestielten Laubblätter sind zwischen 5 und
20 Zentimeter lang. Die breit-eiförmige, beinahe ledrige
Blattspreite besitzt einen rechtwinklig gestutzten Spreitengrund sowie eine schmale Spitze. Die kurzen Haare
auf den Blattadern der Blattunterseite sind ohne Lupe
kaum zu sehen.
Fallopia japonica
Vorkommen und Standortbedingungen
Weit verbreitet entlang von Bach- und Flussläufen, zunehmend aber auch auf trockeneren Ruderalstandorten
wie Wegrändern, Bahn- und Strassenböschungen, sowie
an Waldrändern.
Neophytische Veranlagung
Neophyt, in Naturschutzgebieten (insbesondere Auen
und Bachläufen) ist der Japanische Staudenknöterich
problematisch, weil er sich aufgrund seiner aussergewöhnlichen Wuchskraft und Robustheit erfolgreich gegen die heimische Flora durchsetzt.
Spezielle Eigenschaften
Kann mit konventionellen Mitteln kaum bekämpft werden.
Kanadische Goldrute
Solidago canadensis
Kanadische Goldrute
Solidago canadensis
Merkmale und Aussehen
Höhe: 50 bis 200 Zentimeter
Blütezeit: August bis Oktober
Blütenfarbe: gelb
Die Kanadische Goldrute wächst als ausdauernde krautige Pflanze. Die Stängelblätter sind lanzettlich und im
vorderen Bereich gesägt. Die Blattunterseite und Stängel sind dicht abstehend, kurzhaarig, letzterer später an
der Basis verkahlend.
Die Goldrute bildet zahlreiche, einseitswendige, deutlich
gestielte Blütenköpfchen auf der Oberseite der Rispenzweige. Die Rispenäste sind bogig gekrümmt. Die Zungenblüten sind kaum länger als die Röhrenblüten und
die Blütenhülle ist nicht überragend.
Vorkommen und Standortbedingungen
Es handelt sich um eine Ruderalpflanze, die als Standort
Schutt und Ufer, aber auch Gewässerränder und Auwälder bevorzugt. Insbesondere wächst sie auf tiefgründigen Sand-, Ton- und Lehmböden.
Neophytische Veranlagung
Die Kanadische Goldrute wird als invasiver Neophyt
eingeordnet, da die wuchskräftige Zierpflanze durch die
Verwilderung eine grosse ökologische Auswirkung hat.
Spezielle Eigenschaften
In der Heilkunde wird die stark harntreibende Kanadische Goldrute für den Nieren-Blasen-Apparat eingesetzt.
Auch kann die ganze Pflanze zum Färben verwendet
werden. Die Farbe variiert von braun-gelb bis golden.
Lungen-Enzian
Gentiana pneumonanthe
Lungen-Enzian
Gentiana pneumonanthe
Merkmale und Aussehen
Höhe: 15 bis 40 Zentimeter
Blütezeit: Juni bis Oktober
Blütenfarbe: blau
Der Stängel ist aufrecht und ein- bis mehrblütig (wenn
mehrblütig, dann 1 bis 3 Blüten an der Stängelspitze,
die übrigen einzeln in den Achseln der oberen Laubblätter). Die langen, tiefblauen, trichterförmigen Blüten werden 4 bis 5 cm lang. Die Laubblätter sind einnervig und
schmaler als 1 cm. Samen ungeflügelt. Die Laubblätter
besitzen eine eilanzettliche bis linealische Form und sind
am Rand meist etwas umgerollt. Die Krone wird 25–50
mm lang und kann 5 grünliche Längsstreifen aufweisen.
Vorkommen und Standortbedingungen
Auf sandigen oder torfigen, mässig sauren bis neutralen
Böden wachsend. Als Standort werden nährstoffarme
und wechselfeuchte Feuchtwiesen (Pfeifengraswiesen),
Borstgrasrasen und Flachmoorwiesen vom Tiefland bis
zur montanen Höhenstufe bevorzugt.
