P1 Unterkieferaugmentation mittels „Leap

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P1 Unterkieferaugmentation mittels „Leap-frog“ Technik
Autor: Lichtenstein, JT, Institut: MKG Medizinische Hochschule Hannover
Tel: +49-511-532-4749, Email: [email protected]
Co-Autor: Kloppenburg, H., Essig, H., Krause, J-T., Bormann, K-H., Gellrich, N.-C., Co-Institut:
Kategorie: Poster
Einführung: Die implantologische Versorgung des atrophierten Kiefers stellt eine alltägliche
Herausforderung in der kieferchirurgischen Therapie dar. Zur Erweiterung des Knochenangebotes im
anterioren Unterkiefer ist die sogenannte „Leap-Frog" Methode eine Ergänzung der konventionellen
Augmentationsverfahren. Dabei wird ein monokortikaler Span aus dem kaudalen Bereich des
interforaminären Unterkiefers auf Höhe des Alveolarfortsatzes transplantiert.
Material und Methode: Zunächst wurde die ideale Implantatposition nach dem Konzept des
"backward plannings" im dreidimensionalen Bilddatensatz (CT oder DVT) ermittelt. Über einen
krestalen Zugang, unter Darstellung der Nn. mentales erfolgte die Präparation der interforaminären
Mandibula. Mittels Piezo-elektrischem Device und Dentin- bzw. Knochenmeißel wurde kaudal des
Alveolarfortsatzes ein rein monokortikaler Knochenspan gehoben. Es folgte die rotationsstabile
Fixation des Knochentransplantates im streng subperiostal präparierten Empfängerbettauf Höhe des
Alveolarfortsatzes. Mit autologem Knochenmehl, welches mittels Knochenschaber (Bone scraper) aus
der Kinnregion gewonnen wurde, erfolgte die Verfugung der Übergänge zum originären Unterkiefer.
Nach Abdecken des Transplantates mittels Kollagenmembran erfolgte der mehrschichtige,
speicheldichte Wundverschluss.
Resultate: Insgesamt wurden in einem Zeitraum von 5 Jahren 6 Patienten mittels „Leap-Frog"-Technik
versorgt. Die Knochentransplantate wurden alle gut inkorporiert, so daß sämtliche Patienten im
Verlauf erfolgreich implantologisch versorgt werden konnten. Es traten keine Entzündungen oder
Transplantatverluste auf. Bei keinem der Patienten kam es zu bleibenden Hyp- oder Dysästhesien im
Versorgungsgebiet des N. mentalis.
Diskussion: Die hier vorgestellte Technik ist ein Augmentationsverfahren, welches - selbst bei deutlich
erschwerten präimplantologischen Voraussetzungen - eine hohe Erfolgsrate bei geringer
perioperativer Morbidität ermöglicht. Dies lässt sich zum einen auf den regional limitierten Ansatz
zurückführen, zum anderen auf den Verzicht der Anwendung allogener Knochenersatzmaterialen.
Das Patientenkollektiv erlaubt jedoch keine statistisch valide Aussage hinsichtlich Vorteile und Risiken
der Methode, so dass weitere Untersuchungen notwendig sind.
Zusammenfassung: Die hier vorgestellte Technik ist ein Augmentationsverfahren, welches - selbst bei
deutlich erschwerten präimplantologischen Voraussetzungen - eine hohe Erfolgsrate bei geringer
perioperativer Morbidität ermöglicht. Dies lässt sich zum einen auf den regional limitierten Ansatz
zurückführen, zum anderen auf den Verzicht der Anwendung allogener Knochenersatzmaterialen.
Das Patientenkollektiv erlaubt jedoch keine statistisch valide Aussage hinsichtlich Vorteile und Risiken
der Methode, so dass weitere Untersuchungen notwendig sind.
P2 Das Rhabdomyom- gutartiger im vorliegenden Fall
symptomreicher Tumor mit grosser Raumforderungstendenz
Autor: Helmut Kahr, Institut: MKG-Chirurgie Graz
Tel: 06648596968, Email: [email protected]
Co-Autor: Günter Schultes,*Alfred Beham, Lucia Gerzanic, , Hans Kärcher, Co-Institut: Inst. für
Pathologie Graz
Kategorie: Poster
Einführung: Rhabdomyome gehören zu den seltensten Tumoren des menschlichen Körpers. Ihren
Ursprung haben diese Tumoren in der quergestreiften Muskulatur (Skelett- oder
Herzmuskel).Rhabdomyome kommen meist im Herzmuskel aber,wenn auch seltener,im Kopf-HalsBereich vor – bei Kindern als sogenannte „fetale Rhabdomyome“, bei Erwachsenen als „adulte
Rhabdomyome“.
Material und Methode: Im vorliegenden Fall handelt es sich um einen 67 jährigen Patienten, der
wegen seit 6 Monaten zunehmenden Schluckbeschwerden, Sprachveränderung im Sinne einer
klosigen Sprache, sowie vermehrten Speichelfluss und Schnarchen vorstellig wurde. In der
Schlaflaboruntersuchung war die Schnarchsymptomatik mit Atemaussetzern von ca. 16x/Stunde
(jeweils über 30 sec.) verbunden. Weiters war anästhesiologischerseits der Tumor ein zunehmendes
Intubationshindernis bzw.-risiko.
Resultate: Das MRT der Halsregion zeigt einen 6 x 4,2 x 3,2 cm haltenden glatt berandeten
Weichteiltumor. Es zeigte sich eine solide Raumforderung in der Region der Glandula submandibularis
links mit einer Ausdehnung nach kranial und parapharyngeal. Zusätzlich war eine Signalalteration des
linksseitigen Zungengrundes und Mundbodens vorhanden. Es zeigten sich keine Zeichen einer
rezenten Einschmelzung und keine Abszessformationen, jedoch suspekte Verkalkungen innerhalb der
Läsion. In Allgemeinanästhesie wurde eine Tumorexstirpation des lobulär angeordneten,
makroskopisch Nierengewebe imitierenden,Tumors durchgeführt. Die Operation erfolgte über einen
submandibulären Zugang und gestaltete sich schwierig, da mehrere Tumornester zwischen den
Muskelschichten der Mundbodenmuskelatur herausgelöst werden mussten. Über einen enoraler
Zugang konnten weitere Teile des Tumors entfernt werden. Eine intraoperative SchnellschnittUntersuchung ergab die Diagnose Rhabdomyom. Postoperativ haben sich sämtliche Symptome
vollständig zurückgebildet. Der Patient war bereits bei der Nahtentfernung nach 10 Tagen,
beschwerdefrei.
Diskussion: Die Therapie der Wahl bei Rhabdomyomen stellt die chirugische Entfernung der
Veränderung dar. Vierteljährliche Nachkontrollen sind aufgrund der zwar seltenen, jedoch möglichen
Rezidive vorgesehen. Differentialdiagnostisch stehen dem Rhabdomyom die Aggressive Fibrose,
Neurofibrom, Sarkoidose, lymphoproliferative Erkrankung (Castlman disease), chronische
inflammatorische Erkrankung oder Amyloidose gegenüber.
Zusammenfassung: Rhabdomyome gelten als eine der seltensten Tumoren des menschlichen
Körpers. Dieser gutartige Tumor kommt meist im Herzmuskel- oder Skelettmuskelgewebe vorwiegend
kardial, seltener in der Kopf- Halsregion und als Rarität multilokulär vor. Dieser häufig sich
symptomlos verhaltenede Tumor, macht jedoch gelegentlich durch seine Raumforderungstendenz
Probleme und ist operativ zu behandeln.
P3 Qualität in der Tumorchirurgie
Autor: M. Schanbacher, Institut: MKG
Tel: 0316 385 81228, Email: [email protected]
Co-Autor: H. Kärcher, Co-Institut:
Kategorie: Poster
Einführung: Im Jahr 2010 wurden alle interdisziplinären Tumorkonferenzen am LKH Univ. Klinikum
Graz in das Krankenhausinformationssystem (KIS- openMEDOCS) übertragen und mit einer
Geschäftsordnung, die die Verantwortlichkeiten regelt, zur Abhaltung von Tumorkonferenzen,
versehen. Insgesamt gibt es mittlerweile 12 Tumorkonferenzen an denen alle Pflichtfächer Innere
Medizin/ Hämatoonkologie, Radioonkologie, Radiodiagnostik, Pathologie und das zuständige
Organfach verpflichetend teilnehmen. Die Tumorkonferenz der Klinischen Abteilung für Mund-,
Kiefer- und Gesichtschirurgie findet zweiwöchentlich statt.
Material und Methode: In der Tumorkonferenz der Klinischen Abteilung für Mund-, Kiefer- und
Gesichtschirurgie werden alle malignen Tumore der Region vom Case Manager der Klinischen
Abteilung für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie vorgestellt und interdisziplinär besprochen. Der
Moderator der Tumorkonferenz fasst das Ergebnis zusammen und dokumentiert dieses im KIS. Die
Therapieempfehlung wird in weiterer Folge mit dem Patienten besprochen.
Resultate: Die Tumorkonferenz der Klinischen Abteilung für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie
finden zweiwöchentlich statt und durchschnittlich werden 4 bis 5 Patienten besprochen. Das Ergebnis
der Tumorkonferenz ist in allen steiermärkischen LKHs der KAGes abrufbar und in strukturierter Form
im KIS vorliegend und somit zeitnah für alle am Behandlungsprozess Beteiligten zur Verfügung
stehend. Jährlich werden alle Tumorkonferenzen einer Qualitätssicherung unterzogen.
Diskussion: Durch die Stukturiertheit der Tumorkonferenz (Case Manager, Moderator, verpflichtende
Anwesenheit der Fachdisziplinen), die gemeinsame interdisziplinäre Sichtweise hat sich die Therapie
der Patienten verbessert. Zusätzlich fördert die Interdisziplinarität die Weiterbildung aller
Anwesenden.
Zusammenfassung: In das Tumorboard- Tool werden laufend zusätzliche Adaptierungen
eingearbeitet , um auch weiterhin optimal die Erfordernisse von Tumorkonferenzen IT- technisch zu
unterstützen. Zusätzlich wird eine Leitlinie für maligne Tumore im Kopf- und Halsbereich entwickelt.
P4 Supportive oral care in cancer patients in an Austrian hospital
Autor: j.beck-mannagetta, Institut: MKG-Chirurgie Salzburg, PMU
Tel: 0662/441397, Email: [email protected]
Co-Autor: m.etzelsdorfer, Co-Institut:
Kategorie: Poster
Einführung: Traditionally supportive oral care for cancer patients has been provided by the Clinic of
Maxillofacial Surgery at the Paracelsus University Hospital in Salzburg. As the data of these patients
could not be retrieved from our files we started a specific documentation of these patients.
Material und Methode: For 3 months all cancer patients with oral problems in context with their
malignancy were documented for the primary cancer, their intraoral findings and the oral therapy
provided.
Resultate: During this period 82 patients were examined during 314 consultations before, during or
after chemo- and/or radiotherapy. The majority of their primary cancer had been in the
gynecologic/urologic or head and neck area. Intraoral findings were mostly non-restorable teeth,
BRONJ, osteomyelitis, or mucositis. Oral care consisted of conservative treatment (e.g. rinsing,
hygiene), extractions, denture adaptation or counseling. Radiographs were taken in all instances;
dental technical work (e.g. trays for fluoride application) was necessary in 27 patients. 11 referred
out-patients were hospitalized due to their oral condition.
Diskussion: Supportive oral care in cancer patients appears to become increasingly important, as
many patients have not been seen by a dentist for a long time. Therefore oral care has to be provided
on an emergency basis.
Zusammenfassung: Most patients need to be followed during the course of their disease. Ideally a
specialized dental team within a hospital would be more appropriate for this important service than a
Clinic for Oral & Maxillofacial Surgery (if the patient´s dentist is not available).
P5 Ameloblastisches Karzinom zehn Jahre nach Zystektomie einer
odontogenen Zyste – ein Fallbericht
Autor: Katharina Pirklbauer, Institut: MKG-Chirurgie, AKH Wien
Tel: 0664 182 4907, Email: [email protected]
Co-Autor: Nicolas Kozakowski, Co-Institut: Klinisches Institut für Pathologie, AKH Wien
Kategorie: Poster
Einführung: Das Ameloblastische Karzinom zeigt im Gegensatz zum Ameoloblastom histologische
Kriterien der Malignität. Neben aggressivem Wachstum und Lymphknotenabsiedelungen sind auch
Fernmetastasen beschrieben. Bei Entstehung de novo wird es als primär , bei maligner
Transformierung aus einem Ameloblastom als sekundäres Ameloblastisches Karzinom klassifiziert.
Odontogene Zysten wurden bisher nicht als mögliche Vorläuferläsionen beschrieben.
Material und Methode: Im Mai 2007 wurde ein 86 jähriger Patient mit schmerzhafter, blutender
Schwellung im linken Kieferwinkel an unserer Ambulanz vorstellig. Aus der Anamnese war die
Entfernung eines retinierten Zahnes 38 und Zystektomie einer follikulären Zyste an unserer Abteilung
vor zehn Jahren bekannt. Im Panoramaröntgen zeigte sich eine pathologische Unterkieferfraktur
durch eine osteolytische Raumforderung im Kieferwinkel. Das Staging ergab eine Tumorausdehnung
von der linken Gaumentonsille bis zur Parotis und eine Infiltration der Schädelbasis mit intrakranieller
Tumorausdehnung. Eindeutig maligne Lymphknoten oder Fernmetastasen konnten nicht gefunden
werden.
Resultate: Nach histologischer Aufarbeitung der Biopsien wurde ein Ameloblastisches Karzinom
diagnostiziert. Nach Aufarbeitung des archivierten Zystenpräparates wurde die damalige Diagnose
einer follikulären Zyste bestätigt.
Diskussion: Die Entstehung eines Ameloblastischen Karzinoms aus einer odontogenen Zyste wurde
bisher nicht veröffentlicht. Nach unserer Hypothese ist hier eine maligne Transformierung einer
unvollständig entfernten follikulären Zyste in ein Ameloblastisches Karzinom möglich. Da
radiologische Verlaufskontrollen nach der Zystektomie fehlen, kann dies aber nicht mit Sicherheit
bewiesen werden.
Zusammenfassung: In unserem Fallbericht wird das Auftreten eines Ameloblastischen Karzinoms
zehn Jahre nach Entfernung einer follikulären Zyste im Unterkiefer beschrieben.
P6 Sequentielle Therapie des zentralen Riesenzellgranuloms – ein
Fallbericht
Autor: Stadler V, Institut: Meduniwien
Tel: 06505246609, Email: [email protected]
Co-Autor: Pirklbauer K, Nell C, Russmüller G, Czembirek C, Klug C, Co-Institut:
Kategorie: Poster
Einführung: Das zentrale Riesenzellgranulom stellt eine benigne Knochenveränderung dar, die
ausschließlich im Kieferknochen vorkommt. Die Inzidenz liegt meist vor dem 30.Lebensjahr mit einer
Präferenz für das weibliche Geschlecht. Es werden aggressive Formen von nicht aggressiven
unterschieden. Wichtig ist die histologische Unterscheidung zum echten Riesenzelltumor. Die
chirurgische Kürettage bzw. Resektion kann zu Schäden der umliegenden Strukturen führen
verbunden mit einer Häufung von frühzeitigen Rezidiven. Verfahren, wie die lokale Instillation von
Corticosteroiden und systemische Calcitonintherapie stellen alternative Therapiemethoden dar.
Material und Methode: Präsentiert wird der Fall einer 15 jährigen Patientin mit schmerzhafter,
knöcherner, progredienter Schwellung, sowie begleitender Zahnlockerung der Unterkieferfront bei
Erstvorstellung. Bioptisch konnte ein zentrales Riesenzellgranulom verifiziert werden, welches
konsekutiv einer Volon A Instillationstherapie zugeführt wurde. Zuvor wurde ein primärer
Hyperparathyroidismus ausgeschlossen. In der radiologischen Verlaufskontrolle war die
Raumforderung stagnierend, jedoch mit deutlicher Sklerosierung und Verkalkung. Zuletzt folgte die
modellierende Abtragung.
Resultate: Im weiteren Follow-up zeigte sich die Raumforderung konstant und die
Unterkieferfrontzähne gefestigt. Die Computertomographie wies eine vollständige Sklerosierung der
Läsion ohne Osteolysen nach.
Diskussion: Die primär chirurgische Entfernung der Läsion kann zu beeinträchtigenden Defekten
führen. Deshalb sind insbesondere bei großen und aggressiv-verlaufenden Formen, alternative
Verfahren zu favorisieren . In unserem Fallbericht konnte durch ein kombiniertes Vorgehen aus
Infiltration und modellierender Abtragung ein zufriedenstellendes Ergebnis erreicht werden.
Zusammenfassung: Durch Infiltration mit Glucocorticoiden bzw. Substitution von Calcitonin können
ausgedehnte chirurgische Interventionen vermieden werden.
P7 Entwicklung eines bioaktiven Präadipozyten–Fibroin-Biohybrids
zur Augmentation von Weichgewebsdefekten
Autor: Smeets, R.1Institut: 1 Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie, Universitätsklinikum
Hamburg-Eppendorf
Co-Autor: , Hanken, H.1, Blessmann, M.1, Kolk, A.2, Amling, M.3, von Heimburg, D.4, Heiland D.1
Co-Institut: 2 Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie, Klinikum rechts der Isar, München
3
Institut für Osteologie und Biomechanik, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf
4
Praxisklinik Kaiserplatz, Plastische Chirurgie, Frankfurt
Kategorie: Poster
Einführung: Verluste des subkutanen Fettgewebes nach Verbrennung, eingefallene Narben nach
Trauma oder syndromal bedingte Defekte im Gesichtsbereich, bei denen eine isolierende
Fettgewebeschicht zu den tiefer liegenden Strukturen nicht mehr vorhanden ist, lassen sich mit den
heute zur Verfügung stehenden Methoden der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie ohne geeignete
Weichteilgewebstransplantate nicht befriedigend korrigieren. Aktuell wird als Transplantat oftmals
körpereigenes Fettgewebe genutzt, welches durch Liposuction oder offen chirurgisch entnommen
wird, obwohl es de facto entscheidende Nachteile aufweist: Die Fettzellen sind bereits differenziert
oder durch die Entnahmetechnik vorgeschädigt, so dass die Transplantation z. B. aufgrund einer
Mangelversorgung fehlschlägt, wobei die Transplantate schrumpfen und verhärten oder ggf. verloren
gehen. Insbesondere der Neovaskularisierung und damit der nutritiven Versorgung des
Transplantates kommt eine entscheidende Bedeutung im Hinblick auf ein Überleben der
transplantierten Adipozyten zu. Als Alternative zu den o.g. herkömmlichen Methoden wurde deshalb
im Rahmen dieses Forschungsvorhabens ein Biohybrid entwickelt, welches VEGF und FGF präsentiert
und in vitro als potentielles Fettgewebstransplantat evaluiert wurde. Transgene Seidenraupen
integrieren vaskularisierende und proliferative (VEGF und FGF) Faktoren in den Fibroinfaden, der die
Grundlage des Scaffolds darstellt, so dass letzterer bioaktive Eigenschaften aufweist. Das Verhalten
dieses neuartigen bioaktiven Scaffolds als Trägermaterial für Präadipozyten wurde im Rahmen dieses
Projektes eingehend untersucht. Nach Besiedelung der Scaffolds mit den Fettgewebsvorläuferzellen
erfolgten ELISA, PCR und immunhistochemische Untersuchungen der Scaffolds. Hierbei konnte im
Vergleich zu bereits bekannten Trägermaterialen gezeigt werden, dass durch die Nutzung der
bioaktiven Fibroinscaffolds eine deutlich bessere Penetration der Zellen in das Scaffold und eine
Ausdifferenzierung der Zellen zu reifen Adipozyten gelang. Diese Technik verspricht die Entwicklung
von großvolumigen Fettgewebstransplantaten, welche gezielt gezüchtet werden können. Eine
abschliessende Bewertung der vielversprechenden Scaffolds in vivo muss allerdings noch erfolgen.
P8 Die Kimura Erkrankung
Autor: DDr. Kerstin Korthals, Institut: MKG Graz
Tel: +43 664 1445008, Email: [email protected]
Co-Autor: DDr. Lucia Gerzanic, Univ. Prof. Dr. Kärcher Hans, Co-Institut:
Kategorie: Poster
Einführung: Diese Erkrankung kommt endemisch in Asien, vorzugsweise in Japan, China, Indonesien
und Singapur, vor. Selten tritt die Kimura disease im Westen auf und daher wurden nur wenige Fälle
publiziert. Es handelt sich um eine chronisch inflammatorische Erkrankung, welche durch subkutane
tumorähnliche solitär oder multipel auftretende Knoten charakterisiert ist. Diese sind zu 90% im
Gesicht- und Halsbereich lokalisiert, seltener im Axillar- und Inguinalbereich, in Lymphknoten und den
Speicheldrüsen.
Material und Methode: Eine 43 jährige weiße Frau, in guten Allgemeinzustand wurde auf unserer
klinischen Abteilung aufgrund eines schmerzlosen Knotens, welcher sich paranasal in der rechten
Wange befand, vorstellig. Die Patientin gab an, ihn bereits ein Jahr zuvor bemerkt zu haben, doch in
letzter Zeit nahm dieser an Größe zu. Im Rahmen einer klinischen Untersuchung zeigte sich ein
solitärer, gut abgrenzbarer verschieblicher Nodus, mit einem Durchmesser von ungefähr 2,5 cm. Eine
enorale und exorale Inspektion war unauffällig.
Resultate: Nach der klinischen und radiologischen Untersuchung (OPTG)wurde die Operation im
Sinne einer Totalexcision und Probenentnahme geplant. Das so gewonnene Präparat wurde
histologisch aufgearbeitet und analysiert. Zahlreiche immunhistochemische Untersuchungen wurden
in der Folge durchgeführt, erwähnenswert ist jene mit einem Antikörper gegen CD 34, die durch
Markierung von Gefäßendothelien den vermehrten Gefäßgehalt im lymphatischen Gewebe
verdeutlicht und somit wegweisend für die Diagnose war. Der Knoten konnte in toto entfernt werden
und engmaschige Kontrollen bestätigten den Behandlungserfolg.
Diskussion: Eine weiterführende Diagnostik, im Sinne einer Computertomographie oder einer
Magnetresonanz kann hilfreich sein, eine maligne Erkrankung differentialdiagnostisch
auszuschließen. Die operative Sanierung der Läsionen, stellt die Therapie der Wahl dar. Dies ist
jedoch nicht immer möglich, je nach Lokalisation der Knoten. Bei einer Mitbeteiligung der Niere, ist
häufig die systemische Kortisontherapie effizient, das Absetzen kann sich jedoch problematisch
darstellen, da es zu einem Rezidiv kommen kann. Therapieresistente Fälle können auch mittels lokaler
Radiotherapie (25-30 Gy) behandelt werden. Leukotrien – und H1 Rezeptor Antagonisten werden
ebenso angewendet.
Zusammenfassung: Aufgrund der in der Literatur erwähnten Fälle, handelt es sich bei der Kimura
disease um eine benigne, chronisch inflammatorisch bedingte Erkrankung, die durch eine
lymphoplasmatische Hyperplasie und ein vermehrtes Vorkommen von eosinophilen Granulozyten
gekennzeichnet ist. Für eine maligne Transformation gibt es keinen Hinweis. Die diagnostische
Schwierigkeit ergibt sich durch die, von einem Tumor schwer zu unterscheidende Klinik.
P9 Intermuscular pterygoid-temporal abscess following inferior
alveolar nerve block anesthesia– a CT- based navigated surgical
intervention – a case report
Autor: Reinbacher K E, Institut: MKG Chirurgie Graz
Tel: 0650 2269933, Email: [email protected]
Co-Autor: Wallner J, Pau M, Feichtinger M, Co-Institut:
Kategorie: Poster
Einführung: Local anesthetics are considered to be safe medications with low incidence of
complications 1. Inferior alveolar nerve block (IANB) anesthesia is a common and integral local
anesthetic procedure given prior to an otherwise painful treatment in the lower jaw. Although IANB
anesthesia is known for its safety, complications can still occur 2 irrespective of the used injection
technique. Above all pain is the most common complication after local anesthesia 3. Immediately or
delayed occurring disorders such as trismus, sensory deficit, necrosis of the skin, ocular
complications, needle breakage, facial nerve palsy, neurologic deficit, infection, abscess formation,
hematoma and others following IANB anesthesia are described in the literature in certain reports 2, 4
-10. However the severity and progress of the disorder sets the extent of treatment needed 11. A
conservative therapy is prescribed as a first step by the application of heat, stretching the muscle,
prescription of analgesics, antibiotics or muscle relaxants. If there is no respond to therapy
differential diagnosis must be expand to avoid possible serious complications (deep space infection,
surface ulceration etc.) 6, 11, 12. Although the incidence of serious or even life- threatening
complications following IANB anesthesia is considered to be low, their possible occurring warrants
caution 13. In this case the patient did not respond to the initiated conservative therapy in order we
thought of an interventional and simultaneously atraumatic treatment as a second step. Since imagebased navigated interventions have gained in importance in interventional treatment, are used for
various procedures such as percutaneous infiltration, multimodal image fusion, abdominal biopsy,
nerve root infiltration etc. and offer several advantages (e.g. 3D imaging, operation planning, image
guidance) 14 – 17 we thought about an image- based navigated surgical intervention in a difficult
anatomical region as a second step therapy. This case report features a symptomatic pterygoid
abscess that may have resulted from several inferior alveolar nerve injections and was treated by a
Computer tomography (CT)- based navigated surgical intervention at our department.
Material und Methode: Case history A 35- year old man in good general condition was referred to
our outpatient clinic from a local dentist. He had been noticed reduced mouth opening, increasing
restriction in the jaw’s latero- and protrusion movement, a right deviation while opening and diffuse
pain in the right lower jaw since 2 months (Fig.1). He had been given IANB anesthesia of 2 percent
lidocaine with epinephrine 3-4 times by the patient’s dentist as a part of a several times performed
routine restoration (root treatment tooth 46) 2-3 months ago. The anesthetic effect subsided
normally. On clinical examination neither lymphadenopathy nor enoral swelling was detected.
Furthermore the white blood cell count was inconspicuous. An already existing fat saturated 2Tweighted Magnetic resonance imaging (MRI) performed at a local hospital showed a 2 x 1.7 x 2.4 cm
sharp defined hypointens mass of 7 mm diameter and an intense contrast enhancement lateral to the
right lateral pterygoid muscle and medial to the right temporal muscle (Fig. 2). Although the right
temporal muscle appeared slightly edematous in the MRI, bony structures of the jaw were not
affected by the expansive process and seemed inconspicuous. Furthermore antibiotic treatment was
initiated at our department followed by a local incision and regularly drainages both with only little
success. Clinical symptoms (reduced mouth opening- not more than 1cm, jaw’s hypomobility, diffuse
pain etc.) did not decrease. Since symptoms were nearly unchanged under conservative treatment
we thought about a surgical exploration to identify the nature and the exact location of the
radiological described lesion. Preoperative concept and data acquisition Due to the difficult close
relationship of the lesion to the inferior alveolar nerve, the lingual as also the buccal nerve and it’s
unclear defined anatomical location between the temporal muscle and the lateral pterygoidal muscle
an interventional treatment by a navigated surgical excision in general anesthesia is a reliable solution
to explore the expansive process by missing clear clinical points of reference and reduce the risk of an
iatrogenic injury. Furthermore it was important to plan the surgical procedure and especially in this
case the surgical approach precisely. For virtual operation access planning and intraoperative
navigation we used a commercial available passive optical tracking system 18 which is also used for
e.g. multimodal image fusion techniques (PET/CT etc.) or control of resection margins in head and
neck cancer surgery 16, 17, 19. The optical navigation system is based on three infrared light diodes,
an infrared position sensor cameras and a dynamic reference frame, which is attached to the patient
(as a body fixed patient-to-image navigation reference tool). A passive navigation probe (marker tool)
can be used to determine the actual surgeon’s position by tipping on the operation field. Through
infrared light signal reflection by the passive navigation probe the correct marker’s position is
displayed on the workstation’s monitor. Thus direct intraoperative and interactive visualization to
ensure high navigation accuracy is provided. Infrared-optical tracking requires a direct visual contact
between the reference frame and the camera (“line of sight” principle). Furthermore this technique
improves the operator’s flexibility because this tracking method works wireless 16. In our case the
navigated surgical intervention was planned on CT-planes and DICOM CT- datasets, because CTimaging is known as one of the reference imaging modalities for treatment planning 20. In order a
high-resolution planning CT (Imatron Electron Beam Tomography, Siemens, Forchheim, Germany,
slice thickness 3mm) with a dental splint (used as a dynamic reference frame for a patient-to-image
registration) was performed at our department. The CT additionally described the lesion as a clear
reason for the mouth opening restriction and the jaws reduced latero- and protrusion movement
caused by an expansive intermuscular process. The performed CT- data sets (standard DICOM files)
were preoperatively transferred to the navigation workstation (StealthStation TREON plus, Louisville,
USA) and were reconstructed in a three- plane view (coronal, axial and sagittal) by the navigation
system’s software (StealthMergeTM, Medtronic, Louisville, USA). Thus the radiological described
lesion was visualized as a clear anatomical target on the system’s navigation monitor in a multiplanar
(axial, coronar, saggital) image formation (Fig. 3). Surgical intervention After intubation the dynamic
reference frame was fixed by screwing a reference splint on the patient’s skull in visual contact with
the three infrared cameras of the navigation workstation (“line of sight”). Thus a patient-to-image
registration was aimed by using the splint as reference tool between the patient and the
reconstructed CT- scans displayed on the navigation- system’s monitor to exclude any occurring
navigation inaccuracy. Furthermore the navigation probe was calibrated for intraoperative CTtracking and direct visualization on the workstation’s monitor by touching the operation field.
Intraoperatively the surgical approach was performed as a sharp 3,5cm lasting enoral incision vertical
to the right ascending mandibular ramus. Subperiostal blunt preparation along the right inner
mandibular ramus was then done up to the right lingua to protect the vascular and nerve bundle in
this area. The right lateral pterygoid muscle was spread under CT- based navigation and the inferior
alveolar nerve was depicted carefully. In between the two muscles a macroscopic capsulated
expansion was bluntly enucleated. It partly appeared as a compact nodular lesion that was
surrounded by muscular structure within a scarred intergrowth of the lateral pterygoid muscle. Under
direct visual control using the navigation probe (Fig. 4) the described lesion and the surrounding
capsulated structure could be excised completely as one specimen (Fig. 5). Histological report
Postoperatively the microscopic examination (after hematoxylin and eosin staining) confirmed scar
tissue and granulation-like partly destroyed muscular structures consistent with an inflammatory
genesis. A for exclusion of fibromatosis performed antibody-based immunehistochemical
examination against beta-catenin showed no nuclear expression. Furthermore no malignancy was
found. Postoperative procedure No considerable problem other than swelling and haematoma
occurred intra- or postoperatively. Haematoma did not require drainage. The patient reported
minimal postoperative pain. Mouth opening enlarged during postoperative follow-up and additional
physiological training. Periodically antiseptic drainages and antibiotic treatment were performed.
Although our patient was in an excellent general condition after surgical treatment he was followedup in close-meshed clinical controls at our outpatient department. Jaw mobility and mouth opening
without restriction as also the complete loss of clinical infection signs were detected 4 months after
surgical intervention. A postoperative performed MRI confirmed the total removal of the lesion and
showed inconspicuous anatomical structures.
Resultate:
Diskussion: It’s estimated that each week more than six million dental anesthetic cartridges are
administered in the U.S.3. Still, IANB anesthesia is considered to be a safe and well-known method 2.
Harn and Durham surveyed 9,587 patients after they had received conventional IANB anesthesia and
reported that 0,54% experienced post injection complications 21. It is further known that serious or
even life- threatening complications can occur in consequence of alveolar nerve injections 12, 13. So
far not much is reported in the literature concerning the accumulation of symptomatic abscesses
following IANB anesthesia. An abscess formation may present first as progressive inability to open the
mouth (trismus), diffuse pain or persistent hypomobility of the jaw. Abscess formation following IANB
anesthesia is a rare complication, but is still reported in different anatomical regions in certain cases
12 - 14. Maglione et al. reported about a masseteric mycotic abscess as a consequence of dental
procedures 12. Dojcinovic et al. found an infracondylar abscess formation following a local dental
injection 22. Kitay et al. even reported about a lateral pharyngeal abscess as a life- threatening
complication after IANB anesthesia 13. The authors found that adequate treatment planning is
necessary to administer the correct therapy 12, 13, 22. The presence of long lasting trismus, pain and
facial edema occurring after IANB anesthesia has to be carefully considered to diagnose and/or
prevent a possible deep space infection 12. The authors agree that the presence of trismus, facial
edema and pain related to dental treatment has to be systematically evaluated 12, 13. Differential
diagnosis should be expanded if only insufficient respond to conservative therapy (superficial heat,
analgesics, antibiotics, local incision etc.) is detected and a second step treatment should be initiated
to avoid a further progression of symptoms 3, 11. Ten percent of oro-facial infections arise from
cutaneous, oro-pharyngeal or as in this case iatrogenic problems 22. In our case a syringe induced
encapsulated inflammatory process may had caused progressive mouth opening restriction, diffuse
pain and jaw deviation. According to the literature an occurring myospasm and resulting mouth
opening restriction is more likely after several inferior alveolar nerve blocks 23. Furthermore higher
concentrations of aesthetics are more harmful to muscle tissue 24. Both happened in our case
because of supplemental injections to provide adequate anesthesia. The difficult anatomical
localization of the expansive process by missing clear clinical points of reference such as enoral
swelling or palpable unphysiological structures led us to an image- based interventional treatment
strategy. We found that a CT- based navigated surgical intervention offers several advantages:
Navigation systems allow image based precise virtual preoperative planning, direct interactive
visualization, 3D- imaging resulting in less traumatic and accurate surgery which is helpful when
dealing with tiny lesions which are difficult to reach with conventional surgery procedures 14, 15.
Disadvantages are when using optical- based systems as we did in our case the possible occurring
susceptibility of interference induced through light reflexes on metallic surfaces, the necessity of
direct visualization (“line in sight”) between instruments and infrared cameras, the system’s
registration error, the time required for set up (in our case about 20 minutes) and of course the
system’s availability in terms of costs. Furthermore knowledge about imaging, a preoperative CT-scan
(CT- slices of < 3mm to achieve adequate accuracy) and system’s registration methods are necessary
for a successful and safe system’s application 16, 25 - 28. These are acceptable limitations if the
navigation system leads to a successful surgical treatment; as its usage often does other than without
its application. Since CT- imaging is known as one of the reference imaging modalities for treatment
planning 20 and CT- based navigation is manifold used for various procedures as it is in cancer surgery
19 or minimal invasive percutane treatment 16 it was applied in our case as a second step to achieve
an atraumatic successful surgical intervention in a difficult anatomical localization. As alternative a
conservative treatment would only have been of limited success since the clinical symptoms had not
decreased under antibiotic and local treatment. Further a surgical intervention without image-based
navigation may have resulted in a more traumatic performed surgical procedure in this area and may
have caused iatrogenic induced trauma in soft tissue structures including nerves or vessels. In
conclusion abscess formation as a consequence of alveolar nerve anesthesia is rare, but still can
occur. Persistent clinical symptoms (myospasm, reduced mouth opening, pain, edema etc.) have to be
handled with caution. If no respond to therapy is detected diagnose and treatment strategy should
be expanded, to avoid serious complications. If treatment is limited to nonsurgical therapy a surgical
intervention should be contemplated and should be planned based on adequate imaging modalities.
