P1 Unterkieferaugmentation mittels „Leap-frog“ Technik Autor: Lichtenstein, JT, Institut: MKG Medizinische Hochschule Hannover Tel: +49-511-532-4749, Email: [email protected] Co-Autor: Kloppenburg, H., Essig, H., Krause, J-T., Bormann, K-H., Gellrich, N.-C., Co-Institut: Kategorie: Poster Einführung: Die implantologische Versorgung des atrophierten Kiefers stellt eine alltägliche Herausforderung in der kieferchirurgischen Therapie dar. Zur Erweiterung des Knochenangebotes im anterioren Unterkiefer ist die sogenannte „Leap-Frog" Methode eine Ergänzung der konventionellen Augmentationsverfahren. Dabei wird ein monokortikaler Span aus dem kaudalen Bereich des interforaminären Unterkiefers auf Höhe des Alveolarfortsatzes transplantiert. Material und Methode: Zunächst wurde die ideale Implantatposition nach dem Konzept des "backward plannings" im dreidimensionalen Bilddatensatz (CT oder DVT) ermittelt. Über einen krestalen Zugang, unter Darstellung der Nn. mentales erfolgte die Präparation der interforaminären Mandibula. Mittels Piezo-elektrischem Device und Dentin- bzw. Knochenmeißel wurde kaudal des Alveolarfortsatzes ein rein monokortikaler Knochenspan gehoben. Es folgte die rotationsstabile Fixation des Knochentransplantates im streng subperiostal präparierten Empfängerbettauf Höhe des Alveolarfortsatzes. Mit autologem Knochenmehl, welches mittels Knochenschaber (Bone scraper) aus der Kinnregion gewonnen wurde, erfolgte die Verfugung der Übergänge zum originären Unterkiefer. Nach Abdecken des Transplantates mittels Kollagenmembran erfolgte der mehrschichtige, speicheldichte Wundverschluss. Resultate: Insgesamt wurden in einem Zeitraum von 5 Jahren 6 Patienten mittels „Leap-Frog"-Technik versorgt. Die Knochentransplantate wurden alle gut inkorporiert, so daß sämtliche Patienten im Verlauf erfolgreich implantologisch versorgt werden konnten. Es traten keine Entzündungen oder Transplantatverluste auf. Bei keinem der Patienten kam es zu bleibenden Hyp- oder Dysästhesien im Versorgungsgebiet des N. mentalis. Diskussion: Die hier vorgestellte Technik ist ein Augmentationsverfahren, welches - selbst bei deutlich erschwerten präimplantologischen Voraussetzungen - eine hohe Erfolgsrate bei geringer perioperativer Morbidität ermöglicht. Dies lässt sich zum einen auf den regional limitierten Ansatz zurückführen, zum anderen auf den Verzicht der Anwendung allogener Knochenersatzmaterialen. Das Patientenkollektiv erlaubt jedoch keine statistisch valide Aussage hinsichtlich Vorteile und Risiken der Methode, so dass weitere Untersuchungen notwendig sind. Zusammenfassung: Die hier vorgestellte Technik ist ein Augmentationsverfahren, welches - selbst bei deutlich erschwerten präimplantologischen Voraussetzungen - eine hohe Erfolgsrate bei geringer perioperativer Morbidität ermöglicht. Dies lässt sich zum einen auf den regional limitierten Ansatz zurückführen, zum anderen auf den Verzicht der Anwendung allogener Knochenersatzmaterialen. Das Patientenkollektiv erlaubt jedoch keine statistisch valide Aussage hinsichtlich Vorteile und Risiken der Methode, so dass weitere Untersuchungen notwendig sind. P2 Das Rhabdomyom- gutartiger im vorliegenden Fall symptomreicher Tumor mit grosser Raumforderungstendenz Autor: Helmut Kahr, Institut: MKG-Chirurgie Graz Tel: 06648596968, Email: [email protected] Co-Autor: Günter Schultes,*Alfred Beham, Lucia Gerzanic, , Hans Kärcher, Co-Institut: Inst. für Pathologie Graz Kategorie: Poster Einführung: Rhabdomyome gehören zu den seltensten Tumoren des menschlichen Körpers. Ihren Ursprung haben diese Tumoren in der quergestreiften Muskulatur (Skelett- oder Herzmuskel).Rhabdomyome kommen meist im Herzmuskel aber,wenn auch seltener,im Kopf-HalsBereich vor – bei Kindern als sogenannte „fetale Rhabdomyome“, bei Erwachsenen als „adulte Rhabdomyome“. Material und Methode: Im vorliegenden Fall handelt es sich um einen 67 jährigen Patienten, der wegen seit 6 Monaten zunehmenden Schluckbeschwerden, Sprachveränderung im Sinne einer klosigen Sprache, sowie vermehrten Speichelfluss und Schnarchen vorstellig wurde. In der Schlaflaboruntersuchung war die Schnarchsymptomatik mit Atemaussetzern von ca. 16x/Stunde (jeweils über 30 sec.) verbunden. Weiters war anästhesiologischerseits der Tumor ein zunehmendes Intubationshindernis bzw.-risiko. Resultate: Das MRT der Halsregion zeigt einen 6 x 4,2 x 3,2 cm haltenden glatt berandeten Weichteiltumor. Es zeigte sich eine solide Raumforderung in der Region der Glandula submandibularis links mit einer Ausdehnung nach kranial und parapharyngeal. Zusätzlich war eine Signalalteration des linksseitigen Zungengrundes und Mundbodens vorhanden. Es zeigten sich keine Zeichen einer rezenten Einschmelzung und keine Abszessformationen, jedoch suspekte Verkalkungen innerhalb der Läsion. In Allgemeinanästhesie wurde eine Tumorexstirpation des lobulär angeordneten, makroskopisch Nierengewebe imitierenden,Tumors durchgeführt. Die Operation erfolgte über einen submandibulären Zugang und gestaltete sich schwierig, da mehrere Tumornester zwischen den Muskelschichten der Mundbodenmuskelatur herausgelöst werden mussten. Über einen enoraler Zugang konnten weitere Teile des Tumors entfernt werden. Eine intraoperative SchnellschnittUntersuchung ergab die Diagnose Rhabdomyom. Postoperativ haben sich sämtliche Symptome vollständig zurückgebildet. Der Patient war bereits bei der Nahtentfernung nach 10 Tagen, beschwerdefrei. Diskussion: Die Therapie der Wahl bei Rhabdomyomen stellt die chirugische Entfernung der Veränderung dar. Vierteljährliche Nachkontrollen sind aufgrund der zwar seltenen, jedoch möglichen Rezidive vorgesehen. Differentialdiagnostisch stehen dem Rhabdomyom die Aggressive Fibrose, Neurofibrom, Sarkoidose, lymphoproliferative Erkrankung (Castlman disease), chronische inflammatorische Erkrankung oder Amyloidose gegenüber. Zusammenfassung: Rhabdomyome gelten als eine der seltensten Tumoren des menschlichen Körpers. Dieser gutartige Tumor kommt meist im Herzmuskel- oder Skelettmuskelgewebe vorwiegend kardial, seltener in der Kopf- Halsregion und als Rarität multilokulär vor. Dieser häufig sich symptomlos verhaltenede Tumor, macht jedoch gelegentlich durch seine Raumforderungstendenz Probleme und ist operativ zu behandeln. P3 Qualität in der Tumorchirurgie Autor: M. Schanbacher, Institut: MKG Tel: 0316 385 81228, Email: [email protected] Co-Autor: H. Kärcher, Co-Institut: Kategorie: Poster Einführung: Im Jahr 2010 wurden alle interdisziplinären Tumorkonferenzen am LKH Univ. Klinikum Graz in das Krankenhausinformationssystem (KIS- openMEDOCS) übertragen und mit einer Geschäftsordnung, die die Verantwortlichkeiten regelt, zur Abhaltung von Tumorkonferenzen, versehen. Insgesamt gibt es mittlerweile 12 Tumorkonferenzen an denen alle Pflichtfächer Innere Medizin/ Hämatoonkologie, Radioonkologie, Radiodiagnostik, Pathologie und das zuständige Organfach verpflichetend teilnehmen. Die Tumorkonferenz der Klinischen Abteilung für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie findet zweiwöchentlich statt. Material und Methode: In der Tumorkonferenz der Klinischen Abteilung für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie werden alle malignen Tumore der Region vom Case Manager der Klinischen Abteilung für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie vorgestellt und interdisziplinär besprochen. Der Moderator der Tumorkonferenz fasst das Ergebnis zusammen und dokumentiert dieses im KIS. Die Therapieempfehlung wird in weiterer Folge mit dem Patienten besprochen. Resultate: Die Tumorkonferenz der Klinischen Abteilung für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie finden zweiwöchentlich statt und durchschnittlich werden 4 bis 5 Patienten besprochen. Das Ergebnis der Tumorkonferenz ist in allen steiermärkischen LKHs der KAGes abrufbar und in strukturierter Form im KIS vorliegend und somit zeitnah für alle am Behandlungsprozess Beteiligten zur Verfügung stehend. Jährlich werden alle Tumorkonferenzen einer Qualitätssicherung unterzogen. Diskussion: Durch die Stukturiertheit der Tumorkonferenz (Case Manager, Moderator, verpflichtende Anwesenheit der Fachdisziplinen), die gemeinsame interdisziplinäre Sichtweise hat sich die Therapie der Patienten verbessert. Zusätzlich fördert die Interdisziplinarität die Weiterbildung aller Anwesenden. Zusammenfassung: In das Tumorboard- Tool werden laufend zusätzliche Adaptierungen eingearbeitet , um auch weiterhin optimal die Erfordernisse von Tumorkonferenzen IT- technisch zu unterstützen. Zusätzlich wird eine Leitlinie für maligne Tumore im Kopf- und Halsbereich entwickelt. P4 Supportive oral care in cancer patients in an Austrian hospital Autor: j.beck-mannagetta, Institut: MKG-Chirurgie Salzburg, PMU Tel: 0662/441397, Email: [email protected] Co-Autor: m.etzelsdorfer, Co-Institut: Kategorie: Poster Einführung: Traditionally supportive oral care for cancer patients has been provided by the Clinic of Maxillofacial Surgery at the Paracelsus University Hospital in Salzburg. As the data of these patients could not be retrieved from our files we started a specific documentation of these patients. Material und Methode: For 3 months all cancer patients with oral problems in context with their malignancy were documented for the primary cancer, their intraoral findings and the oral therapy provided. Resultate: During this period 82 patients were examined during 314 consultations before, during or after chemo- and/or radiotherapy. The majority of their primary cancer had been in the gynecologic/urologic or head and neck area. Intraoral findings were mostly non-restorable teeth, BRONJ, osteomyelitis, or mucositis. Oral care consisted of conservative treatment (e.g. rinsing, hygiene), extractions, denture adaptation or counseling. Radiographs were taken in all instances; dental technical work (e.g. trays for fluoride application) was necessary in 27 patients. 11 referred out-patients were hospitalized due to their oral condition. Diskussion: Supportive oral care in cancer patients appears to become increasingly important, as many patients have not been seen by a dentist for a long time. Therefore oral care has to be provided on an emergency basis. Zusammenfassung: Most patients need to be followed during the course of their disease. Ideally a specialized dental team within a hospital would be more appropriate for this important service than a Clinic for Oral & Maxillofacial Surgery (if the patient´s dentist is not available). P5 Ameloblastisches Karzinom zehn Jahre nach Zystektomie einer odontogenen Zyste – ein Fallbericht Autor: Katharina Pirklbauer, Institut: MKG-Chirurgie, AKH Wien Tel: 0664 182 4907, Email: [email protected] Co-Autor: Nicolas Kozakowski, Co-Institut: Klinisches Institut für Pathologie, AKH Wien Kategorie: Poster Einführung: Das Ameloblastische Karzinom zeigt im Gegensatz zum Ameoloblastom histologische Kriterien der Malignität. Neben aggressivem Wachstum und Lymphknotenabsiedelungen sind auch Fernmetastasen beschrieben. Bei Entstehung de novo wird es als primär , bei maligner Transformierung aus einem Ameloblastom als sekundäres Ameloblastisches Karzinom klassifiziert. Odontogene Zysten wurden bisher nicht als mögliche Vorläuferläsionen beschrieben. Material und Methode: Im Mai 2007 wurde ein 86 jähriger Patient mit schmerzhafter, blutender Schwellung im linken Kieferwinkel an unserer Ambulanz vorstellig. Aus der Anamnese war die Entfernung eines retinierten Zahnes 38 und Zystektomie einer follikulären Zyste an unserer Abteilung vor zehn Jahren bekannt. Im Panoramaröntgen zeigte sich eine pathologische Unterkieferfraktur durch eine osteolytische Raumforderung im Kieferwinkel. Das Staging ergab eine Tumorausdehnung von der linken Gaumentonsille bis zur Parotis und eine Infiltration der Schädelbasis mit intrakranieller Tumorausdehnung. Eindeutig maligne Lymphknoten oder Fernmetastasen konnten nicht gefunden werden. Resultate: Nach histologischer Aufarbeitung der Biopsien wurde ein Ameloblastisches Karzinom diagnostiziert. Nach Aufarbeitung des archivierten Zystenpräparates wurde die damalige Diagnose einer follikulären Zyste bestätigt. Diskussion: Die Entstehung eines Ameloblastischen Karzinoms aus einer odontogenen Zyste wurde bisher nicht veröffentlicht. Nach unserer Hypothese ist hier eine maligne Transformierung einer unvollständig entfernten follikulären Zyste in ein Ameloblastisches Karzinom möglich. Da radiologische Verlaufskontrollen nach der Zystektomie fehlen, kann dies aber nicht mit Sicherheit bewiesen werden. Zusammenfassung: In unserem Fallbericht wird das Auftreten eines Ameloblastischen Karzinoms zehn Jahre nach Entfernung einer follikulären Zyste im Unterkiefer beschrieben. P6 Sequentielle Therapie des zentralen Riesenzellgranuloms – ein Fallbericht Autor: Stadler V, Institut: Meduniwien Tel: 06505246609, Email: [email protected] Co-Autor: Pirklbauer K, Nell C, Russmüller G, Czembirek C, Klug C, Co-Institut: Kategorie: Poster Einführung: Das zentrale Riesenzellgranulom stellt eine benigne Knochenveränderung dar, die ausschließlich im Kieferknochen vorkommt. Die Inzidenz liegt meist vor dem 30.Lebensjahr mit einer Präferenz für das weibliche Geschlecht. Es werden aggressive Formen von nicht aggressiven unterschieden. Wichtig ist die histologische Unterscheidung zum echten Riesenzelltumor. Die chirurgische Kürettage bzw. Resektion kann zu Schäden der umliegenden Strukturen führen verbunden mit einer Häufung von frühzeitigen Rezidiven. Verfahren, wie die lokale Instillation von Corticosteroiden und systemische Calcitonintherapie stellen alternative Therapiemethoden dar. Material und Methode: Präsentiert wird der Fall einer 15 jährigen Patientin mit schmerzhafter, knöcherner, progredienter Schwellung, sowie begleitender Zahnlockerung der Unterkieferfront bei Erstvorstellung. Bioptisch konnte ein zentrales Riesenzellgranulom verifiziert werden, welches konsekutiv einer Volon A Instillationstherapie zugeführt wurde. Zuvor wurde ein primärer Hyperparathyroidismus ausgeschlossen. In der radiologischen Verlaufskontrolle war die Raumforderung stagnierend, jedoch mit deutlicher Sklerosierung und Verkalkung. Zuletzt folgte die modellierende Abtragung. Resultate: Im weiteren Follow-up zeigte sich die Raumforderung konstant und die Unterkieferfrontzähne gefestigt. Die Computertomographie wies eine vollständige Sklerosierung der Läsion ohne Osteolysen nach. Diskussion: Die primär chirurgische Entfernung der Läsion kann zu beeinträchtigenden Defekten führen. Deshalb sind insbesondere bei großen und aggressiv-verlaufenden Formen, alternative Verfahren zu favorisieren . In unserem Fallbericht konnte durch ein kombiniertes Vorgehen aus Infiltration und modellierender Abtragung ein zufriedenstellendes Ergebnis erreicht werden. Zusammenfassung: Durch Infiltration mit Glucocorticoiden bzw. Substitution von Calcitonin können ausgedehnte chirurgische Interventionen vermieden werden. P7 Entwicklung eines bioaktiven Präadipozyten–Fibroin-Biohybrids zur Augmentation von Weichgewebsdefekten Autor: Smeets, R.1Institut: 1 Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf Co-Autor: , Hanken, H.1, Blessmann, M.1, Kolk, A.2, Amling, M.3, von Heimburg, D.4, Heiland D.1 Co-Institut: 2 Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie, Klinikum rechts der Isar, München 3 Institut für Osteologie und Biomechanik, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf 4 Praxisklinik Kaiserplatz, Plastische Chirurgie, Frankfurt Kategorie: Poster Einführung: Verluste des subkutanen Fettgewebes nach Verbrennung, eingefallene Narben nach Trauma oder syndromal bedingte Defekte im Gesichtsbereich, bei denen eine isolierende Fettgewebeschicht zu den tiefer liegenden Strukturen nicht mehr vorhanden ist, lassen sich mit den heute zur Verfügung stehenden Methoden der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie ohne geeignete Weichteilgewebstransplantate nicht befriedigend korrigieren. Aktuell wird als Transplantat oftmals körpereigenes Fettgewebe genutzt, welches durch Liposuction oder offen chirurgisch entnommen wird, obwohl es de facto entscheidende Nachteile aufweist: Die Fettzellen sind bereits differenziert oder durch die Entnahmetechnik vorgeschädigt, so dass die Transplantation z. B. aufgrund einer Mangelversorgung fehlschlägt, wobei die Transplantate schrumpfen und verhärten oder ggf. verloren gehen. Insbesondere der Neovaskularisierung und damit der nutritiven Versorgung des Transplantates kommt eine entscheidende Bedeutung im Hinblick auf ein Überleben der transplantierten Adipozyten zu. Als Alternative zu den o.g. herkömmlichen Methoden wurde deshalb im Rahmen dieses Forschungsvorhabens ein Biohybrid entwickelt, welches VEGF und FGF präsentiert und in vitro als potentielles Fettgewebstransplantat evaluiert wurde. Transgene Seidenraupen integrieren vaskularisierende und proliferative (VEGF und FGF) Faktoren in den Fibroinfaden, der die Grundlage des Scaffolds darstellt, so dass letzterer bioaktive Eigenschaften aufweist. Das Verhalten dieses neuartigen bioaktiven Scaffolds als Trägermaterial für Präadipozyten wurde im Rahmen dieses Projektes eingehend untersucht. Nach Besiedelung der Scaffolds mit den Fettgewebsvorläuferzellen erfolgten ELISA, PCR und immunhistochemische Untersuchungen der Scaffolds. Hierbei konnte im Vergleich zu bereits bekannten Trägermaterialen gezeigt werden, dass durch die Nutzung der bioaktiven Fibroinscaffolds eine deutlich bessere Penetration der Zellen in das Scaffold und eine Ausdifferenzierung der Zellen zu reifen Adipozyten gelang. Diese Technik verspricht die Entwicklung von großvolumigen Fettgewebstransplantaten, welche gezielt gezüchtet werden können. Eine abschliessende Bewertung der vielversprechenden Scaffolds in vivo muss allerdings noch erfolgen. P8 Die Kimura Erkrankung Autor: DDr. Kerstin Korthals, Institut: MKG Graz Tel: +43 664 1445008, Email: [email protected] Co-Autor: DDr. Lucia Gerzanic, Univ. Prof. Dr. Kärcher Hans, Co-Institut: Kategorie: Poster Einführung: Diese Erkrankung kommt endemisch in Asien, vorzugsweise in Japan, China, Indonesien und Singapur, vor. Selten tritt die Kimura disease im Westen auf und daher wurden nur wenige Fälle publiziert. Es handelt sich um eine chronisch inflammatorische Erkrankung, welche durch subkutane tumorähnliche solitär oder multipel auftretende Knoten charakterisiert ist. Diese sind zu 90% im Gesicht- und Halsbereich lokalisiert, seltener im Axillar- und Inguinalbereich, in Lymphknoten und den Speicheldrüsen. Material und Methode: Eine 43 jährige weiße Frau, in guten Allgemeinzustand wurde auf unserer klinischen Abteilung aufgrund eines schmerzlosen Knotens, welcher sich paranasal in der rechten Wange befand, vorstellig. Die Patientin gab an, ihn bereits ein Jahr zuvor bemerkt zu haben, doch in letzter Zeit nahm dieser an Größe zu. Im Rahmen einer klinischen Untersuchung zeigte sich ein solitärer, gut abgrenzbarer verschieblicher Nodus, mit einem Durchmesser von ungefähr 2,5 cm. Eine enorale und exorale Inspektion war unauffällig. Resultate: Nach der klinischen und radiologischen Untersuchung (OPTG)wurde die Operation im Sinne einer Totalexcision und Probenentnahme geplant. Das so gewonnene Präparat wurde histologisch aufgearbeitet und analysiert. Zahlreiche immunhistochemische Untersuchungen wurden in der Folge durchgeführt, erwähnenswert ist jene mit einem Antikörper gegen CD 34, die durch Markierung von Gefäßendothelien den vermehrten Gefäßgehalt im lymphatischen Gewebe verdeutlicht und somit wegweisend für die Diagnose war. Der Knoten konnte in toto entfernt werden und engmaschige Kontrollen bestätigten den Behandlungserfolg. Diskussion: Eine weiterführende Diagnostik, im Sinne einer Computertomographie oder einer Magnetresonanz kann hilfreich sein, eine maligne Erkrankung differentialdiagnostisch auszuschließen. Die operative Sanierung der Läsionen, stellt die Therapie der Wahl dar. Dies ist jedoch nicht immer möglich, je nach Lokalisation der Knoten. Bei einer Mitbeteiligung der Niere, ist häufig die systemische Kortisontherapie effizient, das Absetzen kann sich jedoch problematisch darstellen, da es zu einem Rezidiv kommen kann. Therapieresistente Fälle können auch mittels lokaler Radiotherapie (25-30 Gy) behandelt werden. Leukotrien – und H1 Rezeptor Antagonisten werden ebenso angewendet. Zusammenfassung: Aufgrund der in der Literatur erwähnten Fälle, handelt es sich bei der Kimura disease um eine benigne, chronisch inflammatorisch bedingte Erkrankung, die durch eine lymphoplasmatische Hyperplasie und ein vermehrtes Vorkommen von eosinophilen Granulozyten gekennzeichnet ist. Für eine maligne Transformation gibt es keinen Hinweis. Die diagnostische Schwierigkeit ergibt sich durch die, von einem Tumor schwer zu unterscheidende Klinik. P9 Intermuscular pterygoid-temporal abscess following inferior alveolar nerve block anesthesia– a CT- based navigated surgical intervention – a case report Autor: Reinbacher K E, Institut: MKG Chirurgie Graz Tel: 0650 2269933, Email: [email protected] Co-Autor: Wallner J, Pau M, Feichtinger M, Co-Institut: Kategorie: Poster Einführung: Local anesthetics are considered to be safe medications with low incidence of complications 1. Inferior alveolar nerve block (IANB) anesthesia is a common and integral local anesthetic procedure given prior to an otherwise painful treatment in the lower jaw. Although IANB anesthesia is known for its safety, complications can still occur 2 irrespective of the used injection technique. Above all pain is the most common complication after local anesthesia 3. Immediately or delayed occurring disorders such as trismus, sensory deficit, necrosis of the skin, ocular complications, needle breakage, facial nerve palsy, neurologic deficit, infection, abscess formation, hematoma and others following IANB anesthesia are described in the literature in certain reports 2, 4 -10. However the severity and progress of the disorder sets the extent of treatment needed 11. A conservative therapy is prescribed as a first step by the application of heat, stretching the muscle, prescription of analgesics, antibiotics or muscle relaxants. If there is no respond to therapy differential diagnosis must be expand to avoid possible serious complications (deep space infection, surface ulceration etc.) 6, 11, 12. Although the incidence of serious or even life- threatening complications following IANB anesthesia is considered to be low, their possible occurring warrants caution 13. In this case the patient did not respond to the initiated conservative therapy in order we thought of an interventional and simultaneously atraumatic treatment as a second step. Since imagebased navigated interventions have gained in importance in interventional treatment, are used for various procedures such as percutaneous infiltration, multimodal image fusion, abdominal biopsy, nerve root infiltration etc. and offer several advantages (e.g. 3D imaging, operation planning, image guidance) 14 – 17 we thought about an image- based navigated surgical intervention in a difficult anatomical region as a second step therapy. This case report features a symptomatic pterygoid abscess that may have resulted from several inferior alveolar nerve injections and was treated by a Computer tomography (CT)- based navigated surgical intervention at our department. Material und Methode: Case history A 35- year old man in good general condition was referred to our outpatient clinic from a local dentist. He had been noticed reduced mouth opening, increasing restriction in the jaw’s latero- and protrusion movement, a right deviation while opening and diffuse pain in the right lower jaw since 2 months (Fig.1). He had been given IANB anesthesia of 2 percent lidocaine with epinephrine 3-4 times by the patient’s dentist as a part of a several times performed routine restoration (root treatment tooth 46) 2-3 months ago. The anesthetic effect subsided normally. On clinical examination neither lymphadenopathy nor enoral swelling was detected. Furthermore the white blood cell count was inconspicuous. An already existing fat saturated 2Tweighted Magnetic resonance imaging (MRI) performed at a local hospital showed a 2 x 1.7 x 2.4 cm sharp defined hypointens mass of 7 mm diameter and an intense contrast enhancement lateral to the right lateral pterygoid muscle and medial to the right temporal muscle (Fig. 2). Although the right temporal muscle appeared slightly edematous in the MRI, bony structures of the jaw were not affected by the expansive process and seemed inconspicuous. Furthermore antibiotic treatment was initiated at our department followed by a local incision and regularly drainages both with only little success. Clinical symptoms (reduced mouth opening- not more than 1cm, jaw’s hypomobility, diffuse pain etc.) did not decrease. Since symptoms were nearly unchanged under conservative treatment we thought about a surgical exploration to identify the nature and the exact location of the radiological described lesion. Preoperative concept and data acquisition Due to the difficult close relationship of the lesion to the inferior alveolar nerve, the lingual as also the buccal nerve and it’s unclear defined anatomical location between the temporal muscle and the lateral pterygoidal muscle an interventional treatment by a navigated surgical excision in general anesthesia is a reliable solution to explore the expansive process by missing clear clinical points of reference and reduce the risk of an iatrogenic injury. Furthermore it was important to plan the surgical procedure and especially in this case the surgical approach precisely. For virtual operation access planning and intraoperative navigation we used a commercial available passive optical tracking system 18 which is also used for e.g. multimodal image fusion techniques (PET/CT etc.) or control of resection margins in head and neck cancer surgery 16, 17, 19. The optical navigation system is based on three infrared light diodes, an infrared position sensor cameras and a dynamic reference frame, which is attached to the patient (as a body fixed patient-to-image navigation reference tool). A passive navigation probe (marker tool) can be used to determine the actual surgeon’s position by tipping on the operation field. Through infrared light signal reflection by the passive navigation probe the correct marker’s position is displayed on the workstation’s monitor. Thus direct intraoperative and interactive visualization to ensure high navigation accuracy is provided. Infrared-optical tracking requires a direct visual contact between the reference frame and the camera (“line of sight” principle). Furthermore this technique improves the operator’s flexibility because this tracking method works wireless 16. In our case the navigated surgical intervention was planned on CT-planes and DICOM CT- datasets, because CTimaging is known as one of the reference imaging modalities for treatment planning 20. In order a high-resolution planning CT (Imatron Electron Beam Tomography, Siemens, Forchheim, Germany, slice thickness 3mm) with a dental splint (used as a dynamic reference frame for a patient-to-image registration) was performed at our department. The CT additionally described the lesion as a clear reason for the mouth opening restriction and the jaws reduced latero- and protrusion movement caused by an expansive intermuscular process. The performed CT- data sets (standard DICOM files) were preoperatively transferred to the navigation workstation (StealthStation TREON plus, Louisville, USA) and were reconstructed in a three- plane view (coronal, axial and sagittal) by the navigation system’s software (StealthMergeTM, Medtronic, Louisville, USA). Thus the radiological described lesion was visualized as a clear anatomical target on the system’s navigation monitor in a multiplanar (axial, coronar, saggital) image formation (Fig. 3). Surgical intervention After intubation the dynamic reference frame was fixed by screwing a reference splint on the patient’s skull in visual contact with the three infrared cameras of the navigation workstation (“line of sight”). Thus a patient-to-image registration was aimed by using the splint as reference tool between the patient and the reconstructed CT- scans displayed on the navigation- system’s monitor to exclude any occurring navigation inaccuracy. Furthermore the navigation probe was calibrated for intraoperative CTtracking and direct visualization on the workstation’s monitor by touching the operation field. Intraoperatively the surgical approach was performed as a sharp 3,5cm lasting enoral incision vertical to the right ascending mandibular ramus. Subperiostal blunt preparation along the right inner mandibular ramus was then done up to the right lingua to protect the vascular and nerve bundle in this area. The right lateral pterygoid muscle was spread under CT- based navigation and the inferior alveolar nerve was depicted carefully. In between the two muscles a macroscopic capsulated expansion was bluntly enucleated. It partly appeared as a compact nodular lesion that was surrounded by muscular structure within a scarred intergrowth of the lateral pterygoid muscle. Under direct visual control using the navigation probe (Fig. 4) the described lesion and the surrounding capsulated structure could be excised completely as one specimen (Fig. 5). Histological report Postoperatively the microscopic examination (after hematoxylin and eosin staining) confirmed scar tissue and granulation-like partly destroyed muscular structures consistent with an inflammatory genesis. A for exclusion of fibromatosis performed antibody-based immunehistochemical examination against beta-catenin showed no nuclear expression. Furthermore no malignancy was found. Postoperative procedure No considerable problem other than swelling and haematoma occurred intra- or postoperatively. Haematoma did not require drainage. The patient reported minimal postoperative pain. Mouth opening enlarged during postoperative follow-up and additional physiological training. Periodically antiseptic drainages and antibiotic treatment were performed. Although our patient was in an excellent general condition after surgical treatment he was followedup in close-meshed clinical controls at our outpatient department. Jaw mobility and mouth opening without restriction as also the complete loss of clinical infection signs were detected 4 months after surgical intervention. A postoperative performed MRI confirmed the total removal of the lesion and showed inconspicuous anatomical structures. Resultate: Diskussion: It’s estimated that each week more than six million dental anesthetic cartridges are administered in the U.S.3. Still, IANB anesthesia is considered to be a safe and well-known method 2. Harn and Durham surveyed 9,587 patients after they had received conventional IANB anesthesia and reported that 0,54% experienced post injection complications 21. It is further known that serious or even life- threatening complications can occur in consequence of alveolar nerve injections 12, 13. So far not much is reported in the literature concerning the accumulation of symptomatic abscesses following IANB anesthesia. An abscess formation may present first as progressive inability to open the mouth (trismus), diffuse pain or persistent hypomobility of the jaw. Abscess formation following IANB anesthesia is a rare complication, but is still reported in different anatomical regions in certain cases 12 - 14. Maglione et al. reported about a masseteric mycotic abscess as a consequence of dental procedures 12. Dojcinovic et al. found an infracondylar abscess formation following a local dental injection 22. Kitay et al. even reported about a lateral pharyngeal abscess as a life- threatening complication after IANB anesthesia 13. The authors found that adequate treatment planning is necessary to administer the correct therapy 12, 13, 22. The presence of long lasting trismus, pain and facial edema occurring after IANB anesthesia has to be carefully considered to diagnose and/or prevent a possible deep space infection 12. The authors agree that the presence of trismus, facial edema and pain related to dental treatment has to be systematically evaluated 12, 13. Differential diagnosis should be expanded if only insufficient respond to conservative therapy (superficial heat, analgesics, antibiotics, local incision etc.) is detected and a second step treatment should be initiated to avoid a further progression of symptoms 3, 11. Ten percent of oro-facial infections arise from cutaneous, oro-pharyngeal or as in this case iatrogenic problems 22. In our case a syringe induced encapsulated inflammatory process may had caused progressive mouth opening restriction, diffuse pain and jaw deviation. According to the literature an occurring myospasm and resulting mouth opening restriction is more likely after several inferior alveolar nerve blocks 23. Furthermore higher concentrations of aesthetics are more harmful to muscle tissue 24. Both happened in our case because of supplemental injections to provide adequate anesthesia. The difficult anatomical localization of the expansive process by missing clear clinical points of reference such as enoral swelling or palpable unphysiological structures led us to an image- based interventional treatment strategy. We found that a CT- based navigated surgical intervention offers several advantages: Navigation systems allow image based precise virtual preoperative planning, direct interactive visualization, 3D- imaging resulting in less traumatic and accurate surgery which is helpful when dealing with tiny lesions which are difficult to reach with conventional surgery procedures 14, 15. Disadvantages are when using optical- based systems as we did in our case the possible occurring susceptibility of interference induced through light reflexes on metallic surfaces, the necessity of direct visualization (“line in sight”) between instruments and infrared cameras, the system’s registration error, the time required for set up (in our case about 20 minutes) and of course the system’s availability in terms of costs. Furthermore knowledge about imaging, a preoperative CT-scan (CT- slices of < 3mm to achieve adequate accuracy) and system’s registration methods are necessary for a successful and safe system’s application 16, 25 - 28. These are acceptable limitations if the navigation system leads to a successful surgical treatment; as its usage often does other than without its application. Since CT- imaging is known as one of the reference imaging modalities for treatment planning 20 and CT- based navigation is manifold used for various procedures as it is in cancer surgery 19 or minimal invasive percutane treatment 16 it was applied in our case as a second step to achieve an atraumatic successful surgical intervention in a difficult anatomical localization. As alternative a conservative treatment would only have been of limited success since the clinical symptoms had not decreased under antibiotic and local treatment. Further a surgical intervention without image-based navigation may have resulted in a more traumatic performed surgical procedure in this area and may have caused iatrogenic induced trauma in soft tissue structures including nerves or vessels. In conclusion abscess formation as a consequence of alveolar nerve anesthesia is rare, but still can occur. Persistent clinical symptoms (myospasm, reduced mouth opening, pain, edema etc.) have to be handled with caution. If no respond to therapy is detected diagnose and treatment strategy should be expanded, to avoid serious complications. If treatment is limited to nonsurgical therapy a surgical intervention should be contemplated and should be planned based on adequate imaging modalities. An image- based navigated surgical intervention can be an important and helpful part in an accurate successful treatment planning and an atraumatic performance of a serious occurring complication following IANB anesthesia Zusammenfassung: P10 „Pseudogout syndrome“ – Fallbericht einer 57jährigen Patientin mit Pseudogicht Syndrom in Knie- und Kiefergelenk Autor: Draskovits A., Karschigiew G., Undt G., Institut: AKH Wien, MKG Chirurgie Tel: 40400 4252, Email: [email protected] Co-Autor: , Co-Institut: Kategorie: Poster Einführung: Das Pseudogicht Syndrom wurde erstmals von Kohn et al. 1962 beschrieben. Dabei kommt es zu Ablagerungen von Calcium Pyrophosphat Dihydrat (CPPD) Kristallen in den Gelenken der Patienten. Die klinischen Symptome sind ähnlich den Symptomen bei septischer Arthritis, Polyarthritis, rheumatoider Arthritis oder degenerativer Osteoarthritis und werden daher häufig als solche fehldiagnostiziert. Material und Methode: Bei der folgenden Patientin handelt es sich um eine zum Zeitpunkt der Erstvorstellung 57jährige Patientin. Die Zuweisung an unsere Abteilung erfolgt über den Zahnarzt, aufgrund seit Jahren bestehender KG Beschwerden beidseits, welche sich im letzten ½ Jahr deutlich verstärkt haben. Anamnestisch gibt die Patientin an, dass auch das Kniegelenk betroffen sei. Mehrfache Operationen am Kniegelenk wurden bereits durchgeführt. Bei klinischer Untersuchung zeigen sich massive Schmerzen im li KG, eine stark eingeschränkte MÖ, sowie Crepitus. Resultate: 6 Wochen nach Erstvorstellung wird eine Arthrocentese des li KG mit Installation von Hyalgan durchgeführt. Dies bringt zunächst eine deutliche Besserung, allerdings lediglich für ein Intervall von 2 Wochen. 4 Monate später wird eine Arthroplastik mit Rippenknochen und Knorpeltransplantat durchgeführt. Histologisch wird bei diesem Eingriff die Diagnose „Pseudogout“ durch den Nachweis der CPPD Kristalle im KG gesichert. Bereits intraoperativ als auch postoperativ zeigt die Patientin eine deutlich verbesserte MÖ. Diskussion: Das Pseudogicht Syndrom wurde 1962 erstmals von Kohn et al. als akute Synovitis, hervorgerufen durch CPPD Kristalle, beschrieben. Radiologisch zeigt sich im akuten Entzündungsstadium das typische Bild einer akuten Arthritis, was Zitnan et al. dazu veranlaßte den Begriff Chondrocalcinose zu prägen. Obwohl die CPPD Kristalle bevorzugt Faserknorpel betreffen, ist das KG eine sehr seltene Lokalisation. Das am häufigsten betroffene Gelenk ist das Kniegelenk. Pritzker et al. sehen eine mögliche Ursache hierfür, daß die Diagnose Pseudogout möglicherweise zu selten gestellt wird. Oft werden Schmerzen im KG als Arthritis mißdiagnostiziert. Zusammenfassung: Pseudogicht sollte als mögliche Diagnose bei Symptomen ähnlich einer akuten Arthritis des KG in Betracht gezogen werden, besonders wenn weitere Gelenke betroffen sind und da im speziellen das Kniegelenk. P11 Therapie-resistent putride Mund-Antrum-Verbindung bei Morbus Wegener Autor: Nemeth D, Institut: AKH Wien MKG Chirurgie Tel: 00431404004276, Email: [email protected] Co-Autor: Eder-Cz C, Czembirek C, Schopper C, Pöschl W, Seemann R, Co-Institut: Kategorie: Poster Einführung: Am Beispeil einer 62-jähriger Patientin, welche mit Mund-Antrum-Verbindung (MAV) und putrider einseitigen sinusitis maxillaris vorstellig wurde, wird der Morbus Wegener (MW) als seltene, aber für unser Fachgebiet relevante Differentialdiagnose beschrieben. Die Krankheit war erst beschrieben in 1936 von dem deutschen Pathologen Frederich Wegener und bezeichnet eine seltene multiorgan Autoimmunerkrankung unklarer Genese, welche nach dem ACR-Kriterien durch die klassische Trias nekrotisierende Entzündung der Luftwege mit Granulombildung, Pauci-Immun Gromulerulonephritis und Vasculitis kleiner und mittelgroßer Gefäße charakterisiert sein kann. Material und Methode: Die Patientin wurde mit dem klinischen Bild von einer Sattelnase und einem putriden Schleimhautdefekt bei der Umschlagfalte Regio 24 aufgenommen, unter laufender Apredinsolon und Imurek Therapie bei anamnestisch bekannten MW. Es zeigte sich eine c-ANCA AK Positivität, leicht erhöhte CRP (2,02 mg/dl), Anämie (Hb 9,9 g/dl) aber kein Hinweis auf eingeschränke Nierenfunktion oder Leukozytose. Die Kieferhöhlen waren aufgrund massiv Sklerosierung und Atrophie bei einer NNH-CT mit Dental Rekonstruktion nicht mehr abgrenzbar. Eine Biopsie wurde von Granulationsgewebe bei MAV entnommen mit subepidermaler Blasenbildung, ohne Hinweis für eine Vaskulitis. Aufgrund keine Granulationstendenz unter laufender antibiotischen Abschirmung und konservativ Therapie wurde die Indikation für eine MAV Verschluß mit Bichat Lappenplastik festgelegt. Resultate: BITTE MATERIAL UND METHODE MIT RESULTATE ALS "FALLBERICHT" ZUSAMMANFASSEN Diskussion: BITTE DISKUSSION UND ZUSAMMENFASSUNG ALS "ZUSAMMENFASSUNG" Zusammenfassung: MW ist eine seltene Erkrankung mit ein Prävalenz von 0.5-0.7 p.m.p, aber aufgrund hohen Symptom-Manifestation im Kopf-Hals-Bereich ist die Kenntniss des Krankheitsbildes für MKG Chirurgen relevant. Differentialdiagnostisch sollte bei einer schlecht-heilenden Oroantralen Fistel auch an Morbus Wegener gedacht werden. P12 Veränderungen der Traumatologie in der Mund-, Kiefer-, und Gesichtschirurgie im Überblick von 1991 bis 2011 in Bezug auf Lokalisation und Therapie Autor: Sokolowski Armin, Institut: MKG Chirurgie Graz Tel: 06604947638, Email: [email protected] Co-Autor: Gerzanic Lucia, Schultes Günter, Kärcher Hans, Co-Institut: Kategorie: Poster Einführung: Maxillofaciale Traumata entstehen durch massive Gewalteinwirkung, weshalb Verkehrsunfälle für komplexe Frakturen hauptursächlich sind. Die Feststellung langfristiger Veränderungen in Frakturmuster, Epidemiologie und Behandlungsmethodik erfordert eine retrospektive Analyse eines langen Untersuchungszeitraumes. Material und Methode: Es wurden 2265 Patientenfälle der klinischen Abteilung für Mund-, Kieferund Gesichtschirurgie der Universitätsklinik Graz, mit einer Mittelgesichtsfraktur des Typs Le Fort I, II oder III, beziehungsweise einer Unterkiefer-, Collum- oder Gelenksköpfchenfraktur untersucht. Der untersuchte Behandlungszeitraum lag zwischen dem 01.01.1991 und dem 31.12.2011. Resultate: Das Geschlechtsverhältnis von männlichen zu weiblichen PatientInnen blieb über den untersuchten Zeitraum annähernd konstant 3:1, die zahlenmäßig größte Altersklasse war mit 28,6 % die Gruppe der 20- bis 29-Jährigen. Über 30 % der Frakturen ereigneten sich in den Monaten Juni, Juli und August. Die Anzahl der Patienten sank im Herbst und war im Winter am niedrigsten. Ca. 76 % der PatientInnen hatten eine isolierte Fraktur des Unterkiefers, ca. 15 % eine Fraktur vom Typ Le Fort I, II oder III und ca. 4 % eine kombinierte Unterkiefer-Mittelgesichtsfraktur. Diskussion: Im Verlauf des Untersuchungszeitraumes lässt sich eine relative Zunahme von Le Fort I Frakturen und eine Abnahme der Le Fort II und III Frakturen beobachten. In der zweiten Hälfte des untersuchten Zeitraumes zeigt sich ein deutlicher Rückgang aller drei Le Fort Frakturtypen. Es zeigt sich bei Unterkiefer-, Collum- und Kiefergelenksfrakturen eine Verringerung rein konservativer Therapien zugunsten rein operativer und kombinierter Therapien. Der Anteil an durchgeführten Plattenosteosynthesen stieg; die Zahl der intrafacialen Aufhängungen, Draht-Osteosynthesen und Zugschrauben-osteosynthesen sank kontinuierlich bis unter die Ein-Prozent-Grenze. Zusammenfassung: Maxillofaciale Traumata entstehen durch massive Gewalteinwirkung, weshalb Verkehrsunfälle für komplexe Frakturen hauptursächlich sind. 2265 Patientenfälle der klinischen Abteilung für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie der Universitätsklinik Graz, mit einer Mittelgesichtsfraktur des Typs Le Fort I, II oder III, beziehungsweise einer Unterkiefer-, Collum- oder Gelenksköpfchenfraktur werden untersucht. P13 In-vitro Effekte von Bisphosphonaten auf orale Karzinomzelllinien Autor: André M. Eckardt, Institut: Klinik für Mund-,Kiefer-und Gesichtschirurgie, Medizinische Hochschule Hannover Tel: +49-511-5324878, Email: [email protected] Co-Autor: Andreas Kampmann, Rüdiger Zimmerer, Daniel Lindhorst, Nils-Claudius Gellrich, CoInstitut: Kategorie: Poster Einführung: Bisphosphonate werden klinisch extensiv bei Patienten mit ossär metastasierenden Tumoren eingesetzt. Ergänzend zur Inhibition der Knochenresorption wurden auch bei Bisphosphophonaten auch direkte Antitumor-Effekte beschrieben. Material und Methode: Humane Tumorzelllinien wurden direkt nach Gewinnung repräsentativer Biopsien oraler Karzinome gewonnen. Einzelzellsuspension wurden mittels schonender Gewebedissoziation gewonnen (gentleMACSTM, Miltenyi Biotec GmbH, Bergisch Gladbach). Die resultierenden Zellen wurden zweimalig in Kulturmedium gewaschen (DMEM, 10% Kälberserum, 20nM Hepes und 1000 IU/ml Penicillin und 0,1mg/ml Streptomycin). Tumorzellen wurden nachfolgend mit vier verschiedenen Bisphosphonaten: Etidronate, Alendronat, Ibandronat und Zolendronat in steigender Konzentration von 0-200µM für 24 -72 Stunden inkubiert. Inhibierende Effekte auf die Tumorzellproliferation wurden mittels MTT-Assay bestimmt. Zum Nachweis der Apoptose-Induktion wurden ein Caspase 3/7 Assay bzw. ein Annexin V Assay verwendet. Resultate: Im Rahmen der vorliegenden in-vitro Untersuchungen konnte der Nachweis erbracht werden, dass Bisphosphonate einen zeit- und dosisabhängigen wachstums-inhibierenden Effekt auf orale Karzinomzelllinien haben. Wachstumsinhibition und Apoptoseinduktion war bei Zolendronat in den höheren Konzentrationsbereichen am stärksten ausgeprägt. Diskussion: Antitumorale Effekte der Bisphosphonate wurden bei verschiedenen malignen Tumoren beschrieben und werden gegenwärtig im Rahmen klinischer Studien geprüft. Unsere Ergebnisse sind vergleichbar mit denen kürzlich publizierter Daten aus Japan und bestätigen antitumorale Effekte von Bisphosphonaten auch bei oralen Karzinomen. Künftige Untersuchungen sind erforderlich, um den klinischen Einsatz dieser Substanzen auch im Rahmen multimodaler Therapiekonzepte des Mundhöhlenkarzinoms zu rechtfertigen. Zusammenfassung: Die vorliegenden in-vitro Untersuchungen belegen einen wachstumsinhibierenden Effekt bei oralen Karzinomzelllinien, ein Effekt der auch bei verschiedenen anderen soliden Tumoren beschrieben wurde. Möglicherweise könnten Bisphosphonate auch für die adjuvante Tumortherapie des Mundhöhlenkarzinoms künftig eine Rolle spielen. P14 Zolendronat reduziert die periostale Gefäßperfusion am Schädelknochen von Ratten Autor: Daniel Lindhorst, Institut: Abteilung für MKG Chirurgie, Medizinische Hochschule Hannover Tel: 491711922266, Email: [email protected] Co-Autor: Paul Schumann, Frank Tavassol, Barbara Bokelmann, Teresa Wieltsch, André Eckardt, Martin Rücker, Nils-Claudius Gellrich, Co-Institut: Kategorie: Poster Einführung: Rekonstuktionen bei Patienten nach der Gabe von Bisphosphonaten oder bei manifester Bisphosphonatosteonekrose sind erschwert, und es existieren keine einheitlichen Richtlinien. Es zeigen sich Symptome bis zur Osteonekrose ganzer Kieferabschnitte, die zu ausgedehnten Knochenresektionen führen können. Die Pathophysiologie der bisphosphonatassoziierten Osteonekorse (BRONJ) ist noch immer ungeklärt. Das Ziel der vorliegenden Studie ist die Untersuchung des Einflusses von Zolendronat auf die periostale Mikrozirkulation, um wichtige Hinweise in Bezug auf die Pathophysiologie zur erhalten. Material und Methode: In 48 Lewis Ratten wurden nach Präparation des Periostes Kopfkammern implantiert. Die Tiere wurden in drei Versuchsgruppen aufgeteilt (n=8). Präoperativ erfolgte die intraperitoneale Applikation von Zolendronat für 2 Wochen (Gruppen 2 & 5) und für 6 Wochen (Gruppen 3 & 6). Als Kontrolle wurden Tiere ohne Bisphosphonatapplikation untersucht (Gruppe 1 & 4). Bei 24 Versuchstieren wurde ein standardisierter Periostdefekt mittels elektrochirurgischen Maßnahmen appliziert. Während eines 14-tägigien Untersuchungszeitraumes wurden mittels intravitaler Fluoreszenzmikroskopie wiederholt Angiogenese, Neovaskularisation, Inflammation und Defektbreite in vivo gemessen. Resultate: Nach zweiwöchiger Applikation von Zolendronat zeigt sich bereits direkt postoperativ eine signifikant erniedrigte Periostperfusion (74,38cm/cm2±5,3; funktionelle Kapillardichte) im Vergleich zur Kontrollgruppe (152±2,34). Im Verlauf zeigt sich eine persistierend verminderte Perfusion. Nach sechswöchiger Bisphosphonatapplikation zeigt sich eine nochmals signifikant erniedrigte Perfusion im Vergleich zur zweiwöchigen Applikation (59,34±2,12 an Tag 0). Die Applikation eines Periostdefektes bewirkt in allen untersuchten Gruppen eine signifikante Abnahme der Perfusion, wobei Zolendronat noch eine weitere eine Reduktion bewirkt. In der Kontrollgruppe erfolgt eine komplette Defektheilung, während es nach Applikation von Bisphosphonaten (2 und 6 Wochen) während des Untersuchungszeitraums zu keiner Ausheilung kommt. Diskussion: Diese Studie demonstriert einerseits, das Zolendronat die Perfusion des Periostes reduziert. Des Weiteren ist die Defektheilung von Periostdefekten signifikant beeinträchtigt. Da das Periost eine essentielle Rolle im Rahmen des Knochenstoffwechsels spielt, könnte in der Wirkung von Zolendronat auf die Periostperfusion ein wichtiger Hinweis für die Pathogenese der BRONJ liegen. Zusammenfassung: Die Studie demonstriert, dass die Applikation von Zolendronat die Mikroperfusion im desmalen Schädelknochen der Lewis Ratte signifikant reduziert. Des Weitern führt Zolendronat zu einer signifikanten Einschränkung der Defektheilung. P15 Kiefernekrosen bei Osteoporose nach Bisphosphonat- und Denosumabtherapie Autor: m. etzelsdorfer, Institut: MKG-Chirurgie Salzburg, PMU Tel: 0664/4046366, Email: [email protected] Co-Autor: g.eirisch, j. beck-mannagetta, *h.kässmann, a.gaggl, Co-Institut: * Institut für Nuklearmedizin Salzburg, PMU Kategorie: Poster Einführung: In der Therapie der schweren Osteoporose haben nicht nur Bisphosphonate (BP) sondern auch monoklonale Antikörper (Denosumab) einen besonderen Stellenwert erlangt. Beide führen fallweise zu Kiefernekrosen (DRONJ = drug-related osteonecrosis of the jaws). Material und Methode: Der Vorteil einer Denosumabgabe liegt jedoch in einer wesentlich kürzeren Halbwertszeit (26 Tage vs. 10 Jahre bei BP). Wir berichten über zwei Patientinnen, die konsekutiv mit beiden Medikamenten behandelt wurden. Resultate: Fall 1 Nach 10 Jahren Osteoporosetherapie mit oralem Bisphosphonat (Alendronat 70mg/Woche) erlitt eine 82 jährige Patientin nach einem Hebetrauma eine Wirbelkörperfraktur. Aufgrund eingeschränkter Nierenfunktion wurde auf Denosumab 60mg halbjährlich umgestellt. Klinisch zeigte sich 6 Monate nach Zahnextraktion ein großer knöcherner Defekt im Oberkiefer mit Verbindung zur infizierten Kieferhöhle. Ein großes Knochenstück sequestrierte spontan. Die putride offene Kieferhöhle wurde nun zunächst gespült, bis sie chirurgisch revidiert und gedeckt werden konnte. Die Wundheilung verlief zufriedenstellend. Denosumab wurde in Übereinkunft mit dem behandeltem Nuklearmediziner abgesetzt. Fall 2 Eine 67 jährige Patientin wurde über einen Zeitraum von 6 Jahren aufgrund mehrerer Bagatelltraumen mit oralem Alendronat 70mg wöchentlich behandelt. Nach einer Schultertrümmerfraktur wurde auf Denosumab 60mg halbjährlich umgestellt. 4 Monate nach Extraktion eines Unterkiefermolaren kam es zur Osteonekrose mit Sequestration. Nach chirurgischer Nekrosenabtragung und Absetzen des monoklonalem Antikörpers heilte die Wunde komplikationslos ab. Diskussion: Auf interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Nuklearmedizinern, Onkologen, Internisten, Mund-, Kiefer-, Gesichtschiurgen und Zahnärzten ist bei diesen Patienten besonderes Augenmerk zu legen. Zusammenfassung: Wie bei Bisphosphonaten empfohlen, ist die zahnärztliche Sanierung auch vor Denosumabgabe indiziert. Bei laufender Denosumabgabe sollten Zahnextraktionen und kieferchirurgische Eingriffe nur unter Antibiotikaprophylaxe und mit plastischer Deckung erfolgen. Ein Absetzen des monoklonalen Antikörpers unter Absprache erscheint sinnvoll. P16 ORTHOGNATIC SURGERY. OUR EXPERIENCE. Autor: Mayorga F., Institut: Hospital Universitario Virgen Macarena Tel: 0034 696009585, Email: [email protected] Co-Autor: Rodriguez P., Tofé A. Rollón A., Juliá M.A., Co-Institut: Kategorie: Poster Einführung: In this poster we report the group of orthonatic patients who have been operated in our department during the last 5 years. Material und Methode: We have registered age, gender, clinical history, craniofacial disorders, diagnostic devices, surgical procedures, complications, sequelae, relapses, complains of the patients. Resultate: We have operate patients with facial asymmetries, class I, II or III of Angle, open mouth, etc We have done Le Fort I, bilateral ramus sagital osteotomy, Mentoplasty, SARPE, lipofilling of the zigomatic regions We are already working with the data. Diskussion: We discuss about the results, the new technologies and the complications. Zusammenfassung: As many other subjects of medicine and surgery, orthognatic surgery procedures are constantly improving and developing. We have new instrumental devices which we can operate safer and faster, We have also at our disposal new much thinner mini and microplates systems which provides the same stability, new diagnostic devices which can also be very helpful in the design and elaboration of the surgical casts. V1 Chancen und Grenzen der Eigenknochentransplantation Autor: Nils-Claudius Gellrich, Institut Medizinische Hochschule Hannover Zentrum für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde, Carl-Neuberg-Straße 1 D - 30625 Hannover Kategorie: Vortrag V2 Die gegenseitige Beeinflussung präprothetischer und rekonstruktiver Operationstechniken in der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie Autor: Alexander Gaggl, Institut: Univ.-Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie, Landeskrankenhaus, Müllner Hauptstraße 48, 5020 Salzburg, Tel.: +43(0)662 4482-3602 Kategorie: Vortrag Der MKG-Chirurg tritt heute nicht nur die Entscheidung, sein Leben einem der oben genannten Aufgabenfelder zu widmen. Vielmehr beeinflussen heute prothetische Ziele beide Verfahren und bedingen somit die Nutzung Techniken aus beiden Fachbereichen in der Zusammenschau. In diesem Vortrag wird die Nutzung präprothetisch chirurgischer Verfahren in der rekonstruktiven Chirurgie und der Einsatz ursprünglich rekonstruktiver Verfahrenstechniken in der präprothetischen Chirurgie beschrieben. Vor- und Nachteile der Behandlungstechniken werden dargestellt und Überschneidungen der beiden Teilbereiche werden diskutiert. In Gesamtheit zeigt sich, dass heute eine hochwertige prothetische Rehabilitation als eines der wesentlichen Behandlungsziele der Rekonstruktiven Gesichtschirurgie und der Präprothetischen Chirurgie gelten, die die Nutzung von Verfahrenstechniken aus beiden Teilbereichen nötig machen, um in jedem Fall das bestmögliche Behandlungsergebnis auch in schwierigen Fällen zu erzielen. V3 Schienengeführte Implantation – hilfreicher Zusatz oder Spielerei? Übersicht über die wichtigsten Schienensysteme - Fallbeispiele und Tipps Kategorie: Vortrag Autor: Prim. Univ.-Doz. DDr. Oliver Ploder Institut: Abteilung für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie Akademisches Lehrkrankenhaus Feldkirch Tel: 05522 303 1500, Email: [email protected] In der Implantologie ist eine genaue prothetische Planung und die präzise Umsetzung dessen für eine erfolgreiche Rehabilitation notwendig. Diese Umsetzung ist von den anatomischen Gegebenheiten und den prothetischen Erfordernissen abhängig. Je nach Schwierigkeit der Situation können bei der Implantation verschiedene Hilfsmittel für die optimale Umsetzung der „idealen“ Implantatposition verwendet werden. Es können Schienen zur Orientierung oder für eine geführte Implantation verwendet werden. Sogenannte Orientierungsschienen können recht günstig anhand des vorhandenen Provisoriums erstellt werden und ermöglichen anhand eines bukkalen oder palatinalen Führungsschilds eine „Orientierung“ für die optimale Implantatachse. Bei der schienengeführten Implantation (z. B. SimPlant®-System, Med 3D oder NobelGuide etc.) wird anhand einer 3D-Planung, welche aus einem CT oder DVT-Datensatz erstellt wird, eine Schiene gefertigt. Bei der schienengeführten Implantation gibt es mittlerweile fast von jedem Implantatanbieter eine Softwarelösung für die 3D-Planung. Im Rahmen des Vortrags werden die Erfahrungen mit den Softwareprogrammen Materialize, NobelGuide und Med3D dargestellt und die Stärken und Schwächen der jeweiligen Systeme dargestellt. Anhand des NobelGuide Systems wird die schrittweise Vorgehensweise bei der Planung abgehandelt und mit wichtigen Tipps ergänzt. Prothetische Vorbereitungen: genügend fixierte Gingiva, Form und Ausdehnung der Kieferkamms, Ästhetik/Lippendesign, bisherige Versorgung, Passung der Versorgung zur Schleimhaut, 5mm Knochenbreite (ideal), kann der Patient den Mund genügend weit öffnen CT, DVT: Prothesenhalt ,flacher Gaumen, Lage des Patienten, Verlagerung der Schablone beim CT-Scan, Veränderung der Position des Patienten während CT-Scan, Artefakte durch metallische Restaurationen Planung: Kommunikation (Technik, Prothetik, Chirurgie), Zeitaufwand, Erfahrung, schleimhaut-, knochen- oder zahngetragen, flacher Gaumen, Form und Ausdehnung der Kieferkamms, Beurteilung des Knochens Chirurgie: Plazierung der Anästhesie, Gewebeveränderung durch LA, Anpressdruck der Prothesenbasis Prothetische Versorgung: Zeitpunkt der Versorgung, Sofort- oder Spätversorgung, Sofortprovisorium, Fertigung der Teile, Zusammenarbeit Als Indikation für die Verwendung der schienengeführten Implantation werden hauptsächlich festsitzende u/o verschraubte prothetische Arbeiten gesehen, die ein hohes Maß an Genauigkeit beim Austrittsprofil der Implantatachse erfordern. Beim sogenannten anterioren Konzept bietet die Schiene den Vorteil, die posterioren Implantate in der Prämolarenregion anguliert zu setzen, damit diese nicht in den Sinus maxillaris hineinragen. Somit kann bei richtiger Indikationsstellung ein Knochenaufbau im Bereich des Sinus maxillaris vermieden werden. Ein weiterer wichtiger Grund für die schienengeführte Implantation ist die Verwendung eines Sofortprovisoriums oder die Sofortbelastung. Im Jahre 2008-2012 wurden an der Abteilung für MKG-Chirurgie und im Implantatcenter West (ICW) bei 51 Patienten 54 Schablonen (44 Nobel Guide, 1 Materialize, 7 Med3D, 2 NobelGuide mit Camlog Implantaten) verwendet. 35 Versorgungen wurden im Oberkiefer und 19 im Unterkiefer durchgeführt. Im Oberkiefer wurden durchschnittlich 5,6 und im Unterkiefer 4,2 Implantate pro Schiene gesetzt. Es wurden 42 Schienen schleimhaut- und 12 Schienen zahngetragen verwendet. Zusätzlich wurde bei 20 Schienen eine vertikale und bei 19 Schienen eine horizontale Augmentation durchgeführt. Die prothetische Auswertung ergab: 46 festsitzende und 8 abnehmbare Arbeiten, 45 Versorgungen aus Kunststoff und 9 aus Keramik, 46 Arbeiten verschraubt und 8 zementiert. 