Leistungsbericht 2013 Europäisches Alpenprogramm

Werbung
Leistungsbericht 2013
Europäisches Alpenprogramm
Die Ziele des WWF im Europäischen Alpenprogramm
Ziel 1: Innerhalb von prioritären Gebieten ist die Biodiversität bis 2030 auf eine effektive Art und Weise geschützt.
Massnahmen / Indikatoren
Status
Bewertung des Fortschritts
Bis 2015 sind in mindestens sieben
prioritären Gebieten, deren schützenswerte Arten und die diese
bedrohenden Faktoren, mittels
wissenschaftlicher Studien nachgewiesen.
Anzahl vorliegender wissenschaftlicher Erkenntnisse
In vier neuen prioritären Schutzgebieten werden derzeit wissenschaftliche Erkenntnisse zu schützenswerten Arten und deren
Bedrohungen gesammelt und in
einem Schutzkonzept festgehalten.
Darauf aufbauend werden konkretere Massnahmen für den Schutz
dieser Gebiete umgesetzt.
Bis 2020 hat die Umsetzung von
Handlungsplänen oder einzelner
darauf ausgerichteten Projekte in
fünf prioritären Gebieten begonnen.
Durch die Arbeit der Allianz für
Biodiversität ist die Implementierung eines langfristigen Aktionsplans für die Region Stelvio/Engadin fast abgeschlossen.
Die Erarbeitung von wissenschaftlichen Erkenntnissen zum Schutz der
Alpen sowie entsprechende Umsetzungsmassnahmen sind in den
am Alpenprogramm beteiligten
Nationen ungleich weit fortgeschritten.
Die Anstrengungen müssen vor
allem in Italien, Frankreich und
teilweise
Slowenien
verstärkt
werden.
Nur dann können die angestrebten
Ziele bis 2015 bzw. 2020 erreicht
werden.
Umsetzung Handlungspläne
Weitere Feldprojekte sind im
schweizerisch-italienischen Gebiet
Laghi Insubrici und im Grenzdreieck von Slowenien, Italien und
Österreich (Tagliamento & Soča) in
Umsetzung.
Ziel 2: Bis 2030 nehmen relevante ökologische Korridore in den Alpen ihre Vernetzungsfunktion wahr.
Massnahmen / Indikatoren
Status
Bewertung des Fortschritts
Bis 2018 sind die wichtigsten ökologischen
Verbindungsgebiete
zwischen den prioritären Gebieten
identifiziert und vollständig kartiert.
Der Ausbau des Alpen-KarpatenKorridors ist in seinem dritten Jahr
erfolgreich fortgeführt worden. Die
Entwicklung eines Handlungsplans
für die Bereiche Landnutzung,
Transportwesen und Raumplanung
ist abgeschlossen. Aktuelle Projekte befassen sich mit dem Bau von
Wildtrassen über Autobahnen oder
den Rückbau von Zäunen um Wälder.
Eine detaillierte Kartierung des
Alpen-Apenninen-Korridors ist abgeschlossen. Dank sichergestellter
Finanzierung kann nun mit der
Erstellung eines Schutzplans und
der Durchführung erster Schutzprojekte innerhalb des Korridors begonnen werden.
Die Identifizierung von
prioritären Schutzgebieten und die diese verbindenden Korridore verläuft nach
Plan.
Eine detaillierte Ausarbeitung von
weiteren Massnahmen ist für die
Zukunft vorgesehen.
Das Ziel für 2013 ist damit erreicht.
Zahl der grossräumigen Korridore
zwischen
Alpen-Karpaten
und
Alpen-Apenninen.
Fortschritte im Ausbau eines panalpinen Netzwerks zur Verbindung
von prioritären Schutzgebieten.
Anteil der kartierten Fläche.
Die Identifizierung eines panalpinen
Netzwerkes zur Verbindung von
prioritären Schutzgebieten ist abgeschlossen und deren Kartierung
zu 85% fertig gestellt. Einzelne
Projekte konzentrieren sich z.B. auf
die Wiederherstellung einer ökologisch funktionsfähigen Vernetzung
von Süsswasserlebensräumen im
schweizerischen Gebiet des Sottoceneri/ Tessin.
Ziel 3:
Bis 2030 sind die Populationen der europäischen Grossraubtiere existenzfähig und miteinander
verbunden.
Massnahmen / Indikatoren
Status
Bewertung des Fortschritts
Bis 2030 ist die Bärenpopulation in
den Alpen existenzfähig und ihr
Lebensraum ist vernetzt.
Der Bestand der Bärenpopulation
ist in den meisten Alpenländern
(mit Ausnahme von Slowenien)
schwach aber stabil, mit derzeit 35
bis 40 Individuen. Dank der Arbeit
des WWF hat sich die Akzeptanz
der Bevölkerung gegenüber Herdenschutzmassnahmen in den
östlichen und zentralen Alpen verbessert. Massnahmen für ein konfliktfreies Nebeneinander von Bär
und Landwirtschaft werden derzeit
entwickelt.
