Paul-Emile Müller Arbeitsheft zur Telematik und zu den Richtlinien des VSEI für Elektroberufe Lehrerexemplar Auflage 9* / 2009 (Nachdruck 1.2012) Lehrmittel geprüft und empfohlen Copyright und Bezug bei Paul-Emile Müller, Berufsschullehrer, Hürstholzstrasse 29, 8046 Zürich Tel. 044 371 65 60 Fax: 044 371 65 62 [email protected] www.mueller-pe.ch Vervielfältigung und Übersetzung, auch auszugsweise, verboten. Telekommunikation für Elektroberufe - Auflage 9* Klimaneutral und mit erneuerbarer Energie Hauseinführung 3.8 Prinzipschema Das Prinzipschema zeigt die wesentlichen Bestandteile einer Schaltung in einpoliger Darstellung. Es wird so gezeichnet, dass die einzelnen Apparate und Dosen in Form von Symbolen den einzelnen Zimmern zugeordnet werden können. An den Rohren sind die minimal nötigen Drahtzahlen anzugeben. Was wird in der Praxis mindestens in ein Rohr eingezogen? _____________________________ Wie werden Rohrdimensionen und -verlegungsarten auf Schemas angegeben? _______________________________________________________________________________ _______________________________________________________________________________ Beispiel einer einfachen Teilnehmeranlage mit unterirdischer Einführung, Montage UP: Wiederkehrende Bezeichnungen werden wie folgt pauschal angegeben: Alle nicht bezeichneten Rohre: UP M20 Kabel U72 1x4 M25 Legende Alle Apparate: UP (* Variante: Steigleitungsdose 30 cm über Boden) Installationsplan Der Installationsplan (Lageplan) bildet die Grundlage der Arbeitsausführung. Anhand der einpoligen Darstellung können Bauherr und Architekt die genaue Platzierung der Apparate und Dosen festlegen. Für den Elektroinstallateur ist der Installationsplan Vorlage zur Installation auf der Baustelle. Für den Elektromeister bildet er auch die Grundlage zur Preisberechnung. Auf dem Installationsplan werden die Leitungen der Inhouse-Installationen grün eingezeichnet. Im Folgenden ein Beispiel, passend zu obigem Prinzipschema: Legende Alle nicht bezeichneten Rohre: UP M20 Kabel: U72 1x4 Symbole mit Bleistift, Leitungen grün: Varianten Bei Multimediadosen kommen alle Rohre sternförmig vom Kommunikationsschrank. Anstelle der Bodenleitungen können auch Deckenleitungen verlegt werden. von unten Aus Kostengründen wird die Verrohrung auch als Ringleitung geführt. Telekommunikation für Elektroberufe - Auflage 9* 3.11 Hauseinführung 2½-Zimmerwohnung Installation: Unterputz (UP). Alle Leitungen und Apparate sind zu bezeichnen. Treppe: Durchgangsdosen ohne Klemmen für Sonnerie, Telefon- und Fernsehverkabelung, Sonnerietaster Vorplatz: Tonruf Schlafen: Steckdose RJ45 für Telefon mit Gebührenmelder, TV-Steckdose Wohnen: Steckdose RJ45 für Telefon mit Anrufbeantworter, TV-Steckdose Prinzipschema Legende: Alle Installationen und Dosen: UP Alle nicht bez. Rohre: M25 Lageplan Verkabelung a Keine Dosen in der Küchenkombination b Keine Leitungen durch das Treppenhaus oder durch den Kamin. c Keine Deckenleitungen zu Dosen unter dem Fenster oder in der Türe ZV UG Kochen TT HAK Bad/WC Treppe nach oben a c Legende: TV UG von unten Vorplatz