14 Arbeiten wurden als Sofortprovisorium versorgt. Bei 2 NobelGuide Schienen kam es intraoperativ zu einem Bruch der Schiene (3,7%). Bei 2 NobelGuide (4,5%) und 2 Med3D (28,5%) Schienen wurde intraoperativ eine Ungenauigkeit bei mindestens einer Implantatposition festgestellt (Gesamtungenauigkeit 7,4%). Die Ungenauigkeit betraf 18 Implantatpositionen (6,4%). Bei diesen Positionen konnte beim Setzen der Implantate die Schiene nicht verwendet werden. Im Nachuntersuchungszeitraum kam es zu einem Verlust von 13 Implantaten (8 im Ober- und 5 im Unterkiefer; 4,6%). Zusammenfassung: Die Vorteile der schienengeführten Implantation ist die Verkürzung der OP-Dauer, das geringere Trauma, die exakte Umsetzung der prothetischen Planung und das eventuelle Umgehen von Augmentationen (anteriores Konzept). Als Nachteil kann der Zeitaufwand und die Kosten für die Planung, das fehlende Weichgewebsmanagement, die teilweise tiefe Positionierung der Implantate und die fehlende Visualisierung von vitalen Strukturen (Nervus alveolaris) angesehen werden. Die hohe Ungenauigkeit beim Med3D System ist derzeit Gegenstand von Untersuchungen. Für den erfahrenen Implantologen bietet die schienengeführte Implantation nur bei ausgesuchten Situationen (zahnloser Kiefer, festsitzende Versorgung, Seitzahnbereich im Unterkiefer etc.) einen Vorteil. Die Anwendung der schienengeführten Implantation als Kompensation für die fehlende implantologische Erfahrung sei an dieser Stelle gewarnt. V4 CALIBRATION OF NEW SOFTWARE WITH CONE BEAM C.T FOR EVALUATION OF ITS RELIABILITY IN DENSITOMETRIC ANALYSIS AROUND DENTAL IMPLANTS Autor: Prof.Dr.Khaled A. Elhayes, Institut: Faculty of Oral&Dental Medicine,Cairo University Tel: +2 0111 49 11 110, Email: [email protected] Co-Autor: Dr.Mahmoud A. Gamal Eldin, Co-Institut: Teaching Hospital of Faculty of Oral&Dental Medicine,Cairo University Kategorie: Vortrag Einführung: In recently introduced CBCT, magnification of images did not occur, allowing it being used for accurate clinical procedures, Yim et al (2011). CBCT imaging allows remarkably lower radiation doses and thinner acquisition slices compared with medical computed tomography, Kim et al (2007). IDRISI Kilimanjaro software facilitated image restoration, enhancement, and densitometric analysis and so it was used for image analysis. This software provided a unique facility in comparison to other densitometric measuring software programs, as it facilitated monitoring the changes in bone density at two zones around implant images. The first zone represented the osseointegration zone which was located just adjacent to the implant borders, along the bone-implant interface. On the other hand, the second zone was located just around the first zone and represented the bone surrounding the interface, Becker (1999) and Radwan (2005). Material und Methode: This study included 27 patients of both sexes (17 males & 10 females) aged 20 - 48 years, they were divided into 3 groups, each group contained 9 Patients, All patients in all groups were selected to have large cystic cavities in their dental arches of different etiological factors, ranged in diameter 1.5 – 3.5 cm. and not approaching any vital structures, they underwent surgical enucleation of these cystic lesions, Patients of group ( I ) have received bone substitute in form of Algipore granules that were packed inside the bony cavities of enucleated cysts till complete filling, while Patients in group (II) have not received any grafting materials after cysts enucleation, but low intensity diode laser was applied to all of them in six sessions for each patient , and the Patients in group ( III ) have not received any grafting materials after cysts enucleation to 42 clinically osseointegrated dental implants; 28 immediate (17 mandibular and 11 maxillary) and 14 delayed implants (5 mandibular and 9 maxillary) were inserted in 28 patients of both sex (9 males and 19 females) with average age of 31.7 years. All the implants were radiographed using CBCT 1day and 4 months postsurgically, densitometric analysis was performed around dental implant on CBCT image at these 2 time intervals. Another radiodensitometric analysis was performed on the same radiographic image taken by CBCT and at the same time intervals using new computer software called “IDRISI Kilimanjaro”. “Microstat 7” for windows statistical package, paired "t" test, Pearson's correlation and Coefficient of variation of both techniques were used for statistical analysis of the results. Resultate: It was found that there was a significant higher bone density in Algipore group than other two groups at 1 day and 6 weeks time intervals, while there was no significant difference between Algipore and Laser groups at 3 months and 6 months There was a very high positive correlation between bone density values measured by CBCT and IDRISI techniques while there was no statistically significant difference between coefficients of variation of both readings in both techniques that indicates the reliability of IDRISI Kilimanjaro software for densitometric analysis around dental implants. There was also a statistically highly significant difference between both readings in each technique indicating a highly significant osseointegration of dental implants involved in this study. Diskussion: CBCT low sensitivity to metallic artifacts makes it the technique of choice in the follow-up of cochlear implants, Hodez et al (2011). In implant imaging, CT delivers the highest radiation dose to the salivary glands, whereas the CBCT system delivers the lowest dose. Irrespective of imaging modality, during implant imaging, salivary glands receive most radiation, Chau and Fung (2009). CBCT imaging has the advantage of allowing thinner acquisition slices compared with medical computed tomography, Kim et al (2007). Furthermore, in recently introduced CBCT, magnification of images did not occur, allowing it being used for accurate clinical procedures, Yim et al (2011). CBCT has also the potential to reduce the size and cost of CT scanners, this emerging technology produces images with isotropic sub-millimeter spatial resolution with high diagnostic quality, short scanning times of about 10-30 seconds, and radiation dosages of up to 15 times lower than those of conventional CT scans, Bamgbose et al (2008). For all these previous reasons, CBCT was the radiographic technique of choice to be used in our study of dental implants for densitometric analysis and assessment of osseointegration. In our study, CBCT was selected as a standard measure for calibration of other ways of densitometric analysis as there was a positive correlation between total bone mineral density measured by CBCT and by dual-energy x-ray absorptiometry (DEXA) which is the most accurate technique for measuring real bone density as stated by Marquezan et al (2012). IDRISI Kilimanjaro software was selected at this study to be calibrated for densitometric analysis and osseointegration assessment around dental implant as it is available cheaper way than CBCT and more accurate tool than DIGORA for that purpose, it gives the mean bone density around dental implant with the standard deviation and the degree of freedom in an accurate way. This was in agreement with Radwan who designed a pilot study that compared the results elaborated by IDRISI Kilimanjaro software with those by DIGORA software and stated that no significant difference was found between the records of both softwares, but IDRISI Kilimanjaro software proved to be more accurate tool for densitometric analysis, Radwan (2005). The very high positive correlation seen in our present study between bone density values measured by CBCT and IDRISI techniques at different time intervals; and the insignificant difference between coefficients of variation of both readings in both techniques indicate that IDRISI Kilimanjaro software is as much reliable as CBCT technique for densitometric analysis around dental implants. Furthermore, the highly significant bone density seen at 4 months postoperatively that means a highly significant formation of bone around dental implants by time obviate the highly significant osseointegration of dental implants involved in our study and supposed that IDRISI Kilimanjaro software could be a dependable sole way for assessment of osseointegration of dental implants. This is in agreement with Dawoud (2009) who used this software as a sole way for evaluation of osseointegration of immediate dental implants in two groups of patients and stated that “accelerating bone deposition means enhancement of osseointegration and the results of that study revealed sustained increase in bone density throughout the follow-up periods; this increase indicated progressive osseointegration and increase bone density of variable degree within the two groups.” Zusammenfassung: IDRISI Kilimanjaro software is a valid and reliable way in densitometric analysis around dental implants for assessment of osseointegration procedure when it is calibrated with CBCT and it is as accurate as CBCT. V5 Die Rekonstruktion der ästhetischen Zone unter Verwendung der Distraktionsosteogenese Autor: René Filipowitsch, Institut: Abt. f. MKG-Chirurgie, Akademisches Lehrkrankenhaus Feldkirch Tel: 05522 303 1500, Email: [email protected] Co-Autor: H. Marugg, R. Köhnke, Ch. Lechner, O. Ploder, Co-Institut: Kategorie: Vortrag Einführung: Das Hauptthema des Kongresses befasst sich mit dem „Spannungsfeld zwischen Implantologie und Tumorchirurgie“. Betrachtet man die präprothetische Chirurgie mit den verschiedenen Möglichkeiten der Rekonstruktion von Weich- und Hartgewebe, so bieten die Verfahren unterschiedliche Schwierigkeitsgrade. In der ästhetischen Zone kommen zur Rekonstruktion von vertikalen Defekten verschiedene Methoden zum Einsatz: die GBR-Technik, Knochenblockaufbau und die Distraktion. Bei den ersten beiden Methoden sind die Möglichkeiten der vertikalen Rekonstruktion limitiert. Bei ausgeprägten Defekten kann vor allem die Distraktion eingesetzt werden. Material und Methode: Anhand von klinischen Fallbeispielen soll die Zusammenarbeit von MKGChirurgie, ZahnarztIn und ZahntechnikerIn im Zuge einer implantologischen/rekonstruktiven chirurgischen und prothetischen Rehabilitation gezeigt werden. Resultate: Die Problemstellung, Resultate und gewünschten optimalen Ziele der vertikalen Distrakion werden anhand von fotografischen bzw. röntgenologischer bildhaften Darstellung der Ausgangs-, End- und gewünschter optimaler Endsituation bei unterschiedlichen klinischen Vorgehensweisen (je nach Ausgangssituation) der vertikalen Distraktion vermittelt. Diskussion: Eine Vermittlung der standardisierten Vorgehensweise bildet hier die Grundlage einer erfolgreich ab zu schließenden vertikalen Distraktionsosteogenese, welche wiederum die Grundlage für den Erfolg bzw. auch Misserfolg der später durch den ZahnarztIn und ZahntechnikerIn zu erledigenden zahntechnischen Versorgung bedeutet. In der Frontzahnregion, also in der ästhetische Zone, kann dieses Verfahren als relativ einfache Methode des Knochenaufbaus zur prothetischen Rekonstruktion verwednet werden, ohne an einer andere OP- Stelle wie z.B. Beckenkamm, Unterkiefer etc. entnehmen zu müssen. Zusammenfassung: Besonders in der ästhetischen Zone stellt die vertikale Distraktion eine hervorragende Methode dar, das Weichgewebe und den Knochen mit einem Verfahren zur rekonstruieren. Da dieses Verfahren in einer zahnärztlichen Praxis nur schwer durchführbar ist, bietet dieses Verfahren, ein für den MKG-ChirurgenIn, prädestiniertes Aufgabenfeld. Anhand von klinischen Fallbeispielen soll die Zusammenarbeit von MKG-Chirurgie, ZahnarztIn und ZahntechnikerIn im Zuge einer implantologischen/rekonstruktiven chirurgischen und prothetischen Rehabilitation gezeigt werden. V6 Untersuchung der Weichgewebsanlagerung von nanokristallinen diamantbeschichteten (NCD) und mit Chitosan kovalent gebundenen Titanimplantaten. Autor: Michela Bruschi, Institut: Univ.-Klinik für MKG Chirurgie, Medizinische Universität Innsbruck Tel: 051250482664, Email: [email protected] Co-Autor: Doris Steinmüller-Nethl, Michael Meyer, Michael Rasse, Walter Goriwoda, Co-Institut: Komet-Rhobest GmbH, Otto-Bock GmbH Kategorie: Vortrag Einführung: Der Erfolg in Knochen verankerter transkutaner Prothesen liegt nicht nur in der Osseointegration, sondern auch in der periimplantären Weichgewebssituation. Obwohl dentale Implantate in der Literatur sehr hohe Erfolgsraten erzielen, wird eine Infektionsrate extraoraler transkutaner Implantate von bis zu 50% beschrieben. Wir konnten in bisherigen tierexperimentellen Studien zeigen, dass sich hydrophile NCD-Oberflächen positiv auf die bindegewebige subkutane Heilung am Implantat auswirkten. In aktueller Studie wird die klinische Situation mittels eines tierexperimentellen transkutanen Implantatdurchtritts simuliert, wofür speziell das Design eines „swimming anchor“ im Nacktrattenmodel etabliert wurde. Die NCD-Oberfläche wurde zusätzlich mit dem antibakteriell wirksamen Chitosan modifiziert, um die Hautheilung zu verbessern und Entzündungsreaktionen zu reduzieren. Material und Methode: In 23 Nacktratten (Stamm: Hsd:RH-Foxn1mu) wurde im sakralen Bereich beidseits der Wirbelsäule ein „swimming anchor“ inseriert. Untersucht wurden 3 OberflächenGruppen: 1) Reintitan, 2) Titan beschichtet mit hydrophilem NCD und 3)Titan beschichtet mit hydrophilem NCD und Chitosan funktionalisiert. Diese „swimming anchor“ mit den drei unterschiedlichen Oberflächen wurden jeweils von der Medialen subkutan eingebracht und an der Faszie der Subkutis zusätzlich mit Nähten fixiert. Nach einem Beobachtungszeitraum von 4 Wochen wurden die Tiere geopfert und histologisch sowie immunohistochemisch analysiert. Resultate: Das im Kleintiermodel etablierte Implantat-Design des „swimming anchor“ zeigte keinen Implantatverlust bei uneingeschränkter Bewegungsfreiheit der Tiere über den Zeitraum von 4 Wochen und erwies sich als geeignet, die periimplantäre Haut- und Bindegewebsanlagerung zuverlässig zu untersuchen. Der sog. „epithelial down growth“ konnte histologisch dargestellt und untersucht werden und konnte durch Einsatz einer hydrophilen NCD-Beschichtung vermindert werden. Immunohistochemisch konnten Adhäsionsfaktoren wie Integrin alpha 5, Proliferationsmarker (PCNA) und Entzündungsmarker (CD68) analysiert und statistisch ausgewertet werden. Diskussion: Ein Kleintiermodel zur zuverlässigen Untersuchung des periimplantären Hautdurchtritts konnte etabliert werden. Somit könnten bisherige Großtiermodelle, welche standardmäßig in diesem Untersuchungsbereich zum Einsatz kamen, aus kostenschonenden und zeiteffizienten Gründen ausgesetzt werden. Es wäre durchaus sinnvoll, die antimikrobielle Eigenschaft des Chitosan unabhängig vom NCD zu untersuchen. Die leichte Funktionalisierbarkeit der nanokristallinen Diamant-Oberfläche mit z.B. antibakteriellen oder knochenfördernden Faktoren sowie die einfache Einstellung der erwünschten Hydrophilie, könnten der NCD-Oberfläche ein großes Potenzial für die Weiterentwicklung und Verbesserung medizinischer Implantate geben. Zusammenfassung: - V7 Einfluss einer Strontium-Titanoxid Beschichtung auf die Osseointegration enossaler Implantate Autor: Dr. V. Offermanns, Institut: Univ.-Klinik für MKG-Chirurgie, Medizinische Universität Innsbruck Tel: 051250424373, Email: [email protected] Co-Autor: O.Z. Andersen*, M. Rasse, I.H.Andersen*, M. Foss*, F. Kloss, Co-Institut: Interdisciplinary Nanoscience Center, Aarhus University Kategorie: Vortrag Einführung: Dentale und orthopädische enossale Implantate werden heutzutage weltweit routinemäßig eingesetzt. Um den Bedürfnissen einer ständig älter werdenden Gesellschaft gerecht zu werden, sehen sich Medizin und Industrie immer größer werdenden Herausforderungen gegenüber. Strontium (Sr) findet als osteoinduktiver Metabolit seit einigen Jahren vermehrt Verwendung in der Osteoporosetherapie. Ziel der vorliegenden Untersuchung war die Entwicklung einer bioaktiven Implantatbeschichtung, welche durch Strontiumfreisetzung zu einer verbesserten Osseointegration führen soll. Material und Methode: Insgesamt wurden fünf unterschiedliche Oberflächen untersucht: reines Titan, 50nm Sr, 200nm Sr, 1000nm Sr und 1500nm Sr. Dabei unterschieden sich die Sr-Gruppen durch ihre Schichtdicke und damit durch ihren Sr-Gehalt. Insgesamt wurden 20 weiblichen Wistar Ratten Implantate mit einem Durchmesser von 1,1mm und 6mm Länge in beide Oberschenkelknochen bikortikal inseriert. Vier Wochen nach Implantation wurden alle Tiere geopfert, somit standen für jede Gruppe 8 Implantate zur Auswertung zur Verfügung. Die Femora wurden in Technovit 9100neu eingebettet und histomorphologisch (Knochenanlagerungsrate, -neubildungsrate) sowie immunhistochemisch (Osteoprotegerin (OPG) als Marker für die Downregulation der Osteoklastogenese und CD68 als Marker für Makrophagen) ausgewertet. Resultate: Insgesamt zeigte sich in den Gruppen mit 200nm, 1000nm und 1500nm eine Entzündungsreaktion im periimplantären Bereich. Trotz der Entündungsreaktion war die Knochenanlagerung und -neubildung der 1500nm Gruppe gegenüber allen anderen Gruppen signifikant am größten. (durchschnittl. Knochenneubildung Ti 9,1%, 50nm 17,9%, 200nm 10,6%, 1000nm 14,7%, 1500nm 50,9%; durchschnittl. Knochenanlagerung Ti 0%, 50nm 4,7%, 200nm 4,2%, 1000nm 13,4%, 1500nm 27,7%). Immunhistochemisch wurde ein vermindertes Signal von CD68 sowie eine erhöhte Expression von OPG in der 1000nm und 1500nm Gruppe beobachtet. Diskussion: Trotz der guten Ergebnisse in Bezug auf die Knochenanlagerungs- und –neubildungsrate waren in der 200nm, 1000nm und 1500nm Gruppe vermehrt Entzündungsreaktionen zu beobachten, welche bei der Kontrollgruppe des reinen Titan und der 50nm Gruppe komplett ausblieben. Dies scheint mit dem sog. burst release, einer hohen Sr-Freisetzung innerhalb der ersten 24 Stunden und damit einer pH-Veränderung, zusammen zu hängen. Mit einer optimierten Oberfläche mit einer möglichst prolongierten Sr-Freisetzung, soll diesem Problem Sorge getragen werden. Zusammenfassung: Die Ergebnisse lassen darauf schließen, dass die Freisetzung von Strontium von der Implantatoberfläche aufgrund seiner osteoinduktiven Eigenschaften zu Knochenneubildung führt. Die Schaffung einer bioaktiven Oberfläche mit lokaler Wirkung von Sr zur Verbesserung der Knocheneinheilung stellt damit einen hoffnungsvollen Ansatz dar. V8 Pluronic F-127 als Trägermaterial in der zellbasierten Knochenregneration Autor: Robert Gerhard Stigler, Institut: Universitätsklinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie, Medizinische Universität Innsbruck Tel: 0512-504-81865, Email: [email protected] Co-Autor: Günter Lepperdinger, Michael Rasse, Robert Gassner, Frank Rudolf Kloss, Co-Institut: Forschungsinstitut für Biomedizinische Alternsforschung, Universität Innsbruck Kategorie: Vortrag Einführung: Knochenneubildung und Regeneration sind in vielen Teilbereichen der Kieferchirurgie von großer Bedeutung. Mesenchymale Stammzellen sind eine vielversprechende neue Therapiemöglichkeit, wobei die Implantation und das Überleben der Zellen im Knochendefekt ein großes Problem darstellen. In unserer Studie simulieren wir die chondrale Ossifikation um die Bradytrophie der Knorpelzelle als Vorstufe in der Knochenentwicklung zum Zellüberleben zu nutzen. Pluronic F-127 Hydrogele sind einerseits ideale Trägergele für Substanzen aller Art und zeigen das Phänome der thermoreversiblen Gelierung. Material und Methode: Aus dem Knochenmark von F-133 Fisher Ratten wurden mesenchymale Stammzellen isoliert und in zwei 25% Pluronic F-127 Hydrogels eingebracht. In Gruppe 1 wurde die Suspensionen mit Standardkulturmedium geladen, während für Gruppe 2 ein chondrogenes Differenzierungsmedium verwendet wurde. Resultate: Beide Suspensionen wechseln oberhalb von 20,5°C (Gruppe 1) bzw. 20°C (Gruppe 2) von flüssig zu festem Aggregatszustand. Mittels FACS Analyse konnte gezeigt werden dass der Anteil an lebenden Zellen nach 3 Wochen im Hydrogel mit chondrogenem Differenzierungsmedium höher (83%) ist als in der Kontrollgruppe (69,1%). Die RT-PCR zeigte, dass die chondrogene Differenzierung im Hydrogel verglichen mit einer Pluronic F-127 freien Zellkultur nicht beeinträchtigt ist. MicroCT Untersuchungen im Tiermodell zeigen, dass mesenchymale Stammzellen in einem Pluronic F-127 Hydrogel in einem Critical Size Defect am Rattenkiefer zu einer erhöhten Neubildung von mineralisiertem Knochen führen, was histologisch bestätigt werden konnte. Diskussion: Pluronic F-127, welches bereits zur Applikation am Menschen zugelassen ist, stellt ein ideales Trägermaterial in der stammzellbasierten Knochenregeneration dar, da es mit vielerlei Substanzen, wie Differenzeriungsfaktoren, beladen werden kann. Zusammenfassung: . V9 Komplikationen bei augmentativen Verfahren in der implantologischen Versorgung des Oberkiefers Autor: Johannes Kuttenberger, Institut: Luzerner Kantonsspital Tel: 0041 41 205 4568, Email: [email protected] Co-Autor: , Co-Institut: Klinik für Mund-Kiefer- und Gesichtschirurgie Kategorie: Vortrag Einführung: Durch die Kombination augmentativer und implantologischer Verfahren ist die prothetische Versorgung des stark atrophen Oberkiefers revolutioniert worden. Trotz standardisierter Techniken kann es zu einer Reihe von Komplikationsmöglichkeiten kommen. Material und Methode: Komplikationen und Fehler bei der augmentativ-implantologischen Versorgung des Oberkiefers können auftreten im Stadium der Planung/Indikationsstellung, der Durchführung und im Langzeitverlauf. Anhand des Patientengutes der Klinik für Mund- Kiefer- und Gesichtschirurgie des Luzerner Kantonsspitals werden für jede dieser Kategorien typische Komplikationen dargestellt. Resultate: Fehler in der Planung: Nichtbeachten der Kieferrelation, Fehlpositionen des Augmentates, Nichtbeachten von Begleitpathologien Fehler bei der Durchführung: Implantatfehlpositionierung, Implantatdislokation Fehler im Langzeitverlauf: Entzündliche Komplikationen, Atrophie von Transplantaten, Fehlbelastung/Implantatverlust Diskussion: Die beschriebenen Komplikationsmöglichkeiten werden dargestellt und diskutiert. Möglichkeiten zur Vermeidung werden für die einzelnen Kategorien besprochen. Zusammenfassung: Trotz grosser operations- und materialtechnischer Fortschritte sind Komplikationen bei augmentativ-implantoplogischer Versorgung des stark atrophen Oberkiefers nicht immer zu vermeiden. Sorgfältige Planung und Durchführung helfen die Komplikationsrate zu vermindern. Im Langzeitverlauf sind allerdings noch nicht alle Fragestellungen befriedigend geklärt V10 Navigierte Implantologie bei Patienten mit mikrovaskulär gestielten Knochentransplantaten Autor: S. Enzinger, Institut: Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie Salzburg Tel: 0662/4482-58549, Email: [email protected] Co-Autor: J. Gross, A. Gaggl, Co-Institut: Kategorie: Vortrag Einführung: Die prothetische Versorgung von Tumorpatienten ist nach wie vor eine große Herausforderung. Speziell wenn die Anatomie des Mundraums durch Operationen verändert ist und die Schleimhaut durch Chemotherapie und Bestrahlungen keine normale Funktion aufweist, ist es besonders wichtig, dass die Prothetik exakt geplant und umgesetzt wird. Material und Methode: Bei 5 Patienten mit mikrovaskulären Knochentransplantaten aus dem Becken- oder Femurbereich erfolgte zunächst das prothetische Setup, anschließend wurde ein DVT inkl. Planungsschablone durchgeführt, gefolgt von der navigierten Implantation von 2-6 dentalen Implantaten zur späteren prothetischen Versorgung. Diese erfolgte 4-6 Monate nach Implantation. Im Nachbeobachtungszeitraum von 12 Monaten wurde eine Analyse bezüglich Implantatverluste, periimplantärer Situation und prothetischer Versorgbarkeit durchgeführt. Resultate: Ein Implantat wurde im Rahmen der prothetischen Versorgung entfernt. Alle anderen Implantate heilten komplikationslos ein und konnten in korrekter Position für die implantatretinierte Prothetik genutzt werden. Es zeigte sich eine hohe Patientenzufriedenheit bei fehlenden bzw. reduzierten Schleimhautläsionen. Zudem konnten nur geringe postoperative Schwellungszustände gefunden werden. In allen Fällen konnte ästhetisch und funktionell ein gutes bis sehr gutes Ergebnis erzielt werden. Diskussion: Patienten mit mikrovaskulär gestielten Knochentransplantaten verfügen oft über anatomisch nicht eindeutige Implantatbettverhältnisse. Dies stellt gleichzeitig die Hauptindikation für die navigierte Implantation dar. Nach dem prothetischen Setup steht bereits vor der Implantation die prothetische Versorgbarkeit auch bei anatomisch schwierigen Verhältnissen fest. Durch die Navigation ist der Eingriff wenig traumatisch. Die implantatgetragene Versorgung verringert die Gefahr für Druckstellen auf dem Transplantat. Zusammenfassung: Die navigierte Implantation dentaler Implantate bei Patienten mit mikrovaskulären Knochentransplantaten stellt ein neues und sehr erfolgversprechendes Einsatzgebiet der navigierten Chirurgie dar. V11 Zellkulturelle Untersuchungen zum Einfluss von Bisphosphonatdosis und pH-Wert auf die Pathogenese Bisphosphonat-induzierter Kiefernekrosen Autor: Sven Otto, Institut: Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie, Ludwig-MaximiliansUniversität München Tel: 0049-1577-4110004, Email: [email protected] Co-Autor: Joanna Schwager 1, Michael Ehrenfeld 1, Matthias Schieker 2, Christoph Pautke 1, CoInstitut: Labor für Experimentelle Chirurgie und Regenerative Medizin, Chirurgische Klinik Innenstadt, Ludwig-Maximilians-Universität München Kategorie: Vortrag Einführung: Bisphosphonat-induzierte Kiefernekrosen haben sich zu einem häufigen und ernsthaften klinischen Problem entwickelt. Trotz zahlreicher Arbeiten und Theorien ist die Pathogenese nach wie vor nicht vollständig verstanden. Eine neue Hypothese zur Pathogenese schreibt dem lokalen pHWert eine wichtige Rolle zu, da bei niedrigen pH-Werten, wie sie im Rahmen von Infektionen und Wundheilungsstörungen häufig auftreten, Bisphosphonate aus dem Knochen freigesetzt und aktiviert werden. Das Ziel der vorliegenden Arbeit besteht daher in der Untersuchung des Einflusses unterschiedlicher Bisphosphonatdosierungen und pH-Werte auf mesenchymale Stammzellen und Osteoblasten in vitro. Material und Methode: Der Einfluss von zwei stickstoffhaltigen Bisphosphonaten (Zoledronat und Ibandronat) und eines nicht-stickstoffhaltigen Bisphosphonates (Clodronat) auf mesenchymale Stammzellen (hMSC) und Osteoblasten wurde unter hinsichtlich der Dosis und des lokalen pH-Wertes verschiedenen Bedingungen untersucht. Gemessen wurde die Zellvitalität durch eine automatisierte Zellzählung nach van-Hoechst-Färbung und die Zellaktivität mit Hilfe eines WST-assay. Resultate: Der Einfluss von stickstoffhaltigen (Zoledronat, Ibandronat) und nicht-stickstoffhaltigen Bisphosphonaten (Clodronat) auf die untersuchten Zellen unterscheidet sich erheblich. Stickstoffhaltige Bisphosphonate zeigen signifikante Dosis- und pH-Wert-abhängige Einflüsse auf die Zellvitalität und Zellaktivität. Steigende Bisphosphonatdosen (Zoledronat, Ibandronat) und abnehmende pH-Werte führen zu einer Abnahme der Anzahl überlebender Zellen (p < 0,01) sowie zu einer signifikanten Abnahme der Zellaktivität und der Zellmotilität (p < 0,01). Die Effekte sind hierbei beim Zoledronat stärker ausgeprägt als beim Ibandronat. Äquimolare Dosen des untersuchten, nichtstickstoffhaltigen Bisphosphonates (Clodronat) zeigen mit steigenden Konzentrationen keine signifikanten Effekte hinsichtlich Zellvitalität und Aktivität. Diskussion: Hohe Konzentrationen von stickstoffhaltigen Bisphosphonaten und lokale Gewebe-pHWert-Verschiebungen, wie sie häufig im Rahmen von entzündlichen Zuständen im Kiefer auftreten, könnten eine Schlüsselrolle bei der Entstehung Bisphosphonat-induzierter Kiefernekrosen spielen. Zusammenfassung: Der Vermeidung von entzündlichen Veränderungen und konsekutiven pH-WertAbfällen im Bereich der Kiefer durch Sanierung vor und unter Bisphosphonattherapie kommt daher eine wesentliche Stellung im Rahmen der Prophylaxe bisphosphonat-induzierter Kiefernekrosen zu. V12 Die Ausdehnung der Bisphosphonat-assoziierten Osteonekrose der Kiefer (BRONJ) und deren Einfluss auf den chirurgischen Therapieerfolg Autor: Daniel Holzinger, Institut: (1) Universitätsklinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie, Medizinische Universität Wien Tel: 0041767912632, Email: [email protected] Co-Autor: F. Lach (2), G. Millesi (1), C. Klug (1), A. Gahleitner (3), R. Ewers (1), R. Seemann (1), A. Wutzl (1), Co-Institut: (2) Bernhard-Gottlieb Universitätszahnklinik, Medizinische Universität Wien (3) Universitätsklinik für Radiodiagnostik, Medizinische Universität Wien Kategorie: Vortrag Einführung: Osteonekrosen der Kieferknochen werden als intraorale Komplikation unter der Gabe von stickstoffhaltigen Bisphosphonaten (BRONJ) beschrieben. Die klinische und radiologische Ausdehnung der Osteonekrose, die Grundkrankheit der Patienten, und der Einfluss der chemotherapeutischen Behandlung auf den chirurgischen Therapieerfolg wurden in dieser Studie nachuntersucht. Material und Methode: 89 Patienten wurden standardisiert kombiniert chirurgisch – konservativen therapiert, und konnten in diese Studie eingeschlossen werden. Die klinische und die radiologische Ausdehnung der Osteonekrose, sowie Art und Therapie der Grunderkrankung, die für den Ausbruch der BRONJ ursächlichen Faktoren, und deren Einfluss auf den Erfolg einer chirurgischen Therapie wurden untersucht. Resultate: Die präoperative klinische Ausdehnung (p=0,02) und das präoperative Stadium nach Ruggiero et al. (p=0,01) wirken sich signifikant auf das postoperative Stadium und damit den chirurgischen Therapieerfolg aus. Der Therapieerfolg einer frühzeitigen chirurgischen Weichteildeckung liegt nach Ausschluss der, während des Nachuntersuchungszeitraumes an Tumoren Verstorbener, oder aufgrund von Chemotherapie ausgeschiedener Patienten, bei über 85%. Diskussion: Die radiologische Ausdehnung im OPTG korreliert nicht mit der klinischen Erscheinungsbild. Zur radiologischen Beurteilung sollte auf Schnittbildverfahren zurückgegriffen werden. Zusammenfassung: Patienten mit präoperativ kleiner klinischer Ausdehnung der Nekrose. zeigen ein besseres Ansprechen auf eine chirurgische Therapie. Die klinische Ausdehnung der Nekrose sollte bei der Therapieentscheidung berücksichtigt werden V13 Denosumab-assoziierte Osteonekrose der Kiefer - ein neues Krankheitsbild in der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie Autor: Russmüller G., Institut: MKG AKH-Wien Tel: 0043/40400/4252, Email: [email protected] Co-Autor: Seemann R., Pirklbauer K., Pöschl P.W., Wutzl A., Klug C., Ewers R., Wutzl A., Co-Institut: Kategorie: Vortrag Einführung: Die Osteonekrose der Kiefer stellt ein Krankheitsbild dar, welches bei Patienten mit schweren Knochenstoffwechselstörungen oder unter der Therapie mit antiresorptiven Medikamenten auftreten kann. Seit Einführung der Bisphosphonate werden die Fälle von Bisphosphonat-assoziierten Osteonekrosen der Kiefer immer häufiger und stellen eine seltene aber schwerwiegende Nebenwirkung dieser Medikamentengruppe dar. Als vielversprechende Alternative zu den Bisphosphonaten wurde der hier behandelte anti-RANK Antikörper Denosumab entwickelt und zugelassen. Material und Methode: Aufgrund der Behandlung von Patienten mit Denosumab im Rahmen klinischer Studien, wurden an unserer Institution erste Fälle von Denosumab-assoziierter Osteonekrose der Kiefer diagnostiziert und therapiert. Resultate: Erste Ergebnisse aus der Behandlung dieser neuen Entität der Osteonekrose zeigen Parallelen zur Bisphosphonat-assoziierten Osteonekrose. Nach Absetzten der Therapie mit Denosumab und unter konservativer Therapie zeigte sich nur eine partielle Besserung der klinischen Situation. Im Falle von chirurgischer Therapie zeigten sich bisher gute Ergebnisse. Diskussion: Ähnlich zum Auftreten der Bisphosphonat-assoziierten Osteonekrose der Kiefer könnten die kieferchirurgischen Zentren in Zukunft mit einer steigenden Zahl von Denosumab-assoziierten Ostenekrosen der Kiefer konfrontiert werden. Bei im Vergleich zur Bisphosphonat-assoziierten Osteonekrose klinisch ähnlicher Ausprägung, aber grundsätzlich verschiedener Pharmakodynakik und –kinetik, muss bei diesem neuen Krankheitsbild nun der beste therapeutische Weg gefunden werden. Zusammenfassung: Wir berichten über die ersten therapeutischen Ergebnisse aus dem eigenen Kollektiv an Denosumab-assoziierter Osteonekose erkrankter Patienten und geben einen Überblick über die bisher in der Literatur verfügbaren Daten. V14 Prothetische Rehabilitation bei Bisphosphonatnekrose Implantologie unter erschwerten Bedingungen Autor: Zebuhr, Y., Institut: .; Klinikum Wels-Grieskirchen, A-4600 Wels Co-Autor: Co-Institut: Kategorie: Vortrag Einführung: Bisphosphonate sind Medikamente, die u. a. bei Osteoporose sowie bei Tumoren mit Knochenmetastasierung verabreicht werden. Die Bisphosphonat-induzierte Osteonekrose des Kiefers (Marx, 2003) ist eine häufige Komplikation (Sawatari, 2007) mit steigernder Inzidenz (Edwards, 2008). Therapeutische Konzepte zur Prophylaxe und Therapie der Nekrosen existieren (Ruggiero, 2009), wenngleich sie noch Gegenstand der wissenschaftlichen Diskussion sind (Marx, 2008; 2012). Hinsichtlich der prothetischen Rehabilitation der Patienten fehlen Konzepte und Kasuistiken (AlNawas, 2007) oder es wird empfohlen auf eine prothetische Rehabilitation zu verzichten (Groetz 2006, Al-Nawas, 2007). Auch mangelt es an Berichten über Versorgungen nach pathologischer Fraktur bei diesen Patienten (Al-Nawas, 2007). Die konventionelle prothetische Versorgung dieser Patientengruppe ist oft schwierig oder unmöglich, sodass die Suche nach Versorgungskonzepten evident ist. Material und Methode: Es wird ein strukturierter Literaturüberblick mittels Online-Recherche über den aktuellen Stand der Wissenschaft eingeholt. Zwei Patientenfälle mit manifesten Nekrosen, der chirurgischen und medikamentösen Therapie, die in einem Falle auch die Versorgung einer pathologischen Fraktur umfasste, werden vorgestellt. Besonderer Fokus wird auf die implantologische und implantatprothetische Rehabilitation gelegt. Resultate: Diskussion: Risiken, Alternativen und Verbesserungsmöglichkeiten des durchgeführten Procederes werden diskutiert. Zusammenfassung: V15 Oberkiefer-Sofortimplantation-Sofortversorgung Autor: Univ.