Trotz anfänglich zögerlicher
Entwicklungen
konnte durch das Engagement des WWF die Akzeptanz
des Bären verbessert werden.
Durch den kontinuierlichen Einsatz von konfliktmildernden und
aufklärenden Massnahmen, den
Schutz von Bienenständen und
der Ausbildung von Herdenschutzhunden, ist die langfristige
Erreichung des Ziels realistisch.
Die Entwicklung der Wolfspopulation mit derzeit mehr als 250 Tieren
stimmt positiv und hat die Erwartungen des WWF übertroffen. Die
Bildung von Wolfsrudeln in den
westlichen und zentralen Alpen ist
bestätigt und der genetische Kontakt mit italienischen und mitteleuropäischen Wölfen nachgewiesen.
Der Wolfsbestand in den
Alpen sowie der genetische Austausch mit Tieren aus anderen Regionen stimmt
positiv.
Aufgrund der Erholung der
Wolfspopulationen und einem
damit möglichen Anstieg von
Mensch-Wolf-Konflikten
muss
diesen durch konstante Aufklärungsmassnahmen frühzeitig entgegengewirkt werden, um das
bisherige Schutzniveau zu halten.
Die bestehende Luchspopulation
ist noch schwach und leidet unter
seiner genetischen Verarmung.
Vorsichtige Schätzungen belaufen
sich auf wenige Dutzend Tiere in
der gesamten Alpenregion.
Für eine bessere Beurteilung der
genetischen Vielfalt des Luchses ist
ein Forschungsprojekt gestartet
worden.
Die finanziellen Fördermittel zur
Bestandsaufstockung stehen voraussichtlich im Jahr 2014 bereit.
Die Akzeptanz des Luchses im Alpenraum wird
vom WWF als weniger
problematisch eingestuft, als dies
bei anderen Grossraubtieren der
Fall ist. Grösstes Problem bleibt
jedoch die mangelnde genetische
Vielfalt der Population. Diese
muss bei der Umsetzung einer
Wiederansiedlung
ausreichend
sicher gestellt werden.
Anzahl Individuen,
genetische Vielfalt
Bis 2030 ist die Wolfpopulation in
den Alpen existenzfähig und ihr
Lebensraum ist vernetzt.
Anzahl Individuen,
genetische Vielfalt
Bis 2030 hat die Luchspopulation
im Vergleich zu 2012 zugenommen.
Anzahl Individuen,
genetische Vielfalt
Ziel 4: Bis 2030 hat sich durch die Arbeit des WWF die Situation der Flüsse in den Alpen verbessert: wichtige
Habitate sind geschützt, wieder hergestellt und vernetzt.
Massnahmen / Indikatoren
Status
Bewertung des Fortschritts
Bis 2020 sind Flusslandschaften in
den Alpen mit einem hohen ökologischen Wert besser geschützt als
2013.
In den Einzugsgebieten der Flüsse
von Tagliamento und Soča sind
Sperrzonen für die Einrichtung von
Wasserkraftwerken
identifiziert
worden. Die Umsetzung von weiteren Feldprojekten in Flussgebieten
von Österreich, der Schweiz und
Frankreich ist derzeit im Gange.
Die
Entwicklung
der
neuen Strategie „Freshwater 2020“ ist abgeschlossen.
Die Strategie basiert auf den
Ergebnissen einer Studie der
Universität für Bodenkultur Wien
zur Identifizierung von ökologisch
wertvollen Flussabschnitten im
Alpenbogen.
Außerdem laufen derzeit spezifische Feldprojekte als Versuchsprojekte.
Auch wenn das Ziel für 2013
erreicht wurde, müssen die Datenqualität und Vergleichbarkeit in
Italien und der Schweiz verbessert werden.
Indikatoren werden mit der Implementierung der neuen Strategie
„Freshwater 2020“ bereitgestellt
(FY2014).
Die neue Strategie „Freshwater
2020“, basierend auf einer Studie
der Universität für Bodenkultur
Wien zu prioritären Gewässern in
den Alpen, ist verfügbar.
Kontakt
WWF Schweiz
Hohlstrasse 110
Postfach
8010 Zürich
Tel.: +41 (0) 44 297 21 21
Fax: +41 (0) 44 297 21 00
E-Mail: [email protected]
www.wwf.ch
Spenden: PC 80-470-3
© 1986 Panda Symbol WWF ® «WWF» ist eine vom WWF eingetragene Marke
© Michèle Dépraz / WWF-Canon (Titelbild)
24.02.2014
nhu
Herunterladen