43 Friederike Herklotz Berenike II. - Königin und Göttin Im folgenden soll auf die religiöse und soziale Stellung einer Königin, Berenike II., der Frau des dritten Ptolemäers eingegangen werden, denn das immer stärkere Vordringen des weiblichen Elementes war ein Charakteristikum der ptolemäischen Dynastie. Berenike II. und Ptolemäos III. sind das letzte Ptolemäerpaar, das noch den hohen griechischmakedonischen Herrscheridealen entsprach. Unter Berenike II. erreichte der Kult der ptolemäischen Königinnen einen Höhepunkt, denn sie wurde bereits zu Lebzeiten an der Seite ihres Gatten, aber auch allein, vergöttlicht und trug als erste ptolemäische Herrscherin einen Horustitel, der sonst nur männlichen Herrschern oder alleinregierenden weiblichen Herrschern zukommt. Daher habe ich Berenike II. für die Untersuchung ausgewählt. An ausgewählten Beispielen möchte ich im folgenden die herausragende Stellung dieser Königin erläutern. Gleichzeitig möchte ich darlegen, wie die Position von Berenike II. durch die Verwendung überlieferter ägyptischer, aber auch griechischer Vorstellungen begründet worden ist, so daß sie von den unterschiedlichsten Bevölkerungsgruppen im ptolemäischen Ägypten akzeptiert werden konnte. Folgende Vorgehensweise habe ich gewählt: Zunächst möchte ich einen kurzen Überblick über die Merkmale der ptolemäischen Dynastie geben. Als nächstes soll die Stellung der Vorgängerin von Berenike II., Arsinoe II., näher beleuchtet werden, denn sie wurde praktisch zum Vorbild für alle weiteren Ptolemäerköniginnen. Es folgt ein kurzer Lebenslauf der Berenike II., wie er sich anhand der spärlichen Zeugnisse antiker Historiker konstruieren läßt. Die Tempeldarstellungen, auf denen Berenike II. zusammen mit ihrem Gatten auftritt und die Titel, die für sie von den ägyptischen Priestern ausgearbeitet wurden, um ihre Stellung nach altägyptischen Vorstellungen zu legitimieren, sollen Thema der nächsten beiden Abschnitte sein. Am Schluß möchte ich überblicksmäßig die Münzen der Berenike vorstellen und die Inschriften, an denen ihre Verehrung unter der griechischen Bevölkerung deutlich wird, klassifizieren. 1. Die ptolemäische Herrscherdynastie Die Ptolemäer, die Nachfolger Alexander d. Gr. in Ägypten, waren Herrscher makedonischer Abkunft. Sie verkörperten in sich zwei Wesenszüge, indem sie zum einen ägyptische Pharaonen, zum anderen griechische basileis waren. Der Pharao ist der inkarnierte Horus, der das mythische Geschehen durch seine Taten täglich neu wiederholt und damit die Welt vor dem Chaos bewahrt. Er ist der menschliche Träger eines göttlichen Amtes. 1 Der basileus ragt mit außergewöhnlichen Fähigkeiten versehen, über seine Untertanen hervor, pflegt zu diesen Beziehungen und wird spontan anerkannt. Durch sein Charisma ist er selbst Gott. Dies leitet sich aus der Vorstellung her, daß eine griechische polis einem Menschen aufgrund seiner Taten göttliche Ehren zuweisen kann.2 1 vgl. zur Rolle des Königs in Ägypten: Hornung, E., Geschichte als Fest. Zwei Vorträge zum Geschichtsbild der frühen Menschheit, Darmstadt 1966. 2 vgl. Hölbl (1994), S. 83f. 44 Bis zur Regierung von Alexander d. Gr. blieben solche Verehrungen für lebende Personen eher eine Seltenheit. Erst mit Alexander tritt ein entscheidender Wandel ein. Wahrscheinlich gegen Ende seiner Regierungszeit wurden in den Städten Kleinasiens Kulte für ihn eingerichtet.3 Gegen 324/323 erbat er sich von den europäischen Griechen göttliche Ehren. In der Folgezeit wurden für ihn von seinen Nachfolgern überall in der griechischen Welt Kulte eingerichtet. Eine Weiterentwicklung ist der dynastische Kult. In Ägypten wurde Alexander zum Reichsgott erhoben und für ihn ein eponymes Priesteramt eingerichtet. Dieser Kult unterscheidet sich deutlich von dem, der Alexander als Gründer der Stadt Alexandria entgegengebracht wurde. Von Ptolemäos I. wurde dieser Kult auf sich und seine Dynastie angewendet. Gleichzeitig ließ er sich an verschiedene Götter angleichen, indem er u.a. die Attribute Alexanders auf Münzen übernahm. Ptolemäos II. proklamierte 283 seinen Vater als Gott mit einem Kult als Soter und richtete Spiele, die Ptolemaia, ein. 279 wurde die verstorbene Berenike I., die Gattin des ersten Ptolemäers, in diesen Kult mit einbezogen.4 Gleichzeitig schuf er 272/271 einen Kult für sich selbst und seine Gemahlin Arsinoe II. mit dem Kulttitel theoi adelphoi. Möglich wurde dies, weil das heilige Geschwisterpaar Zeus und Hera, aber auch Osiris und Isis, als Vorbilder dienten. Während des 3. Syrischen Krieges (243 v. Chr.) erhielten Ptolemäos III. und Berenike II. auf einer Priestersynode einen Kult als theoi euergetai. Es erfolgte eine fast automatische Vergöttlichung der Könige und Königinnen, wobei vorrangig die königliche Funktion innerhalb des Staates, aber auch einzelne Mitglieder dieser Dynastie verehrt wurden. Neu ist, daß auch die Königin in diesen Kult mit einbezogen wurde, aber auch als individuelle Gottheit verehrt wurde, wobei sie bestimmte Attribute von Göttinnen übernahm. 2. Arsinoe II. (316-270) Es bietet sich an, vor der Untersuchung der Stellung der Berenike II. zunächst auf ihre Vorgängerin Arsinoe II. einzugehen, da deren Kult praktisch beispielhaft für die weitere Entwicklung wurde. 