b Alle Installationen und Dosen: UP b Alle nicht bez. Rohre: M25 Schlafen Wohnen c Ringleitung für ISDN T+T 1.2-12.1 Die Steckdosen und Apparate werden für ISDN an einem Bus angeschlossen. Aus diesem Grunde wurden während einigen Jahren Ringförmige Strukturen für ISDN verlegt. Diese Strukturen werden noch angetroffen. Neuanlagen werden sternförmig installiert. Telekommunikation für Elektroberufe - Auflage 9* Installationsmaterial Cu 7.7 Kabeltypen U72 U72 M U/UTP U72 Ader massiv Cu, verzinnt PE-Band transparent Reisszwirn PVC-Mantel U/UTQ*: Sternvierer, Adern Cu verzinnt, ∅ 0.5 und 0.8 mm, PE-Band, Mantel PVC, Ausführung: 1 x 4, 2 x 4, 3 x 4, 5 x 4 etc. (U = Universal) Anwendung: Telefonie in Gebäuden, Signalkabel bis 2 Mbit/s, KNX. U/SFTP Ader PE-Band Alu/PE-Folie Cu-Geflecht Reisszwirn PVC-Mantel *Die Norm ISO IEC 11801 wir unterschiedlich ausgelegt. So wird für den Sternvierer auch die Bezeichnung TP verwendet (Dätwyler 2009). Merkhilfe für Farbfolge G51 und U72 Himmel = blau (bl) U72 M U/FTQ oder U/FTP: Wie U72, ∅ 0.6 mm zusätzlich mit Alu/PE-Folie. S/FTQ: Wie U72 M zusätzlich mit verzinntem Cu-Geflecht. Minimale Biegeradien: 5 mal Kabel-∅ ohne Armierung 10 mal Kabel-∅ bei leichter Armierung Sonne = orange (og) oder gelb (gb) für U72 Farbcode IEC 189-2 für U72 Farbkürzel ws bl t v og gn bn gu rt sz gb = = = = = = = = = = = weiss blau türkis violett orange grün braun grau rot schwarz gelb Vierer 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 a ws ws ws ws ws rt rt rt rt rt b bl og gn bn gu bl og gn bn gu c t t t t t t t t t t d v v v v v v v v v v Vierer a 11 sz 12 sz 13 sz 14 sz 15 sz 16 gb 17 gb 18 gb 19 gb 20 gb b bl og gn bn gu bl og gn bn gu c t t t t t t t t t t d v v v v v v v v v v 21 bis 25 gleiche Farbfolge mit a-Draht = ws.bl, 26 bis 30 mit a-Draht = rt.bl Gras = grün (gn) Erde = braun (bn) Fels = grau (gu) 31 bis 35 mit a-Draht = sz.bl, 36 bis 40 mit a-Draht = gb.bl G87 Paarverseilt, Adern 0.6 mm ∅, Isolation PE geschäumt, Abschirmung aluminisiertes Polyesterband, Mantel PVC, Reisszwirn, Aufbau symmetrisch, S/STP. Anwendung: 10 Base-T, 100 Base-T Das Installationskabel G87 ist der Vorgänger des heutigen UKV- oder Datenkabels. Uninet 7002 4P UKV Kabel Studieren Sie die technischen Daten eines UKV Kabels gemäss EN 50173 am Beispiel des orangen Uninet 7002 4P, der Firma Dätwyler (Katalog: mueller-pe.ch/fachlinks): Aufbau: 4 x 2 x 0.57, S/FTP (PiMF) Kategorie: 7 / 1000 MHz (Klasse F) Schleifenwiderstand: R = 140 Ω/km Betriebskapazität: C = 42 pF/m Impedanz: bei 100 MHz: Z = 100 Ω NVP: 81 % der Lichtgeschwindigkeit Zugfestigkeit: F < 110 N Biegeradius: beim Einziehen >60 mm fertig installiert >30 mm Betriebstemperatur: ϑ = - 20 °C bis + 60 °C Umweltbedingungen: Halogenfrei, keine korrosiven Brandgase, selbstverlöschend, geringe Brandfortleitung, minimale Rauchentwicklung Anwendungen: 1000 Base-T, 10G Base-T Koaxialkabel MK 95C Innenleiter Dielektrikum Folie Al Geflecht Cu Isolierfolie PE Aussenmantel Ader: ∅ 1.1 mm Cu blank, Dielektrikum ∅ 4.8 mm Polyisobutylen PIB. Abschirmung: Folie Al und Geflecht