Neophytische Veranlagung
Einheimisch, nicht invasiv.
Spezielle Eigenschaften
Durch Intensivierung der Grünlandwirtschaft und der Trockenlegung von Feuchtwiesen und -heiden ist die Art stark
gefährdet.
Orchideen
Orchidaceae
Orchideen
Orchidaceae
Merkmale und Aussehen
Höhe: 5 bis 90 Zentimeter
Blütezeit: Mai bis August
Blütenfarbe: Von zartem Weiss über Grün- und Blautöne
bis zu kräftigen Rot- und Gelbtönen.
Orchideen besitzen in der Regel eine Säule. Durch das
teilweise oder vollständige Zusammenwachsen des einzigen fruchtbaren Staubblattes und des Stempels entsteht ein einziges Blütenorgan. Die Pollenkörner sind zu
den sogenannten Pollinien zusammengeballt. Orchideen
bilden zahlreiche sehr kleine Samen aus, die in der Regel nicht ohne Symbiosepilze keimfähig sind.
Orchideen können auf der Erde, auf Felsen oder Steinen
oder auf anderen Pflanzen wachsen (nicht als Parasit).
Vorkommen und Standortbedingungen
Orchideen kommen in der Schweiz vor allem in trockenen bis mässig feuchten Wiesen, Weiden, Hang- und
Flachmooren, in Waldlichtungen, an Strassenrändern
und -böschungen und auf Alpinen, kurzgrasigen Wiesen
und Weiden vor.
Neophytische Veranlagung
Einheimisch, nicht invasiv.
Spezielle Eigenschaften
Nur wenige Orchideenarten werden als kultivierte Nutzpflanzen verwendet. Dazu zählt die Gewürzvanille (Vanilla planifolia) zur Gewürzproduktion. Einige Arten werden
auch zur Aromatisierung/Bereitung von Tee oder als Parfümierungsmittel für Parfüm und Tabak genutzt.
Riesen-Bärenklau
Heracleum mantegazzianum
Riesen-Bärenklau
Heracleum mantegazzianum
Merkmale und Aussehen
Höhe: 3 bis 4 Meter
Blütezeit: Juni bis Juli
Blütenfarbe: weiss
Der Riesen-Bärenklau ist eine krautige, zwei- bis mehrjährig-einmalblühende Pflanze mit sehr grossen BlütenDoppeldolden. Die Pflanze ist in der Lage, innerhalb
weniger Wochen eine derartige Höhe auszubilden. Die
mässig dicht behaarten und meist purpurn gefleckten
Stängel der Pflanze sind an der Basis im Durchmesser
2 bis 10 Zentimeter dick. Sie besitzen oft zahlreiche
grosse dunkle oder weinrote Flecken.
Die Blätter erreichen normalerweise eine Länge von 1
Meter, können jedoch auch bis zu 3 Meter lang werden. Sie können dreiteilig oder fünf- bis neunteilig fie-
derschnittig sein. Die seitlichen Blattabschnitte können
über 1 Meter lang und mehr als 20 Zentimeter breit
werden. Sie sind meist wiederum tief geteilt.
Vorkommen und Standortbedingungen
Breitet sich in der Saumvegetation von Hecken, Waldrändern, Bächen und Flüssen, an Halden und Ruderalstandorten aus.
Neophytische Veranlagung
Neophyt, verbreitet, aber nur lokal grössere Bestände
Spezielle Eigenschaften
Hautkontakt kann bei anschliessender Bestrahlung
durch Sonnenlicht Rötungen, Hautentzündungen, Reizungen und sogar Wiesendermatitis hervorrufen.
Scharbockskraut
Ranunculus ficaria
Scharbockskraut
Ranunculus ficaria
Merkmale und Aussehen
Höhe: 10 bis 20 Zentimeter
Blütezeit: März bis Mai
Blütenfarbe: goldgelb
Das Scharbockskraut ist eine mehrjährige, krautige
Pflanze. Der niederliegende bis aufsteigende, hohle
Stängel ist kahl. Die ungeteilten Laubblätter sind herzbis nierenförmig, oft fettig-glänzend und am Blattrand
eingekerbt; sie stehen an langen Stielen. Auffallend sind
ihre einzeln stehenden und lang gestielten Blüten mit je
acht bis elf (als Ausnahme bei den Hahnenfuss-Arten)
Kronblättern, welche im botanischen Sinn blumenblattartige Nektarblätter sind.