316 v.Chr. wurde Arsinoe II. als Tochter von Ptolemäos I. und Berenike I. geboren. Sie wurde im Jahre 300 mit Lysimachos, dem 61jährigen König von Thrakien, vermählt. Nachdem dieser in der Schlacht von Kuropedion 281 gefallen war, heiratete sie 281/280 den König von Makedonien Ptolemäos Keraunos, der 279 im Kampf gegen die Kelten getötet wurde. Im Jahre 279 kehrte sie nach Ägypten zurück und heiratete dort (vor 274) ihren Bruder Ptolemäos II., der acht Jahre jünger als sie war.5 Das Paar nahm den Kultnamen Theoi Adelphoi an und wurde im Rahmen des Dynastiekultes verehrt. Arsinoe erhielt zudem einen Thronnamen. Bereits zu ihren Lebzeiten war sie Priesterin des Bockes von Mendes und nach ihrem Tod wurde sie durch die ebenfalls in Mendes vollzogenen altägyptischen Bestattungsrituale und Vergöttlichungsrituale als lebender Ba und Göttin in die göttliche Welt eingegliedert. Per Dekret ordnete Ptolemäos II. an, ihr Bild in allen Tempeln aufzustellen und in jedem Gau Statuen von ihr unter dem Namen „Geliebt vom Widder, Arsinoe Philadelphos“ zu errichten.6 Gleichzeitig erhielt sie nie dagewesene Ehrungen als eigenständige Göttin. Für sie wurden Tempel in Alexandria, Memphis und auf Kap Zephyrium gebaut sowie ein Fest, die Arsinoeia, gefeiert. Ein 3 vgl. Habicht (1956), S. 17-25. 4 vgl. Hölbl (1994), S. 87; Walbank (1987), S. 378. 5 Seine erste Frau, Arsinoe I., schickte er ins Asyl nach Koptos. 6 vgl. Hölbl (1994), S. 94. 45 Gesetz verpflichtete das Volk, ihr Opfergaben und private Ehrungen auf Plaketten überall darzubringen. Im Rahmen des Dynastiekultes erhielt sie eine eigene eponyme Priesterin, die Kanephore, deren Namen nach dem des Alexanderpriesters in allen offiziellen Dokumenten genannt wurde. Es entstand somit eine völlig neue, aus der Herrscherfamilie hervorgegangene Göttin. Für die Verbreitung des Arsinoekultes scheint vor allem ein starkes religiöses Bedürfnis, vorzugsweise auf der griechischen, aber auch der ägyptischen Seite, vorhanden gewesen zu sein. Eine Frau konnte dieses Vakuum am ehesten füllen. 3. Kurzer Lebenslauf der Berenike II. nach den Zeugnissen griechischer Dichter Im folgenden soll nun ein Bild der Berenike II. erstellt werden, wie es die antiken Schriftsteller überliefern. Dabei soll nicht nur eine Biographie und deren Einordnung in den historischen Zusammenhang herausgearbeitet, sondern auch untersucht werden, welche Charakterzüge hervortreten und welche Stellung die Königin am ptolemäischen Hof innehatte. Zunächst ist zu bemerken, daß es keine zeitgenössischen Zeugnisse der Berenike im Bereich der Geschichtsschreibung gibt. Die Mehrzahl der Autoren stammte sogar erst aus der römischen Kaiserzeit. 7 Nach 270 wurde Berenike II. als Tochter des Magas von Kyrene und der syrischen Prinzessin Apama geboren und um 250 mit Ptolemäos III. verlobt8 , um die Kyrenaika wieder an Ägypten zu binden, damit der Zugang zum Westmittelmeer sichergestellt werden konnte. Nach dem Tod des Magas wurde die Verlobung durch Apama wieder aufgelöst, und sie verheiratete Berenike mit Demetrios d. Schönen, einem Bruder des Antigonos Gonatas.9 Es heißt nun, daß Apama mit Demetrios ein Verhältnis einging, welches der Berenike und dem Volk und Militär „verhaßt“ war. Demetrios wurde umgebracht, Berenike setzte sich für ihre Mutter ein. 10 Berenike II. wurde zur Alleinherrscherin und entschied sich für die Heirat mit Ptolemäos III., da sie ihre Stellung nicht verlieren wollte und wirtschaftliche Vorteile für die Kyrenaika durch die Verbindung mit Ägypten erhoffte. Anfang Januar 246 heiratete sie Ptolemäos III. Bereits im Jahr 246 wird Ptolemäos III. in den Syrienfeldzug einberufen (246-241). Während dieser Zeit verwaltete Berenike das Land anstelle des Königs. Von dieser Stellung zeugen die größten und schönsten Münzen der Ptolemäerzeit, die für Berenike II. geprägt wurden. Aus dieser Zeit stammt das berühmte Gedicht „Die Locke der Berenike“ des Callimachos, welches in der Übertragung durch Catull11 erhalten geblieben ist. Berenike gelobte bei der gesunden Heimkehr des Königs eine Haarlocke zu opfern. Auf Anordnung Aphrodites wurde die Locke weggenommen und in den Tempel der Arsinoe Zepherites gebracht. Einen Tag später war sie verschwunden, und der Mathematiker Konon von Samos entdeckte sie am Himmel. Dieses Gedicht stellt ein Stück offizieller Hofpropaganda dar, mit dem die Königin in die Sphäre des Göttlichen erhoben wurde. 7 Über Berenike II. schrieben M. Iunianus Iustinus, Aelius Claudius, Athenaios, Polybios und Plutarch 8 vgl. Iust. XXXVI, 3, 2. 9 vgl. Iust. XXVI, 3, 3-5. 10 vgl. Iust. XXVI, 3, 7-8. 11 Catull. 66. 46 Die Ehe zwischen Ptolemäos III. und Berenike II. war sehr glücklich. Insgesamt sechs Kinder gingen daraus hervor12 , darunter die Nachfolger Ptolemäos IV. und Arsinoe III. Über das Ende der Berenike II. berichten die antiken Quellen wieder ausführlicher. Nach dem Tod des Ptolemäos III. gelangte dessen Sohn Ptolemäos IV. auf den Thron. Sosibios, der Ratgeber des Ptolemäos IV., ließ mehrere Mitglieder des Königshauses, darunter Berenike II. die hier „die Große“ genannt wird, umbringen.13 Offensichtlich hatte sich eine Verschwörung unter Berenike gebildet, da diese ihren Sohn Magas auf den Thron bringen wollte und somit selbst Einfluß auf die Regierung des Landes ausüben wollte. In der Folge zeigte sich, daß die Wahl des Ptolemäos IV. nicht unbedingt die günstigste Entscheidung für das weitere Schicksal Ägyptens war, denn eine Periode des Niedergangs wurde unter seiner Regierung eingeleitet. Zudem berichten die Quellen ziemlich negativ über diesen Herrscher. Anläßlich der Ptolemaia von 211/10 14 wurde von Ptolemäos IV. für Berenike II. ein eponymes Priesteramt eingerichtet, die Athlophore der Berenike Euergetis, welche in den Präambeln der Urkunden nach dem Alexanderpriester, jedoch noch vor der Kanephore der Arsinoe Philadelphos erscheint, womit der Staatskult für Berenike II. den der Arsinoe II. überragte.15 Die antiken Historiker betonen durchweg Berenikes herausragende Stellung als Alleinherrscherin, gut kalkulierende Politikerin und umsichtige Verwalterin des Landes. Gleichzeitig verfügt sie aber auch über typisch weibliche Eigenschaften, wie Mutterliebe, Schönheit und Wohltätigkeit. Offensichtlich war sie ihrem Ehemann und ihren Söhnen durchaus ebenbürtig. Wie spiegelt sich diese herausragende Stellung in ägyptischen Tempeldarstellungen, die von den Priestern verfaßt wurden, wieder? 