Cu, Isolierfolie PE (gute Ablösung des Mantels). Aussenmantel: PVC mit Laufmeterangabe ∅ 6.5 mm, EMV tauglich. Schirmmass: > 90 dB (Klasse A) 75 Ω (braucht 75 Ohm Abschlusswiderstand in der Dose!) 4.2 dB bei 47 MHz und 17.8 dB bei 862 MHz Hochfrequenz-Übertragungstechnik, Messkabel für KO Kabel-TV (4 - 862 KHz), SAT-Anlagen (4 - 2500 MHz) Warum nennt man die koaxialen Kabel unsymmetrisch? Impedanz: Dämpfung: Anwendung: Der Schirm übernimmt die Aufgabe der Signalrückführung. Telekommunikation für Elektroberufe - Auflage 9* Installationsmaterial Cu 7.8 Kabelübung Geben Sie die Konstruktionsmerkmale der Kabel an! Kataloge von Herstellern haben (oder hatten) zum Teil auch andere Bezeichnungen. 1 S/FTP 4x2 2 S/FTP 4x2 3 S/FTP 4X2 4 S/FTQ 1x4 oder SF/UTQ S/FTP 2x2 5 F/FTP 4x2 oder FF/UTP 4x2 6 7 U/UTP 4x2 8 F/UTP 4x2 U72 15x4 symmetrisch 9 10 2x2/06 Light Schlauchkabel 11 Koaxialkabel asymmetrisch 12 U72 2x4 (kein Datenkabel) 13 Koaxialkabel asymmetrisch 14 S/FTQ 2x4 15 S/UTP 4x2 PE-ALT-CLT 20x4x0.6 mm 16 Telekommunikation für Elektroberufe - Auflage 9* Zusatzdienste 9.1 Zusatzdienste9 IISDN 1.2 - 11... Neben den eigentlichen Telediensten wie der Übertragung von Sprache, Fax, Daten oder Video gibt es eine Reihe von Zusatzdiensten, die den Komfort der Teilnehmer erhöhen. Die Dienste sind abhängig vom Anschluss und von den Endgeräten: Digitale Geräte Auswahl der Zusatzdienste über die Apparate-Menüführung, die Informationen der Zusatzdienste werden über den D-Kanal gesendet (Swisscom: MultiLINEISDN). Analoge Geräte Analoger Anschluss oder analoge Geräte am NT1+2ab (Swisscom: EconomyLINE). Die Auswahl der Zusatzdienste erfolgt mittels der Tasten oder über die Konfiguration des NT1+2ab [TK 4.8, Programmierung NT1+2ab]. Verbindungen Ein Teil der Zusatzdienste ist gebührenpflichtig. Die meisten Zusatzdienste werden auch für die Mobiltelefonie angeboten. Rufnummernzuteilung (Multiple Subscriber Number, MSN) Jedes Endgerät am S-Bus oder die beiden analogen Linien des NT1+2ab können mit einer oder mehreren Rufnummern (MSN) programmiert werden. Der Netzbetreiber vergibt bei ISDN 3, 5 oder 10 (nicht unbedingt zusammenhängende) Nummern. Sollen ISDN-Anrufe nur von geeigneten Endgräten angenommen werden, muss eine Diensterkennung programmiert werden. z.B.: = Audio, = Telefon, = Fax Gruppe 2/3 (analog), = Modem, = Fax Gruppe 4 (digital), etc. Achtung: Wenn multifunktionale Endgräte wie Fax und Telefon oder Fax mit integriertem Anrufbeantworter an einer ab-Schnittstelle angeschlossen werden, sind diese am NT1+2ab auf zu konfigurieren. Welche Geräte reagieren bei einem Telefon-Anruf auf Nummer 044 371 65 02? Telefon Büro 1, Telefon Büro 2 Welche Geräte reagieren bei einem digitalen Fax-Anruf auf Nummer 044 371 65 01? PC im Büro 1 (TE1) wenn für Faxempfang (04) programmiert. Durchwahl (Direct Dialing In, DDI) Der Dienstanbieter stellt einen Nummernblock zur Verfügung, der grösser ist als die Anzahl Linien. Dieser Dienst ist für Durchwahl-TVA vorgesehen und erlaubt einem A-Teilnehmer einen an der TVA angeschlossenen B-Teilnehmer (Nebenstelle, Zweig) direkt