Vorkommen und Standortbedingungen
Das Scharbockskraut kommt vor allem in feuchten
Wiesen, Gebüschen, Hecken oder dichten Laubwäldern
und an Laubwaldrändern vor. Dort bildet es zumeist die
erste grüne Bodenschicht (Krautschicht), noch bevor die
Bäume ihre Blätter entwickeln.
Neophytische Veranlagung
Einheimisch, nicht invasiv.
Spezielle Eigenschaften
Scharbockskraut wurde früher von den Seefahrern mitgenommen, die sich auf ihren langen Reisen meist von
Zwieback ernährten. Es enthält sehr viel Vitamin C und
verhinderte dadurch Skorbut. Die Pflanze ist giftig, nachdem die ersten Blüten erschienen sind.
Schilfrohr
Phragmites australis
Schilfrohr
Phragmites australis
Merkmale und Aussehen
Höhe: max. 4 Meter
Blütezeit: Juli bis September
Das Schilfrohr ist ein Rhizom-Geophyt und eine Sumpfpflanze. In der Hauptwachstumsperiode des Schilfrohrs
verlängern sich die Rhizome an der Spitze täglich bis
zu drei Zentimeter. Die ältesten Rhizomteile sterben
jeweils ab (Wurzelkriech- und Verlandungspionier). Die
Blätter des Schilfrohrs haben statt des Blatthäutchens
einen Haarkranz. Die Abflachung der zunächst wie die
Blattscheide röhrigen Spreite erfolgt durch ein Gelenk.
Das Schilfrohr ist ein Rispengras. Die Blütenrispe kann
bis zu 50 Zentimeter lang werden. Die Blütenährchen
haben am Grunde männliche, darüber zwittrige Blüten.
Vorkommen und Standortbedingungen
Das Schilfrohr kommt häufig und beständig in der Röhrichtzone stehender und langsam fliessender Gewässer
bis zu einem Meter Wassertiefe vor. Daneben auch in
Quellmooren, auf Moorwiesen oder in Erlenbruch- und
Weidenauenwäldern.
Neophytische Veranlagung
Einheimisch, in Riedwiesen stark zunehmend und damit
problematisch, vermehrt auch an Ruderalstandorten.
Spezielle Eigenschaften
Die jungen Sprossen werden in einigen Gebieten als Gemüse verwendet. Auch Mehl zum Brotbacken kann man aus
den getrockneten Wurzeln herstellen. Neben dieser Nutzung wird Schilfrohr vor allem als Naturbaustoff gebraucht.
Schweizer Alant
Inula helvetica
Schweizer Alant
Inula helvetica
Merkmale und Aussehen
Höhe: 30 bis 60 Zentimeter
Blütezeit: Juli bis September
Blütenfarbe: gelb
Der Schweizer Alant duftet nach Melisse. Der Stängel
ist angedrückt und graufilzig. Die Blätter sind lanzettlich
bis elliptisch, die Unterseite ist wollig oder seidig filzig,
ganzrandig oder fein gezähnt, mit verschmälertem
Grund sitzend. Die Köpfchen haben einen Durchmesser
von 2-3 cm. Diese sind zahlreich in lockerer Doldentraube oder einer Doldenrispe. Die äusseren Hüllblätter sind
graufilzig. Die Zungenblüten sind zweimal so lang wie
die Hülle. Die Früchte sind fast kahl.
Vorkommen und Standortbedingungen
Man findet den Schweizer Alant zerstreut in Auenwäldern und lichten Wäldern mit nur wenigen Zentimetern
Humus, in Riedwiesen und an trockenen und wechseltrockenen Standorten.