4. Tempeldarstellungen Ägyptische Priester konnten in keinem Fall auf die kultische Rolle des Pharaos verzichten, da dieser als Einziger in direkten Kontakt mit den Göttern treten konnte und täglich als inkarnierter Horus das Tempelritual ausführen mußte, damit die Schöpfung erhalten blieb.16 Es war also notwendig, den Herrscher auf den Tempelwänden beim Götterkult darzustellen, auch wenn dieser den Tempel nie besucht hatte. Umgekehrt war für die Ptolemäer die Anerkennung durch die ägyptischen Priester wichtig, da sie in der Verwaltung des Landes auf deren Zusammenarbeit angewiesen waren; nur so war ein geordnetes Steuerwesen und die wirtschaftliche Nutzung des Landes gewährleistet. Die Ptolemäer unterstützten daher vor allem finanziell die Tempel und ermöglichten den Bau der großen Anlagen. In den Tempeln sollte der Kult der vergöttlichten Ptolemäerdynastie verankert werden. Die Priester betonen in den Darstellungen und Inschriften die Kontinuität und Legitimität der ptolemäischen Herrschaft. Neu ist hierbei, daß auch die Königin in die Darstellungen mit einbezogen wird. Im Unterschied zu Arsinoe tritt 12 Das einzige Zeugnis, welches dies belegt, ist eine Statuengruppe aus Samos IG IX 1, 12, 56. 13 vgl. Pol. XV, 25, 2; Pol. V, 34, 1; 36, 1-6; Plut. Cleom. XXXIII, 3. 14 vgl. Hölbl, S. 151. 15 Dieser Staatskult, durch den die Königin als ein Mitglied der vergöttlichten Ptolemäerdynastie verehrt wird, darf nicht mit dem individuellen Kult der Königin verwechselt werden. 16 vgl. Winter (1978), S. 147. 47 Berenike nie allein auf Tempelreliefs auf, denn sie wurde nicht durch einen Beschluß zur eigenständigen ägyptischen Göttin erklärt. In sieben verschiedenen Zusammenhängen tritt das Ptolemäerpaar, lebend oder verstorben, in den Tempeldarstellungen auf. a) Ptolemäos III. und die hinter ihm stehende Berenike II. opfern den Göttern Solche Szenen sind bereits aus der pharaonischen Zeit belegt, stellen jedoch dort eher die Ausnahme dar. Auf den Außenseiten der Pfosten des Propylons des Monthtempels in Karnak befinden sich jeweils vier Register, die sich entsprechen.17 Auf dem dritten Register sind Ptolemäos III. und Berenike II. dargestellt. Auf dem östlichen Pfosten weihräuchern sie vor Month, auf dem westlichen Pfosten libieren sie vor Month. Diese zwei Rituale ergänzen sich und werden vor allem beim Krönungsritual zusammen genannt und durchgeführt. Es handelt sich in der Tat um Szenen der Übergabe der Regierung. Auf dem östlichen Pfosten überreicht Month dem König „das, was die Sonne erleuchtet und was der Himmel mit seinen vier Stützen umgibt“18 , während auf dem westlichen Pfosten Month „das, was der Nun überflutet“19 übergibt. Es fällt auf, daß in beiden Fällen die Königin zwar hinter dem König steht, aber Month seine Rede nur an den König richtet. In den übrigen Szenen der beiden Pfosten ist der König immer allein dargestellt beim Vollziehen der Kulthandlungen. Es läßt sich also festhalten, daß die Königin nur in den Szenen der Herrschaftsübertragung durch den Gott mit auftaucht. Hinzuweisen ist noch auf die Titel der Königin. Sie ist „die Herrscherin, die das beherrscht, was die Sonne umkreist“. Somit wird sie ihrem Gatten gleichgesetzt, welcher der Herrscher ist, „der die vier Weltgegenden des Himmels in Besitz nimmt.“ 20 17 vgl. PM II2, S. 2-4. östlicher Pfosten: Sternberg (1993), S. 50-61; Urk. VIII, Nr. 5-8. westlicher Pfosten: Sternberg (1993), S. 50-61; Urk. VIII, Nr. 9-12. 18 vgl. Sternberg (1993), S. 41. 19 vgl. Sternberg (1993), S. 54. 20 vgl. Sternberg (1993), S. 40. 48 Abb. 1: Ptolemäos III. und Berenike II. opfern vor Chons und Hathor Weinkrüge 21 Ein ähnliches Beispiel für diesen Szenentypus befindet sich auf dem Türsturz der Südfassade des Euergetestor am Chonstempel in Karnak. 22 Dort opfern in einer Szene Ptolemäos III. und Berenike II. vor Chons und Hathor Weinkrüge. Chons überweist dem Königspaar zahlreiche Regierungsjahre. In der Szene daneben opfert Ptolemäos III. ein Bild der Maat an die thebanische Triade. Berenike und Ptolemäos werden in den Inschriften als Erben der Brudergötter bezeichnet, von denen sie das Königsamt empfangen haben. b) Ptolemäos III. und Berenike II. erhalten die Regierungsjahre eingeschrieben 21 Theben, Karnak, Euergetestor: Südfassade, Türsturz, 1. Szene, in: Clère (1961), Taf. 13. 22 vgl. Clère, P. (1961), Taf. 13, 14; Urk VIII, Nr. 58, Nr. 60. 49 Abb. 2: Berenike II. und Ptolemäos III. stehen im Zeremonienmantel vor Chons-Thoth, während dieser die Jahresringe einschreibt23 Auf einer weiteren Szene am Euergetestor in Karnak begleitet Berenike II. ihren Gatten24 . Hier schreibt Chons-Thoth die Regierungsjahre des Königspaares in die Jahresringe ein. Das Königspaar steht im Zeremonienmantel, dem Fransenmantel da. Es handelt sich um eine Zeremonie, die mit der Erneuerung des Königtums während des königlichen Jubiläums, dem Heb-Sed-Fest, zu tun hat. Zu bemerken ist, daß die Euergeten hier auf der göttlichen Seite der Szene zu finden sind. Dort, wo sich die Götternamen befinden müßten, sind die Horusnamen des Herrscherpaares aufgeschrieben. Der König ist „der männliche Horus: über den sich die Götter und Menschen freuen“, die Königin die „Herrscherin, die vom Herrscher gemacht wurde“. Der Horus des Ptolemäos trägt die Doppelkrone, der der Berenike die sogenannte Hathorkrone. Beide Herrscher repräsentieren gemeinsam das Königtum. In der Parallelszene opfert Ptolemäos III. allein vor seinen Eltern.25 Sein Vater sagt dabei zu ihm: „Ich gebe dir mein Amt, meinen Sitz, meinen Thron und das Erbe in diesem Land.