anzuwählen. Es stehen zusammenhängende 10er, 100er- und 1000er-Nummernblöcke zur Verfügung. Es ist zu beachten, dass nicht mehr B-Teilnehmer gleichzeitig telefonieren können als Linien zur Verfügung stehen. Achtung: Die Zusatzdienste DDI und MSN schliessen sich aus! Identifikation des Rufenden (Calling Line Identification Presentation) Verbindungen CLIP CLIR Die Rufnummer des A-Teilnehmers wird dem B-Teilnehmer präsentiert, d.h. von A übermittelt. Einstellung am digitalen Apparat über Menü. pro Anruf: CLIP wird einmal unterdrückt (Calling Line Identification Restriction). 3 1 Analog: CLIR – permanent: Dauernde Unterdrückung: Identifikation des Gerufenen (Connected Line Identification Presentation) COLP COLR Die Rufnummer des angerufenen B-Teilnehmers wird dem A-Teilnehmer präsentiert (Rückübermittelt). COLP wird beim Teilnehmer B eingestellt! Diese Nummer ist nicht immer gleich der gewählten Nummer, z.B. bei einer Anrufumleitung. Die Identifikation wird pro Anruf einmal unterdrückt (Connected Line Identification Restriction). COLR – permanent: Dauernde Unterdrückung: Special Arrangement Zusätzlich zur Rufnummer kann bei CLIP und COLP noch eine weitere Identifikation übermittelt werden (z.B. eine Pikettnummer). Telekommunikation für Elektroberufe - Auflage 9* 9.2 Zusatzdienste Identifikation böswilliger Anrufe (Malicious Call Identification, MCID) Die Rufnummer von böswilligen Anrufern kann registriert werden. Der Teilnehmer kann manuell die Registrierung der Anrufe veranlassen (Zeit, Nummer des anrufenden Teilnehmers). Aus Datenschutzgründen muss er die Zeit oder den mutmasslichen Ursprung des verdächtigen Anrufes dem Provider angeben. Hinweis Mit Eingabe von mit werden Anrufer abgewiesen, die CLIR eingeschaltet haben, wird der Dienst wieder ausgeschaltet. Parken, Endgerätewechsel (Terminal Portability, TP) A1 A2 Eine bestehende Verbindung lässt sich "Parkieren" und an einem anderen, passenden Endgerät wieder "Entparken". Man kann so ein Endgerät auch umstecken. Analog: Parken: Entparken: 7 9 <Park Code> 7 9 <Park Code> (Der Park Code ist optional) Anklopfen (Call Waiting, CW) Verbindungen Wenn zwei Endgeräte (A1, A2) gleichzeitig in Betrieb sind, ist der ISDN-Anschluss "besetzt". Trotzdem kann eine dritte Person (C) anrufen und "anklopfen" (Ton, Text). Die bestehende Verbindung kann abgebrochen oder gehalten werden, um die neue entgegen zu nehmen. Die Bedienung ab Analoggerät entspricht derjenigen beim Rückfragen / Halten. Analog: Anklopfen Aktivieren: Parameter 341 1 deaktivieren: 341 0 4 3 4 3 4 3 Abfragen: Ein: Aus: Bei Modem- oder Faxbetrieb sollte das Anklopfen deaktiviert werden. Rückfragen / Halten (Call Hold, CH) Der aktuelle Teilnehmer (B) wird in die Halteposition gesetzt um z.B. - eine Rückfrage bei einem anderen Teilnehmer (C) zu machen oder - um einem anklopfenden Teilnehmer (C) zu antworten. Die bestehende Verbindung wird in der Zentrale gehalten. Anschliessend kann man frei zwischen den Teilnehmern hin- und herschalten (Makeln) oder gleichzeitig kommunizieren (Dreierkonferenz). Pro Basisanschluss