Neophytische Veranlagung
Einheimisch, nicht invasiv.
Spezielle Eigenschaften
In der Schweiz werden zurzeit grosse Anstrengungen
unternommen, den Schweizer Alant zu erhalten. Er wurde in die «Merkblätter Artenschutz» der Blütenpflanzen
und Farne des Bundesamtes für Umwelt aufgenommen.
Seggen
Cyperaceae
Seggen
Cyperaceae
Merkmale und Aussehen
Höhe: 5 bis 80 Zentimeter
Blütezeit: April bis Juni
Seggen sind ausdauernde, krautige Pflanzen. Einige
wenige Arten können schon im ersten Jahr blühen und
fruchten. Sie überdauern dann nicht. Weitere Arten sind
kurzlebig, die Pflanzen leben nicht mehr als drei bis fünf
Jahre.
Die Halme sind meist dreikantig, nur selten stängelrund.
Nur bei wenigen Arten gibt es vegetative Sprosse mit
einer richtigen Sprossachse mit Knoten und Internodien.
Bei einigen Arten gibt es neben den normalen, gestauchten Sprossen auch solche, die sich zu langen Ausläufern
entwickeln und so der vegetativen Vermehrung dienen.
Vorkommen und Standortbedingungen
Häufig an feuchten bis nassen Standorten zu finden.
Das Wasser steht aber in der Wachstumszeit selten höher als 50 cm. Häufig treten sie auch in Grasländern
der Gebirge, an felsigen Standorten und in Wäldern auf.
Neophytische Veranlagung
Einheimisch, nicht invasiv.
Spezielle Eigenschaften
Die Gattung ist fast weltweit verbreitet. Sie fehlt lediglich in den tropischen Tiefländern, wo sie nur in Südostasien mit wenigen Arten vertreten ist. Auch in Afrika
südlich der Sahara ist die Gattung nur spärlich vertreten.
Spätblühende Goldrute
Solidago gigantea
Spätblühende Goldrute
Solidago gigantea
Merkmale und Aussehen
Höhe: 50 bis 150 Zentimeter
Blütezeit: Juli bis September
Blütenfarbe: gelb
Grosse mehrjährige Staude mit langen unterirdischen
Kriechsprossen (Rhizomen). Der Stängel ist unverzweigt, kahl, oft rötlich und weiss bereift. Blätter lanzettlich, lang zugespitzt, gesägt bis ganzrandig, kahl
oder unterseits auf den Nerven kurzhaarig. Blüten
lebhaft gelb, in kleinen Köpfchen von 4-6 mm Durchmesser, Zungenblüten etwas länger als Röhrenblüten.
Blütenköpfchen in grossen Rispen.
Vorkommen und Standortbedingungen
Ufergebüsch, Feuchtgebiete, Waldlichtungen, Wegrän-
der, Kiesgruben, Strassen- und Bahnböschungen, Ruderalstandorte des Tieflandes und der Hügelstufe.
Neophytische Veranlagung
Die aus Nordamerika eingeführte, Spätblühende Goldrute, bildet mit ihren unterirdischen Ausläufern extrem
dichte Bestände, die grosse Flächen einnehmen können; insbesondere in Feuchtgebieten. Diese Bestände
reduzieren die Vielfalt an Pflanzen- und Tierarten und
ersetzen die ursprüngliche Vegetation. Zudem breitet
sie sich mit bis zu 19‘000 Samen pro Stängel effizient
durch den Wind aus.
Spezielle Eigenschaften
Die Pflanze wirkt, vor allem als Tee getrunken, harntreibend, krampflösend und entzündungshemmend.
