F Bei ungewolltem Stuhlabgang ZURÜCK ZU KONTROLLE und Selbstvertrauen LITERATURVERWEISE 1. Whitehead W E et al. Fecal Incontinence in US Adults: Epidemiology and Risk Factors. J Gastro 2009;137:512-17. 2.www.aboutincontinence.org Lehur PA et al. Magnetic Anal Sphincter Augmentation for the treatement of Fecal Incontinence: A Preliminary Report from a Feasibility Study. Dis Colon Rectum 2010;53:1604-1610. Torax™ Medical, Inc. 4188 Lexington Avenue North Shoreview, Minnesota 55126, USA www.toraxmedical.de [email protected] Telefonnummer: 1 (651) 361-8900 Die verfügbaren klinischen Daten geben Aufschluss über die generell zu erwartende Patientenerfahrung. Informieren Sie sich unter: www.toraxmedical.de 3887-2 Rev 1 Ausgabedatum: April 2014 D 3. F Diese Broschüre richtet sich an Patienten, die bereits ein Beratungsgespräch über das FENIX™ Continence Restoration System mit ihrem Chirurgen geführt haben. Sie beantwortet einige Fragen, die häufig vor der OP gestellt werden – dazu gehören Informationen über die Ursachen von ungewolltem Stuhlabgang (auch unter der Bezeichnung Stuhlinkontinenz oder Verlust der Sphinkter- bzw. Stuhlkontrolle bekannt) und über die Beschaffenheit des FENIX™ Systems. Darüber hinaus wird besprochen, wie der chirurgische Eingriff abläuft, wie er gegen ungewollten Stuhlabgang wirksam wird und was Sie bei der Genesung erwartet. URSACHEN FÜR STUHLINKONTINENZ 2 Zu den häufigen Ursachen für Stuhlinkontinenz gehören: • Chronische Verstopfung oder chronischer Durchfall • Schädigung der analen Schließmuskulatur – Infolge eines vorherigen chirurgischen Eingriffs oder Traumas • Schädigung der Nerven der analen Schließmuskulatur oder des Rektums – Dazu kann es bei Frauen während der Schwangerschaft oder der Geburt kommen • Schwächung der analen Schließmuskulatur DIE EIGENE ERKRANKUNG VERSTEHEN Bei ungewolltem Stuhlabgang (auch unter der Bezeichnung Stuhlinkontinenz oder Verlust der Sphinkter- bzw. Stuhlkontrolle bekannt) ist der Patient nicht in der Lage, den Schließmuskel zu kontrollieren. Dadurch kommt es zum unwillkürlichen Austritt von Stuhl. Wer an ungewolltem Stuhlabgang leidet, ist nicht allein mit seinem Problem. Denn 10 – 15 %1 der erwachsenen Bevölkerung sind betroffen. Zu den häufigen Symptomen gehören Depression und das Gefühl der Isolation.2 Wichtig ist zu wissen, dass es heute Therapieoptionen zur Alltagsbewältigung dieser Erkrankung gibt. • Beckenbodenstörung DIAGNOSESTELLUNG Wenn Sie an Stuhlinkontinenz leiden, sollten Sie mit Ihrem Arzt darüber sprechen! Das ist wichtig. Es gibt Optionen zur Diagnose und Unterstützung bei der Alltagsbewältigung dieser Erkrankung. In der Regel kann der Arzt die Erkrankung auf Grundlage der Krankengeschichte, einer körperlichen Untersuchung und einer Reihe von Tests feststellen. Dies ist ambulant oder bei einem Praxisbesuch möglich. SYMPTOME DER STUHLINKONTINENZ Die Symptome bei Stuhlinkontinenz reichen von Windabgängen (Gasinkontinenz) bis zum Stuhlverlust. Bei passiver Inkontinenz tritt der Stuhlverlust auf, ohne dass sich die Patienten dessen bewusst sind. Wenn es der Patient nicht rechtzeitig zur Toilette schafft, wird von Dranginkontinenz gesprochen. Darüber hinaus können weitere Darmsymptome wie Durchfall, Verstopfung und/oder Bauchschmerzen vorliegen. •Umstellung auf eine Ernährung mit mehr Ballaststoffen und Verzicht auf bestimmte Lebensmittel •Arzneimittel gegen Durchfall, um einen festeren, bzw. Abführmittel, um einen weicheren Stuhl zu fördern Rektum – Speicherung des Stuhls. • Biofeedback-Behandlung zur Wiedererlangung der Schließmuskelkontrolle • Übungen zum Trainieren der Schließmuskulatur Schließmuskulatur zum Öffnen und Schließen des Anus. •Injizierbare Füllsubstanz oder Radiofrequenzablation, um die Dicke der Anuswand zu erhöhen •Chirurgische Behandlung unter Rückgriff auf Sphinkterplastik, Sakralnervenstimulation, Sphinkteraugmentation mit dem FENIX™ Continence Restoration System, künstlichen Darmschließmuskel und Kolostomie. Diese Verfahren können eine Reparatur, die zusätzliche Unterstützung oder den Ersatz der Schließmuskulatur erfordern Anus – äußere Öffnung des Rektums. D DARMFUNKTION Das Verständnis der Darmfunktion ist wichtig. Wenn Ihr Darm normal funktioniert, sind Sie in der Lage den Stuhlgang zu kontrollieren. Die festen Nahrungsmittelreste (Stuhl) werden im Rektum zwischengespeichert. Wenn das Rektum, zu Deutsch Mastdarm, voll ist, sendet das Gehirn ein Signal an den Anus bzw. an die anale Schließmuskulatur. Liegen die richtigen Bedingungen vor, dann entspannt sich diese Muskulatur zur Stuhlentleerung. Andernfalls zieht sie sich zusammen, um den Stuhl zu halten, bis der richtige Moment gekommen ist. BEHANDLUNGSMÖGLICHKEITEN Nachdem eine Stuhlinkontinenz bei Ihnen festgestellt wurde, haben Sie unterschiedliche Therapieoptionen zur Verbesserung Ihres Befindens. Zu den Optionen gehören: F DAS FENIX™ CONTINENCE RESTORATION SYSTEM Das FENIX™ Continence Restoration System besteht aus einem permanenten Implantat. Dieses ist zur Behandlung der Stuhlinkontinenz durch Augmentation (Verstärkung/ Unterstützung) der analen Schließmuskulatur konzipiert. DER CHIRURGISCHE EINGRIFF Vor Beginn der OP werden Sie einer Voll- oder Wachnarkose unterzogen. Mit einem Einschnitt im Dammbereich legt Ihr Chirurg einen Zugang zum Analkanal. Anschließend wird ein Tunnel für die Einsetzung des FENIX™ Implantats um den Kanal erzeugt. Durch diesen Tunnel führt der Implanteur einen Größenbestimmer, um den Durchmesser des Kanals (d. h. die Größe des Implantats) zu messen. Nach Ermittlung der geeigneten Größe wird das Implantat in den Tunnel eingeführt. Das FENIX™ Implantat ist in unterschiedlichen Größen erhältlich, um die individuelle Passform zu gewährleisten. FENIX™ ist ein kleines, flexibles Band aus miteinander verbundenen Titankugeln mit Magnetkern (vgl. Abb. 1). Es wird in geschlossener Position um den Analkanal herum positioniert (Abb. 2). Um die willkürliche Stuhlentleerung zu gestatten, trennen sich diese Kugeln zeitweise (Abb. 3). Durch die magnetische Anziehungskraft zwischen den Kugeln kehrt das Implantat in die geschlossene Position zurück, um einer unwillkürlichen Öffnung des Analkanals und ungewolltem Abbildung 1: Stuhlabgang vorzubeugen. FENIX™ Implantat. Abbildung 2: Die Implantation um den Analkanal gewährleistet den Verschluss. Der Eingriff dauert in der Regel eine Stunde. Unter Umständen behält Sie der Operateur noch ein paar Tage zur Beobachtung im Krankenhaus, um sicherzustellen, dass Sie regelmäßigen Stuhlgang haben. NEBENWIRKUNGEN 3 Kurzfristig: In der Machbarkeitsstudie hatten einige Patienten leichte Beschwerden/Schmerzen beim Stuhlgang. Nach ein paar Monaten verschwanden diese Schmerzen. Wie bei jedem chirurgischen Eingriff in diesem Bereich