können bis zu 4 Verbindungen über den gleichen Kanal gehalten werden. Während dem Halten kann nicht parkiert werden. Rückfrage: C aktivieren, es besteht eine Verbindung mit B: ( = Wählton abwarten) Beenden der Verbindung B (gehaltene), Fortfahren Verbindung C (aktive): Beenden der Verbindung C (aktive), Fortfahren Verbindung B (gehaltene): Makeln: Zwischen B und C hin- und herschalten: Dreierkonferenz: (mit B und C gleichzeitig kommunizieren) - anklopfende Verbindung einbinden: Rufnummer des C-Benutzers eingeben - Dreierkonferenz einleiten: 3 Unterschied Parken und Halten: Eine geparkte Verbindung kann auch von einem anderen Endgerät innert max. 2 Minuten entparkt werden (die Linie bleibt solange besetzt). Beim Halten wird in der Zentrale zeitlich unbegrenzt gehalten (die Linie bleibt solange frei). Das Gespräch kann nur vom gleichen Endgerät zurückgeholt werden. Darum ist auch kein Code notwendig. Geschlossene Teilnehmergruppe (Closed User Group, CUG) Eine festgelegte Gruppe kann ein "privates" Netz mit bis zu 16 Teilnehmern im öffentlichen Netz betreiben. Eine ausgewählte Person bestimmt, welche Anschlüsse Zugang zu seiner Gruppe bekommen. Weitere Teilnehmer haben keinen Zutritt. Eine Kommunikation ist nur innerhalb der festgelegten Gruppe möglich. Die CUG bezieht sich auf einen oder mehrere Dienste, z.B. werden nur ankommende oder nur abgehende Verbindungen geschaltet. Angewendet wird die CUG z.B. aus Datenschutzgründen, damit nicht berechtigte Personen (im Beispiel links Teilnehmer A) keinen Zutritt zur Datenfernübertragung mit einem Datenrechner der Gruppe B, C und D haben. Telekommunikation für Elektroberufe - Auflage 9* 10.1 Tarifierung und Nummerierung Tarifierung und Nummerierung10 Unter den verschiedenen Anbietern und Netzbetreibern besteht eine starke Konkurrenz, die vor allem über Gebühren und Dienstleistungen ausgetragen wird, oft zum Vorteil des Kunden, der günstiger telefonieren kann, falls er sich die Mühe nimmt, das günstigste Angebot auszusuchen. Um wirklich vergleichen zu können, braucht es das Verständnis einiger Fachbegriffe, die im Folgenden erläutert werden: Zeitimpulstaxierung Nahbereich t Taxpulse Beginnimpuls, Verbindungsaufbau: Bei Verbindungsaufnahme im Festnetz wird ein Beginnimpuls gesendet. Nach einer gewissen Zeit folgen die Taximpulse je nach Distanz und Tageszeit. Der Gebührenmelder zeigt pro Impuls 10 Rp. auch wenn die Kosten für den Beginnimpuls kleiner sind. Ergänzen Sie die Tabelle mit den aktuellen Tarifen in Rp./min (Infos: 0800 86 87 88). Swisscom (Rp./min) nach dem Ausland, aufgeteilt in Gruppen: auf das auf das Mobilnetz CH Stand 2010 Fernbereich t Ergänzen Sie: Normaltarif Niedertarif, Wochenende und Feiertage Spezielles Festnetz Swiss- Sunrise andere D,F,A, Orange I,L,S.. Schweiz com 8 32 35 35 12 4 27 30 30 10 Plauderabo 20 Rp./Stunde B,P,S, AL,LT, RC,RH, alle NL,GR.. TR,UA.. JA,C,T.. übrigen 25 20 65 50 125 160 100 140 Färben Sie die Balkendiagramme für die verschiedenen Tarifzeiten im Festnetz ein! Ähnlich dem Evening Call oder Weekend Call ist heute das Plauderabbo. Sekundengenaue