Stumpfblättriger Ampfer
Rumex obtusifolius
Stumpfblättriger Ampfer
Merkmale und Aussehen
Höhe: 50 bis 120 Zentimeter
Blütezeit: Juni bis September
Blütenfarbe: rot
Der Stumpfblättrige Ampfer ist eine ausdauernde krautige Pflanze. Der aufrechte, von der Mitte an in den rispigen Blütenstand verzweigte Stängel ist häufig rötlich
überlaufen. Die Keimblätter sind lanzettlich. Die Blätter
sind kahl oder an den Nerven der Unterseite papillösrau. Die Grundblätter sind lang gestielt, breit elliptisch
bis eiförmig, am Grund meist deutlich herzförmig, an
der Spitze stumpf bis spitzlich, an den Rändern ganzrandig, flach bis leicht gewellt. Die Stängelblätter sind
zunehmend kleiner, haben einen gestutzen bis keilförmigen Grund und einen eher kurzen Stiel.
Rumex obtusifolius
Vorkommen und Standortbedingungen
Die Pflanze besiedelt ruderale Standorte an Graben- und
Wegrändern. Wächst auf Schuttplätzen und Äckern, an
Flussufern, auf Waldschlägen. Dient als Überdüngungsund Störzeiger auf Schnittwiesen und Weiden.
Neophytische Veranlagung
Einheimisch, nicht invasiv.
Spezielle Eigenschaften
Die frischen Blätter sind essbar, z. B. als Mischsalatbestandteil, Spinat-Anteil, oder in Gemüsebrühe. Die getrockneten Samen werden als Gewürz verwendet. Die Blätter
haben einen relativ hohen Oxalsäureanteil, deshalb kann
deren Verzehr zu Unverträglichkeiten oder einem Mangel
an Mineralstoffen, insbesondere Calcium, führen.
Sumpfdotterblume
Caltha palustris
Sumpfdotterblume
Caltha palustris
Merkmale und Aussehen
Höhe: 15 bis 60 Zentimeter
Blütezeit: März bis Juni
Blütenfarbe: goldgelb
Die Sumpfdotterblume ist eine mehrjährige, krautige Pflanze. Sie hat einen kräftigen Wurzelstock. Die
Stängel sind bogig aufsteigend bis aufrecht. Im oberen
Bereich sind die hohlen und kahlen Stängel verzweigt
und mehrblütig. Die dunkelgrünen, oft glänzenden Laubblätter haben einen Durchmesser von bis zu 15 cm, sind
herz- bis nierenförmig, ungeteilt und am Rand gekerbt.
Die grundständigen Blätter sind lang gestielt; weiter
oben am Stängel sitzende weisen dagegen fast keinen
Blattstiel auf.
Vorkommen und Standortbedingungen
Die Sumpfdotterblume wächst in Sumpfwiesen, an
Quellen, Bächen und Gräben. Sie ist ausserdem in
Bruch- und Auenwäldern zu finden. Wechselnden Wasserstand verträgt die Art gut.
Neophytische Veranlagung
Einheimisch, nicht invasiv.
Spezielle Eigenschaften
Sumpfdotterblumen sind als schwach giftig bis giftig einzuordnen. Die Pflanze ist vielerorts gefährdet. Wie viele
andere Frühlingspflanzen galt auch die Dotterblume bei
vielen Völkern als Dämonen abwehrend. An Walpurgis
gesammelt und vor die Tür des Viehstalles gestreut, sollte
sie die Hexen abhalten.
Sumpf-Kratzdistel
Cirsium palustre
Sumpf-Kratzdistel
Cirsium palustre
Merkmale und Aussehen
Höhe: 30 bis 200 Zentimeter
Blütezeit: Juli bis Oktober
Blütenfarbe: dunkel-purpurrot, selten hellrosa bis weiss
Die Sumpf-Kratzdistel ist eine zumeist zwei- oder mehrjährige, krautige Pflanze. Ihre einzeln stehenden, aufrechten, höchstens wenig verzweigten Stängel sind über
die gesamte Länge lappig oder kraus dornig geflügelt
und bis zur Spitze mit stacheligen Blättern versehen. Sie
fällt wegen ihrer steifen, gezackten Laubblätter auf, die
oft rötlich unterlaufen, oberseits dunkelgrün, und unterseits mehr oder weniger weiss-filzig sind. Die lanzettliche
bis buchtig fiederspaltige Blattspreite ist 15 bis mehr als
30 cm lang und 3 bis 10 cm breit mit dornig gezähnten
Abschnitten. Wenn Blattstiele vorhanden sind dann sind
sie dornig geflügelt. An kurzen, bis 1 cm langen Stielen
stehen zwei bis acht körbchenförmige Blütenstände in
Knäueln an den Stängelenden zusammen.