“ Neben einer Szene, in welcher der König vor den vergöttlichten Ahnen als Erbübermittlern der Königsmacht steht, befindet sich also eine Szene, in der dem zeitgenössischen Herrscher und seiner Frau das Königsamt durch die zuständigen Götter überantwortet wird. Die realen Machtverhältnisse werden somit geschildert, aber auch die Erinnerung daran, daß die historische Situation eigentlich das Ergebnis der Erwählung 23 Theben, Karnak, Euergetestor: westliches Inneres, nördlicher Pfosten, 2. Register, in: Clère (1961), Taf. 43 24 vgl. Clère (1961), Taf. 43.; Urk. VIII, Nr. 98. 25 vgl. Clère (1961), Taf. 61. 50 durch die Götter Ägyptens ist.26 Wichtig ist noch zu bemerken, daß sich die Göttlichkeit des lebenden und des verstorbenen Ptolemäerpaares nicht unterscheiden. c) Berenike opfert der Isis, Ptolemäos dem Osiris Eine solche Szene ist nur im Isistempel von Behbeit el-Hagara überliefert. Auf dem Nordflügel der westlichen Fassade des Sanktuars, das sich zum Hypostylensaal öffnet, opfert Ptolemäos III. ein Monument an Osiris27 , auf dem Südflügel überbringt Berenike ihr Monument an Isis28 . Isis und Osiris versichern dem König und der Königin die Herrschaft über Ägypten und die Kräfte und Wohltaten. Die Fassade des Sanktuars ist verziert mit einem Fries aus Hathorköpfen, zwischen denen sich Kartuschen von Ptolemäos III. und Berenike II. befinden. Berenike begleitet zwar ihren Gatten nicht, jedoch sind die Kartuschen des Königspaares auf dem Hathorfries eng verbunden. Die Königin wird hierbei an Isis, der König an Osiris angeglichen. d) Ein Nachfolger opfert vor dem vergöttlichten Königspaar Ptolemäos III. und Berenike II. Auf Tempelreliefs von Ptolemäos IV. bis Ptolemäos XI. begegnen Szenen der Verehrung von Ptolemäos III. und Berenike II. als vergöttlichte Vorfahren. Sie waren ja Bestandteil der Familie der Ptolemäer, die als göttlich betrachtet wurde. Das verstorbene Königspaar wird vom zeitgenössischen Herrscher als Erbübermittler der Königsmacht (durch Räuchern oder Libieren oder ein anderes Opfer) verehrt. Die Kräfte des verstorbenen Königspaares gingen somit auf das lebende Königspaar über. Solche Szenen sind ganz besonders häufig in Edfu zu finden. Berenike wird darin als königliche Mutter oder Mutter der Mütter bezeichnet. e) Ein Nachfolger opfert den Göttern und Ptolemäos III. und Berenike II. Abb. 3: Ptolemäos III. opfert den Göttern, unter denen sich Ptolemäos III. und Berenike II. befinden29 Könige können zusammen mit Göttern als synnaoi theoi in den gleichen Tempeln verehrt werden. Dies ist nicht grundsätzlich neu und knüpft an den altägyptischen Statuenkult an. Dem vergöttlichten lebenden Pharao und seiner Frau wurden also nicht nur die Götter, sondern auch ihre vergöttlichten Vorfahren gegenübergestellt. In den Tempelreliefs äußert sich dieser Szenentypus darin, daß der lebende Pharao und seine Frau den verstorbenen Königspaaren und den mit ihnen dargestellten Göttern Opfer bringen. Ein Beispiel hierfür ist wiederum in Edfu zu finden. Auf dem untersten Register 26 vgl. Winter (1978), S. 154. 27 vgl. Favard-Meeks (1991), S. 8, S. 335. 28 vgl. Favard-Meeks, (1991), S. 13, S. 335. 29 Edfu, Tempel, Raum der Westtreppe, Nordwand, unterstes Register, in: Edfu I, S. 526f. Taf. 36a 51 der Nordwand eines Raumes an der Westtreppe überweist Ptolemäos IV. ein Speiseopfer an Horus, Hathor und Harsomptus sowie an Ptolemäos III. und „Arsinoe“ (statt Berenike II.), Ptolemäos II. und Arsinoe II. und Ptolemäos I. und Berenike I.30 f) Ptolemäos II. und Berenike II. befinden sich als vergöttlichte Ahnen unter den Lokalgöttern Dieser Szenentypus ist eng mit dem vorhergehenden verwandt. Allerdings handelt es sich hier um keine Opferszene. Wichtig ist die Präsenz der vergöttlichten Vorfahren, zu denen Berenike II. und Ptolemäos III. gehören. Diese Szenen befinden sich vorzugsweise auf den Giebeln von Stelen oder den Friesen und Türsturzen von Toren. g) Das lebende Ptolemäerpaar befindet sich unter den Lokalgöttern Abb. 4: Stele von Kom el-Hisn31 Schließlich können auch Ptolemäos III. und Berenike II. als lebendes Ptolemäerpaar unter die Lokalgötter eingeordnet werden. Dies stellt ja gerade das Neue in der Ptolemäerzeit dar, daß nicht nur die verstorbenen Könige, sondern auch im gleichen Maße die lebenden Könige vergöttlicht werden. Auf der Stele von Kôm el-Hisn, auf der das Kanopusdekret eingraviert ist, befindet sich auf dem Giebel eine solche Abbildung. In der linken Hälfte sind Ptolemäos III. und Berenike II. zu sehen, denen Thoth, Seschat, das zweite und zuletzt das erste Ptolemäerpaar folgen. Dargestellt sind also die vergöttlichten Vorfahren, von denen das Ptolemäerpaar die Herrschaft übertragen bekam, und das Götterpaar Thoth und Seschat, die diesen Vorgang bestätigt haben. In der rechten Hälfte folgen die Gaugöttin des dritten oberägyptischen Gaus, Hathor, Sachmet, Seschat-Hor, Amun-Re und eine Form des Horus. Berenike wird als Mitglied der vergöttlichten Dynastie, aber auch aufgrund ihrer Stellung als z.T. selbständig regierende Herrscherin, in die Tempelszenen mit einbezogen. Nur das königliche Paar gemeinsam kann die Königswürde erhalten und an die Nachfolger weitergeben.32 30 vgl. Edfu I, S. 526f. Taf. 36a. 31 Kairo CG 22186, in: Quaegebeur (1978), Ill. K 32 Es fällt aber auf, daß in den Szenen, in denen der regierende König das Königsamt von seinen Eltern überantwortet bekommt, die Königin nicht abgebildet ist. Durch die Heirat wurde die Königin erst Teil des Königtums und kann erst dann das Königsamt gemeinsam mit ihrem Gatten an die Nachfolger weitergeben. 