Faszinierende Blüten

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Lernaktivität LA14
Faszinierende Blüten - Form und
Vielfalt
Arbeitsanleitung für Schülerinnen und Schüler
Faszinierende Blüten - Form und Vielfalt
Einzelne Blumen oder "Blüten" bestehen aus vielen Einzelblüten, z.B. die Artischocke
(Heitzmann)
Materialliste
Für das Untersuchen des Blütenbaus
Verschiedene Blüten nach Wahl. Einfache (Rapsblüte, Springkraut) und
komplexerezusammengesetzte Blüten (Sonnenblume, Flockenblume, Ringelblume,
Iris, Weidenblüte) und Gräserblüten (Knaulgras oder Getreideblüten)
Pincette, evtl. Präpariernadeln oder Stecknadeln
Handlupe und Binokular
A3 Papier oder Packpapier
Klebestreifen, Leim, Schere
Forschungsblatt LA15_1
Für das Erforschen der Blütenfarben
Verschiedenfarbige Blüten, Bechergläser oder Reagenzgläser, Pipetten
Aus dem Haushalt Rotkohlsaft, Mörser und Pistill, Sand, Zitronensaft, Essig,
Seifenlösung, Zuckerwasser, Salzwasser etc.
Aus dem Chemielabor: Brennsprit, Reinbenzin (Feuerzeugbenzin), verdünnte
Lösungen (3%) von Ammoniak, Essigsäure, Salzsäure, Natronlauge
Pasteur - oder Tropfpipetten
Mikroskop, Objektträger, Deckgläser, Präparierbesteck
Forschungsblatt
Stufe
Sek 2
Forschungsschritte
1. Suche dir eine beliebige Blüte aus der Schulhausumgebung, dem Garten oder vom
Bauernbetrieb, die dir besonders auffällt. Du zerlegst sie dann - von aussen nach
innen vorgehend - in ihre einzelnen Teile. Diese legst du auf einem Papier aus.
2. Vergleiche die gefundenen Blütenteile mit dem Schema unten und beschrifte sie Notiere auch ihre Funktion. Falls dir die Zusammenhänge nicht mehr präsent sind,
findest du Hilfe in Wissen zum Thema, in Schulbüchern, im Internet oder bei der
Lehrperson.
Sonnenblume - viele Blüten machen
die Attraktion aus (Heitzmann).
Dutzende gelber Zungenblüten und
Hunderte brauner Röhrenblüten
bilden den Blütenkopf einer
Sonnenblume.
Ringelblume - Längsschnitt durch den
"Blütenkopf" (B. Nordt)
Schematische Darstellung der Blütenteile mit ihren wissenschaftlichen Namen und ihrer
Funktion (B.Nordt)
3. Nun untersuchst Du einen anderen Blütentyp: eine zusammengesetzte Blüte aus
der Familie der Asterngewächse (z.B. Sonnenblume, Ringelblume).
Zusammengesetzte Blüten
4. Beschreibe und halte mit Skizzen fest, wie die Blüte aussieht und aufgebaut ist. Du
wirst rasch erkennen, dass sie aus mehreren Blüten aufgebaut ist, die z.T.
unterschiedlich gestaltet sind.
Beschreibe die einzelnen Blüten und ihr Aussehen und überlege, welche Funktion
sie für die Bestäubung der Pflanze haben.
Vergleiche Deine Blüte mit der schematischen Darstellung in der Randspalte.
Erstelle ebenfalls eine Längsschnittskizze.
Gräserblüten
Die Blüten der Süssgräser, zu denen unsere wichtigsten Getreidearten zählen, sind
vollkommen an die Windbestäubung angepasst. Die Staubblätter und Narben hängen
weit aus der Blüte heraus, die Blütenteile wie Kronblätter oder Kelchblätter sind
zurückgebildet und umgewandelt worden. Die einzelnen Blüten der Süssgräser sind in
Ähren und Ährchen angeordent, diese werden von Tragblättern, den Spelzen,
geschützt. Die Hüllspelze ist das Tragblatt des Ährchens, die Deckspelze das Tragblatt
der einzelnen Blüte, die Vorspelze ist durch zwei verwachsene, "ehemalige"
Kelchblätter entstanden.
5. Untersuche eine Getreideblüte mit dem Binokular. Lege die einzelnen Teile
sorgfältig auf einem Blatt Papier aus und vergleiche mit der Abbildung unten.
Eventuell vergleichst du mit anderen Abbildungen.
Was ist eine Blume?
Im Volksmund spricht man von
Blumen, die Botaniker sprechen von
Blüten.
Der Begriff Blume ist "mit den Augen
eines Bestäubers gesehen", der in
einer abgeschlossenen "Einheit"
(einer "Blume") Nektar und Pollen
findet, z.B. bei Rapsblüten oder auf
einer Sonnenblume.
Eine Blume kann also aus einer Blüte
oder aus mehreren Blüten bestehen,
wie die Sonnenblume, oder eine Blüte
kann mehrere Blumen haben, wie die
Irisblüte.
6. Erstelle selbst eine Skizze, die Dir den Aufbau einer Gräserblüte klar macht und
erkläre diesen einer Kollegin oder einem Kollegen.