Vorkommen und Standortbedingungen
Die Sumpf-Kratzdistel findet man vor allem in Feuchtwiesen, Sümpfen, Gräben, an Ufern oder in Auwäldern.
Sie mag feuchte und schattige Standorte in Höhenlagen
bis zu 800 Metern.
Neophytische Veranlagung
Einheimisch, nicht invasiv
Spezielle Eigenschaften
Dient als Nahrungsquelle für viele Schmetterlingsarten und
Hummeln.
Süssgräser
Poaceae
Süssgräser
Poaceae
Merkmale und Aussehen
Höhe: 15 bis 4000 Zentimeter
Blütezeit: Mai bis Juli
Viele Arten sind einjährig und schliessen ihren gesamten
Lebenszyklus in einer Vegetationsperiode ab. Sie leben
meist nur wenige Monate und überdauern die ungünstige Jahreszeit als Samen im Boden. Etliche Süssgräser
sind zart gebaut und werden nur wenige Zentimeter
gross (z. B. Einjähriges Rispengras). Andere Arten haben
verholzte Halme und können über 40 m hoch werden,
wie z. B. die Bambus-Art Dendrocalamus giganteus.
Vorkommen und Standortbedingungen
Süssgräser sind weltweit verbreitet. Sie kommen von
den Meeresküsten bis ins Hochgebirge, vom Äquator bis
jenseits der Polarkreise in nahezu allen Ökosystemen
vor und besiedeln dabei Standorte von sehr grosser ökologischer Bandbreite. Sie wachsen sowohl auf dauernassen bis extrem trockenen Böden als auch in sehr heissen
bis arktisch kalten Klimaten.
Neophytische Veranlagung
Je nach Art sehr unterschiedlich, im Normalfall stellen
Süssgräser jedoch keine Bedrohung dar.
Spezielle Eigenschaften
Etwa ein Fünftel der Pflanzendecke der Erde wird von
Süssgräsern eingenommen. Die Süssgräser bieten ein
ausserordentlich breites Spektrum an Nutzungsmöglichkeiten. Nur wenige sind jedoch als Nutzpflanzen für den
Menschen von Bedeutung.
Weidenblättriger Alant
Inula salicina
Weidenblättriger Alant
Inula salicina
Merkmale und Aussehen
Höhe: 25 bis 80 Zentimeter
Blütezeit: Juni bis Oktober
Blütenfarbe: gelb
Es handelt sich um eine ausdauernde krautige Pflanze,
mit einem aufrechten, sich meist erst oben verzweigenden Stängel. Die Halbrosettenpflanzen sind mehr oder
weniger kahl. Die beinah rechtwinklig abstehenden
Laubblätter sind ganzrandig, länglich-lanzettlich bis
länglich-eiförmig und leicht bogig nach unten gekrümmt.
Sie sind kahl und am Rand schwach bewimpert, unterseits haben sie keine Drüsen. Die oberen Stängelblätter
haben einen herzförmigen Grund, der den Stängel zumindest zum Teil umfasst.
Vorkommen und Standortbedingungen
Man findet den Weidenblättrigen Alant zerstreut in
Moorwiesen oder in Halbtrockenrasen, im Saum sonniger Büsche und Wälder und an Wegrainen. Er bevorzugt
trockene bis feuchte, basen- und humusreiche Böden an
hellen Standorten.
Neophytische Veranlagung
Einheimisch, nicht invasiv.
Spezielle Eigenschaften
Der Alant gilt heute vor allem als Hustenmittel. Wie
bei vielen Heilpflanzen ist auch beim Alant die Dosis
entscheidend. Grössere Mengen können zu Erbrechen,
Durchfall, Krämpfen und Lähmungen führen.
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