52 Wie begründen nun die Priester diese doch recht außergewöhnliche Position im Rahmen ägyptischer Vorstellungen. Hier sind die Titel aufschlußreich. 5. Die Titel der Berenike Abb. 5: Titulatur der Berenike33 a) Herrschertitel Wie schon bei der Behandlung der Tempeldarstellungen deutlich wurde, erhielt Berenike II. männliche Herrschertitel. Ihr Name wurde stets in der Kartusche geschrieben, was aber nichts grundsätzlich Neues darstellte, denn schon seit der 12. Dynastie wurde diese für Königinnennamen benutzt. Der Titel „Herrin der beiden Länder“ ist das weibliche Äquivalent eines männlichen Titels. Die Königin hatte die Ehre, mit dem Staat identifiziert zu werden und mit dem König die Regentschaft über Ägypten zu teilen. Der Titel wurde jedoch schon ab der 17. Dynastie verwendet und hob die Rolle der Königsfrauen als Mütter des zukünftigen Königs hervor. Sicher ist, daß Ahmes/Nefertari ihn als erste Königin bereits zu ihren Lebzeiten getragen hat.34 Dieser Fakt läßt sich gut mit der Situation am Ende der 17./Beginn der 18. Dynastie erklären, denn in dieser Zeit wird die Rolle der Königsfrauen als Mütter des zukünftigen Königs besonders wichtig. Zudem übernahmen diese einige der Pflichten des Königs. Der Titel wird dann im weiteren Verlauf der ägyptischen Geschichte fester Bestandteil der Königinnentitulatur. Bemerkt werden muß, daß der Titel in den mehrsprachigen Dekreten und Inschriften mit dem griechischen Wort basilissa übersetzt wird, der Bezeichnung für Herrscherinnen und Königinnen, aber auch für Prinzessinnen.35 Auch der Titel Herrscherin Hq3.t ist die Übertragung des griechischen Begriffes basilissa. Die Königin ist mit außergewöhnlichen Fähigkeiten versehen und ragt über ihre Untertanen hervor, pflegt zu diesen Beziehungen und wird spontan anerkannt. Durch ihr Charisma ist sie selbst Göttin. Der Titel erscheint immer in der Parallele zu seiner männlichen Entsprechung, denn weibliches und männliches Element ergänzen sich. Der Titel weiblicher Horus tritt für Königinnen nur dann auf, wenn sie selbständig regieren. Die Rolle der Berenike II. ist aber eine andere, denn sie erscheint auf Tempelreliefs immer zusammen mit ihrem 33 Stele von Kom el-Hisn, in: Gauthier (1916), S. 261, L. Übersetzung: weiblicher Horus, Tochter des Herrschers, gemacht von der Herrscherin, Ornament des Chnum, sie steigt herauf unter die erhabenen und schönen Göttinnen, zur Erbin der beiden Länder, weiblicher Wezir, Tochter des Thoth, groß an Kraft, Schützerin der Elenden, die ihr gegeben wurden, Herrin der Menschen, ihre Kraft, ihre Stärke, ist die von Neith, Herrin von Sais, ihre Exzellenz ist die von Bastet, Mut und Hathor in ihrer Erhabenheit, reich an Festen, Herrin der beiden Länder Berenike, Schwestergemahlin des Sohnes des Re Ptolemäos, die wohltätigen Götter 34 Felsrelief von Mâasara, in: Urk. IV, 25,4. 53 Gatten Ptolemäos III., dem männlichen Horus. Es handelt sich also hier um ein Novum in der ägyptischen Geschichte. Beide Herrscher, sowohl König als auch Königin, repräsentieren zusammen das Königtum und geben es an die Nachfolger weiter. Dies zeigt besonders deutlich die gestiegene Bedeutung des weiblichen Elements in der Ptolemäerzeit. Bemerkt werden muß, daß die Vorgängerinnen der Berenike II. diesen Titel noch nicht trugen, auch nicht die so herausragende Arsinoe II. b) Titel, die ihr als Tochter, Schwester und Frau sowie Mutter zukommen Jede Schöpfung nach ägyptischen Vorstellungen ist eine Teilung des Einen Ungeteilten in zwei Geschlechter.36 Aus der Urgottheit geht das erste differenzierte Paar hervor, also der Sohn und die Tochter. Die Tochter ist in ihrem Vater genauso wie in ihrem Bruder. Sie ist dessen Zwillingsschwester und Gemahlin sowie sein Komplement, das ihn ergänzt. Gleichzeitig wird der Schöpfer durch seine Tochter als Sohn wiedergeboren, sie wird also durch diesen Akt Mutter, jedoch eher Gefährtin ihres Erzeugers. Es entsteht somit ein ständiger Rhythmus von Geburt und Wiedergeburt durch die Tochter, Schwester und Mutter des Gottes. Die Wechselwirkung des männlichen und weiblichen Prinzips ist also die Bedingung für die Aufrechterhaltung der Schöpfung. Im folgenden sollen nun die drei Bestandteile dieses Prozesses näher betrachtet werden und gleichzeitig dessen Widerspiegelung in den Titeln der Berenike II. - Die Königin als Tochter des Gottes Königinnen sind nach ägyptischer Vorstellung Töchter von Urgöttern, oder konkret von Re, Geb und Amun. Daraus entstand der Titel „Tochter des Gottes“, die Geburt der Tochter aus dem Einen Ungeteilten. Widerspiegelung dieser Idee in der Ptolemäerzeit ist Berenikes Titel „Tochter des Thoth“. Warum wurde aber gerade Thoth gewählt? In der Spätzeit ist Isis diejenige, die von Thoth (Hermes) erzogen wurde und diejenige, die den Menschen Gesetze gegeben hat.37 Die Königin wird mit Isis gleichgesetzt, da Isis die Mutter des Horus und damit des Königs ist. Thoth überweist zudem in vielen Tempelreliefs dem König und der Königin die Regierungsjahre. Er ist derjenige Gott, der das Sonnenauge (Isis) aus Nubien zurückbringt. - Gemahlin des Gottes Die Tochter vereinigt sich mit ihrem Vater, dem Schöpfer. Das Sonnenauge kommt aus dem Exil zurück und söhnt sich mit seinem Vater aus, nimmt die Form des Uräus an. Die Tochter wird zunächst die Begleiterin, dann die Mutter des Vaters und der Sohn ist der wiedergeborene Vater. Die Tochter ist die Metapher für die Energie der Wiedergeburt des Vaters, das Mittel seiner Erneuerung. Das Sonnenauge vereinigt sich mit dem Schöpfer und bewirkt dadurch dessen Wiedergeburt und damit die Einheit der Schöpfung.38 Ursprünglich war das Sonnenauge Hathor-Tefnut; es kann aber auch Isis sein, die gerade in der Spätzeit mehr und mehr die Rolle der Hathor einnimmt. Beim Tod des Osiris empfing Isis ihren Sohn und Nachfolger Horus und erweckte dabei den Osiris zu neuem Leben. Nach 35 vgl. Urk. II, S. 123. 