-Prof. DDr. Watzek Georg, Wien Kategorie: Vortrag Einführung: Trotz Präventionsmaßnahmen zum Erhalt der natürlichen Bezahnung, verbunden mit Fortschritten in der parodontalen und konservierenden Zahnheilkunde, ist generell mit einem Anstieg der Zahnlosigkeit zu rechnen. Alle Bemühungen zum Erhalt der Zähne auch im höheren Alter können offensichtlich nicht Schritt halten mit einem weiteren Anstieg der Überlebensrate alter Menschen. Demgegenüber steht eine durch die Medien, aber auch durch Industrie und Ärzte unterstützte zunehmende Erwartungshaltung der Patienten. Material und Methode: Beim bereits zahnlosen Patienten ist die interantrale Implantatinsertion mit Schrägstellung der distalen Implantate und - falls vom Patienten erwünscht - die Sofortversorgung dieser Implantate mit einer provisorischen Kunststoffbrücke ohne jegliche augmentative Maßnahmen seit Jahren Routine. Aber auch der sofortige Ersatz zu entfernender Zähne durch Implantate ist heute nicht nur möglich, sondern wird in der Literatur vielfach auch aus medizinischen Gründen empfohlen. So ist auch eine analoge Behandlungsmethode mit Entfernung aller extraktionsreifen Oberkieferzähne, Sofortimplantation und prothetischer Sofortversorgung in einem Akt heute eine Standardmethode. Davon ausgenommen bleiben nur extreme Oberkieferatrophieformen. Resultate: Dieses an der Akademie für orale Implantate in Wien seit 2004 umgesetzte Behandlungskonzept basiert auf den Behandlungserfahrungen mit insgesamt 440 Patienten. Im Regelfall erfolgt dabei im Oberkiefer interantral die Insertion von 4-6 Implantaten. Im bereits zahnlosen Oberkiefer ist die gewählte Implantatzahl abhängig vom Atrophiegrad. Im unmittelbar vorher ausextrahierten Oberkiefer ist diese bestimmmt durch Tiefe und Breite der Extraktionsalveolen. Während dieser Zeit ergab sich nur bei 36 Patienten (= ca.8,2% ) vor der geplanten Implantation die Indikation zu augmentativen Massnahmen mit autologen, osseoinduktiven oder osseokonduktiven Transplantaten. Die Behandlungsergebnisse werden klinisch und statistisch analysiert. Diskussion: xxx Zusammenfassung: xxx V16 Der alte Patient im Spannungsfeld zwischen Implantat- und Tumorchirugie Autor: Prim. Dr. Alois Lugstein, Institut: Fachschwerpunkt f. MKG Chirurgie LKH Vöcklabruck Tel: 0732 78062124, Email: [email protected] Co-Autor: M.Malek, E. Lugstein, A. Haslinger, Co-Institut: Abtlg. f. MKG Chirurgie AKH Linz, Abtlg. f Chirurgie LKH Vöcklabruck, Abtlg. f. Anästhesiologie und Intensivmedizin LKH Vöcklabruck Kategorie: Vortrag Einführung: Das Lebensalter der Menschen in Mitteleuropa nahm in den letzten Jahrzehnten deutlich zu und steigt weiter an. Durch medizinischen Fortschritt und therapeutische Möglichkeiten erleben immer ältere und multimorbide, polypharmazierte Patienten notwendige u./od. erwünschte mkgchirurgische Maßnahmen, die uns vor allgemeinmedizinische und sozialmedizinische Fragen stellen, für die wir als Fachgesellschaft Antworten entwickeln müssen. Material und Methode: Abgesehen von den altersbedingten physiologischen Änderungen der Körperfunktionen beeinflussen etwa cardiale Erkrankungen , solche des respiratorischen Systems und des Stoffwechsels, sowie notwendige Medikation die Möglichkeiten der Implantation und ggf. notwendiger Begleiteingriffe ebenso, wie alle dentoalveolären und anderen Operationen. Resultate: Eine besondere Situation für die MKGchirurgie stellen Patienten mit Tumorerkrankungen dar. Einerseits beeinträchtigt die Begleittherapie, wie Bisphosphonatmedikation bei Malignomen der Mamma oder der Prostata, Chemo- und Strahlentherapie Zähne und Kieferknochen, wodurch Heilungsstörungen nach Kleineingriffen zu ausgedehnten und zeitlich nicht vorhersehbaren Problembehandlungen werden können. Andererseits nimmt die Tumorhäufigkeit im hohen Alter zu, was zu ausgedehnteren Eingriffen mit all ihren multimorbiditätsbedingten und polypharmacieinducierten Begleitumständen führt. Für den regionalen Chirurgen ist die Frage des Eingriffszeitpunktes und der Eingriffsausdehnung z.B. bei Erfordernis einer Adenektomie zu klären. Es ist die Entscheidung zwischen frühzeitigem, u.U. begrenztem Eingriff und zuwartendem Verhalten mit der möglichen Folge der wesentlichen Eingiffsausdehnung zu treffen. Dabei ist der Patient im Einzelfall zu betrachten und wird diese wesentlich durch seinen Willen, durch seine Erwartungen für die verbleibende Lebenszeit geprägt sein. Das soziale Umfeld mit den individuellen Möglichkeiten der Lebensgestaltung, der Betreuung und der extramuralen Pflege müssen dabei mitberücksichtigt werden. Diskussion: Schließlich sind die Probleme der Schmerzausschaltung und der postoperativen Schmerztherapie zu bewältigen. Ist die Allgemeinnarkose im Alter zwar nicht wesentlich gefahrengeneigter, ist doch neben den Begleiterkrankungen die mögliche Problematik der Dauermedikation zu beachten. Die Schmerzmedikation ist wesentlich geprägt von altersbeeinträchtigter Nierenfunktion und Begleitmedikation, z.B. Antiloagulantien und durch die Berücksichtigung diese Parameter bei der Auswahl der Wirkstoffe. Zusammenfassung: Neben den selbstverständlichen chirurgischen Kenntnissen haben wir uns deshalb auch den Allgemeinmedizinischen Herausforderungen dieser wachsenden Patientengruppe zu stellen. Im Sinne der Aussage Prof. Schumpelicks auf dem dtsch. Chirurgenkongress 2009, daß mehr als 60% der Pat. ab 60 und 80% der über 75jährigen ein erhöhtes Operationsrisiko aufweisen würden, muß dieses Problemfeld auch in unserem engeren Fachbereich diskutiert und Lösungen zugeführt werden. Der Vortrag soll dazu anregen. V17 Implantatgestützte Restaurationen nach OberkieferteilresektionProbleme und Lösungen Autor: Beier US, Institut: Universitätsklinik für Zahnersatz und Zahnerhaltung Tel: 004351250427141, Email: [email protected] Co-Autor: Kloss FR, Rasse M, Co-Institut: Universitätsklinik für MKG-Chirurgie Kategorie: Vortrag Einführung: Die Integration der Implantattherapie in Zusammenhang mit verschiedenen prothetischen Rehabilitationsmöglichkeiten bei Patienten mit Oberkieferteilresektion werden anhand von drei klinischen Fällen vorgestellt. Material und Methode: Ein Fall demonstriert die nachträgliche Möglichkeit der Implantationsplanung bei bestehender prothetischer Versorgung unter Verwendung der Aufstellung der OKModellgußprothese im Sinne des Backward Planning zur Herstellung einer Scanschablone für die navigierte Implantation. Resultate: Der Patient wurde mit der eingesetzten Scanschablone mit einem 3D-CT/DVT-Scanner gescannt. Diskussion: Mit den so erzeugten Datensätzen konnte die Implantatplanung unter Berücksichtigung der Patientenanatomie und der bestehenden prothetischen Situation erfolgen. Zusammenfassung: Die anderen Falldarstellungen zeigen implantatgestützte Versorgungen: eine herausnehmbare Restauration mit einer Steg-Riegel-Konstruktion und eine festsitzende Lösung mit einer verschraubten Brückenkonstruktion. V18 Präoperative virtuelle Planung einer Patienten-spezifischen Unterkieferrekonstruktion unter Berücksichtigung der oralen Rehabilitation mit Implantaten Autor: Essig, H. Institut: Medizinische Hochschule Hannover, Klinik und Poliklinik für Mund-, Kieferund Gesichtschirurgie Tel: 0511-532-4751, Email: [email protected] Co-Autor: P. Schumann, D. Lindhorst, F. Tavassol, H. Kokemüller, M. Rücker, Gellrich, N.-C., Co-Institut: Kategorie: Vortrag Einführung: Die orale Rehabilitation nach Unterkieferresektion im Rahmen der ablativen Tumorchirurgie stellt nach wie vor eine Herausforderung dar. Neben Weichgewebe-Defiziten infolge der Resektion und Wundheilung, ist die knöcherne Rekonstruktion von herausragender Bedeutung für das funktionelle und ästhetische Ergebnis. Limitationen in der Dimensionierung von Knochentransplantaten verhindern häufig eine biologisch adäquate orale Rehabilitation mit dentalen Implantaten – kaum mehr als 30 % aller Tumorpatienten werden nach Unterkiefer-Resektionen tatsächlich prothetisch rehabilitiert. Zudem resultieren Missverhältnisse zwischen Weichgewebe- und Knochenangebot oftmals in späterer Periimplantitis und frühem Implantatverlust. Mit adäquater Planung könnte die knöcherne Rekonstruktion bedarfsgerecht zeitnah umgesetzt werden, so dass mehr Patienten vollständig rehabilitiert werden können. Material und Methode: Nach Import der 3D-Bildgebung (Computertomographie oder Digitale Volumentomographie) erfolgte zunächst die automatische Atlas-Segmentierung des Unterkiefers (iPlan 3.0, Brainlab®, Feldkirchen, Deutschland), der bereits fehlende oder destruierte Unterkieferanteile ergänzt und einen virtuellen Unterkiefer-Zahnkranz simuliert. Abhängig von der Oberkiefer-Bezahnung wurden ideale Implantatpositionen im Unterkiefer mit Hohlzylindern definiert, die nicht nur die Implantatachse und –breite repräsentierten, sondern auch das benötigte periimplantäre Knochenangebot. Für die zweizeitige knöcherne Rekonstruktion wurde ein STLBiomodell erstellt, das die Erstellung einer Patienten-spezifischen Rekonstruktionsplatte erlaubte und damit die zukünftige Position der knöchernen Rekonstruktion planungsgemäß festlegte. Resultate: Es zeigte sich eine deutliche Diskrepanz zwischen einer herkömmlich gebogenen Unterkiefer-Rekonstruktionsplatte, die sich maßgeblich an der äußeren Kontur des OriginalUnterkiefers orientiert, und der Rekonstruktionsplatte, die mittels virtueller „backwards planning“ erstellt wurde. Vor allem im Seitenzahnbereich zeigte sich eine betont lingualwärts gerichtete Position der Patienten-spezifischen Rekonstruktionsplatte, um eine Kreuzbiss-Position der Implantatgetragenen Prothese zu vermeiden. Diskussion: Die reduzierte transversale Breite des rekonstruierten Unterkiefers erlaubt die Positionierung des Knochentransplantates an die Stelle, die für eine spätere Implantat-Versorgung die besten Voraussetzungen bietet. Da die äußere Kontur des Unterkiefers vor allem im Seitenzahnbereich nur nachrangig berücksichtigt wird, könnte eine bessere funktionelle Rehabilitation zu Lasten des ästhetischen Ergebnisses gehen. Dies ist mit dem Patienten vor einem ablativen Eingriff detailliert zu erörtern. Zusammenfassung: Eine virtuell geplante Patienten-spezifische Rekonstruktion könnte eine Verbesserung der Implantat-basierten oralen Rehabilitation ermöglichen. V19 Der mucoperiostlappenfreie Piezotome-chirurgische Kieferkammsplit und Augmentation mit selbsthärtendem Knochenersatzmaterial: Grundlagen und klinische Ergebnisse Autor: Angelo Ch. Trödhan Institut: Abt. Gesichtschirurgie - Implantologie & Kieferchirurgie, Bräuhausgasse 12 – 14, 1050 Wien Tel: 0043 1544 91 28 Kategorie: Vortrag V20 Vermeidung und Behandlung implantologischer Komplikationen Autor: Univ.-Prof. DDr. Watzek Georg, Wien Kategorie: Vortrag Einführung: Grundlage bestmöglicher Vermeidung medizinischer Komplikationen ist eine präzise Diagnostik und eine daraus resultierende ebensolche Planung und Durchführung. Trotz laufender Verbesserungen auf diesem Sektor ist die vermeintliche Frequenz implantologischer Misserfolge im Zunehmen. Dies vor allem deshalb, da die Ansprüche an das Ergebnis sukzessive steigen. Im Regelfall sind fünf anatomische Strukturen bei einer chirurgischen Implantation im Kieferbereich gefährdet: Der dentoalveoläre Komplex im Hinblick auf die Ästhetik, die Nasennebenhöhlen, Blutgefäße, sensible Nerven und nicht zuletzt der Kieferknochen an sich. Weitere Komplikationsmöglichkeiten ergeben sich durch Schäden an den Implantaten sowie Fremdkörperdislokationen. Zunächst werden in diesem Referat essententielle „State of the art“ Kriterien einer regelrechten Diagnostik und Planung kurz erläutert. Daran angeschlossen ist die Praesentation der derzeit wichtigsten regelrechten Verfahren zur Vermeidung von Behandlungsfehlern . Der Hauptteil des Referates gilt dann dem Management bereits eingetretener Komplikationen. Daran angeschlossen werden entsprechende therapeutische Maßnahmen und deren Prognose. Zusammenfassung: Zusammenfassend ergibt sich, dass in der Behandlungsphase bereits feststellbare Fehler sofort korrigiert und behandelt werden sollten. Planungsfehler können in der Folge nicht durch spätere chirurgische oder prothetische Maßnahmen, chirurgische Fehler nicht durch nachfolgende prothetische Behandlungsvarianten korrigiert werden. Fehlerhafte implantologische Ergebnisse ergeben sich insgesamt durch insuffiziente Planung, fehlerhaftes chirurgisches Vorgehen oder prothetische Inkompetenz. V21 Ist die Entfernung des Osteosynthesematerials notwendig? Autor: Christian Lechner, Co-Autor: Hannes Marugg, Robert Köhnke, Oliver Ploder Institut: Akademisches Lehrkrankenhaus Feldkirch, MKG-Chirurgie Feldkirch, Carinagasse 47, 6800 Feldkirch Kategorie: Vortrag Einleitung: Die Entfernung von Osteosynthesematerialien (OSME) wird in den verschiedenen Ländern unterschiedlich oft durchgeführt. Im Gegensatz zu den USA, wo die OSME kaum durchgeführt wird, ist diese Operation in Österreich eine häufige Indikation für eine stationäre Aufnahme. Im Rahmen des Vortrags werden die Indikation, die Vor- und Nachteile sowie die länderspezifischen Unterschiede dargelegt. Im Speziellen wird auch auf die Hypersensibilität bzw. Allergiethematik von Osteosynthesematerialien eingegangen. Material und Methode: Zu den Indikationen für eine OSME zählen medizinische, finanzielle, versicherungstechnische, ausbildungsspezifische und patientenbezogene Faktoren. In gewissen anatomischen Regionen (z. B. Kiefergelenk etc.) kann die Lage des Osteosynthesematerials im Laufe der Jahre zur einer Beeinträchtigung der Nachbarstrukturen (Schädelbasis) führen. Bei Kollumfrakturen kann es durch die Torsionskräfte zum Bruch der Osteosyntheseplatten oder zur Lockerung der Schrauben kommen. In Österreich ist die OSME im medizinischen Einzelleistungskatalog (MEL) und im Sonderklassekatalog abgebildet und kann somit gesondert verrechnet werden. Ein weiterer Faktor ist die Ausbildung von FachärztenInnen, da die OSME als Ausbildungsoperation eine optimale Voraussetzung darstellt, unter meist idealen Bedienungen Zugänge zu präparieren. Als weiterer Faktor für die Entscheidung einer OSME zählen patientenspezifische Faktoren wie das Auftreten von Fremdkörpergefühl, Wetterfühligkeit und Hypersensibilitätsreaktionen. Diskussion: Die Entfernung von Osteosynthesematerialien hängt von verschiedenen Faktoren (medizinische, patientenbezogen, versicherungsbedingt und ausbildungsbedingt) ab. Die Möglichkeiten einer Allergie oder Hypersensibilitätsreaktion auf das Osteosynthesematerial wird in der Literatur kontrovers diskutiert. Zusammenfassung: xxx V22 Was bringen virtuelle Planungen für die Umsetzung komplexer kraniomaxillofazialer Planungen - ein Erfahrungsbericht Autor: Nicolai Adolphs, Institut: Centrum 9 für Unfall- und Wiederherstellungschirurgie, Klinik für MKG-Chirurgie, Campus Virchow-Klinikum Tel: +4930450555022, Email: [email protected] Co-Autor: Hannes Haberl, Co-Institut: Pädistrische Neurochirurgie, Centrum 15 für Neurologie, Neurochirurgie, Psychiatrie, Campus Virchow Klinikum Kategorie: Vortrag Einführung: Die Planung komplexer kraniofazialer Korrekturen erfordert häufig die Herstellung individueller 3D-Modelle, was sowohl mit apparativem als auch mit finanziellem Aufwand einhergeht. Moderne Softwareapplikationen erlauben zunehmend realistische OP-Simulationen, wodurch die Modellherstellung möglicherweise reduziert werden könnte. Inwiefern dies eine plausible Option darstellt, sollte anhand verschiedener kraniomaxillofazialer Anwendungen überprüft werden. Material und Methode: Seit 2006 erfolgten bei ausgewählten Kasuistiken zusätzlich zur herkömmlichen Modellherstellung auf der Basis von Dicom Datensätzen virtuelle Simulationen kraniofazialer Verlagerungen durch kommerzielle Software (Fa. Materialise). Anhand einiger typischer Fallbeispiele (bilaterale Ramusdistraktion bei Treacher-Collins Syndrom, Sekundärkorrektur bei DishFace, Hypertelorismuskorrektur bei frontonasaler Dysplasie) werden „workflow“ von Planung und operativer Umsetzung demonstriert. Resultate: Bei den verschiedenen Kasuistiken konnte die operative Korrektur im Vorfeld mit der verwendeten Software virtuell vollzogen werden. Die Simulationen stimmten gut mit den entsprechenden operativen Resultaten überein. Bei der tatsächlichen operativen Umsetzung ergänzten sich die Informationen aus Modell und Simulation dann sinnvoll. Für den Transfer der Planung bieten sich durch Softwarehersteller gefertigte chirurgische Schablonen („Cutting Guides“) an. Diskussion: Wesentlicher Vorteil der virtuellen Methode ist die Möglichkeit, relativ einfach unterschiedliche operative Varianten durchzuspielen, um abschätzen zu können, wieviel knöcherne Strecke verlagert werden muß, um einen sichtbaren Effekt zu erzielen. Nachteilig ist der auch für den geübten Anwender anfallende zeitliche und finanzielle Mehraufwand. Der Vorteil echter Modelle liegt in ihrer Anschaulichkeit und einfachen Handhabung ohne aufwendiges technisches Umfeld. Zusammenfassung: Die Kombination aus 3D-Modell und virtueller Simulation wirkt bei komplexen kraniofazialen Korrekturen synergistisch. Der damit verbundene Mehraufwand läßt sich durch verbesserte Planungs-, Aufklärungs- und Dokumentationsoptionen rechtfertigen. V23 Extreme Mittelgesichtshypoplasie bei Beare Stevenson Syndrom – kasuistische Darstellung Autor: DDr. Hunger Stefan, Institut: Abteilung für Mund-, Kiefer- und plastische Gesichtschirurgie; Allgemeines Krankenhaus Linz Tel: 0650 39 50 603, Email: [email protected] Co-Autor: Prim. DDr. Malek Michael, Co-Institut: Kategorie: Vortrag Einführung: Das Beare Stevenson Syndrom zählt zu den syndromalen Erkrankungen, welche mit Kraniosynostosen und Kleeblattschädel sowie einer schweren Mittelgesichtshypoplasie verbunden ist. Entsprechend des Behandlungsalgorithmus wird zunächst die Kraniosynostose operiert. Die Operation erfolgt in den ersten sechs Lebensmonaten. Oftmals ist es auch lebensnotwendig, das Foramen magnum zu erweitern. Der Zeitpunkt für die Osteotomie am Mittelgesicht ist abhängig von den Begleitkomplikationen. Material und Methode: Es folgt die kasuistische Aufarbeitung einer vier Jahre alten Patientin mit einem Beare Stevenson Syndrom und extremer Mittelgesichtshypoplasie Resultate: Diskussion: Im vorliegenden Fall war es notwendig, wegen rezidivierenden Bulbusluxationen und einer hochgradigen respiratorischen Einschränkung im Alter von drei Jahren eine Mittelgesichtsdistraktion vorzunehmen. Um die notwendige Vorverlagerung auch im zentralen Mittelgesichtsbereich erzielen zu können, wurde ein externer Distraktor der Firma Lorenz verwendet. Damit konnte eine suffiziente Verlängerung der Orbitae sowie eine deutliche Verlängerung der Schädelbasis mit Bildung eines Nasenrachenraums erzielt Zusammenfassung: Mit externen Distraktoren lassen sich gute und stabile Ergebnisse im zentralen und lateralen Bereich des Mittelgesichtes erzielen. V24 Verdachtsdiagnose Antley-Bixler-Syndrom: Eine Kasuistik Autor: DDr. Florian Katauczek, Institut: MKG-Chirurgie AKH Wien Tel: 0664 512 23 32, Email: [email protected] Co-Autor: Doz. DDr. Christian Schopper, Co-Institut: MKG-Chirurgie AKH Wien Kategorie: Vortrag Einführung: Das Antley-Bixler-Syndrom (ABS) wurde erstmals 1975 beschrieben. Seither wurden in der Literatur mehr als 50 Fälle untersucht, wobei in diesen Studien die unterschiedlichsten Fehlbildungen und Dysmorphien beobachtet wurden: Craniosynostosen (Triphyllozephalus), Hypoplasien des Mittelgesichts, Choanalatresien, Proptosis, Dysplasien der Ohren und der Nase, Gelenkskontrakturen, gebogene Femora, humeroradiale Synostosen, sowie urogenitale, kardiale und gastrointestinale Defekte. Nicht bei jedem Patienten sind die unterschiedlichen Symptome gleichsam ausgeprägt. Bei einem im Mai 2012 geborenen Mädchen wurden einige der oben genannten Fehlbildungen diagnostiziert, sodaß ein ABS vermutet wurde. Material und Methode: Neben genetischen und biochemischen Analysen (Array-CGH, FGFR 3 und POR Mutationsanalyse, sowie Ausschluß einer Münke-Mutation) mußten interdisziplinär bereits mehrere chirurgische Eingriffe (Tracheostoma, VP-Shunt, Frontoorbitales Advancement) durchgeführt werden. Außerdem befand sich die junge Patientin postnatal über mehrere Wochen in intensivmedizinscher Betreuung Resultate: Die durchgeführten genetischen Analysen widerlegten letztendlich die Verdachtsdiagnose eines ABS. Auch mit keinem bis jetzt bekannten Syndrom konnte eine Assoziation hergestellt werden. Somit ist bis zum jetzigen Zeitpunkt keine genetische Ursache für die komplexen Pathologien der Patienten gefunden worden. Vielleicht gelingt zukünftig eine weitere Mutationsanalyse dieses Syndroms mit der Hilfe von Next Generation Sequencing. Diskussion: Auch wenn uns zukünftig bei vielen syndromalen Patienten noch eine ursächliche genetische Analyse verwehrt bleibt, ändert sich trotzdem nichts an der intensiven interdisziplinären Zusammenarbeit der einzelnen medizinischen Fachgebiete. Nur so ist eine geeignete medizinische Intervention der teilweise lebensbedrohlichen Pathologien überhaupt erst möglich. Zusammenfassung: Bei der Patientin besteht eine ausgeprägte Craniosynostose (Triphyllozephalus) verbunden mit einer facialen Dysmorphie und einer Mittelgesichtshypoplasie. Obwohl zur Abklärung aufwendige genetische Diagnostik inklusive Array-CGH, FGFR 3 und POR Mutationsanalyse betrieben wurde, konnte bis zum jetzigen Zeitpunkt keine genetische Ursache der komplexen Symptomatik gefunden werden. Die initiale Verdachtsdiagnose eines Antley-Bixler-Syndroms konnte biochemisch und molekulargenetisch ausgeschlossen werden. V25 Stellenwert der Distraktionsosteogenese zur Rekonstruktion von skelettalen Defiziten des Schädels- eine klinische Einschätzung nach 10-jährigem Einsatz der Technik Autor: Nicolai Adolphs, Institut: Centrum 9 für Unfall- und Wiederherstellungschirurgie, Klinik für MKG-Chirurgie, Campus Virchow-Klinikum Tel: +4930450555022, Email: [email protected] Co-Autor: Nicole Ernst, Horst Menneking, Co-Institut: Kategorie: Vortrag Einführung: Primär zur Extremitätenverlängerung entwickelt, wird die Distraktionsosteogenese (DO) im Bereich des kraniofazialen Skelettsystems vor allem bei extremen Varianten des Schädelaufbaus eingesetzt, um kongenitale oder erworbene Defizite auszugleichen. Entscheidender Effekt der Methode ist die ortsständige, schrittweise Generation von Knochen sowie die Expansion der umgebenden Weichgewebe ohne zusätzliche Entnahmemorbidität. Nach initialer Euphorie über die Möglichkeiten der DO ist der Indikationsbereich aus MKG-chirurgischer Sicht zwischenzeitlich enger geworden. Material und Methode: Es erfolgte eine retrospektive, deskriptive Analyse aller seit 2003 am Campus-Virchow Klinikum Berlin mit Distraktionsosteogenese therapierter Patienten, um eine Einschätzung der Technik hinsichtlich ihres Stellenwertes in einem MKG-chirurgischen Patientengut vornehmen zu können. Anhand der eigenen klinischen Erfahrungen wird ein aktueller Überblick über den Einsatz der Distraktionsosteogenese im Bereich des Schädels unter Berücksichtigung aktueller Planungsverfahren gegeben. In allen Fällen bestanden offensichtliche skelettale Defizite, die durch interne Distraktoren korrigiert wurden, wobei die Parameter der Distraktion interindividuell variierten. Die Konsolidierungszeiten betrugen jeweils mehr als 3 Monate. Resultate: 60 Patienten mit sehr heterogener Charakteristik wurden im Zeitraum von 2003 bis 2012 mittels DO therapiert, was einem Anteil von <1% an kalkulierten 25.000 Patienten im Beobachtungszeitraum entspricht. In allen Fällen gelang eine Verbesserung der skelettalen Situation, insbesondere im Rahmen abgestufter, individueller Therapiekonzepte bei syndromaler oder syndromähnlicher Wachstums-beeinträchtigung. Bei 5 Patienten traten beherrschbare Komplikationen auf. Die seit 2007 im Rahmen zweizeitiger orthognather Korrekturplanungen angewandte Transpalatinaldistraktion stellte mit über 50% der Indikationen die Hauptanwendung dar und zeigte verlässliche Resultate. Diskussion: In dem 10-jährigen Anwendungszeitraum wurde die DO im Rahmen sehr individueller Therapieplanungen in allen Abschnitten des Gesichtsschädels klinisch erfolgreich eingesetzt und überwiegend gut toleriert. Ein sehr heterogenes Patientengut erschwert dabei die Vergleichbarkeit von Ergebnissen, die prinzipiellen Vorteile der Technik konnten jeweils umgesetzt werden. Zusammenfassung: Zahlenmäßig spielt die Distraktionsosteogenese im eigenen Patientengut eine untergeordnete Rolle. Als Rekonstruktionstechnik im Rahmen individueller Therapieplanungen sind bei richtiger Indikationsstellung und korrekter Umsetzung allerdings Ergebnisse zu erzielen, die mit anderen Techniken schwer möglich erscheinen. V26 Stretching spezifische Genreaktion im M.masseter nach Dysgnathieoperation bei mandibulärer Retrognathie – eine klinische und experimentelle Studie Autor: Prof.Dr.Winfried Harzer, Institut: Poliklinik für Kieferorthopädie, TU Dresden Tel: 00493514582718, Email: [email protected] Co-Autor: M. Krause, W. Breuel, M. Schneider, U Eckelt, Co-Institut: Klinik für MKG-Chirurgie, TU Dresden Kategorie: Vortrag Einführung: Auf der Suche nach den postoperativ genetisch unterschiedlichen muskulären Reaktionen bei mandibulärer Retrognathie oder Retrognathie, die auch für die beobachteten Rezidive verantwortlich gemacht werden können, besitzt die unterschiedliche Kaubelastung einen hohen funktionellen Stellenwert. Während bei der Retrognathie durch Verlängerung des Unterkieferkörpers, Drehmoment und Belastung zunehmen, kommt es durch Verkürzung bei der Prognathie zur Entlastung. Höhere Belastung gepaart mit Bisshebung bei der Retrognathie induzieren Stretchingeffekte in den Mundschließern.Die aufgezeigte genetische und funktionelle Reaktion ähnelt der bei beobachteten Rezidiven nach operativer Korrektur des offenen Bisses und ungenügender Impaktierung der Maxilla. Eine stärkere orthodontische Bisshebung durch frontale Intrusion gegenüber skelettaler Bisshebung bei Klasse II Patienten wäre zu diskutieren. Ziel der Untersuchung war der molekularbiologische Nachweis von Stretchingeffekten bei retrognathen Dysgnathiepatienten und die Korrelation mit klinischen Parametern Material und Methode: Aufbauend auf Ergebnissen zur embryonalen und fetalen MyHC und aus einer Microarrayanalyse wurden in einer klinischen Studie von 35 Dysgnathiepatienten (20 Retrognathie, 15 Prognathie) jeweils vier Muskelproben aus dem M.masster prä- und sechs Monate postoperativ entnommen und auf mögliche Stretching spezifische Gene NFAT1c, Calcineurin, FOXO3A und COX2 als regenerativer Regulator mit Hilfe der real time PCR analysiert. Daneben wurden auch die entwicklungs-spezifischen, undifferenzierten Gene MYH3 und MYH8) erfasst. Als Bindeglied zu klinisch-morphologischen Parametern wurden die genannten genetischen Parameter mit den sagittalen und vertikalen kephalometrischen Winkeln ANB und ML/NL korreliert. Resultate: Trotz hoher interindividueller Variationen zeigten sich signifikante Unterschiede zwischen Retrognathie (Angle-Klasse II) und Prognathie (Angle-Klasse III) für MYH8(fetal) und FOXO3a (atorphic). Der Stretchingeffekt mit erhöhter Expression von NFAT1c, Calcineurin und FOXO3a war nur bei retrognathen Patienten ausgeprägt. Dies korrelierte auch mit dem vertikalen Fernröntgenparameter ML/NL, da bei diesen Patienten in den meisten Fällen eine skelattale Bisshebung durchgeführt wurde. Diskussion: Die aufgezeigte genetische und funktionelle Reaktion ähnelt der bei beobachteten Rezidiven nach operativer Korrektur des offenen Bisses und ungenügender Impaktierung der Maxilla. Eine stärkere orthodontische Bisshebung durch frontale Intrusion gegenüber skelettaler Bisshebung bei Klasse II Patienten wäre zu diskutieren. Zusammenfassung: Ziel der Untersuchung war der molekularbiologische Nachweis von Stretchingeffekten bei retrognathen Dysgnathiepatienten und die Korrelation mit klinischen Parametern. Aufbauend auf Ergebnissen zur embryonalen und fetalen MyHC und aus einer Microarrayanalyse wurden in einer klinischen Studie von 35 Dysgnathiepatienten (20 Retrognathie, 15 Prognathie) jeweils vier Muskelproben aus dem M.masster prä- und sechs Monate postoperativ entnommen und auf mögliche Stretching spezifische Gene untersucht.Als Bindeglied zu klinischmorphologischen Parametern wurden die genetischen Parameter mit den sagittalen und vertikalen kephalometrischen Winkeln ANB und ML/NL korreliert. Der Stretchingeffekt mit erhöhter Expression von NFAT1c, Calcineurin und FOXO3a war nur bei retrognathen Patienten ausgeprägt. Dies korrelierte auch mit dem vertikalen Fernröntgenparameter ML/NL. Der Stretchingeffekt mit erhöhter Expression von NFAT1c, Calcineurin und FOXO3a war nur bei retrognathen Patienten ausgeprägt. Dies korrelierte auch mit dem vertikalen Fernröntgenparameter ML/NL V27 Evaluierung orthognather Patienten mit einer propektiv geführten Datenbank Autor: H. Marugg, Institut: Abt. f. MKG-Chirurgie Feldkirch Tel: 05522 303 1500, Email: [email protected] Co-Autor: Ch. Lechner, R. Köhnke, O. Ploder, Co-Institut: Kategorie: Vortrag Einführung: Die Qualitätsanalyse und -sicherung nimmt in der elektiven Chirurgie einen wichtigen Stellenwert ein. Im Rahmen dieser Studie wurde eine Access-basierte Datenbank programmiert, welche an der Abteilung für MKG-Chirurgie Feldkirch bei allen orthognathen Patienten prä- und postoperativ verwendet wird. Material und Methode: Seit 1.10.2010 wird eine Accessdatenbank zur genormten Eingabe von Untersuchungsdaten bei orthognathen Eingriffen eingesetzt. Diese Dateneingabe erfolgt direkt bei der klinischen Untersuchung. Anhand einer vorgegebenen Datenmaske erfolgt die Dateneingabe standardisiert, um die Anzahl von fehlenden Eingabeinformationen zu vermeiden. Die Untersuchungsintervalle sind 1 Woche vor der Operation, 6 Wochen, 6 Monate und jährlich nach der Operation. Zu den Eingabefeldern zählen u.a. anamnestische Daten, Erhebung der Kiefergelenksfunktion, Okklusionsanalyse, Kontrolle der Nervfunktionen und Planungsdaten. Resultate: xxxxxxxxxxx Diskussion: xxxxxxxxxxx Zusammenfassung: Mit der prospektiven Eingabe von Untersuchungsdaten wird eine objektive Evaluierung dieser Patientengruppe durchgeführt. Dies ermöglicht eine Überprüfung der Qualität der Eingriffe, ein Vergleich von verschiedenen Methoden und eine standardisierte Kontrolle in der Nachsorge. V28 Dreidimensionale Vermessung des oropharyngealen Luftweges bei Dysgnathiepatienten mit skelettaler Klasse II unter Verwendung der digitalen Volumentomographie (DVT) Autor: Plaikner Christian, Institut: Univ.Klinik für MKG-Chirurgie, Innsbruck Tel: 0512/504/24383, Email: [email protected] Co-Autor: Dalla Torre D., Puelacher W., Co-Institut: Kategorie: Vortrag Einführung: Skelettale, operative Korrekturen von Dysgnathien verändern das Luftvolumen im Oropharynx. Die Quantifizierung der Volumenveränderung wurde bisher in erster Linie anhand der Analyse des abgebildeten Luftweges im prä- und postoperativen seitlichen Fernröntgen beschrieben. Um eine noch genauere Bestimmung dieser Volumenveränderung durchzuführen wurden im Rahmen der vorgestellten Untersuchung das Volumen des oropharyngealen Luftwegs von Dysgnathiepatienten mit einer skelettalen Klasse II bzw. Klasse III prä- und postoperativ mittels digitaler Volumentomographie (DVT) und seitlichen Fernröntgenaufnahmen vermessen. Material und Methode: 31 Patienten, die im Zeitraum von Mai 2010 bis Dezember 2011 an der Klinik für Mund,- Kiefer- und Gesichtschirurgie der Medizinischen Universität Innsbruck aufgrund einer skelettalen Dysgnathie (Angle Klasse II oder III) mono- oder bimaxillär operiert wurden, wurden präoperativ und 6 Wochen postoperativ mittels digitaler Volumentomographie untersucht. Das Volumen des oropharyngealen Lufteweges wurde zu beiden Zeitpunkten bestimmt und mit der flächigen Berechung des Luftweges aus dem seitlichen Fernröntgen (PAS – posterior airway space) verglichen. Resultate: Bei Patienten mit operativer