An image- based navigated surgical intervention can be an important and helpful part in an accurate
successful treatment planning and an atraumatic performance of a serious occurring complication
following IANB anesthesia
Zusammenfassung:
P10 „Pseudogout syndrome“ – Fallbericht einer 57jährigen Patientin
mit Pseudogicht Syndrom in Knie- und Kiefergelenk
Autor: Draskovits A., Karschigiew G., Undt G., Institut: AKH Wien, MKG Chirurgie
Tel: 40400 4252, Email: [email protected]
Co-Autor: , Co-Institut:
Kategorie: Poster
Einführung: Das Pseudogicht Syndrom wurde erstmals von Kohn et al. 1962 beschrieben. Dabei
kommt es zu Ablagerungen von Calcium Pyrophosphat Dihydrat (CPPD) Kristallen in den Gelenken der
Patienten. Die klinischen Symptome sind ähnlich den Symptomen bei septischer Arthritis,
Polyarthritis, rheumatoider Arthritis oder degenerativer Osteoarthritis und werden daher häufig als
solche fehldiagnostiziert.
Material und Methode: Bei der folgenden Patientin handelt es sich um eine zum Zeitpunkt der
Erstvorstellung 57jährige Patientin. Die Zuweisung an unsere Abteilung erfolgt über den Zahnarzt,
aufgrund seit Jahren bestehender KG Beschwerden beidseits, welche sich im letzten ½ Jahr deutlich
verstärkt haben. Anamnestisch gibt die Patientin an, dass auch das Kniegelenk betroffen sei.
Mehrfache Operationen am Kniegelenk wurden bereits durchgeführt. Bei klinischer Untersuchung
zeigen sich massive Schmerzen im li KG, eine stark eingeschränkte MÖ, sowie Crepitus.
Resultate: 6 Wochen nach Erstvorstellung wird eine Arthrocentese des li KG mit Installation von
Hyalgan durchgeführt. Dies bringt zunächst eine deutliche Besserung, allerdings lediglich für ein
Intervall von 2 Wochen. 4 Monate später wird eine Arthroplastik mit Rippenknochen und
Knorpeltransplantat durchgeführt. Histologisch wird bei diesem Eingriff die Diagnose „Pseudogout“
durch den Nachweis der CPPD Kristalle im KG gesichert. Bereits intraoperativ als auch postoperativ
zeigt die Patientin eine deutlich verbesserte MÖ.
Diskussion: Das Pseudogicht Syndrom wurde 1962 erstmals von Kohn et al. als akute Synovitis,
hervorgerufen durch CPPD Kristalle, beschrieben. Radiologisch zeigt sich im akuten
Entzündungsstadium das typische Bild einer akuten Arthritis, was Zitnan et al. dazu veranlaßte den
Begriff Chondrocalcinose zu prägen. Obwohl die CPPD Kristalle bevorzugt Faserknorpel betreffen, ist
das KG eine sehr seltene Lokalisation. Das am häufigsten betroffene Gelenk ist das Kniegelenk.
Pritzker et al. sehen eine mögliche Ursache hierfür, daß die Diagnose Pseudogout möglicherweise zu
selten gestellt wird. Oft werden Schmerzen im KG als Arthritis mißdiagnostiziert.
Zusammenfassung: Pseudogicht sollte als mögliche Diagnose bei Symptomen ähnlich einer akuten
Arthritis des KG in Betracht gezogen werden, besonders wenn weitere Gelenke betroffen sind und da
im speziellen das Kniegelenk.
P11 Therapie-resistent putride Mund-Antrum-Verbindung bei Morbus
Wegener
Autor: Nemeth D, Institut: AKH Wien MKG Chirurgie
Tel: 00431404004276, Email: [email protected]
Co-Autor: Eder-Cz C, Czembirek C, Schopper C, Pöschl W, Seemann R, Co-Institut:
Kategorie: Poster
Einführung: Am Beispeil einer 62-jähriger Patientin, welche mit Mund-Antrum-Verbindung (MAV)
und putrider einseitigen sinusitis maxillaris vorstellig wurde, wird der Morbus Wegener (MW) als
seltene, aber für unser Fachgebiet relevante Differentialdiagnose beschrieben. Die Krankheit war erst
beschrieben in 1936 von dem deutschen Pathologen Frederich Wegener und bezeichnet eine seltene
multiorgan Autoimmunerkrankung unklarer Genese, welche nach dem ACR-Kriterien durch die
klassische Trias nekrotisierende Entzündung der Luftwege mit Granulombildung, Pauci-Immun
Gromulerulonephritis und Vasculitis kleiner und mittelgroßer Gefäße charakterisiert sein kann.
Material und Methode: Die Patientin wurde mit dem klinischen Bild von einer Sattelnase und einem
putriden Schleimhautdefekt bei der Umschlagfalte Regio 24 aufgenommen, unter laufender
Apredinsolon und Imurek Therapie bei anamnestisch bekannten MW. Es zeigte sich eine c-ANCA AK
Positivität, leicht erhöhte CRP (2,02 mg/dl), Anämie (Hb 9,9 g/dl) aber kein Hinweis auf eingeschränke
Nierenfunktion oder Leukozytose. Die Kieferhöhlen waren aufgrund massiv Sklerosierung und
Atrophie bei einer NNH-CT mit Dental Rekonstruktion nicht mehr abgrenzbar. Eine Biopsie wurde von
Granulationsgewebe bei MAV entnommen mit subepidermaler Blasenbildung, ohne Hinweis für eine
Vaskulitis. Aufgrund keine Granulationstendenz unter laufender antibiotischen Abschirmung und
konservativ Therapie wurde die Indikation für eine MAV Verschluß mit Bichat Lappenplastik
festgelegt.
Resultate: BITTE MATERIAL UND METHODE MIT RESULTATE ALS "FALLBERICHT" ZUSAMMANFASSEN
Diskussion: BITTE DISKUSSION UND ZUSAMMENFASSUNG ALS "ZUSAMMENFASSUNG"
Zusammenfassung: MW ist eine seltene Erkrankung mit ein Prävalenz von 0.5-0.7 p.m.p, aber
aufgrund hohen Symptom-Manifestation im Kopf-Hals-Bereich ist die Kenntniss des Krankheitsbildes
für MKG Chirurgen relevant. Differentialdiagnostisch sollte bei einer schlecht-heilenden Oroantralen
Fistel auch an Morbus Wegener gedacht werden.
P12 Veränderungen der Traumatologie in der Mund-, Kiefer-, und
Gesichtschirurgie im Überblick von 1991 bis 2011 in Bezug auf
Lokalisation und Therapie
Autor: Sokolowski Armin, Institut: MKG Chirurgie Graz
Tel: 06604947638, Email: [email protected]
Co-Autor: Gerzanic Lucia, Schultes Günter, Kärcher Hans, Co-Institut:
Kategorie: Poster
Einführung: Maxillofaciale Traumata entstehen durch massive Gewalteinwirkung, weshalb
Verkehrsunfälle für komplexe Frakturen hauptursächlich sind. Die Feststellung langfristiger
Veränderungen in Frakturmuster, Epidemiologie und Behandlungsmethodik erfordert eine
retrospektive Analyse eines langen Untersuchungszeitraumes.
Material und Methode: Es wurden 2265 Patientenfälle der klinischen Abteilung für Mund-, Kieferund Gesichtschirurgie der Universitätsklinik Graz, mit einer Mittelgesichtsfraktur des Typs Le Fort I, II
oder III, beziehungsweise einer Unterkiefer-, Collum- oder Gelenksköpfchenfraktur untersucht. Der
untersuchte Behandlungszeitraum lag zwischen dem 01.01.1991 und dem 31.12.2011.
Resultate: Das Geschlechtsverhältnis von männlichen zu weiblichen PatientInnen blieb über den
untersuchten Zeitraum annähernd konstant 3:1, die zahlenmäßig größte Altersklasse war mit 28,6 %
die Gruppe der 20- bis 29-Jährigen. Über 30 % der Frakturen ereigneten sich in den Monaten Juni, Juli
und August. Die Anzahl der Patienten sank im Herbst und war im Winter am niedrigsten. Ca. 76 % der
PatientInnen hatten eine isolierte Fraktur des Unterkiefers, ca. 15 % eine Fraktur vom Typ Le Fort I, II
oder III und ca. 4 % eine kombinierte Unterkiefer-Mittelgesichtsfraktur.
Diskussion: Im Verlauf des Untersuchungszeitraumes lässt sich eine relative Zunahme von Le Fort I
Frakturen und eine Abnahme der Le Fort II und III Frakturen beobachten. In der zweiten Hälfte des
untersuchten Zeitraumes zeigt sich ein deutlicher Rückgang aller drei Le Fort Frakturtypen. Es zeigt
sich bei Unterkiefer-, Collum- und Kiefergelenksfrakturen eine Verringerung rein konservativer
Therapien zugunsten rein operativer und kombinierter Therapien. Der Anteil an durchgeführten
Plattenosteosynthesen stieg; die Zahl der intrafacialen Aufhängungen, Draht-Osteosynthesen und
Zugschrauben-osteosynthesen sank kontinuierlich bis unter die Ein-Prozent-Grenze.
Zusammenfassung: Maxillofaciale Traumata entstehen durch massive Gewalteinwirkung, weshalb
Verkehrsunfälle für komplexe Frakturen hauptursächlich sind. 2265 Patientenfälle der klinischen
Abteilung für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie der Universitätsklinik Graz, mit einer
Mittelgesichtsfraktur des Typs Le Fort I, II oder III, beziehungsweise einer Unterkiefer-, Collum- oder
Gelenksköpfchenfraktur werden untersucht.
P13 In-vitro Effekte von Bisphosphonaten auf orale
Karzinomzelllinien
Autor: André M. Eckardt, Institut: Klinik für Mund-,Kiefer-und Gesichtschirurgie, Medizinische
Hochschule Hannover
Tel: +49-511-5324878, Email: [email protected]
Co-Autor: Andreas Kampmann, Rüdiger Zimmerer, Daniel Lindhorst, Nils-Claudius Gellrich, CoInstitut:
Kategorie: Poster
Einführung: Bisphosphonate werden klinisch extensiv bei Patienten mit ossär metastasierenden
Tumoren eingesetzt. Ergänzend zur Inhibition der Knochenresorption wurden auch bei
Bisphosphophonaten auch direkte Antitumor-Effekte beschrieben.
Material und Methode: Humane Tumorzelllinien wurden direkt nach Gewinnung repräsentativer
Biopsien oraler Karzinome gewonnen. Einzelzellsuspension wurden mittels schonender
Gewebedissoziation gewonnen (gentleMACSTM, Miltenyi Biotec GmbH, Bergisch Gladbach). Die
resultierenden Zellen wurden zweimalig in Kulturmedium gewaschen (DMEM, 10% Kälberserum,
20nM Hepes und 1000 IU/ml Penicillin und 0,1mg/ml Streptomycin). Tumorzellen wurden
nachfolgend mit vier verschiedenen Bisphosphonaten: Etidronate, Alendronat, Ibandronat und
Zolendronat in steigender Konzentration von 0-200µM für 24 -72 Stunden inkubiert. Inhibierende
Effekte auf die Tumorzellproliferation wurden mittels MTT-Assay bestimmt. Zum Nachweis der
Apoptose-Induktion wurden ein Caspase 3/7 Assay bzw. ein Annexin V Assay verwendet.
Resultate: Im Rahmen der vorliegenden in-vitro Untersuchungen konnte der Nachweis erbracht
werden, dass Bisphosphonate einen zeit- und dosisabhängigen wachstums-inhibierenden Effekt auf
orale Karzinomzelllinien haben. Wachstumsinhibition und Apoptoseinduktion war bei Zolendronat in
den höheren Konzentrationsbereichen am stärksten ausgeprägt.
Diskussion: Antitumorale Effekte der Bisphosphonate wurden bei verschiedenen malignen Tumoren
beschrieben und werden gegenwärtig im Rahmen klinischer Studien geprüft. Unsere Ergebnisse sind
vergleichbar mit denen kürzlich publizierter Daten aus Japan und bestätigen antitumorale Effekte von
Bisphosphonaten auch bei oralen Karzinomen. Künftige Untersuchungen sind erforderlich, um den
klinischen Einsatz dieser Substanzen auch im Rahmen multimodaler Therapiekonzepte des
Mundhöhlenkarzinoms zu rechtfertigen.
Zusammenfassung: Die vorliegenden in-vitro Untersuchungen belegen einen
wachstumsinhibierenden Effekt bei oralen Karzinomzelllinien, ein Effekt der auch bei verschiedenen
anderen soliden Tumoren beschrieben wurde. Möglicherweise könnten Bisphosphonate auch für die
adjuvante Tumortherapie des Mundhöhlenkarzinoms künftig eine Rolle spielen.
P14 Zolendronat reduziert die periostale Gefäßperfusion am
Schädelknochen von Ratten
Autor: Daniel Lindhorst, Institut: Abteilung für MKG Chirurgie, Medizinische Hochschule Hannover
Tel: 491711922266, Email: [email protected]
Co-Autor: Paul Schumann, Frank Tavassol, Barbara Bokelmann, Teresa Wieltsch, André Eckardt,
Martin Rücker, Nils-Claudius Gellrich, Co-Institut:
Kategorie: Poster
Einführung: Rekonstuktionen bei Patienten nach der Gabe von Bisphosphonaten oder bei manifester
Bisphosphonatosteonekrose sind erschwert, und es existieren keine einheitlichen Richtlinien. Es
zeigen sich Symptome bis zur Osteonekrose ganzer Kieferabschnitte, die zu ausgedehnten
Knochenresektionen führen können. Die Pathophysiologie der bisphosphonatassoziierten
Osteonekorse (BRONJ) ist noch immer ungeklärt. Das Ziel der vorliegenden Studie ist die
Untersuchung des Einflusses von Zolendronat auf die periostale Mikrozirkulation, um wichtige
Hinweise in Bezug auf die Pathophysiologie zur erhalten.
Material und Methode: In 48 Lewis Ratten wurden nach Präparation des Periostes Kopfkammern
implantiert. Die Tiere wurden in drei Versuchsgruppen aufgeteilt (n=8). Präoperativ erfolgte die
intraperitoneale Applikation von Zolendronat für 2 Wochen (Gruppen 2 & 5) und für 6 Wochen
(Gruppen 3 & 6). Als Kontrolle wurden Tiere ohne Bisphosphonatapplikation untersucht (Gruppe 1 &
4). Bei 24 Versuchstieren wurde ein standardisierter Periostdefekt mittels elektrochirurgischen
Maßnahmen appliziert. Während eines 14-tägigien Untersuchungszeitraumes wurden mittels
intravitaler Fluoreszenzmikroskopie wiederholt Angiogenese, Neovaskularisation, Inflammation und
Defektbreite in vivo gemessen.
Resultate: Nach zweiwöchiger Applikation von Zolendronat zeigt sich bereits direkt postoperativ eine
signifikant erniedrigte Periostperfusion (74,38cm/cm2±5,3; funktionelle Kapillardichte) im Vergleich
zur Kontrollgruppe (152±2,34). Im Verlauf zeigt sich eine persistierend verminderte Perfusion. Nach
sechswöchiger Bisphosphonatapplikation zeigt sich eine nochmals signifikant erniedrigte Perfusion im
Vergleich zur zweiwöchigen Applikation (59,34±2,12 an Tag 0). Die Applikation eines Periostdefektes
bewirkt in allen untersuchten Gruppen eine signifikante Abnahme der Perfusion, wobei Zolendronat
noch eine weitere eine Reduktion bewirkt. In der Kontrollgruppe erfolgt eine komplette
Defektheilung, während es nach Applikation von Bisphosphonaten (2 und 6 Wochen) während des
Untersuchungszeitraums zu keiner Ausheilung kommt.
Diskussion: Diese Studie demonstriert einerseits, das Zolendronat die Perfusion des Periostes
reduziert. Des Weiteren ist die Defektheilung von Periostdefekten signifikant beeinträchtigt. Da das
Periost eine essentielle Rolle im Rahmen des Knochenstoffwechsels spielt, könnte in der Wirkung von
Zolendronat auf die Periostperfusion ein wichtiger Hinweis für die Pathogenese der BRONJ liegen.
Zusammenfassung: Die Studie demonstriert, dass die Applikation von Zolendronat die
Mikroperfusion im desmalen Schädelknochen der Lewis Ratte signifikant reduziert. Des Weitern führt
Zolendronat zu einer signifikanten Einschränkung der Defektheilung.
P15 Kiefernekrosen bei Osteoporose nach Bisphosphonat- und
Denosumabtherapie
Autor: m. etzelsdorfer, Institut: MKG-Chirurgie Salzburg, PMU
Tel: 0664/4046366, Email: [email protected]
Co-Autor: g.eirisch, j. beck-mannagetta, *h.kässmann, a.gaggl, Co-Institut: * Institut für
Nuklearmedizin Salzburg, PMU
Kategorie: Poster
Einführung: In der Therapie der schweren Osteoporose haben nicht nur Bisphosphonate (BP) sondern
auch monoklonale Antikörper (Denosumab) einen besonderen Stellenwert erlangt. Beide führen
fallweise zu Kiefernekrosen (DRONJ = drug-related osteonecrosis of the jaws).
Material und Methode: Der Vorteil einer Denosumabgabe liegt jedoch in einer wesentlich kürzeren
Halbwertszeit (26 Tage vs. 10 Jahre bei BP). Wir berichten über zwei Patientinnen, die konsekutiv mit
beiden Medikamenten behandelt wurden.
Resultate: Fall 1 Nach 10 Jahren Osteoporosetherapie mit oralem Bisphosphonat (Alendronat
70mg/Woche) erlitt eine 82 jährige Patientin nach einem Hebetrauma eine Wirbelkörperfraktur.
Aufgrund eingeschränkter Nierenfunktion wurde auf Denosumab 60mg halbjährlich umgestellt.
Klinisch zeigte sich 6 Monate nach Zahnextraktion ein großer knöcherner Defekt im Oberkiefer mit
Verbindung zur infizierten Kieferhöhle. Ein großes Knochenstück sequestrierte spontan. Die putride
offene Kieferhöhle wurde nun zunächst gespült, bis sie chirurgisch revidiert und gedeckt werden
konnte. Die Wundheilung verlief zufriedenstellend. Denosumab wurde in Übereinkunft mit dem
behandeltem Nuklearmediziner abgesetzt. Fall 2 Eine 67 jährige Patientin wurde über einen Zeitraum
von 6 Jahren aufgrund mehrerer Bagatelltraumen mit oralem Alendronat 70mg wöchentlich
behandelt. Nach einer Schultertrümmerfraktur wurde auf Denosumab 60mg halbjährlich umgestellt.
4 Monate nach Extraktion eines Unterkiefermolaren kam es zur Osteonekrose mit Sequestration.
Nach chirurgischer Nekrosenabtragung und Absetzen des monoklonalem Antikörpers heilte die
Wunde komplikationslos ab.
Diskussion: Auf interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Nuklearmedizinern, Onkologen,
Internisten, Mund-, Kiefer-, Gesichtschiurgen und Zahnärzten ist bei diesen Patienten besonderes
Augenmerk zu legen.
Zusammenfassung: Wie bei Bisphosphonaten empfohlen, ist die zahnärztliche Sanierung auch vor
Denosumabgabe indiziert. Bei laufender Denosumabgabe sollten Zahnextraktionen und
kieferchirurgische Eingriffe nur unter Antibiotikaprophylaxe und mit plastischer Deckung erfolgen. Ein
Absetzen des monoklonalen Antikörpers unter Absprache erscheint sinnvoll.
P16 ORTHOGNATIC SURGERY. OUR EXPERIENCE.
Autor: Mayorga F., Institut: Hospital Universitario Virgen Macarena
Tel: 0034 696009585, Email: [email protected]
Co-Autor: Rodriguez P., Tofé A. Rollón A., Juliá M.A., Co-Institut:
Kategorie: Poster
Einführung: In this poster we report the group of orthonatic patients who have been operated in our
department during the last 5 years.
Material und Methode: We have registered age, gender, clinical history, craniofacial disorders,
diagnostic devices, surgical procedures, complications, sequelae, relapses, complains of the patients.
Resultate: We have operate patients with facial asymmetries, class I, II or III of Angle, open mouth,
etc We have done Le Fort I, bilateral ramus sagital osteotomy, Mentoplasty, SARPE, lipofilling of the
zigomatic regions We are already working with the data.
Diskussion: We discuss about the results, the new technologies and the complications.
Zusammenfassung: As many other subjects of medicine and surgery, orthognatic surgery procedures
are constantly improving and developing. We have new instrumental devices which we can operate
safer and faster, We have also at our disposal new much thinner mini and microplates systems which
provides the same stability, new diagnostic devices which can also be very helpful in the design and
elaboration of the surgical casts.
V1 Chancen und Grenzen der Eigenknochentransplantation
Autor: Nils-Claudius Gellrich, Institut Medizinische Hochschule Hannover
Zentrum für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde, Carl-Neuberg-Straße 1
D - 30625 Hannover
Kategorie: Vortrag
V2 Die gegenseitige Beeinflussung präprothetischer und
rekonstruktiver Operationstechniken in der Mund-, Kiefer- und
Gesichtschirurgie
Autor: Alexander Gaggl, Institut: Univ.-Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie,
Landeskrankenhaus, Müllner Hauptstraße 48, 5020 Salzburg, Tel.: +43(0)662 4482-3602
Kategorie: Vortrag
Der MKG-Chirurg tritt heute nicht nur die Entscheidung, sein Leben einem der oben genannten
Aufgabenfelder zu widmen. Vielmehr beeinflussen heute prothetische Ziele beide Verfahren und
bedingen somit die Nutzung Techniken aus beiden Fachbereichen in der Zusammenschau.
In diesem Vortrag wird die Nutzung präprothetisch chirurgischer Verfahren in der rekonstruktiven
Chirurgie und der Einsatz ursprünglich rekonstruktiver Verfahrenstechniken in der präprothetischen
Chirurgie beschrieben. Vor- und Nachteile der Behandlungstechniken werden dargestellt und
Überschneidungen der beiden Teilbereiche werden diskutiert.
In Gesamtheit zeigt sich, dass heute eine hochwertige prothetische Rehabilitation als eines der
wesentlichen Behandlungsziele der Rekonstruktiven Gesichtschirurgie und der Präprothetischen
Chirurgie gelten, die die Nutzung von Verfahrenstechniken aus beiden Teilbereichen nötig machen,
um in jedem Fall das bestmögliche Behandlungsergebnis auch in schwierigen Fällen zu erzielen.
V3 Schienengeführte Implantation – hilfreicher Zusatz oder Spielerei?
Übersicht über die wichtigsten Schienensysteme - Fallbeispiele und
Tipps
Kategorie: Vortrag
Autor: Prim. Univ.-Doz. DDr. Oliver Ploder
Institut: Abteilung für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie
Akademisches Lehrkrankenhaus Feldkirch
Tel: 05522 303 1500, Email: [email protected]
In der Implantologie ist eine genaue prothetische Planung und die präzise Umsetzung dessen für eine
erfolgreiche Rehabilitation notwendig. Diese Umsetzung ist von den anatomischen Gegebenheiten
und den prothetischen Erfordernissen abhängig. Je nach Schwierigkeit der Situation können bei der
Implantation verschiedene Hilfsmittel für die optimale Umsetzung der „idealen“ Implantatposition
verwendet werden. Es können Schienen zur Orientierung oder für eine geführte Implantation
verwendet werden. Sogenannte Orientierungsschienen können recht günstig anhand des
vorhandenen Provisoriums erstellt werden und ermöglichen anhand eines bukkalen oder palatinalen
Führungsschilds eine „Orientierung“ für die optimale Implantatachse. Bei der schienengeführten
Implantation (z. B. SimPlant®-System, Med 3D oder NobelGuide etc.) wird anhand einer 3D-Planung,
welche aus einem CT oder DVT-Datensatz erstellt wird, eine Schiene gefertigt. Bei der
schienengeführten Implantation gibt es mittlerweile fast von jedem Implantatanbieter eine
Softwarelösung für die 3D-Planung. Im Rahmen des Vortrags werden die Erfahrungen mit den
Softwareprogrammen Materialize, NobelGuide und Med3D dargestellt und die Stärken und
Schwächen der jeweiligen Systeme dargestellt. Anhand des NobelGuide Systems wird die schrittweise
Vorgehensweise bei der Planung abgehandelt und mit wichtigen Tipps ergänzt.
Prothetische Vorbereitungen: genügend fixierte Gingiva, Form und Ausdehnung der
Kieferkamms, Ästhetik/Lippendesign, bisherige Versorgung, Passung der Versorgung zur
Schleimhaut, 5mm Knochenbreite (ideal), kann der Patient den Mund genügend weit öffnen
CT, DVT: Prothesenhalt ,flacher Gaumen, Lage des Patienten, Verlagerung der Schablone beim
CT-Scan, Veränderung der Position des Patienten während CT-Scan, Artefakte durch
metallische Restaurationen
Planung:
Kommunikation
(Technik,
Prothetik,
Chirurgie),
Zeitaufwand,
Erfahrung,
schleimhaut-, knochen- oder zahngetragen, flacher Gaumen, Form und Ausdehnung der
Kieferkamms, Beurteilung des Knochens
Chirurgie:
Plazierung
der
Anästhesie,
Gewebeveränderung durch LA, Anpressdruck der Prothesenbasis
Prothetische Versorgung: Zeitpunkt der Versorgung, Sofort- oder Spätversorgung,
Sofortprovisorium, Fertigung der Teile, Zusammenarbeit
Als Indikation für die Verwendung der schienengeführten Implantation werden hauptsächlich
festsitzende u/o verschraubte prothetische Arbeiten gesehen, die ein hohes Maß an Genauigkeit
beim Austrittsprofil der Implantatachse erfordern. Beim sogenannten anterioren Konzept bietet die
Schiene den Vorteil, die posterioren Implantate in der Prämolarenregion anguliert zu setzen, damit
diese nicht in den Sinus maxillaris hineinragen. Somit kann bei richtiger Indikationsstellung ein
Knochenaufbau im Bereich des Sinus maxillaris vermieden werden. Ein weiterer wichtiger Grund für
die schienengeführte Implantation ist die Verwendung eines Sofortprovisoriums oder die
Sofortbelastung.
Im Jahre 2008-2012 wurden an der Abteilung für MKG-Chirurgie und im Implantatcenter West (ICW)
bei 51 Patienten 54 Schablonen (44 Nobel Guide, 1 Materialize, 7 Med3D, 2 NobelGuide mit Camlog
Implantaten) verwendet. 35 Versorgungen wurden im Oberkiefer und 19 im Unterkiefer
durchgeführt. Im Oberkiefer wurden durchschnittlich 5,6 und im Unterkiefer 4,2 Implantate pro
Schiene gesetzt. Es wurden 42 Schienen schleimhaut- und 12 Schienen zahngetragen verwendet.
Zusätzlich wurde bei 20 Schienen eine vertikale und bei 19 Schienen eine horizontale Augmentation
durchgeführt. Die prothetische Auswertung ergab: 46 festsitzende und 8 abnehmbare Arbeiten, 45
Versorgungen aus Kunststoff und 9 aus Keramik, 46 Arbeiten verschraubt und 8 zementiert. 14
Arbeiten wurden als Sofortprovisorium versorgt. Bei 2 NobelGuide Schienen kam es intraoperativ zu
einem Bruch der Schiene (3,7%). Bei 2 NobelGuide (4,5%) und 2 Med3D (28,5%) Schienen wurde
intraoperativ
eine
Ungenauigkeit
bei
mindestens
einer
Implantatposition
festgestellt
(Gesamtungenauigkeit 7,4%). Die Ungenauigkeit betraf 18 Implantatpositionen (6,4%). Bei diesen
Positionen konnte beim Setzen der Implantate die Schiene nicht verwendet werden. Im
Nachuntersuchungszeitraum kam es zu einem Verlust von 13 Implantaten (8 im Ober- und 5 im
Unterkiefer; 4,6%).
Zusammenfassung: Die Vorteile der schienengeführten Implantation ist die Verkürzung der OP-Dauer,
das geringere Trauma, die exakte Umsetzung der prothetischen Planung und das eventuelle Umgehen
von Augmentationen (anteriores Konzept). Als Nachteil kann der Zeitaufwand und die Kosten für die
Planung, das fehlende Weichgewebsmanagement, die teilweise tiefe Positionierung der Implantate
und die fehlende Visualisierung von vitalen Strukturen (Nervus alveolaris) angesehen werden. Die
hohe Ungenauigkeit beim Med3D System ist derzeit Gegenstand von Untersuchungen. Für den
erfahrenen Implantologen bietet die schienengeführte Implantation nur bei ausgesuchten
Situationen (zahnloser Kiefer, festsitzende Versorgung, Seitzahnbereich im Unterkiefer etc.) einen
Vorteil. Die Anwendung der schienengeführten Implantation als Kompensation für die fehlende
implantologische Erfahrung sei an dieser Stelle gewarnt.
V4 CALIBRATION OF NEW SOFTWARE WITH CONE BEAM C.T FOR
EVALUATION OF ITS RELIABILITY IN DENSITOMETRIC ANALYSIS
AROUND DENTAL IMPLANTS
Autor: Prof.Dr.Khaled A. Elhayes, Institut: Faculty of Oral&Dental Medicine,Cairo University
Tel: +2 0111 49 11 110, Email: [email protected]
Co-Autor: Dr.Mahmoud A. Gamal Eldin, Co-Institut: Teaching Hospital of Faculty of Oral&Dental
Medicine,Cairo University
Kategorie: Vortrag
Einführung: In recently introduced CBCT, magnification of images did not occur, allowing it being used
for accurate clinical procedures, Yim et al (2011). CBCT imaging allows remarkably lower radiation
doses and thinner acquisition slices compared with medical computed tomography, Kim et al (2007).
IDRISI Kilimanjaro software facilitated image restoration, enhancement, and densitometric analysis
and so it was used for image analysis. This software provided a unique facility in comparison to other
densitometric measuring software programs, as it facilitated monitoring the changes in bone density
at two zones around implant images. The first zone represented the osseointegration zone which was
located just adjacent to the implant borders, along the bone-implant interface. On the other hand,
the second zone was located just around the first zone and represented the bone surrounding the
interface, Becker (1999) and Radwan (2005).
Material und Methode: This study included 27 patients of both sexes (17 males & 10 females) aged
20 - 48 years, they were divided into 3 groups, each group contained 9 Patients, All patients in all
groups were selected to have large cystic cavities in their dental arches of different etiological factors,
ranged in diameter 1.5 – 3.5 cm. and not approaching any vital structures, they underwent surgical
enucleation of these cystic lesions, Patients of group ( I ) have received bone substitute in form of
Algipore granules that were packed inside the bony cavities of enucleated cysts till complete filling,
while Patients in group (II) have not received any grafting materials after cysts enucleation, but low
intensity diode laser was applied to all of them in six sessions for each patient , and the Patients in
group ( III ) have not received any grafting materials after cysts enucleation to 42 clinically
osseointegrated dental implants; 28 immediate (17 mandibular and 11 maxillary) and 14 delayed
implants (5 mandibular and 9 maxillary) were inserted in 28 patients of both sex (9 males and 19
females) with average age of 31.7 years. All the implants were radiographed using CBCT 1day and 4
months postsurgically, densitometric analysis was performed around dental implant on CBCT image
at these 2 time intervals. Another radiodensitometric analysis was performed on the same
radiographic image taken by CBCT and at the same time intervals using new computer software called
“IDRISI Kilimanjaro”. “Microstat 7” for windows statistical package, paired "t" test, Pearson's
correlation and Coefficient of variation of both techniques were used for statistical analysis of the
results.
Resultate: It was found that there was a significant higher bone density in Algipore group than other
two groups at 1 day and 6 weeks time intervals, while there was no significant difference between
Algipore and Laser groups at 3 months and 6 months There was a very high positive correlation
between bone density values measured by CBCT and IDRISI techniques while there was no
statistically significant difference between coefficients of variation of both readings in both
techniques that indicates the reliability of IDRISI Kilimanjaro software for densitometric analysis
around dental implants. There was also a statistically highly significant difference between both
readings in each technique indicating a highly significant osseointegration of dental implants involved
in this study.
Diskussion: CBCT low sensitivity to metallic artifacts makes it the technique of choice in the follow-up
of cochlear implants, Hodez et al (2011). In implant imaging, CT delivers the highest radiation dose to
the salivary glands, whereas the CBCT system delivers the lowest dose. Irrespective of imaging
modality, during implant imaging, salivary glands receive most radiation, Chau and Fung (2009). CBCT
imaging has the advantage of allowing thinner acquisition slices compared with medical computed
tomography, Kim et al (2007). Furthermore, in recently introduced CBCT, magnification of images did
not occur, allowing it being used for accurate clinical procedures, Yim et al (2011). CBCT has also the
potential to reduce the size and cost of CT scanners, this emerging technology produces images with
isotropic sub-millimeter spatial resolution with high diagnostic quality, short scanning times of about
10-30 seconds, and radiation dosages of up to 15 times lower than those of conventional CT scans,
Bamgbose et al (2008). For all these previous reasons, CBCT was the radiographic technique of choice
to be used in our study of dental implants for densitometric analysis and assessment of
osseointegration. In our study, CBCT was selected as a standard measure for calibration of other ways
of densitometric analysis as there was a positive correlation between total bone mineral density
measured by CBCT and by dual-energy x-ray absorptiometry (DEXA) which is the most accurate
technique for measuring real bone density as stated by Marquezan et al (2012). IDRISI Kilimanjaro
software was selected at this study to be calibrated for densitometric analysis and osseointegration
assessment around dental implant as it is available cheaper way than CBCT and more accurate tool
than DIGORA for that purpose, it gives the mean bone density around dental implant with the
standard deviation and the degree of freedom in an accurate way. This was in agreement with
Radwan who designed a pilot study that compared the results elaborated by IDRISI Kilimanjaro
software with those by DIGORA software and stated that no significant difference was found between
the records of both softwares, but IDRISI Kilimanjaro software proved to be more accurate tool for
densitometric analysis, Radwan (2005). The very high positive correlation seen in our present study
between bone density values measured by CBCT and IDRISI techniques at different time intervals;
and the insignificant difference between coefficients of variation of both readings in both techniques
indicate that IDRISI Kilimanjaro software is as much reliable as CBCT technique for densitometric
analysis around dental implants. Furthermore, the highly significant bone density seen at 4 months
postoperatively that means a highly significant formation of bone around dental implants by time
obviate the highly significant osseointegration of dental implants involved in our study and supposed
that IDRISI Kilimanjaro software could be a dependable sole way for assessment of osseointegration
of dental implants. This is in agreement with Dawoud (2009) who used this software as a sole way for
evaluation of osseointegration of immediate dental implants in two groups of patients and stated
that “accelerating bone deposition means enhancement of osseointegration and the results of that
study revealed sustained increase in bone density throughout the follow-up periods; this increase
indicated progressive osseointegration and increase bone density of variable degree within the two
groups.”
Zusammenfassung: IDRISI Kilimanjaro software is a valid and reliable way in densitometric analysis
around dental implants for assessment of osseointegration procedure when it is calibrated with CBCT
and it is as accurate as CBCT.
