Treibstoffe der Raumfahrt

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Treibstoffe der Raumfahrt
SS 2014
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Treibstoffe in der Raumfahrt
• Ziel: Großer Schub F, bzw. spezifischer Impuls
– v2 groß
• Schub bestimmt durch
– Brennstoffe und Temperatur in Brennkammer
– Düsenkonstruktion (nicht betrachtet)
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Treibstoffe in der Raumfahrt
Brennstoff
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Treibstoffe in der Raumfahrt
• Chemischer Raketenantrieb
– Umsetzung von Brennstoff mit Oxidator
– Oxidator: O2 oder leicht O2-abgebender Stoff
• Kenngröße: Spezifischer Impuls
= Kraft pro Zeit und kg-Brennstoff
– Einheit: (kg m / s2) / (kg / s) = m / s
– Kenngröße eines Raketentreibstoffs
• Ziel: Möglichst groß
• Vergleichbar „Energieinhalt“
– Hier: Nur Brennstoffaspekt (nicht: Geometrie, Düse)
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Treibstoffe in der Raumfahrt
• Spezifischer Impuls
Zielgröße: Hohe Temperatur
– Freiwerdende Energie der chem. Reaktion
– Kleine Moleküle als (Reaktions-)Endprodukte
• Leichtere Moleküle sind heißer Q = cp ∆T
– Deshalb:
Hauptsächlich nur leichte Stoffe in
Raketentreibstoffen
– H2, O2, C, N2
• Ausnahme: Feste Treibstoffe (Aluminium, Chlor)
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Raumfahrt: Fette Verbrennung
• Brennstoffüberschuss
– Kein Überschuss an Oxidator
• Könnte Brennkammer beschädigen
– T geringer zur Schonung von Bauteilen
• Kompromiss bezgl. spezifischem Impuls
– Unverbrannter Treibstoff ?
• Kein Nachteil für leichte Treibstoffe
• Bsp. H2
– 9x leichter als sein Verbrennungsprodukt Wasser
– Wenig Verlust an spezifischem Impuls
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Treibstoffkombinationen: Wasserstoff/Sauerstoff
• LH2 / LOX (Flüssig-H2, Flüssig-O2)
– Hauptstufe Ariane 5
– Aktuell „Vulcaine 2“ spez. Impuls 4228 m/s
– Entwicklung „Vinci“ Triebwerk spez. Impuls 4561 m/s
• Kryogene Brennstoffe
– H2: Kühlmittel für Brennkammer
– H2: Geringe Dichte 70 kg/m3 (Methan 423 kg/m3)
• Voluminöse Tanks
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Treibstoffkombinationen: Kerosin/Sauerstoff
• Kerosin / LOX
– Mittel- und Langstreckenraketen der 1. Generation
– RP 1 Rocket Propellant No. 1
– Technologisch einfach zu handhaben
• Kerosin Siedepunkt +147 oC
• LOX nur gering oxidativ (Siedepunkt -162 oC)
• Ausgereift, kostengünstig
– Nachteil: mittelmäßiger spezifischer Impuls 3300 m/s
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Treibstoffkombinationen: Methan/Sauerstoff
• Methan: Höhere Energiedichte
– Methan: 50,0 MJ/kg, Kerosin 43,3 MJ/kg + 15 %
• Spezifischer Impuls 3450 – 3700 m/s
• Methan wie H2 kryogener Treibstoff
• Nachteil: Geringe Dichte
– Methan 0,4 g/cm3, Kerosin 0,8 g/cm3
• Zwischenstellung zwischen LH2 und Kerosin
– LH2 4500 m/s > CH4 3600 m/s > Kerosin 3300 m/s
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Treibstoffkombinationen: Hydrazin/NTO
•
•
•
•
•
Brennstoff N2H4 = Hydrazin
Oxidator N2O4 = Stickstofftetroxid = NTO
NTO gasförmig, Hydrazin flüssig
Motivation: Langzeit Lagerfähigkeit
Spezifischer Impuls 3300 m/s
– Ähnlich wie Kerosin/LOX
• Alternativen zu Hydrazin
–
–
–
–
Monomethylhydrazin (MMH, CH6N2)
Dimethylhydrazin (UDMH, C2H8N2)
flüssig
Mischung „Aerozin 50“ Hydrazin/UDMH 50:50
(UDMH=Unsym.DiMethylHydrazin)
• Oberstufe Ariane
– „Aestus“ Triebwerk: MMH / NTO
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MMH
UDMH
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Fragen zu den Brennstoffen (2. Teil)
• Nennen Sie 3 wichtige gasförmige Brennstoffe
z.B. Wasserstoff, Methan, Kohlenmonoxid, Propan
• Hauptbestandteil(e) von Erdgas?