Unterkiefervorverlagerung vergrößerte sich das dreidimensional gemessene postoperative Volumen im Oropharynx sowie die Fläche des PAS, gemessen in der Mandibularebene, signifikant. Eine direkte Korrelation zwischen zweidimensionaler Vergrößerung des Abstandes Zungengrund-Pharynxwand auf Mandibularebene und der dreidimensionalen Vergrößerung des Mundrachenvolumens konnte nachgewiesen werden. Zusätzlich wurde ein Zusammenhang zwischen der Verminderung der Schneidekantendistanz in der Sagittalen (Overjet) und der Erweiterung des Luftwegs im Oropharynx beobachtet. Bei Patienten nach bimaxillären Operationen mit Unterkiefer- sowie Oberkiefervorverlagerung konnte der größte Volumengewinn erzielt werden. Die Zunahme des PAS-Volumens korrelierte in dieser Gruppe mit dem in Höhe der Okklusionsebene gemessenen Flächenwert auf dem lateralen Cephalogramm. Diskussion: Durch Vorverlagerung des Unterkiefers ist die Symptomatik von Patienten, die an einem obstruktiven Schlafapnoe-Syndrom leiden, deutlich besserbar. Umgekehrt ist bei Unterkieferrückverlagerungen unbedingt zu beachten, dass dadurch der posterior airway space vermindert werden kann. Dies kann das Beschwerdebild eines obstruktiven Schlafapnoesyndroms verstärken. Durch Messung der geplanten Vorverlagerung der UK-Front können Informationen über die zu erwartende Volumenvergrößerung im Oropharynx gewonnen werden. Gleichzeitig gibt die digitale Volumentomographie mit 3-dimensionaler Vermessung des Luftweges noch detailliertere Aufschlüsse über den oropharyngealen Luftweg. Zusammenfassung: Durch chirurgische Korrekturen skelettaler Dysgnathien ist eine Veränderung des oropharyngealen Luftweges unvermeidlich. Die digitale Volumentomographie stellt eine neue Möglichkeit der Vermessung dieses Luftweges, sowohl präoperativ in der Planung als auch postoperativ dar. Die vorliegende Untersuchung beschreibt die volumenrischen Veränderungen bei mono- und bimaxillären Dysgnathien im Vergleich mit der zweidimensionalen Luftwegsberechnung im seitlichen Fernröntgen. V29 Zahnimplantate und Bisphosphonat assoziierte Osteonekrose – eine retrospektive Meta-Analyse Autor: Arno Wutzl, Institut: Sanatorium Hera Tel: 01-3135045280, Email: [email protected] Co-Autor: Daniel Holzinger, Rudolf Seemann , Florian Lach, Gabrielle Millesi, Rolf Ewers, Co-Institut: Medizinische Universität Wien, Medizinische Universität Basel Kategorie: Vortrag Einführung: Die Osteonekrose des Kiefers (BRONJ) ist eine Nebenwirkung der Langzeittherapie mit Bisphosphonaten. Eine prothetische Rehabilitation durch dentale Implantate während einer Bisphosphonattherapie, geht mit dem zusätzlichen Risiko der BRONJ einher. Diese Studie hat das Ziel die Auswirkung der dentalen Implantation auf den zeitlichen Verlauf des Auftretens der BRONJ unter Berücksichtigung der AAOMS Richtlinien zu untersuchen. Material und Methode: Untersucht wurden 13 Patienten aus einem Kollektiv der 139 Patienten mit Biopsie-gesicherter BRONJ, die von 2004 bis 2011 an der Mund-Kiefer-Chirurgie der Medizinischen Universitätsklinik Wien behandelt wurden. Publizierte Fallstudien zwischen 1978 und Februar 2012 zu dieser Problematik wurden im Sinne einer Metaanalyse inkludiert, bei welchem der zeitliche Verlauf der Publikationen erhoben wurde. Es wurden drei Gruppen unterschieden, welche Zeitpunkt der Implantation, Beginn und Ende der BP-Therapie berücksichtigen: (1) Implantation vor Beginn der Therapie, (2) Implantation nach Ende der Therapie, (3) Implantation während der Bisphosphonattherapie. Die statistische Analyse wurde mit einer linearen Regressionsanalyse unter Berücksichtigung von weiteren Einflussfaktoren (Applikationsform, Dosierung, Gesamtdauer der BPTherapie) durchgeführt. Resultate: Patienten, die während (Gruppe3, 18+-17 Monate, p=0.036) oder nach Abschluss der Bisphosphonattherapie implantiert wurden (Gruppe 2, 12+-6 Monate, p=0,008), haben ein beschleunigtes Auftreten der BRONJ im Vergleich zu Gruppe 1 (114+-51 Monate). Die Gesamtdauer oraler Bisphosphonattherapie hat auch einen signifikanten Einfluss auf die Geschwindigkeit zum Auftreten der BRONJ (80+-57 Monate, p=0,03). Diskussion: Die Entwicklung der BRONJ ist nach Abschluss oder während der Bisphosphonattherapie bei Implantation beschleunigt. Eine Periimplantitis könnte durch Bisphosphonate erschwert werden. Aufgrund der Pharmakokinetik ist der zeitliche Zusammenhang von Bisphosphonatgabe und chirurgischen Eingriff wesentlich. Zusammenfassung: Die Inzidenz der Osteonekrose durch orale Bisphosphonate bei dentalen Implantaten wird als gering eingestuft. Die Kumulation der Bisphosphonate im Knochen hat einen Einfluß auf Zahnimplantate. V30 Klinische Ergebnisse der intraoralen Weichgeweberekonstruktion mittels myokutanem Platysma-Lappen Autor: André M. Eckardt, Institut: Medizinische Hochschule Hannover, Klinik für Mund-,Kiefer- und Gesichtschirurgie Tel: +49-511-5324879, Email: [email protected] Co-Autor: Horst Kokemüller, Frank Tavassol, Majeed Rana, Nils-Claudius Gellrich, Co-Institut: Kategorie: Vortrag Einführung: Wesentliches Ziel nach ablativer Tumorchirurgie in der Kopf-Hals-region ist die Wiederherstellung von Form und Funktion. Bei ausgedehnten Weichgewebedefekte in Mundhöhle und Oropharynx wird vielerorts der mikrochirurgische Gewebetransfer favorisiert. Limitierend sind allerdings oftmals vorhandene Komorbiditäten des Patienten. In dieser Situation kann in Abwägung individueller Risiken für den Patienten auch die Verwendung eines myokutanen Platysma zur Deckung kleinerer oraler Weichgewebsdefekte erwogen werden. Material und Methode: Sämtliche Patienten, bei denen im Zeitraum von 2004-2012 aufgrund einer Tumorerkrankung eine intraorale Rekonstruktion mittels Platysma-Lappen durchgeführt wurde, wurden anhand der Patientenakte retrospektiv analysiert. Resultate: Im Zeitraum 2004-2012 wurde die Rekonstruktion intraoraler Weichgewebsdefekte bei 46 Patienten mittels myokutanem Platysmalappen durchgeführt. Es handelte sich um 32 Männer und 14 Frauen mit einem mittleren Alter von 61,4 Jahren (39 bis 84 Jahren). Bei 42 Patienten (92,3%) war histologisch ein Plattenepithelkarzinom diagnostiziert worden, bei 3 Patienten (6,8%) Karzinome der kleinen Speicheldrüsen. Die Tumorstadien verteilten sich wie folgt: pT1 27 (59%), pT2 11 (25%), pT3 1 (2,2%) und pT4 3 (6,8%); pN0 39 (88,6%), pN1 3(6,8%), pN2b 2 (4,5%). Ein Patient litt an einer chronischen Osteomyelitis des Unterkiefers mit entsprechendem Weichgewebedefekt und Knochenexposition. Die Transplantathebung erfolgte bei 43 Patienten unilateral (95,6%), bei 3 Patienten (4,4%) bilateral. Im Rahmen der Tumorresektion erfolgte bei 6 Patienten (13,3%) eine Unterkieferkontinuitätsresektion mit alloplastischer Rekonstruktion. Die Tumorresektion erfolgte gemäß onkologischer Kriterien, eine Halslymph-knotenausräumung der Level I-III ipsilateral bzw. sofern indiziert bilateral wurde simultan zur Tumorresektion durchgeführt. Bei 3 Patienten (6,8%) wurde eine postoperative Strahlentherapie durchgeführt. Postoperativ traten bei 4 Patienten (8,9%) Transplantatkomplikationen auf, die bei 3 Patienten (6,6%) zu einem vollständigen Transplantatverlust führten. Diskussion: Bei kleineren intraoralen Tumoren (T1-T2) stellt in Einklang mit der Literatur der myokutane Platysmalappen eine wertvolle Option zur funktionellen Rekonstruktion intraoraler Weichgewebsdefekte dar. Insbesondere bei Patienten mit vorbestehenden Komorbiditäten, bei denen ein mikrochirurgischer Gewebetransfer nur eingeschränkt indiziert ist, sollte der Platysmalappen in Erwägung gezogen werden. Zusammenfassung: Für begrenzte intraorale Defekte der unteren Mundhöhlenetage stellt der myokutane Platysmalappen eine sinnvolle Alternative im Vergleich zum mikrovaskulären Gewebetransfer dar. V31 Die moderne individualisierte Gesichtsschädelrekonstruktion mit Deformationsmodellen Autor: Martin Rücker, Institut: Klinik und Poliklinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie, Medizinische Hochschule Hannover Tel: 00495115324743, Email: [email protected] Co-Autor: Harald Essig, Hoen-oh Shin, Max Wagner, Daniel Lindhorst, Paul Schumann, Nils-Claudius Gellrich, Co-Institut: Kategorie: Vortrag Einführung: Die Rekonstruktion Mittellinien-überschreitender knöcherner Defekte des Mittelgesichtes stellen noch immer eine Herausforderung in der modernen Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie dar. Die aktuellen Fortschritte in der Computer-assistierten Chirurgie ermöglichen es, Rekonstruktionen präoperativ zu planen und mit hoher Präzision intraoperativ umzusetzen. Daher stellen wir einen neuen Computer-assistierten Ansatz zur individuellen Rekonstruktion des knöchernen Mittelgesichtes mit grazilen Titangerüsten vor. Material und Methode: Spezielle rigide und elastische Software-Algorithmen ermöglichten virtuell eine patientenspezifische Rekonstruktion knöcherner Mittelgesichtsanteile. Nach Überführung in einen stl-file konnte ein dreidimensionaler Ausdruck erstellt werden, der Vorlage für die individuelle Formung von Titan-Mesh-Platten war. Die Positionierung der Titan-Mesh-Platten entsprechend der präoperativen Planung wurde mittels intraoperativer Navigation sichergestellt. Die anatomisch korrekte Rekonstruktion wurde durch prä- und postoperativ angefertigte CT-Aufnahmen und Röntgenstrahlen frei durch eine Face-Scan basierte dreidimensionale Oberflächenanalyse quantifiziert. Resultate: Die dargestellte Versorgung komplexer Mittelgesichtsdefekte ermöglichte eine symmetrische und anatomisch plausible knöcherne Mittelgesichtsrekonstruktion mit Bewahrung einer physiologischen Bulbusposition. Sowohl anhand der CT- als der Face-Scan-Aufnahmen konnte postoperativ eine anatomisch korrekte Bulbusposition und Gesichtssymmetrie nachgewiesen werden. Diskussion: Die vorgestellte Individualisierung durch Computer-assistierte Chirurgie ermöglicht die anatomisch korrekte Rekonstruktion mittellinienüberschreitender Mittelgesichtsfrakturen und selbst so graziler anatomischer Strukturen wie die der knöchernen Orbitawandungen. Zusammenfassung: Mit rigiden und elastischen Deformationsmodellen gelingen anatomisch korrekte, Patienten-individuelle Rekonstruktionen des knöchernen Gesichtsschädels auch bei mittellinienüberschreitenden Defekten und Frakturen. V32 Zwei Jahre klinische Erfahrung mit ProPlan® zur patientenspezifischen Planung rekonstruktiver Eingriffe Autor: F. R. Kloss, Institut: Univ. Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie, Med. Univ. Innsbruck Tel: 051250424373, Email: [email protected] Co-Autor: M. Rasse, Co-Institut: Kategorie: Vortrag Einführung: Die adäquate Rekonstruktion knöcherner Defekte im Bereich des Gesichtsschädels stellt nicht selten eine Herausforderung dar. Die korrekte Adaptation des Knochentransplantates an die lokoregionären Verhältnisse gestaltet sich dabei häufig schwierig, wenn neben der anatomisch korrekten Positionierung des Transplantates eine größtmögliche knöcherne Anlagerungsfläche an den ortsständigen Knochen erzielt werden soll. In einem Rückblick seit der Markteinführungsstudie vor 2 Jahren sollen Vor- und Nachteile der patientenspezifischen Planung mit ProPlan erörtert werden. Material und Methode: Anhand von Patientenbeispielen wird das Procedere bei der Planungsdurchführung und nachfolgenden Anwendung der Sägeschablonen aufgezeigt. Vorteile und Nachteile sollen anhand der Beispiele dargestellt werden. Resultate: Die virtuelle Planung anhand von CT Daten der Spender- und Empfängerregion zeigt sich als leicht durchführbar und kann präzise bestimmt werden. Die anatomischen Gegebenheiten ermöglichen enoral eine gute Passgenauigkeit der Resektionsschablonen, dagegen kann es bei der Fibula zu Ungenauigkeiten kommen, da in der Regel anatomische Landmarken am Knochen fehlen. Im Bereich des Beckenkamms kann die Positionierung der Sägeschablone aufgrund der umgebenden Weichteile schwierig sein, was zu Abweichungen der geplanten Entnahmeposition führen kann. Darüber hinaus ist derzeit eine Planung einer eventuellen Hautinsel nicht möglich. Diskussion: Trotz Abweichungen von der geplanten Positionierung der Sägeschablonen gelingt eine Knochenentnahme die der geplanten Form und Größe entspricht. Angiographische Daten sollen in zukünftigen Planungsversionen Rücksicht finden, sodass ggf. Hautinseln mit eingeplant werden können. In allen Fällen konnte eine gute Adaptation der Knochen erzielt werden, was eine intraoperative Zeitersparnis bedeutet. Zusammenfassung: Proplan® erweist sich als geeignetes Planungstool zur Vorbereitung von knöchernen Rekonstruktionen. Trotz anatomisch bedingter Schwierigkeiten stellt es eine Verbesserung der OP Genauigkeit dar und hilft OP-Zeit zu sparen. V33 Computergeplante Gesichtsrekonstruktion mit mikrovaskulären Transplantat Autor: Virnik S.,, Institut: Abteilung für Mund-, Kiefer und Gesichtschirurgie Tel: 06644940045, Email: [email protected] Co-Autor: Jamnig D., Kotratschek Ch., Gaggl A. Chiari FM., Co-Institut: Kategorie: Vortrag Einführung: Hintergrund: Mikrovaskuläre Transplantate zur Rekonstruktion in der MKG Chirurgie stellen einen wichtigen Teilaspekt dar um soziale, funktionelle und ästhetische Funktionen bei Patienten nach Tumor oder Traumata wieder herzustellen. Es wird im Rahmen des Kongresses mehrere Fälle vorgestellt die im Jahr 2012 auf der MKG Klagenfurt mittels mikrovaskulären Beckenkamm und Fibula Transplantat rekonstruiert wurden. Die Rekonstruktion wurde zuvor im Computer geplant um die optimale Entnahmestellung zu finden und das Empfängerbett vorzubereiten Material und Methode: Material und Methode: Es wurden an der MKG Klagenfurt in diesem Zeitraum zur Rekonstruktion von Gesichtsdefekten nach Tumorresektion ausschließlich mikrovaskuläre Beckenkammtransplantate und Fibulatransplantate entnommen. Es werden drei dokumentierte Patientenfälle vorgestellt. Die Planung erfolgt im Computerprogramm CSS. Resultate: Es konnten bei allen drei Fällen eine ausgezeichtes ästhetisches Ergebnis sowie sehr gute Funktion erziehlt werden. Diskussion: Zusammenfassung: Mikrovaskuläre Transplantate können erfolgreich zur Rekonstruktion von Alveolarkammdefekten verwendet werden. Das Transplantat kann individuell angepasst werden um anschließend eine Implantation mit festsitzender Versorgung durchzuführen Zusammenfassung: Zusammenfassung: Mikrovaskuläre Transplantate können erfolgreich zur Rekonstruktion von Alveolarkammdefekten verwendet werden. Das Transplantat kann individuell angepasst werden um anschließend eine Implantation mit festsitzender Versorgung durchzuführen V34 Einsatz der computerassistierten Chirurgie bei der Behandlung von Oberkiefertumoren Autor: M. Rana, Institut: Klinik und Poliklinik für MKG-Chirurgie, Medizinische Hochschule Hannover Tel: 00495115324716, Email: [email protected] Co-Autor: H. Essig, A. Eckardt, M. Rücker, N.-C. Gellrich, Co-Institut: Kategorie: Vortrag Einführung: Bei vielen Kopf-Hals-Malignomen stellt die postoperative Bestrahlung einen wesentlichen Bestandteil des Therapiekonzeptes dar. Die Simulation und Applikation der Bestrahlung berücksichtigt hierbei die Tumorresektionsgrenzen und ggf. die Lokalisation mikroskopischer Tumorresiduen (in R1Situationen). Bisher erhält der Strahlentherapeut diese Informationen aus dem Operationsbericht und dem Ergebnis der histopathologischen Befundung. Die eindeutige anatomische Zuordnung multipler Randschnittkontrollen ist aufgrund der komplexen Anatomie vor allem im schädelbasisnahen Bereich als besonders schwierig und fehleranfällig zu betrachten. Wir stellen eine neue navigationsassistierte Erfassung von intraoperativen Lokalisationen (z.B. Randschnitte, Tumorresiduen) vor, die eine eindeu-tige dreidimensionale Zuordnung intraoperativer Befunde erlaubt. Material und Methode: Es wurden achtzehn Patienten mit einem unilateralen Oberkiefer-Tumor in die Untersuchung eingeschlossen. Dabei wurden neben den demographischen Daten der Patienten die präoperative Planungszeit, intraoperative Operationszeit und Genauigkeit der Referenzierung bestimmt. Bei den Patienten erfolgte die navigationsassistierte, chirurgische Resektion des Oberkiefertumors (Kolibri, Brainlab®, Feldkirchen, Deutschland). Für die intraoperative Navigation wurden die CT und MRT Da-tensätze präoperativ fusioniert und die Tumorausdehnung segmentiert. Intraoperativ wurde jede Randschnittentnahmestelle mit der Navigation punktgenau lokalisiert. Die iPlan-3.0-Software von BrainLab® ermöglichte erstmals die Einblendung und Speicherung der individuellen Entnahmestellen als Koordinate im 3D Datensatz. Diese mit den entsprechenden Markierungen versehenen Bilddaten wurden dem Pathologen zusammen mit den Randschnitten zur Befundung übermittelt. Resultate: Die Präoperative Planung nahm inklusive der Überprüfung aller Arbeitsschritte im Mittel 20 Minuten in Anspruch. Die intraoperative Operationszeit variierte aufgrund unterschiedlicher Zugangswege. Die Genauigkeit der Referenzierung lag bei 1.1±0.6mm. Nach Zuweisung der entsprechenden Dignität zu den jeweiligen Markierungen (post-processing des Bilddatensatzes), stand dem Strahlentherapeuten der um intraoperative Befunde ergänzte Datensatz (xbrain / DICOM) zur Optimierung der Bestrahlungsplanung zur Verfügung. Die missverständliche Entnahme von Informationen über Rand-schnittentnahmestellen aus dem chirurgischen Operationsprotokoll konnte entfallen. Diskussion: Die Nutzung intraoperativer Befunde in Form eines erweiterten Bilddatensatzes kann die interdiszipli-näre Schnittstelle zwischen Chirurgie und Strahlentherapie entscheidend unterstützen. Indikationen sehen wir derzeit bei Tumoren, die eine enge Nachbarschaft zu knöchernen Strukturen aufweisen. Hier ermöglicht die intraoperative Navigation eine sichere chirurgische Orientierung im situs und bei Nutzung geeigneter Software auch eine eindeutige Informationsweitergabe beispielsweise hinsichtlich der dreidimensionalen Position von Randschnittentnahmestellen. Zusammenfassung: Das navigationsbasierte intraoperative Mapping von Tumorgrenzen und deren nach Dignität gewertete Markierung im dreidimensionalen Bilddatensatz stellt eine sprachunabhängige Möglichkeit der interdisziplinären Weitergabe exakter intraoperativer Befunde im onkologischen Therapieregime dar. V35 Klinische Untersuchung über die Verwendung von Amniongrafts zur Deckung von Hebedefekten nach Radialislappen sowie zur Verbreiterung der attached Gingiva bei Vestibulumplastiken Autor: Dr. med. Dr. med. dent. Wolfgang Feistl, Institut: AKh Linz, Mund- Kiefer- und plastische Gesichtschirurgie Tel: +43 732 7806 73373, Email: [email protected] Co-Autor: Prim. DDr. Michael Malek, Co-Institut: Kategorie: Vortrag Einführung: Der mikrovaskulär anastomosierte Radialislappen stellt eine gängige Möglichkeit zur plastischen Deckungen von Gewebsdefekten in der Tumorchirurgie dar. Die Deckung der Entnahmestelle am Unterarm erfolgt häufig mit Spalthauttransplantaten. Auch die Verbreiterung der Attached Gingiva stellt sowohl bei der Behandlung von Rezessionen als auch in der Implantologie ein gängiges Verfahren dar. Üblicherweise werden hierbei freie Schleimhauttransplantate z.B. vom Gaumen oder vom Planum bukkale, in Ausnahmefällen auch Spalthauttransplantate verwendet. Im Rahmen einer klinischen Studie wurden die Hebedefekte am Unterarm bzw. das freiliegend Periost im Vestibulum mit Amniongrafts gedeckt und die Ergebnisse über ein Jahr hinweg nachuntersucht. Material und Methode: Die Amnionmembranen wurden nach Sektio aufbereitet und in kryokonservierter Form von einer isozertifizierten Gewebebank zur Verfügung gestellt. Die Deckung des Defektes am Unterarm erfolgte, nachdem sich eine Granulationsschicht gebildet hatte, welche die darunterliegenden Sehnen vollständig gedeckt und das Niveau der umgebenden Haut erreicht hatte. Bei den Vestibulumplastiken wurde die mobile Schleimhaut nach Schnittführung an der mukogingivalen Grenze nach apikal mobilisiert und dort fixiert. Die Deckung des Periosts erfolgte ebenfalls mit Amniongrafts. Klinische Nachuntersuchungen erfolgten nach 6 bzw. 12 Monaten. Am Unterarm wurden funktionelle und ästhetische Kriterien beurteilt, wobei der Bewegungsumfang im Handgelenk mit der nichtoperierten Seite verglichen wurde (Extension, Flexion, radiale und ulnare Deviation, Supination, Pronation) und mögliche Einschränkungen bei beruflicher Tätigkeit, im Haushalt und bei Freizeitaktivitäten abgefragt wurden. Bei den Vestibulumplastiken wurde die Stabilität des Ergebnisses hinsichtlich der Breite der Attached Gingiva sowie gegebenenfalls die Rezessionstiefe beurteilt. Die Dauer bis zur vollständigen Wundheilung sowie mögliche Komplikationen wurden dokumentiert und die Patienten bezüglich ihrer Zufriedenheit mit dem ästhetischen Ergebnis befragt. Resultate: Insgesamt zeigten sich sowohl funktionell als auch ästhetisch gute Ergebnisse. Die Wundheilungsphase ist bei Amniontransplantaten im Vergleich zu konventionellen Spalthauttransplantaten bei der Defektdeckung am Unterarm jedoch deutlich verlängert. Die Amniongrafts zeigen zwar eine leichte Schrumpfungstendenz, ersparen dem Patienten jedoch die Entnahme autologer Transplantate Diskussion: Bei der Verwendung von menschlicher Amnionmembran zur Deckung des Hebedefektes am Unterarm nach Radialislappen zeigen sich sowohl funktionell als auch ästhetisch gute Ergebnisse. Die lange Nachbehandlungszeit stellt allerdings sowohl für den Patienten als auch für den Behandler einen deutlichen Nachteil dar. Bei der Verwendung von Amniongrafts zur Verbreiterung der Attached Gingiva zeigen sich ebenfalls gute Ergebnisse. Die Notwendigkeit der Entnahme von freien Schleimhauttransplantaten mit den damit verbundenen Nachteilen (z.B. Narben, Nachblutungen, Schmerzen, mögliche Wundheilungsstörungen in der Spenderregion) entfallen. Es zeigt sich zwar eine Schrumpfungstendenz, trotzdem lässt sich eine deutliche Verbreiterung der Gingiva fixa erzielen. Auf Grund der Narbenbildung erscheint die Methode für die ästhetische Zone weniger geeignet Zusammenfassung: Im Rahmen einer klinischen Studie wurden die Hebedefekte am Unterarm nach Radialislappen bzw. das freiliegend Periost nach Vestibulumplastiken mit Amniongrafts gedeckt und die Ergebnisse über ein Jahr hinweg nachuntersucht. V36 DER STELLENWERT DER INDOCYANINGRÜN- ANGIOGRAPHIE UND IHRE INDIKATIONEN ZUR REKONSTRUKTION IN DER TUMORCHIRURGIE UND IN DER ORALEN CHIRURGIE Autor: Gerzanic Lucia, Institut: Klinische Abteilung für Mund-, Kiefer-und Gesichtschirurgie Tel: 06641124229, Email: [email protected] Co-Autor: Kärcher Hans, Schultes Günter, Co-Institut: Kategorie: Vortrag Einführung: Die ICG- Methode demonstriert, ob die Anastomose der Transplanatgefäße und Halsgefäße gut geeignet sind, um eine unmittelbare Perfusion des Transplantates zu erlauben und ein Überleben zu garantieren. Die Beurteilung der Durchblutung war bis vor ein paar Jahren durch die kleinen Durchmesser der Gefäße in der rekonstruktiven Mikrochirurgie und Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie nicht technisch durchführbar. ICG wurde im Zweiten Weltkrieg als Farbstoff für die Photographie entwickelt und im Jahr 1957 an der Majo Clinic für den Einsatz in der Humanmedizin getestet. Die Einführung der Indocyaningrün- Technologie in der Ophtalmologie erlaubte mit einem chirurgischen Mikroskop erstmals eine Angiographie von Gefäßen mit einem Durchmesser von weniger als 1 mm. Material und Methode: Insgesamt werden 94 Patientenaus der oralen Chirurgie und Tumorchirurgie mit der ICG- Angiographie untersucht. Bei 62 Tumorpatienten und 20 Osteoradionekrosepatienten und 12 Patienten mit einem atrophen Ober- und /oder Unterkiefer ist Indocyaningrün injiziert worden und nach der Anastomisierung des mikrovaskulär angeschlossenen Transplatates die Durchblutung überprüft und dargestellt worden. Auch ein Verlust des Transplantates durch Nekrose kann mit Indocyanin durch eine Infrarotnahe- Kamera dargestellt werden. Auf der Intensivstation ist es möglich mit Indocyaningrün die Vitalität und Perfusion des Transplantates unmittelbar nach der Operation bei geringer Abdunkelung sichtbar zu machen. Im Vergleich dazu wurden eine aufwendige 3 Phasen- Skelett-Knochenszintigraphie oder ein CT oder PET/CT durchgeführt. Resultate: Bei 79 Patienten ist eine Darstellung und Perfusion des Knochens präoperativ bei Osteonekrosen und des Transplantates intraoperativ, unmittelbar nach der Anastomosierung und postoperativ möglich. Bei 11 Patienten kommt es zu postoperativen Komplikationen. Bei 8 Patienten thrombosiert die anastomisierte Vene, bei 7 Patienten trombosiert die anastomisierte Arterie. Bei 2 Patienten kommt es zu einem teilweisen Transplantatverlust durch anatomische Kompression der zuführenden Gefäße und bei 6 Patienten wird eine arterielle oder venöse Reanastomisierung durchgeführt. Bei 3 Patienten kommt es zu einem kompletten Transplantatverlust am 6. postoperativen Tag Diskussion: Die Indocyaningrün- Angiographie ist eine neue Technologie mit einer spezialisierte Software, die eine als Bildgebung einer grauen Skala quantitativ zu interpretieren ist, die den Kieferchirugen mit spezifischen farbigen Bildern und objektiven numerischen Daten die Versorgung des Transplantates darstellt und evaliert. Die Software IC-CALC 2.0 ist eine solche Technologie, die auf der vorhandenen ICGA Technologie Kapital anhäuft. Die Hardware erlaubt dem Chirurgen, die Perfusion durch eine relative Perfusion als ein Prozent des beobachteten Maximums zu messen. Andere Methoden als Alternative wie Fluorescein, Doppler Sonographie, Knochenszintigraphie und Thermographie sind verwendet worden, um dem Kieferchirurgen beim Beurteilen der Klinik des Transplantates zu helfen und eine Perfusion darzustellen, nachzuweisen und zu evaluieren. Das PET/CT mit seiner Weichteil-Knochen- Perfusionszinigraphie ist bei der Überprüfung der Transplantate effizient, ist sehr aufwendig und nicht eindeutig signifikant nachweisbar bei der Beurteilung der Transplantatperfusion. Keine dieser Methoden haben es in der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie, in den alltäglichen klinischen Ablauf geschafft oder sind als routinierte Methode eingeführt worden. Die ICG- Angiographie ist dagegen minimal invasiv und ist keine großer Aufwand in der Anwendung. Sie verkürzt die Zeit bei der Beurteilung der Klinik und Perfusion des Lappens. Zusammenfassung: Bei 94 Patienten mit verschiedenen Lokalisationen eines Plattenepithelkarzioms und verschiedenen Indikationen- atropher Ober- und/oder Unterkiefer, Osteoradionekrosen im Mund-, Kiefer- und Gesichtsbereich werden der Durchblutungszustand der Anastomose und des Transplantates während der Operation und nach der Operation, aber auch präoperativ bei Osteonekrosen dargestellt und mit einem Perfusionsindex überprüft, nachdem Indocyaningrün injiziert wird. Es wird der Stellenwert der ICG- Angiographie zur Rekonstruktion in der oralen Chirurgie und Tumorchirurgie disskutiert. V37 Luminescence ratiometric oxygen imaging (LROI) bei mikrovaskulär reanastomosierten Fibula- und Unterarmlappen Autor: PD Dr. Dr. Martin Gosau, Institut: Klinik für MKG Chirurgie Tel: 0049-941-944-6345, Email: martin.gosau@ukr Co-Autor: Dr. Dr. Johannes Meier, Co-Institut: Kategorie: Vortrag Einführung: In einer vorangegangenen Studie konnten wir erste Ergebnisse mit Luminescence ratiometric oxygen imaging (LROI) zur Analyse der peri- und postoperativen Durchblutung mikrovaskulärer Lappen präsentieren, die vielversprechend waren. In der vorliegenden Arbeit untersuchen wir ob das Lappenmonitoring mit LROI zwischen mikrovakulär anastomosierten Fibulatransplantaten und Radialislappen unterschiedliche Werte ergibt und ob ein Schwellenwert festgelegt werden kann, der die Indikation zur Lappenrevision stellt. Material und Methode: Es wurden 37 Radialislappen (RF) und 15 Fibulatransplantaten (FF) in die Studie eingeschlossen. Die Lappenperfusion wurde mit Hilfe eines Fluoreszenzmikroskops beurteilt, welches die Emission des in einer Sensorfolie befindlichen Fluoreszenzfarbstoffes detektiert, die direkt mit dem transdermalen Sauerstoffverbrauch korreliert. Durch den transdermalen Sauerstoffverbrauch des Lappens kann ein direkter Rückschluss auf die Lappenperfusion gezogen werden. Die Messungen wurden vor dem Lappenabsetzen, direkt nach der Transplantation und nach 24 Stunden durchgeführt. Resultate: Wir fanden einen signifikanten Unterschied bzgl. des transdermalen Sauerstoffverbrauchs zwischen klinisch gut perfundierten Lappen (RF: 0,13 +/- 0,08; FF: 0,15 +/- 0,07) und klinisch minder perfundierten Lappen (RF: 0,40 +/- 0,09; FF: 0,55 +/- 0,28). Ein Grenzwert von 0,3 zur Unterscheidung zwischen gut und schlecht perfundierten Lappen mit der Indikation zur Revision, bevor klinischen Zeichen evident werden, konnte unabhängig von der Art des Transplantates (RF oder FF) erhoben werden. Diskussion: Die Ergebnisse bestätigen unsere Vorstudie. Der Grenzwert von 0,3 konnte betätigt und die Valität der Methode untermauert werden. Ein Nachteil der Methode ist sicherlich, dass nur Lappen mit Hautinseln evaluiert werden können. LROI sollte nicht nur, wie in der vorliegenden Studie für die Zeitdauer von 24 Stunden post OP angewandt werden, sondern zum wiederholten Lappenmessen bei Bedarf angewandt werden. Zusammenfassung: Bie LROI handelt es sich um ein kostengünstiges, einfach zu bedienendes Gerät, das sich zum Lappenmonitoring eignet. Unabhängig von der Art des Lappens konnte ein Grenzwert von 0,3 erhoben werden, der bei Überschreitung die Indikation zur Anastomosenrevision gibt. V38 Postoperatives Monitoring von „deep buried flaps“ mit kontrastverstärkter Sonographie Autor: Dr. Dr. Steffen Müller, Institut: Klinik und Poliklinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie, Universitätsklinikum Regensburg Tel: 0179-1049943, Email: [email protected] Co-Autor: Dr. Moritz Schoeneich, Co-Institut: Zentrum for Plastische, Hand- und Wiederherstellungschirurgie Kategorie: Vortrag Einführung: Unter den mikrovaskulär reanastomosierten Transplantaten haben die „deep buried flaps“ die höchste postoperative Komplikations- und Verlustrate. Die verfügbaren Monitoringverfahren weisen Einschränkungen hinsichtlich der Sensitivität oder der Durchführbarkeit auf. Derzeit existiert kein Standardverfahren zur postoperativen Kontrolle von verdeckten Transplantaten. Ziel der Studie war eine Beurteilung der kontrastmittelverstärkten Sonographie (CEUS) als postoperatives Monitoringverfahren bei „deep buried flaps“. Material und Methode: 24 Patienten mit „deep buried flaps“ wurden 12, 24 und 48h nach erfolgter Reanastomosierung mittels CEUS untersucht. Die Mikrozirkulation des Kontrastmittels in den Gewebeschichten des Transplantates wurde analysiert und mithilfe einer Perfusionssoftware (QONTRAST®) quantitativ ausgewertet. Resultate: Die Patientengruppe bestand aus 11 männlichen und 13 weiblichen Patienten mit einem Durchschnittsalter von 48 Jahren (Range 37-69 Jahre). Der Nachuntersuchungszeitraum betrug durchschnittlich 4,5 Monate. In 12 Fällen wurden die Transplantate zur Rekonstruktion im Kopf-HalsBereich, in 8 Fällen im Bereich des Körperstammes und bei 4 Patienten im Bereich der unteren Extremität verwendet. Bei drei Patienten erfolgte eine Revision und Reanastomosierung auf Basis einer in der kontrastmittelverstärkten Sonographie festgestellten Minderperfusion des verdeckten Lappens. Diskussion: Aufgrund des