Blumen und Blüten
7. Was ist nun eine Blume? Versuche mit deinen Kenntnissen den Begriff zu
definieren - überlege und zeige Deine Definitionen am Beispiel von einfachen Blüten
und zusammengesetzten Blüten.
Recherche zu den Vorteilen von Insektenblütigkeit und Windblütigkeit
8. Stelle in einer Tabelle Merkmale zusammen an denen windblütige Pflanzen bzw.
insektenblütige Pflanzen erkannt werden können. Betrachte dabei neben eigenen
Kriterien auch: Staubblätter, Pollen, Narben, Selbst-/Fremdbestäubung,
Blütezeitpunkt.
Schematische Darstellung der
Blütenteile einer Gräserblüte (B. Nordt)
Gräserblüten exponieren Staubblätter
und Narben (B. Nordt)
Experimentieren: Wie kommen Blütenfarben zustande?
Du hast Dich nun mit verschiedenen Blüten auseinandergesetzt und warst bestimmt
fasziniert von den verschiedenen Blütenfarben. Hier kannst Du nun selbst herausfinden,
wie Blütenfarben zustande kommen.
Überlege zuerst anhand einiger Blütenfarben (rot, weiss, blau, grün, gelb), wie diese
zustande kommen, z.B. bei der Ausbildung von Blütenmalen. Notiere dir Hypothesen.
Mit einigen einfachen Beobachtungen und Versuchen kannst du mehr erfahren.
9. Nimm verschieden farbige Blütenblätter (weisse, rote, blaue, gelbe) und drücke sie
fest zwischen zwei Fingern zusammen. Was stellst du bei den weissen
Blütenblättern im Vergleich zu den anderen fest? Was kannst du daraus schliessen?
10. Sammle eine Handvoll Blütenblätter einer bestimmten Farbe und stelle daraus einen
Extrakt her. Dazu gibst du die Blätter in einen Mörser mit etwas Quarzsand und
zerreibst sie. Anschliessend übergiesst Du sie mit etwas Brennsprit. Lass das ganze
ca. 5 min stehen und filtriere die Flüssigkeit in ein Becherglas.
11. Vergleichend stellst du aus den Blättern des Rotkohls ebenfalls einen Blattextrakt
her.
12. Stelle nun je 7 Reagenzgläser (RG) für die beiden Extrakte bereit und befülle die
eine Serie mit deinem Blütenblattextrakt (RG etwa halbvoll), die andere Serie mit
dem Rotkohlblattextrakt.
13. In das erste Glas der beiden Serien gibst du etwa Reinbenzin (gleich viel wie
Extrakt). In die anderen gibst du mit einer Pipette tropfenweise je Flüssigkeiten aus
dem Haushalt (Zitronensaft, Seifenlösung, Leitungswasser, Zuckerwasser,
Putzmittel, Essig...). Schüttle die Gläser nach dem Betropfen und lasse sie stehen.
14. Miss mit Indikatorpapier den pH-Wert der Lösungen. Trage Deine Beobachtungen
ins Datenblatt ein. Welche Hinweise auf das Entstehen von Pflanzenfarbstoffen
geben sie?
15. Du kannst nun beliebig weiter proben: Kannst Du neue Blütenfarben herstellen?
Welche kannst Du durch Zugabe von Säuren oder Basen verändern? Welche nicht?
16. Wenn Du mit farbigen Blütenblättern ein Quetschpräparat machst und dieses unter
dem Mikroskop betrachtest, kannst du die Farbstoffträger bestimmter Farbstoffe
erkennen. Hier ist es wichtig, dass du kräftige Farben (z.B. rotorange Gerbera, gelbbraune Sonnenblumen) untersuchst, da blasse Farben wegen des Durchlichts des
Mikroskops nicht gut sichtbar sind.
Rotkohlsaft als Beispiel für einen
Pflanzenfarbstoff, der auch in Blüten
vorkommt - hier mit verschiedenen
Haushaltsmitteln versetzt (Heitzmann)
Farbpigmente (Chromoplasten) bei
Rosenblättern im Quetschpräparat
(Heitzmann)
Weiterforschen
Bestäuber sehen Blütenfarben unterschiedlich zu uns Menschen.
Für Bienen sind Blüten mit Blütenmalen, die im UV-Licht sichtbar sind, besonders
attraktiv. Bestimmte andere Blütenfarben können sie nicht wahrnehmen.
Recherchiere über das unterschiedliche Farbwahrnehmungsvermögen
verschiedener Lebewesen. Beachte dabei besonders die wichtigen
Bestäubergruppen Bienen, Schmetterlinge, Tagfalter, Nachtfalter und Käfer. Welche
Blütenfarben können Bienen z.B. nicht wahrnehmen? Stelle Deine Recherchen in
einer Tabelle zusammen.
Erkläre, warum es in Mitteleuropa nur wenige wirklich rotblühende Wildpflanzen gibt.
Ein Blütenblatt, wie es der Mensch
sieht (B. Ditsch)
Ein Blütenblatt aus Bienensicht - die
Blütenmale treten im UV-Licht deutlich
hervor (B. Ditsch)
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