@ R THEORETISCHE PHYSIK INSTITUT FU Prof. Dr. W. Brenig Dipl.-Phys. S. Grossjohann T BRAUNSCHWEIG TECHNISCHE UNIVERSITA Thermodynamik und statistische Mechanik WiSe 2005/06 bungsblatt 3. U Abgabe: Prasenzubung, keine Abgabe Zum idealen Gas 7. Zustandssumme und andere tolle Sachen... Wir interessieren uns fur die thermodynamischen Eigenschaften des idealen Gases. Sperren Sie dazu N nichtwechselwirkenden Teilchen in einen Wurfel mit Kantenlange L, wobei Sie dazu ein Potential annehmen sollten, welches innerhalb des Wurfels 0 und ansonsten unendlich hoch ist. Berechnen Sie die Zustandssumme Z , Zustandsdichte (Termdichte) (E ) und die Zahl der Zustande g (E ) unterhalb die Energie E . Gehen Sie dazu wie folgt vor: (a) Die N Teilchen sowie ihre 6N zugehorigen Phasenraumkoordinaten sind voneinander unabhangig - der Hamilton-Operator kann deshalb fur ein Teilchen in einer Dimension betrachtet werden. Geben sie die Losung der Wellenfunktion und der Energie an. (b) Die Verallgemeinerung auf N Teilchen ist nicht schwer - berechnen Sie nun die Zustandssumme fur N Teilchen in drei Dimensionen. Zum auftretenden Gauschen Inte bungsblattes!1 gral erinnern Sie sich an die Hilfe des aktuellen U (c) Um nun die Anzahl der Zustande unterhalb einer Energie E zu bestimmen, brauchen Sie das Volumen einer 3N -dimensionalen Kugel (warum?). Vorgehensweise: Schreiben Sie ein Volumenintegral in kartesischen Koordinaten uber den Integranten 1 fur eine Kugel mit Radius R in N Dimensionen auf. Versuchen Sie mithilfe einer Substitution daraus ein Volumenintegral uber eine Einheitskugel zu machen. Dann berechnen Sie folgenden Ausdruck: Z 1 1 Z dx1 1 1 dx2 Z 1 1 dxN e (x12 +x22 +:::+xN2 ) Wovon hangt der Integrant ab? Sie konnen demnach die Integration uber Kugelschalen ausfuhren, d.h.: dV = dx1 dxn ! (d Kugelschale)dR berlegen Sie sich dazu, wie das Volumen der Kugel mit ihrer Oberache zusamU menhangt2 . Bitte Ruckseite beachten =) R R 2 (Gau Integr al )2 = 11 e x dx 11 e 2 zur Not auch erstmal im R3 1 y2 dy ! Polarkoordinaten einfuhren. Konnen Sie eventuell vereinfachen mithilfe der -Funktion? Z (n) = 0 1 x n 1e x berprufen Sie das Ergebnis fur das Volumen einer Kugel im R3 mithilfe der ReU p kursionsformel fur die -Funktion: (n + 1) = n (n) und (1=2) = . (d) Da Sie nun das Volumen einer N-dimensionalen Kugel bestimmt haben brauchen Sie fur das Phasenraumvolumen von 3N Variablen zu einer Energie E nur noch einsetzen. Alles was Ihnen fehlt ist die obere Integrationsgrenze, also der Radius der 3N-dimensionalen Kugel dem die Energie E entsprechen muss. (e) Um schlielich die Zustandsdichte (E ) zu bestimmen, ohne fur die richtigen Beziehungen in der Vorlesung nachzuschlagen, denken Sie kurz daruber nach was genau die Zustandsdichte eigentlich ist und wie sie mit g (E ) in Beziehung stehen konnte3 . 8. Die Anfange des idealen Gases - von 1662 bis 1811 Gesetz von Boyle Mariotte: Der Druck idealer Gase bei gleichbleibender Temperatur und gleichbleibender Stomenge ist indirekt proportional zum Volumen. p1 V1 = p2 V2 ; T; n = const Gesetz von Gay-Lussac, Grundlage zur Kelvin-Temperaturskala: Das Volumen idealer Gase ist bei gleichbleibendem Druck und gleichbleibender Stomenge direkt proportional zur Temperatur. V1 T1 = V2 T2 ; p; n = const Gesetz von Amontons oder auch 2. Gesetz von Gay-Lussac: Der Druck idealer Gase bei gleichbleibendem Volumen und gleichbleibender Stomenge ist direkt proportional zur Temperatur. p1 T1 = p2 T2 ; V; n = const Gesetz von Avogadro: Zwei gleich groe Gasvolumina, die unter demselben Druck stehen und die dieselbe Temperatur haben, schlieen auch dieselbe Teilchenzahl ein. V1 n1 = V2 n2 ; p; T = const Das hat zur Folge, dass 1 mol (NA = 6:023 1023 ) eines jeden idealen Gases bei 273.5 K und dem Druck von 101 kPa ein Volumen von rund 22.4 Litern einnimmt. Leiten Sie aus den gegebenen Gleichungen das ideale Gasgesetz her. Tip: Gesucht ist ein Zusammenhang zwischen T , p und V - uberfuhren Sie dazu ein Gas doch einmal von (p0 ; V0 ; T0 ) ! (p; V; T ) und uberlegen Sie anschlieend, welche der auftretenden Groen extensiv (proportional zur Stomenge N ) und welche davon intensiv sind. Die fehlende Proportionalitatskonstante ist die Boltzmann-Konstante, also kB = 1:38 10 23 J=K . 3 Falls Ihnen das nicht viel geholfen hat uberlegen Sie sich einmal die Anzahl von Zustanden in einem Energieintervall dE .