fehlenden Hautanteils bei den verdeckten Lappen sind eine visuelle Kontrolle und Verfahren wie Photoplethysmographie, Thermometrie, transkutane pO2- Messung nicht verwendbar. Die kontrastmittelverstärkte Sonographie hat sich bereits in vorhergehenden Studien als zuverlässige Methode bei der Beurteilung von mikrovaskulär reanastomosierten Transplantaten zur Rekonstruktion bei oberflächlichen Schleimhaut- oder Hautdefekten erwiesen. Zusammenfassung: Die kontrastmittelverstärkte Sonographie ist ein vielversprechendes und leicht handzuhabendes Verfahren zur postoperativen Perfusionskontrolle von verdeckten mikrovaskulär reanastomosierten Transplantaten („deep buried flaps“). V39 Koexpresion von Survivin, VEGF-C und Carboanhydrase 9 und prognostische Aussagen beim Mundhöhlenkarzinom Autor: Katharina Bolte, Institut: Universitätsklinik und Poliklinik für Mund-, Kiefer- und Plastische Gesichtschirurgie, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg Tel: +493455575245, Email: [email protected] Co-Autor: M.Kappler, J. Schubert, U.Bilkenroth und A.W.Eckert, Co-Institut: Kategorie: Vortrag Einführung: Nach wie vor fahndet die Wissenschaft nach verlässlichen additiven Parametern zur Prognosekalkulation beim Plattenepithelkarzinom der Mundhöhle. Es war das Ziel, die singuläre und Koexpression der drei im Tumorprogressionsprozess etablierten Proteine Survivin (Apoptose), VEGF-C (Lymphangiogenese) und Carboanhydrase 9 ( pH-Stabilität) für individuelle Prognosestellungen zu analysieren. Material und Methode: Zugrunde gelegt wurden 75 Patienten mit einem Plattenepithelkarzinom der Mundhöhle, welche in der Zeit zwischen 1993 und 1998 operiert worden waren. Alle Untersuchungen erfolgten als Standard-Immunhistochemie an Paraffinschnitten der entsprechenden Mundhöhlenkarzinompatienten. Die Färbemuster [Intensität und Anzahl positiver Zellen] wurden zu einem immunreaktiven Score zusammengefasst und mit den klinischen und pathologischen Parametern korreliert. Die statistische Analyse umfasste neben der KAPLAN-MEIER-Analyse univariat den log-rank-Test und multivariat die Cox-Regressionsanalyse (adjustiert nach Tumorgröße und Grading). Resultate: Das 5-Jahres-Gesamtüberleben aller 75 Patienten betrug 61%. Patienten, deren Tumoren Survivn hochgradig exprimierten, hatten ein deutlich schlechteres Überleben [77,2% versus nur 56,1%, p=0,207, log-rank-Test]. Ähnliche singuläre Effekte auf das Überleben zeigte die Carboanhydrase 9: 66,3% im Falle einer geringen Expression standen 54% bei negativer Expression gegenüber [p=0,347, log-rank]. Überraschenderweise fanden sich beim VEGF-C keinerlei Zusammenhänge einer verstärkten Expression und dem Überleben. Betrachtet man allerdings aller drei Proteine gemeinsam, so lässt sich beim Survivin bei starker Expression in Kombination mit ebenfalls starker Expression der Carboanhydrase 9 und schwacher Expression von VEGF-C ein signifikant 5,1fach erhöhtes Risiko des tumorassoziierten Versterbens nachweisen. Für VEGF-C lässt sich bei starker Expression in Kombination mit ebenfalls starker Expression von Survivin und schwacher Expression von CAIX immerhin noch ein 4,8fach erhöhtes Risiko des tumorassoziierten Versterbens nachweisen. Die statistische Signifikanz wird allerdings verfehlt. Diskussion: Bei der Tumorprogression des Plattenepithelkarzinoms der Mundhöhle scheinen zwei Aspekte eine wichtige Rolle zu spielen: Der Apoptoseverlust (Survivin) sowie die Stabilität des intrazellulären pH-Wertes. Letzteres organisiert die membranständige Carboanhydrase 9. Beide Proteine lassen sich immunhistochemisch personell und apparativ einfach bestimmen. Sie sollten das TNM-System und die histologische Differenzierung bereits zum Zeitpunkt der Diagnosestellung ergänzen. Zusammenfassung: Die Ergebnisse sollten mittels einer multizentrischen Untersuchung und an deutlich größeren Probandenzahlen überprüft werden. Möglicherweise gelingt es dann, ein aussagekräftiges Markerpanel dem TNM-System und Grading für individuelle Prognosekalkultationen beim Mundhöhlenkarzinom zur Seite zu stellen. V40 Podoplaninexpression in oralen Plattenepithelkarzinomen Autor: Dr. Dr. Matthias Kreppel, Institut: Klinik für Mund-, Kiefer- und Plastische Gesichtschirurgie, Universität Köln Tel: +49 221 478 96564, Email: [email protected] Co-Autor: PD Dr. Dr. Martin Scheer; PD Dr. Uta Drebber, Prof. Dr. Dr. Joachim Zöller, Co-Institut: Institut für Pathologie, Universität Köln Kategorie: Vortrag Einführung: Trotz verbesserter therapeutischer Möglichkeiten haben Patienten mit fortgeschrittenen oralen Plattenepithelkarzinomen eine schlechte Prognose. Die wesentlichen Ursachen hierfür sind ein schlechtes Ansprechen auf die Behandlung und lokoregionäres Therapieversagen. Aktuelle Studien weisen auf die Bedeutung molekularer Faktoren für die Therapieplanung und die Prognose bei oralen Plattenepithelkarzinomen hin. Dem muzin-ähnlichen Glykoprotein Podoplanin, das maßgeblich an der Lymphangiogenese beteiligt ist, scheint dabei eine besondere Bedeutung zuzukommen. Ziel unserer Untersuchungen war es, zum einen den Einfluss von Podoplanin auf die Prognose und das Metastasierungsverhalten und von oralen Plattenepithelkarzinomen und andererseits den Wert als Biomarker für das Ansprechen des Tumors auf eine neoadjuvante Radiochemotherapie zu untersuchen. Material und Methode: Gegenstand der Untersuchungen waren 150 Patienten mit oralen Plattenepithelkarzinomen, von denen 63 mit einer neoadjuvanten Radiochemotherapie und 87 mit einer primären Operation gefolgt von einer adjuvanten Radiochemotherapie behandelt wurden. Die Podoplaninexpression wurde immunhistochemisch untersucht. Die Podoplaninexpression wurde mit verschiedenen klinisch-pathologischen Parametern korreliert, zudem wurde der Einfluss auf das Gesamtüberleben und die lokoregionäre Kontrolle untersucht. Resultate: Sowohl bei den neoadjuvant behandelten als auch bei den primär operativ behandelten Patienten konnte sowohl univariat als auch multivariat ein starker Einfluss der Podoplaninexpression auf das Gesamtüberleben nachgewiesen werden (p<0,001). Die Podoplaninexpression wies eine hochsignifikante Assoziation mit dem pN- und dem ypN-Status auf (p<0,001 und p=0,004). Zudem war eine starke Podoplaninexpression mit einer geringen Rate an Komplettremissionen nach neoadjuvanter Radiochemotherapie assoziiert (p=0,013). Diskussion: Eine hohe Podoplaninexpression in oralen Plattenepithelkarzinomen führt zu einer signifikant reduzierten 5-Jahresüberlebensrate bei Patienten mit oralen Plattenepithelkarzinomen und ist zudem mit einem gehäuften Auftreten von zervikalen Lymphknotenmetastasen assoziiert. Außerdem scheint die Podoplaninexpression hilfreich zu sein, um das Ansprechen von oralen Plattenepithelkarzinomen auf eine neoadjuvante Radiochemotherapie vorherzusagen. Zusammenfassung: Eine hohe Podoplaninexpression in oralen Plattenepithelkarzinomen ist mit einer schlechten Prognose und dem gehäuften Auftreten von zervikalen Lymphknotenmetastasen sowie einem schlechten Ansprechen auf eine neoadjuvante Radiochemotherapie assoziiert. V41 Einfluss der bakteriellen Besiedlung auf die Prognose beim Plattenepithelkarzinom der Mundhöhle Autor: A.W. Eckert, Institut: Universitätslinik und Poliklinik für Mund-, Kiefer- und Plastische Gesichtschirurgie, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg Tel: +493455575245, Email: [email protected] Co-Autor: Juila Bolz, Dorothea Wilhelms, J. Schubert und M. Kappler, Co-Institut: Institut für Medizinische Mikrobiologie Kategorie: Vortrag Einführung: Mittlerweile sind diverse Proteine beschrieben worden, welche beim Mundhöhlenkarzinom additive Aussagen zur Prognose zulassen. Derartige „Marker“ sind häufig immunhistochemisch, seltener auf Proteinebene nachweisbar. Zum prognostischen Einfluss von Biofilmen auf Mundhöhlenkarzinomen ist bis dato nichts bekannt. Es war das Ziel der Untersuchung, bakterielle Besiedelungen qualitativ und hinsichtlich möglicher prognostischer Aussagen zu analysieren. Material und Methode: Es wurden drei Gruppen von je 30 Probanden gebildet: Eine Gruppe mit histologisch bestätigtem Mundhöhlenkarzinom, eine Risikogruppe (Nikotinabusus) und eine gesunde Kontrollgruppe. Die Gewinnung mikrobiologischen Materials erfolgte in allen drei Gruppen analog unter normierten Entnahme- und Transportbedingungen (Stuart-Medium, Transport innerhalb von maximal 4 Stunden ins Labor). Im mikrobiologischen Labor schlossen sich die Erregeranzucht, Differenzierung und die Resistenztestungen gemäß üblicher Standards an. Bei der Tumorgruppe wurden die üblichen klinischen und pathologischen Parameter erfasst und den Erregerspektren gegenübergestellt. Resultate: Insgesamt konnten 1006 Erreger in allen drei Gruppen isoliert werden. Hinsichtlich des Keimspektrums überwogen bei den Tumorpatienten anaerobe Spezies. Die Gruppe der Risikopatienten zeigte ein annähernd ausgewogenes Verhältnis von Aerobiern zu Anaerobiern, während in der Kontrollgruppe aerobe Genera dominierten. Zudem fanden sich in der Gruppe der Tumorpatienten vermehrt Vertreter der Gram-negativen anaeroben Genera Prevotella und Fusobacterium, welche bei der Kontrollgruppe unterrepräsentiert waren. Das 5- Jahres-Überleben der Tumorgruppe betrug gut 50%. Wenn ausschließlich Anaerobier die Biofilme besiedelten, fiel das Überleben auf weniger als 20%, während dies im Falle einer Mischflora rund 55% betrug. Die CoxRegressionsanalyse (adj. nach Tumorgröße und –grad) bestätigte 5,4-fach erhöhtes Risiko des tumorassoziierten Versterbens (p=0,020). Diskussion: Möglicherweise determinieren gewisse Tumorpathways die Qualität der bakteriellen Besiedelung auf der Tumoroberfläche. Es ist spekulativ, ob hierbei der bekannte Prozess der Tumorhypoxie Anaerobiern bessere Wachstumsverhältnisse bietet. Wenn dem so ist, kann davon ausgegangen werden, dass sich eine Tumorhypoxie im Gewebe dem jeweiligen Biofilm an der Oberfläche einen „Fingerabdruck“ verleiht. Die Cox-Regressionsanalyse bestätigt, dass es sich hierbei um einen unabhängigen Prognosefaktor handelt. Zusammenfassung: Unserem Kenntnisstand nach ist dies die erste Untersuchung, welche anhand der bakteriellen Zusammensetzung der Biofilme auf Mundhöhlenkarzinomen prognostische Aussagen zu dieser Tumorentität zulässt. In Zukunft sind Korrelationen mit den wichtigsten Tumorpathways von Interesse. Dann könnte eine präoperative mikrobiologische Untersuchung sowohl das Keimspektrum inklusive der Resistenzsituation für eine gezielte perioperative Antibiotikaprophylaxe als auch wichtige Aussagen zur Prognosekalkulation garantieren. V42 Wechselwirkung von HIF-1α und EGF- beim Plattenepithelkarzinom der Mundhöhle Autor: M. Kappler, Institut: Universitäaklinik und Poliklinik für Mund-, Kiefer- und Plastische Gesichtschirurgie, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg Tel: +493455575245, Email: [email protected] Co-Autor: U. Pabst, S. Rot, H. Wichmann, M. Bache, H. Taubert und A.W. Eckert, Co-Institut: Kategorie: Vortrag Einführung: Die Rolle des Hypoxie- induzierbaren Faktors [HIF-1α] für die Tumorprogression ist auch für Mundhöhlenkarzinome bestätigt. Unklar ist allerdings, ob HIF-1α ausschließlich durch die Tumorhypoxie oder auch durch Signaltransduktionswege (EGFR-Pathway) aktiviert wird. Ziel dieser Untersuchung war es, in vitro den Einfluss des EGF auf die Stabilisierung von HIF-1α unter norm- und hypoxischen Bedingungen zu analysieren. Material und Methode: Hierzu wurden zwei Mundbodenkarzinomlinien [XF354, Cal33] sowie eine Zungenkarzinom-Zelllinie [SAS] unter verschiedenen Sauerstoffkonzentrationen (1% (-Hypoxie), 21% (-Normoxie) mit bzw. ohne 50ng/ml EGF kultiviert und zu verschiedenen Zeitpunkten (2h, 6h 24 h 48 h) analysiert. Erfasst wurden der Protein- und mRNA-Gehalt für folgende Proteine: HIF-1α, Epidermal Growth Factor Rezeptors [EGFR] und Inhibitors der Apoptose Survivin mittels real time Proteinimagingsystem bzw. real time multiplex PCR. Resultate: Alle drei getesteten Zelllinien zeigten nach EGF-Applikation unter hypoxischen als auch unter normoxischen Bedingungen eine deutliche Akkumulation von HIF-1α-Protein nach 24h. Die Akkumulation von HIF-1α unter Hypoxie ohne EGF-Applikation war dabei deutlich geringer. Unter normoxischen Bedingungen ohne EGF-Applikation lag die HIF-1α-Expression mit Ausnahme der Zelllinie Call33 unter der Nachweisgrenze. Lediglich in den Zelllinien XF354 und SAS ist die HIF-1α mRNA Expression unabhängig vom Sauerstoffgehalt infolge der EGF-Applikation leicht erhöht. Diskussion: Das EGFR-Protein wird nach EGF-Applikation in allen Zelllinien deutlich reduziert. Die EGFR-mRNA-Expression ist jedoch im zeitlichen Verlauf nach EGF-Applikation unter Hypoxie erhöht. Der Gehalt an Survivin-Protein ist insbesondere nach EGF-Applikation erhöht. Die Survivin-mRNAExpression war in den untersuchten Zelllinien abhängig von der Behandlung und im zeitlichen Verlauf unterschiedlich ausgeprägt. HIF-1α kann durch Hypoxie, aber auch durch EGF unter Normoxie stabilisiert werden. Eine EGF- Applikation führt zu einer weiteren Akkumulation von HIF-1α-Protein. Da die EGF- Gabe teils zu einer leichten Erhöhung der HIF-1α mRNA Expression geführt hat, wäre es möglich, den beschriebenen Effekt auf Proteinniveau durch die EGF-verursachte Anreicherung des HIF-1α-Transkripts zu erklären. In Zukunft sollte demnach besser von HIF-1α –positiven Tumoren gesprochen werden. Zusammenfassung: HIF- 1α-positive Mundhöhlenkarzinome sind in jedem Falle aggressiver. Sie bieten durch ein gleichzeitiges EGFR-Targeting einen additiven therapeutischen Ansatz durch Verwendung sog. EGFR-Blocker. Aus aktueller wissenschaftlicher Sicht ist zumindest die Expression von HIF- 1α in Ergänzung zum TNM-System und Grading für eine Optimierung der therapeutischen Erfolge essentiell. V43 Identifikation von CD44pos Tumorstammzellen aus Karzinomen der Kopf-Hals Region mit angiogenetischem Potential Autor: Rüdiger Zimmerer, Institut: Klinik und Poliklinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie, Medizinische Hoschule Hannover Tel: +49 511 532 4756, Email: [email protected] Co-Autor: , Andreas Kampmann, Horst Kokemüller, Frank Tavassol, Martin Rücker, André Eckardt und Nils-Claudius Gellrich, Co-Institut: Kategorie: Vortrag Einführung: Die autonome Blutversorgung mit Anschluss an das bestehende Gefäßsystem des Wirtsorganismus spielt bei der Progression und Metastasierung einer malignen Neoplasie eine entscheidende Rolle. Gemäß der Tumorstammzellhypothese werden sowohl Tumorentwicklung als auch -wachstum einer Neubildung von einer Subpopulation Tumorzellen initiiert und gesteuert, denen stammzellähnliche Eigenschaften zugeschrieben werden können. Diese auch als “cancer stem cells“ bezeichneten Tumorzellen, die nur einer kleinen Subpopulation innerhalb des Tumors entsprechen, sind nach Transplantation in einen Empfängerorganismus in der Lage, den ursprünglichen Tumor dort zu induzieren. Zu den definierende Charakteristika einer Tumorstammzelle zählen neben der bereits erwähnten Tumorinduktion oder Tumorigenität ein stammzellähnlicher Phäno- und Genotyp, ein hohes Differenzierungspotential und klonogene Eigenschaften. Die Annahme, dass Tumorstammzellen explizit bei Tumorangiogenese und Neovaskularisation beteiligt sind ist nahe liegend, der Nachweis konnte aber bisher noch nicht erbracht werden. In dieser Studie wurden deshalb Tumorzellen mit stammzellähnlichen Eigenschaften aus Karzinomen der Kopf-Hals-Region zunächst in vitro isoliert und deren agiogenetisches Potential in vivo in der Rückenhautkammer der Maus erfasst und verglichen. Material und Methode: Die Tumorzellkulturen wurden aus intraoperativ gewonnen Biopsaten von humanen Karzinomen der Kopf-Hals-Region und Lymphknotenmetastasen mittels GentleMacs® isoliert. Mit Hilfe der Durchflusszytometrie (FACS®) erfolgte zunächst die Phänotypisierung der Tumorzellen bzgl. der Expression der stammzellassoziierter Oberflächenmoleküle CD44, CD117, CD24 und CD133 und anschließend der Klonogenitäts-Assay. Die phänotypisch und funktionell charakterisierten Tumorzellen wurden anhand der Expression von CD44 mit Matrigel® in ein PLGAScaffold transplantiert und dieses in die Rückenhautkammer der NOD/SCID-Maus implantiert. Tumorangiogenese and Neovaskularisation wurden mittels intravitaler Fluoreszenzmikroskopie (IVM) in einem 10-tägigen Untersuchungszeitraum analysiert. Die Tumorigenitiät der Tumorzellen wurde durch subkutane Injektion von Tumorzellsuspensionen in die Flanken von NOD/SCID/IL2 Mäusen evaluiert. Das Volumen des entstandenen Tumors wurde wöchentlich gemessen und die Tiere nach 12-16 Wochen euthanasiert. Resultate: Das Oberflächenmolekül CD44 konnte in allen untersuchten Tumorzellsuspensionen in unterschiedlicher Konzentration nachgewiesen werden. Die Expression von CD117 und CD24 war höchst variabel, während sie für CD133 nicht nachweisbar war. Im Vergleich zu den CD44neg Zellen zeigte die CD44pos Population ein signifikant höheres tumorigenes, klonogenes und auch angiogenes Potential. Diskussion: Zusammenfassung: In Tumorzellsuspensionen, die aus Kopf-Hals-Karzinomen isoliert wurden, lassen sich in unterschiedlicher Ausprägung Zellen mit Charakteristika von Tumorstammzellen identifizieren. Die hier identifizierte CD44pos, angiogene, tumorigene und klonogene Tumorzelle könnte als Model einer Tumorstammzelle die Entwicklung neuer zielgerichteter therapeutischer Ansätze beschleunigen. V44 HPV-Prävalenz präkanzeröser Läsionen Autor: Dalla Torre Daniel, Institut: Univ.Klinik für MKG-Chirurgie Tel: 0512/504/82509, Email: [email protected] Co-Autor: Burtscher D., Sölder E., Zwicknagl C., Strasser S., Widschwendter A. Puelacher W., CoInstitut: Univ.Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe Kategorie: Vortrag Einführung: Der Zusammenhang zwischen anogenitalen Infektionen mit humanen Papillomaviren und analen bzw. genitalen Karzinomen gilt als unbestritten. Auch im oropharyngealen Bereich gilt eine Infektion mit HPV mittlerweile als ätiologischer Faktor zumindest einer Untergruppe von Plattenepithelkarzinomen. Im Gegensatz dazu, besteht nach wie vor Unklarheit bezüglich des Einflusses von HPV-Infektionen auf potentiell karzinogene Präkursorläsionen wie Leuko- oder Erythroplakien. Material und Methode: Um die HPV-Prävalenz in Fällen von Leuko- und Erythroplakien zu bestimmen und mit derjenigen in Patienten mit gesunder oraler Schleimhaut zu vergleichen, wurde mittels oralem Bürstenabstrich (Digene Cervical Sampler) bei 118 Leuko- oder Erythroplakie-Patienten („Läsionsgruppe“) sowie bei einer Kontrollgruppe von 100 Patienten mit unauffälliger oraler Schleimhaut („Kontrollgruppe“) eine HPV-Detektion durchgeführt. Die Detektion erlaubte zudem die Unterscheidung zwischen low risk (HPV 6/11/42/43/44)und high risk (HPV 16/18/31/33/35/39/45/51/52/56/58/59/68) HPV-Infektionen. Die Diagnose einer Leuko- bzw. Erythroplakie wurde histologisch gesichert. Zusätzlich wurden bei allen Studienteilnehmern Merkmale bezüglich Tabak- und Alkoholkonsum, Sexualverhalten sowie familiäre Tumoranamnese erhoben. Resultate: Es zeigte sich in der Läsionsgruppe ein signifikant höherer, positiver HPV-Nachweis im Vergleich zur Kontrollgruppe. Dieser Unterschied war bei isolierter Betrachtung von high risk HPVInfektionen hoch signifikant, während im Falle von low risk HPV-Infektionen keinen signifikanten Unterschied gefunden wurde. Bezüglich der restlichen erhobenen Parameter zeigte sich lediglich im Falle des Tabakkonsums ein signifikanter Unterschied mit einem erhöhten Konsum in der Läsionsgruppe. Diskussion: Die Ergebnisse legen nahe, dass orale HPV-Infektionen nicht nur im Fall des oropharyngealen Plattenepithelkarzinoms, sondern auch in der Ätiologie der oralen Leuko- und Erythroplakie eine große Rolle spielen können. Die Daten bestätigen die kausale Bedeutung des Tabakkonsums in der Entstehung der genannten oralen Pathologien. Aufgrund der signifikant erhöhten Prävalenz von HPV-Infektionen bei Vorliegen oraler leuko-/erythroplakischer Veränderungen sollte eine HPV-Impfung auch für Knaben angedacht werden. Zusammenfassung: Der Zusammenhang zwischen oralen HPV-Infektionen und zumindest einer Untergruppe oropharyngealer Plattenepithelkarzinomen gilt als unbestritten. Unklarheit besteht jedoch nach wie vor bezüglich der Rolle von humanen Papillomaviren in der Ätiologie oraler Leukound Erythroplakien. Die Bestimmung der Prävalenz oraler HPV-Infektionen bei Vorliegen oraler Leuko-/Erythroplakien und bei gesunder oraler Schleimhaut zeigte in der vorliegenden Untersuchung signifikante Unterschiede. Die Ergebnisse lassen eine kausale Rolle von HPV in der Entstehung prämaligner oraler Läsionen vermuten und werfen die Frage nach einer HPV-Impfung beider Geschlechter auf. V45 Prognostische Bedeutung des Regressionsgradings nach neoadjuvanter Behandlung oraler Plattenepithelkarzinome Autor: PD Dr. Dr. Martin Scheer, Institut: Klinik für MKG-Chirurgie, Uniklinik Köln Tel: 0004922147896598, Email: [email protected] Co-Autor: Dr. Dr. Matthias Kreppel, Co-Institut: Klinik für MKG-Chirurgie, Uniklinik Köln Kategorie: Vortrag Einführung: Die multimodale Behandlung fortgeschrittener Plattenepithelkarzinome der Mundhöhle mittels Chirurgie und prä- oder postoperativer Radiochemotherapie (RCT) hat sich in vielen Zentren durchgesetzt. Im Gegensatz zur adjuvanten Behandlung erlaubt die neoadjuvante Therapie eine Aussage über das Ansprechverhalten der Tumorerkrankung gegenüber der RCT in Form des histopathologischen Regressionsgradings. Ziel der retrospektiven Untersuchung war es, den prognostischen Einfluss der Tumorregression nach platinhaltiger, neoadjuvanter RCT zu analysieren. Material und Methode: Insgesamt wurden Daten von 63 Patienten mit einem Durschnittsalter von 56,9 Jahren und T2-T4 Plattenepithelkarzinomen der Mundhöhle ausgewertet. Die präoperativ mit 39,6 Gy über 4 Wochen bestrahlt wurden und simultan 5x70mg/m2 Körperoberfläche Carboplatin in der 1. Behandlungswoche erhielten. Der klinische Follow up betrug 92,2 Monate. Zur Einteilung wurden HE-Serienschnitte der Resektate ausgewertet und der Tumorregressionsgrad nach BRAUN bestimmt. Resultate: In der univariaten Analyse zeigte sich für das Regressionsgrading nach BRAUN ein statistisch besseres Überleben (p=0,005) für Patienten mit kompletter und starker Regression gegenüber moderater oder keiner Regression. Ferner waren ypT-, ypN- und der R-Status mit einem signifikantem Einfluss auf das Gesamtüberleben verknüpft. In der multivariaten Analyse zeigten cervikale Lymphknoten-metastasen (p=0,003) und der R-Status (p=0,02) nicht aber das Regressionsgrading einen unabhängigen Einfluss auf das Gesamtüberleben. Diskussion: Die Ergebnisse dieser Pilotstudie zeigen, dass sich anhand der histopathologischen Regression reproduzierbare Daten zur Prognose von Plattenepithelkarzinomen der Mundhöhle gewinnen lassen. Durch die kleine Anzahl von eingeschlossenen Patienten konnte die Regression nach BRAUN nicht als unabhängiger Parameter in Bezug auf das Gesamtüberleben der Patienten identifiziert werden. Zusammenfassung: Die Ergebnisse dieser Pilotstudie zeigen, dass sich anhand der histopathologischen Regression reproduzierbare Daten zur Prognose von Plattenepithelkarzinomen der Mundhöhle gewinnen lassen. Jedoch wurden bislang noch keine prätherapeutischen klinischpathologischen Marker identifiziert, die das Ansprechenverhalten auf eine neoadjuvante RCT bei Mundhöhlenkarzinomen vorhersagen können. Untersuchungen von molekularen Markern, wie Podoplanin konnten zeigten erste, vielversprechende Ergebnisse bei neoadjuvant behandelten Mundhöhlenkarzinomen, jedoch stehen die Ergebnisse prospektiver Studien stehen noch aus. V46 Tumorchirurgie an der Schädelbasis aus interdisziplinärer Perspektive – Erfahrungen in einer Kompetenzeinheit HNONeurochirurgie Autor: Univ.-Prof. Dr.med.univ. Michael Mokry, Institut: Universitätsklinik für Neurochirurgie, Auenbruggerplatz 29, 8036 Graz Tel: +43 316 385 84271 Kategorie: Vortrag V47 Tumorchirurgie an der Schädelbasis aus MKG-chirurgischer Sicht Autor: Univ.-Prof. Dr. Dr. Michael Rasse , Institut: Department für Zahn,-Mund- und Kieferheilkunde und Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie, Universitätsklinik Innsbruck, Anichstraße 35, 6020 Innsbruck Tel. +43 512 504 27180 Kategorie: Vortrag V48 „Sandwich-Transplantat-Technik“ – Paradigmenwechsel bei ausgedehnten mund-kiefer-gesichtschirurgischen Rekonstruktionen Autor: Priv.-Doz. Dr. Dr. Marco Kesting, Institut: Klinik für Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie, TU München Tel: 0049-89-41402932, Email: [email protected] Co-Autor: Dr. Jochen Weitz, Prof. Dr. Dr. Klaus-Dietrich Wolff, Dr. Kilian Kreutzer, Dr. Dr. Florian Bauer, Co-Institut: Kategorie: Vortrag Einführung: Ausgedehnte kombinierte Knochen- und Weichteildefekte im Mund-KieferGesichtsbereich stellen den Chirurgen vor große Herausforderungen. Komplikationen der Wundheilung durch die obligat nachfolgende oder bereits erfolgte Strahlenbehandlung sind nicht selten. Die komplette Entfernung des Primärtumors bzw. des erkrankten Gewebes und ein adäquater Weichteilverschluss stehen zunächst im Vordergrund. Dies geht meist auf Kosten der knöchernen Rekonstruktion. Durch die Spättoxizität der Strahlentherapie am Weichgewebe und den Gefäßen werden jedoch auch Sekundärrekonstruktionen limitiert. Oft scheitert die kaufunktionelle Rehabilitation solcher Patienten. In der folgenden Pilotstudie verfolgten wir eine Zwei-LappenStrategie bei der Behandlung des spezifischen Patientengutes. Material und Methode: Neun Patienten mit ausgedehnten Unterkiefer- und Weichteildefekten wurden in die Studie integriert. Diese wiesen folgende Pathologien auf: T4-Plattenepithelkarzinome (4 Patienten), Osteosarkome (2 Patienten), Osteoradionekrosen (3 Patienten). Die knöchernen Unterkieferrekonstruktionen erfolgten jeweils mit einem mehrfach segmentierten, schablonengestützten Fibulatransplantat (2 ossär, 7 osteokutan). Zusätzlich wurden die umfangreichen Weichteildefekte in 5 Fällen mit einem Radialislappen bzw. in 4 Fällen mit einem ALTTransplantat verschlossen. Resultate: Keines der Transplantate entwickelte eine Nekrose oder Teilnekrose. Extraorale cervicale Dehiszenzen zeigten sich in zwei Fällen mit vorhergehender Radiatio. Durch lokales Wundmanagement konnten diese beherrscht werden. Es zeigte sich im Beobachtungszeitraum kein freiliegendes Osteosynthesematerial, drei von neun Patienten konnten bereits implantologisch versorgt werden. Diskussion: Die aufwändige „Sandwich-Technik“ konnte durch bessere Möglichkeiten des Weichteilmanagements den kurz- und mittelfristigen Heilungsverlauf deutlich beschleunigen. Langfristig entstehen durch die schablonengesteuerte knöcherne Wiederherstellung eine frühzeitige rekonstruktive Basis und damit bessere Aussichten auf eine implantatprothetische Rehabilitation. Zusammenfassung: Eine Pilotstudie beleuchtet die Vorteile einer frühzeitigen knöchernen und weichteiligen Rekonstruktion großvolumiger Unterkieferdefekte. Mit der „Sandwich-TransplantatTechnik“ wurde im initialen postoperativen Intervall eine geringe Komplikationsrate erreicht, langfristig sollte die Rate kaufunktioneller Rehabilitationen und damit die Lebensqualität der Patienten erhöht werden. V49 Mittelgesichtsrekonstruktion mit Transplantatkombinationen aus dem Becken- und Femurbereich Autor: Christian Brandtner, Institut: Univ.-Klinik für MKG-Chirurgie Tel: 0664 4025732, Email: [email protected] Co-Autor: H.Bürger, J.Hachleitner,F.Borumandi, A.Gaggl, Co-Institut: Kategorie: Vortrag Einführung: Ablative Chirurgie im Mittelgesicht führt häufig zu Defekten, die durch einen einfachen Composite-Lappen nicht befriedigend rekonstruiert werden können. Falls ein Compositeflap die ästhetischen und funktionellen Erfordernisse nicht erfüllt, kommen Transplantatkombinationen zum Einsatz. Material und Methode: In dieser Studie wurden mikrovaskuläre Beckenkammtransplantate zur Rekonstruktion des Oberkiefers eingesetzt. Die osteoperiostale, osteokutanen und osteomyokutanen Femurtransplantate dienten der Rekonturierung und Weichgewebsrekonstruktion des Mittelgesichts. Bei 7 Patienten mit zentrolateralen und medianen Mittelgesichtsdefekten nach ablativer Tumorchirurgie wurde die oben genannte Transplantatkombination eingesetzt. Komplikationen, Art und Anzahl der Korrekturoperationen, sowie das funktionelle und ästhetische Ergebnis wurden retrospektiv ausgewertet. Resultate: In jedem Fall konnte eine zufriedenstellende Gesichtsästhetik bei guter Funktion erreicht werden. Es kam in einem Fall zu einer postoperativen Heilungskomplikation mit Revisionsbedarf ausserhalb des Transplantatbereichs. Alle mikrovaskulären Transplantate heilten komplikationsfrei. Zur Optimierung des Ergebnisses waren 1 bis 3 Korrekturoperationen nötig. Diskussion: Im Vergleich zur Rekonstruktion mittels Compositeflaps konnte durch die Verwendung der oben genannten Transplantatkombination sowohl die Knochen- als auch die Weichgewebsrekonstruktion bestmöglich rekonstruiert werden. Zusammenfassung: Mit diesem Konzept können ästhetisch ansprechende Ergebnisse erreicht und Patienten, trotz ausgedehnter Mittelgesichtsresektionen, wieder voll sozial integriert werden. V50 Komplikationen bei freien Lappen - Gibt es Prädiktoren? Autor: Prof. Dr. Dr. Jörg Handschel, Institut: Klinik für Mund-, Kiefer- und Plastische Gesichtschirurgie, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf Tel: +49-211-8118181, Email: [email protected] Co-Autor: Stefan Burghardt, Christian Naujoks, Ralf Smeets*, Rita Depprich, Norbert R. Kübler, CoInstitut: Klinik für Mund-, Kiefer- und Plastische Gesichtschirurgie, Universitätsklinikum Eppendorf Kategorie: Vortrag Einführung: Die Deckung großer Resektionsdefekte nach tumorchirurgischen Eingriffen wird aktuell mittels mikrochirurgischer Transplantate oder mit gestielten Fernlappen durchgeführt. Ein gemeinsames Merkmal dieser beiden Lappentypen ist, dass der Erfolg wesentlich von der Durchgängigkeit der arteriellen und venösen Hauptgefäße abhängig ist. Diese Durchgängigkeit kann chirurgisch (z.B. Anastomose) oder auch medikamentös (z.B. Antikoagulantien) verändert werden. Darüber hinaus gibt es wahrscheinlich patientenindividuelle Einflussgrößen. Ziel dieser prospektiven Studie ist es, laborchemisch messbare Parameter mit den Komplikationen der rekonstruktiven Chirurgie auf mögliche Korrelationen hin zu überprüfen. Material und Methode: 62 Lappenoperationen wurden konsekutiv laborchemisch vor und nach dem Eingriff analysiert. Neben dem häufigsten Lappen (Radialislappen) wurden Latissimus dorsi-Lappen, Scapula-Lappen, Pectoralis Major-Lappen und Acromio-Pectoralis-Lappen verwendet. Neben verschiedenen Komplikationsarten (Blutung, Thrombose) wurde auch der letztendliche Erfolg als Zielparameter verwendet. Resultate: Die Lappenverlustrate lag bei 4,9%. Revisionen und Blutungen waren der häufigste Ursache für Revisionen (22%). Folgende präoperativ erhobene Parameter zeigten eine signifikante Korrelation mit diesen beiden Revisionsgründen: Fibrinogen, APC-Resistenz, vWJ-AG, vWJ-Aktivität, Faktor VIIIc. Diskussion: Offensichtlich korrelieren auch laborchemische Parameter mit Komplikationen und Misserfolgen bei Lappenoperationen. Zusammenfassung: Die o.g. Parameter sollten bei der präoperativen Diagnostik berücksichtigt werden und ggf. medikamentös behandelt werden. V51 PRÄFABRIKATION EINES PECTORALIS-MAJORMUSKULOKUTANLAPPENS MIT EINEM LATISSIMUS-DORSI MUSKULOKUTANLAPPENS IN EINEM RATTENMODELL Autor: Gerzanic Lucia, Institut: Klinische Abteilung für Mund-, Kiefer-und Gesichtschirurgie Tel: 06641124229, Email: [email protected] Co-Autor: Kärcher Hans, Schultes Günter, Co-Institut: Kategorie: Vortrag Einführung: Die Rekonstruktion hängt nicht nur vom Knochendefekt, sondern auch vom Weichteildefekt ab und es müssen Kompromisse zwischen einer sicheren Weichteildeckung und dem Knochenangebot der Spenderregion geschlossen werden. Die Idealform eines solchen Transplantates lässt sich gut beeinflussen, wenn für eine definitive Transplantation eines präfabrizierten Transplantates genügend Zeit vorhanden ist. Ein gut geeignetes Transplantat für die Präfabrikation ist der Latissimus-dorsi-Muskulokutan-Lappen, der die Möglichkeit einer großen Weichteildeckung erfüllt. In der Axilla zeigt sich, das für die Präfabrikation, notwendige Gefäßsystem der A. subscapularis bzw. der A. thoracodorsalis, und kann, neben dem Latissimus-dorsi-MuskulokutanLappen transplantiert werden. Material und Methode: Der Tierversuch wird an ausgewachsenen Wistar-Ratten (männlich, Gewicht: circa 250-300g). Der Versuch ist über den Zeitraum von 1 Monat geplant. Dabei soll die Gruppengröße 15 Ratten betragen (Ersteingriff). 