des Körpers liegt ein Infektionsrisiko vor. Bei Infektionen der Operationswunde oder des Tunnels muss das Implantat unter Umständen wieder entfernt werden. Abbildung 3: Das Implantat erweitert sich, um beabsichtigte Stuhlentleerung zu gestatten Langfristig: Obwohl die meisten Infektionen unmittelbar nach der Operation aufgetreten sind, besteht auch ein langfristiges Infektionsrisiko. Das Implantat kann in die Operationswunde oder in die umliegenden Gewebe erodieren, d. h. an diesen reiben und ein Loch erzeugen. Hierbei handelt es sich um eine seltene, aber potenziell ernste Nebenwirkung. D FÜR WELCHE PATIENTEN KOMMT DAS SYSTEM IN FRAGE? Patienten mit schwerer Stuhlinkontinenz sind mögliche Kandidaten für die Anwendung des FENIX™ Continence Restoration Systems, wenn konservative und minimal-invasive Behandlungsoptionen (z. B. Quellstoffe, Radiofrequenzablation, Sakralnervenstimulation) nicht in Frage kommen oder bereits fehlgeschlagen sind. F HÄUFIGE FRAGEN F R F R F R Muss ich nach Einsetzen des FENIX™ Implantats irgendetwas tun, um Stuhlgang zu haben? Nein, das Implantat öffnet sich von selbst, ganz wie bei normalem Stuhlgang, durch Anspannen der Bauchmuskulatur. Werde ich geheilt? Ungewollter Stuhlabgang ist eine schwierige Erkrankung. Realistischer als die Hoffnung, dass überhaupt keine ungewollten Stuhlabgänge mehr auftreten werden, ist das Ziel einer Verbesserung der Symptome. Wann kann ich wieder normale körperliche Tätigkeiten aufnehmen? Ihr Arzt wird Sie bei der Wiederaufnahme Ihrer Aktivitäten beraten. In der Regel sollte man sich nach chirurgischen Eingriffen ein paar Wochen lang schonen. Ihre Ernährung wird in keiner Weise eingeschränkt. Unter Umständen erhalten Sie Stuhlweichmacher, wenn Sie in der Zeit gleich nach der Operation Verstopfung oder Schmerzen beim Stuhlgang haben. F R F R Nutzen sich die Magnete ab? F R Kann ich nach Einsetzen des FENIX™ Implantats mittels MRT (Magnetresonanztomographie) untersucht werden? F R Besteht ein Risiko, dass mein Körper das FENIX™ Implantat abstößt? Das FENIX™ Implantat ist so konzipiert, dass das Abstoßungsrisiko minimiert wird. Alle mit dem Körper in Berührung kommenden Teile des Implantats bestehen aus Werkstoffen, die häufig für Medizinprodukte eingesetzt werden und sich als sehr stabil erwiesen haben. Bitte sprechen Sie aber vor Einsetzen des FENIX™ Implantats mit Ihrem Arzt, wenn Ihre Krankengeschichte auf ein erhöhtes Abstoßungsrisiko gegenüber medizinischen Implantaten hinweist. Das ist wichtig. D F R Das FENIX™ Implantat ist mit Dauermagneten ausgestattet, die sich nicht abnutzen. Kann ich die Sicherheitskontrolle am Flughafen passieren? Das FENIX™ Implantat dürfte bei der Sicherheitskontrolle am Flughafen kein Problem darstellen. Dennoch erhalten alle Patienten für den Bedarfsfall einen Implantatausweis. Nein. Nach dem Einsetzen des FENIX™ Implantats sollten Sie sich keiner MRT-Untersuchung unterziehen. MRT kann die magnetische Anziehungskraft des Implantats beeinflussen. Dadurch können die Funktion und Unversehrtheit des Implantats beeinträchtigt werden. Muss ich irgendwelche Nachsorge-Tests machen? Ihr Arzt wird Ihnen wahrscheinlich zu einer jährlichen Kontrolluntersuchung nach dem Eingriff raten. Nachsorge-Tests sind nur erforderlich, wenn Sie Symptome haben, die eine spezifische Untersuchung zur Erhebung weiterer Informationen notwendig machen.