36 vgl. Naguib (1992), S. 441. 37 Die Isisaretalogien sind eine Sammlung von Hymnen über die Göttin Isis. Der Grundtext, der hier Verwendung findet, soll nach Müller (1961) mit M für Memphis bezeichnet werden. Isisaretalogie M 3b und M 4, vgl. Müller, Isisaretalogien, S. 26. 38 vgl. Naguib (1992), S. 442. 54 seinem Tod wird Horus wieder zu Osiris. In den Isisaretalogien ist Isis die Frau und Schwester des Königs Osiris.39 Das Königspaar wiederholte nun das, was Isis und Osiris vollbracht hatten. Mit Isis kann die Königin gleichgesetzt werden, denn Isis ist die Mutter des Horus und damit des Königs. Isis ist die himmlische Frau, die Königin die irdische Frau des inkarnierten Horus. Die Geschwisterliebe ist somit der innere Grund für die göttliche Verehrung, denn die Liebe des Königspaares garantiert den Bestand des Königtums durch die Nachfolge des Sohnes.40 Die Liebe der Mutter zum Vater führt zur Liebe des Vaters zum Sohn und damit zur dynastischen Kontinuität. Daraus läßt sich auch der Titel der Berenike II. Hm.t sn.t n z3 Ra erklären. In griechischen Inschriften heißt sie „Schwester und Gemahlin des Königs“. Die Liebe der Berenike zu ihrem Gatten reflektiert am besten das Gedicht des Kallimachos „Die Locke der Berenike“, das schildert, wie Berenike eine Haarlocke für die glückliche Rückkehr ihres Gatten opfert. - Mutter des Gottes Der Tochter und Gemahlin fehlt jetzt nur noch die Fähigkeit, Mutter zu werden, um den weiblichen Zyklus zu vervollständigen. Tochter und Gemahlin des Gottes sind vereinigt in einer Mutterschaft, die notwendig war im Prozeß der Zeugung und Wiedergeburt des Gottes. 41 Die Mutter ist diejenige, welche die Verjüngung des Vaters zum Sohn bewirkt. Der Titel mw.t nTr spiegelt die mütterliche Rolle wieder, die eine Königin bei einer männlichen Gottheit ausübte. Er wird daher für Frauen verwendet, deren Nachkommenschaft dazu bestimmt war, ein König zu sein, der die Inkarnation des Gottes Horus darstellt. Berenike stellt als Mutter die Kontinuität zwischen den Generationen dar. Sie trägt den Titel42 dann, wenn sie gemeinsam mit ihrem Gatten das Königtum an den Nachfolger weitergab, er kann abgewandelt sein in mw.t nsw43 oder mw.t nTr n mw.wt=f44 . Es wurde gezeigt, wie die Stellung der Königin als nahezu gleichberechtigte Partnerin ihres Gattin durchaus ägyptischen Vorstellungen entsprach. Es war also kein Skandal, daß Berenike zusammen mit ihrem Gatten auf Tempeln beim Götterkult dargestellt wurde, denn göttliche Verhältnisse konnten problemlos auf menschliche Verhältnisse übertragen werden. Besonders betont wurde aber die Stellung der Königin als Schwestergemahlin des Königs, denn nur König und Königin gemeinsam konnten das Königtum weitergeben. Nun sollte untersucht werden, ob auch die in Ägypten wohnenden Griechen diese neue Stellung der Königin akzeptierten. Es sollen daher kurz zunächst die Münzen der Berenike II. vorgestellt werden. Es erfolgt dann eine Untersuchung der verschiedenen Inschriftentypen, in denen Berenike II. auftritt. 39 M6; vgl. Müller, Isisaretalogien, S. 29. 40 vgl. Koenen (1982), S. 161. 41 vgl. Naguib (1992), S. 443f. 42 Tempel von Edfu, inneres Hypostyl, Westwand, 3. Register von unten, 3. Szene von rechts, vgl. Edfu II2, S. 46f., Taf. 40b 43 u.a. auf einer Doppelszene im Tempel von Dakka auf dem Tor zum Querraum, Südseite, Türsturz , vgl. Roeder (1930), S. 163-165, Taf. 70. 44 Tempel des Thot im Süden von Medinet Habu (Qasr el-Aguz), letzter Raum, Südteil, oberes Register, 2. Szene, vgl. Mallet (1909), S. 69. 55 6. Porträts der Königin Berenike II. auf Münzen Mit der Errichtung des Staatskultes der Ptolemäer untrennbar verbunden ist das Auftreten von Münzporträts weiblicher Angehöriger des Königshauses, insbesondere der Königinnen, denn diese waren in den Dynastiekult mit einbezogen. Es gab zwar schon vorher Silber- und Kupfermünzen, auf denen lebende Herrscherinnen sub speciae deae abgebildet waren. Dies waren jedoch keine Porträts. Der zugrundeliegende Göttinnentyp wurde gerade genug abgewandelt, um hinter der Göttin eine Sterbliche vermuten zu können. Auch die Porträts ptolemäischer Königinnen tendierten dazu, vorherrschende Ideale wie Schönheit, Anmut, Wohltätigkeit darzustellen, die normalerweise Göttinnen zugeschrieben wurden.45 Sie scheinen formal auf den von Göttinnen zu basieren, bestimmte charakteristische Züge der Königin treten jetzt jedoch sehr viel deutlicher hervor. Im Gegensatz zu ihren Vorgängerinnen und Nachfolgerinnen wurden für Berenike II. Münzen bereits zu Lebzeiten und zwar in großen Nennwerten und Stückzahlen geprägt, denn sie war alleinregierende Herrscherin. Prägestätten waren Kyrene, Ephesos, Alexandria, Phönizien, Berytos und Marathos. Die kyrenischen Münzen46 , die in der Zeit der Alleinherrschaft der Berenike II. vor ihrer Heirat mit Ptolemäos III. entstanden, zeigen sie unverschleiert, mit einer „Melonenfrisur“ und mit im Nacken geknoteten Diadem. Sie geben keine individuellen Züge der Königin wieder und sind daher für die Porträtforschung wertlos.47 Dagegen zählen die „Reichsprägungen“, die sogenannten „Berenikemünzen“ zum Besten und Individuellsten unter hellenistischen Münzbildnissen.48 Auffällig ist, daß gerade für Berenike II. die größten und schönsten Münzen der gesamten Ptolemäerzeit geprägt wurden. Sie wurden während der Abwesenheit Ptolemäos III. infolge des 3. Syrischen Krieges herausgegeben, als Berenike II. für ihren Mann das Reich verwaltete. Berenike II. hatte das Recht, als Stellvertreterin des Königs zu ihren Lebzeiten Münzen prägen