V5 Die Rekonstruktion der ästhetischen Zone unter Verwendung der
Distraktionsosteogenese
Autor: René Filipowitsch, Institut: Abt. f. MKG-Chirurgie, Akademisches Lehrkrankenhaus Feldkirch
Tel: 05522 303 1500, Email: [email protected]
Co-Autor: H. Marugg, R. Köhnke, Ch. Lechner, O. Ploder, Co-Institut:
Kategorie: Vortrag
Einführung: Das Hauptthema des Kongresses befasst sich mit dem „Spannungsfeld zwischen
Implantologie und Tumorchirurgie“. Betrachtet man die präprothetische Chirurgie mit den
verschiedenen Möglichkeiten der Rekonstruktion von Weich- und Hartgewebe, so bieten die
Verfahren unterschiedliche Schwierigkeitsgrade. In der ästhetischen Zone kommen zur
Rekonstruktion von vertikalen Defekten verschiedene Methoden zum Einsatz: die GBR-Technik,
Knochenblockaufbau und die Distraktion. Bei den ersten beiden Methoden sind die Möglichkeiten
der vertikalen Rekonstruktion limitiert. Bei ausgeprägten Defekten kann vor allem die Distraktion
eingesetzt werden.
Material und Methode: Anhand von klinischen Fallbeispielen soll die Zusammenarbeit von MKGChirurgie, ZahnarztIn und ZahntechnikerIn im Zuge einer implantologischen/rekonstruktiven
chirurgischen und prothetischen Rehabilitation gezeigt werden.
Resultate: Die Problemstellung, Resultate und gewünschten optimalen Ziele der vertikalen Distrakion
werden anhand von fotografischen bzw. röntgenologischer bildhaften Darstellung der Ausgangs-,
End- und gewünschter optimaler Endsituation bei unterschiedlichen klinischen Vorgehensweisen (je
nach Ausgangssituation) der vertikalen Distraktion vermittelt.
Diskussion: Eine Vermittlung der standardisierten Vorgehensweise bildet hier die Grundlage einer
erfolgreich ab zu schließenden vertikalen Distraktionsosteogenese, welche wiederum die Grundlage
für den Erfolg bzw. auch Misserfolg der später durch den ZahnarztIn und ZahntechnikerIn zu
erledigenden zahntechnischen Versorgung bedeutet. In der Frontzahnregion, also in der ästhetische
Zone, kann dieses Verfahren als relativ einfache Methode des Knochenaufbaus zur prothetischen
Rekonstruktion verwednet werden, ohne an einer andere OP- Stelle wie z.B. Beckenkamm,
Unterkiefer etc. entnehmen zu müssen.
Zusammenfassung: Besonders in der ästhetischen Zone stellt die vertikale Distraktion eine
hervorragende Methode dar, das Weichgewebe und den Knochen mit einem Verfahren zur
rekonstruieren. Da dieses Verfahren in einer zahnärztlichen Praxis nur schwer durchführbar ist, bietet
dieses Verfahren, ein für den MKG-ChirurgenIn, prädestiniertes Aufgabenfeld. Anhand von klinischen
Fallbeispielen soll die Zusammenarbeit von MKG-Chirurgie, ZahnarztIn und ZahntechnikerIn im Zuge
einer implantologischen/rekonstruktiven chirurgischen und prothetischen Rehabilitation gezeigt
werden.
V6 Untersuchung der Weichgewebsanlagerung von nanokristallinen
diamantbeschichteten (NCD) und mit Chitosan kovalent gebundenen
Titanimplantaten.
Autor: Michela Bruschi, Institut: Univ.-Klinik für MKG Chirurgie, Medizinische Universität Innsbruck
Tel: 051250482664, Email: [email protected]
Co-Autor: Doris Steinmüller-Nethl, Michael Meyer, Michael Rasse, Walter Goriwoda, Co-Institut:
Komet-Rhobest GmbH, Otto-Bock GmbH
Kategorie: Vortrag
Einführung: Der Erfolg in Knochen verankerter transkutaner Prothesen liegt nicht nur in der
Osseointegration, sondern auch in der periimplantären Weichgewebssituation. Obwohl dentale
Implantate in der Literatur sehr hohe Erfolgsraten erzielen, wird eine Infektionsrate extraoraler
transkutaner Implantate von bis zu 50% beschrieben. Wir konnten in bisherigen tierexperimentellen
Studien zeigen, dass sich hydrophile NCD-Oberflächen positiv auf die bindegewebige subkutane
Heilung am Implantat auswirkten. In aktueller Studie wird die klinische Situation mittels eines
tierexperimentellen transkutanen Implantatdurchtritts simuliert, wofür speziell das Design eines
„swimming anchor“ im Nacktrattenmodel etabliert wurde. Die NCD-Oberfläche wurde zusätzlich mit
dem antibakteriell wirksamen Chitosan modifiziert, um die Hautheilung zu verbessern und
Entzündungsreaktionen zu reduzieren.
Material und Methode: In 23 Nacktratten (Stamm: Hsd:RH-Foxn1mu) wurde im sakralen Bereich
beidseits der Wirbelsäule ein „swimming anchor“ inseriert. Untersucht wurden 3 OberflächenGruppen: 1) Reintitan, 2) Titan beschichtet mit hydrophilem NCD und 3)Titan beschichtet mit
hydrophilem NCD und Chitosan funktionalisiert. Diese „swimming anchor“ mit den drei
unterschiedlichen Oberflächen wurden jeweils von der Medialen subkutan eingebracht und an der
Faszie der Subkutis zusätzlich mit Nähten fixiert. Nach einem Beobachtungszeitraum von 4 Wochen
wurden die Tiere geopfert und histologisch sowie immunohistochemisch analysiert.
Resultate: Das im Kleintiermodel etablierte Implantat-Design des „swimming anchor“ zeigte keinen
Implantatverlust bei uneingeschränkter Bewegungsfreiheit der Tiere über den Zeitraum von 4
Wochen und erwies sich als geeignet, die periimplantäre Haut- und Bindegewebsanlagerung
zuverlässig zu untersuchen. Der sog. „epithelial down growth“ konnte histologisch dargestellt und
untersucht werden und konnte durch Einsatz einer hydrophilen NCD-Beschichtung vermindert
werden. Immunohistochemisch konnten Adhäsionsfaktoren wie Integrin alpha 5, Proliferationsmarker
(PCNA) und Entzündungsmarker (CD68) analysiert und statistisch ausgewertet werden.
Diskussion: Ein Kleintiermodel zur zuverlässigen Untersuchung des periimplantären Hautdurchtritts
konnte etabliert werden. Somit könnten bisherige Großtiermodelle, welche standardmäßig in diesem
Untersuchungsbereich zum Einsatz kamen, aus kostenschonenden und zeiteffizienten Gründen
ausgesetzt werden. Es wäre durchaus sinnvoll, die antimikrobielle Eigenschaft des Chitosan
unabhängig vom NCD zu untersuchen. Die leichte Funktionalisierbarkeit der nanokristallinen
Diamant-Oberfläche mit z.B. antibakteriellen oder knochenfördernden Faktoren sowie die einfache
Einstellung der erwünschten Hydrophilie, könnten der NCD-Oberfläche ein großes Potenzial für die
Weiterentwicklung und Verbesserung medizinischer Implantate geben.
Zusammenfassung: -
V7 Einfluss einer Strontium-Titanoxid Beschichtung auf die
Osseointegration enossaler Implantate
Autor: Dr. V. Offermanns, Institut: Univ.-Klinik für MKG-Chirurgie, Medizinische Universität Innsbruck
Tel: 051250424373, Email: [email protected]
Co-Autor: O.Z. Andersen*, M. Rasse, I.H.Andersen*, M. Foss*, F. Kloss, Co-Institut: Interdisciplinary
Nanoscience Center, Aarhus University
Kategorie: Vortrag
Einführung: Dentale und orthopädische enossale Implantate werden heutzutage weltweit
routinemäßig eingesetzt. Um den Bedürfnissen einer ständig älter werdenden Gesellschaft gerecht zu
werden, sehen sich Medizin und Industrie immer größer werdenden Herausforderungen gegenüber.
Strontium (Sr) findet als osteoinduktiver Metabolit seit einigen Jahren vermehrt Verwendung in der
Osteoporosetherapie. Ziel der vorliegenden Untersuchung war die Entwicklung einer bioaktiven
Implantatbeschichtung, welche durch Strontiumfreisetzung zu einer verbesserten Osseointegration
führen soll.
Material und Methode: Insgesamt wurden fünf unterschiedliche Oberflächen untersucht: reines
Titan, 50nm Sr, 200nm Sr, 1000nm Sr und 1500nm Sr. Dabei unterschieden sich die Sr-Gruppen durch
ihre Schichtdicke und damit durch ihren Sr-Gehalt. Insgesamt wurden 20 weiblichen Wistar Ratten
Implantate mit einem Durchmesser von 1,1mm und 6mm Länge in beide Oberschenkelknochen
bikortikal inseriert. Vier Wochen nach Implantation wurden alle Tiere geopfert, somit standen für
jede Gruppe 8 Implantate zur Auswertung zur Verfügung. Die Femora wurden in Technovit 9100neu
eingebettet und histomorphologisch (Knochenanlagerungsrate, -neubildungsrate) sowie
immunhistochemisch (Osteoprotegerin (OPG) als Marker für die Downregulation der
Osteoklastogenese und CD68 als Marker für Makrophagen) ausgewertet.
Resultate: Insgesamt zeigte sich in den Gruppen mit 200nm, 1000nm und 1500nm eine
Entzündungsreaktion im periimplantären Bereich. Trotz der Entündungsreaktion war die
Knochenanlagerung und -neubildung der 1500nm Gruppe gegenüber allen anderen Gruppen
signifikant am größten. (durchschnittl. Knochenneubildung Ti 9,1%, 50nm 17,9%, 200nm 10,6%,
1000nm 14,7%, 1500nm 50,9%; durchschnittl. Knochenanlagerung Ti 0%, 50nm 4,7%, 200nm 4,2%,
1000nm 13,4%, 1500nm 27,7%). Immunhistochemisch wurde ein vermindertes Signal von CD68
sowie eine erhöhte Expression von OPG in der 1000nm und 1500nm Gruppe beobachtet.
Diskussion: Trotz der guten Ergebnisse in Bezug auf die Knochenanlagerungs- und –neubildungsrate
waren in der 200nm, 1000nm und 1500nm Gruppe vermehrt Entzündungsreaktionen zu beobachten,
welche bei der Kontrollgruppe des reinen Titan und der 50nm Gruppe komplett ausblieben. Dies
scheint mit dem sog. burst release, einer hohen Sr-Freisetzung innerhalb der ersten 24 Stunden und
damit einer pH-Veränderung, zusammen zu hängen. Mit einer optimierten Oberfläche mit einer
möglichst prolongierten Sr-Freisetzung, soll diesem Problem Sorge getragen werden.
Zusammenfassung: Die Ergebnisse lassen darauf schließen, dass die Freisetzung von Strontium von
der Implantatoberfläche aufgrund seiner osteoinduktiven Eigenschaften zu Knochenneubildung führt.
Die Schaffung einer bioaktiven Oberfläche mit lokaler Wirkung von Sr zur Verbesserung der
Knocheneinheilung stellt damit einen hoffnungsvollen Ansatz dar.
V8 Pluronic F-127 als Trägermaterial in der zellbasierten
Knochenregneration
Autor: Robert Gerhard Stigler, Institut: Universitätsklinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie,
Medizinische Universität Innsbruck
Tel: 0512-504-81865, Email: [email protected]
Co-Autor: Günter Lepperdinger, Michael Rasse, Robert Gassner, Frank Rudolf Kloss, Co-Institut:
Forschungsinstitut für Biomedizinische Alternsforschung, Universität Innsbruck
Kategorie: Vortrag
Einführung: Knochenneubildung und Regeneration sind in vielen Teilbereichen der Kieferchirurgie
von großer Bedeutung. Mesenchymale Stammzellen sind eine vielversprechende neue
Therapiemöglichkeit, wobei die Implantation und das Überleben der Zellen im Knochendefekt ein
großes Problem darstellen. In unserer Studie simulieren wir die chondrale Ossifikation um die
Bradytrophie der Knorpelzelle als Vorstufe in der Knochenentwicklung zum Zellüberleben zu nutzen.
Pluronic F-127 Hydrogele sind einerseits ideale Trägergele für Substanzen aller Art und zeigen das
Phänome der thermoreversiblen Gelierung.
Material und Methode: Aus dem Knochenmark von F-133 Fisher Ratten wurden mesenchymale
Stammzellen isoliert und in zwei 25% Pluronic F-127 Hydrogels eingebracht. In Gruppe 1 wurde die
Suspensionen mit Standardkulturmedium geladen, während für Gruppe 2 ein chondrogenes
Differenzierungsmedium verwendet wurde.
Resultate: Beide Suspensionen wechseln oberhalb von 20,5°C (Gruppe 1) bzw. 20°C (Gruppe 2) von
flüssig zu festem Aggregatszustand. Mittels FACS Analyse konnte gezeigt werden dass der Anteil an
lebenden Zellen nach 3 Wochen im Hydrogel mit chondrogenem Differenzierungsmedium höher
(83%) ist als in der Kontrollgruppe (69,1%). Die RT-PCR zeigte, dass die chondrogene Differenzierung
im Hydrogel verglichen mit einer Pluronic F-127 freien Zellkultur nicht beeinträchtigt ist. MicroCT
Untersuchungen im Tiermodell zeigen, dass mesenchymale Stammzellen in einem Pluronic F-127
Hydrogel in einem Critical Size Defect am Rattenkiefer zu einer erhöhten Neubildung von
mineralisiertem Knochen führen, was histologisch bestätigt werden konnte.
Diskussion: Pluronic F-127, welches bereits zur Applikation am Menschen zugelassen ist, stellt ein
ideales Trägermaterial in der stammzellbasierten Knochenregeneration dar, da es mit vielerlei
Substanzen, wie Differenzeriungsfaktoren, beladen werden kann.
Zusammenfassung: .
V9 Komplikationen bei augmentativen Verfahren in der
implantologischen Versorgung des Oberkiefers
Autor: Johannes Kuttenberger, Institut: Luzerner Kantonsspital
Tel: 0041 41 205 4568, Email: [email protected]
Co-Autor: , Co-Institut: Klinik für Mund-Kiefer- und Gesichtschirurgie
Kategorie: Vortrag
Einführung: Durch die Kombination augmentativer und implantologischer Verfahren ist die
prothetische Versorgung des stark atrophen Oberkiefers revolutioniert worden. Trotz standardisierter
Techniken kann es zu einer Reihe von Komplikationsmöglichkeiten kommen.
Material und Methode: Komplikationen und Fehler bei der augmentativ-implantologischen
Versorgung des Oberkiefers können auftreten im Stadium der Planung/Indikationsstellung, der
Durchführung und im Langzeitverlauf. Anhand des Patientengutes der Klinik für Mund- Kiefer- und
Gesichtschirurgie des Luzerner Kantonsspitals werden für jede dieser Kategorien typische
Komplikationen dargestellt.
Resultate: Fehler in der Planung: Nichtbeachten der Kieferrelation, Fehlpositionen des Augmentates,
Nichtbeachten von Begleitpathologien Fehler bei der Durchführung: Implantatfehlpositionierung,
Implantatdislokation Fehler im Langzeitverlauf: Entzündliche Komplikationen, Atrophie von
Transplantaten, Fehlbelastung/Implantatverlust
Diskussion: Die beschriebenen Komplikationsmöglichkeiten werden dargestellt und diskutiert.
Möglichkeiten zur Vermeidung werden für die einzelnen Kategorien besprochen.
Zusammenfassung: Trotz grosser operations- und materialtechnischer Fortschritte sind
Komplikationen bei augmentativ-implantoplogischer Versorgung des stark atrophen Oberkiefers nicht
immer zu vermeiden. Sorgfältige Planung und Durchführung helfen die Komplikationsrate zu
vermindern. Im Langzeitverlauf sind allerdings noch nicht alle Fragestellungen befriedigend geklärt
V10 Navigierte Implantologie bei Patienten mit mikrovaskulär
gestielten Knochentransplantaten
Autor: S. Enzinger, Institut: Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie Salzburg
Tel: 0662/4482-58549, Email: [email protected]
Co-Autor: J. Gross, A. Gaggl, Co-Institut:
Kategorie: Vortrag
Einführung: Die prothetische Versorgung von Tumorpatienten ist nach wie vor eine große
Herausforderung. Speziell wenn die Anatomie des Mundraums durch Operationen verändert ist und
die Schleimhaut durch Chemotherapie und Bestrahlungen keine normale Funktion aufweist, ist es
besonders wichtig, dass die Prothetik exakt geplant und umgesetzt wird.
Material und Methode: Bei 5 Patienten mit mikrovaskulären Knochentransplantaten aus dem
Becken- oder Femurbereich erfolgte zunächst das prothetische Setup, anschließend wurde ein DVT
inkl. Planungsschablone durchgeführt, gefolgt von der navigierten Implantation von 2-6 dentalen
Implantaten zur späteren prothetischen Versorgung. Diese erfolgte 4-6 Monate nach Implantation. Im
Nachbeobachtungszeitraum von 12 Monaten wurde eine Analyse bezüglich Implantatverluste,
periimplantärer Situation und prothetischer Versorgbarkeit durchgeführt.
Resultate: Ein Implantat wurde im Rahmen der prothetischen Versorgung entfernt. Alle anderen
Implantate heilten komplikationslos ein und konnten in korrekter Position für die implantatretinierte
Prothetik genutzt werden. Es zeigte sich eine hohe Patientenzufriedenheit bei fehlenden bzw.
reduzierten Schleimhautläsionen. Zudem konnten nur geringe postoperative Schwellungszustände
gefunden werden. In allen Fällen konnte ästhetisch und funktionell ein gutes bis sehr gutes Ergebnis
erzielt werden.
Diskussion: Patienten mit mikrovaskulär gestielten Knochentransplantaten verfügen oft über
anatomisch nicht eindeutige Implantatbettverhältnisse. Dies stellt gleichzeitig die Hauptindikation für
die navigierte Implantation dar. Nach dem prothetischen Setup steht bereits vor der Implantation die
prothetische Versorgbarkeit auch bei anatomisch schwierigen Verhältnissen fest. Durch die
Navigation ist der Eingriff wenig traumatisch. Die implantatgetragene Versorgung verringert die
Gefahr für Druckstellen auf dem Transplantat.
Zusammenfassung: Die navigierte Implantation dentaler Implantate bei Patienten mit
mikrovaskulären Knochentransplantaten stellt ein neues und sehr erfolgversprechendes Einsatzgebiet
der navigierten Chirurgie dar.
V11 Zellkulturelle Untersuchungen zum Einfluss von
Bisphosphonatdosis und pH-Wert auf die Pathogenese
Bisphosphonat-induzierter Kiefernekrosen
Autor: Sven Otto, Institut: Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie, Ludwig-MaximiliansUniversität München
Tel: 0049-1577-4110004, Email: [email protected]
Co-Autor: Joanna Schwager 1, Michael Ehrenfeld 1, Matthias Schieker 2, Christoph Pautke 1, CoInstitut: Labor für Experimentelle Chirurgie und Regenerative Medizin, Chirurgische Klinik
Innenstadt, Ludwig-Maximilians-Universität München
Kategorie: Vortrag
Einführung: Bisphosphonat-induzierte Kiefernekrosen haben sich zu einem häufigen und ernsthaften
klinischen Problem entwickelt. Trotz zahlreicher Arbeiten und Theorien ist die Pathogenese nach wie
vor nicht vollständig verstanden. Eine neue Hypothese zur Pathogenese schreibt dem lokalen pHWert eine wichtige Rolle zu, da bei niedrigen pH-Werten, wie sie im Rahmen von Infektionen und
Wundheilungsstörungen häufig auftreten, Bisphosphonate aus dem Knochen freigesetzt und aktiviert
werden. Das Ziel der vorliegenden Arbeit besteht daher in der Untersuchung des Einflusses
unterschiedlicher Bisphosphonatdosierungen und pH-Werte auf mesenchymale Stammzellen und
Osteoblasten in vitro.
Material und Methode: Der Einfluss von zwei stickstoffhaltigen Bisphosphonaten (Zoledronat und
Ibandronat) und eines nicht-stickstoffhaltigen Bisphosphonates (Clodronat) auf mesenchymale
Stammzellen (hMSC) und Osteoblasten wurde unter hinsichtlich der Dosis und des lokalen pH-Wertes
verschiedenen Bedingungen untersucht. Gemessen wurde die Zellvitalität durch eine automatisierte
Zellzählung nach van-Hoechst-Färbung und die Zellaktivität mit Hilfe eines WST-assay.
Resultate: Der Einfluss von stickstoffhaltigen (Zoledronat, Ibandronat) und nicht-stickstoffhaltigen
Bisphosphonaten (Clodronat) auf die untersuchten Zellen unterscheidet sich erheblich.
Stickstoffhaltige Bisphosphonate zeigen signifikante Dosis- und pH-Wert-abhängige Einflüsse auf die
Zellvitalität und Zellaktivität. Steigende Bisphosphonatdosen (Zoledronat, Ibandronat) und
abnehmende pH-Werte führen zu einer Abnahme der Anzahl überlebender Zellen (p < 0,01) sowie zu
einer signifikanten Abnahme der Zellaktivität und der Zellmotilität (p < 0,01). Die Effekte sind hierbei
beim Zoledronat stärker ausgeprägt als beim Ibandronat. Äquimolare Dosen des untersuchten, nichtstickstoffhaltigen Bisphosphonates (Clodronat) zeigen mit steigenden Konzentrationen keine
signifikanten Effekte hinsichtlich Zellvitalität und Aktivität.
Diskussion: Hohe Konzentrationen von stickstoffhaltigen Bisphosphonaten und lokale Gewebe-pHWert-Verschiebungen, wie sie häufig im Rahmen von entzündlichen Zuständen im Kiefer auftreten,
könnten eine Schlüsselrolle bei der Entstehung Bisphosphonat-induzierter Kiefernekrosen spielen.
Zusammenfassung: Der Vermeidung von entzündlichen Veränderungen und konsekutiven pH-WertAbfällen im Bereich der Kiefer durch Sanierung vor und unter Bisphosphonattherapie kommt daher
eine wesentliche Stellung im Rahmen der Prophylaxe bisphosphonat-induzierter Kiefernekrosen zu.
V12 Die Ausdehnung der Bisphosphonat-assoziierten Osteonekrose
der Kiefer (BRONJ) und deren Einfluss auf den chirurgischen
Therapieerfolg
Autor: Daniel Holzinger, Institut: (1) Universitätsklinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie,
Medizinische Universität Wien
Tel: 0041767912632, Email: [email protected]
Co-Autor: F. Lach (2), G. Millesi (1), C. Klug (1), A. Gahleitner (3), R. Ewers (1), R. Seemann (1), A.
Wutzl (1), Co-Institut: (2) Bernhard-Gottlieb Universitätszahnklinik, Medizinische Universität Wien (3)
Universitätsklinik für Radiodiagnostik, Medizinische Universität Wien
Kategorie: Vortrag
Einführung: Osteonekrosen der Kieferknochen werden als intraorale Komplikation unter der Gabe
von stickstoffhaltigen Bisphosphonaten (BRONJ) beschrieben. Die klinische und radiologische
Ausdehnung der Osteonekrose, die Grundkrankheit der Patienten, und der Einfluss der
chemotherapeutischen Behandlung auf den chirurgischen Therapieerfolg wurden in dieser Studie
nachuntersucht.
Material und Methode: 89 Patienten wurden standardisiert kombiniert chirurgisch – konservativen
therapiert, und konnten in diese Studie eingeschlossen werden. Die klinische und die radiologische
Ausdehnung der Osteonekrose, sowie Art und Therapie der Grunderkrankung, die für den Ausbruch
der BRONJ ursächlichen Faktoren, und deren Einfluss auf den Erfolg einer chirurgischen Therapie
wurden untersucht.
Resultate: Die präoperative klinische Ausdehnung (p=0,02) und das präoperative Stadium nach
Ruggiero et al. (p=0,01) wirken sich signifikant auf das postoperative Stadium und damit den
chirurgischen Therapieerfolg aus. Der Therapieerfolg einer frühzeitigen chirurgischen
Weichteildeckung liegt nach Ausschluss der, während des Nachuntersuchungszeitraumes an Tumoren
Verstorbener, oder aufgrund von Chemotherapie ausgeschiedener Patienten, bei über 85%.
Diskussion: Die radiologische Ausdehnung im OPTG korreliert nicht mit der klinischen
Erscheinungsbild. Zur radiologischen Beurteilung sollte auf Schnittbildverfahren zurückgegriffen
werden.
Zusammenfassung: Patienten mit präoperativ kleiner klinischer Ausdehnung der Nekrose. zeigen ein
besseres Ansprechen auf eine chirurgische Therapie. Die klinische Ausdehnung der Nekrose sollte bei
der Therapieentscheidung berücksichtigt werden
V13 Denosumab-assoziierte Osteonekrose der Kiefer - ein neues
Krankheitsbild in der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie
Autor: Russmüller G., Institut: MKG AKH-Wien
Tel: 0043/40400/4252, Email: [email protected]
Co-Autor: Seemann R., Pirklbauer K., Pöschl P.W., Wutzl A., Klug C., Ewers R., Wutzl A., Co-Institut:
Kategorie: Vortrag
Einführung: Die Osteonekrose der Kiefer stellt ein Krankheitsbild dar, welches bei Patienten mit
schweren Knochenstoffwechselstörungen oder unter der Therapie mit antiresorptiven
Medikamenten auftreten kann. Seit Einführung der Bisphosphonate werden die Fälle von
Bisphosphonat-assoziierten Osteonekrosen der Kiefer immer häufiger und stellen eine seltene aber
schwerwiegende Nebenwirkung dieser Medikamentengruppe dar. Als vielversprechende Alternative
zu den Bisphosphonaten wurde der hier behandelte anti-RANK Antikörper Denosumab entwickelt
und zugelassen.
Material und Methode: Aufgrund der Behandlung von Patienten mit Denosumab im Rahmen
klinischer Studien, wurden an unserer Institution erste Fälle von Denosumab-assoziierter
Osteonekrose der Kiefer diagnostiziert und therapiert.
Resultate: Erste Ergebnisse aus der Behandlung dieser neuen Entität der Osteonekrose zeigen
Parallelen zur Bisphosphonat-assoziierten Osteonekrose. Nach Absetzten der Therapie mit
Denosumab und unter konservativer Therapie zeigte sich nur eine partielle Besserung der klinischen
Situation. Im Falle von chirurgischer Therapie zeigten sich bisher gute Ergebnisse.
Diskussion: Ähnlich zum Auftreten der Bisphosphonat-assoziierten Osteonekrose der Kiefer könnten
die kieferchirurgischen Zentren in Zukunft mit einer steigenden Zahl von Denosumab-assoziierten
Ostenekrosen der Kiefer konfrontiert werden. Bei im Vergleich zur Bisphosphonat-assoziierten
Osteonekrose klinisch ähnlicher Ausprägung, aber grundsätzlich verschiedener Pharmakodynakik und
–kinetik, muss bei diesem neuen Krankheitsbild nun der beste therapeutische Weg gefunden werden.
Zusammenfassung: Wir berichten über die ersten therapeutischen Ergebnisse aus dem eigenen
Kollektiv an Denosumab-assoziierter Osteonekose erkrankter Patienten und geben einen Überblick
über die bisher in der Literatur verfügbaren Daten.
V14 Prothetische Rehabilitation bei Bisphosphonatnekrose Implantologie unter erschwerten Bedingungen
Autor: Zebuhr, Y., Institut: .; Klinikum Wels-Grieskirchen, A-4600 Wels
Co-Autor: Co-Institut:
Kategorie: Vortrag
Einführung: Bisphosphonate sind Medikamente, die u. a. bei Osteoporose sowie bei Tumoren mit
Knochenmetastasierung verabreicht werden. Die Bisphosphonat-induzierte Osteonekrose des Kiefers
(Marx, 2003) ist eine häufige Komplikation (Sawatari, 2007) mit steigernder Inzidenz (Edwards, 2008).
Therapeutische Konzepte zur Prophylaxe und Therapie der Nekrosen existieren (Ruggiero, 2009),
wenngleich sie noch Gegenstand der wissenschaftlichen Diskussion sind (Marx, 2008; 2012).
Hinsichtlich der prothetischen Rehabilitation der Patienten fehlen Konzepte und Kasuistiken (AlNawas, 2007) oder es wird empfohlen auf eine prothetische Rehabilitation zu verzichten (Groetz
2006, Al-Nawas, 2007). Auch mangelt es an Berichten über Versorgungen nach pathologischer Fraktur
bei diesen Patienten (Al-Nawas, 2007). Die konventionelle prothetische Versorgung dieser
Patientengruppe ist oft schwierig oder unmöglich, sodass die Suche nach Versorgungskonzepten
evident ist.
Material und Methode: Es wird ein strukturierter Literaturüberblick mittels Online-Recherche über
den aktuellen Stand der Wissenschaft eingeholt. Zwei Patientenfälle mit manifesten Nekrosen, der
chirurgischen und medikamentösen Therapie, die in einem Falle auch die Versorgung einer
pathologischen Fraktur umfasste, werden vorgestellt. Besonderer Fokus wird auf die implantologische
und implantatprothetische Rehabilitation gelegt.
Resultate:
Diskussion: Risiken, Alternativen und Verbesserungsmöglichkeiten des durchgeführten Procederes
werden diskutiert.
Zusammenfassung:
V15 Oberkiefer-Sofortimplantation-Sofortversorgung
Autor: Univ.-Prof. DDr. Watzek Georg, Wien
Kategorie: Vortrag
Einführung: Trotz Präventionsmaßnahmen zum Erhalt der natürlichen Bezahnung, verbunden mit
Fortschritten in der parodontalen und konservierenden Zahnheilkunde, ist generell mit einem Anstieg
der Zahnlosigkeit zu rechnen. Alle Bemühungen zum Erhalt der Zähne auch im höheren Alter können
offensichtlich nicht Schritt halten mit einem weiteren Anstieg der Überlebensrate alter Menschen.
Demgegenüber steht eine durch die Medien, aber auch durch Industrie und Ärzte unterstützte
zunehmende Erwartungshaltung der Patienten.
Material und Methode: Beim bereits zahnlosen Patienten ist die interantrale Implantatinsertion mit
Schrägstellung der distalen Implantate und - falls vom Patienten erwünscht - die Sofortversorgung
dieser Implantate mit einer provisorischen Kunststoffbrücke ohne jegliche augmentative Maßnahmen
seit Jahren Routine. Aber auch der sofortige Ersatz zu entfernender Zähne durch Implantate ist heute
nicht nur möglich, sondern wird in der Literatur vielfach auch aus medizinischen Gründen
empfohlen. So ist auch eine analoge Behandlungsmethode mit Entfernung aller extraktionsreifen
Oberkieferzähne, Sofortimplantation und prothetischer Sofortversorgung in einem Akt heute eine
Standardmethode. Davon ausgenommen bleiben nur extreme Oberkieferatrophieformen.
Resultate: Dieses an der Akademie für orale Implantate in Wien seit 2004 umgesetzte
Behandlungskonzept basiert auf den Behandlungserfahrungen mit insgesamt 440 Patienten. Im
Regelfall erfolgt dabei im Oberkiefer interantral die Insertion von 4-6 Implantaten. Im bereits
zahnlosen Oberkiefer ist die gewählte Implantatzahl abhängig vom Atrophiegrad. Im unmittelbar
vorher ausextrahierten Oberkiefer ist diese bestimmmt durch Tiefe und Breite der
Extraktionsalveolen. Während dieser Zeit ergab sich nur bei 36 Patienten (= ca.8,2% ) vor der
geplanten Implantation die Indikation zu augmentativen Massnahmen mit autologen,
osseoinduktiven oder osseokonduktiven Transplantaten. Die Behandlungsergebnisse werden klinisch
und statistisch analysiert.
Diskussion: xxx
Zusammenfassung: xxx
V16 Der alte Patient im Spannungsfeld zwischen Implantat- und
Tumorchirugie
Autor: Prim. Dr. Alois Lugstein, Institut: Fachschwerpunkt f. MKG Chirurgie LKH Vöcklabruck
Tel: 0732 78062124, Email: [email protected]
Co-Autor: M.Malek, E. Lugstein, A. Haslinger, Co-Institut: Abtlg. f. MKG Chirurgie AKH Linz, Abtlg. f
Chirurgie LKH Vöcklabruck, Abtlg. f. Anästhesiologie und Intensivmedizin LKH Vöcklabruck
Kategorie: Vortrag
Einführung: Das Lebensalter der Menschen in Mitteleuropa nahm in den letzten Jahrzehnten deutlich
zu und steigt weiter an. Durch medizinischen Fortschritt und therapeutische Möglichkeiten erleben
immer ältere und multimorbide, polypharmazierte Patienten notwendige u./od. erwünschte
mkgchirurgische Maßnahmen, die uns vor allgemeinmedizinische und sozialmedizinische Fragen
stellen, für die wir als Fachgesellschaft Antworten entwickeln müssen.
Material und Methode: Abgesehen von den altersbedingten physiologischen Änderungen der
Körperfunktionen beeinflussen etwa cardiale Erkrankungen , solche des respiratorischen Systems und
des Stoffwechsels, sowie notwendige Medikation die Möglichkeiten der Implantation und ggf.
notwendiger Begleiteingriffe ebenso, wie alle dentoalveolären und anderen Operationen.
Resultate: Eine besondere Situation für die MKGchirurgie stellen Patienten mit Tumorerkrankungen
dar. Einerseits beeinträchtigt die Begleittherapie, wie Bisphosphonatmedikation bei Malignomen der
Mamma oder der Prostata, Chemo- und Strahlentherapie Zähne und Kieferknochen, wodurch
Heilungsstörungen nach Kleineingriffen zu ausgedehnten und zeitlich nicht vorhersehbaren
Problembehandlungen werden können. Andererseits nimmt die Tumorhäufigkeit im hohen Alter zu,
was zu ausgedehnteren Eingriffen mit all ihren multimorbiditätsbedingten und
polypharmacieinducierten Begleitumständen führt. Für den regionalen Chirurgen ist die Frage des
Eingriffszeitpunktes und der Eingriffsausdehnung z.B. bei Erfordernis einer Adenektomie zu klären. Es
ist die Entscheidung zwischen frühzeitigem, u.U. begrenztem Eingriff und zuwartendem Verhalten mit
der möglichen Folge der wesentlichen Eingiffsausdehnung zu treffen. Dabei ist der Patient im
Einzelfall zu betrachten und wird diese wesentlich durch seinen Willen, durch seine Erwartungen für
die verbleibende Lebenszeit geprägt sein. Das soziale Umfeld mit den individuellen Möglichkeiten der
Lebensgestaltung, der Betreuung und der extramuralen Pflege müssen dabei mitberücksichtigt
werden.
Diskussion: Schließlich sind die Probleme der Schmerzausschaltung und der postoperativen
Schmerztherapie zu bewältigen. Ist die Allgemeinnarkose im Alter zwar nicht wesentlich
gefahrengeneigter, ist doch neben den Begleiterkrankungen die mögliche Problematik der
Dauermedikation zu beachten. Die Schmerzmedikation ist wesentlich geprägt von
altersbeeinträchtigter Nierenfunktion und Begleitmedikation, z.B. Antiloagulantien und durch die
Berücksichtigung diese Parameter bei der Auswahl der Wirkstoffe.