□ Butan (C4H10) □ Propan (C3H8) x Methan (CH4) x Ethan (C2H6)
• Welche Ausgangsstoffe für Biogas kennen Sie? Nennen Sie vier
z.B. Gülle, Klärschlamm, Stroh, Maisabfälle, Lebensmittelabfälle
• Hauptbestandteil(e) von Biogas?
□ Schwefelwasserstoff (H2S)
x Methan (CH4)
□ Ammoniak (NH3)
x Kohlendioxid (CO2)
• In der Raumfahrt werden hauptsächlich welche Stoffe in Treibstoffen
verwendet? (Feste Treibstoffe ausgenommen)
LH2, LOX, Kerosin, Hydrazin, MMH, UDMH, NTO, Methan
• Welche Kenngröße(n) ist/sind entscheidend bei Raketentreibstoffen?
spezifischer Impuls, Energiedichte (Masse, Volumen), leichte Moleküle
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Vorlesung
Einführung in die
Verbrennung
mit Übungen
Manfred Aigner
Uwe Riedel
Peter Gerlinger
Themenübersicht
• 1 Einführung und Phänomene
• 2 Brennstoffe
• 3 Thermodynamik
• 4 Chemische Kinetik
• 5 Schadstoffe
WS 2012/13
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Kapitel 3
Thermodynamik
WS 2012/13
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Chemische Reaktion und Mehrstoffsystem
• Verbrennung: Chemische Reaktion(en)
• Chemische Reaktion: Umlagerung von Atomen
beim Stoß mit Atomen oder Molekülen
 Definitionen, Begriffe für Mehrstoffsysteme
WS 2012/13
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Begriffe und Definitionen
• Stoffmenge ni (Einheit mol)
• 1 mol = 6,022 1023 Teilchen
– Avogadro-Zahl
– Volumen 22,4 l bei T = 273,15 K, p = 1,01325 bar
• Anteil eines Gases in einem Gemisch
– Molenbruch oder Vol.%:
xi bzw. 100xi
– Massenbruch oder Gew.%: wi bzw. 100wi
– Konzentration (molare Dichte): ci = ni / V
WS 2012/13
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Begriffe und Definitionen
• Molenbruch xi = ni / n
• Gesamtstoffmenge
– S Anzahl Stoffe im System
• Massenbruch
– Mi Molmasse Stoff i
– Mittlere molare Masse
• Umrechnung: wi = Mi xi / M , xi =wi M / Mi
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Ideales Gasgesetz
• Zustandsgleichung: Ideale Gasgleichung
– Gute Näherung bei Verbrennungsbedingungen
pi V = ni Rm T
p V = n Rm T
– Mit der allgemeinen Gaskonstanten
Rm = 8,314 J / (mol K)
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Thermodynamisches System
• Eine Region im Raum, die von der Umgebung
durch die Systemgrenzen abgegrenzt wird
• Die Systemgrenzen sind frei wählbar, danach
aber für die weitere Diskussion oder
Berechnungen fixiert
• System und Umgebung bilden die reale Welt ab
– es gibt keinen weiteren Raumbereich
WS 2012/13
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Thermodynamisches System
• Arten von Systemen
abgeschlossen
WS 2012/13
geschlossen
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offen
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System: Zustandsgrößen
• Ein System wird durch Zustandsgrößen
charakterisiert
– Anderer Begriff: Zustandsvariable, Koordinaten
• Zustand eines Systems: Alle Zustandsgrößen
nehmen feste Werte an
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Zustandsfunktionen
• Zusammenhänge zwischen Zustandsgrößen
nennt man Zustandsfunktionen
• Zustandsänderungen: Möglichkeiten
thermodynamische Prozesse zu führen
– Isotherm, isobar,
isochor,
adiabatisch
– T = const., p = const., V = const., kein Wärmefluss
• Zustandsfunktionen haben
– Nur Werte
– Kein Gedächtnis, durch welche Zustandsänderung
der Wert erreicht wurde
– Deshalb „wegunabhängig“
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1. Hauptsatz der Thermodynamik
• Jedes thermodynamische System besitzt
eine Zustandsgröße Energie, die für ein
abgeschlossenes System konstant ist
• Gesamtenergie des Systems ist eine