Taxierung Neben der Zeitimpulstaxierung wird auch die sekundengenaue Taxierung eingesetzt. Für Teilnehmer, die häufig Verbindungen von kurzer Dauer wählen, ist diese Methode preiswerter. Wird jedoch eine Grundgebühr (Beginnimpuls) erhoben, kann diese Methode auch teurer werden. Die zeitgenaue Taxierung kann nicht auf die Endgeräte weitergeleitet werden, weil diese hardwaremässig nur für Zeitimpulstaxierung eingerichtet sind. Berechnen Sie die Verbindungskosten bei angenommenen 4 Rp./min und Weekendcall. (Aufgabe geändert) Flatrate Als Flatrate (von engl. „flat rate“) bezeichnet man Pauschaltarife für TelekommunikationsDienstleistungen wie Telefonie, Internetverbindung und Breitbandanschluss. Somit bezahlt der Teilnehmer einen fixen Betrag unabhängig von der übertragenen Datenmenge. Vergleich der Netzbetreiber Ein Vergleich von Netzbetreibern ist nicht einfach, da neben den unterschiedlichen Tarifen, und Tarifierungsmethoden auch die angebotenen Dienstleistungen betrachtet werden müssen. Da die Preise laufend ändern, gelten Preisvergleiche nur für kurze Zeit. Netzbetreiber, Provider, Dienste, Tarife, Taxen etc. www.swisscom.ch www.bluewin.ch www.sunrise.ch www.orange.ch Telekommunikation für Elektroberufe - Auflage 9* 0800 800 800 0800 808 022 0800 707 707 0800 700 700 www.tele2.ch www.netstream.ch www.cablecom.ch www.comparis.ch 0800 24 24 24 0848 00 05 27 0800 660 800 www.providerliste.ch Koaxiale Systeme 14.1 Koaxiale Systeme14 Dämpfung Dämpfungsfaktor Ein Signal ist infolge der ohmschen, induktiven und kapazitiven Leitungswiderstände am Leitungsende kleiner als am Leitungsanfang. Die Abnahme der Spannung und Leistung bei der Übertragung nennt man Dämpfung oder Dämpfungsfaktor D. Das Verhältnis Eingangs- zu Ausgangsleistung heisst Leistungsdämpfungsfaktor DP. Das Verhältnis Eingangs- zu Ausgangsspannung heisst Spannungsdämpfungsfaktor DU. Index 1 = Eingang Index 2 = Ausgang gilt für U, R und P Verstärkungsfaktor Beispiel 1: Am Leitungsanfang misst die Leistung P1 = 15 mW und am Ende P2 = 4 mW. Wie gross sind a) die Verlustleistung PV = P1 - P2 und b) der Dämpfungsfaktor DP? Für Verstärker gilt: Dämpfungsmass Gründe für überhöhte Dämpfung in Kabeln: - Schlechte Kabelqualität - enge Verlegungsradien - Knicke und Druckstellen - Isolationsschäden durch - Nässe oder Wärme Die Bezeichnung "Bel" erinnert an Graham Bell. Wird der Dämpfungsfaktor logarithmiert entsteht das Dämpfungsmass A, deren Einheit in Dezibel (dB) angegeben wird. Die Verwendung des logarithmischen Masses bietet den Vorteil, sehr grosse Zahlenverhältnisse in überschaubare Bereiche umzuwandeln. Leistungsdämpfungsmass AP Beispiel 2: Wie gross wird das Leistungsdämpfungsmass AP aus obigem Beispiel 1? Taschenrechner Spannungsdämpfungsmass AU Die Messung der Leistungen ist aufwendig. Die Leitung muss aufgetrennt werden. Das Leitungsdämpfungsmass AP wird daher bei angepassten Leitungen so umgewandelt, dass mit den einfacher zu messenden Spannungen gerechnet werden kann. Umrechnungstabelle Beispiel 3a: Die Spannung am Anfang der Leitung misst 1 Volt und