Zusammenfassung: Neben den selbstverständlichen chirurgischen Kenntnissen haben wir uns
deshalb auch den Allgemeinmedizinischen Herausforderungen dieser wachsenden Patientengruppe
zu stellen. Im Sinne der Aussage Prof. Schumpelicks auf dem dtsch. Chirurgenkongress 2009, daß
mehr als 60% der Pat. ab 60 und 80% der über 75jährigen ein erhöhtes Operationsrisiko aufweisen
würden, muß dieses Problemfeld auch in unserem engeren Fachbereich diskutiert und Lösungen
zugeführt werden. Der Vortrag soll dazu anregen.
V17 Implantatgestützte Restaurationen nach OberkieferteilresektionProbleme und Lösungen
Autor: Beier US, Institut: Universitätsklinik für Zahnersatz und Zahnerhaltung
Tel: 004351250427141, Email: [email protected]
Co-Autor: Kloss FR, Rasse M, Co-Institut: Universitätsklinik für MKG-Chirurgie
Kategorie: Vortrag
Einführung: Die Integration der Implantattherapie in Zusammenhang mit verschiedenen
prothetischen Rehabilitationsmöglichkeiten bei Patienten mit Oberkieferteilresektion werden anhand
von drei klinischen Fällen vorgestellt.
Material und Methode: Ein Fall demonstriert die nachträgliche Möglichkeit der Implantationsplanung
bei bestehender prothetischer Versorgung unter Verwendung der Aufstellung der OKModellgußprothese im Sinne des Backward Planning zur Herstellung einer Scanschablone für die
navigierte Implantation.
Resultate: Der Patient wurde mit der eingesetzten Scanschablone mit einem 3D-CT/DVT-Scanner
gescannt.
Diskussion: Mit den so erzeugten Datensätzen konnte die Implantatplanung unter Berücksichtigung
der Patientenanatomie und der bestehenden prothetischen Situation erfolgen.
Zusammenfassung: Die anderen Falldarstellungen zeigen implantatgestützte Versorgungen: eine
herausnehmbare Restauration mit einer Steg-Riegel-Konstruktion und eine festsitzende Lösung mit
einer verschraubten Brückenkonstruktion.
V18 Präoperative virtuelle Planung einer Patienten-spezifischen
Unterkieferrekonstruktion unter Berücksichtigung der oralen
Rehabilitation mit Implantaten
Autor: Essig, H. Institut: Medizinische Hochschule Hannover, Klinik und Poliklinik für Mund-, Kieferund Gesichtschirurgie
Tel: 0511-532-4751, Email: [email protected]
Co-Autor: P. Schumann, D. Lindhorst, F. Tavassol, H. Kokemüller, M. Rücker, Gellrich, N.-C., Co-Institut:
Kategorie: Vortrag
Einführung: Die orale Rehabilitation nach Unterkieferresektion im Rahmen der ablativen
Tumorchirurgie stellt nach wie vor eine Herausforderung dar. Neben Weichgewebe-Defiziten infolge
der Resektion und Wundheilung, ist die knöcherne Rekonstruktion von herausragender Bedeutung
für das funktionelle und ästhetische Ergebnis. Limitationen in der Dimensionierung von
Knochentransplantaten verhindern häufig eine biologisch adäquate orale Rehabilitation mit dentalen
Implantaten – kaum mehr als 30 % aller Tumorpatienten werden nach Unterkiefer-Resektionen
tatsächlich prothetisch rehabilitiert. Zudem resultieren Missverhältnisse zwischen Weichgewebe- und
Knochenangebot oftmals in späterer Periimplantitis und frühem Implantatverlust. Mit adäquater
Planung könnte die knöcherne Rekonstruktion bedarfsgerecht zeitnah umgesetzt werden, so dass
mehr Patienten vollständig rehabilitiert werden können.
Material und Methode: Nach Import der 3D-Bildgebung (Computertomographie oder Digitale
Volumentomographie) erfolgte zunächst die automatische Atlas-Segmentierung des Unterkiefers
(iPlan 3.0, Brainlab®, Feldkirchen, Deutschland), der bereits fehlende oder destruierte
Unterkieferanteile ergänzt und einen virtuellen Unterkiefer-Zahnkranz simuliert. Abhängig von der
Oberkiefer-Bezahnung wurden ideale Implantatpositionen im Unterkiefer mit Hohlzylindern definiert,
die nicht nur die Implantatachse und –breite repräsentierten, sondern auch das benötigte
periimplantäre Knochenangebot. Für die zweizeitige knöcherne Rekonstruktion wurde ein STLBiomodell erstellt, das die Erstellung einer Patienten-spezifischen Rekonstruktionsplatte erlaubte und
damit die zukünftige Position der knöchernen Rekonstruktion planungsgemäß festlegte.
Resultate: Es zeigte sich eine deutliche Diskrepanz zwischen einer herkömmlich gebogenen
Unterkiefer-Rekonstruktionsplatte, die sich maßgeblich an der äußeren Kontur des OriginalUnterkiefers orientiert, und der Rekonstruktionsplatte, die mittels virtueller „backwards planning“
erstellt wurde. Vor allem im Seitenzahnbereich zeigte sich eine betont lingualwärts gerichtete
Position der Patienten-spezifischen Rekonstruktionsplatte, um eine Kreuzbiss-Position der Implantatgetragenen Prothese zu vermeiden.
Diskussion: Die reduzierte transversale Breite des rekonstruierten Unterkiefers erlaubt die
Positionierung des Knochentransplantates an die Stelle, die für eine spätere Implantat-Versorgung die
besten Voraussetzungen bietet. Da die äußere Kontur des Unterkiefers vor allem im
Seitenzahnbereich nur nachrangig berücksichtigt wird, könnte eine bessere funktionelle
Rehabilitation zu Lasten des ästhetischen Ergebnisses gehen. Dies ist mit dem Patienten vor einem
ablativen Eingriff detailliert zu erörtern.
Zusammenfassung: Eine virtuell geplante Patienten-spezifische Rekonstruktion könnte eine
Verbesserung der Implantat-basierten oralen Rehabilitation ermöglichen.
V19 Der mucoperiostlappenfreie Piezotome-chirurgische
Kieferkammsplit und Augmentation mit selbsthärtendem
Knochenersatzmaterial: Grundlagen und klinische Ergebnisse
Autor: Angelo Ch. Trödhan Institut: Abt. Gesichtschirurgie - Implantologie & Kieferchirurgie,
Bräuhausgasse 12 – 14, 1050 Wien
Tel: 0043 1544 91 28
Kategorie: Vortrag
V20 Vermeidung und Behandlung implantologischer Komplikationen
Autor: Univ.-Prof. DDr. Watzek Georg, Wien
Kategorie: Vortrag
Einführung: Grundlage bestmöglicher Vermeidung medizinischer Komplikationen ist eine präzise
Diagnostik und eine daraus resultierende ebensolche Planung und Durchführung. Trotz laufender
Verbesserungen auf diesem Sektor ist die vermeintliche Frequenz implantologischer Misserfolge im
Zunehmen. Dies vor allem deshalb, da die Ansprüche an das Ergebnis sukzessive steigen.
Im Regelfall sind fünf anatomische Strukturen bei einer chirurgischen Implantation im Kieferbereich
gefährdet: Der dentoalveoläre Komplex im Hinblick auf die Ästhetik, die Nasennebenhöhlen,
Blutgefäße, sensible Nerven und nicht zuletzt der Kieferknochen an sich. Weitere
Komplikationsmöglichkeiten ergeben sich durch Schäden an den Implantaten sowie
Fremdkörperdislokationen.
Zunächst werden in diesem Referat essententielle „State of the art“ Kriterien einer regelrechten
Diagnostik und Planung kurz erläutert. Daran angeschlossen ist die Praesentation der derzeit
wichtigsten regelrechten Verfahren zur Vermeidung von Behandlungsfehlern . Der Hauptteil des
Referates gilt dann dem Management bereits eingetretener Komplikationen. Daran angeschlossen
werden entsprechende therapeutische Maßnahmen und deren Prognose.
Zusammenfassung: Zusammenfassend ergibt sich, dass in der Behandlungsphase bereits feststellbare
Fehler sofort korrigiert und behandelt werden sollten. Planungsfehler können in der Folge nicht durch
spätere chirurgische oder prothetische Maßnahmen, chirurgische Fehler nicht durch nachfolgende
prothetische Behandlungsvarianten korrigiert werden.
Fehlerhafte implantologische Ergebnisse ergeben sich insgesamt durch insuffiziente Planung,
fehlerhaftes chirurgisches Vorgehen oder prothetische Inkompetenz.
V21 Ist die Entfernung des Osteosynthesematerials notwendig?
Autor: Christian Lechner, Co-Autor: Hannes Marugg, Robert Köhnke, Oliver Ploder
Institut: Akademisches Lehrkrankenhaus Feldkirch, MKG-Chirurgie Feldkirch,
Carinagasse 47, 6800 Feldkirch
Kategorie: Vortrag
Einleitung: Die Entfernung von Osteosynthesematerialien (OSME) wird in den verschiedenen Ländern
unterschiedlich oft durchgeführt. Im Gegensatz zu den USA, wo die OSME kaum durchgeführt wird,
ist diese Operation in Österreich eine häufige Indikation für eine stationäre Aufnahme. Im Rahmen
des Vortrags werden die Indikation, die Vor- und Nachteile sowie die länderspezifischen Unterschiede
dargelegt. Im Speziellen wird auch auf die Hypersensibilität bzw. Allergiethematik von
Osteosynthesematerialien eingegangen.
Material und Methode: Zu den Indikationen für eine OSME zählen medizinische, finanzielle,
versicherungstechnische, ausbildungsspezifische und patientenbezogene Faktoren. In gewissen
anatomischen Regionen (z. B. Kiefergelenk etc.) kann die Lage des Osteosynthesematerials im Laufe
der Jahre zur einer Beeinträchtigung der Nachbarstrukturen (Schädelbasis) führen. Bei
Kollumfrakturen kann es durch die Torsionskräfte zum Bruch der Osteosyntheseplatten oder zur
Lockerung der Schrauben kommen. In Österreich ist die OSME im medizinischen
Einzelleistungskatalog (MEL) und im Sonderklassekatalog abgebildet und kann somit gesondert
verrechnet werden. Ein weiterer Faktor ist die Ausbildung von FachärztenInnen, da die OSME als
Ausbildungsoperation eine optimale Voraussetzung darstellt, unter meist idealen Bedienungen
Zugänge zu präparieren. Als weiterer Faktor für die Entscheidung einer OSME zählen
patientenspezifische Faktoren wie das Auftreten von Fremdkörpergefühl, Wetterfühligkeit und
Hypersensibilitätsreaktionen.
Diskussion: Die Entfernung von Osteosynthesematerialien hängt von verschiedenen Faktoren
(medizinische, patientenbezogen, versicherungsbedingt und ausbildungsbedingt) ab. Die
Möglichkeiten einer Allergie oder Hypersensibilitätsreaktion auf das Osteosynthesematerial wird in
der Literatur kontrovers diskutiert.
Zusammenfassung: xxx
V22 Was bringen virtuelle Planungen für die Umsetzung komplexer
kraniomaxillofazialer Planungen - ein Erfahrungsbericht
Autor: Nicolai Adolphs, Institut: Centrum 9 für Unfall- und Wiederherstellungschirurgie, Klinik für
MKG-Chirurgie, Campus Virchow-Klinikum
Tel: +4930450555022, Email: [email protected]
Co-Autor: Hannes Haberl, Co-Institut: Pädistrische Neurochirurgie, Centrum 15 für Neurologie,
Neurochirurgie, Psychiatrie, Campus Virchow Klinikum
Kategorie: Vortrag
Einführung: Die Planung komplexer kraniofazialer Korrekturen erfordert häufig die Herstellung
individueller 3D-Modelle, was sowohl mit apparativem als auch mit finanziellem Aufwand einhergeht.
Moderne Softwareapplikationen erlauben zunehmend realistische OP-Simulationen, wodurch die
Modellherstellung möglicherweise reduziert werden könnte. Inwiefern dies eine plausible Option
darstellt, sollte anhand verschiedener kraniomaxillofazialer Anwendungen überprüft werden.
Material und Methode: Seit 2006 erfolgten bei ausgewählten Kasuistiken zusätzlich zur
herkömmlichen Modellherstellung auf der Basis von Dicom Datensätzen virtuelle Simulationen
kraniofazialer Verlagerungen durch kommerzielle Software (Fa. Materialise). Anhand einiger typischer
Fallbeispiele (bilaterale Ramusdistraktion bei Treacher-Collins Syndrom, Sekundärkorrektur bei DishFace, Hypertelorismuskorrektur bei frontonasaler Dysplasie) werden „workflow“ von Planung und
operativer Umsetzung demonstriert.
Resultate: Bei den verschiedenen Kasuistiken konnte die operative Korrektur im Vorfeld mit der
verwendeten Software virtuell vollzogen werden. Die Simulationen stimmten gut mit den
entsprechenden operativen Resultaten überein. Bei der tatsächlichen operativen Umsetzung
ergänzten sich die Informationen aus Modell und Simulation dann sinnvoll. Für den Transfer der
Planung bieten sich durch Softwarehersteller gefertigte chirurgische Schablonen („Cutting Guides“)
an.
Diskussion: Wesentlicher Vorteil der virtuellen Methode ist die Möglichkeit, relativ einfach
unterschiedliche operative Varianten durchzuspielen, um abschätzen zu können, wieviel knöcherne
Strecke verlagert werden muß, um einen sichtbaren Effekt zu erzielen. Nachteilig ist der auch für den
geübten Anwender anfallende zeitliche und finanzielle Mehraufwand. Der Vorteil echter Modelle liegt
in ihrer Anschaulichkeit und einfachen Handhabung ohne aufwendiges technisches Umfeld.
Zusammenfassung: Die Kombination aus 3D-Modell und virtueller Simulation wirkt bei komplexen
kraniofazialen Korrekturen synergistisch. Der damit verbundene Mehraufwand läßt sich durch
verbesserte Planungs-, Aufklärungs- und Dokumentationsoptionen rechtfertigen.
V23 Extreme Mittelgesichtshypoplasie bei Beare Stevenson Syndrom –
kasuistische Darstellung
Autor: DDr. Hunger Stefan, Institut: Abteilung für Mund-, Kiefer- und plastische Gesichtschirurgie;
Allgemeines Krankenhaus Linz
Tel: 0650 39 50 603, Email: [email protected]
Co-Autor: Prim. DDr. Malek Michael, Co-Institut:
Kategorie: Vortrag
Einführung: Das Beare Stevenson Syndrom zählt zu den syndromalen Erkrankungen, welche mit
Kraniosynostosen und Kleeblattschädel sowie einer schweren Mittelgesichtshypoplasie verbunden ist.
Entsprechend des Behandlungsalgorithmus wird zunächst die Kraniosynostose operiert. Die
Operation erfolgt in den ersten sechs Lebensmonaten. Oftmals ist es auch lebensnotwendig, das
Foramen magnum zu erweitern. Der Zeitpunkt für die Osteotomie am Mittelgesicht ist abhängig von
den Begleitkomplikationen.
Material und Methode: Es folgt die kasuistische Aufarbeitung einer vier Jahre alten Patientin mit
einem Beare Stevenson Syndrom und extremer Mittelgesichtshypoplasie
Resultate: Diskussion: Im vorliegenden Fall war es notwendig, wegen rezidivierenden Bulbusluxationen und
einer hochgradigen respiratorischen Einschränkung im Alter von drei Jahren eine
Mittelgesichtsdistraktion vorzunehmen. Um die notwendige Vorverlagerung auch im zentralen
Mittelgesichtsbereich erzielen zu können, wurde ein externer Distraktor der Firma Lorenz verwendet.
Damit konnte eine suffiziente Verlängerung der Orbitae sowie eine deutliche Verlängerung der
Schädelbasis mit Bildung eines Nasenrachenraums erzielt
Zusammenfassung: Mit externen Distraktoren lassen sich gute und stabile Ergebnisse im zentralen
und lateralen Bereich des Mittelgesichtes erzielen.
V24 Verdachtsdiagnose Antley-Bixler-Syndrom: Eine Kasuistik
Autor: DDr. Florian Katauczek, Institut: MKG-Chirurgie AKH Wien
Tel: 0664 512 23 32, Email: [email protected]
Co-Autor: Doz. DDr. Christian Schopper, Co-Institut: MKG-Chirurgie AKH Wien
Kategorie: Vortrag
Einführung: Das Antley-Bixler-Syndrom (ABS) wurde erstmals 1975 beschrieben. Seither wurden in
der Literatur mehr als 50 Fälle untersucht, wobei in diesen Studien die unterschiedlichsten
Fehlbildungen und Dysmorphien beobachtet wurden: Craniosynostosen (Triphyllozephalus),
Hypoplasien des Mittelgesichts, Choanalatresien, Proptosis, Dysplasien der Ohren und der Nase,
Gelenkskontrakturen, gebogene Femora, humeroradiale Synostosen, sowie urogenitale, kardiale und
gastrointestinale Defekte. Nicht bei jedem Patienten sind die unterschiedlichen Symptome gleichsam
ausgeprägt. Bei einem im Mai 2012 geborenen Mädchen wurden einige der oben genannten
Fehlbildungen diagnostiziert, sodaß ein ABS vermutet wurde.
Material und Methode: Neben genetischen und biochemischen Analysen (Array-CGH, FGFR 3 und
POR Mutationsanalyse, sowie Ausschluß einer Münke-Mutation) mußten interdisziplinär bereits
mehrere chirurgische Eingriffe (Tracheostoma, VP-Shunt, Frontoorbitales Advancement) durchgeführt
werden. Außerdem befand sich die junge Patientin postnatal über mehrere Wochen in
intensivmedizinscher Betreuung
Resultate: Die durchgeführten genetischen Analysen widerlegten letztendlich die Verdachtsdiagnose
eines ABS. Auch mit keinem bis jetzt bekannten Syndrom konnte eine Assoziation hergestellt werden.
Somit ist bis zum jetzigen Zeitpunkt keine genetische Ursache für die komplexen Pathologien der
Patienten gefunden worden. Vielleicht gelingt zukünftig eine weitere Mutationsanalyse dieses
Syndroms mit der Hilfe von Next Generation Sequencing.
Diskussion: Auch wenn uns zukünftig bei vielen syndromalen Patienten noch eine ursächliche
genetische Analyse verwehrt bleibt, ändert sich trotzdem nichts an der intensiven interdisziplinären
Zusammenarbeit der einzelnen medizinischen Fachgebiete. Nur so ist eine geeignete medizinische
Intervention der teilweise lebensbedrohlichen Pathologien überhaupt erst möglich.
Zusammenfassung: Bei der Patientin besteht eine ausgeprägte Craniosynostose (Triphyllozephalus)
verbunden mit einer facialen Dysmorphie und einer Mittelgesichtshypoplasie. Obwohl zur Abklärung
aufwendige genetische Diagnostik inklusive Array-CGH, FGFR 3 und POR Mutationsanalyse betrieben
wurde, konnte bis zum jetzigen Zeitpunkt keine genetische Ursache der komplexen Symptomatik
gefunden werden. Die initiale Verdachtsdiagnose eines Antley-Bixler-Syndroms konnte biochemisch
und molekulargenetisch ausgeschlossen werden.
V25 Stellenwert der Distraktionsosteogenese zur Rekonstruktion von
skelettalen Defiziten des Schädels- eine klinische Einschätzung nach
10-jährigem Einsatz der Technik
Autor: Nicolai Adolphs, Institut: Centrum 9 für Unfall- und Wiederherstellungschirurgie, Klinik für
MKG-Chirurgie, Campus Virchow-Klinikum
Tel: +4930450555022, Email: [email protected]
Co-Autor: Nicole Ernst, Horst Menneking, Co-Institut:
Kategorie: Vortrag
Einführung: Primär zur Extremitätenverlängerung entwickelt, wird die Distraktionsosteogenese (DO)
im Bereich des kraniofazialen Skelettsystems vor allem bei extremen Varianten des Schädelaufbaus
eingesetzt, um kongenitale oder erworbene Defizite auszugleichen. Entscheidender Effekt der
Methode ist die ortsständige, schrittweise Generation von Knochen sowie die Expansion der
umgebenden Weichgewebe ohne zusätzliche Entnahmemorbidität. Nach initialer Euphorie über die
Möglichkeiten der DO ist der Indikationsbereich aus MKG-chirurgischer Sicht zwischenzeitlich enger
geworden.
Material und Methode: Es erfolgte eine retrospektive, deskriptive Analyse aller seit 2003 am
Campus-Virchow Klinikum Berlin mit Distraktionsosteogenese therapierter Patienten, um eine
Einschätzung der Technik hinsichtlich ihres Stellenwertes in einem MKG-chirurgischen Patientengut
vornehmen zu können. Anhand der eigenen klinischen Erfahrungen wird ein aktueller Überblick über
den Einsatz der Distraktionsosteogenese im Bereich des Schädels unter Berücksichtigung aktueller
Planungsverfahren gegeben. In allen Fällen bestanden offensichtliche skelettale Defizite, die durch
interne Distraktoren korrigiert wurden, wobei die Parameter der Distraktion interindividuell
variierten. Die Konsolidierungszeiten betrugen jeweils mehr als 3 Monate.
Resultate: 60 Patienten mit sehr heterogener Charakteristik wurden im Zeitraum von 2003 bis 2012
mittels DO therapiert, was einem Anteil von <1% an kalkulierten 25.000 Patienten im
Beobachtungszeitraum entspricht. In allen Fällen gelang eine Verbesserung der skelettalen Situation,
insbesondere im Rahmen abgestufter, individueller Therapiekonzepte bei syndromaler oder syndromähnlicher Wachstums-beeinträchtigung. Bei 5 Patienten traten beherrschbare Komplikationen auf.
Die seit 2007 im Rahmen zweizeitiger orthognather Korrekturplanungen angewandte
Transpalatinaldistraktion stellte mit über 50% der Indikationen die Hauptanwendung dar und zeigte
verlässliche Resultate.
Diskussion: In dem 10-jährigen Anwendungszeitraum wurde die DO im Rahmen sehr individueller
Therapieplanungen in allen Abschnitten des Gesichtsschädels klinisch erfolgreich eingesetzt und
überwiegend gut toleriert. Ein sehr heterogenes Patientengut erschwert dabei die Vergleichbarkeit
von Ergebnissen, die prinzipiellen Vorteile der Technik konnten jeweils umgesetzt werden.
Zusammenfassung: Zahlenmäßig spielt die Distraktionsosteogenese im eigenen Patientengut eine
untergeordnete Rolle. Als Rekonstruktionstechnik im Rahmen individueller Therapieplanungen sind
bei richtiger Indikationsstellung und korrekter Umsetzung allerdings Ergebnisse zu erzielen, die mit
anderen Techniken schwer möglich erscheinen.
V26 Stretching spezifische Genreaktion im M.masseter nach
Dysgnathieoperation bei mandibulärer Retrognathie – eine klinische
und experimentelle Studie
Autor: Prof.Dr.Winfried Harzer, Institut: Poliklinik für Kieferorthopädie, TU Dresden
Tel: 00493514582718, Email: [email protected]
Co-Autor: M. Krause, W. Breuel, M. Schneider, U Eckelt, Co-Institut: Klinik für MKG-Chirurgie, TU
Dresden
Kategorie: Vortrag
Einführung: Auf der Suche nach den postoperativ genetisch unterschiedlichen muskulären
Reaktionen bei mandibulärer Retrognathie oder Retrognathie, die auch für die beobachteten Rezidive
verantwortlich gemacht werden können, besitzt die unterschiedliche Kaubelastung einen hohen
funktionellen Stellenwert. Während bei der Retrognathie durch Verlängerung des Unterkieferkörpers,
Drehmoment und Belastung zunehmen, kommt es durch Verkürzung bei der Prognathie zur
Entlastung. Höhere Belastung gepaart mit Bisshebung bei der Retrognathie induzieren
Stretchingeffekte in den Mundschließern.Die aufgezeigte genetische und funktionelle Reaktion ähnelt
der bei beobachteten Rezidiven nach operativer Korrektur des offenen Bisses und ungenügender
Impaktierung der Maxilla. Eine stärkere orthodontische Bisshebung durch frontale Intrusion
gegenüber skelettaler Bisshebung bei Klasse II Patienten wäre zu diskutieren. Ziel der Untersuchung
war der molekularbiologische Nachweis von Stretchingeffekten bei retrognathen
Dysgnathiepatienten und die Korrelation mit klinischen Parametern
Material und Methode: Aufbauend auf Ergebnissen zur embryonalen und fetalen MyHC und aus
einer Microarrayanalyse wurden in einer klinischen Studie von 35 Dysgnathiepatienten (20
Retrognathie, 15 Prognathie) jeweils vier Muskelproben aus dem M.masster prä- und sechs Monate
postoperativ entnommen und auf mögliche Stretching spezifische Gene NFAT1c, Calcineurin, FOXO3A
und COX2 als regenerativer Regulator mit Hilfe der real time PCR analysiert. Daneben wurden auch
die entwicklungs-spezifischen, undifferenzierten Gene MYH3 und MYH8) erfasst. Als Bindeglied zu
klinisch-morphologischen Parametern wurden die genannten genetischen Parameter mit den
sagittalen und vertikalen kephalometrischen Winkeln ANB und ML/NL korreliert.
Resultate: Trotz hoher interindividueller Variationen zeigten sich signifikante Unterschiede zwischen
Retrognathie (Angle-Klasse II) und Prognathie (Angle-Klasse III) für MYH8(fetal) und FOXO3a
(atorphic). Der Stretchingeffekt mit erhöhter Expression von NFAT1c, Calcineurin und FOXO3a war nur
bei retrognathen Patienten ausgeprägt. Dies korrelierte auch mit dem vertikalen
Fernröntgenparameter ML/NL, da bei diesen Patienten in den meisten Fällen eine skelattale
Bisshebung durchgeführt wurde.
Diskussion: Die aufgezeigte genetische und funktionelle Reaktion ähnelt der bei beobachteten
Rezidiven nach operativer Korrektur des offenen Bisses und ungenügender Impaktierung der Maxilla.
Eine stärkere orthodontische Bisshebung durch frontale Intrusion gegenüber skelettaler Bisshebung
bei Klasse II Patienten wäre zu diskutieren.
Zusammenfassung: Ziel der Untersuchung war der molekularbiologische Nachweis von
Stretchingeffekten bei retrognathen Dysgnathiepatienten und die Korrelation mit klinischen
Parametern. Aufbauend auf Ergebnissen zur embryonalen und fetalen MyHC und aus einer
Microarrayanalyse wurden in einer klinischen Studie von 35 Dysgnathiepatienten (20 Retrognathie,
15 Prognathie) jeweils vier Muskelproben aus dem M.masster prä- und sechs Monate postoperativ
entnommen und auf mögliche Stretching spezifische Gene untersucht.Als Bindeglied zu klinischmorphologischen Parametern wurden die genetischen Parameter mit den sagittalen und vertikalen
kephalometrischen Winkeln ANB und ML/NL korreliert. Der Stretchingeffekt mit erhöhter Expression
von NFAT1c, Calcineurin und FOXO3a war nur bei retrognathen Patienten ausgeprägt. Dies korrelierte
auch mit dem vertikalen Fernröntgenparameter ML/NL. Der Stretchingeffekt mit erhöhter Expression
von NFAT1c, Calcineurin und FOXO3a war nur bei retrognathen Patienten ausgeprägt. Dies korrelierte
auch mit dem vertikalen Fernröntgenparameter ML/NL
V27 Evaluierung orthognather Patienten mit einer propektiv
geführten Datenbank
Autor: H. Marugg, Institut: Abt. f. MKG-Chirurgie Feldkirch
Tel: 05522 303 1500, Email: [email protected]
Co-Autor: Ch. Lechner, R. Köhnke, O. Ploder, Co-Institut:
Kategorie: Vortrag
Einführung: Die Qualitätsanalyse und -sicherung nimmt in der elektiven Chirurgie einen wichtigen
Stellenwert ein. Im Rahmen dieser Studie wurde eine Access-basierte Datenbank programmiert,
welche an der Abteilung für MKG-Chirurgie Feldkirch bei allen orthognathen Patienten prä- und
postoperativ verwendet wird.
Material und Methode: Seit 1.10.2010 wird eine Accessdatenbank zur genormten Eingabe von
Untersuchungsdaten bei orthognathen Eingriffen eingesetzt. Diese Dateneingabe erfolgt direkt bei
der klinischen Untersuchung. Anhand einer vorgegebenen Datenmaske erfolgt die Dateneingabe
standardisiert, um die Anzahl von fehlenden Eingabeinformationen zu vermeiden. Die
Untersuchungsintervalle sind 1 Woche vor der Operation, 6 Wochen, 6 Monate und jährlich nach der
Operation. Zu den Eingabefeldern zählen u.a. anamnestische Daten, Erhebung der
Kiefergelenksfunktion, Okklusionsanalyse, Kontrolle der Nervfunktionen und Planungsdaten.
Resultate: xxxxxxxxxxx
Diskussion: xxxxxxxxxxx
Zusammenfassung: Mit der prospektiven Eingabe von Untersuchungsdaten wird eine objektive
Evaluierung dieser Patientengruppe durchgeführt. Dies ermöglicht eine Überprüfung der Qualität der
Eingriffe, ein Vergleich von verschiedenen Methoden und eine standardisierte Kontrolle in der
Nachsorge.
V28 Dreidimensionale Vermessung des oropharyngealen Luftweges
bei Dysgnathiepatienten mit skelettaler Klasse II unter Verwendung
der digitalen Volumentomographie (DVT)
Autor: Plaikner Christian, Institut: Univ.Klinik für MKG-Chirurgie, Innsbruck
Tel: 0512/504/24383, Email: [email protected]
Co-Autor: Dalla Torre D., Puelacher W., Co-Institut:
Kategorie: Vortrag
Einführung: Skelettale, operative Korrekturen von Dysgnathien verändern das Luftvolumen im
Oropharynx. Die Quantifizierung der Volumenveränderung wurde bisher in erster Linie anhand der
Analyse des abgebildeten Luftweges im prä- und postoperativen seitlichen Fernröntgen beschrieben.
Um eine noch genauere Bestimmung dieser Volumenveränderung durchzuführen wurden im Rahmen
der vorgestellten Untersuchung das Volumen des oropharyngealen Luftwegs von
Dysgnathiepatienten mit einer skelettalen Klasse II bzw. Klasse III prä- und postoperativ mittels
digitaler Volumentomographie (DVT) und seitlichen Fernröntgenaufnahmen vermessen.
Material und Methode: 31 Patienten, die im Zeitraum von Mai 2010 bis Dezember 2011 an der Klinik
für Mund,- Kiefer- und Gesichtschirurgie der Medizinischen Universität Innsbruck aufgrund einer
skelettalen Dysgnathie (Angle Klasse II oder III) mono- oder bimaxillär operiert wurden, wurden
präoperativ und 6 Wochen postoperativ mittels digitaler Volumentomographie untersucht. Das
Volumen des oropharyngealen Lufteweges wurde zu beiden Zeitpunkten bestimmt und mit der
flächigen Berechung des Luftweges aus dem seitlichen Fernröntgen (PAS – posterior airway space)
verglichen.
Resultate: Bei Patienten mit operativer Unterkiefervorverlagerung vergrößerte sich das
dreidimensional gemessene postoperative Volumen im Oropharynx sowie die Fläche des PAS,
gemessen in der Mandibularebene, signifikant. Eine direkte Korrelation zwischen zweidimensionaler
Vergrößerung des Abstandes Zungengrund-Pharynxwand auf Mandibularebene und der
dreidimensionalen Vergrößerung des Mundrachenvolumens konnte nachgewiesen werden. Zusätzlich
wurde ein Zusammenhang zwischen der Verminderung der Schneidekantendistanz in der Sagittalen
(Overjet) und der Erweiterung des Luftwegs im Oropharynx beobachtet. Bei Patienten nach
bimaxillären Operationen mit Unterkiefer- sowie Oberkiefervorverlagerung konnte der größte
Volumengewinn erzielt werden. Die Zunahme des PAS-Volumens korrelierte in dieser Gruppe mit
dem in Höhe der Okklusionsebene gemessenen Flächenwert auf dem lateralen Cephalogramm.
Diskussion: Durch Vorverlagerung des Unterkiefers ist die Symptomatik von Patienten, die an einem
obstruktiven Schlafapnoe-Syndrom leiden, deutlich besserbar. Umgekehrt ist bei
Unterkieferrückverlagerungen unbedingt zu beachten, dass dadurch der posterior airway space
vermindert werden kann. Dies kann das Beschwerdebild eines obstruktiven Schlafapnoesyndroms
verstärken. Durch Messung der geplanten Vorverlagerung der UK-Front können Informationen über
die zu erwartende Volumenvergrößerung im Oropharynx gewonnen werden. Gleichzeitig gibt die
digitale Volumentomographie mit 3-dimensionaler Vermessung des Luftweges noch detailliertere
Aufschlüsse über den oropharyngealen Luftweg.
Zusammenfassung: Durch chirurgische Korrekturen skelettaler Dysgnathien ist eine Veränderung des
oropharyngealen Luftweges unvermeidlich. Die digitale Volumentomographie stellt eine neue
Möglichkeit der Vermessung dieses Luftweges, sowohl präoperativ in der Planung als auch
postoperativ dar. Die vorliegende Untersuchung beschreibt die volumenrischen Veränderungen bei
mono- und bimaxillären Dysgnathien im Vergleich mit der zweidimensionalen Luftwegsberechnung
im seitlichen Fernröntgen.
V29 Zahnimplantate und Bisphosphonat assoziierte Osteonekrose –
eine retrospektive Meta-Analyse
Autor: Arno Wutzl, Institut: Sanatorium Hera
Tel: 01-3135045280, Email: [email protected]
Co-Autor: Daniel Holzinger, Rudolf Seemann , Florian Lach, Gabrielle Millesi, Rolf Ewers, Co-Institut:
Medizinische Universität Wien, Medizinische Universität Basel
Kategorie: Vortrag
Einführung: Die Osteonekrose des Kiefers (BRONJ) ist eine Nebenwirkung der Langzeittherapie mit
Bisphosphonaten. Eine prothetische Rehabilitation durch dentale Implantate während einer
Bisphosphonattherapie, geht mit dem zusätzlichen Risiko der BRONJ einher. Diese Studie hat das Ziel
die Auswirkung der dentalen Implantation auf den zeitlichen Verlauf des Auftretens der BRONJ unter
Berücksichtigung der AAOMS Richtlinien zu untersuchen.
Material und Methode: Untersucht wurden 13 Patienten aus einem Kollektiv der 139 Patienten mit
Biopsie-gesicherter BRONJ, die von 2004 bis 2011 an der Mund-Kiefer-Chirurgie der Medizinischen
Universitätsklinik Wien behandelt wurden. Publizierte Fallstudien zwischen 1978 und Februar 2012 zu
dieser Problematik wurden im Sinne einer Metaanalyse inkludiert, bei welchem der zeitliche Verlauf
der Publikationen erhoben wurde. Es wurden drei Gruppen unterschieden, welche Zeitpunkt der
Implantation, Beginn und Ende der BP-Therapie berücksichtigen: (1) Implantation vor Beginn der
Therapie, (2) Implantation nach Ende der Therapie, (3) Implantation während der
Bisphosphonattherapie. Die statistische Analyse wurde mit einer linearen Regressionsanalyse unter
Berücksichtigung von weiteren Einflussfaktoren (Applikationsform, Dosierung, Gesamtdauer der BPTherapie) durchgeführt.