Erhaltungsgröße:
Eges = U + Ekin + Epot
– Kinetische und potentielle Energie für
Verbrennungsprobleme vernachlässigbar
• System in Ruhe,
kein Gravitationsfeld, E- oder B-Feld
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Innere Energie U
• Innere Energie eines Systems aus Teilchen
– Atome und Moleküle
U = (ETrans + ESchw + ERot) + EWW + Echem
–
–
–
–
–
WS 2012/13
Translation
Schwingung
Rotation
Wechselwirkung (Coulomb-, Van der Waals-Kräfte)
Chemische Energie: In den Bindungen der Moleküle
• Wird bei Verbrennung/Reaktion teilweise frei
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Änderung der inneren Energie
• Wärmezufluss
• Volumenarbeit
• Q12 und W12 > 0 weil zugeführt
• Volumenarbeit:
– Positiv bei Kompression (dV < 0)
U erhöht sich dabei
Zeitliche Änderung!
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Änderung der inneren Energie
• Differentielle Form
– δ weil δQ und δW vom Weg abhängen
• Verbrennungsprobleme:
Reaktionswärme wird zu den
Wärmeströmen gezählt
WS 2012/13
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Wärmemenge Q
• Verbrennungsprobleme:
Reaktionswärme wird zu
den Wärmeströmen
gezählt
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Enthalpie
• Verbrennung: Läuft meistens bei p = const. ab
• Neue Zustandsfunktion H
H=U+pV
dH = dU + p dV + V dp
δQ
+ V dp
• Integriert:
• Bei dp = 0:
• H: geeignete Zustandsfunktion um
Verbrennungsvorgänge bei konstantem p zu
beschreiben
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Massebezogene Größen
• Volumen bezogen auf Masse: v = V / m = 1 / ρ
– Spezifisches Volumen
• U, H, Q12, W12
• Massebezogen (Einheit: J/kg):
»
»
»
»
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u=U/m
h=H/m
q12 = Q12 / m
w12 = W12 / m
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Molare Größen
• Größen bezogen auf Molzahl
n = m / M (Masse / Molmasse)
• V, U, H
• Molare Größen (Einheit J/mol):
» Vm = V / n = v M
» Um = U / n = u M
» Hm = H / n = h M
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Enthalpie der Mischung
• Mischung mehrerer Komponenten i ( i = 1,..., S)
• Multiplikation mit Gesamtmasse m
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Wärmekapazität
• Wärmezufuhr bei V = const. oder p = const.:
T steigt
• Wärmekapazität C = dQ / dT bzw. dQ = C dT
• Konstantes Volumen: dU = CV dT
• Konstanter Druck: dH = Cp dT
• Cp, CV Einheiten J/K
– Massenspezifisch: cp, cV
J / (kg K)
– Molare Größen (volumenspez.) Cm,p, Cm,V J / (mol K)
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Abschätzung der Wärmekapazität
• Einatomiges Gas (pro Mol):
– Um = 3/2 Rm T (Gleichverteilungssatz, stat. Thermod.)
– Hm = Um + p Vm = Um + Rm T = 5/2 Rm T
• Wärmekapazität
– Cm,V = dUm / dT = 3/2 Rm
– Cm,p = dHm / dT = 5/2 Rm
• Differenz: Cm,p – Cm,V = Rm
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Abschätzung der Wärmekapazität II
• Näherungsformel
Cm,V = f / 2 Rm
• f Zahl der Freiheitsgrade
• Qualität der Näherung ist temperaturabhängig
• Atome f = 3 (Bewegung in die 3 Raumrichtungen)
• 2-atomige Moleküle f = 7
• + 2 Freiheitsgrade für Schwingung
• + 2 Freiheitsgrade für Rotation
• Moleküle mit 3 oder mehr Atomen
• f>7
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Spezifische Wärmekapazität: T-Abhängigkeit
cm,V
Beispiele für die Temperaturabhängigkeit der Wärmekapazität
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Tabelle Cp von Wasser (gasförmig)
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Kalorische Zustandsgleichung
• Spezifische Wärmekapazitäten sind
temperaturabhängig
• Kleine Temperaturänderungen
– Näherung Cp,i = const. bzw. CV, i = const.