zu lassen. Deutlich wird hier, daß die Königin als Teil der Dynastie zur Herrschaft legitimiert ist. Gleichzeitig sollen die Münzen ein bestimmtes Bild der Königin den Untertanen in allen Reichsteilen vermitteln. Die Rückseiten der Münzen zeigen ein einfaches Füllhorn mit Früchten und einer Kornähre, darumgewundenem Königsdiadem und der Legende außerdem die beiden Piloi oder Sterne der Dioskuren zu Seiten des Füllhorns. Das Füllhorn erinnert an die Göttin Demeter, die griechische Göttin der Ernte, die Wohlstand und Reichtum im Land garantieren sollte. Dies wurde auch vom Königspaar, dem der Kultname „wohltätige Götter“ verliehen wurde, erwartet. Die Vorderseite zeigt Berenike in einem Chiton und einem über das Hinterhaupt gezogenen Schleier.49 Die Melonenfrisur wird von einem Diadem überspannt, welches das Symbol der hellenistischen Königsherrschaft darstellt. Es wurde durch Alexander d. Gr. dem achämenidischen 45 vgl. Smith (1988), S. 49. 46 vgl. Sboronos (1904-1908), Nr. 314-321, Taf. 3, 40-45. 47 vgl. Kyrieleis (1975), S. 94. 48 Sboronos (1904-1908), Nr. 962. 963. 972. 973. 978-982; 986-991. Taf. 29, 1-11. 17. 18; 35, 1. 2-5. 49 vgl. Kyrieleis, S. 95f. 56 Königsornat entnommen.50 Die Königin trägt Ohrringe und eine Halskette. Bei der sogenannten Melonenfrisur wird das Haar in locker gedrehten Wülsten nach hinten genommen und bildet am Hinterkopf einen flachen Knoten oder Kranz, der sich unter dem Schleier abzeichnet. Zwischen den Haarwülsten fallen Haarlöckchen in die Stirn. Auffällig sind die lastenden gedrungenen Proportionen der Königin auf dem Münzbildnis. Der Hals ist kräftig, füllig und von Venusringen unterteilt. Der rundliche Kopf weist eine flache Schädelkalotte und ein kurzes Hinterhaupt auf. Das Gesicht ist voll und breit mit runden Wangen, ein Doppelkinn wird angedeutet. Die Stirn ist klein, der Brauenbogen flach geschwungen und fast bis zum Haaransatz durchgezogen. Das Profil enthält keine auffälligen Vorsprünge, die Nase ist gerade, auch das Kinn hebt sich nicht hervor. Der Mund ist recht klein, hat aber volle Lippen, wobei sich die Oberlippe mit scharfer Kante vom Gesicht abhebt. Die etwas zurücktretende Unterlippe, die sich rundlich nach unten biegt, verleiht dem Gesicht einen melancholischen Zug. Die großen, aber nicht übertrieben weit geöffneten Augen, sind länglich und mandelförmig und von kräftigen Lidrändern eingefaßt. Die über den äußeren Augenwinkeln hervortretende Orbitalfalte wird stark betont. Interessant sind zudem Münzen aus Berytos51 , auf denen Berenike II. als Göttin Arsinoe II. Philadelphos dargestellt ist, denn deren Porträts wurden zum Vorbild für die gesamte Ptolemäerdynastie. Als alleinregierende Herrscherin in Kyrene und als Vertreterin ihres Gatten durfte Berenike II. bereits zu ihren Lebzeiten Münzen prägen lassen. Insbesondere die sogenannten „Berenikemünzen“ lassen deutlich die Absicht der Ptolemäer erkennen, den Königinnen auf den Münzen eine erkennbare Individualität zu geben, um somit zu demonstrieren, daß die Königin ein gleichberechtigtes Mitglied der vergöttlichten Dynastie ist. Verschiedene Götterattribute lassen eine Angleichung der Berenike II. an griechische Göttinnen erkennen, was vom ptolemäischen Hof gewünscht war. 7. Griechische Inschriften Im folgenden sollen überblicksmäßig griechische Inschriften, in denen Berenike II. genannt wird, klassifiziert werden, um somit die Stellung der Königin im griechischen Bereich darstellen zu können. Die Zahl der Inschriften, die für Berenike überliefert sind, ist nicht so groß wie die ihrer Vorgängerin Arsinoe II., da diese ja ausdrücklich als Göttin verehrt wurde. Inschriften für Berenike stammen aus Ägypten, aber auch aus anderen griechischen poleis. Die Königin taucht in den Inschriften fast ausschließlich zusammen mit ihrem Gatten, Ptolemäos III., meist unter dem Kultnamen theoi euergetai, auf. Berenike trägt die Titel basilissa, oder „Schwester und Gemahlin des Königs“. Manchmal sind auch die Kinder des Paares mitgenannt.52 Verschiedene Arten von Inschriften sind zu unterscheiden. a) indirekte Widmungen an das Königspaar Dies sind Inschriften, die nicht für, sondern zugunsten ( ) eines Mitgliedes des königlichen Hauses gemacht wurden. Der Verfasser oder eine Gruppe von Verfassern kann dabei genannt sein, 50 vgl. Krug (1992), S. 194. 51 Sboronos (1904-1908) Nr. 1061. 1062; Taf. 23, 21-22. 57 muß aber nicht. Der Verfasser empfiehlt das Königspaar einem oder mehreren Göttern, was als Zeichen von Loyalität gedeutet werden kann. 53 b) direkte Widmung an das Königspaar Diese Widmungen sind direkt an das Königspaar gerichtet. Oft erscheinen aber noch weitere Götter in der Inschrift, mit denen Ptolemäos III. und Berenike II. zusammen verehrt wurden. Dies ist wiederum ein Indiz dafür, daß auch im griechischen Rahmen vergöttlichte Herrscher und Götter in ein und denselbem Tempel als synnaoi theoi verehrt werden, und dies von der Bevölkerung akzeptiert wurde. Sehr oft dient die Plakette selbst als Weiheobjekt, häufig werden aber auch Heiligtümer oder deren Bauteile an das Herrscherpaar und verschiedene Götter geopfert. 54 c) Das regierende Königspaar weiht selbst ein Tempelteil an eine Gottheit. Es kann allerdings auch vorkommen, daß das regierende Königspaar selbst ein Objekt einer Gottheit widmet. In der folgenden Inschrift wird ein Temenos dem Gott Osiris geweiht, der auch im Kanopusdekret genannt wird.55 52 Es fällt auf, daß in den Inschriften nur die Eltern des Königs genannt sind. Die Königin wird offensichtlich, wie auch im ägyptischen Kontext, erst durch die Heirat Teil des Königtums. 53 OGIS I 65. 54 OGIS I 62. 