Induzierte Pflanzenabwehr gegen Schneckenfraß in Keimlingen, die als Samen durch Schnecken ausgebreitet wurden Masterarbeit M. Türke Schnecken fressen Samen von einer Vielzahl von Pflanzenarten und scheiden diese unbeschadet wieder aus. Auf diese Weise werden die Pflanzen durch die Schnecke ausgebreitet. In einer aktuellen Studie wurde festgestellt, dass Samen und Keimlinge, die frühzeitig Schneckenschleim und –kot ausgesetzt wurden, weniger anfällig gegenüber Schneckenfraß sind, als unbehandelte Kontrollpflanzen. Die Ausscheidungen der Schnecken liefern hierbei einen Stimulus, welcher die Pflanzenabwehr induziert, noch bevor eine Schnecke an der Pflanze gefressen hat. In dieser Untersuchung soll geklärt werden, ob Pflanzen, deren Samen von Schnecken ausgebreitet wurden, und dadurch der Keimling beim Wachstum im Schneckenkot einem dauerhaften Stimulus der Schnecke ausgesetzt ist, ebenfalls frühzeitig eine chemische Abwehr gegen Schnecken aufbaut. Resistenz gegen Schneckenfraß könnte ein neuer evolutiver Vorteil für die Pflanze darstellen, wenn ihre Samen durch Schnecken ausgebreitet werden.