Resultate: Patienten, die während (Gruppe3, 18+-17 Monate, p=0.036) oder nach Abschluss der
Bisphosphonattherapie implantiert wurden (Gruppe 2, 12+-6 Monate, p=0,008), haben ein
beschleunigtes Auftreten der BRONJ im Vergleich zu Gruppe 1 (114+-51 Monate). Die Gesamtdauer
oraler Bisphosphonattherapie hat auch einen signifikanten Einfluss auf die Geschwindigkeit zum
Auftreten der BRONJ (80+-57 Monate, p=0,03).
Diskussion: Die Entwicklung der BRONJ ist nach Abschluss oder während der Bisphosphonattherapie
bei Implantation beschleunigt. Eine Periimplantitis könnte durch Bisphosphonate erschwert werden.
Aufgrund der Pharmakokinetik ist der zeitliche Zusammenhang von Bisphosphonatgabe und
chirurgischen Eingriff wesentlich.
Zusammenfassung: Die Inzidenz der Osteonekrose durch orale Bisphosphonate bei dentalen
Implantaten wird als gering eingestuft. Die Kumulation der Bisphosphonate im Knochen hat einen
Einfluß auf Zahnimplantate.
V30 Klinische Ergebnisse der intraoralen
Weichgeweberekonstruktion mittels myokutanem Platysma-Lappen
Autor: André M. Eckardt, Institut: Medizinische Hochschule Hannover, Klinik für Mund-,Kiefer- und
Gesichtschirurgie
Tel: +49-511-5324879, Email: [email protected]
Co-Autor: Horst Kokemüller, Frank Tavassol, Majeed Rana, Nils-Claudius Gellrich, Co-Institut:
Kategorie: Vortrag
Einführung: Wesentliches Ziel nach ablativer Tumorchirurgie in der Kopf-Hals-region ist die
Wiederherstellung von Form und Funktion. Bei ausgedehnten Weichgewebedefekte in Mundhöhle
und Oropharynx wird vielerorts der mikrochirurgische Gewebetransfer favorisiert. Limitierend sind
allerdings oftmals vorhandene Komorbiditäten des Patienten. In dieser Situation kann in Abwägung
individueller Risiken für den Patienten auch die Verwendung eines myokutanen Platysma zur Deckung
kleinerer oraler Weichgewebsdefekte erwogen werden.
Material und Methode: Sämtliche Patienten, bei denen im Zeitraum von 2004-2012 aufgrund einer
Tumorerkrankung eine intraorale Rekonstruktion mittels Platysma-Lappen durchgeführt wurde,
wurden anhand der Patientenakte retrospektiv analysiert.
Resultate: Im Zeitraum 2004-2012 wurde die Rekonstruktion intraoraler Weichgewebsdefekte bei 46
Patienten mittels myokutanem Platysmalappen durchgeführt. Es handelte sich um 32 Männer und 14
Frauen mit einem mittleren Alter von 61,4 Jahren (39 bis 84 Jahren). Bei 42 Patienten (92,3%) war
histologisch ein Plattenepithelkarzinom diagnostiziert worden, bei 3 Patienten (6,8%) Karzinome der
kleinen Speicheldrüsen. Die Tumorstadien verteilten sich wie folgt: pT1 27 (59%), pT2 11 (25%), pT3 1
(2,2%) und pT4 3 (6,8%); pN0 39 (88,6%), pN1 3(6,8%), pN2b 2 (4,5%). Ein Patient litt an einer
chronischen Osteomyelitis des Unterkiefers mit entsprechendem Weichgewebedefekt und
Knochenexposition. Die Transplantathebung erfolgte bei 43 Patienten unilateral (95,6%), bei 3
Patienten (4,4%) bilateral. Im Rahmen der Tumorresektion erfolgte bei 6 Patienten (13,3%) eine
Unterkieferkontinuitätsresektion mit alloplastischer Rekonstruktion. Die Tumorresektion erfolgte
gemäß onkologischer Kriterien, eine Halslymph-knotenausräumung der Level I-III ipsilateral bzw.
sofern indiziert bilateral wurde simultan zur Tumorresektion durchgeführt. Bei 3 Patienten (6,8%)
wurde eine postoperative Strahlentherapie durchgeführt. Postoperativ traten bei 4 Patienten (8,9%)
Transplantatkomplikationen auf, die bei 3 Patienten (6,6%) zu einem vollständigen Transplantatverlust
führten.
Diskussion: Bei kleineren intraoralen Tumoren (T1-T2) stellt in Einklang mit der Literatur der
myokutane Platysmalappen eine wertvolle Option zur funktionellen Rekonstruktion intraoraler
Weichgewebsdefekte dar. Insbesondere bei Patienten mit vorbestehenden Komorbiditäten, bei
denen ein mikrochirurgischer Gewebetransfer nur eingeschränkt indiziert ist, sollte der
Platysmalappen in Erwägung gezogen werden.
Zusammenfassung: Für begrenzte intraorale Defekte der unteren Mundhöhlenetage stellt der
myokutane Platysmalappen eine sinnvolle Alternative im Vergleich zum mikrovaskulären
Gewebetransfer dar.
V31 Die moderne individualisierte Gesichtsschädelrekonstruktion mit
Deformationsmodellen
Autor: Martin Rücker, Institut: Klinik und Poliklinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie,
Medizinische Hochschule Hannover
Tel: 00495115324743, Email: [email protected]
Co-Autor: Harald Essig, Hoen-oh Shin, Max Wagner, Daniel Lindhorst, Paul Schumann, Nils-Claudius
Gellrich, Co-Institut:
Kategorie: Vortrag
Einführung: Die Rekonstruktion Mittellinien-überschreitender knöcherner Defekte des
Mittelgesichtes stellen noch immer eine Herausforderung in der modernen Mund-, Kiefer- und
Gesichtschirurgie dar. Die aktuellen Fortschritte in der Computer-assistierten Chirurgie ermöglichen
es, Rekonstruktionen präoperativ zu planen und mit hoher Präzision intraoperativ umzusetzen. Daher
stellen wir einen neuen Computer-assistierten Ansatz zur individuellen Rekonstruktion des
knöchernen Mittelgesichtes mit grazilen Titangerüsten vor.
Material und Methode: Spezielle rigide und elastische Software-Algorithmen ermöglichten virtuell
eine patientenspezifische Rekonstruktion knöcherner Mittelgesichtsanteile. Nach Überführung in
einen stl-file konnte ein dreidimensionaler Ausdruck erstellt werden, der Vorlage für die individuelle
Formung von Titan-Mesh-Platten war. Die Positionierung der Titan-Mesh-Platten entsprechend der
präoperativen Planung wurde mittels intraoperativer Navigation sichergestellt. Die anatomisch
korrekte Rekonstruktion wurde durch prä- und postoperativ angefertigte CT-Aufnahmen und
Röntgenstrahlen frei durch eine Face-Scan basierte dreidimensionale Oberflächenanalyse
quantifiziert.
Resultate: Die dargestellte Versorgung komplexer Mittelgesichtsdefekte ermöglichte eine
symmetrische und anatomisch plausible knöcherne Mittelgesichtsrekonstruktion mit Bewahrung
einer physiologischen Bulbusposition. Sowohl anhand der CT- als der Face-Scan-Aufnahmen konnte
postoperativ eine anatomisch korrekte Bulbusposition und Gesichtssymmetrie nachgewiesen werden.
Diskussion: Die vorgestellte Individualisierung durch Computer-assistierte Chirurgie ermöglicht die
anatomisch korrekte Rekonstruktion mittellinienüberschreitender Mittelgesichtsfrakturen und selbst
so graziler anatomischer Strukturen wie die der knöchernen Orbitawandungen.
Zusammenfassung: Mit rigiden und elastischen Deformationsmodellen gelingen anatomisch
korrekte, Patienten-individuelle Rekonstruktionen des knöchernen Gesichtsschädels auch bei
mittellinienüberschreitenden Defekten und Frakturen.
V32 Zwei Jahre klinische Erfahrung mit ProPlan® zur
patientenspezifischen Planung rekonstruktiver Eingriffe
Autor: F. R. Kloss, Institut: Univ. Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie, Med. Univ. Innsbruck
Tel: 051250424373, Email: [email protected]
Co-Autor: M. Rasse, Co-Institut:
Kategorie: Vortrag
Einführung: Die adäquate Rekonstruktion knöcherner Defekte im Bereich des Gesichtsschädels stellt
nicht selten eine Herausforderung dar. Die korrekte Adaptation des Knochentransplantates an die
lokoregionären Verhältnisse gestaltet sich dabei häufig schwierig, wenn neben der anatomisch
korrekten Positionierung des Transplantates eine größtmögliche knöcherne Anlagerungsfläche an den
ortsständigen Knochen erzielt werden soll. In einem Rückblick seit der Markteinführungsstudie vor 2
Jahren sollen Vor- und Nachteile der patientenspezifischen Planung mit ProPlan erörtert werden.
Material und Methode: Anhand von Patientenbeispielen wird das Procedere bei der
Planungsdurchführung und nachfolgenden Anwendung der Sägeschablonen aufgezeigt. Vorteile und
Nachteile sollen anhand der Beispiele dargestellt werden.
Resultate: Die virtuelle Planung anhand von CT Daten der Spender- und Empfängerregion zeigt sich
als leicht durchführbar und kann präzise bestimmt werden. Die anatomischen Gegebenheiten
ermöglichen enoral eine gute Passgenauigkeit der Resektionsschablonen, dagegen kann es bei der
Fibula zu Ungenauigkeiten kommen, da in der Regel anatomische Landmarken am Knochen fehlen. Im
Bereich des Beckenkamms kann die Positionierung der Sägeschablone aufgrund der umgebenden
Weichteile schwierig sein, was zu Abweichungen der geplanten Entnahmeposition führen kann.
Darüber hinaus ist derzeit eine Planung einer eventuellen Hautinsel nicht möglich.
Diskussion: Trotz Abweichungen von der geplanten Positionierung der Sägeschablonen gelingt eine
Knochenentnahme die der geplanten Form und Größe entspricht. Angiographische Daten sollen in
zukünftigen Planungsversionen Rücksicht finden, sodass ggf. Hautinseln mit eingeplant werden
können. In allen Fällen konnte eine gute Adaptation der Knochen erzielt werden, was eine
intraoperative Zeitersparnis bedeutet.
Zusammenfassung: Proplan® erweist sich als geeignetes Planungstool zur Vorbereitung von
knöchernen Rekonstruktionen. Trotz anatomisch bedingter Schwierigkeiten stellt es eine
Verbesserung der OP Genauigkeit dar und hilft OP-Zeit zu sparen.
V33 Computergeplante Gesichtsrekonstruktion mit mikrovaskulären
Transplantat
Autor: Virnik S.,, Institut: Abteilung für Mund-, Kiefer und Gesichtschirurgie
Tel: 06644940045, Email: [email protected]
Co-Autor: Jamnig D., Kotratschek Ch., Gaggl A. Chiari FM., Co-Institut:
Kategorie: Vortrag
Einführung: Hintergrund: Mikrovaskuläre Transplantate zur Rekonstruktion in der MKG Chirurgie
stellen einen wichtigen Teilaspekt dar um soziale, funktionelle und ästhetische Funktionen bei
Patienten nach Tumor oder Traumata wieder herzustellen. Es wird im Rahmen des Kongresses
mehrere Fälle vorgestellt die im Jahr 2012 auf der MKG Klagenfurt mittels mikrovaskulären
Beckenkamm und Fibula Transplantat rekonstruiert wurden. Die Rekonstruktion wurde zuvor im
Computer geplant um die optimale Entnahmestellung zu finden und das Empfängerbett
vorzubereiten
Material und Methode: Material und Methode: Es wurden an der MKG Klagenfurt in diesem
Zeitraum zur Rekonstruktion von Gesichtsdefekten nach Tumorresektion ausschließlich
mikrovaskuläre Beckenkammtransplantate und Fibulatransplantate entnommen. Es werden drei
dokumentierte Patientenfälle vorgestellt. Die Planung erfolgt im Computerprogramm CSS.
Resultate: Es konnten bei allen drei Fällen eine ausgezeichtes ästhetisches Ergebnis sowie sehr gute
Funktion erziehlt werden.
Diskussion: Zusammenfassung: Mikrovaskuläre Transplantate können erfolgreich zur Rekonstruktion
von Alveolarkammdefekten verwendet werden. Das Transplantat kann individuell angepasst werden
um anschließend eine Implantation mit festsitzender Versorgung durchzuführen
Zusammenfassung: Zusammenfassung: Mikrovaskuläre Transplantate können erfolgreich zur
Rekonstruktion von Alveolarkammdefekten verwendet werden. Das Transplantat kann individuell
angepasst werden um anschließend eine Implantation mit festsitzender Versorgung durchzuführen
V34 Einsatz der computerassistierten Chirurgie bei der Behandlung
von Oberkiefertumoren
Autor: M. Rana, Institut: Klinik und Poliklinik für MKG-Chirurgie, Medizinische Hochschule Hannover
Tel: 00495115324716, Email: [email protected]
Co-Autor: H. Essig, A. Eckardt, M. Rücker, N.-C. Gellrich, Co-Institut:
Kategorie: Vortrag
Einführung: Bei vielen Kopf-Hals-Malignomen stellt die postoperative Bestrahlung einen wesentlichen
Bestandteil des Therapiekonzeptes dar. Die Simulation und Applikation der Bestrahlung berücksichtigt
hierbei die Tumorresektionsgrenzen und ggf. die Lokalisation mikroskopischer Tumorresiduen (in R1Situationen). Bisher erhält der Strahlentherapeut diese Informationen aus dem Operationsbericht
und dem Ergebnis der histopathologischen Befundung. Die eindeutige anatomische Zuordnung
multipler Randschnittkontrollen ist aufgrund der komplexen Anatomie vor allem im
schädelbasisnahen Bereich als besonders schwierig und fehleranfällig zu betrachten. Wir stellen eine
neue navigationsassistierte Erfassung von intraoperativen Lokalisationen (z.B. Randschnitte,
Tumorresiduen) vor, die eine eindeu-tige dreidimensionale Zuordnung intraoperativer Befunde
erlaubt.
Material und Methode: Es wurden achtzehn Patienten mit einem unilateralen Oberkiefer-Tumor in
die Untersuchung eingeschlossen. Dabei wurden neben den demographischen Daten der Patienten
die präoperative Planungszeit, intraoperative Operationszeit und Genauigkeit der Referenzierung
bestimmt. Bei den Patienten erfolgte die navigationsassistierte, chirurgische Resektion des
Oberkiefertumors (Kolibri, Brainlab®, Feldkirchen, Deutschland). Für die intraoperative Navigation
wurden die CT und MRT Da-tensätze präoperativ fusioniert und die Tumorausdehnung segmentiert.
Intraoperativ wurde jede Randschnittentnahmestelle mit der Navigation punktgenau lokalisiert. Die
iPlan-3.0-Software von BrainLab® ermöglichte erstmals die Einblendung und Speicherung der
individuellen Entnahmestellen als Koordinate im 3D Datensatz. Diese mit den entsprechenden
Markierungen versehenen Bilddaten wurden dem Pathologen zusammen mit den Randschnitten zur
Befundung übermittelt.
Resultate: Die Präoperative Planung nahm inklusive der Überprüfung aller Arbeitsschritte im Mittel
20 Minuten in Anspruch. Die intraoperative Operationszeit variierte aufgrund unterschiedlicher
Zugangswege. Die Genauigkeit der Referenzierung lag bei 1.1±0.6mm. Nach Zuweisung der
entsprechenden Dignität zu den jeweiligen Markierungen (post-processing des Bilddatensatzes),
stand dem Strahlentherapeuten der um intraoperative Befunde ergänzte Datensatz (xbrain / DICOM)
zur Optimierung der Bestrahlungsplanung zur Verfügung. Die missverständliche Entnahme von
Informationen über Rand-schnittentnahmestellen aus dem chirurgischen Operationsprotokoll konnte
entfallen.
Diskussion: Die Nutzung intraoperativer Befunde in Form eines erweiterten Bilddatensatzes kann die
interdiszipli-näre Schnittstelle zwischen Chirurgie und Strahlentherapie entscheidend unterstützen.
Indikationen sehen wir derzeit bei Tumoren, die eine enge Nachbarschaft zu knöchernen Strukturen
aufweisen. Hier ermöglicht die intraoperative Navigation eine sichere chirurgische Orientierung im
situs und bei Nutzung geeigneter Software auch eine eindeutige Informationsweitergabe
beispielsweise hinsichtlich der dreidimensionalen Position von Randschnittentnahmestellen.
Zusammenfassung: Das navigationsbasierte intraoperative Mapping von Tumorgrenzen und deren
nach Dignität gewertete Markierung im dreidimensionalen Bilddatensatz stellt eine
sprachunabhängige Möglichkeit der interdisziplinären Weitergabe exakter intraoperativer Befunde im
onkologischen Therapieregime dar.
V35 Klinische Untersuchung über die Verwendung von Amniongrafts
zur Deckung von Hebedefekten nach Radialislappen sowie zur
Verbreiterung der attached Gingiva bei Vestibulumplastiken
Autor: Dr. med. Dr. med. dent. Wolfgang Feistl, Institut: AKh Linz, Mund- Kiefer- und plastische
Gesichtschirurgie
Tel: +43 732 7806 73373, Email: [email protected]
Co-Autor: Prim. DDr. Michael Malek, Co-Institut:
Kategorie: Vortrag
Einführung: Der mikrovaskulär anastomosierte Radialislappen stellt eine gängige Möglichkeit zur
plastischen Deckungen von Gewebsdefekten in der Tumorchirurgie dar. Die Deckung der
Entnahmestelle am Unterarm erfolgt häufig mit Spalthauttransplantaten. Auch die Verbreiterung der
Attached Gingiva stellt sowohl bei der Behandlung von Rezessionen als auch in der Implantologie ein
gängiges Verfahren dar. Üblicherweise werden hierbei freie Schleimhauttransplantate z.B. vom
Gaumen oder vom Planum bukkale, in Ausnahmefällen auch Spalthauttransplantate verwendet. Im
Rahmen einer klinischen Studie wurden die Hebedefekte am Unterarm bzw. das freiliegend Periost im
Vestibulum mit Amniongrafts gedeckt und die Ergebnisse über ein Jahr hinweg nachuntersucht.
Material und Methode: Die Amnionmembranen wurden nach Sektio aufbereitet und in
kryokonservierter Form von einer isozertifizierten Gewebebank zur Verfügung gestellt. Die Deckung
des Defektes am Unterarm erfolgte, nachdem sich eine Granulationsschicht gebildet hatte, welche
die darunterliegenden Sehnen vollständig gedeckt und das Niveau der umgebenden Haut erreicht
hatte. Bei den Vestibulumplastiken wurde die mobile Schleimhaut nach Schnittführung an der
mukogingivalen Grenze nach apikal mobilisiert und dort fixiert. Die Deckung des Periosts erfolgte
ebenfalls mit Amniongrafts. Klinische Nachuntersuchungen erfolgten nach 6 bzw. 12 Monaten. Am
Unterarm wurden funktionelle und ästhetische Kriterien beurteilt, wobei der Bewegungsumfang im
Handgelenk mit der nichtoperierten Seite verglichen wurde (Extension, Flexion, radiale und ulnare
Deviation, Supination, Pronation) und mögliche Einschränkungen bei beruflicher Tätigkeit, im
Haushalt und bei Freizeitaktivitäten abgefragt wurden. Bei den Vestibulumplastiken wurde die
Stabilität des Ergebnisses hinsichtlich der Breite der Attached Gingiva sowie gegebenenfalls die
Rezessionstiefe beurteilt. Die Dauer bis zur vollständigen Wundheilung sowie mögliche
Komplikationen wurden dokumentiert und die Patienten bezüglich ihrer Zufriedenheit mit dem
ästhetischen Ergebnis befragt.
Resultate: Insgesamt zeigten sich sowohl funktionell als auch ästhetisch gute Ergebnisse. Die
Wundheilungsphase ist bei Amniontransplantaten im Vergleich zu konventionellen
Spalthauttransplantaten bei der Defektdeckung am Unterarm jedoch deutlich verlängert. Die
Amniongrafts zeigen zwar eine leichte Schrumpfungstendenz, ersparen dem Patienten jedoch die
Entnahme autologer Transplantate
Diskussion: Bei der Verwendung von menschlicher Amnionmembran zur Deckung des Hebedefektes
am Unterarm nach Radialislappen zeigen sich sowohl funktionell als auch ästhetisch gute Ergebnisse.
Die lange Nachbehandlungszeit stellt allerdings sowohl für den Patienten als auch für den Behandler
einen deutlichen Nachteil dar. Bei der Verwendung von Amniongrafts zur Verbreiterung der Attached
Gingiva zeigen sich ebenfalls gute Ergebnisse. Die Notwendigkeit der Entnahme von freien
Schleimhauttransplantaten mit den damit verbundenen Nachteilen (z.B. Narben, Nachblutungen,
Schmerzen, mögliche Wundheilungsstörungen in der Spenderregion) entfallen. Es zeigt sich zwar eine
Schrumpfungstendenz, trotzdem lässt sich eine deutliche Verbreiterung der Gingiva fixa erzielen. Auf
Grund der Narbenbildung erscheint die Methode für die ästhetische Zone weniger geeignet
Zusammenfassung: Im Rahmen einer klinischen Studie wurden die Hebedefekte am Unterarm nach
Radialislappen bzw. das freiliegend Periost nach Vestibulumplastiken mit Amniongrafts gedeckt und
die Ergebnisse über ein Jahr hinweg nachuntersucht.
V36 DER STELLENWERT DER INDOCYANINGRÜN- ANGIOGRAPHIE UND
IHRE INDIKATIONEN ZUR REKONSTRUKTION IN DER
TUMORCHIRURGIE UND IN DER ORALEN CHIRURGIE
Autor: Gerzanic Lucia, Institut: Klinische Abteilung für Mund-, Kiefer-und Gesichtschirurgie
Tel: 06641124229, Email: [email protected]
Co-Autor: Kärcher Hans, Schultes Günter, Co-Institut:
Kategorie: Vortrag
Einführung: Die ICG- Methode demonstriert, ob die Anastomose der Transplanatgefäße und
Halsgefäße gut geeignet sind, um eine unmittelbare Perfusion des Transplantates zu erlauben und ein
Überleben zu garantieren. Die Beurteilung der Durchblutung war bis vor ein paar Jahren durch die
kleinen Durchmesser der Gefäße in der rekonstruktiven Mikrochirurgie und Mund-, Kiefer- und
Gesichtschirurgie nicht technisch durchführbar. ICG wurde im Zweiten Weltkrieg als Farbstoff für die
Photographie entwickelt und im Jahr 1957 an der Majo Clinic für den Einsatz in der Humanmedizin
getestet. Die Einführung der Indocyaningrün- Technologie in der Ophtalmologie erlaubte mit einem
chirurgischen Mikroskop erstmals eine Angiographie von Gefäßen mit einem Durchmesser von
weniger als 1 mm.
Material und Methode: Insgesamt werden 94 Patientenaus der oralen Chirurgie und Tumorchirurgie
mit der ICG- Angiographie untersucht. Bei 62 Tumorpatienten und 20 Osteoradionekrosepatienten
und 12 Patienten mit einem atrophen Ober- und /oder Unterkiefer ist Indocyaningrün injiziert
worden und nach der Anastomisierung des mikrovaskulär angeschlossenen Transplatates die
Durchblutung überprüft und dargestellt worden. Auch ein Verlust des Transplantates durch Nekrose
kann mit Indocyanin durch eine Infrarotnahe- Kamera dargestellt werden. Auf der Intensivstation ist
es möglich mit Indocyaningrün die Vitalität und Perfusion des Transplantates unmittelbar nach der
Operation bei geringer Abdunkelung sichtbar zu machen. Im Vergleich dazu wurden eine aufwendige
3 Phasen- Skelett-Knochenszintigraphie oder ein CT oder PET/CT durchgeführt.
Resultate: Bei 79 Patienten ist eine Darstellung und Perfusion des Knochens präoperativ bei
Osteonekrosen und des Transplantates intraoperativ, unmittelbar nach der Anastomosierung und
postoperativ möglich. Bei 11 Patienten kommt es zu postoperativen Komplikationen. Bei 8 Patienten
thrombosiert die anastomisierte Vene, bei 7 Patienten trombosiert die anastomisierte Arterie. Bei 2
Patienten kommt es zu einem teilweisen Transplantatverlust durch anatomische Kompression der
zuführenden Gefäße und bei 6 Patienten wird eine arterielle oder venöse Reanastomisierung
durchgeführt. Bei 3 Patienten kommt es zu einem kompletten Transplantatverlust am 6.
postoperativen Tag
Diskussion: Die Indocyaningrün- Angiographie ist eine neue Technologie mit einer spezialisierte
Software, die eine als Bildgebung einer grauen Skala quantitativ zu interpretieren ist, die den
Kieferchirugen mit spezifischen farbigen Bildern und objektiven numerischen Daten die Versorgung
des Transplantates darstellt und evaliert. Die Software IC-CALC 2.0 ist eine solche Technologie, die auf
der vorhandenen ICGA Technologie Kapital anhäuft. Die Hardware erlaubt dem Chirurgen, die
Perfusion durch eine relative Perfusion als ein Prozent des beobachteten Maximums zu messen.
Andere Methoden als Alternative wie Fluorescein, Doppler Sonographie, Knochenszintigraphie und
Thermographie sind verwendet worden, um dem Kieferchirurgen beim Beurteilen der Klinik des
Transplantates zu helfen und eine Perfusion darzustellen, nachzuweisen und zu evaluieren. Das
PET/CT mit seiner Weichteil-Knochen- Perfusionszinigraphie ist bei der Überprüfung der
Transplantate effizient, ist sehr aufwendig und nicht eindeutig signifikant nachweisbar bei der
Beurteilung der Transplantatperfusion. Keine dieser Methoden haben es in der Mund-, Kiefer- und
Gesichtschirurgie, in den alltäglichen klinischen Ablauf geschafft oder sind als routinierte Methode
eingeführt worden. Die ICG- Angiographie ist dagegen minimal invasiv und ist keine großer Aufwand
in der Anwendung. Sie verkürzt die Zeit bei der Beurteilung der Klinik und Perfusion des Lappens.
Zusammenfassung: Bei 94 Patienten mit verschiedenen Lokalisationen eines Plattenepithelkarzioms
und verschiedenen Indikationen- atropher Ober- und/oder Unterkiefer, Osteoradionekrosen im
Mund-, Kiefer- und Gesichtsbereich werden der Durchblutungszustand der Anastomose und des
Transplantates während der Operation und nach der Operation, aber auch präoperativ bei
Osteonekrosen dargestellt und mit einem Perfusionsindex überprüft, nachdem Indocyaningrün
injiziert wird. Es wird der Stellenwert der ICG- Angiographie zur Rekonstruktion in der oralen
Chirurgie und Tumorchirurgie disskutiert.
V37 Luminescence ratiometric oxygen imaging (LROI) bei
mikrovaskulär reanastomosierten Fibula- und Unterarmlappen
Autor: PD Dr. Dr. Martin Gosau, Institut: Klinik für MKG Chirurgie
Tel: 0049-941-944-6345, Email: martin.gosau@ukr
Co-Autor: Dr. Dr. Johannes Meier, Co-Institut:
Kategorie: Vortrag
Einführung: In einer vorangegangenen Studie konnten wir erste Ergebnisse mit Luminescence
ratiometric oxygen imaging (LROI) zur Analyse der peri- und postoperativen Durchblutung
mikrovaskulärer Lappen präsentieren, die vielversprechend waren. In der vorliegenden Arbeit
untersuchen wir ob das Lappenmonitoring mit LROI zwischen mikrovakulär anastomosierten
Fibulatransplantaten und Radialislappen unterschiedliche Werte ergibt und ob ein Schwellenwert
festgelegt werden kann, der die Indikation zur Lappenrevision stellt.
Material und Methode: Es wurden 37 Radialislappen (RF) und 15 Fibulatransplantaten (FF) in die
Studie eingeschlossen. Die Lappenperfusion wurde mit Hilfe eines Fluoreszenzmikroskops beurteilt,
welches die Emission des in einer Sensorfolie befindlichen Fluoreszenzfarbstoffes detektiert, die
direkt mit dem transdermalen Sauerstoffverbrauch korreliert. Durch den transdermalen
Sauerstoffverbrauch des Lappens kann ein direkter Rückschluss auf die Lappenperfusion gezogen
werden. Die Messungen wurden vor dem Lappenabsetzen, direkt nach der Transplantation und nach
24 Stunden durchgeführt.
Resultate: Wir fanden einen signifikanten Unterschied bzgl. des transdermalen Sauerstoffverbrauchs
zwischen klinisch gut perfundierten Lappen (RF: 0,13 +/- 0,08; FF: 0,15 +/- 0,07) und klinisch minder
perfundierten Lappen (RF: 0,40 +/- 0,09; FF: 0,55 +/- 0,28). Ein Grenzwert von 0,3 zur Unterscheidung
zwischen gut und schlecht perfundierten Lappen mit der Indikation zur Revision, bevor klinischen
Zeichen evident werden, konnte unabhängig von der Art des Transplantates (RF oder FF) erhoben
werden.
Diskussion: Die Ergebnisse bestätigen unsere Vorstudie. Der Grenzwert von 0,3 konnte betätigt und
die Valität der Methode untermauert werden. Ein Nachteil der Methode ist sicherlich, dass nur
Lappen mit Hautinseln evaluiert werden können. LROI sollte nicht nur, wie in der vorliegenden Studie
für die Zeitdauer von 24 Stunden post OP angewandt werden, sondern zum wiederholten
Lappenmessen bei Bedarf angewandt werden.
Zusammenfassung: Bie LROI handelt es sich um ein kostengünstiges, einfach zu bedienendes Gerät,
das sich zum Lappenmonitoring eignet. Unabhängig von der Art des Lappens konnte ein Grenzwert
von 0,3 erhoben werden, der bei Überschreitung die Indikation zur Anastomosenrevision gibt.
V38 Postoperatives Monitoring von „deep buried flaps“ mit
kontrastverstärkter Sonographie
Autor: Dr. Dr. Steffen Müller, Institut: Klinik und Poliklinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie,
Universitätsklinikum Regensburg
Tel: 0179-1049943, Email: [email protected]
Co-Autor: Dr. Moritz Schoeneich, Co-Institut: Zentrum for Plastische, Hand- und
Wiederherstellungschirurgie
Kategorie: Vortrag
Einführung: Unter den mikrovaskulär reanastomosierten Transplantaten haben die „deep buried
flaps“ die höchste postoperative Komplikations- und Verlustrate. Die verfügbaren
Monitoringverfahren weisen Einschränkungen hinsichtlich der Sensitivität oder der Durchführbarkeit
auf. Derzeit existiert kein Standardverfahren zur postoperativen Kontrolle von verdeckten
Transplantaten. Ziel der Studie war eine Beurteilung der kontrastmittelverstärkten Sonographie
(CEUS) als postoperatives Monitoringverfahren bei „deep buried flaps“.
Material und Methode: 24 Patienten mit „deep buried flaps“ wurden 12, 24 und 48h nach erfolgter
Reanastomosierung mittels CEUS untersucht. Die Mikrozirkulation des Kontrastmittels in den
Gewebeschichten des Transplantates wurde analysiert und mithilfe einer Perfusionssoftware
(QONTRAST®) quantitativ ausgewertet.
Resultate: Die Patientengruppe bestand aus 11 männlichen und 13 weiblichen Patienten mit einem
Durchschnittsalter von 48 Jahren (Range 37-69 Jahre). Der Nachuntersuchungszeitraum betrug
durchschnittlich 4,5 Monate. In 12 Fällen wurden die Transplantate zur Rekonstruktion im Kopf-HalsBereich, in 8 Fällen im Bereich des Körperstammes und bei 4 Patienten im Bereich der unteren
Extremität verwendet. Bei drei Patienten erfolgte eine Revision und Reanastomosierung auf Basis
einer in der kontrastmittelverstärkten Sonographie festgestellten Minderperfusion des verdeckten
Lappens.
Diskussion: Aufgrund des fehlenden Hautanteils bei den verdeckten Lappen sind eine visuelle
Kontrolle und Verfahren wie Photoplethysmographie, Thermometrie, transkutane pO2- Messung
nicht verwendbar. Die kontrastmittelverstärkte Sonographie hat sich bereits in vorhergehenden
Studien als zuverlässige Methode bei der Beurteilung von mikrovaskulär reanastomosierten
Transplantaten zur Rekonstruktion bei oberflächlichen Schleimhaut- oder Hautdefekten erwiesen.
Zusammenfassung: Die kontrastmittelverstärkte Sonographie ist ein vielversprechendes und leicht
handzuhabendes Verfahren zur postoperativen Perfusionskontrolle von verdeckten mikrovaskulär
reanastomosierten Transplantaten („deep buried flaps“).
V39 Koexpresion von Survivin, VEGF-C und Carboanhydrase 9 und
prognostische Aussagen beim Mundhöhlenkarzinom
Autor: Katharina Bolte, Institut: Universitätsklinik und Poliklinik für Mund-, Kiefer- und Plastische
Gesichtschirurgie, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
Tel: +493455575245, Email: [email protected]
Co-Autor: M.Kappler, J. Schubert, U.Bilkenroth und A.W.Eckert, Co-Institut:
Kategorie: Vortrag
Einführung: Nach wie vor fahndet die Wissenschaft nach verlässlichen additiven Parametern zur
Prognosekalkulation beim Plattenepithelkarzinom der Mundhöhle. Es war das Ziel, die singuläre und
Koexpression der drei im Tumorprogressionsprozess etablierten Proteine Survivin (Apoptose), VEGF-C
(Lymphangiogenese) und Carboanhydrase 9 ( pH-Stabilität) für individuelle Prognosestellungen zu
analysieren.
Material und Methode: Zugrunde gelegt wurden 75 Patienten mit einem Plattenepithelkarzinom der
Mundhöhle, welche in der Zeit zwischen 1993 und 1998 operiert worden waren. Alle Untersuchungen
erfolgten als Standard-Immunhistochemie an Paraffinschnitten der entsprechenden
Mundhöhlenkarzinompatienten. Die Färbemuster [Intensität und Anzahl positiver Zellen] wurden zu
einem immunreaktiven Score zusammengefasst und mit den klinischen und pathologischen
Parametern korreliert. Die statistische Analyse umfasste neben der KAPLAN-MEIER-Analyse univariat
den log-rank-Test und multivariat die Cox-Regressionsanalyse (adjustiert nach Tumorgröße und
Grading).
Resultate: Das 5-Jahres-Gesamtüberleben aller 75 Patienten betrug 61%. Patienten, deren Tumoren
Survivn hochgradig exprimierten, hatten ein deutlich schlechteres Überleben [77,2% versus nur
56,1%, p=0,207, log-rank-Test]. Ähnliche singuläre Effekte auf das Überleben zeigte die
Carboanhydrase 9: 66,3% im Falle einer geringen Expression standen 54% bei negativer Expression
gegenüber [p=0,347, log-rank]. Überraschenderweise fanden sich beim VEGF-C keinerlei
Zusammenhänge einer verstärkten Expression und dem Überleben. Betrachtet man allerdings aller
drei Proteine gemeinsam, so lässt sich beim Survivin bei starker Expression in Kombination mit
ebenfalls starker Expression der Carboanhydrase 9 und schwacher Expression von VEGF-C ein
signifikant 5,1fach erhöhtes Risiko des tumorassoziierten Versterbens nachweisen. Für VEGF-C lässt
sich bei starker Expression in Kombination mit ebenfalls starker Expression von Survivin und
schwacher Expression von CAIX immerhin noch ein 4,8fach erhöhtes Risiko des tumorassoziierten
Versterbens nachweisen. Die statistische Signifikanz wird allerdings verfehlt.
