04/2014 Testumstellung Lipoprotein(a) 2. Generation

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Zentrallabor und Gerinnungsambulanz
Leiter: Dr. U. Steigerwald
Univ ersität sklinikum W ürzburg
Zentrallabor des Univ ersität sklinikums, Zentrum Innere Medizin A4, O berdürrbacher Str. 6, 97080 W ürzburg
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RUNDSCHREIBEN 04/2014
Umstellung von Tina-quant Lp(a) auf den Test der 2. Generation (Roche)
Sehr geehrte Damen und Herren,
ab dem 15.12.2014 wird die Lipoprotein(a)-Bestimmung im Zentrallabor auf den neuen Test der
2. Generation umgestellt. Der Test wird mit der Bezeichnung „Lipoprotein (a) (Gen. 2)“ und unter dem
bekannten Kürzel „LPa“ eingeführt.
Der neue Test berücksichtigt die aktuellen Forschungsergebnisse und die Empfehlungen des KonsensusPapiers der Europäischen Artherosklerose-Gesellschaft und bietet folgende Vorteile:

Bestimmung der Lp(a)-Konzentration unabhängig von der individuellen Apo(a)-Größe mittels
Isoform-insensitivem Immunoassay

Sehr gute Korrelation zur IFCC-Referenzmessmethode ELISA

Rückführbarkeit auf das WHO/IFCC-Referenzmaterial SRM2B
Wir bitten Folgendes zu beachten:
1. Änderung der Ergebnis-Einheit
Die Ergebnisse mit dem neuen Test werden angegeben in nmol/L Lp(a) Protein!
2. Kein Umrechnungsfaktor
Es ist nicht möglich, frühere Ergebnisse von mg/dL in die neue Einheit umzurechnen.
Für Rückfragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen,
Ihr Zentrallabor
Universitätsklinikum Würzburg
Zentrallabor des Universitätsklinikums
Zentrum Innere Medizin A4
Oberdürrbacher Straße 6
97080 Würzburg
Tel.: (09 31) 2 01 – 45 011
Fax: (09 31) 2 01 – 6 45 011
Anstalt des öffentlichen Rechts
Das Klinikum ist mit der Straßenbahn, Linie 1 und 5 (Grombühl), Haltestelle Uniklinikum Bereich D, zu erreichen.
Zentrallabor des Universitätsklinikums Würzburg
Fortsetzung zum Rundschreiben 04/2014
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Hintergrundinformationen:
Die physiologische Rolle von Lp(a) ist unbekannt. Neuere Ergebnisse zeigen, dass dieses Lipoprotein
durch Akkumulation oxidierter Phospholipide inflammatorisch wirkt. Gleichzeitig ist Lp(a) als unabhängiger
Risikofaktor für die Entstehung von Artherosklerose akzeptiert.
Lp(a) ähnelt mit seinem hohen Cholesteringehalt und dem Apo B im Aufbau einem LDL-Partikel. Der
Unterschied liegt in der zusätzlichen Anwesenheit von Apo(a). Apo(a) ist ein Protein aus brezelförmigen
Untereinheiten: einer Kringle-V-Domäne und interindividuell unterschiedlich vielen Kringle-IV-Domänen. Die
Anzahl der Kringle-IV-Domänen ist genetisch determiniert und sie korreliert invers mit Lp(a), d.h. je weniger
dieser Kringles, desto mehr Lp(a) im Blut.
Das Hauptproblem für den genauen Lp(a)-Nachweis stellt der Apo(a)-Größenpolymorphismus dar. Durch
die variable Anzahl von Kringle-IV-Domänen umfasst die Größe von Apo(a) einen Bereich von 187 kDa bis
über 662 kDa. Bislang wurde das Lp(a) also bei Patienten, deren individuelles Apo(a) kleiner als der im
verwendeten Test-Kalibrator war, zu niedrig gemessen, und bei Patienten, deren individuelles Apo(a)
größer als der im verwendeten Test-Kalibrator war, zu hoch gemessen.
Durch die neue Standardisierung gegen eine von der Apo(a)-Größe unabhängige Methode mit dem
WHO/IFCC Referenzmaterial SRM2B können nun korrekte Ergebnisse erreicht werden.
Bei der neuen Messmethode werden Antikörper verwendet, die eine Apo(a) Einzelkopie pro Partikel
erkennen. Die gemessenen Werte werden daher in nmol/L Lp(a)-Protein angegeben.
Das kardiovaskuläre Risiko korreliert mit der molaren Konzentration (nmol/L) der Lp(a) Partikel und nicht mit
der Masse (mg/dL). Die Messung der Lp(a)-Masse ist somit nicht sinnvoll.
Die Cut-off-Problematik:
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Basierend auf der Framingham Studie gelten 75 nmol/L als Grenzwert für ein erhöhtes kardiales Risiko.
Die im Durchschnitt niedrigsten Lp(a)-Konzentrationen besitzen Kaukasier und Asiaten. Im Vergleich hierzu
sind die mittleren Lp(a)-Konzentrationen bei Afrikanern oder Indern um das 2 bis 4-fache erhöht. Bis zu
68% der schwarzen Bevölkerung, aber nur ca. 25% der Kaukasier haben Lp(a)-Werte > 75 nmol/L.
Einzelne Publikationen haben auch für niedrigere Cut-off-Grenzen ein vaskuläres Risiko nachweisen
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können .
Risikoeinstufung:
Die Testevaluation zeigte, dass mit der neuen Testgeneration und dem neuen Cut-off von 75 nmol/L für die
Mehrzahl der Patienten keine Änderung der Risikoeinstufung notwendig sein wird.
®
Quelle: Roche (Text adaptiert)
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2
Marcovina SM, Koschinsky ML, Albers JJ, et al. Report of the National Heart, Lung, and Blood Institute
Workshop on Lipoprotein (a) and Cardiovascular Disease: Recent Advances and Future Directions. Clin
Chem 2003 Nov;49(11):1785-1796.
Jones GT, van Rij AM, Cole J, Williams MJ, Bateman EH, Marcovina SM, Deng M, McCormick SP.
Plasma lipoprotein(a) indicates risk for 4 distinct forms of vascular disease. Clin Chem. 2007
Apr;53(4):679-85.
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