• Gase mit konstanter Wärmekapazität:
kalorisch perfekt
• Verbrennung: Cp, i = Cp,i(T), CV,i = CV,i(T)
– Große T-Änderungen
– Thermisch perfekt (nur T-Abhängigkeit)
• Anwendung
– Tabelliert als Funktion der Temperatur (JANAF)
– Polynomfit als Funktion der Temperatur (NASA, NIST, ...)
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Standardbildungsenthalpie
• Absolutwerte der Enthalpie?
– sind bisher nicht festgelegt
– Wichtig in der Praxis: Enthalpieänderungen
• Definition von Standardbedingungen
– T0 = 298,15 K und p0 = 1,01325 bar
• Festlegung: Bei Standardbedingungen für alle
Elemente in ihrer stabilen, natürlichen Form
Hm,i(T0, p0) = Hm,f,i = 0
– f: formation = Bildung
– Beispiele stabile, natürliche Form: N2, H2, O2, He, C
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Standardbildungsenthalpie
• Jetzt:
– Angabe Hm,i bei jeder Temperatur möglich
– H0m,f,i für verschiedene Stoffe aus Tabellen
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Tabelle Standardbildungsenthalpien
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Standardreaktionsenthalpie
• Enthalpiedifferenz einer Reaktion
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Standardreaktionsenthalpie
• Sonderfall: Bildung aus den Elementen
– Reaktionsenthalpie = Standardbildungsenthalpie
– Bsp.: ½ O2 (g)  O (g)
∆RH0O = 249,2 kJ/mol =Hm,f,O
• Allgemeiner Fall:
Enthalpiedifferenz von Produkten und Edukten
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Standardreaktionsenthalpie: Beispiel
• Verbrennung Methan mit Sauerstoff
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Heizwert und Brennwert
• Heizwert (anderer Begriff: unterer Heizwert)
– Wärmemenge, die bei Standardbedingungen frei wird
• Reaktionsprodukt Wasser: gasförmig
– Umgekehrtes Vorzeichen zur Reaktionsenthalpie
• Reaktionen mit Wärmefreisetzung haben negative
Reaktionsenthalpie
– Beispiel – Heizwert von Wasserstoff
• H2(g) + O2 (g)  H2O(g)
• ∆RH0 = - 242 kJ/mol exotherme Reaktion
• Heizwert = - ∆RH0 = 242 kJ/mol
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Heizwert und Brennwert
• Brennwert (anderer Begriff: oberer Heizwert)
– Wärmemenge, die bei Standardbedingungen frei wird
• Wasser auskondensiert
– Um die Verdampfungsenthalpie von Wasser größer
als der Heizwert
– Beispiel – Brennwert von Ethen
• C2H4(g) + 3 O2 (g)  2 CO2 + 2 H2O(fl)
• ∆RH0 = - 1411 kJ/mol exotherme Reaktion
• Brennwert = - ∆RH0 = 1411 kJ/mol
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Satz von Hess
• Oft gibt es keine Reaktion zur Herstellung eines
Stoffes aus den Elementen (in stabiler Form)
• ? Wie Standardbildungsenthalpie berechnen ?
• Satz von Hess:
Die Standardreaktionsenthalpie einer
Reaktion ist gleich der Summe der
Standardbildungsenthalpien einer
Reaktionsfolge, in die die gesuchte Reaktion
formal zerlegt werden kann
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Satz von Hess
• Beispiel: Standardbildungsenthalpie von Ethen
2 C + 2 H2  C2H4
• Direkte Reaktion existiert nicht
– ? Welche Reaktionsfolge ?
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Satz von Hess: Veranschaulichung
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