am Ende 0.5 V. Wie gross ist das Spannungsdämpfungsmass AU? b) Wie gross muss die Spannung am Anfang der Leitung sein, wenn U2 = 5 Volt sein soll? In der Praxis können für die Berechnung des gesamten Spannungsdämpfungsmasses AU einer Übertragungsstrecke die einzelnen Spannungsdämpfungen einfach addiert werden. Demnach ist also ist AU = AU1 + AU2 + AU3 … Beispiel 4: Bei einer Satelliten-Empfangsanlage muss das Antennensignal vom LNB (Low Noise Block Converter) über diverse Komponenten und Kabelabschnitte bis zur Antennendose übertragen werden. Mit folgenden Spannungsdämpfungen AU ist zu rechnen: Multischalter 2.3 dB, Verteiler 5.0 dB, Antennendose 1.5 dB, Koaxialkabel 0.2 dB/m. Welche Spannungsdämpfung AU hat die gesamte Übertragungsstrecke? AU = (0.2 + 2.3 + 1.6 + 5 + 1.4 + 1.5) dB = 12 dB Telekommunikation für Elektroberufe - Auflage 9* 14.2 Koaxiale Systeme Pegel Spannungspegel Die Information, die in einem Pegel enthalten ist, wird durch Dämpfung oder Verstärkung nicht verändert, sofern sie nicht unter einen bestimmten Spannungswert sinkt. In Übermittlungssystemen interessiert daher der absolute Wert der Signalspannung. Man versteht unter dem Spannungspegel LU das als Logarithmus angegebene Verhältnis des gemessenen Spannungswertes U zu einer Bezugsspannung U0. Obwohl LU dimensionslos ist, wird die Einheit dB zugeordnet (L von Level). Pegelmessgerät Leitungsabschluss Antennenanlagen haben als Bezugsgrösse einen Spannungspegel von U0 = 1 µV an 75 Ω. Damit man eine logarithmische Spannung erkennt, wird das "dB" vorangestellt. Dies ergibt die Einheit dBµ µV (dezi-Bel-mikro-Volt). Zur Pegelberechnung wird dem Spannungspegel die Verstärkung addiert oder die Dämpfung subtrahiert (dBµV ± dB = dBµV). Übertragungsweg Jede Leitung muss mit einem 75 Ohm Widerstand abgeschlossen werden. Beispiel 5a: An der Steckdose einer Antennenanlage (Abschlusswiderstand RL = 75 Ω) wird eine Spannung U von 0.4 mV gemessen. a) Wie gross ist der Spannungspegel in dBµV? Pegeldiagramm Zwischen dem Dämpfungsmass und dem Pegel an verschiedenen Punkten eines Übertragungsweges besteht der Zusammenhang AU = LU1 - LU2. Das Pegeldiagramm entlang des Weges zeigt die Veränderung des Pegels. Mit einem Verstärker kann man den Pegel vergrössern. Passive Bauelemente wie Verteiler, Dosen und Kabel schwächen den Pegel ab. TV und Radio Netzbetreiber setzen einen Planungspegel von min. 63 dBµV an jeder Dose voraus. Damit die Endgeräte (TV, Radio) korrekt funktionieren, sollte der Pegel 71 dBµV nicht überschreiten. Dosen weisen vom Kabeleingang zum Kabelausgang eine Durchgangsdämpfung von 1,3 bis 3,5 dB auf. Die eingebaute Anschlussdämpfung von min. 10 bis 23 dB der Dosen verhindert einen zu grossen Ausgangspegel an den Buchsen oder eine Rückkopplung. Planungspegel: siehe RIT7 S11 Swisscable Beispiel 5b: Wird bei Beispiel 5a der Mindestpegel für Antennenanlagen erreicht? nein Beispiel 6: Ergänzen Sie das Pegeldiagramm und die Pegel an den Steckdosen. CATV Datendose DD15 SystemübergabeVerstärker Verteiler punkt (SÜS) Kabel 10m Kabel 5 m AU = 2 dB LU = 70 dBµV AU = 