Diskussion: Bei der Tumorprogression des Plattenepithelkarzinoms der Mundhöhle scheinen zwei
Aspekte eine wichtige Rolle zu spielen: Der Apoptoseverlust (Survivin) sowie die Stabilität des
intrazellulären pH-Wertes. Letzteres organisiert die membranständige Carboanhydrase 9. Beide
Proteine lassen sich immunhistochemisch personell und apparativ einfach bestimmen. Sie sollten das
TNM-System und die histologische Differenzierung bereits zum Zeitpunkt der Diagnosestellung
ergänzen.
Zusammenfassung: Die Ergebnisse sollten mittels einer multizentrischen Untersuchung und an
deutlich größeren Probandenzahlen überprüft werden. Möglicherweise gelingt es dann, ein
aussagekräftiges Markerpanel dem TNM-System und Grading für individuelle Prognosekalkultationen
beim Mundhöhlenkarzinom zur Seite zu stellen.
V40 Podoplaninexpression in oralen Plattenepithelkarzinomen
Autor: Dr. Dr. Matthias Kreppel, Institut: Klinik für Mund-, Kiefer- und Plastische Gesichtschirurgie,
Universität Köln
Tel: +49 221 478 96564, Email: [email protected]
Co-Autor: PD Dr. Dr. Martin Scheer; PD Dr. Uta Drebber, Prof. Dr. Dr. Joachim Zöller, Co-Institut:
Institut für Pathologie, Universität Köln
Kategorie: Vortrag
Einführung: Trotz verbesserter therapeutischer Möglichkeiten haben Patienten mit fortgeschrittenen
oralen Plattenepithelkarzinomen eine schlechte Prognose. Die wesentlichen Ursachen hierfür sind ein
schlechtes Ansprechen auf die Behandlung und lokoregionäres Therapieversagen. Aktuelle Studien
weisen auf die Bedeutung molekularer Faktoren für die Therapieplanung und die Prognose bei oralen
Plattenepithelkarzinomen hin. Dem muzin-ähnlichen Glykoprotein Podoplanin, das maßgeblich an
der Lymphangiogenese beteiligt ist, scheint dabei eine besondere Bedeutung zuzukommen. Ziel
unserer Untersuchungen war es, zum einen den Einfluss von Podoplanin auf die Prognose und das
Metastasierungsverhalten und von oralen Plattenepithelkarzinomen und andererseits den Wert als
Biomarker für das Ansprechen des Tumors auf eine neoadjuvante Radiochemotherapie zu
untersuchen.
Material und Methode: Gegenstand der Untersuchungen waren 150 Patienten mit oralen
Plattenepithelkarzinomen, von denen 63 mit einer neoadjuvanten Radiochemotherapie und 87 mit
einer primären Operation gefolgt von einer adjuvanten Radiochemotherapie behandelt wurden. Die
Podoplaninexpression wurde immunhistochemisch untersucht. Die Podoplaninexpression wurde mit
verschiedenen klinisch-pathologischen Parametern korreliert, zudem wurde der Einfluss auf das
Gesamtüberleben und die lokoregionäre Kontrolle untersucht.
Resultate: Sowohl bei den neoadjuvant behandelten als auch bei den primär operativ behandelten
Patienten konnte sowohl univariat als auch multivariat ein starker Einfluss der Podoplaninexpression
auf das Gesamtüberleben nachgewiesen werden (p<0,001). Die Podoplaninexpression wies eine
hochsignifikante Assoziation mit dem pN- und dem ypN-Status auf (p<0,001 und p=0,004). Zudem
war eine starke Podoplaninexpression mit einer geringen Rate an Komplettremissionen nach
neoadjuvanter Radiochemotherapie assoziiert (p=0,013).
Diskussion: Eine hohe Podoplaninexpression in oralen Plattenepithelkarzinomen führt zu einer
signifikant reduzierten 5-Jahresüberlebensrate bei Patienten mit oralen Plattenepithelkarzinomen
und ist zudem mit einem gehäuften Auftreten von zervikalen Lymphknotenmetastasen assoziiert.
Außerdem scheint die Podoplaninexpression hilfreich zu sein, um das Ansprechen von oralen
Plattenepithelkarzinomen auf eine neoadjuvante Radiochemotherapie vorherzusagen.
Zusammenfassung: Eine hohe Podoplaninexpression in oralen Plattenepithelkarzinomen ist mit einer
schlechten Prognose und dem gehäuften Auftreten von zervikalen Lymphknotenmetastasen sowie
einem schlechten Ansprechen auf eine neoadjuvante Radiochemotherapie assoziiert.
V41 Einfluss der bakteriellen Besiedlung auf die Prognose beim
Plattenepithelkarzinom der Mundhöhle
Autor: A.W. Eckert, Institut: Universitätslinik und Poliklinik für Mund-, Kiefer- und Plastische
Gesichtschirurgie, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
Tel: +493455575245, Email: [email protected]
Co-Autor: Juila Bolz, Dorothea Wilhelms, J. Schubert und M. Kappler, Co-Institut: Institut für
Medizinische Mikrobiologie
Kategorie: Vortrag
Einführung: Mittlerweile sind diverse Proteine beschrieben worden, welche beim
Mundhöhlenkarzinom additive Aussagen zur Prognose zulassen. Derartige „Marker“ sind häufig
immunhistochemisch, seltener auf Proteinebene nachweisbar. Zum prognostischen Einfluss von
Biofilmen auf Mundhöhlenkarzinomen ist bis dato nichts bekannt. Es war das Ziel der Untersuchung,
bakterielle Besiedelungen qualitativ und hinsichtlich möglicher prognostischer Aussagen zu
analysieren.
Material und Methode: Es wurden drei Gruppen von je 30 Probanden gebildet: Eine Gruppe mit
histologisch bestätigtem Mundhöhlenkarzinom, eine Risikogruppe (Nikotinabusus) und eine gesunde
Kontrollgruppe. Die Gewinnung mikrobiologischen Materials erfolgte in allen drei Gruppen analog
unter normierten Entnahme- und Transportbedingungen (Stuart-Medium, Transport innerhalb von
maximal 4 Stunden ins Labor). Im mikrobiologischen Labor schlossen sich die Erregeranzucht,
Differenzierung und die Resistenztestungen gemäß üblicher Standards an. Bei der Tumorgruppe
wurden die üblichen klinischen und pathologischen Parameter erfasst und den Erregerspektren
gegenübergestellt.
Resultate: Insgesamt konnten 1006 Erreger in allen drei Gruppen isoliert werden. Hinsichtlich des
Keimspektrums überwogen bei den Tumorpatienten anaerobe Spezies. Die Gruppe der
Risikopatienten zeigte ein annähernd ausgewogenes Verhältnis von Aerobiern zu Anaerobiern,
während in der Kontrollgruppe aerobe Genera dominierten. Zudem fanden sich in der Gruppe der
Tumorpatienten vermehrt Vertreter der Gram-negativen anaeroben Genera Prevotella und
Fusobacterium, welche bei der Kontrollgruppe unterrepräsentiert waren. Das 5- Jahres-Überleben
der Tumorgruppe betrug gut 50%. Wenn ausschließlich Anaerobier die Biofilme besiedelten, fiel das
Überleben auf weniger als 20%, während dies im Falle einer Mischflora rund 55% betrug. Die CoxRegressionsanalyse (adj. nach Tumorgröße und –grad) bestätigte 5,4-fach erhöhtes Risiko des
tumorassoziierten Versterbens (p=0,020).
Diskussion: Möglicherweise determinieren gewisse Tumorpathways die Qualität der bakteriellen
Besiedelung auf der Tumoroberfläche. Es ist spekulativ, ob hierbei der bekannte Prozess der
Tumorhypoxie Anaerobiern bessere Wachstumsverhältnisse bietet. Wenn dem so ist, kann davon
ausgegangen werden, dass sich eine Tumorhypoxie im Gewebe dem jeweiligen Biofilm an der
Oberfläche einen „Fingerabdruck“ verleiht. Die Cox-Regressionsanalyse bestätigt, dass es sich hierbei
um einen unabhängigen Prognosefaktor handelt.
Zusammenfassung: Unserem Kenntnisstand nach ist dies die erste Untersuchung, welche anhand der
bakteriellen Zusammensetzung der Biofilme auf Mundhöhlenkarzinomen prognostische Aussagen zu
dieser Tumorentität zulässt. In Zukunft sind Korrelationen mit den wichtigsten Tumorpathways von
Interesse. Dann könnte eine präoperative mikrobiologische Untersuchung sowohl das Keimspektrum
inklusive der Resistenzsituation für eine gezielte perioperative Antibiotikaprophylaxe als auch
wichtige Aussagen zur Prognosekalkulation garantieren.
V42 Wechselwirkung von HIF-1α und EGF- beim
Plattenepithelkarzinom der Mundhöhle
Autor: M. Kappler, Institut: Universitäaklinik und Poliklinik für Mund-, Kiefer- und Plastische
Gesichtschirurgie, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
Tel: +493455575245, Email: [email protected]
Co-Autor: U. Pabst, S. Rot, H. Wichmann, M. Bache, H. Taubert und A.W. Eckert, Co-Institut:
Kategorie: Vortrag
Einführung: Die Rolle des Hypoxie- induzierbaren Faktors [HIF-1α] für die Tumorprogression ist auch
für Mundhöhlenkarzinome bestätigt. Unklar ist allerdings, ob HIF-1α ausschließlich durch die
Tumorhypoxie oder auch durch Signaltransduktionswege (EGFR-Pathway) aktiviert wird. Ziel dieser
Untersuchung war es, in vitro den Einfluss des EGF auf die Stabilisierung von HIF-1α unter norm- und
hypoxischen Bedingungen zu analysieren.
Material und Methode: Hierzu wurden zwei Mundbodenkarzinomlinien [XF354, Cal33] sowie eine
Zungenkarzinom-Zelllinie [SAS] unter verschiedenen Sauerstoffkonzentrationen (1% (-Hypoxie), 21%
(-Normoxie) mit bzw. ohne 50ng/ml EGF kultiviert und zu verschiedenen Zeitpunkten (2h, 6h 24 h 48
h) analysiert. Erfasst wurden der Protein- und mRNA-Gehalt für folgende Proteine: HIF-1α, Epidermal
Growth Factor Rezeptors [EGFR] und Inhibitors der Apoptose Survivin mittels real time
Proteinimagingsystem bzw. real time multiplex PCR.
Resultate: Alle drei getesteten Zelllinien zeigten nach EGF-Applikation unter hypoxischen als auch
unter normoxischen Bedingungen eine deutliche Akkumulation von HIF-1α-Protein nach 24h. Die
Akkumulation von HIF-1α unter Hypoxie ohne EGF-Applikation war dabei deutlich geringer. Unter
normoxischen Bedingungen ohne EGF-Applikation lag die HIF-1α-Expression mit Ausnahme der
Zelllinie Call33 unter der Nachweisgrenze. Lediglich in den Zelllinien XF354 und SAS ist die HIF-1α
mRNA Expression unabhängig vom Sauerstoffgehalt infolge der EGF-Applikation leicht erhöht.
Diskussion: Das EGFR-Protein wird nach EGF-Applikation in allen Zelllinien deutlich reduziert. Die
EGFR-mRNA-Expression ist jedoch im zeitlichen Verlauf nach EGF-Applikation unter Hypoxie erhöht.
Der Gehalt an Survivin-Protein ist insbesondere nach EGF-Applikation erhöht. Die Survivin-mRNAExpression war in den untersuchten Zelllinien abhängig von der Behandlung und im zeitlichen Verlauf
unterschiedlich ausgeprägt. HIF-1α kann durch Hypoxie, aber auch durch EGF unter Normoxie
stabilisiert werden. Eine EGF- Applikation führt zu einer weiteren Akkumulation von HIF-1α-Protein.
Da die EGF- Gabe teils zu einer leichten Erhöhung der HIF-1α mRNA Expression geführt hat, wäre es
möglich, den beschriebenen Effekt auf Proteinniveau durch die EGF-verursachte Anreicherung des
HIF-1α-Transkripts zu erklären. In Zukunft sollte demnach besser von HIF-1α –positiven Tumoren
gesprochen werden.
Zusammenfassung: HIF- 1α-positive Mundhöhlenkarzinome sind in jedem Falle aggressiver. Sie
bieten durch ein gleichzeitiges EGFR-Targeting einen additiven therapeutischen Ansatz durch
Verwendung sog. EGFR-Blocker. Aus aktueller wissenschaftlicher Sicht ist zumindest die Expression
von HIF- 1α in Ergänzung zum TNM-System und Grading für eine Optimierung der therapeutischen
Erfolge essentiell.
V43 Identifikation von CD44pos Tumorstammzellen aus Karzinomen
der Kopf-Hals Region mit angiogenetischem Potential
Autor: Rüdiger Zimmerer, Institut: Klinik und Poliklinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie,
Medizinische Hoschule Hannover
Tel: +49 511 532 4756, Email: [email protected]
Co-Autor: , Andreas Kampmann, Horst Kokemüller, Frank Tavassol, Martin Rücker, André Eckardt und
Nils-Claudius Gellrich, Co-Institut:
Kategorie: Vortrag
Einführung: Die autonome Blutversorgung mit Anschluss an das bestehende Gefäßsystem des
Wirtsorganismus spielt bei der Progression und Metastasierung einer malignen Neoplasie eine
entscheidende Rolle. Gemäß der Tumorstammzellhypothese werden sowohl Tumorentwicklung als
auch -wachstum einer Neubildung von einer Subpopulation Tumorzellen initiiert und gesteuert,
denen stammzellähnliche Eigenschaften zugeschrieben werden können. Diese auch als “cancer stem
cells“ bezeichneten Tumorzellen, die nur einer kleinen Subpopulation innerhalb des Tumors
entsprechen, sind nach Transplantation in einen Empfängerorganismus in der Lage, den
ursprünglichen Tumor dort zu induzieren. Zu den definierende Charakteristika einer
Tumorstammzelle zählen neben der bereits erwähnten Tumorinduktion oder Tumorigenität ein
stammzellähnlicher Phäno- und Genotyp, ein hohes Differenzierungspotential und klonogene
Eigenschaften. Die Annahme, dass Tumorstammzellen explizit bei Tumorangiogenese und
Neovaskularisation beteiligt sind ist nahe liegend, der Nachweis konnte aber bisher noch nicht
erbracht werden. In dieser Studie wurden deshalb Tumorzellen mit stammzellähnlichen
Eigenschaften aus Karzinomen der Kopf-Hals-Region zunächst in vitro isoliert und deren
agiogenetisches Potential in vivo in der Rückenhautkammer der Maus erfasst und verglichen.
Material und Methode: Die Tumorzellkulturen wurden aus intraoperativ gewonnen Biopsaten von
humanen Karzinomen der Kopf-Hals-Region und Lymphknotenmetastasen mittels GentleMacs®
isoliert. Mit Hilfe der Durchflusszytometrie (FACS®) erfolgte zunächst die Phänotypisierung der
Tumorzellen bzgl. der Expression der stammzellassoziierter Oberflächenmoleküle CD44, CD117, CD24
und CD133 und anschließend der Klonogenitäts-Assay. Die phänotypisch und funktionell
charakterisierten Tumorzellen wurden anhand der Expression von CD44 mit Matrigel® in ein PLGAScaffold transplantiert und dieses in die Rückenhautkammer der NOD/SCID-Maus implantiert.
Tumorangiogenese and Neovaskularisation wurden mittels intravitaler Fluoreszenzmikroskopie (IVM)
in einem 10-tägigen Untersuchungszeitraum analysiert. Die Tumorigenitiät der Tumorzellen wurde
durch subkutane Injektion von Tumorzellsuspensionen in die Flanken von NOD/SCID/IL2 Mäusen
evaluiert. Das Volumen des entstandenen Tumors wurde wöchentlich gemessen und die Tiere nach
12-16 Wochen euthanasiert.
Resultate: Das Oberflächenmolekül CD44 konnte in allen untersuchten Tumorzellsuspensionen in
unterschiedlicher Konzentration nachgewiesen werden. Die Expression von CD117 und CD24 war
höchst variabel, während sie für CD133 nicht nachweisbar war. Im Vergleich zu den CD44neg Zellen
zeigte die CD44pos Population ein signifikant höheres tumorigenes, klonogenes und auch angiogenes
Potential.
Diskussion: Zusammenfassung: In Tumorzellsuspensionen, die aus Kopf-Hals-Karzinomen isoliert wurden, lassen
sich in unterschiedlicher Ausprägung Zellen mit Charakteristika von Tumorstammzellen identifizieren.
Die hier identifizierte CD44pos, angiogene, tumorigene und klonogene Tumorzelle könnte als Model
einer Tumorstammzelle die Entwicklung neuer zielgerichteter therapeutischer Ansätze beschleunigen.
V44 HPV-Prävalenz präkanzeröser Läsionen
Autor: Dalla Torre Daniel, Institut: Univ.Klinik für MKG-Chirurgie
Tel: 0512/504/82509, Email: [email protected]
Co-Autor: Burtscher D., Sölder E., Zwicknagl C., Strasser S., Widschwendter A. Puelacher W., CoInstitut: Univ.Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe
Kategorie: Vortrag
Einführung: Der Zusammenhang zwischen anogenitalen Infektionen mit humanen Papillomaviren
und analen bzw. genitalen Karzinomen gilt als unbestritten. Auch im oropharyngealen Bereich gilt
eine Infektion mit HPV mittlerweile als ätiologischer Faktor zumindest einer Untergruppe von
Plattenepithelkarzinomen. Im Gegensatz dazu, besteht nach wie vor Unklarheit bezüglich des
Einflusses von HPV-Infektionen auf potentiell karzinogene Präkursorläsionen wie Leuko- oder
Erythroplakien.
Material und Methode: Um die HPV-Prävalenz in Fällen von Leuko- und Erythroplakien zu bestimmen
und mit derjenigen in Patienten mit gesunder oraler Schleimhaut zu vergleichen, wurde mittels
oralem Bürstenabstrich (Digene Cervical Sampler) bei 118 Leuko- oder Erythroplakie-Patienten
(„Läsionsgruppe“) sowie bei einer Kontrollgruppe von 100 Patienten mit unauffälliger oraler
Schleimhaut („Kontrollgruppe“) eine HPV-Detektion durchgeführt. Die Detektion erlaubte zudem die
Unterscheidung zwischen low risk (HPV 6/11/42/43/44)und high risk (HPV
16/18/31/33/35/39/45/51/52/56/58/59/68) HPV-Infektionen. Die Diagnose einer Leuko- bzw.
Erythroplakie wurde histologisch gesichert. Zusätzlich wurden bei allen Studienteilnehmern
Merkmale bezüglich Tabak- und Alkoholkonsum, Sexualverhalten sowie familiäre Tumoranamnese
erhoben.
Resultate: Es zeigte sich in der Läsionsgruppe ein signifikant höherer, positiver HPV-Nachweis im
Vergleich zur Kontrollgruppe. Dieser Unterschied war bei isolierter Betrachtung von high risk HPVInfektionen hoch signifikant, während im Falle von low risk HPV-Infektionen keinen signifikanten
Unterschied gefunden wurde. Bezüglich der restlichen erhobenen Parameter zeigte sich lediglich im
Falle des Tabakkonsums ein signifikanter Unterschied mit einem erhöhten Konsum in der
Läsionsgruppe.
Diskussion: Die Ergebnisse legen nahe, dass orale HPV-Infektionen nicht nur im Fall des
oropharyngealen Plattenepithelkarzinoms, sondern auch in der Ätiologie der oralen Leuko- und
Erythroplakie eine große Rolle spielen können. Die Daten bestätigen die kausale Bedeutung des
Tabakkonsums in der Entstehung der genannten oralen Pathologien. Aufgrund der signifikant
erhöhten Prävalenz von HPV-Infektionen bei Vorliegen oraler leuko-/erythroplakischer
Veränderungen sollte eine HPV-Impfung auch für Knaben angedacht werden.
Zusammenfassung: Der Zusammenhang zwischen oralen HPV-Infektionen und zumindest einer
Untergruppe oropharyngealer Plattenepithelkarzinomen gilt als unbestritten. Unklarheit besteht
jedoch nach wie vor bezüglich der Rolle von humanen Papillomaviren in der Ätiologie oraler Leukound Erythroplakien. Die Bestimmung der Prävalenz oraler HPV-Infektionen bei Vorliegen oraler
Leuko-/Erythroplakien und bei gesunder oraler Schleimhaut zeigte in der vorliegenden Untersuchung
signifikante Unterschiede. Die Ergebnisse lassen eine kausale Rolle von HPV in der Entstehung
prämaligner oraler Läsionen vermuten und werfen die Frage nach einer HPV-Impfung beider
Geschlechter auf.
V45 Prognostische Bedeutung des Regressionsgradings nach
neoadjuvanter Behandlung oraler Plattenepithelkarzinome
Autor: PD Dr. Dr. Martin Scheer, Institut: Klinik für MKG-Chirurgie, Uniklinik Köln
Tel: 0004922147896598, Email: [email protected]
Co-Autor: Dr. Dr. Matthias Kreppel, Co-Institut: Klinik für MKG-Chirurgie, Uniklinik Köln
Kategorie: Vortrag
Einführung: Die multimodale Behandlung fortgeschrittener Plattenepithelkarzinome der Mundhöhle
mittels Chirurgie und prä- oder postoperativer Radiochemotherapie (RCT) hat sich in vielen Zentren
durchgesetzt. Im Gegensatz zur adjuvanten Behandlung erlaubt die neoadjuvante Therapie eine
Aussage über das Ansprechverhalten der Tumorerkrankung gegenüber der RCT in Form des
histopathologischen Regressionsgradings. Ziel der retrospektiven Untersuchung war es, den
prognostischen Einfluss der Tumorregression nach platinhaltiger, neoadjuvanter RCT zu analysieren.
Material und Methode: Insgesamt wurden Daten von 63 Patienten mit einem Durschnittsalter von
56,9 Jahren und T2-T4 Plattenepithelkarzinomen der Mundhöhle ausgewertet. Die präoperativ mit
39,6 Gy über 4 Wochen bestrahlt wurden und simultan 5x70mg/m2 Körperoberfläche Carboplatin in
der 1. Behandlungswoche erhielten. Der klinische Follow up betrug 92,2 Monate. Zur Einteilung
wurden HE-Serienschnitte der Resektate ausgewertet und der Tumorregressionsgrad nach BRAUN
bestimmt.
Resultate: In der univariaten Analyse zeigte sich für das Regressionsgrading nach BRAUN ein
statistisch besseres Überleben (p=0,005) für Patienten mit kompletter und starker Regression
gegenüber moderater oder keiner Regression. Ferner waren ypT-, ypN- und der R-Status mit einem
signifikantem Einfluss auf das Gesamtüberleben verknüpft. In der multivariaten Analyse zeigten
cervikale Lymphknoten-metastasen (p=0,003) und der R-Status (p=0,02) nicht aber das
Regressionsgrading einen unabhängigen Einfluss auf das Gesamtüberleben.
Diskussion: Die Ergebnisse dieser Pilotstudie zeigen, dass sich anhand der histopathologischen
Regression reproduzierbare Daten zur Prognose von Plattenepithelkarzinomen der Mundhöhle
gewinnen lassen. Durch die kleine Anzahl von eingeschlossenen Patienten konnte die Regression nach
BRAUN nicht als unabhängiger Parameter in Bezug auf das Gesamtüberleben der Patienten
identifiziert werden.
Zusammenfassung: Die Ergebnisse dieser Pilotstudie zeigen, dass sich anhand der
histopathologischen Regression reproduzierbare Daten zur Prognose von Plattenepithelkarzinomen
der Mundhöhle gewinnen lassen. Jedoch wurden bislang noch keine prätherapeutischen klinischpathologischen Marker identifiziert, die das Ansprechenverhalten auf eine neoadjuvante RCT bei
Mundhöhlenkarzinomen vorhersagen können. Untersuchungen von molekularen Markern, wie
Podoplanin konnten zeigten erste, vielversprechende Ergebnisse bei neoadjuvant behandelten
Mundhöhlenkarzinomen, jedoch stehen die Ergebnisse prospektiver Studien stehen noch aus.
V46 Tumorchirurgie an der Schädelbasis aus interdisziplinärer
Perspektive – Erfahrungen in einer Kompetenzeinheit HNONeurochirurgie
Autor: Univ.-Prof. Dr.med.univ. Michael Mokry, Institut: Universitätsklinik für Neurochirurgie,
Auenbruggerplatz 29, 8036 Graz
Tel: +43 316 385 84271
Kategorie: Vortrag
V47 Tumorchirurgie an der Schädelbasis aus MKG-chirurgischer Sicht
Autor: Univ.-Prof. Dr. Dr. Michael Rasse , Institut: Department für Zahn,-Mund- und Kieferheilkunde
und Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie, Universitätsklinik Innsbruck, Anichstraße 35, 6020
Innsbruck
Tel. +43 512 504 27180
Kategorie: Vortrag
V48 „Sandwich-Transplantat-Technik“ – Paradigmenwechsel bei
ausgedehnten mund-kiefer-gesichtschirurgischen Rekonstruktionen
Autor: Priv.-Doz. Dr. Dr. Marco Kesting, Institut: Klinik für Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie, TU
München
Tel: 0049-89-41402932, Email: [email protected]
Co-Autor: Dr. Jochen Weitz, Prof. Dr. Dr. Klaus-Dietrich Wolff, Dr. Kilian Kreutzer, Dr. Dr. Florian Bauer,
Co-Institut:
Kategorie: Vortrag
Einführung: Ausgedehnte kombinierte Knochen- und Weichteildefekte im Mund-KieferGesichtsbereich stellen den Chirurgen vor große Herausforderungen. Komplikationen der
Wundheilung durch die obligat nachfolgende oder bereits erfolgte Strahlenbehandlung sind nicht
selten. Die komplette Entfernung des Primärtumors bzw. des erkrankten Gewebes und ein adäquater
Weichteilverschluss stehen zunächst im Vordergrund. Dies geht meist auf Kosten der knöchernen
Rekonstruktion. Durch die Spättoxizität der Strahlentherapie am Weichgewebe und den Gefäßen
werden jedoch auch Sekundärrekonstruktionen limitiert. Oft scheitert die kaufunktionelle
Rehabilitation solcher Patienten. In der folgenden Pilotstudie verfolgten wir eine Zwei-LappenStrategie bei der Behandlung des spezifischen Patientengutes.
Material und Methode: Neun Patienten mit ausgedehnten Unterkiefer- und Weichteildefekten
wurden in die Studie integriert. Diese wiesen folgende Pathologien auf: T4-Plattenepithelkarzinome
(4 Patienten), Osteosarkome (2 Patienten), Osteoradionekrosen (3 Patienten). Die knöchernen
Unterkieferrekonstruktionen erfolgten jeweils mit einem mehrfach segmentierten,
schablonengestützten Fibulatransplantat (2 ossär, 7 osteokutan). Zusätzlich wurden die
umfangreichen Weichteildefekte in 5 Fällen mit einem Radialislappen bzw. in 4 Fällen mit einem ALTTransplantat verschlossen.
Resultate: Keines der Transplantate entwickelte eine Nekrose oder Teilnekrose. Extraorale cervicale
Dehiszenzen zeigten sich in zwei Fällen mit vorhergehender Radiatio. Durch lokales
Wundmanagement konnten diese beherrscht werden. Es zeigte sich im Beobachtungszeitraum kein
freiliegendes Osteosynthesematerial, drei von neun Patienten konnten bereits implantologisch
versorgt werden.
Diskussion: Die aufwändige „Sandwich-Technik“ konnte durch bessere Möglichkeiten des
Weichteilmanagements den kurz- und mittelfristigen Heilungsverlauf deutlich beschleunigen.
Langfristig entstehen durch die schablonengesteuerte knöcherne Wiederherstellung eine frühzeitige
rekonstruktive Basis und damit bessere Aussichten auf eine implantatprothetische Rehabilitation.
Zusammenfassung: Eine Pilotstudie beleuchtet die Vorteile einer frühzeitigen knöchernen und
weichteiligen Rekonstruktion großvolumiger Unterkieferdefekte. Mit der „Sandwich-TransplantatTechnik“ wurde im initialen postoperativen Intervall eine geringe Komplikationsrate erreicht,
langfristig sollte die Rate kaufunktioneller Rehabilitationen und damit die Lebensqualität der
Patienten erhöht werden.
V49 Mittelgesichtsrekonstruktion mit Transplantatkombinationen
aus dem Becken- und Femurbereich
Autor: Christian Brandtner, Institut: Univ.-Klinik für MKG-Chirurgie
Tel: 0664 4025732, Email: [email protected]
Co-Autor: H.Bürger, J.Hachleitner,F.Borumandi, A.Gaggl, Co-Institut:
Kategorie: Vortrag
Einführung: Ablative Chirurgie im Mittelgesicht führt häufig zu Defekten, die durch einen einfachen
Composite-Lappen nicht befriedigend rekonstruiert werden können. Falls ein Compositeflap die
ästhetischen und funktionellen Erfordernisse nicht erfüllt, kommen Transplantatkombinationen zum
Einsatz.
Material und Methode: In dieser Studie wurden mikrovaskuläre Beckenkammtransplantate zur
Rekonstruktion des Oberkiefers eingesetzt. Die osteoperiostale, osteokutanen und osteomyokutanen
Femurtransplantate dienten der Rekonturierung und Weichgewebsrekonstruktion des Mittelgesichts.
Bei 7 Patienten mit zentrolateralen und medianen Mittelgesichtsdefekten nach ablativer
Tumorchirurgie wurde die oben genannte Transplantatkombination eingesetzt. Komplikationen, Art
und Anzahl der Korrekturoperationen, sowie das funktionelle und ästhetische Ergebnis wurden
retrospektiv ausgewertet.
Resultate: In jedem Fall konnte eine zufriedenstellende Gesichtsästhetik bei guter Funktion erreicht
werden. Es kam in einem Fall zu einer postoperativen Heilungskomplikation mit Revisionsbedarf
ausserhalb des Transplantatbereichs. Alle mikrovaskulären Transplantate heilten komplikationsfrei.
Zur Optimierung des Ergebnisses waren 1 bis 3 Korrekturoperationen nötig.
Diskussion: Im Vergleich zur Rekonstruktion mittels Compositeflaps konnte durch die Verwendung
der oben genannten Transplantatkombination sowohl die Knochen- als auch die
Weichgewebsrekonstruktion bestmöglich rekonstruiert werden.
Zusammenfassung: Mit diesem Konzept können ästhetisch ansprechende Ergebnisse erreicht und
Patienten, trotz ausgedehnter Mittelgesichtsresektionen, wieder voll sozial integriert werden.
V50 Komplikationen bei freien Lappen - Gibt es Prädiktoren?
Autor: Prof. Dr. Dr. Jörg Handschel, Institut: Klinik für Mund-, Kiefer- und Plastische Gesichtschirurgie,
Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf
Tel: +49-211-8118181, Email: [email protected]
Co-Autor: Stefan Burghardt, Christian Naujoks, Ralf Smeets*, Rita Depprich, Norbert R. Kübler, CoInstitut: Klinik für Mund-, Kiefer- und Plastische Gesichtschirurgie, Universitätsklinikum Eppendorf
Kategorie: Vortrag
Einführung: Die Deckung großer Resektionsdefekte nach tumorchirurgischen Eingriffen wird aktuell
mittels mikrochirurgischer Transplantate oder mit gestielten Fernlappen durchgeführt. Ein
gemeinsames Merkmal dieser beiden Lappentypen ist, dass der Erfolg wesentlich von der
Durchgängigkeit der arteriellen und venösen Hauptgefäße abhängig ist. Diese Durchgängigkeit kann
chirurgisch (z.B. Anastomose) oder auch medikamentös (z.B. Antikoagulantien) verändert werden.
Darüber hinaus gibt es wahrscheinlich patientenindividuelle Einflussgrößen. Ziel dieser prospektiven
Studie ist es, laborchemisch messbare Parameter mit den Komplikationen der rekonstruktiven
Chirurgie auf mögliche Korrelationen hin zu überprüfen.
Material und Methode: 62 Lappenoperationen wurden konsekutiv laborchemisch vor und nach dem
Eingriff analysiert. Neben dem häufigsten Lappen (Radialislappen) wurden Latissimus dorsi-Lappen,
Scapula-Lappen, Pectoralis Major-Lappen und Acromio-Pectoralis-Lappen verwendet. Neben
verschiedenen Komplikationsarten (Blutung, Thrombose) wurde auch der letztendliche Erfolg als
Zielparameter verwendet.
Resultate: Die Lappenverlustrate lag bei 4,9%. Revisionen und Blutungen waren der häufigste
Ursache für Revisionen (22%). Folgende präoperativ erhobene Parameter zeigten eine signifikante
Korrelation mit diesen beiden Revisionsgründen: Fibrinogen, APC-Resistenz, vWJ-AG, vWJ-Aktivität,
Faktor VIIIc.
Diskussion: Offensichtlich korrelieren auch laborchemische Parameter mit Komplikationen und
Misserfolgen bei Lappenoperationen.
Zusammenfassung: Die o.g. Parameter sollten bei der präoperativen Diagnostik berücksichtigt
werden und ggf. medikamentös behandelt werden.
V51 PRÄFABRIKATION EINES PECTORALIS-MAJORMUSKULOKUTANLAPPENS MIT EINEM LATISSIMUS-DORSI
MUSKULOKUTANLAPPENS IN EINEM RATTENMODELL
Autor: Gerzanic Lucia, Institut: Klinische Abteilung für Mund-, Kiefer-und Gesichtschirurgie
Tel: 06641124229, Email: [email protected]
Co-Autor: Kärcher Hans, Schultes Günter, Co-Institut:
Kategorie: Vortrag
Einführung: Die Rekonstruktion hängt nicht nur vom Knochendefekt, sondern auch vom
Weichteildefekt ab und es müssen Kompromisse zwischen einer sicheren Weichteildeckung und dem
Knochenangebot der Spenderregion geschlossen werden. Die Idealform eines solchen Transplantates
lässt sich gut beeinflussen, wenn für eine definitive Transplantation eines präfabrizierten
Transplantates genügend Zeit vorhanden ist. Ein gut geeignetes Transplantat für die Präfabrikation ist
der Latissimus-dorsi-Muskulokutan-Lappen, der die Möglichkeit einer großen Weichteildeckung
erfüllt. In der Axilla zeigt sich, das für die Präfabrikation, notwendige Gefäßsystem der A.
subscapularis bzw. der A. thoracodorsalis, und kann, neben dem Latissimus-dorsi-MuskulokutanLappen transplantiert werden.
Material und Methode: Der Tierversuch wird an ausgewachsenen Wistar-Ratten (männlich, Gewicht:
circa 250-300g). Der Versuch ist über den Zeitraum von 1 Monat geplant. Dabei soll die
Gruppengröße 15 Ratten betragen (Ersteingriff). 1 Ratte wird als Kontrollratte gleich im Zuge der
ersten Narkose nach der Operation und den Untersuchungen sakrifiziert. Im Zweiteingriff, wird nach
einem Monat an allen Ratten intraoperativ, eine Kontrastmittel-Computertomographie durchgeführt,
um die Durchblutung der Muskel darzustellen. Weiters wird mit Hilfe der Video –Fluoreszenz –
Angiographie der Durchblutungszustand visualisiert, nachdem es in die Schwanzvene der Ratte
injiziert wurde.