55 vgl. OGIS I 56, Zl. 49f. 58 56 d) Weihungen zugunsten oder an die Nachfolger In Weihungen an Ptolemäos IV. und Arsinoe III. werden Ptolemäos III. und Berenike II. im Rahmen des Dynastiekultes als Eltern genannt, denn die königliche Würde geht von den Vorgängern, den Eltern, auf die Nachfolger, die Kinder, über. Berenike tritt also auch in den griechischen Inschriften als gleichberechtigte Partnerin ihres Gatten auf und überweist mit ihm zusammen die Königswürde an die Nachkommen. Nun soll noch eine Besonderheit vorgestellt werden, die im ägyptischen Bereich nicht auszumachen ist, nämlich die Verehrung Berenikes als eigenständige Göttin. Zeugnisse für diesen Kult sind aus dem Fayum überliefert, der zu dieser Zeit der am dichtesten besiedelte Ort Ägyptens und ein Sammelbecken von Menschen verschiedenster Nationalitäten war. Für ihre Verehrung zeugen die nach ihr benannten Dörfer 57 . In einem und Papyrus, dessen Herkunft unbekannt ist, wird von einer Erbschaftssteuer zu Ehren der 58 bezeichnet wird. gesprochen, die als In zwei Papyrusfragmenten erscheint sie als eigenständige Göttin. Ein Papyrus aus Magdôla enthält einen Brief an Ptolemäos aus dem 25. Jahr seiner Regierung. Asia, die Witwe des Kleruchen Machatas berichtet über ein Heiligtum der Aphrodite Berenike und der syria thea, das ihr Mann ihr erlaubt habe, auf dem Grundstück zu errichten59 . Asia stammte offensichtlich aus Syrien, worauf ihr Name schließen läßt. Für das Jahr 238/37 ist ein Privatheiligtum eines Libyers bezeugt, das der geweiht war 60 , welches er in seinem Testament einer ihm bekannten Frau schenkte. Hier handelt es sich um einen Libyer, der Berenike ein Sanktuar weiht. Vielleicht wurde gerade unter den ehemaligen Einwohnern von Kyrene der Kult der Berenike besonders gepflegt. Berenike erhielt also einmal den Kultnamen Aphrodite, ein anderes Mal wurde sie mit Isis, Mutter der Götter, identifiziert. Solche Gleichsetzungen sind sehr typisch für die griechische Religion, denn fast jeder Gott trägt eine Vielzahl von Beinamen. Aphrodite ist die Göttin der Liebe und des Begehrens, andererseits die große Urgottheit des Lebens, die die gesamte Natur regiert, das Prinzip der Fruchtbarkeit der Erde, die Beschützerin der Heirat und 56 OGIS I 60. 57 vgl. Teb. pap. II, S. 373. zitiert bei Rübsam (1974), S. 211 mit Anm. 6. 58 vgl. Rübsam (1974), S. 211 mit Anm. 7. 59 p. Magdola, vgl. Guéraud (1931-1932), S. 36f. Nr.12. 60 p. Petrie III, 1, 2, Zl. 5-7, vgl.Fraser (1972), II, S. 391, Anm. 403. 59 der Familie. In Ägypten wird sie gern mit Hathor oder Isis gleichgesetzt. Auch von einer Königin werden Eigenschaften wie Wohltätigkeit, Mutterliebe und Schönheit erwartet. Daraus läßt sich die Gleichsetzung mit der Göttin Aphrodite erklären. Die besondere Verbindung der Isis zur Königin wurde schon im ägyptischen Kontext erklärt und läßt sich leicht auf griechische Vorstellungen übertragen. Isis die Große ist nicht nur die Mutter des Horus, sondern als Urgottheit die Mutter aller Götter und sie bewirkt die Wiedergeburt. Es läßt sich festhalten, daß sich der Kult der Berenike als eigenständige Göttin nur auf den griechischen Raum bezieht, wobei sie nach üblicher griechischer Praxis mit Fruchtbarkeitsgöttinnen (Isis und Aphrodite) gleichgesetzt wird. Allerdings ist diese Verehrung weit weniger verbreitet als die der Arsinoe II. Philadelphos, die zur Gaugottheit des Fayums wird. 8. Zusammenfassung Berenike wurde in den antiken Quellen als tatkräftige, umsichtige Verwalterin des Landes, gut kalkulierende Politikerin dargestellt, betont werden an ihr aber auch immer wieder typisch weibliche Eigenschaften wie Wohltätigkeit, Schönheit, Mutterliebe. Neu ist, daß die Königin ihrem Gatten gleichberechtigt ist. Die Ägypter konnten diese besondere Stellung durchaus akzeptieren und stellten diese auch auf Tempelwänden dar, denn sie entspricht den tradierten Vorstellungen. Nur das Zusammenspiel beider Geschlechter hält die Welt im Gleichgewicht. Die Königin wird an Göttinnen, vor allem Isis angeglichen und garantiert durch die Liebe zu ihrem Brudergemahl die dynastische Kontinuität. Berenike II. wird aber im Gegensatz zu ihrer Vorgängerin Arsinoe II. nicht zur eigenständigen ägyptischen Göttin erklärt. Auch griechischen Vorstellungen entsprach die besondere Rolle der Königin. Berenike II. durfte als alleinregierende Herrscherin in Kyrene und als Vertreterin ihres Gatten bereits zu ihren Lebzeiten Münzen prägen lassen. Insbesondere die sogenannten „Berenikemünzen“ lassen deutlich die Absicht der Ptolemäer erkennen, das Porträt der Königin erkennbar wiederzugeben, um somit zu demonstrieren, daß diese ein gleichberechtigtes Mitglied der vergöttlichten Dynastie ist. Die beiden Euergeten werden zusammen als Götter verehrt und ihnen werden heilige Gegenstände geweiht. Die Griechen gehen sogar noch einen Schritt weiter und verehren Berenike, wenn auch beschränkt auf den Fayum, als eigenständige Gottheit, die an Fruchtbarkeitsgöttinnen wie Aphrodite und Isis angeglichen ist. Quellenverzeichnis Catull. Catullus, Poems 61-68, lat./griech.-engl., hrsg. u. übers. von J. Godwin, Warminster 1994. Guéraud (1931-32) Guéraud, O., ENTEUXEIS. Requêtes et plaintes adressés au roi d‘Egypte au IIIe siècle av. J.-Chr., Le Caire 1931-32; Nachdr. Hildesheim 1988. Iust. M. Iunianus Iustinus, Epitoma Historiarum Philippicarum Pompei Trogi, hrsg. von O. Seel, Stuttgart 1985. 60 OGIS Dittenberger, W., Orientis Graeci inscriptiones selectae, Bd. I u. II, Lipsiae 1903. Plut. Plutarch‘s Lives, griech.-engl., hrsg. u. übers. von B. Perrin, Bd. I-XI, Cambridge/Mass.-London 1970-1989. Pol. Polybios, The Histories, griech.-engl., hrsg. u. übers. von W. R. Paton, Bd. I-VI, Cambridge/Mass. - London 1979f. Urk. 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