1 dB dBµV 85 Verstärkung 22 dB DurchgangsDose Kabel 5 m Dose mit AbschlussWiderstand Kabel 5 m AU = AU = Durchgangsdämpfung AU = 2 dB AU = 2 dB Anschlussdämpfung AU = 15 dB AU = 11 dB 88 dBµV 90 Kabel 10m AU = 4 dB AU = VU = 20dB LU DurchgangsDose 75 AU = 11 dB 87 dBµV Dämpfung 4dB 83 dBµV 80 Kabeldämpfung 2 dB 75 70 70 dBµV 65 60 68 dBµV Mindest- und Maximalpegel an Teilnehmerdosen Dosenpegel L U = 66 dB V Beispiel 7a: Eine Satelliten-Empfangsanlage hat am Eingang beim LNB (rauscharmer Signalumsetzer, engl. Low Noise Block Converter) 76 dBµV. Es folgen 1 m Kabel, Multischalter 2,3 dB, 8 m Kabel, Verteiler 5 dB, 7 m Kabel, Antennen-Steckdose 1,5 dB. Welcher Pegel steht dem Empfänger zur Verfügung (Kabeldämpfung = 0,2 dB/m)? Beispiel 7b: Wird bei Beispiel 7a der Mindestpegel für Antennenanlagen erreicht? Telekommunikation für Elektroberufe - Auflage 9* ja 14.5 Koaxiale Systeme Berechnung von R/TV-Anlagen Bezeichnung der Signalübergabestelle: - bei Fixpegel: SÜS - bei Bedarfspegel: SÜB Der Gesetzgeber schreibt vor, dass vor Beginn der Arbeiten eine Installationsanzeige mit detaillierter Pegel-Berechnung einzureichen ist. Weil die Dämpfung in den Leitungen der Installation frequenzabhängig ist, sind die Pegel für Dosen, Verstärker und Signalübergabestelle (SÜS oder SÜB) mit 47 MHz beziehungsweise 862 MHz zu berechnen. Beispiel 1 Dämpfungswerte für 100 m MK 95C - Kabel: - 4,2 dB bei 47 MHz - 17,8 dB bei 862 MHz Datendosen Zwei Datendosen sind gemäss Skizze über ein Koaxialkabel MK 95C an einem SÜB anzuschliessen. Alle Pegel sind zu berechnen. Beginnen Sie mit der Dose 2 ausgehend von einem Pegel = 64 dBµ µV. Am Ende der Leitung ist die Dose mit der kleinsten Anschlussdämpfung zu verwenden (DD11). Die Planungspegel an den Teilnehmerdosen sind einzuhalten (min. 63 dBµV, max. 71 dBµV). Berechnen Sie die Schräglage! Die Schräglage ist der Unterschied zwischen dem Bedarfspegel bei 47 MHz und bei 862 MHz beim SÜB. Abschlusswiderstand Grenzfrequenzen Dose 2 Dose 2, Auswahl: 47 MHz Stamm Dose 1 Eingangspegel Kabeldämpfung 10 m Dose 1, Auswahl: Stamm Durchgangsdämpfung Eingangspegel Anschlussdämpfung Kabeldämpfung 10 m SÜB 11.0 dB 75.0 dB + 0.4 dB 64.0 dB V V 11.0 dB 75.0 dB + 1.8 dB 64.0 dB V 64.4 dB V V DD15 Ausgangspegel 10 m Dosen DD11 Anschlussdämpf./Dosenpegel 10 m 862 MHz Stamm Dosen SÜB, Bedarfspegel Schräglage, Pegeldifferenz 75.4 dB + 1.6 dB 77.0 dB 14.0 dB + 0.4 dB 77.4 dB V V 63.0 dB V V 76.8 dB + 1.6 dB 78.4 dB 14.0 dB + 1.8 dB 80.2 dB V V V 80.2 - 77.4 = 2.8 dB Beispiel 2 (Fortsetzung von Beispiel 1) Die Anlage von Beispiel 1 wird mit Dose 3, einem Verteiler und einem Verstärker erweitert. Die Berechnungen können zum Teil übernommen werden. Der Ausgangspegel der Dose 3 entspricht dem Bedarfspegel am SÜB von Beispiel 1. Der Fixpegel am SÜS beträgt 75 dBµV. Wie gross sind die Pegel und mit welcher Verstärkung arbeitet der Verstärker? Verteiler verteilen das Signal auf mehrere ähnliche Stämme Abzweiger verteilen das Signal auf unterschiedliche Stämme Verstärker typische Werte Telekommunikation für Elektroberufe - Auflage 9*