Resultate: Alle 14 Ratten überleben und eine Gefäßstielverlängerung ist möglich. Beim Ersteingriff
und Zweiteingriff wird der Musculus pectoralis major gehoben und beim Ansatz (Brustbein)
durchtrennt. Auf der kontralateralen Seite wird die Haut bis zum Musculus latissimus dorsi
(Rückenbereich) abpräpariert und der Musculus latissimus dorsi dargestellt. Anschließend wird dieser
gehoben und kaudal durchtrennt. Beide gestielte Muskel (Musculus pectoralis major, Musculus
latissimus dorsi) werden anschließend an ihren durchtrennten Enden überlappt (1cm) und
miteinander vernäht (Vicrylnähte, resorbierbar). An der Übernähungsstelle im Bereich der Brust wird
eine Siliconfolie rundherum gelegt. Nach dem festgelegten Zeitpunkt (30 Tage postoperativ) wird in
Narkose die Operation wiederholt. Anschließend wird bei 7 Ratten der Muskel im Bereich des
Musculus latissimus dorsi Ursprunges durchtrennt. Bei den anderen restlichen 7 Ratten wird der
Muskel im Bereich des Musculus pectoralis major Ursprunges durchtrennt. Es erfolgt vor der
Durchtrennung der Muskel ein Kontrastmittel- CT und eine Video- Fluoreszenz-Angiographie und der
Gefäßstiel wird vermessen und fotographiert. Es zeigt sich eine postoperative Neoangiogenese
mittels einer konventionellen Angiographie im Bereich des Operationsbereiches darzustellen.
Anschließend erfolgt eine i. v.- Gabe von Indocyaningrün mittels einer Video- Fluoreszenz-
Angiographie über die Schwanzvene, um eine Gewebsperfusion durch die Intensität der Fluoreszenz
zu erfassen.
Diskussion: Die Präfabrikation im Bereich des Musculus pectoralis major und Musculus latissimus
dorsi durch Überlappung der zwei verschiedenen Muskeln am Tierversuch kann beim Menschen eine
Verlängerung des Gefäßstiels und eine ausreichende Weichteildeckung sowohl im Gesichts- und
Halsbereich sowohl ipsilateral und/oder kontralateral ermöglichen. Die Präfabrikation eines KnochenWeichteil-Transplantates wird in der Axilla mikrovaskulär an die A. und V. thoracodorsalis
angeschlossen um den bestehenden transplantatversorgenden Gefäßstiel zu verlängern. Das
Transplantat soll dabei so passend wie möglich an den bestehenden Defekt angepasst werden. Nach
einer Einheilungszeit von drei Monaten wird das Transplantat in den bestehenden Defekt
transplantiert.
Zusammenfassung: Bei 15 Wistar- Ratten wird durch eine Überlappungslänge des Musculus
pectoralis major und dem kontralateralen Musculus latissimus dorsi gegeneinander verschoben,
sodass ein längerer Gefäßstiel und eine bessere Neovaskularisation/Neoangiogenese entstehen kann.
Es wird durch eine Operation (Ersteingriff) und durch eine darauffolgende Operation (Zweiteingriff)
die Operationstechnik dargestellt und evaluiert.
V52 Chirurgische Therapie im Rahmen multimodaler
Therapiekonzepte von lokal fortgeschrittenen Kopf- Hals Tumoren
Autor: Prim. Dr. Thomas Keintzel
Institut: HNO – Abteilung Klinikum Wels-Grieskirchen
Kategorie: Vortrag
Einführung: Kopf-Halstumore sind die sechst häufigsten Neoplasien und stellen eine sehr heterogene
Tumorgruppe dar. Die Neuerkrankungsrate beträgt bei Frauen ca. 7/100.000 Einwohner bei Männern
25/100.000 Einwohner pro Jahr in Österreich. Besonders die Inzidenz der Oropharynxmalignome ist
in den letzten Jahren gestiegen und hier vermehrt der Anteil virusassoziierter ( HPV )Tumore.
2/3 der Patienten weisen bei der Erstdiagnose die fortgeschrittenen Tumorstadien III und IV auf. Die
Behandlung dieser Tumore erfordert multimodale Konzepte bestehend aus Chirurgie incl.
Rekonstruktionsverfahren, Chemo/Antikörpertherapie und/oder Radiotherapie die sich einerseits am
Risikostatus des Patienten orientieren, andererseits aber auch Organ – und Funktionserhalt sowie
Lebensqualität des Patienten mit in die Therapiewahl einbinden.
Vor allem in den USA und Teilen Skandinaviens setzten sich bei fortgeschrittenen aber resektablen
Tumoren primär Chemo- und Radiotherapie-basierte Organerhaltungskonzepte gegenüber einer
primär chirurgischen Therapie durch.
Bei Chemotherapie-basierten Behandlungskonzepten beschränkt sich das chirurgische Vorgehen auf
die Salvage - Chirurgie bei Therapieabbrüchen oder mangelndem Ansprechen auf die Behandlung
sowie die Neck.Diss. bei persistierendem pathologischen Halslymphknotenbefund.
Es werden am Beispiel der Oropharynxmalignome eigene Ergebnisse von primär chirurgisch
behandelten Patienten und primär nach Chemo/Radiotherapie basierten Organerhaltungskonzepten
therapierten Patienten diskutiert.
V53 Die Behandlung fortgeschrittener Plattenepithelkarzinome:
Modifikationen der multimodalen Therapie
Autor: Ass. Prof. Priv.-Doz. DDr. Clemens Klug, Institut: Univ. Klinik für Mund-, Kiefer- und
Gesichtschirurgie, Währinger Gürtel 18-20, 1090 Wien
Tel: +43 1 40400 – 3124
Kategorie: Vortrag
V54 Kiefergelenksrekonstruktion mit dem mikrovaskulären
Metatarsophalagealgelenk II
Autor: A. Gaggl, Institut: Universitätsklinikum Salzburg
Tel: 066244823601, Email: [email protected]
Co-Autor: Ch. Brandtner, H. Hachleitner, F. Borumandi, H. Bürger, Co-Institut:
Kategorie: Vortrag
Einführung: Die erfolgreiche Wiederherstellung der Kiefergelenksfunktion bei Patienten nach
tumorbedingter Gelenksresektion oder Nichtanlage des Kiefergelenks kann durch verschiedene
Techniken gewährleistet werden. Dabei sind alloplastische Gelenksrekonstruktionen von autologen
Transplantationen zu differenzieren. Bei den autologen Transplantationen gilt es wiederum zwischen
freiem nicht-gefäßgestielten Gelenkstransfer und gefäßgestielten Gelenkstransfer zu differenzieren.
Im Rahmen dieses Vortrags sollen unsere Indikationsstellungen und Erfahrungen zur Rekonstruktion
des Kiefergelenks mit dem mikrovaskulären Metatarsophalagealgelenk II der unteren Extremität
dargestellt und diskutiert werden.
Material und Methode: In Gesamtheit gab es drei wesentliche Gruppen für diesen Gelenkstransfer.
Die erste Gruppe waren Patienten mit Tumor-bedingter Resektion im Bereich der lateralen
Schädelbasis, die einer postoperativen Radiatio zugeführt werden sollten. Die zweite Gruppe bestand
aus Patienten mit einer Sekundärrekonstruktion bei deutlicher Ankylosebildung. Die dritte Gruppe
waren Kinder mit nichtangelegten Kiefergelenken und deutlicher Asymmetrie durch entsprechende
Wachstumsdefizite.
Resultate: In allen Fällen konnten gute funktionelle Ergebnisse bei geringen Komplikationsraten
erreicht werden. Es kam zu keiner wesentlichen Einschränkung der Funktion des Fußes.
Diskussion: Diverse Verfahren der Gelenksrekonstruktion bieten verschiedene Vor- und Nachteile, die
für den individuellen Patientenfall ausgelotet und gegenübergestellt werden müssen.
Zusammenfassung: Somit kann festgestellt werden, dass der mikrovaskuläre MTP II-Transfer ein
gutes Hilfsmittel zur Wiedererlangung der Funktion des Kiefergelenks in ausgewählten
Indikationsbereichen darstellt.
V55 Mandibular reconstruction with osseous and
osteomyocutaneousscapula free flaps: Report of 110 consecutive cases
Autor: Mauro Pau, Institut: Abteilung für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie Graz
Tel: 0316-385-12588, Email: [email protected]
Co-Autor: Hans Kärcher, Co-Institut:
Kategorie: Vortrag
Einführung: The axilla first gained the attention of reconstructive surgeons in the late 19th century.
The first free composite scapular flap pedicled on the angular branch for reconstruction of
mandibular defects was described nine decades later. Although pedicle length and great versatility,
during the 1990s, this flap was progressively relegated to second or even third choice. In our
department, the scapular free flap has been the main reconstructive option for composite
mandibular defects since 1983. Indeed, a total of 139 consecutive bone-containing flaps from the
subscapular system have been used successfully over the past 30 years. Complete data collection was
possible in 110 cases. We reviewed this survey retrospectively and present the results. To our
knowledge, this represents the largest published survey of scapular flaps for mandibular
reconstruction.
Material und Methode: Between 1983 and May, 2012, 139 patients underwent mandibular
reconstruction with osseous and osteomyocutaneous scapular free flaps. The medical histories of 29
cases were incomplete; those patients were excluded from this study. Complete data collection was
possible for 110 patients (86 male, 24 female; age range: 31–71 years, mean: 54.5 years).
Resultate: The medical history of these patients was reviewed retrospectively. Personal data of all
patients, including sex, age and histopathological diagnosis, were recorded. Extent of the
mandibulectomy, concomitant procedures such as neck dissection or additional flap, type of
transplant (osseous/osteomyocutaneous), length of bony graft, dimensions of the skin paddle,
pedicle of the scapular flap, recipient vessels, and type of anastomosis (termino-lateral/latero-lateral)
were also registered. Complications and appliance of osteointegrated implants completed the data
collection.
Diskussion: Our study confirms that osteomyocutaneous scapular flaps yield a great amount of soft
tissue, good length and ideal bone stock quality, component independency, and a large arc of rotation
and length and gauge of pedicle. The donor site morbidity of the patients in this survey was not
investigated. Nevertheless, our clinical experience reinforces the impression of low morbidity that has
been reported elsewhere. Moreover, we did not see any major donor site complication that required
surgical intervention.
Zusammenfassung: These features make the scapular osteomyocutaneous free flap the most
versatile flap for reconstruction of head and neck defects, and the workhorse for reconstruction of
composite mandibular defects.
V56 Mikrochirurgischer Gefäßanschluss mit Veneninterponaten
Autor: Gudewer, Eva, Institut: Klinikum Oldenburg, Klinik für MKG-Chirurgie, Plastische Operationen
Tel: 0049-441-403-2623, Email: [email protected]
Co-Autor: Kos, Marcin; Popken, Gerd; Atac, Artun; Li, Lei, Co-Institut:
Kategorie: Vortrag
Einführung: Die Rekonstruktion mit mikrochir. Transplantaten ist erschwert, wenn in Defektnähe
keine geeigneten Anschlussgefäße vorhanden sind. Durch ein Venen-Interponat kann der Gefäßstiel
so weit verlängert werden, dass geeignete Anschlussgefäße erreicht werden (z. B. kontralateral am
Hals).
Material und Methode: Von Januar 2007 bis Mai 2012 erfolgten 471 mikrochir. Tranplantationen,
davon wurden 13 Rekonstruktionen mit einem Veneninterponatdurchgeführt. Ein ca. 15-25 cm langes
Venentransplantat wird gehoben und entsprechend der Fließrichtung mit den ausgewählten
Anschlussgefäßen (Arterie und Vene) als Venenloop anastomosiert. Arterie und Vene des
Transplantates werden nach Durchtrennen des Venenloops an die abgesetzten Venenlumina
(ebenfalls entsprechend der Fließrichtung) angeschlossen. Anhand von Fallbeispielen werden
verschiedene mikrochirurgische Transplantationen mit der einzeitigen Looptechnik gezeigt. Die
Anastomosen erfolgen bevorzugt an großlumige Anschlussgefäße in End-zu-Seit Technik mit
fortlaufender Naht.
Resultate: Ursachen für fehlende Anschlussgefäße in Defektnähe wareneine schwierige Präparation
nach Voroperationen(4), keine Anschlussgefäße in Defektnähe (4), schlechter lokaler Gefäßstatus (3),
Gefäßstiel zu kurz (2). Lokalisation der Defekte: Kopf-Halsregion (6), Bein (4), Stamm (3) . Die
verwendeten Veneninterponte waren: Vena saphena magna (8), Vena cephalica (4), Vena saphena
parva (1). Obwohl der Anteil mikrochir. Transplantate außerhalb der Kopf-Hals- Region weniger als
20% beträgt, liegt deren Anteil bei den Gewebetransfers mit Interponaten bei über 50% (7 von 13).
Aufgrund der schlechten allgemeinen Gefäßsituation ging ein Transplantat verloren, bei später
arterieller Perfusionsstörung (nach 5 Tagen) kam es zu einem Lappenteilverlust, ein multimorbider
Patient verstarb in stark reduziertem Allgmeinzustand
Diskussion: Im Kopf-Hals-Bereich war die Anschlusssituation gemessen an der Zahl der erfolgten
Transplantate günstiger als am Rumpf oder an den Extremitäten. Die Vorteile im Kopf-Hals-Bereich
sind: Nähe der kontralateralen Hals-Gefäßscheide, die A. car. ext. und ihre Endäste bieten mehrere
Anschlussmöglichkeiten, der Gefäßanschluss kann auch im Bereich vorhandener Gefäßanschlüsse
erfolgen.
Zusammenfassung: Bei Bedarf sollte frühzeitig ein Veneninterponat geplant werden. Die
Interponattechnik ermöglicht einen lappenfernen Gefäßanschluss und erweitert die Auswahl
möglicher Anschlussgefäße. Als Transplantatvenen eigenen z. B.die V. saphena magna oder parva und
V. cephalica. Das Interponat wird in Loop-Technik unter Beibehaltung der Fließrichtung
angeschlossen. Die Anastomosen erfolgen bevorzugt an großlumige Anschlussgefäße (am Hals in Endzu-Seit-Technik).
V57 Indikationen verschiedener mikrochirurgischer Weichteil- und
Knochentransplantate in der rekonstruktiven Gesichtschirurgie – Eine
retrospektive Analyse
Autor: D. Singh, Institut: Uniklinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie Salzburg
Tel: +43662448258418, Email: [email protected]
Co-Autor: A. S. Virnik, J. Hachleitner, C. Brandnter, G. Eirisch, F. M. Chiari, A. Gaggl, Co-Institut:
Abteilung für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie Klagenfurt
Kategorie: Vortrag
Einführung: Tumorresektionen im Gesichtsbereich führen häufig zu ausgedehnten Defekten, die
heute immer öfter durch einen mikrovaskulären Gewebetransfer gedeckt werden. Dabei gilt es
immer Transplantate auszuwählen, die eine adäquate Gewebequalität bei bestmöglicher Formgebung
zeigen, um eine unauffällige Rekonstruktion zu gewährleisten. Im Rahmen dieses Vortrags sollen
Kriterien der korrekten Transplantatauswahl anhand einer retrospektiven Analyse erarbeitet werden.
Material und Methode: In zwei Kliniken Österreichs wurden in den letzten 10 Jahren über 300
Patienten mit Gesichtsdefekten operiert. Es wurden individuelle mikrochirurgische Rekonstruktionen
mit mehr als 20 verschiedenen mikrovaskulären Transplantaten durchgeführt. Dabei kamen 7
verschieden Knochentransplantate und 15 verschiede Weichteiltransplantate zum Einsatz. Im
Rahmen dieser Studie erfolgte die retrospektive Auswertung des Einsatzes dieser Transplantate nach
Art und Gewebequalität der Defektregion.
Resultate: Die Rekonstruktion von Knochenstrukturen richtete sich primär nach der Formgebung,
während Weichteiltransplantate vor allem nach Gewebetextur und Gewebeart ausgewählt wurden.
Zudem erfolgte die Auswahl von Weichteiltransplantaten nach funktionellen Kriterien unter
Berücksichtigung der Entnahmestellenproblematik.
Diskussion: In Übereinstimmung mit der Literatur lässt sich feststellen, dass die Auswahl
mikrovaskulärer Transplantate heute vor allem nach morphologischen und funktionellen Kriterien
erfolgt.
Zusammenfassung: In dieser retrospektiven Analyse zeigte sich der hohe Stellenwert der
individuellen Transplantatauswahl, um optimale Form und Funktion bei den betroffenen Patienten zu
erreichen.
V58 Kritische Bemerkungen zum „Spannungsfeld“ Tumorchirurgie –
Implantologie: Was macht den Kieferchirurgen aus?
Autor: Univ.-Prof. Dr. Hans Kärcher, Institut: LKH-Univ. Klinikum Graz
Univ. Klinik für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde, Auenbruggerplatz 12, 8036 Graz
Kategorie: Vortrag
Das Kongressthema wirft hauptsächlich kritische Fragen auf, die das Selbstverständnis des Mund-,
Kiefer- und Gesichtschirurgen betreffen. Zunächst muss Tumorchirurgie definiert werden, um alle
Fähigkeiten beurteilen zu können, die ein Kieferchirurg aufweisen muss. Dies gilt natürlich auch für
das Fachgebiet der Implantologie. Erst dann können fachgesellschaftspolitische Fragen diskutiert
werden. Hierbei müssen Entwicklungen beleuchtet werden, die negativ, aber auch positiv für das
Fach sein können.
V59 Das fortgeschrittene Kopf-Hals-Karzinom - Zukünftige
Therapiestrategien
Autor: PD Dr. Dr. Andreas Kolk
Institut: Klinik und Poliklinik für Mund- Kiefer- Gesichtschirurgie, Klinikum rechts der Isar der TUM,
Ismaninger Str. 22, D-81675 München
Kategorie: Vortrag
Einführung: Jährlich erkranken weit über 20000 Männer und Frauen in Deutschland an Kopf-HalsKarzinomen. Obwohl während der letzten Jahrzehnte deutliche Fortschritte in der Verbesserung der
chirurgischen Intervention, Strahlen- und Chemotherapie auch im Hinblick auf multimodale
Behandlungskonzepte erzielt wurden verbleiben die langfristigen Überlebensraten von Patienten mit
soliden Tumoren des Kopf-Hals-Bereichs weiterhin unbefriedigend. Insbesondere zur Behandlung
rezidivierender fortgeschrittener bzw. inoperabler Plattenepithel-karzinome der Kopf-Hals-Region
(HNSCC) stellt lediglich eine Radio-Chemokombinationstherapie die bisher letzte verbleibende
Therapieoption dar. Deren Effektivität und Ansprechverhalten konnte trotz zahlreicher
Modifikationen der Behandlungsschemata während der letzten Jahre die Überlebenszeit betroffener
Patienten nicht nachhaltig verbessern. Im Wesentlichen ist hierfür die geringe längerfristige
Ansprechrate der Chemotherapie verantwortlich die hauptsächlich durch das Auftreten einer
Vielfachresistenz (engl.: multidrug resistance) bedingt ist. Ein weiterer möglicher Grund für diese
Resistenz ist durch das Auftreten von chemo- bzw. bestrahlungsresistenten Tumorstammzellen
bedingt, die nach den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen wesentlich am Wachstum und der
Ausbreitung eines Tumors und vor allem der Rezidiventstehung beteiligt sind und therapeutisch mit
den etablierten Verfahren nicht erreicht werden können. Daher besteht ein dringender Bedarf an
gänzlich neuen Therapieansätzen. Zukünftige Therapiestrategien zielen vor allem darauf ab, die
individuelle Biologie eines Tumors zu berücksichtigen. Beispiele hierfür sind der Einsatz von VEGF(Bevacizumab) und EGFR-Hemmern (Erbitux). Obwohl diese so genannten „Target-Therapien“ auf
exzellenter Grundlagenforschung und fundierten präklinischen Daten beruhen, zeigen derzeitige
klinische Studien nur eine geringe Verbesserung der Prognose insbesondere des fortgeschrittenen
HNSCC. Daher wird zurzeit an der Entwicklung alternativer Therapien geforscht. Derzeit findet im
Verständnis der Krebserkrankungen ein offenkundiger Paradigmenwechsel statt. Bisher gingen
Krebsforscher davon aus, dass alle Zellen eines Tumors die gleichen Eigenschaften besitzen und zu
dessen Wachstum beitragen. Zunehmend wird jedoch deutlich, dass die Zellen in Tumoren
hierarchisch gegliedert sind. Nur einige wenige Krebszellen scheinen für das Wachstum eines Tumors
verantwortlich zu sein. Obwohl die bisher vorliegenden Daten zur Tumorstammzellhypothese
kontrovers diskutiert werden deuten die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse darauf hin dass
resistente Tumorzellen mit Stammzelleigenschaften wesentlich am Wachstum und der Ausbreitung
eines Tumors beteiligt sind. Es wird deshalb zu einer grundlegenden Änderung der
Forschungsstrategie in den nächsten Jahren kommen, was sicherlich auch die Entwicklung zukünftiger
neuer Behandlungsmethoden zur gezielten Zerstörung dieser Tumorstammzellen beeinflussen wird.
Einige Ansätze, die hier vorgestellt werden sollen, stehen kurz vor einer klinischen Überprüfung.
Unter letzteren stellt die Virotherapie bzw. die Verwendung onkolytischer Viren eine relativ neue
Therapiestrategie dar, die eine Abtötung von Tumorzellen durch virale Onkolyse induziert. Diese Viren
vermehren sich selektiv in Tumorzellen, die bedingt durch den lytischen Replikationszyklus, zerstört
werden. Dadurch werden neue Viruspartikel freigesetzt die wiederum zusätzliche Tumorzellen
infizieren und zerstören können. So wird die Tumorzelle selbst zu einer Produktionsstätte von „TumorMedikamenten“. Es gibt unterschiedliche Ansätze der viralen Onkolyse. Der humane
Transkriptionsfaktor YB-1 scheint eine zentrale Rolle bei der viralen Replikation zu spielen. Im Rahmen
weitergehender in vitro-Untersuchungen konnte feststellt werden, dass neben normalen HNSCCZellen auch Tumorstammzellen dieses Protein YB-1 überexprimieren und durch YB-1 abhängige
onkolytische Adenoviren hocheffizient lysiert werden können. Der wesentliche Vorteil dieses neuen
innovativen Behandlungsverfahrens besteht darin, ebenfalls therapie-resistente Tumorzellen mit
Stammzelleigenschaften zu infizieren und durch virale Lyse abzutöten. Derzeitige Studie klären im
Sinne eines „Proof of Concepts“ ab ob YB-1-abhängige onkolytische Adenoviren gegen Kopf-HalsTumore dauerhaft therapeutisch wirksam sind und ob eine Kombination mit Zytostatika weitere
Überlebensvorteile ohne zusätzliche Toxozität erbringen. Da YB-1 auch einen prädiktiven Biomarker
innerhalb komplexer onkogener Signalwege darstellt, steht der Initiierung einer humanen Phase-1
Studie nichts entgegen, sobald die hierfür erforderlichen Toxizitätsnachweise unter GMPBedingungen vorliegen.
V60 Therapie und Prognose des Lippenkarzinoms: Eine retrospektive
Studie des Hannoveraner Patientenguts der letzten 30 Jahre
Autor: Horst Kokemüller, Institut: MKG-Chirurgie, MH Hannover
Tel: +49 (0)511-532-4748, Email: [email protected]
Co-Autor: Manina Friedland, Philipp Jehn, Paul Schumann, Frank Tavassol, Andre Eckardt, Omnid
Majdani, Nils-Claudius Gellrich, Co-Institut: HNO-Heilkunde, MH Hannover
Kategorie: Vortrag
Einführung: In einer retrospektiven Analyse wurden insgesamt 168 Patienten mit Lippenkarzinomen
erfasst, welche im Zeitraum von 1981 bis 2010 an der Medizinischen Hochschule Hannover behandelt
wurden.
Material und Methode: Die durchschnittliche Nachbeobachtungszeit betrug 8 Jahre. Insgesamt
waren 134 Patienten (80 %) männlichen und 34 Patienten (20%) weiblichen Geschlechts. Das
Durchschnittsalter der Patienten zum Zeitpunkt der Behandlung betrug 67,8 Jahre mit einer
Altersspanne von 25 bis 92 Jahre.
Resultate: Die Unterlippe war mit 135 Patienten (80,4 %) am häufigsten betroffen, gefolgt von
Oberlippe und Mundwinkelregion. Ein mittellinienüberschreitendes Wachstum lag bei 62 Patienten
(37 %) vor. T1-, T2-, T3- und T4-Stadien wurden für 55 %, 23 %, 3 % und 4 % der Patienten angegeben.
Für 15 % der Patienten konnte das T-Stadium retrospektiv nicht ermittelt werden. N0-, N1-, N2a- und
N2c-Stadien wurden für 92%, 6% und jeweils 1% angegeben. Eine Lymphangiosis carcinomatosa
wurde histopathologisch nur bei 4 Patienten (2%), eine Knocheninfiltration nur bei 6 Patienten (4%)
beschrieben. Die Resektion erfolgte bei 46% der Patienten als 1/3-Resektion, bei 23 % als 1/2Resektion, bei 13 % als 2/3-Resektion und bei 6% als totale Lippenresektion. Bei 12 % der Patienten
war das Resektionsausmaß retrospektiv nicht zu ermitteln. Bei 79% der Patienten erfolgte keine
Lymphknotenchirurgie. Lediglich 11 % bzw. 10% der Patienten erhielten im Rahmen der
Primärbehandlung eine ipsilaterale bzw. bilaterale Lymphknotenausräumung. Nur bei 5 Patienten
(3%) war zur Defektdeckung ein mikrovaskulärer Gewebetransfer erforderlich. Lokalrezidive bzw.
sekundäre Halsmetastasen wurden für 17% bzw. 14% der Patienten dokumentiert. Das
Gesamtüberleben nach 2, 5 und 10 Jahren wurde mit 86,6, 72,2 und 49,6 Jahren mit einem
durchschnittlichen Überleben von 13,5 Jahren berechnet. Geschlecht, Tumorlokalisation und TStadium übten in der univariaten Analyse (log rank) keinen signifikanten Einfluss aus. Lediglich das NStadium erwies sich als dominanter prognostischer Faktor mit einer durchschnittlichen
Überlebenszeit für N0 bzw. N+ von 11,3 Jahren gegenüber 5,4 Jahren (p=0,003).
Diskussion: Auch das Lippenkarzinom scheint zu einem nicht unwesentlichen Teil mit okkulten
Lymphknotenmetastasen einherzugehen, die mit den herkömmlichen diagnostischen Verfahren nicht
sicher erfasst werden.
Zusammenfassung: Der Trend der letzten Jahre zur elektiven bilateralen Lymphknotenchirurgie
erscheint angesichts der Inzidenz von sekundären Halsmetastasen gerechtfertigt zu sein.
V61 Das benigne fibröse Histiozytom - Fallbericht und
Literaturübersicht
Autor: Maximilian E. H. Wagner, Institut: Medizinische Hochschule Hannover
Tel: +495115324748, Email: [email protected]
Co-Autor: Horst Kokemüller, André M. Eckardt, Majeed Rana, Nils-Claudius Gellrich, Co-Institut:
Kategorie: Vortrag
Einführung: Das benigne fibröse Histiozytom (BFH) ist ein extrem seltener gutartiger Tumor. Im
Bereich der Mandibula, sind bisher 6 Fälle dieser Art in der Literatur beschrieben sind.
Material und Methode: In unserer Klinik stellte sich ein 41-jähriger Mann vor, mit unklarer
Schwellung der rechten Wange und ohne weitere Beschwerden. Sowohl die radiologische Diagnostik,
als auch die Entnahme einer Biopsie ergaben den Verdacht eines gutartigen Tumors im Bereich der
Mandibula. Daraufhin erfolgte die vollständige chirurgische Entfernung der gelblich-weißen Masse.
Resultate: Die histopathologische Untersuchung des entnommenen Gewebes zeigte storiform
angeordnete spindelförmige Fibroblasten, Schaumzellen und einige chronische Entzündungszellen,
ohne Anzeichen für Malignität. Immunhistochemisch zeigte sich das Tumogewebe positiv für CD68
und Vimentin. Dies untermauerte die Annahme, dass es sich bei dem vorliegenden Tumor um ein BFH
handelte.
Diskussion: Bisher gibt es keine zufriedenstellende Erklärung für die Entstehung eines BFH. Meist tritt
der gutartige Tumor im Bereich des Beckens, des Femurs oder der Tibia auf - begleitet durch
Schwellung und Schmerz in den jeweiligen Körperregionen. Klinische Differenzierungsmöglichkeiten
zum nicht-ossifizierenden Fibrom oder dem Riesenzelltumor die ähnliche Symptome im Bereich der
Mandibula hervorrufen können sind unterlässlich.
Zusammenfassung: Trotz der geringen Menge an Daten zum BFH deuten alle Berichte wie auch
unsere bisherigen Erfahrungen auf eine exzellente Prognose nach vollständiger chirurgischer
Entfernung hin.
V62 Fourier transformed infrared imaging (FTIR) – eine neue Technik
zur Diagnostik von oralen Plattenepithelkarzinomen
Autor: Kloss F.R., Institut: Univ.Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie, Medizinische
Universität Innsbruck
Tel: 004351250424373, Email: [email protected]
Co-Autor: Pallua JD*, Schäfer G**, Zelger B**, Bonn G*, Huck CW*, Co-Institut: *Institut für
Analytische Chemie und Radiochemie, Universität Innsbruck; **Institut für Pathologie, Medizinische
Universität Innsbruck
Kategorie: Vortrag
Einführung: Die Früherkennung von Plattenepithelkarzinomen des Oropharynx ist von
entscheidender Bedeutung für die Prognose. Die Verifizierung der Diagnose beinhaltet eine
bioptische Abklärung welche invasiv ist und von der Erfahrung des beurteilenden Pathologen
abhängt. Nicht invasive, objektive Verfahren könnten neue Wege darstellen um Läsionen im
Frühstadium zu erkennen. Eine neuartige Technik ist das „Fourier transformiertes infrarot imaging“
(FTIR). Hiermit kann ein „molecular imaging“ von komplexen biologischen Strukturen durchgeführt
werden. Im Rahmen dieser Studie wurde die Zuverlässigkeit des FTIR bei der Analyse von
Plattenepithelkarzinomen im vergleich zu gesunder Schleimhaut evaluiert.
Material und Methode: 20 Paraffin-eingebettete histologische Proben von Plattenepithelkarzinomen
und korrespondierenden gesunden Schleimhautanteilen wurden der Untersuchung zugeführt. Mit
Hilfe des FTIR wurde die räumliche Verteilung der Proteine, Lipide, Carbohydrate, Cholesterole,
Nukleinsäuren, Phosphlipide in einer hohen örtlichen Auflösung im Plattenepithelkarzinom und im
gesunden Gewebe dargestellt. Zur anschließenden Auswertung der Bilder wurde ein neuer
Algorithmus zur multivariaten Bildanalyse entwickelt. Die erhaltenen Bilder wurden anschließend mit
den korrespondierenden histologischen Färbungen verglichen.
Resultate: Die Untersuchung zeigte, dass es möglich ist exakte Infrarot-Spektren aus paraffinisierten
Gewebeproben zu erhalten. Die Darstellung der Gewebe mit dem FTIR zeigte eine exzellente
Korrelation zu den histologischen Färbungen und konnte damit Tumorregionen ausreichend exakt
darstellen. Dabei konnte der neu entwickelte Algorithmus zur multivariaten Bildanalyse eine
Optimierung der Vergleichsergebnisse erzielen.
Diskussion: FTIR ist eine moderne analytische Methode zur Darstellung komplexer biologischer
Proben durch die Absorption von Infrarot Strahlung ausgehend von Schwingungsübergängen an
kovalenten Bindungen. Der entscheidende Vorteil dieser Methode ist die Generierung lokaler
molekularer Expressionsprofile ohne Zerstörung des Gewebes und ohne weitere zeitaufwendige
Aufarbeitung des Gewebes. Ziel weiterer Studien ist die Untersuchung frischer Gewebeproben und
unterschiedlicher Präkanzerosen, sowie unterschiedlicher Differenzierungsstadien.
Zusammenfassung: Mit Hilfe des FTIR könnte in Zukunft eine nicht-invasive Methode zur enoralen
Diagnostik von malignen Erkrankungen zur Verfügung stehen.
V63 Präoperative versus postoperative Radiochemotherapie bei
oralen Plattenepithelkarzinomen im Stadium N2
Autor: Dr. Dr. Matthias Kreppel, Institut: Klinik für Mund-, Kiefer- und Plastische Gesichtschirurgie,
Universität Köln
Tel: +49 221 478 96564, Email: [email protected]
Co-Autor: PD Dr. Dr. Martin Scheer; PD Dr. Dr. Daniel Rothamel; Prof. Dr. Hans-Theodor Eich; Prof Dr.
Dr. Joachim Zöller, Co-Institut: Klinik für Strahletherapie, Universität Münster
Kategorie: Vortrag
Einführung: Die präoperative, neoadjuvante Radiochemotherapie (RCT) in Kombination mit einer
radikalen Tumoroperation ist bei oralen Plattenepithelkarzinomen mit fortgeschrittenem zervikalen
Lymphknotenbefall (N2) eine Therapieoption. Ziel dieser retrospektiven Studie war es zu
untersuchen, ob sich durch eine neoadjuvante oder adjuvante Applikation der (RCT) prognostische
Unterschiede bei Patienten mit einem oralen Plattenepithelkarzinom und einem zervikalen N2Lymphknotenbefall ergeben.
Material und Methode: Es wurden 151 Patienten mit einem oralen Plattenepithelkarzinom der
Stadien T2-T4b und zervikalem N2-Status in die Studie eingeschlossen. Insgesamt erhielten 85 eine
neoadjuvante, 66 eine adjuvante platinhaltige RCT in Kombination mit einer radikalen
Tumoroperation. Die Überlebensanalyse erfolgte mit dem Kaplan-Meier Verfahren. Prognostische
Faktoren wurden univariat durch den Log Rank Test und multivariat durch die Cox-Regression
ermittelt. Der durchschnittliche Follow up betrug 69 Monate.
Resultate: Patienten, die mit einer neoadjuvanten RCT behandelt wurden, wiesen eine signifikant
höhere 5-Jahresüberlebensrate auf, als Patienten, die mit einer adjuvanten Radiochemotherapie
behandelt wurden. (46,3% vs. 27.4%, p=0,035). Eine Subgruppenanalyse in Abhängigkeit vom TStadium zeigte bei T2N2-Patienten keine Unterschiede (42,3% vs. 41,2%, p=0,871), wohingegen
Patienten mit einem T4bN2-Tumor signifikant von einer neoadjuvanten RCT profitierten (37,3% vs.
9,7%, p=0,019).