1 Ratte wird als Kontrollratte gleich im Zuge der ersten Narkose nach der Operation und den Untersuchungen sakrifiziert. Im Zweiteingriff, wird nach einem Monat an allen Ratten intraoperativ, eine Kontrastmittel-Computertomographie durchgeführt, um die Durchblutung der Muskel darzustellen. Weiters wird mit Hilfe der Video –Fluoreszenz – Angiographie der Durchblutungszustand visualisiert, nachdem es in die Schwanzvene der Ratte injiziert wurde. Resultate: Alle 14 Ratten überleben und eine Gefäßstielverlängerung ist möglich. Beim Ersteingriff und Zweiteingriff wird der Musculus pectoralis major gehoben und beim Ansatz (Brustbein) durchtrennt. Auf der kontralateralen Seite wird die Haut bis zum Musculus latissimus dorsi (Rückenbereich) abpräpariert und der Musculus latissimus dorsi dargestellt. Anschließend wird dieser gehoben und kaudal durchtrennt. Beide gestielte Muskel (Musculus pectoralis major, Musculus latissimus dorsi) werden anschließend an ihren durchtrennten Enden überlappt (1cm) und miteinander vernäht (Vicrylnähte, resorbierbar). An der Übernähungsstelle im Bereich der Brust wird eine Siliconfolie rundherum gelegt. Nach dem festgelegten Zeitpunkt (30 Tage postoperativ) wird in Narkose die Operation wiederholt. Anschließend wird bei 7 Ratten der Muskel im Bereich des Musculus latissimus dorsi Ursprunges durchtrennt. Bei den anderen restlichen 7 Ratten wird der Muskel im Bereich des Musculus pectoralis major Ursprunges durchtrennt. Es erfolgt vor der Durchtrennung der Muskel ein Kontrastmittel- CT und eine Video- Fluoreszenz-Angiographie und der Gefäßstiel wird vermessen und fotographiert. Es zeigt sich eine postoperative Neoangiogenese mittels einer konventionellen Angiographie im Bereich des Operationsbereiches darzustellen. Anschließend erfolgt eine i. v.- Gabe von Indocyaningrün mittels einer Video- Fluoreszenz- Angiographie über die Schwanzvene, um eine Gewebsperfusion durch die Intensität der Fluoreszenz zu erfassen. Diskussion: Die Präfabrikation im Bereich des Musculus pectoralis major und Musculus latissimus dorsi durch Überlappung der zwei verschiedenen Muskeln am Tierversuch kann beim Menschen eine Verlängerung des Gefäßstiels und eine ausreichende Weichteildeckung sowohl im Gesichts- und Halsbereich sowohl ipsilateral und/oder kontralateral ermöglichen. Die Präfabrikation eines KnochenWeichteil-Transplantates wird in der Axilla mikrovaskulär an die A. und V. thoracodorsalis angeschlossen um den bestehenden transplantatversorgenden Gefäßstiel zu verlängern. Das Transplantat soll dabei so passend wie möglich an den bestehenden Defekt angepasst werden. Nach einer Einheilungszeit von drei Monaten wird das Transplantat in den bestehenden Defekt transplantiert. Zusammenfassung: Bei 15 Wistar- Ratten wird durch eine Überlappungslänge des Musculus pectoralis major und dem kontralateralen Musculus latissimus dorsi gegeneinander verschoben, sodass ein längerer Gefäßstiel und eine bessere Neovaskularisation/Neoangiogenese entstehen kann. Es wird durch eine Operation (Ersteingriff) und durch eine darauffolgende Operation (Zweiteingriff) die Operationstechnik dargestellt und evaluiert. V52 Chirurgische Therapie im Rahmen multimodaler Therapiekonzepte von lokal fortgeschrittenen Kopf- Hals Tumoren Autor: Prim. Dr. Thomas Keintzel Institut: HNO – Abteilung Klinikum Wels-Grieskirchen Kategorie: Vortrag Einführung: Kopf-Halstumore sind die sechst häufigsten Neoplasien und stellen eine sehr heterogene Tumorgruppe dar. Die Neuerkrankungsrate beträgt bei Frauen ca. 7/100.000 Einwohner bei Männern 25/100.000 Einwohner pro Jahr in Österreich. Besonders die Inzidenz der Oropharynxmalignome ist in den letzten Jahren gestiegen und hier vermehrt der Anteil virusassoziierter ( HPV )Tumore. 2/3 der Patienten weisen bei der Erstdiagnose die fortgeschrittenen Tumorstadien III und IV auf. Die Behandlung dieser Tumore erfordert multimodale Konzepte bestehend aus Chirurgie incl. Rekonstruktionsverfahren, Chemo/Antikörpertherapie und/oder Radiotherapie die sich einerseits am Risikostatus des Patienten orientieren, andererseits aber auch Organ – und Funktionserhalt sowie Lebensqualität des Patienten mit in die Therapiewahl einbinden. Vor allem in den USA und Teilen Skandinaviens setzten sich bei fortgeschrittenen aber resektablen Tumoren primär Chemo- und Radiotherapie-basierte Organerhaltungskonzepte gegenüber einer primär chirurgischen Therapie durch. Bei Chemotherapie-basierten Behandlungskonzepten beschränkt sich das chirurgische Vorgehen auf die Salvage - Chirurgie bei Therapieabbrüchen oder mangelndem Ansprechen auf die Behandlung sowie die Neck.Diss. bei persistierendem pathologischen Halslymphknotenbefund. Es werden am Beispiel der Oropharynxmalignome eigene Ergebnisse von primär chirurgisch behandelten Patienten und primär nach Chemo/Radiotherapie basierten Organerhaltungskonzepten therapierten Patienten diskutiert. V53 Die Behandlung fortgeschrittener Plattenepithelkarzinome: Modifikationen der multimodalen Therapie Autor: Ass. Prof. Priv.-Doz. DDr. Clemens Klug, Institut: Univ. Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie, Währinger Gürtel 18-20, 1090 Wien Tel: +43 1 40400 – 3124 Kategorie: Vortrag V54 Kiefergelenksrekonstruktion mit dem mikrovaskulären Metatarsophalagealgelenk II Autor: A. Gaggl, Institut: Universitätsklinikum Salzburg Tel: 066244823601, Email: [email protected] Co-Autor: Ch. Brandtner, H. Hachleitner, F. Borumandi, H. Bürger, Co-Institut: Kategorie: Vortrag Einführung: Die erfolgreiche Wiederherstellung der Kiefergelenksfunktion bei Patienten nach tumorbedingter Gelenksresektion oder Nichtanlage des Kiefergelenks kann durch verschiedene Techniken gewährleistet werden. Dabei sind alloplastische Gelenksrekonstruktionen von autologen Transplantationen zu differenzieren. Bei den autologen Transplantationen gilt es wiederum zwischen freiem nicht-gefäßgestielten Gelenkstransfer und gefäßgestielten Gelenkstransfer zu differenzieren. Im Rahmen dieses Vortrags sollen unsere Indikationsstellungen und Erfahrungen zur Rekonstruktion des Kiefergelenks mit dem mikrovaskulären Metatarsophalagealgelenk II der unteren Extremität dargestellt und diskutiert werden. Material und Methode: In Gesamtheit gab es drei wesentliche Gruppen für diesen Gelenkstransfer. Die erste Gruppe waren Patienten mit Tumor-bedingter Resektion im Bereich der lateralen Schädelbasis, die einer postoperativen Radiatio zugeführt werden sollten. Die zweite Gruppe bestand aus Patienten mit einer Sekundärrekonstruktion bei deutlicher Ankylosebildung. Die dritte Gruppe waren Kinder mit nichtangelegten Kiefergelenken und deutlicher Asymmetrie durch entsprechende Wachstumsdefizite. Resultate: In allen Fällen konnten gute funktionelle Ergebnisse bei geringen Komplikationsraten erreicht werden. Es kam zu keiner wesentlichen Einschränkung der Funktion des Fußes. Diskussion: Diverse Verfahren der Gelenksrekonstruktion bieten verschiedene Vor- und Nachteile, die für den individuellen Patientenfall ausgelotet und gegenübergestellt werden müssen. Zusammenfassung: Somit kann festgestellt werden, dass der mikrovaskuläre MTP II-Transfer ein gutes Hilfsmittel zur Wiedererlangung der Funktion des Kiefergelenks in ausgewählten Indikationsbereichen darstellt. V55 Mandibular reconstruction with osseous and osteomyocutaneousscapula free flaps: Report of 110 consecutive cases Autor: Mauro Pau, Institut: Abteilung für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie Graz Tel: 0316-385-12588, Email: [email protected] Co-Autor: Hans Kärcher, Co-Institut: Kategorie: Vortrag Einführung: The axilla first gained the attention of reconstructive surgeons in the late 19th century. The first free composite scapular flap pedicled on the angular branch for reconstruction of mandibular defects was described nine decades later. Although pedicle length and great versatility, during the 1990s, this flap was progressively relegated to second or even third choice. In our department, the scapular free flap has been the main reconstructive option for composite mandibular defects since 1983. Indeed, a total of 139 consecutive bone-containing flaps from the subscapular system have been used successfully over the past 30 years. Complete data collection was possible in 110 cases. We reviewed this survey retrospectively and present the results. To our knowledge, this represents the largest published survey of scapular flaps for mandibular reconstruction. Material und Methode: Between 1983 and May, 2012, 139 patients underwent mandibular reconstruction with osseous and osteomyocutaneous scapular free flaps. The medical histories of 29 cases were incomplete; those patients were excluded from this study. Complete data collection was possible for 110 patients (86 male, 24 female; age range: 31–71 years, mean: 54.5 years). Resultate: The medical history of these patients was reviewed retrospectively. Personal data of all patients, including sex, age and histopathological diagnosis, were recorded. Extent of the mandibulectomy, concomitant procedures such as neck dissection or additional flap, type of transplant (osseous/osteomyocutaneous), length of bony graft, dimensions of the skin paddle, pedicle of the scapular flap, recipient vessels, and type of anastomosis (termino-lateral/latero-lateral) were also registered. Complications and appliance of osteointegrated implants completed the data collection. Diskussion: Our study confirms that osteomyocutaneous scapular flaps yield a great amount of soft tissue, good length and ideal bone stock quality, component independency, and a large arc of rotation and length and gauge of pedicle. The donor site morbidity of the patients in this survey was not investigated. Nevertheless, our clinical experience reinforces the impression of low morbidity that has been reported elsewhere. Moreover, we did not see any major donor site complication that required surgical intervention. Zusammenfassung: These features make the scapular osteomyocutaneous free flap the most versatile flap for reconstruction of head and neck defects, and the workhorse for reconstruction of composite mandibular defects. V56 Mikrochirurgischer Gefäßanschluss mit Veneninterponaten Autor: Gudewer, Eva, Institut: Klinikum Oldenburg, Klinik für MKG-Chirurgie, Plastische Operationen Tel: 0049-441-403-2623, Email: [email protected] Co-Autor: Kos, Marcin; Popken, Gerd; Atac, Artun; Li, Lei, Co-Institut: Kategorie: Vortrag Einführung: Die Rekonstruktion mit mikrochir. Transplantaten ist erschwert, wenn in Defektnähe keine geeigneten Anschlussgefäße vorhanden sind. Durch ein Venen-Interponat kann der Gefäßstiel so weit verlängert werden, dass geeignete Anschlussgefäße erreicht werden (z. B. kontralateral am Hals). Material und Methode: Von Januar 2007 bis Mai 2012 erfolgten 471 mikrochir. Tranplantationen, davon wurden 13 Rekonstruktionen mit einem Veneninterponatdurchgeführt. Ein ca. 15-25 cm langes Venentransplantat wird gehoben und entsprechend der Fließrichtung mit den ausgewählten Anschlussgefäßen (Arterie und Vene) als Venenloop anastomosiert. Arterie und Vene des Transplantates werden nach Durchtrennen des Venenloops an die abgesetzten Venenlumina (ebenfalls entsprechend der Fließrichtung) angeschlossen. Anhand von Fallbeispielen werden verschiedene mikrochirurgische Transplantationen mit der einzeitigen Looptechnik gezeigt. Die Anastomosen erfolgen bevorzugt an großlumige Anschlussgefäße in End-zu-Seit Technik mit fortlaufender Naht. Resultate: Ursachen für fehlende Anschlussgefäße in Defektnähe wareneine schwierige Präparation nach Voroperationen(4), keine Anschlussgefäße in Defektnähe (4), schlechter lokaler Gefäßstatus (3), Gefäßstiel zu kurz (2). Lokalisation der Defekte: Kopf-Halsregion (6), Bein (4), Stamm (3) . Die verwendeten Veneninterponte waren: Vena saphena magna (8), Vena cephalica (4), Vena saphena parva (1). Obwohl der Anteil mikrochir. Transplantate außerhalb der Kopf-Hals- Region weniger als 20% beträgt, liegt deren Anteil bei den Gewebetransfers mit Interponaten bei über 50% (7 von 13). Aufgrund der schlechten allgemeinen Gefäßsituation ging ein Transplantat verloren, bei später arterieller Perfusionsstörung (nach 5 Tagen) kam es zu einem Lappenteilverlust, ein multimorbider Patient verstarb in stark reduziertem Allgmeinzustand Diskussion: Im Kopf-Hals-Bereich war die Anschlusssituation gemessen an der Zahl der erfolgten Transplantate günstiger als am Rumpf oder an den Extremitäten. Die Vorteile im Kopf-Hals-Bereich sind: Nähe der kontralateralen Hals-Gefäßscheide, die A. car. ext. und ihre Endäste bieten mehrere Anschlussmöglichkeiten, der Gefäßanschluss kann auch im Bereich vorhandener Gefäßanschlüsse erfolgen. Zusammenfassung: Bei Bedarf sollte frühzeitig ein Veneninterponat geplant werden. Die Interponattechnik ermöglicht einen lappenfernen Gefäßanschluss und erweitert die Auswahl möglicher Anschlussgefäße. Als Transplantatvenen eigenen z. B.die V. saphena magna oder parva und V. cephalica. Das Interponat wird in Loop-Technik unter Beibehaltung der Fließrichtung angeschlossen. Die Anastomosen erfolgen bevorzugt an großlumige Anschlussgefäße (am Hals in Endzu-Seit-Technik). V57 Indikationen verschiedener mikrochirurgischer Weichteil- und Knochentransplantate in der rekonstruktiven Gesichtschirurgie – Eine retrospektive Analyse Autor: D. Singh, Institut: Uniklinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie Salzburg Tel: +43662448258418, Email: [email protected] Co-Autor: A. S. Virnik, J. Hachleitner, C. Brandnter, G. Eirisch, F. M. Chiari, A. Gaggl, Co-Institut: Abteilung für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie Klagenfurt Kategorie: Vortrag Einführung: Tumorresektionen im Gesichtsbereich führen häufig zu ausgedehnten Defekten, die heute immer öfter durch einen mikrovaskulären Gewebetransfer gedeckt werden. Dabei gilt es immer Transplantate auszuwählen, die eine adäquate Gewebequalität bei bestmöglicher Formgebung zeigen, um eine unauffällige Rekonstruktion zu gewährleisten. Im Rahmen dieses Vortrags sollen Kriterien der korrekten Transplantatauswahl anhand einer retrospektiven Analyse erarbeitet werden. Material und Methode: In zwei Kliniken Österreichs wurden in den letzten 10 Jahren über 300 Patienten mit Gesichtsdefekten operiert. Es wurden individuelle mikrochirurgische Rekonstruktionen mit mehr als 20 verschiedenen mikrovaskulären Transplantaten durchgeführt. Dabei kamen 7 verschieden Knochentransplantate und 15 verschiede Weichteiltransplantate zum Einsatz. Im Rahmen dieser Studie erfolgte die retrospektive Auswertung des Einsatzes dieser Transplantate nach Art und Gewebequalität der Defektregion. Resultate: Die Rekonstruktion von Knochenstrukturen richtete sich primär nach der Formgebung, während Weichteiltransplantate vor allem nach Gewebetextur und Gewebeart ausgewählt wurden. Zudem erfolgte die Auswahl von Weichteiltransplantaten nach funktionellen Kriterien unter Berücksichtigung der Entnahmestellenproblematik. Diskussion: In Übereinstimmung mit der Literatur lässt sich feststellen, dass die Auswahl mikrovaskulärer Transplantate heute vor allem nach morphologischen und funktionellen Kriterien erfolgt. Zusammenfassung: In dieser retrospektiven Analyse zeigte sich der hohe Stellenwert der individuellen Transplantatauswahl, um optimale Form und Funktion bei den betroffenen Patienten zu erreichen. V58 Kritische Bemerkungen zum „Spannungsfeld“ Tumorchirurgie – Implantologie: Was macht den Kieferchirurgen aus? Autor: Univ.-Prof. Dr. Hans Kärcher, Institut: LKH-Univ. Klinikum Graz Univ. Klinik für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde, Auenbruggerplatz 12, 8036 Graz Kategorie: Vortrag Das Kongressthema wirft hauptsächlich kritische Fragen auf, die das Selbstverständnis des Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgen betreffen. Zunächst muss Tumorchirurgie definiert werden, um alle Fähigkeiten beurteilen zu können, die ein Kieferchirurg aufweisen muss. Dies gilt natürlich auch für das Fachgebiet der Implantologie. Erst dann können fachgesellschaftspolitische Fragen diskutiert werden. Hierbei müssen Entwicklungen beleuchtet werden, die negativ, aber auch positiv für das Fach sein können. V59 Das fortgeschrittene Kopf-Hals-Karzinom - Zukünftige Therapiestrategien Autor: PD Dr. Dr. Andreas Kolk Institut: Klinik und Poliklinik für Mund- Kiefer- Gesichtschirurgie, Klinikum rechts der Isar der TUM, Ismaninger Str. 22, D-81675 München Kategorie: Vortrag Einführung: Jährlich erkranken weit über 20000 Männer und Frauen in Deutschland an Kopf-HalsKarzinomen. Obwohl während der letzten Jahrzehnte deutliche Fortschritte in der Verbesserung der chirurgischen Intervention, Strahlen- und Chemotherapie auch im Hinblick auf multimodale Behandlungskonzepte erzielt wurden verbleiben die langfristigen Überlebensraten von Patienten mit soliden Tumoren des Kopf-Hals-Bereichs weiterhin unbefriedigend. Insbesondere zur Behandlung rezidivierender fortgeschrittener bzw. inoperabler Plattenepithel-karzinome der Kopf-Hals-Region (HNSCC) stellt lediglich eine Radio-Chemokombinationstherapie die bisher letzte verbleibende Therapieoption dar. Deren Effektivität und Ansprechverhalten konnte trotz zahlreicher Modifikationen der Behandlungsschemata während der letzten Jahre die Überlebenszeit betroffener Patienten nicht nachhaltig verbessern. Im Wesentlichen ist hierfür die geringe längerfristige Ansprechrate der Chemotherapie verantwortlich die hauptsächlich durch das Auftreten einer Vielfachresistenz (engl.: multidrug resistance) bedingt ist. Ein weiterer möglicher Grund für diese Resistenz ist durch das Auftreten von chemo- bzw. bestrahlungsresistenten Tumorstammzellen bedingt, die nach den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen wesentlich am Wachstum und der Ausbreitung eines Tumors und vor allem der Rezidiventstehung beteiligt sind und therapeutisch mit den etablierten Verfahren nicht erreicht werden können. Daher besteht ein dringender Bedarf an gänzlich neuen Therapieansätzen. Zukünftige Therapiestrategien zielen vor allem darauf ab, die individuelle Biologie eines Tumors zu berücksichtigen. Beispiele hierfür sind der Einsatz von VEGF(Bevacizumab) und EGFR-Hemmern (Erbitux). Obwohl diese so genannten „Target-Therapien“ auf exzellenter Grundlagenforschung und fundierten präklinischen Daten beruhen, zeigen derzeitige klinische Studien nur eine geringe Verbesserung der Prognose insbesondere des fortgeschrittenen HNSCC. Daher wird zurzeit an der Entwicklung alternativer Therapien geforscht. Derzeit findet im Verständnis der Krebserkrankungen ein offenkundiger Paradigmenwechsel statt. Bisher gingen Krebsforscher davon aus, dass alle Zellen eines Tumors die gleichen Eigenschaften besitzen und zu dessen Wachstum beitragen. Zunehmend wird jedoch deutlich, dass die Zellen in Tumoren hierarchisch gegliedert sind. Nur einige wenige Krebszellen scheinen für das Wachstum eines Tumors verantwortlich zu sein. Obwohl die bisher vorliegenden Daten zur Tumorstammzellhypothese kontrovers diskutiert werden deuten die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse darauf hin dass resistente Tumorzellen mit Stammzelleigenschaften wesentlich am Wachstum und der Ausbreitung eines Tumors beteiligt sind. Es wird deshalb zu einer grundlegenden Änderung der Forschungsstrategie in den nächsten Jahren kommen, was sicherlich auch die Entwicklung zukünftiger neuer Behandlungsmethoden zur gezielten Zerstörung dieser Tumorstammzellen beeinflussen wird. Einige Ansätze, die hier vorgestellt werden sollen, stehen kurz vor einer klinischen Überprüfung. Unter letzteren stellt die Virotherapie bzw. die Verwendung onkolytischer Viren eine relativ neue Therapiestrategie dar, die eine Abtötung von Tumorzellen durch virale Onkolyse induziert. Diese Viren vermehren sich selektiv in Tumorzellen, die bedingt durch den lytischen Replikationszyklus, zerstört werden. Dadurch werden neue Viruspartikel freigesetzt die wiederum zusätzliche Tumorzellen infizieren und zerstören können. So wird die Tumorzelle selbst zu einer Produktionsstätte von „TumorMedikamenten“. Es gibt unterschiedliche Ansätze der viralen Onkolyse. Der humane Transkriptionsfaktor YB-1 scheint eine zentrale Rolle bei der viralen Replikation zu spielen. Im Rahmen weitergehender in vitro-Untersuchungen konnte feststellt werden, dass neben normalen HNSCCZellen auch Tumorstammzellen dieses Protein YB-1 überexprimieren und durch YB-1 abhängige onkolytische Adenoviren hocheffizient lysiert werden können. Der wesentliche Vorteil dieses neuen innovativen Behandlungsverfahrens besteht darin, ebenfalls therapie-resistente Tumorzellen mit Stammzelleigenschaften zu infizieren und durch virale Lyse abzutöten. Derzeitige Studie klären im Sinne eines „Proof of Concepts“ ab ob YB-1-abhängige onkolytische Adenoviren gegen Kopf-HalsTumore dauerhaft therapeutisch wirksam sind und ob eine Kombination mit Zytostatika weitere Überlebensvorteile ohne zusätzliche Toxozität erbringen. Da YB-1 auch einen prädiktiven Biomarker innerhalb komplexer onkogener Signalwege darstellt, steht der Initiierung einer humanen Phase-1 Studie nichts entgegen, sobald die hierfür erforderlichen Toxizitätsnachweise unter GMPBedingungen vorliegen. V60 Therapie und Prognose des Lippenkarzinoms: Eine retrospektive Studie des Hannoveraner Patientenguts der letzten 30 Jahre Autor: Horst Kokemüller, Institut: MKG-Chirurgie, MH Hannover Tel: +49 (0)511-532-4748, Email: [email protected] Co-Autor: Manina Friedland, Philipp Jehn, Paul Schumann, Frank Tavassol, Andre Eckardt, Omnid Majdani, Nils-Claudius Gellrich, Co-Institut: HNO-Heilkunde, MH Hannover Kategorie: Vortrag Einführung: In einer retrospektiven Analyse wurden insgesamt 168 Patienten mit Lippenkarzinomen erfasst, welche im Zeitraum von 1981 bis 2010 an der Medizinischen Hochschule Hannover behandelt wurden. Material und Methode: Die durchschnittliche Nachbeobachtungszeit betrug 8 Jahre. Insgesamt waren 134 Patienten (80 %) männlichen und 34 Patienten (20%) weiblichen Geschlechts. Das Durchschnittsalter der Patienten zum Zeitpunkt der Behandlung betrug 67,8 Jahre mit einer Altersspanne von 25 bis 92 Jahre. Resultate: Die Unterlippe war mit 135 Patienten (80,4 %) am häufigsten betroffen, gefolgt von Oberlippe und Mundwinkelregion. Ein mittellinienüberschreitendes Wachstum lag bei 62 Patienten (37 %) vor. T1-, T2-, T3- und T4-Stadien wurden für 55 %, 23 %, 3 % und 4 % der Patienten angegeben. Für 15 % der Patienten konnte das T-Stadium retrospektiv nicht ermittelt werden. N0-, N1-, N2a- und N2c-Stadien wurden für 92%, 6% und jeweils 1% angegeben. Eine Lymphangiosis carcinomatosa wurde histopathologisch nur bei 4 Patienten (2%), eine Knocheninfiltration nur bei 6 Patienten (4%) beschrieben. Die Resektion erfolgte bei 46% der Patienten als 1/3-Resektion, bei 23 % als 1/2Resektion, bei 13 % als 2/3-Resektion und bei 6% als totale Lippenresektion. Bei 12 % der Patienten war das Resektionsausmaß retrospektiv nicht zu ermitteln. Bei 79% der Patienten erfolgte keine Lymphknotenchirurgie. Lediglich 11 % bzw. 10% der Patienten erhielten im Rahmen der Primärbehandlung eine ipsilaterale bzw. bilaterale Lymphknotenausräumung. Nur bei 5 Patienten (3%) war zur Defektdeckung ein mikrovaskulärer Gewebetransfer erforderlich. Lokalrezidive bzw. sekundäre Halsmetastasen wurden für 17% bzw. 14% der Patienten dokumentiert. Das Gesamtüberleben nach 2, 5 und 10 Jahren wurde mit 86,6, 72,2 und 49,6 Jahren mit einem durchschnittlichen Überleben von 13,5 Jahren berechnet. Geschlecht, Tumorlokalisation und TStadium übten in der univariaten Analyse (log rank) keinen signifikanten Einfluss aus. Lediglich das NStadium erwies sich als dominanter prognostischer Faktor mit einer durchschnittlichen Überlebenszeit für N0 bzw. N+ von 11,3 Jahren gegenüber 5,4 Jahren (p=0,003). Diskussion: Auch das Lippenkarzinom scheint zu einem nicht unwesentlichen Teil mit okkulten Lymphknotenmetastasen einherzugehen, die mit den herkömmlichen diagnostischen Verfahren nicht sicher erfasst werden. Zusammenfassung: Der Trend der letzten Jahre zur elektiven bilateralen Lymphknotenchirurgie erscheint angesichts der Inzidenz von sekundären Halsmetastasen gerechtfertigt zu sein. V61 Das benigne fibröse Histiozytom - Fallbericht und Literaturübersicht Autor: Maximilian E. H. Wagner, Institut: Medizinische Hochschule Hannover Tel: +495115324748, Email: [email protected] Co-Autor: Horst Kokemüller, André M. Eckardt, Majeed Rana, Nils-Claudius Gellrich, Co-Institut: Kategorie: Vortrag Einführung: Das benigne fibröse Histiozytom (BFH) ist ein extrem seltener gutartiger Tumor. Im Bereich der Mandibula, sind bisher 6 Fälle dieser Art in der Literatur beschrieben sind. Material und Methode: In unserer Klinik stellte sich ein 41-jähriger Mann vor, mit unklarer Schwellung der rechten Wange und ohne weitere Beschwerden. Sowohl die radiologische Diagnostik, als auch die Entnahme einer Biopsie ergaben den Verdacht eines gutartigen Tumors im Bereich der Mandibula. Daraufhin erfolgte die vollständige chirurgische Entfernung der gelblich-weißen Masse. Resultate: Die histopathologische Untersuchung des entnommenen Gewebes zeigte storiform angeordnete spindelförmige Fibroblasten, Schaumzellen und einige chronische Entzündungszellen, ohne Anzeichen für Malignität. Immunhistochemisch zeigte sich das Tumogewebe positiv für CD68 und Vimentin. Dies untermauerte die Annahme, dass es sich bei dem vorliegenden Tumor um ein BFH handelte. Diskussion: Bisher gibt es keine zufriedenstellende Erklärung für die Entstehung eines BFH. Meist tritt der gutartige Tumor im Bereich des Beckens, des Femurs oder der Tibia auf - begleitet durch Schwellung und Schmerz in den jeweiligen Körperregionen. Klinische Differenzierungsmöglichkeiten zum nicht-ossifizierenden Fibrom oder dem Riesenzelltumor die ähnliche Symptome im Bereich der Mandibula hervorrufen können sind unterlässlich. Zusammenfassung: Trotz der geringen Menge an Daten zum BFH deuten alle Berichte wie auch unsere bisherigen Erfahrungen auf eine exzellente Prognose nach vollständiger chirurgischer Entfernung hin. V62 Fourier transformed infrared imaging (FTIR) – eine neue Technik zur Diagnostik von oralen Plattenepithelkarzinomen Autor: Kloss F.R., Institut: Univ.Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie, Medizinische Universität Innsbruck Tel: 004351250424373, Email: [email protected] Co-Autor: Pallua JD*, Schäfer G**, Zelger B**, Bonn G*, Huck CW*, Co-Institut: *Institut für Analytische Chemie und Radiochemie, Universität Innsbruck; **Institut für Pathologie, Medizinische Universität Innsbruck Kategorie: Vortrag Einführung: Die Früherkennung von Plattenepithelkarzinomen des Oropharynx ist von entscheidender Bedeutung für die Prognose. Die Verifizierung der Diagnose beinhaltet eine bioptische Abklärung welche invasiv ist und von der Erfahrung des beurteilenden Pathologen abhängt. Nicht invasive, objektive Verfahren könnten neue Wege darstellen um Läsionen im Frühstadium zu erkennen. Eine neuartige Technik ist das „Fourier transformiertes infrarot imaging“ (FTIR). Hiermit kann ein „molecular imaging“ von komplexen biologischen Strukturen durchgeführt werden. Im Rahmen dieser Studie wurde die Zuverlässigkeit des FTIR bei der Analyse von Plattenepithelkarzinomen im vergleich zu gesunder Schleimhaut evaluiert. Material und Methode: 20 Paraffin-eingebettete histologische Proben von Plattenepithelkarzinomen und korrespondierenden gesunden Schleimhautanteilen wurden der Untersuchung zugeführt. Mit Hilfe des FTIR wurde die räumliche Verteilung der Proteine, Lipide, Carbohydrate, Cholesterole, Nukleinsäuren, Phosphlipide in einer hohen örtlichen Auflösung im Plattenepithelkarzinom und im gesunden Gewebe dargestellt. Zur anschließenden Auswertung der Bilder wurde ein neuer Algorithmus zur multivariaten Bildanalyse entwickelt. Die erhaltenen Bilder wurden anschließend mit den korrespondierenden histologischen Färbungen verglichen. Resultate: Die Untersuchung zeigte, dass es möglich ist exakte Infrarot-Spektren aus paraffinisierten Gewebeproben zu erhalten. Die Darstellung der Gewebe mit dem FTIR zeigte eine exzellente Korrelation zu den histologischen Färbungen und konnte damit Tumorregionen ausreichend exakt darstellen. Dabei konnte der neu entwickelte Algorithmus zur multivariaten Bildanalyse eine Optimierung der Vergleichsergebnisse erzielen. Diskussion: FTIR ist eine moderne analytische Methode zur Darstellung komplexer biologischer Proben durch die Absorption von Infrarot Strahlung ausgehend von Schwingungsübergängen an kovalenten Bindungen. Der entscheidende Vorteil dieser Methode ist die Generierung lokaler molekularer Expressionsprofile ohne Zerstörung des Gewebes und ohne weitere zeitaufwendige Aufarbeitung des Gewebes. Ziel weiterer Studien ist die Untersuchung frischer Gewebeproben und unterschiedlicher Präkanzerosen, sowie unterschiedlicher Differenzierungsstadien. Zusammenfassung: Mit Hilfe des FTIR könnte in Zukunft eine nicht-invasive Methode zur enoralen Diagnostik von malignen Erkrankungen zur Verfügung stehen. V63 Präoperative versus postoperative Radiochemotherapie bei oralen Plattenepithelkarzinomen im Stadium N2 Autor: Dr. Dr. Matthias Kreppel, Institut: Klinik für Mund-, Kiefer- und Plastische Gesichtschirurgie, Universität Köln Tel: +49 221 478 96564, Email: [email protected] Co-Autor: PD Dr. Dr. Martin Scheer; PD Dr. Dr. Daniel Rothamel; Prof. Dr. Hans-Theodor Eich; Prof Dr. Dr. Joachim Zöller, Co-Institut: Klinik für Strahletherapie, Universität Münster Kategorie: Vortrag Einführung: Die präoperative, neoadjuvante Radiochemotherapie (RCT) in Kombination mit einer radikalen Tumoroperation ist bei oralen Plattenepithelkarzinomen mit fortgeschrittenem zervikalen Lymphknotenbefall (N2) eine Therapieoption. Ziel dieser retrospektiven Studie war es zu untersuchen, ob sich durch eine neoadjuvante oder adjuvante Applikation der (RCT) prognostische Unterschiede bei Patienten mit einem oralen Plattenepithelkarzinom und einem zervikalen N2Lymphknotenbefall ergeben. Material und Methode: Es wurden 151 Patienten mit einem oralen Plattenepithelkarzinom der Stadien T2-T4b und zervikalem N2-Status in die Studie eingeschlossen. Insgesamt erhielten 85 eine neoadjuvante, 66 eine adjuvante platinhaltige RCT in Kombination mit einer radikalen Tumoroperation. Die Überlebensanalyse erfolgte mit dem Kaplan-Meier Verfahren. Prognostische Faktoren wurden univariat durch den Log Rank Test und multivariat durch die Cox-Regression ermittelt. Der durchschnittliche Follow up betrug 69 Monate. Resultate: Patienten, die mit einer neoadjuvanten RCT behandelt wurden, wiesen eine signifikant höhere 5-Jahresüberlebensrate auf, als Patienten, die mit einer adjuvanten Radiochemotherapie behandelt wurden. (46,3% vs. 27.4%, p=0,035). Eine Subgruppenanalyse in Abhängigkeit vom TStadium zeigte bei T2N2-Patienten keine Unterschiede (42,3% vs. 41,2%, p=0,871), wohingegen Patienten mit einem T4bN2-Tumor signifikant von einer neoadjuvanten RCT profitierten (37,3% vs. 9,7%, p=0,019). Diskussion: Die neoadjuvante RCT stellt ein effektives Konzept zur Behandlung von Patienten mit oralen Plattenepithelkarzinomen im Stadium N2 dar, wobei die neoadjuvant behandelten Patienten einen signifikanten Überlebensvorteil gegenüber den primär operativ behandelten Patienten aufweisen. Mit steigendem T-Stadium tritt dieser Effekt stärker zu Tage. Wahrscheinlicher Grund dafür ist, dass die neoadjuvante RCT zu einem Downstaging des Primärtumors führt und so eine R0Resektion ermöglicht. Zusammenfassung: Eine neoadjuvante RCT gefolgt von einer Radikaloperation des Tumors ist bei T3/T4 Plattenepitghelkarzinomen der Mundhöhle und ausgedehnten Lymphknotenbefall mit einem deutlichen Überlebensvorteil verknüpft. V64 Chirurgische Konzepte bei Parotistumoren extremer Größe Autor: A. Scholl, Institut: MKG AKh Linz Tel: 0699 193 02207, Email: [email protected] Co-Autor: M.Malek, Co-Institut: Kategorie: Vortrag Einführung: Extrem große Parotistumore sind in Österreich sehr selten geworden. Das Krankengut läßt sich zumeist auf alte, im Allgemeinzustand reduzierte und psychisch beeinträchtigte Patienten reduzieren. Auch in Ländern mit einem niedrigen medizinischen Versorgungsstandard finden sich derartig große Läsionen. Histologisch dominieren pleomorphe Adenome und Zystadenolymphome, wesentlich seltener zeigen sich Azinuszellcarcinome. Material und Methode: An Beispiel von zwei Kasuistiken (85 jähriger Patient mit einem pleomorphen Adenom, 45 jährige afrikanische Patientin mit einem Azinuszellcarcinom) wird das chirurgische Procedere dargestellt. Resultate: Bei Parotistumore von extremer Größe ist das konventionelle Aufsuchen des Hauptstammes des Nervus facialis durch die oft kindskopfgroßen Tumormassen nicht möglich. Es liegen hochgradid veränderte anatomische Verhältnisse vor. Wesentlich einfacher gelingt die Nervdarstellung über das Aufsuchen der peripheren Anteile. Der Gesichtsnerv ist oft stark ausgedünnt und somit schwer zu präparieren. Eine Reduktion der gleichfalls ausgedünnten Hautdecke ist notwendig. Die Entstehung eines Frey Syndroms ist deutlich höher einzuschätzen. Diskussion: Bei Parotistumore von extremer Größe ist das konventionelle Aufsuchen des Hauptstammes des Nervus facialis durch die oft kindskopfgroßen Tumormassen nicht möglich. Es liegen hochgradid veränderte anatomische Verhältnisse vor. Wesentlich einfacher gelingt die Nervdarstellung über das Aufsuchen der peripheren Anteile. Der Gesichtsnerv ist oft stark ausgedünnt und somit schwer zu präparieren. Eine Reduktion der gleichfalls ausgedünnten Hautdecke ist notwendig. Die Entstehung eines Frey Syndroms ist deutlich höher einzuschätzen. Zusammenfassung: Bei Parotistumore von extremer Größe ist das konventionelle Aufsuchen des Hauptstammes des Nervus facialis durch die oft kindskopfgroßen Tumormassen nicht möglich. Es liegen hochgradid veränderte anatomische Verhältnisse vor. Wesentlich einfacher gelingt die Nervdarstellung über das Aufsuchen der peripheren Anteile. Der Gesichtsnerv ist oft stark ausgedünnt und somit schwer zu präparieren. Eine Reduktion der gleichfalls ausgedünnten Hautdecke ist notwendig. Die Entstehung eines Frey Syndroms ist deutlich höher einzuschätzen. V65 Orbitale Komplikation eines dentogenen Abszesses Autor: Dr. Kevin Dauter, Institut: Universitätsklinik und Poliklinik für Mund-, Kiefer- und Plastische Gesichtschirurgie, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg Tel: +493455575245, Email: [email protected] Co-Autor: J. Schubert und A.W. Eckert, Co-Institut: Kategorie: Vortrag Einführung: Odontogene Abszesse stellen auch gegenwärtig einen Großteil des kieferchirurgischen Behandlungsbedarfes. Diese sind in der Regel harmlos, wenn es sich nicht um ein Mehrlogengeschehen bei eingeschränkter Abwehrlage oder um eine Fortleitung handelt. Wir demonstrieren den seltenen Fall einer orbital fortgeleiteten Infektion dentogener Ursache. Material und Methode: Berichtet wird über einen 30-jährigen männlichen Patienten, welcher sich unter der Angabe von seit zwei Tagen bestehenden Schmerzen am rechten Auge in der kieferchirurgischen Ambulanz vorstellte. Klinisch imponierten eine Chemosis und ein Exophthalmus des rechten Auges in Kombination mit einer massiven periorbitalen, hoch dolenten Schwellung. Bei desolatem Zahnstatus fand sich zusätzlich ein Fossa-camina-Abszeß rechts. In der bildgebenden Diagnostik wurde eine Verschattung der rechten Kieferhöhle und eine Orbitaphlegmone verifiziert. Resultate: Therapeutisch erfolgte umgehend die Inzision und Drainage in Intubationsnarkose, begleitet von einer Breitspektrum-Antibiose mit Amoxicillin/Clauvu-lansäure [Mikrobiolgie: Peptstreptococcus und Prevotella-Spezies, beide auf das verabreichte Antibiotikum empfindlich]. Zwei Tage nach der Inzision konnte ein Rückgang der peiorbitalen Schwellung und des Exophthalmus beobachtet werden. Schließlich hat sich der Patient selbst entgegen ärztlichen Rates am dritten postoperativen Tag entlassen. Diskussion: Es werden verschiedene Wege einer Fortleitung eines odontogenen Abszesses in die Orbita beschrieben. Sicherlich fand im konkreten Fall eine Weiterleitung über den Sinus maxillaris und die Fissura orbitalis inferior statt. Die präoperativen Leukozytenwerte von 12,35 Gpt/l könnten als Ursache dafür gesehen werden, dass der Patient erst recht spät die Fachklinik aufsuchte. Die ursächliche odontogene Problematik ist dem Patienten sicher nicht entsprechend bewusst gewesen. Zusammenfassung: Fortgeleitete oder Mehrlogenabszesse dentogenen Ursprungs können auch heute noch tödlich verlaufen. In derartigen Fällen gilt es, die chirurgische Intervention mit einer möglichst gezielten Breitspektrum-Antibibiose und klinischer Observatio zu ergänzen. V66 Monitoring und Therapie bei Schädigungen des Nervus Opticus Autor: Paul Schumann, Institut: Abteilung für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie, Medizinische Hochschule Hannover Tel: 0049(0)5119673147, Email: [email protected] Co-Autor: Horst Kokemüller, Frank Tavassol, Daniel Lindhorst, Harald Essig, Martin Rücker, Nils Claudius Gellrich, Co-Institut: Kategorie: Vortrag Einführung: In der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie ergeben sich in der Traumatologie, der onkologischen Chirurgie und bei kraniofazialen Rekonstruktionen häufig Berührungspunkte mit der prächiasmatischen Sehbahn. Aus diesem Grund sind diagnostische Konzepte und Behandlungsstrategien in Bezug auf Sehbahnschädigungen unerlässlich. Material und Methode: Aus verschiedenen Gründen (Bewusstlosigkeit, Morphinmediaktion, massive Schwellungen) ist die klinische Sehbahnfunktionstestung oftmals nicht aussagekräftig. In diesen Fällen haben wir Blitz-visuell-evozierte-Potentiale (VEP) und Elektroretinogramme (ERG) als verlässliche elektrophysiologische Untersuchungen etabliert. Im Anschluss ist in Abhängigkeit der Untersuchungsergebnisse eventuell in Kombination mit einer multiplanar rekonstruierten Dünnschichtcomputertomographie unmittelbar die Indikation für oder gegen eine Therapie zu stellen. Resultate: VEP und ERG bieten sowohl in der Primärdiagnostik als auch intraoperativ während rekonstruktiven Maßnahmen die Möglichkeit, eindeutige Aussagen im Hinblick auf eine intakte, pathologisch veränderte oder fehlende Leitfähigkeit der Sehbahn zu treffen. Daraus ergeben sich gegebenenfalls in Verbindung mit der klinischen und radiologischen Diagnostik die weiteren konservativen oder chirurgischen Therapieoptionen, um insbesondere sekundäre Sehbahnschäden zu vermeiden. Diskussion: Die konservative Therapie der Wahl des traumatischen Sehnervschadens besteht in der Hochdosiscortisontherapie, chirurgische Therapiemöglichkeiten bestehen in der Entlastung des orbitalen Kompartiments im Fall eines Retrobulbärhämatoms oder in der Freilegung des intrakanalikulären Sehnervenabschnitts beim computertomographisch nachgewiesenen Trauma im Bereich des knöchernen Sehkanals bzw. der posterioren Orbita. Dabei ist besonderes Augenmerk auf den Zeitfaktor zu legen. Zusammenfassung: Moderne Therapiekonzepte in der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie erfordern somit die differenzierte Auseinandersetzung mit der Diagnostik und Therapie der traumatischen Sehnervschädigung mit dem übergeordneten Ziel des Erhalts der Sehfunktion. V67 Humane Amnionmembran bei Primär- und Sekundäroperationen von Orbitawanddefekten Autor: Priv.-Doz. Dr. Dr. Marco Kesting, Institut: Klinik für Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie, TU München Tel: 0049-89-41402932, Email: [email protected] Co-Autor: Priv.-Doz. Dr. Dr. Andreas Kolk, Prof. Dr. Dr. Klaus-Dietrich Wolff, Dr. Dr. Nils Rohleder, CoInstitut: Kategorie: Vortrag Einführung: Bulbusmotilitätsstörungen und Doppelbilder sind häufige Begleiterscheinungen ausgedehnter Orbitawanddefekten. Jedoch werden sie auch vermehrt nach Orbitawandfrakturen, die mit einem Titangitter versorgt wurden, beobachtet. Hierbei liegt die Ursache in postinterventionellen Narbenzügen, die die Gitterstruktur mit intraorbitalen Gewebe verkleben lassen. In verschiedenen experimentellen und klinischen Studien konnten jüngst die antiadhäsiven und narbenhemmenden Eigenschaften des Amnionepithels herausgearbeitet werden. Material und Methode: Die Studie schloss insgesamt 18 Patienten ein. Davon wurden 8 Patienten aufgrund eines Orbitawanddefektes primär mit einem Amnion-laminierten Titangitter versorgt, bei 10 Patienten wurde eine sekundäre Adhäsiolyse mit Amnionmembran bei stattgehabter Orbitawandrekonstruktion durchgeführt. In der letztgenannten Patientenpopulation musste das Vorliegen von Narbengewebe durch eine MRT-Bildgebung gesichert sein. In einem dreimonatigen postoperativen Follow-up wurden die Patienten ophthalmologisch, besonders bezüglich der Bulbusmotilität und Diplopie, nachuntersucht. Resultate: Die Bulbusmotilitätsstörungen verschwanden bei 14 Patienten (8/8 bei Primärversorgung, 6/10 bei Sekundärversorgung) vollkommen, zwei zeigten noch Defizite, zwei wiesen keine Verbesserung auf. Diskussion: Die Studie ergab, dass kryokonservierte humane Amnionmembran ein wenig immunogenes antiadhäsives Biomaterial zur Narbenprophylaxe nach Operation von Orbitawanddefekten darstellt. Über 85% der mit Amnionmembran behandelten Patienten zeigten eine deutliche Befundverbessung oder ein Verschwinden der Beschwerden. Bei den verbleibenden Patienten scheinen unkalkulierbare Faktoren wie die Weichteilatrophie der Orbita die dominierende Rolle für die persistierende Doppelbildproblematik zu spielen. Zusammenfassung: Die Anwendung kryokonservierter humaner Amnionmembran zur Vermeidung von Adhäsionen und Bulbusmotilitätsstörungen nach Orbitawandkorrekturen zeigte viel versprechende Erfolge. V68 Einfluss von Kinesio Tape auf den postoperativen Verlauf von Schwellung, Schmerzen und Trismus nach operativer Versorgung von Unterkieferfrakturen Autor: Oliver Ristow, Institut: Universität München Tel: 01775330000, Email: [email protected] Co-Autor: Christoph Pautke, Lilian Hanefeld, Bettina Hohlweg-Majert, Co-Institut: Medizin&Ästhetik Kategorie: Vortrag Einführung: Schwellung, Schmerz und Trismus sind häufige, die Lebensqualität der Patienten beeinflussende Nebenwirkungen der chirurgischen Unterkieferfrakturenversorgung. Trotz zahlreicher Versuche die postoperative Morbidität zu reduzieren, wurde bis heute keine Methode gefunden, die diese postoperativen Folgen signifikant, ohne das Vorkommen von möglichen unerwünschten Nebenwirkungen kontrolliert. Ziel dieser Studie war es zu überprüfen, ob die Anwendung von Kinesio Tape (K-Tape) nach chirurgischer Frakturenversorgung des Unterkiefers das Auftreten von Schwellung, Schmerz und Trismus verringern kann. Material und Methode: 24 Patienten mit unilateraler Kieferfraktur wurden prospektiv, randomisiert in unsere Studie aufgenommen. Teilnehmer wurden in 2 Gruppen aufgeteilt. Patienten in Gruppe 1 (n=12) wurden postoperativ mit K-Tape versorgt. Die Tapeanlage erfolgte direkt nach der Operation und wurde für mindestens fünf Tage beibehalten. Gruppe 2 dienste als Kontrollgruppe (n=12) in der die Patienten nicht getapt wurden. Gesichtsschwellung wurde durch eine Fünf-Linien-Messung zu sechs Messzeitpunkten (preoperativ, postoperativ, ein, zwei, drei, sieben Tage postoperativ) quantifiziert. Schmerz wurde mittels einer 10-stufigen visuellen Analogskala (VAS) beurteilt. Maximale Interinzisaldistanz wurde zur Trismusbeurteilung herangezogen. Außerdem wurden das objektive Empfinden und die Zufriedenheit der Patienten erfragt. Resultate: Die Anwendung von K-Tape beeinflusst signifikant die Entstehung von postoperativen Schwellungen nach unilateraler Unterkieferfrakturversorgung. Insbesondere innerhalb der ersten drei postoperativen Tage war die Schwellung um einen hohen Prozentsatz geringer. Obwohl Schmerz und Trismus durch die Anlage von K-Tape nicht signifikant beeinflusst werrden, empfinden die Patienten eine geringere Morbidität als ohne Kinesio Tape. Diskussion: Maßnahmen zur Reduktion der postoperativen Morbidität nach Unterkieferfrakturversorgungen sind für eine schnelle Rehabilitation von großer gesundheitlicher und ökonomischer Bedeutung. Bisher sind keine Massnahmen bekannt, die zu einer signifikanten Verbesserung der postoperativen Morbidität ohne mögliche Nebenwirkungen führen. Kinesio Tape hat seinen Ursprung in der Sportwissenschaft, wird aber auch zur Behandlung tumorassoziierter Lymphödeme verwendet. Die Nutzen des K-Tapes nach mund-, kiefer- und gesichtschirurgischen Operationen ist nach unserem Wissen noch nicht untersucht worden. Zusammenfassung: Die Anlage von Kinesio Tape nach operativer Versorgung von Unterkieferfrakturen ist ein vielversprechender, einfacher, ökonomischer Ansatz der ohne systematische Nebenwirkungen weltweit umgesetzt werden kann, die Lebensqualität der Patienten verbessert und ggf. die postoperative Morbidität verringert. V69 Gegenüberstellung unterschiedlicher Osteosyntheseverfahren bei Frakturen im interforaminären Unterkieferbereich Autor: Dr. Johannes Hachleitner, Institut: Klinik für MKG-Chirurgie, LKH Salzburg Tel: 0043 676 3831471, Email: [email protected] Co-Autor: DDr. Darshan Singh, DDr. Philip Leitgeb, Dr. Christian Brandtner, Prof. DDr. Alexander Gaggl, Co-Institut: Kategorie: Vortrag Einführung: Seit mehr als 3 Jahrzehnten kommen in der Versorgung von interforaminären Unterkieferfrakturen neben (Mini)-Platten und konventionellen Zugschrauben Ankerschrauben zur Anwendung. Material und Methode: Ankerschrauben sind Zugschrauben, die durch den Einsatz von bikonkaven Beilagscheiben in allen -auch beliebig flachen-Winkeln zur Knochenoberfläche gesetzt werden können. Die Beilagscheibe verhindert eine Perforation des Schraubenkopfs in die Spongiosa sowie Aussprengungen bzw. Frakturen der Corticalis durch denselben mit Verlust der Stabilität. Im Zeitraum von 2000 bis 2010 wurden 95 Patienten mit Frakturen im interforaminären Bereich des Unterkiefers mit Ankerschrauben oder Miniplatten alleine oder in Kombination versorgt und nachuntersucht. Resultate: Hinsichtlich Exaktheit der Wiederherstellung der Unterkieferform und Sicherheit der Stabilität konnten mit dem Einsatz von Ankerschrauben signifikant bessere Ergebnisse erzielt werden als mit dem alleinigen Einsatz von Miniplatten. Diskussion: Die biomechanischen Eigenschaften der Ankerschraube ermöglichen die osteosynthetische Sicherung einer exakten Reposition im Sinne einer Kompressionsosteosynthese. Auch kleine Fragmente im Bereich von Trümmerfrakturen können auf diese Weise anatomisch exakt und sicher fixiert werden. Bei alleiniger Anwendung von Miniplatten kann das Ergebnis der Repostion nicht immer osteosynthetisch umgesetzt werden -mit entsprechenden Auswirkungen auf Occlusion und Stabilität. Zusammenfassung: Ankerschrauben ermöglichen eine technisch einfache und sichere Osteosynthese von Frakturen -insbesondere auch Trümmerfrakturen- im interforaminären Unterkieferbereich. V70 Minimal invasive, PET/CT navigierte Biopsien in der intraconalen Region - eine klinisch gut erprobte Methode Autor: Reinbacher K E, Institut: MKG Chirurgie Graz Tel: 0650 2269933, Email: [email protected] Co-Autor: Pau M, Feichtinger M, Co-Institut: Kategorie: Vortrag Einführung: PET/CT fusionierte Bildgebung ist eine etablierte Methode zur präoperativen Befunderhebung. In der Kopf-Halsregion sind Raumforderungen oft nicht leicht zugänglich für Biopsien. Zur definitiven Therapieentscheidung benötigt der Chirurg eine histologische gesicherte Diagnose, auch wenn die Läsion in Nahbeziehung zu vitalen Strukturen steht und darüber hinaus auch in ästhetisch anspruchsvollen. Auf der Suche nach einer minial invasiven Möglichkeit der intraconalen Biopsie, haben wir uns für eine navigierte Methode entschieden Material und Methode: In Intubationnarkose werden mit Hilfe von Biopsienadeln intraconale Raumforderungen biopsiert. Zuvor wurde eine aktuelle PET und CT Untersuchung fusioniert, um nach Bild-Patienten Referenzierung, die Biopsienadel navigiert führen zu können. Resultate: Die in die Gruppe eingeschlossenen 6 Fälle konnten nach komplikationslosem Eingriff erfolgreich einer adäquaten Therapie zugeführt werden. Diskussion: Die histologisch gesicherte Diagnose ist das Fundament jeder Tumorbehandlung, sowohl der konservativen als auch der chirurgischen. Durch die sichere Diagnose kann der Patient über den notwendigen operativen Zugang, die Notwendigkeit der Sicherheitsabstände der Resektion und den möglichen Funktionsverlust auf Grund der Operation aufgeklärt werden. Die möglichen Pathologien können so nach aktuellem Wissensstand optimal behandelt werden. Zusammenfassung: Auf Grund der erfolgreichen Eingliederung der Methode in unser Therapieprotokoll, kann die PET/CT navigierte Biopsie in der intraconalen Region als klinisch erprobte Methode präsentiert werden. V71 Vergleich dreier Osteosynthesearten bei Kieferwinkelfrakturen hinsichtlich der Metallentfernungshäufigkeit Autor: Dr. Martin Strasz, Institut: MKG-Chirurgie Medizinische Universität Wien Tel: 436801240773, Email: [email protected] Co-Autor: , Co-Institut: Kategorie: Vortrag Einführung: In dieser retrospektiven Studie wurden drei Osteosyntheseverfahren (Osteosynthese mit einer Miniplatte, mit zwei Miniplatten und mit einer Medartis Trilock 4-Loch-Kieferwinkelplatte) zur Behandlung von Kieferwinkelfrakturen hinsichtlich der Häufigkeit von Metallentfernungen verglichen. Material und Methode: Im Zeitraum von Jänner 2005 bis Dezmber 2011 wurden 192 Patienten (165 Männer im Alter von 28,5 +- 12,5 und 27 Frauen im Alter von 37,0 +- 22,0 Jahren) mit 202 Kieferwinkelfrakturen an der Universitätsklinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie, Medizinische Universität Wien, operativ versorgt und in die dargelegte Studie eingeschlossen. Ausgeschlossen wurden pathologische Frakturen, Trümmerfrakturen oder andere Versorgungsarten als die drei genannten. Resultate: Von 202 Kieferwinkelfrakturen wurden 37 mit zwei Platten versorgt, wovon bei 32,4% eine Metallentfernung durchgeführt wurde. Von 74 mit einer Platte versorgten Kieferwinkelfrakturen wurde in 20,3% der Fälle das Osteosynthesematerial entfernt. Unter 91 mit einer 1,3 mm dicken Medartis Trilock 4-Loch-Kieferwinkelplatte versorgten Frakturen war in 11% der Fälle eine Metallentfernung nötig. Die Art der Osteosynthese hatte signifikanten Einfluss auf die Notwendigkeit zur Metallentfernung (Logistisches Regressionsmodell, Likelihood ratio test p=0,0231), ebenso die Plattendicke (Logistisches Regressionsmodell, Likelihood ratio test p=0,0097). Von den mit einer Platte versorgten Kieferwinkelfrakturen hatten 34 Platten eine Plattendicke von 1,3 mm oder weniger, während die restlichen 40 Platten 1,5 mm dick waren. Unter den 34 dünneren Platten wurden ebenfalls nur 11,8 % Metallentfernungen durchgeführt, während von den 40 dicken Platten 27,5 % wieder entfernt wurden. Diskussion: Dicke Platten haben eine signifikant höhere Zahl an Metallentfernungen zur Folge. Zusammenfassung: Der Einsatz von eigens für den Kieferwinkel entwickelten Platten mit einer Plattenstärke von 1,3 mm führt zu weniger Metallentfernungen. V72 Der Einfluß von kontrolliert freigesetztem BMP-7 auf die chondrogene Regeneration: eine in vivo Untersuchung Autor: R. Smeets1 Institut: 1 Klinik und Poliklinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf Co-Autor: H. Hanken1, A. Kolk2, M. Blessmann1, D. Rothamel3, J. Handschel4 , W. Eichhorn2, M. Heiland1 Co-Institut: 2 Klinik und Poliklinik für Mund-Kiefer- und Gesichtschirurgie, Technische Universität München 3 Klinik für Zahn-, Mund-, Kiefer- und Plastische Gesichtschirurgie; Universitätsklinik Köln 4 Klinik für Mund-, Kiefer- und Plastische Gesichtschirurgie, Universitätsklinikum Düsseldorf Kategorie: Vortrag Einführung: Die Wiederherstellung von Knorpeldefekten ist schwierig. Unterschiedliche aktuell bestehende Behandlungsmöglichkeiten wie das Knorpeltransplantat oder das im Labor gezüchtete Knorpeltransplantat weisen eine starke Degeneration unter mechanischer Belastung auf. Hierbei mangelt es vor Ort häufig an einer ausreichenden regenerativen Eigenkapazität des eingebrachten Gewebes. Die endogene Regeneration kann durch den Einsatz von Wachstumsfaktoren optimiert werden,, die über einen verlängerten Zeitraum kontrolliert freigesetzt werden. In vitro konnte bereits gezeigt werden, dass durch die kontrollierte Freisetzung von BMP-7 (OP-1) eine gesteigerte Expression knorpel-spezifischer Matrix-Bestandteile (Kollagen Typ-II und Proteoglycane) erzielt werden kann. Ziel der vorliegenden Untersuchung ist die Evaluation der in vitro Daten in einem geeigneten in vivo Modell. Material und Methode: Humane Chondrozyten wurden im Rahmen endoprothetischer Eingriffe (Kniegelenke) extrahiert und in Kultur gegeben. Die kultivierten Chondrozyten wurden in definierter Zahl (2 x 105 Zellen/ml) in ein Kollagen Typ-I Gel eingebracht. Das Gel wurde zusätzlich mit PLGA(Polylactid) Mikrosphären versetzt, die mit BMP-7 (500 ng/ml Gel) beladen waren (Gruppe 1). Die Mikropartikel wiesen eine mittlere Größe von 50 µm auf. Eine kontrollierte Freisetzung von BMP-7 aus den Mikrosphären konnte bereits in vitro nachgewiesen werden. Das beladene Kollagen-Gel wurde subkutan in ein Nacktmaus-Modell (BALBc-Mäuse) implantiert. Als Kontrollgruppen diente ein solitäres Kollagen I Gel (Gruppe 2), sowie ein Kollagen I Gel, das mit bloßen Mikrosphären (Gruppe 3) beladen war. Nach 6 Wochen erfolgte die Opferung der 12 Tiere. Die Proben wurden in Paraffin eingebettet und der histologischen (HE- und Safranin-O Färbungen), immunhistochemischen (COL-II), sowie molekularbiologischen (RT-PCR zum Nachweis der Genexpression für COL-II und Aggrecan) Untersuchung zugeführt. Resultate: Gruppe 1 wies zum Untersuchungszeitpunkt eine gesteigerte Expression von Coll-II auf (Median bei 0,242 fg / fg ß-Aktin), während diese in den beiden Kontrollgruppen mit 0,134 fg bzw. 0,131 fg / fg ß-Aktin niedriger lag. Bei den Vergleichen der histologischen und immunhistochemischen Färbungen konnte ein vermehrtes quantitatives Auftreten in der Verum Gruppe von COL-II und Proteoglycanen beobachtet werden. In einer semiquantitativen Analyse zeigten sich allerdings keine statistisch signifikanten Werte. Diskussion: xxx Zusammenfassung: Die hohen Erwartungen der kontrollierten Freisetzung von BMP-7 auf die knorpelige Differenzierung aus den in vitro Untersuchungen konnten in vivo nicht bestätigt werden. Trotz einer erhöhten Expression von Collagen II konnten histologisch keine signifikanten Unterschiede nachgewiesen werden. Eine mögliche Erklärung hierfür könnte in der beschleunigten Freisetzung innerhalb einer biologischen Umgebung liegen. Darüber hinaus müssen Kollagen I Träger bei der knorpeligen Regeneration in vivo kritisch betrachtet werden. V73 Induktion der Bisphosphonat-assoziierten Kiefernekrose im Göttingen Minipig Grosstiermodell Autor: Christoph Pautke, Institut: Universität München Tel: +491793282291, Email: [email protected] Co-Autor: Jochen Weitz, Thomas Tischer, Sven Otto, Kilian Kreutzer, Co-Institut: Technische Universität München Kategorie: Vortrag Einführung: Die Bisphosphonat-assoziierte Kiefernekrose (BAK) ist eine unerwünschte Nebenwirkung bei dauerhafter Bisphosphonattherapie. Sie tritt am häufigsten (Inzidenz von bis zu 20%) bei Patienten auf, die Bisphosphonate (BP) intranenös im Rahmen ihrer supportiven onkologischen Behandlung bei Knochenmetastasen verabreicht bekommen. Bisher existiert kein Grosstiermodell, um die Pathogenese, neue Therapieansätze oder die Prophylaxe dieser Erkrankung zu erforschen. Das Ziel dieser Studie war es daher, ein einfach zu reproduzierendes und sicheres Grosstiermodell für die Erkrankung der BAK zu etablieren. Material und Methode: Hierzu wurden 10 Göttingen Minipigs (2 Jahre alt, durchschn. Gewicht 38 kg) in zwei Gruppen (n=5) aufgeteilt. Gruppe 1 bekamen über einen Zeitraum von 6 Wochen wöchentliche BP-Infusionen (Zoledronsäure, 2mg pro Tier, entspricht 0,05 mg/kg Körpergewicht) verabreicht. Gruppe 2 erhielt Infusionen mit NaCl. Nach 6 Wochen wurden den Tieren in beiden Gruppen unter Intubationsnarkose insgesamt 6 Zähne gezogen (P1, P2, M1 jeweils im Ober- und Unterkiefer bei zufälliger Seitenauswahl). Die Tiere in Gruppe 1 erhielten im Anschluss für weitere 10 Wochen wöchentliche BP-Infusionen. 10 Wochen postoperativ wurden die Tiere geopfert. Resultate: Sämtliche Tiere der Gruppe 1 wiesen Wundheilungsstörungen mit freiliegendem Knochen an mindestens 3/6 Extraktionsalveolen auf. Kein Tier der Kontrollgruppe 2 zeigte Wundheilungsstörungen mit exponierten Kieferknochen. In der computertomographischen Untersuchung zeigten sich in Gruppe 1 keine knöcherne Konsolidierung der Extraktionsalveolen in 90% (27/30), wohingegen in der Kontrollgruppe lediglich 6% nicht knöchern durchbaut waren (2/30). Histologische Anzeichen einer Osteonekrose war in nahezu allen Extraktionsalveolen in Gruppe 1 nachweisbar (29/30). Dagegen war keine einzige Nekrose in der Gruppe 2 vorhanden (0/30). Diskussion: Aufgrund der Unterschiede im Knochenstoffwechsel und im Knochenaufbau erscheinen Kleintiermodelle ungeeignet, die Zusammenhänge der Bisphosphonatwirkung und der Ausbildung einer Kiefernekrose zu untersuchen. Bislang existierte kein Grosstiermodell für eine Bisphosphonatassoziierte Kiefernekrose. Es handelt sich um das erste Grosstiermodell, in dem eine sichere Induktion einer Kieferosteonekrose durch Bisphosphonatgabe und Zahnextraktion ohne weitere Comedikationen gelingt. Zusammenfassung: Diese Studie beweist den ursächlichen Zusammenhang der Entwicklung einer Kiefernekrose durch BP-Administration. Ein sicheres und reproduzierbares Grosstiermodell ist ein wichtiger Schritt, um die Pathogenese, neue Therapieansätze und prophylaktische Massnahmen im Rahmen der Behandlung der BAK zu erforschen. V74 Dentale Rekonstruktion nach Mikrochirurgie im Kopf /Halsbereich - 2006 bis 2009 Autor: Reinbacher KE, Pau M, Feichtinger M, Institut: MKG Chirurgie Graz Tel: 0650 2269933, Email: [email protected] Co-Autor: Pau M, Feichtinger M,, Co-Institut: Kategorie: Vortrag Einführung: Die Behandlung von TumorpatientenInnen ist eine interdisziplinäre Herausforderung, in deren Mittelpunkt der Patient/die Patientin steht. Die Ausgangssituation nach mikrochirurgischen Eingriffen in der Kopf-Halsregion unterscheidet sich von der einer nicht Operierten. Die gängigen prothetischen Konzepte müssen an unphysiologische Situationen adaptiert werden. Die orale Rehabilitation wird speziell im Hinblick auf implantatgetragene Versorgungen erörtert. Die spezifischen Bedürfnisse von PatientInnen nach Radiochemotherapie sowie die Erschwernisse der Eingliederung von herkömmlicher Prothetik in heterotopes Gewebe müssen beachtet werden. Material und Methode: 240 (92 weibliche, 148 männliche) Patientenfälle, bei einem Durchschnittsalter von 58 Jahren wurden retrospektiv bearbeitet und im Hinblick auf erfolgter dentaler Rekonstruktion ausgewertet. Resultate: 240 PatientInnen wurden im Zeitraum von 2006 bis 2009 operiert, davon konnten 43 mit einer implantatgetragenen Arbeit versorgt werden. Den PatientInnen wurden 154 Implantate gesetzt, davon wurden 6 Implantate, auf Grund von nicht erfolgter Osseointegration, verloren. 65,1 % der Patienten benötigten eine präprothetischen Eingriff. Diskussion: Trotz erhöhtem Komplikationsrisiko kann Patienten eine implantatgetragene Zahnversorgung zur Funktionswiederherstellung angeboten werden. Mit konservativen Therapieschemata finden sowohl festsitzende als auch bedingt abnehmbare Lösungen Ihre Anwendung. Zusammenfassung: Die dentale Rekonstruktion nach Tumorresektion und mikrovaskulärer Transplantation war für erfahrene oder motivierte BehandlerInnen möglich. Die Patienten erlangten nicht nur eine Funktionswiederherstellung, sondern erfuhren dadurch auch die Wiedereingliederung in einen möglichen Alltag. V75 Mein komplexester Tumorfall – und wie wir ihn gelöst haben Autor: A. Gaggl (Salzburg) Kategorie: Vortrag V76 Mein komplexester Tumorfall – und wie wir ihn gelöst haben Autor: G. Santler (Wels) Kategorie: Vortrag Dargestellt wird der Fall eines 33-jährigen Patienten, der mehrere Jahre nach erfolgeicher Therapie eines Schilddrüsenkarzinoms mit einem ausgedehnten adenoidzystischen Karzinom der Kieferhöhle vorstellig wurde. Der Tumor füllte die Kieferhöhle aus und infiltrierte die Orbita und die Mundschleimhaut. Die Therapie umfasste die radikale Resektion mit Exenteratio orbitae, Rekonstruktion mittels ScapulaLatissimus dorsi Lappen und anschließender Radiatio. Sekundäreingriffe waren in Form von Volumenaugmentation der Orbita, Entfernung des Osteosynthesematerials und Implantatinsertion notwendig. Ein p.s.-Heilung erzwang die Entfernung des Orbitaaugmentats und eine weitere mikrochirurgische Neukonturierung der Wange und Orbita mit einem zweiten Latissimus dorsi-serratus anterior Lappen. Weiters erleichterte die Anfertigung einer Orbita-Epithese durch die MKG-Abteilung des AKH Linz den sozialen Umgang. Während die Sanierung des primären Tumorbefalls gelang, mußte nach nunmehr 3 Jahren eine pulmonale Filisierung festgestellt werden, die einer Chemotherapie zugeführt wurde. V77 Mein komplexester Tumorfall – und wie wir ihn gelöst haben Autor: H. Kärcher (Graz) Kategorie: Vortrag V78 Mein komplexester Tumorfall – und wie wir ihn gelöst haben Autor: M. Rasse (Innsbruck) Kategorie: Vortrag