Diskussion: Die neoadjuvante RCT stellt ein effektives Konzept zur Behandlung von Patienten mit
oralen Plattenepithelkarzinomen im Stadium N2 dar, wobei die neoadjuvant behandelten Patienten
einen signifikanten Überlebensvorteil gegenüber den primär operativ behandelten Patienten
aufweisen. Mit steigendem T-Stadium tritt dieser Effekt stärker zu Tage. Wahrscheinlicher Grund
dafür ist, dass die neoadjuvante RCT zu einem Downstaging des Primärtumors führt und so eine R0Resektion ermöglicht.
Zusammenfassung: Eine neoadjuvante RCT gefolgt von einer Radikaloperation des Tumors ist bei
T3/T4 Plattenepitghelkarzinomen der Mundhöhle und ausgedehnten Lymphknotenbefall mit einem
deutlichen Überlebensvorteil verknüpft.
V64 Chirurgische Konzepte bei Parotistumoren extremer Größe
Autor: A. Scholl, Institut: MKG AKh Linz
Tel: 0699 193 02207, Email: [email protected]
Co-Autor: M.Malek, Co-Institut:
Kategorie: Vortrag
Einführung: Extrem große Parotistumore sind in Österreich sehr selten geworden. Das Krankengut
läßt sich zumeist auf alte, im Allgemeinzustand reduzierte und psychisch beeinträchtigte Patienten
reduzieren. Auch in Ländern mit einem niedrigen medizinischen Versorgungsstandard finden sich
derartig große Läsionen. Histologisch dominieren pleomorphe Adenome und Zystadenolymphome,
wesentlich seltener zeigen sich Azinuszellcarcinome.
Material und Methode: An Beispiel von zwei Kasuistiken (85 jähriger Patient mit einem pleomorphen
Adenom, 45 jährige afrikanische Patientin mit einem Azinuszellcarcinom) wird das chirurgische
Procedere dargestellt.
Resultate: Bei Parotistumore von extremer Größe ist das konventionelle Aufsuchen des
Hauptstammes des Nervus facialis durch die oft kindskopfgroßen Tumormassen nicht möglich. Es
liegen hochgradid veränderte anatomische Verhältnisse vor. Wesentlich einfacher gelingt die
Nervdarstellung über das Aufsuchen der peripheren Anteile. Der Gesichtsnerv ist oft stark
ausgedünnt und somit schwer zu präparieren. Eine Reduktion der gleichfalls ausgedünnten
Hautdecke ist notwendig. Die Entstehung eines Frey Syndroms ist deutlich höher einzuschätzen.
Diskussion: Bei Parotistumore von extremer Größe ist das konventionelle Aufsuchen des
Hauptstammes des Nervus facialis durch die oft kindskopfgroßen Tumormassen nicht möglich. Es
liegen hochgradid veränderte anatomische Verhältnisse vor. Wesentlich einfacher gelingt die
Nervdarstellung über das Aufsuchen der peripheren Anteile. Der Gesichtsnerv ist oft stark
ausgedünnt und somit schwer zu präparieren. Eine Reduktion der gleichfalls ausgedünnten
Hautdecke ist notwendig. Die Entstehung eines Frey Syndroms ist deutlich höher einzuschätzen.
Zusammenfassung: Bei Parotistumore von extremer Größe ist das konventionelle Aufsuchen des
Hauptstammes des Nervus facialis durch die oft kindskopfgroßen Tumormassen nicht möglich. Es
liegen hochgradid veränderte anatomische Verhältnisse vor. Wesentlich einfacher gelingt die
Nervdarstellung über das Aufsuchen der peripheren Anteile. Der Gesichtsnerv ist oft stark
ausgedünnt und somit schwer zu präparieren. Eine Reduktion der gleichfalls ausgedünnten
Hautdecke ist notwendig. Die Entstehung eines Frey Syndroms ist deutlich höher einzuschätzen.
V65 Orbitale Komplikation eines dentogenen Abszesses
Autor: Dr. Kevin Dauter, Institut: Universitätsklinik und Poliklinik für Mund-, Kiefer- und Plastische
Gesichtschirurgie, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
Tel: +493455575245, Email: [email protected]
Co-Autor: J. Schubert und A.W. Eckert, Co-Institut:
Kategorie: Vortrag
Einführung: Odontogene Abszesse stellen auch gegenwärtig einen Großteil des kieferchirurgischen
Behandlungsbedarfes. Diese sind in der Regel harmlos, wenn es sich nicht um ein
Mehrlogengeschehen bei eingeschränkter Abwehrlage oder um eine Fortleitung handelt. Wir
demonstrieren den seltenen Fall einer orbital fortgeleiteten Infektion dentogener Ursache.
Material und Methode: Berichtet wird über einen 30-jährigen männlichen Patienten, welcher sich
unter der Angabe von seit zwei Tagen bestehenden Schmerzen am rechten Auge in der
kieferchirurgischen Ambulanz vorstellte. Klinisch imponierten eine Chemosis und ein Exophthalmus
des rechten Auges in Kombination mit einer massiven periorbitalen, hoch dolenten Schwellung. Bei
desolatem Zahnstatus fand sich zusätzlich ein Fossa-camina-Abszeß rechts. In der bildgebenden
Diagnostik wurde eine Verschattung der rechten Kieferhöhle und eine Orbitaphlegmone verifiziert.
Resultate: Therapeutisch erfolgte umgehend die Inzision und Drainage in Intubationsnarkose,
begleitet von einer Breitspektrum-Antibiose mit Amoxicillin/Clauvu-lansäure [Mikrobiolgie:
Peptstreptococcus und Prevotella-Spezies, beide auf das verabreichte Antibiotikum empfindlich].
Zwei Tage nach der Inzision konnte ein Rückgang der peiorbitalen Schwellung und des Exophthalmus
beobachtet werden. Schließlich hat sich der Patient selbst entgegen ärztlichen Rates am dritten
postoperativen Tag entlassen.
Diskussion: Es werden verschiedene Wege einer Fortleitung eines odontogenen Abszesses in die
Orbita beschrieben. Sicherlich fand im konkreten Fall eine Weiterleitung über den Sinus maxillaris
und die Fissura orbitalis inferior statt. Die präoperativen Leukozytenwerte von 12,35 Gpt/l könnten als
Ursache dafür gesehen werden, dass der Patient erst recht spät die Fachklinik aufsuchte. Die
ursächliche odontogene Problematik ist dem Patienten sicher nicht entsprechend bewusst gewesen.
Zusammenfassung: Fortgeleitete oder Mehrlogenabszesse dentogenen Ursprungs können auch
heute noch tödlich verlaufen. In derartigen Fällen gilt es, die chirurgische Intervention mit einer
möglichst gezielten Breitspektrum-Antibibiose und klinischer Observatio zu ergänzen.
V66 Monitoring und Therapie bei Schädigungen des Nervus Opticus
Autor: Paul Schumann, Institut: Abteilung für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie, Medizinische
Hochschule Hannover
Tel: 0049(0)5119673147, Email: [email protected]
Co-Autor: Horst Kokemüller, Frank Tavassol, Daniel Lindhorst, Harald Essig, Martin Rücker, Nils
Claudius Gellrich, Co-Institut:
Kategorie: Vortrag
Einführung: In der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie ergeben sich in der Traumatologie, der
onkologischen Chirurgie und bei kraniofazialen Rekonstruktionen häufig Berührungspunkte mit der
prächiasmatischen Sehbahn. Aus diesem Grund sind diagnostische Konzepte und
Behandlungsstrategien in Bezug auf Sehbahnschädigungen unerlässlich.
Material und Methode: Aus verschiedenen Gründen (Bewusstlosigkeit, Morphinmediaktion, massive
Schwellungen) ist die klinische Sehbahnfunktionstestung oftmals nicht aussagekräftig. In diesen Fällen
haben wir Blitz-visuell-evozierte-Potentiale (VEP) und Elektroretinogramme (ERG) als verlässliche
elektrophysiologische Untersuchungen etabliert. Im Anschluss ist in Abhängigkeit der
Untersuchungsergebnisse eventuell in Kombination mit einer multiplanar rekonstruierten
Dünnschichtcomputertomographie unmittelbar die Indikation für oder gegen eine Therapie zu
stellen.
Resultate: VEP und ERG bieten sowohl in der Primärdiagnostik als auch intraoperativ während
rekonstruktiven Maßnahmen die Möglichkeit, eindeutige Aussagen im Hinblick auf eine intakte,
pathologisch veränderte oder fehlende Leitfähigkeit der Sehbahn zu treffen. Daraus ergeben sich
gegebenenfalls in Verbindung mit der klinischen und radiologischen Diagnostik die weiteren
konservativen oder chirurgischen Therapieoptionen, um insbesondere sekundäre Sehbahnschäden zu
vermeiden.
Diskussion: Die konservative Therapie der Wahl des traumatischen Sehnervschadens besteht in der
Hochdosiscortisontherapie, chirurgische Therapiemöglichkeiten bestehen in der Entlastung des
orbitalen Kompartiments im Fall eines Retrobulbärhämatoms oder in der Freilegung des
intrakanalikulären Sehnervenabschnitts beim computertomographisch nachgewiesenen Trauma im
Bereich des knöchernen Sehkanals bzw. der posterioren Orbita. Dabei ist besonderes Augenmerk auf
den Zeitfaktor zu legen.
Zusammenfassung: Moderne Therapiekonzepte in der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie
erfordern somit die differenzierte Auseinandersetzung mit der Diagnostik und Therapie der
traumatischen Sehnervschädigung mit dem übergeordneten Ziel des Erhalts der Sehfunktion.
V67 Humane Amnionmembran bei Primär- und Sekundäroperationen
von Orbitawanddefekten
Autor: Priv.-Doz. Dr. Dr. Marco Kesting, Institut: Klinik für Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie, TU
München
Tel: 0049-89-41402932, Email: [email protected]
Co-Autor: Priv.-Doz. Dr. Dr. Andreas Kolk, Prof. Dr. Dr. Klaus-Dietrich Wolff, Dr. Dr. Nils Rohleder, CoInstitut:
Kategorie: Vortrag
Einführung: Bulbusmotilitätsstörungen und Doppelbilder sind häufige Begleiterscheinungen
ausgedehnter Orbitawanddefekten. Jedoch werden sie auch vermehrt nach Orbitawandfrakturen, die
mit einem Titangitter versorgt wurden, beobachtet. Hierbei liegt die Ursache in postinterventionellen
Narbenzügen, die die Gitterstruktur mit intraorbitalen Gewebe verkleben lassen. In verschiedenen
experimentellen und klinischen Studien konnten jüngst die antiadhäsiven und narbenhemmenden
Eigenschaften des Amnionepithels herausgearbeitet werden.
Material und Methode: Die Studie schloss insgesamt 18 Patienten ein. Davon wurden 8 Patienten
aufgrund eines Orbitawanddefektes primär mit einem Amnion-laminierten Titangitter versorgt, bei 10
Patienten wurde eine sekundäre Adhäsiolyse mit Amnionmembran bei stattgehabter
Orbitawandrekonstruktion durchgeführt. In der letztgenannten Patientenpopulation musste das
Vorliegen von Narbengewebe durch eine MRT-Bildgebung gesichert sein. In einem dreimonatigen
postoperativen Follow-up wurden die Patienten ophthalmologisch, besonders bezüglich der
Bulbusmotilität und Diplopie, nachuntersucht.
Resultate: Die Bulbusmotilitätsstörungen verschwanden bei 14 Patienten (8/8 bei Primärversorgung,
6/10 bei Sekundärversorgung) vollkommen, zwei zeigten noch Defizite, zwei wiesen keine
Verbesserung auf.
Diskussion: Die Studie ergab, dass kryokonservierte humane Amnionmembran ein wenig
immunogenes antiadhäsives Biomaterial zur Narbenprophylaxe nach Operation von
Orbitawanddefekten darstellt. Über 85% der mit Amnionmembran behandelten Patienten zeigten
eine deutliche Befundverbessung oder ein Verschwinden der Beschwerden. Bei den verbleibenden
Patienten scheinen unkalkulierbare Faktoren wie die Weichteilatrophie der Orbita die dominierende
Rolle für die persistierende Doppelbildproblematik zu spielen.
Zusammenfassung: Die Anwendung kryokonservierter humaner Amnionmembran zur Vermeidung
von Adhäsionen und Bulbusmotilitätsstörungen nach Orbitawandkorrekturen zeigte viel
versprechende Erfolge.
V68 Einfluss von Kinesio Tape auf den postoperativen Verlauf von
Schwellung, Schmerzen und Trismus nach operativer Versorgung von
Unterkieferfrakturen
Autor: Oliver Ristow, Institut: Universität München
Tel: 01775330000, Email: [email protected]
Co-Autor: Christoph Pautke, Lilian Hanefeld, Bettina Hohlweg-Majert, Co-Institut: Medizin&Ästhetik
Kategorie: Vortrag
Einführung: Schwellung, Schmerz und Trismus sind häufige, die Lebensqualität der Patienten
beeinflussende Nebenwirkungen der chirurgischen Unterkieferfrakturenversorgung. Trotz zahlreicher
Versuche die postoperative Morbidität zu reduzieren, wurde bis heute keine Methode gefunden, die
diese postoperativen Folgen signifikant, ohne das Vorkommen von möglichen unerwünschten
Nebenwirkungen kontrolliert. Ziel dieser Studie war es zu überprüfen, ob die Anwendung von Kinesio
Tape (K-Tape) nach chirurgischer Frakturenversorgung des Unterkiefers das Auftreten von Schwellung,
Schmerz und Trismus verringern kann.
Material und Methode: 24 Patienten mit unilateraler Kieferfraktur wurden prospektiv, randomisiert
in unsere Studie aufgenommen. Teilnehmer wurden in 2 Gruppen aufgeteilt. Patienten in Gruppe 1
(n=12) wurden postoperativ mit K-Tape versorgt. Die Tapeanlage erfolgte direkt nach der Operation
und wurde für mindestens fünf Tage beibehalten. Gruppe 2 dienste als Kontrollgruppe (n=12) in der
die Patienten nicht getapt wurden. Gesichtsschwellung wurde durch eine Fünf-Linien-Messung zu
sechs Messzeitpunkten (preoperativ, postoperativ, ein, zwei, drei, sieben Tage postoperativ)
quantifiziert. Schmerz wurde mittels einer 10-stufigen visuellen Analogskala (VAS) beurteilt.
Maximale Interinzisaldistanz wurde zur Trismusbeurteilung herangezogen. Außerdem wurden das
objektive Empfinden und die Zufriedenheit der Patienten erfragt.
Resultate: Die Anwendung von K-Tape beeinflusst signifikant die Entstehung von postoperativen
Schwellungen nach unilateraler Unterkieferfrakturversorgung. Insbesondere innerhalb der ersten drei
postoperativen Tage war die Schwellung um einen hohen Prozentsatz geringer. Obwohl Schmerz und
Trismus durch die Anlage von K-Tape nicht signifikant beeinflusst werrden, empfinden die Patienten
eine geringere Morbidität als ohne Kinesio Tape.
Diskussion: Maßnahmen zur Reduktion der postoperativen Morbidität nach
Unterkieferfrakturversorgungen sind für eine schnelle Rehabilitation von großer gesundheitlicher und
ökonomischer Bedeutung. Bisher sind keine Massnahmen bekannt, die zu einer signifikanten
Verbesserung der postoperativen Morbidität ohne mögliche Nebenwirkungen führen. Kinesio Tape
hat seinen Ursprung in der Sportwissenschaft, wird aber auch zur Behandlung tumorassoziierter
Lymphödeme verwendet. Die Nutzen des K-Tapes nach mund-, kiefer- und gesichtschirurgischen
Operationen ist nach unserem Wissen noch nicht untersucht worden.
Zusammenfassung: Die Anlage von Kinesio Tape nach operativer Versorgung von
Unterkieferfrakturen ist ein vielversprechender, einfacher, ökonomischer Ansatz der ohne
systematische Nebenwirkungen weltweit umgesetzt werden kann, die Lebensqualität der Patienten
verbessert und ggf. die postoperative Morbidität verringert.
V69 Gegenüberstellung unterschiedlicher Osteosyntheseverfahren bei
Frakturen im interforaminären Unterkieferbereich
Autor: Dr. Johannes Hachleitner, Institut: Klinik für MKG-Chirurgie, LKH Salzburg
Tel: 0043 676 3831471, Email: [email protected]
Co-Autor: DDr. Darshan Singh, DDr. Philip Leitgeb, Dr. Christian Brandtner, Prof. DDr. Alexander Gaggl,
Co-Institut:
Kategorie: Vortrag
Einführung: Seit mehr als 3 Jahrzehnten kommen in der Versorgung von interforaminären
Unterkieferfrakturen neben (Mini)-Platten und konventionellen Zugschrauben Ankerschrauben zur
Anwendung.
Material und Methode: Ankerschrauben sind Zugschrauben, die durch den Einsatz von bikonkaven
Beilagscheiben in allen -auch beliebig flachen-Winkeln zur Knochenoberfläche gesetzt werden
können. Die Beilagscheibe verhindert eine Perforation des Schraubenkopfs in die Spongiosa sowie
Aussprengungen bzw. Frakturen der Corticalis durch denselben mit Verlust der Stabilität. Im Zeitraum
von 2000 bis 2010 wurden 95 Patienten mit Frakturen im interforaminären Bereich des Unterkiefers
mit Ankerschrauben oder Miniplatten alleine oder in Kombination versorgt und nachuntersucht.
Resultate: Hinsichtlich Exaktheit der Wiederherstellung der Unterkieferform und Sicherheit der
Stabilität konnten mit dem Einsatz von Ankerschrauben signifikant bessere Ergebnisse erzielt werden
als mit dem alleinigen Einsatz von Miniplatten.
Diskussion: Die biomechanischen Eigenschaften der Ankerschraube ermöglichen die
osteosynthetische Sicherung einer exakten Reposition im Sinne einer Kompressionsosteosynthese.
Auch kleine Fragmente im Bereich von Trümmerfrakturen können auf diese Weise anatomisch exakt
und sicher fixiert werden. Bei alleiniger Anwendung von Miniplatten kann das Ergebnis der Repostion
nicht immer osteosynthetisch umgesetzt werden -mit entsprechenden Auswirkungen auf Occlusion
und Stabilität.
Zusammenfassung: Ankerschrauben ermöglichen eine technisch einfache und sichere Osteosynthese
von Frakturen -insbesondere auch Trümmerfrakturen- im interforaminären Unterkieferbereich.
V70 Minimal invasive, PET/CT navigierte Biopsien in der intraconalen
Region - eine klinisch gut erprobte Methode
Autor: Reinbacher K E, Institut: MKG Chirurgie Graz
Tel: 0650 2269933, Email: [email protected]
Co-Autor: Pau M, Feichtinger M, Co-Institut:
Kategorie: Vortrag
Einführung: PET/CT fusionierte Bildgebung ist eine etablierte Methode zur präoperativen
Befunderhebung. In der Kopf-Halsregion sind Raumforderungen oft nicht leicht zugänglich für
Biopsien. Zur definitiven Therapieentscheidung benötigt der Chirurg eine histologische gesicherte
Diagnose, auch wenn die Läsion in Nahbeziehung zu vitalen Strukturen steht und darüber hinaus
auch in ästhetisch anspruchsvollen. Auf der Suche nach einer minial invasiven Möglichkeit der
intraconalen Biopsie, haben wir uns für eine navigierte Methode entschieden
Material und Methode: In Intubationnarkose werden mit Hilfe von Biopsienadeln intraconale
Raumforderungen biopsiert. Zuvor wurde eine aktuelle PET und CT Untersuchung fusioniert, um nach
Bild-Patienten Referenzierung, die Biopsienadel navigiert führen zu können.
Resultate: Die in die Gruppe eingeschlossenen 6 Fälle konnten nach komplikationslosem Eingriff
erfolgreich einer adäquaten Therapie zugeführt werden.
Diskussion: Die histologisch gesicherte Diagnose ist das Fundament jeder Tumorbehandlung, sowohl
der konservativen als auch der chirurgischen. Durch die sichere Diagnose kann der Patient über den
notwendigen operativen Zugang, die Notwendigkeit der Sicherheitsabstände der Resektion und den
möglichen Funktionsverlust auf Grund der Operation aufgeklärt werden. Die möglichen Pathologien
können so nach aktuellem Wissensstand optimal behandelt werden.
Zusammenfassung: Auf Grund der erfolgreichen Eingliederung der Methode in unser
Therapieprotokoll, kann die PET/CT navigierte Biopsie in der intraconalen Region als klinisch erprobte
Methode präsentiert werden.
V71 Vergleich dreier Osteosynthesearten bei Kieferwinkelfrakturen
hinsichtlich der Metallentfernungshäufigkeit
Autor: Dr. Martin Strasz, Institut: MKG-Chirurgie Medizinische Universität Wien
Tel: 436801240773, Email: [email protected]
Co-Autor: , Co-Institut:
Kategorie: Vortrag
Einführung: In dieser retrospektiven Studie wurden drei Osteosyntheseverfahren (Osteosynthese mit
einer Miniplatte, mit zwei Miniplatten und mit einer Medartis Trilock 4-Loch-Kieferwinkelplatte) zur
Behandlung von Kieferwinkelfrakturen hinsichtlich der Häufigkeit von Metallentfernungen verglichen.
Material und Methode: Im Zeitraum von Jänner 2005 bis Dezmber 2011 wurden 192 Patienten (165
Männer im Alter von 28,5 +- 12,5 und 27 Frauen im Alter von 37,0 +- 22,0 Jahren) mit 202
Kieferwinkelfrakturen an der Universitätsklinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie, Medizinische
Universität Wien, operativ versorgt und in die dargelegte Studie eingeschlossen. Ausgeschlossen
wurden pathologische Frakturen, Trümmerfrakturen oder andere Versorgungsarten als die drei
genannten.
Resultate: Von 202 Kieferwinkelfrakturen wurden 37 mit zwei Platten versorgt, wovon bei 32,4% eine
Metallentfernung durchgeführt wurde. Von 74 mit einer Platte versorgten Kieferwinkelfrakturen
wurde in 20,3% der Fälle das Osteosynthesematerial entfernt. Unter 91 mit einer 1,3 mm dicken
Medartis Trilock 4-Loch-Kieferwinkelplatte versorgten Frakturen war in 11% der Fälle eine
Metallentfernung nötig. Die Art der Osteosynthese hatte signifikanten Einfluss auf die Notwendigkeit
zur Metallentfernung (Logistisches Regressionsmodell, Likelihood ratio test p=0,0231), ebenso die
Plattendicke (Logistisches Regressionsmodell, Likelihood ratio test p=0,0097). Von den mit einer
Platte versorgten Kieferwinkelfrakturen hatten 34 Platten eine Plattendicke von 1,3 mm oder weniger,
während die restlichen 40 Platten 1,5 mm dick waren. Unter den 34 dünneren Platten wurden
ebenfalls nur 11,8 % Metallentfernungen durchgeführt, während von den 40 dicken Platten 27,5 %
wieder entfernt wurden.
Diskussion: Dicke Platten haben eine signifikant höhere Zahl an Metallentfernungen zur Folge.
Zusammenfassung: Der Einsatz von eigens für den Kieferwinkel entwickelten Platten mit einer
Plattenstärke von 1,3 mm führt zu weniger Metallentfernungen.
V72 Der Einfluß von kontrolliert freigesetztem BMP-7 auf die
chondrogene Regeneration: eine in vivo Untersuchung
Autor: R. Smeets1
Institut: 1 Klinik und Poliklinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie, Universitätsklinikum
Hamburg-Eppendorf
Co-Autor: H. Hanken1, A. Kolk2, M. Blessmann1, D. Rothamel3, J. Handschel4 , W. Eichhorn2, M.
Heiland1
Co-Institut: 2 Klinik und Poliklinik für Mund-Kiefer- und Gesichtschirurgie, Technische Universität
München
3
Klinik für Zahn-, Mund-, Kiefer- und Plastische Gesichtschirurgie; Universitätsklinik Köln
4
Klinik für Mund-, Kiefer- und Plastische Gesichtschirurgie, Universitätsklinikum Düsseldorf
Kategorie: Vortrag
Einführung: Die Wiederherstellung von Knorpeldefekten ist schwierig. Unterschiedliche aktuell
bestehende Behandlungsmöglichkeiten wie das Knorpeltransplantat oder das im Labor gezüchtete
Knorpeltransplantat weisen eine starke Degeneration unter mechanischer Belastung auf. Hierbei
mangelt es vor Ort häufig an einer ausreichenden regenerativen Eigenkapazität des eingebrachten
Gewebes. Die endogene Regeneration kann durch den Einsatz von Wachstumsfaktoren optimiert
werden,, die über einen verlängerten Zeitraum kontrolliert freigesetzt werden. In vitro konnte bereits
gezeigt werden, dass durch die kontrollierte Freisetzung von BMP-7 (OP-1) eine gesteigerte
Expression knorpel-spezifischer Matrix-Bestandteile (Kollagen Typ-II und Proteoglycane) erzielt
werden kann. Ziel der vorliegenden Untersuchung ist die Evaluation der in vitro Daten in einem
geeigneten in vivo Modell.
Material und Methode: Humane Chondrozyten wurden im Rahmen endoprothetischer Eingriffe
(Kniegelenke) extrahiert und in Kultur gegeben. Die kultivierten Chondrozyten wurden in definierter
Zahl (2 x 105 Zellen/ml) in ein Kollagen Typ-I Gel eingebracht. Das Gel wurde zusätzlich mit PLGA(Polylactid) Mikrosphären versetzt, die mit BMP-7 (500 ng/ml Gel) beladen waren (Gruppe 1). Die
Mikropartikel wiesen eine mittlere Größe von 50 µm auf. Eine kontrollierte Freisetzung von BMP-7
aus den Mikrosphären konnte bereits in vitro nachgewiesen werden. Das beladene Kollagen-Gel
wurde subkutan in ein Nacktmaus-Modell (BALBc-Mäuse) implantiert. Als Kontrollgruppen diente ein
solitäres Kollagen I Gel (Gruppe 2), sowie ein Kollagen I Gel, das mit bloßen Mikrosphären (Gruppe 3)
beladen war. Nach 6 Wochen erfolgte die Opferung der 12 Tiere. Die Proben wurden in Paraffin
eingebettet und der histologischen (HE- und Safranin-O Färbungen), immunhistochemischen (COL-II),
sowie molekularbiologischen (RT-PCR zum Nachweis der Genexpression für COL-II und Aggrecan)
Untersuchung zugeführt.
Resultate: Gruppe 1 wies zum Untersuchungszeitpunkt eine gesteigerte Expression von Coll-II auf
(Median bei 0,242 fg / fg ß-Aktin), während diese in den beiden Kontrollgruppen mit 0,134 fg bzw.
0,131 fg / fg ß-Aktin niedriger lag. Bei den Vergleichen der histologischen und immunhistochemischen
Färbungen konnte ein vermehrtes quantitatives Auftreten in der Verum Gruppe von COL-II und
Proteoglycanen beobachtet werden. In einer semiquantitativen Analyse zeigten sich allerdings keine
statistisch signifikanten Werte.
Diskussion: xxx
Zusammenfassung: Die hohen Erwartungen der kontrollierten Freisetzung von BMP-7 auf die
knorpelige Differenzierung aus den in vitro Untersuchungen konnten in vivo nicht bestätigt werden.
Trotz einer erhöhten Expression von Collagen II konnten histologisch keine signifikanten Unterschiede
nachgewiesen werden. Eine mögliche Erklärung hierfür könnte in der beschleunigten Freisetzung
innerhalb einer biologischen Umgebung liegen. Darüber hinaus müssen Kollagen I Träger bei der
knorpeligen Regeneration in vivo kritisch betrachtet werden.
V73 Induktion der Bisphosphonat-assoziierten Kiefernekrose im
Göttingen Minipig Grosstiermodell
Autor: Christoph Pautke, Institut: Universität München
Tel: +491793282291, Email: [email protected]
Co-Autor: Jochen Weitz, Thomas Tischer, Sven Otto, Kilian Kreutzer, Co-Institut: Technische
Universität München
Kategorie: Vortrag
Einführung: Die Bisphosphonat-assoziierte Kiefernekrose (BAK) ist eine unerwünschte Nebenwirkung
bei dauerhafter Bisphosphonattherapie. Sie tritt am häufigsten (Inzidenz von bis zu 20%) bei
Patienten auf, die Bisphosphonate (BP) intranenös im Rahmen ihrer supportiven onkologischen
Behandlung bei Knochenmetastasen verabreicht bekommen. Bisher existiert kein Grosstiermodell,
um die Pathogenese, neue Therapieansätze oder die Prophylaxe dieser Erkrankung zu erforschen. Das
Ziel dieser Studie war es daher, ein einfach zu reproduzierendes und sicheres Grosstiermodell für die
Erkrankung der BAK zu etablieren.
Material und Methode: Hierzu wurden 10 Göttingen Minipigs (2 Jahre alt, durchschn. Gewicht 38 kg)
in zwei Gruppen (n=5) aufgeteilt. Gruppe 1 bekamen über einen Zeitraum von 6 Wochen
wöchentliche BP-Infusionen (Zoledronsäure, 2mg pro Tier, entspricht 0,05 mg/kg Körpergewicht)
verabreicht. Gruppe 2 erhielt Infusionen mit NaCl. Nach 6 Wochen wurden den Tieren in beiden
Gruppen unter Intubationsnarkose insgesamt 6 Zähne gezogen (P1, P2, M1 jeweils im Ober- und
Unterkiefer bei zufälliger Seitenauswahl). Die Tiere in Gruppe 1 erhielten im Anschluss für weitere 10
Wochen wöchentliche BP-Infusionen. 10 Wochen postoperativ wurden die Tiere geopfert.
Resultate: Sämtliche Tiere der Gruppe 1 wiesen Wundheilungsstörungen mit freiliegendem Knochen
an mindestens 3/6 Extraktionsalveolen auf. Kein Tier der Kontrollgruppe 2 zeigte
Wundheilungsstörungen mit exponierten Kieferknochen. In der computertomographischen
Untersuchung zeigten sich in Gruppe 1 keine knöcherne Konsolidierung der Extraktionsalveolen in
90% (27/30), wohingegen in der Kontrollgruppe lediglich 6% nicht knöchern durchbaut waren (2/30).
Histologische Anzeichen einer Osteonekrose war in nahezu allen Extraktionsalveolen in Gruppe 1
nachweisbar (29/30). Dagegen war keine einzige Nekrose in der Gruppe 2 vorhanden (0/30).
Diskussion: Aufgrund der Unterschiede im Knochenstoffwechsel und im Knochenaufbau erscheinen
Kleintiermodelle ungeeignet, die Zusammenhänge der Bisphosphonatwirkung und der Ausbildung
einer Kiefernekrose zu untersuchen. Bislang existierte kein Grosstiermodell für eine Bisphosphonatassoziierte Kiefernekrose. Es handelt sich um das erste Grosstiermodell, in dem eine sichere
Induktion einer Kieferosteonekrose durch Bisphosphonatgabe und Zahnextraktion ohne weitere
Comedikationen gelingt.
Zusammenfassung: Diese Studie beweist den ursächlichen Zusammenhang der Entwicklung einer
Kiefernekrose durch BP-Administration. Ein sicheres und reproduzierbares Grosstiermodell ist ein
wichtiger Schritt, um die Pathogenese, neue Therapieansätze und prophylaktische Massnahmen im
Rahmen der Behandlung der BAK zu erforschen.
V74 Dentale Rekonstruktion nach Mikrochirurgie im Kopf
/Halsbereich - 2006 bis 2009
Autor: Reinbacher KE, Pau M, Feichtinger M, Institut: MKG Chirurgie Graz
Tel: 0650 2269933, Email: [email protected]
Co-Autor: Pau M, Feichtinger M,, Co-Institut:
Kategorie: Vortrag
Einführung: Die Behandlung von TumorpatientenInnen ist eine interdisziplinäre Herausforderung, in
deren Mittelpunkt der Patient/die Patientin steht. Die Ausgangssituation nach mikrochirurgischen
Eingriffen in der Kopf-Halsregion unterscheidet sich von der einer nicht Operierten. Die gängigen
prothetischen Konzepte müssen an unphysiologische Situationen adaptiert werden. Die orale
Rehabilitation wird speziell im Hinblick auf implantatgetragene Versorgungen erörtert. Die
spezifischen Bedürfnisse von PatientInnen nach Radiochemotherapie sowie die Erschwernisse der
Eingliederung von herkömmlicher Prothetik in heterotopes Gewebe müssen beachtet werden.
Material und Methode: 240 (92 weibliche, 148 männliche) Patientenfälle, bei einem
Durchschnittsalter von 58 Jahren wurden retrospektiv bearbeitet und im Hinblick auf erfolgter
dentaler Rekonstruktion ausgewertet.
Resultate: 240 PatientInnen wurden im Zeitraum von 2006 bis 2009 operiert, davon konnten 43 mit
einer implantatgetragenen Arbeit versorgt werden. Den PatientInnen wurden 154 Implantate gesetzt,
davon wurden 6 Implantate, auf Grund von nicht erfolgter Osseointegration, verloren. 65,1 % der
Patienten benötigten eine präprothetischen Eingriff.
Diskussion: Trotz erhöhtem Komplikationsrisiko kann Patienten eine implantatgetragene
Zahnversorgung zur Funktionswiederherstellung angeboten werden. Mit konservativen
Therapieschemata finden sowohl festsitzende als auch bedingt abnehmbare Lösungen Ihre
Anwendung.
Zusammenfassung: Die dentale Rekonstruktion nach Tumorresektion und mikrovaskulärer
Transplantation war für erfahrene oder motivierte BehandlerInnen möglich. Die Patienten erlangten
nicht nur eine Funktionswiederherstellung, sondern erfuhren dadurch auch die Wiedereingliederung
in einen möglichen Alltag.
V75 Mein komplexester Tumorfall – und wie wir ihn gelöst haben
Autor: A. Gaggl (Salzburg)
Kategorie: Vortrag
V76 Mein komplexester Tumorfall – und wie wir ihn gelöst haben
Autor: G. Santler (Wels)
Kategorie: Vortrag
Dargestellt wird der Fall eines 33-jährigen Patienten, der mehrere Jahre nach erfolgeicher Therapie
eines Schilddrüsenkarzinoms mit einem ausgedehnten adenoidzystischen Karzinom der Kieferhöhle
vorstellig wurde. Der Tumor füllte die Kieferhöhle aus und infiltrierte die Orbita und die
Mundschleimhaut.
Die Therapie umfasste die radikale Resektion mit Exenteratio orbitae, Rekonstruktion mittels ScapulaLatissimus dorsi Lappen und anschließender Radiatio. Sekundäreingriffe waren in Form von
Volumenaugmentation der Orbita, Entfernung des Osteosynthesematerials und Implantatinsertion
notwendig.
Ein p.s.-Heilung erzwang die Entfernung des Orbitaaugmentats und eine weitere mikrochirurgische
Neukonturierung der Wange und Orbita mit einem zweiten Latissimus dorsi-serratus anterior Lappen.
Weiters erleichterte die Anfertigung einer Orbita-Epithese durch die MKG-Abteilung des AKH Linz den
sozialen Umgang.
Während die Sanierung des primären Tumorbefalls gelang, mußte nach nunmehr 3 Jahren eine
pulmonale Filisierung festgestellt werden, die einer Chemotherapie zugeführt wurde.
V77 Mein komplexester Tumorfall – und wie wir ihn gelöst haben
Autor: H. Kärcher (Graz)
Kategorie: Vortrag
V78 Mein komplexester Tumorfall – und wie wir ihn gelöst haben
Autor: M. Rasse (Innsbruck)
Kategorie: Vortrag
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