Zusammenfassung 6. Zusammenfassung Entgegen der früheren Behauptungen, dass die Herzen von Molchen zwar ein gewisses regeneratives Potenzial besitzen, aber trotzdem die Wunde letztendlich durch die Ausbildung einer Narbe verschlossen wird (McDonnell and Oberpriller, 1984;Oberpriller and Oberpriller, 1974) resultierte die in dieser Arbeit verwendete Methode der mechanischen Quetschung des Ventrikels in einer nahezu kompletten Wiederherstellung der ursprünglichen Morphologie innerhalb von ca. 12 Wochen. Einzig minimale Fibronektinrückstände konnten gelegentlich noch in Herzen 84 Tage nach der Schädigung detektiert werden. In den Regenerationsprozess sind mitotische Aktivitäten verschiedener Zelltypen (auch von Kardiomyozyten) involviert. Die höchste Mitoserate wurde 14 Tage nach der Herzschädigung erreicht. Die erfolgreiche Herstellung einer cDNS-Bibliothek die Transkripte aus Herzen 14 Tage nach der Schädigung des Ventrikels enthielt, diente als Grundlage für die Herstellung von Macro-und Microarrays. Diese konnten für erste Analysen der differentiellen Genexpression im regenerierenden Herzen verwendet werden. Sowohl bei der Analyse der differentiellen Genexpression mittels Macro-und Microarrays, als auch bei den Immunfluoreszenzfärbungen konnte eine verringerte Expression von Sarkomerproteinen wie Myosin-Schweren-Kette, α-Aktinin, Myomesin etc. beobachtet werden. Gleichzeitig konnte eine Zunahme der Expression von glattmuskelspezifischen Genen und Proteinen detektiert werden. Die Veränderungen in der Zusammensetzung der Komponenten des Zytoskelettes könnten einen Hinweis auf die Dedifferenzierung von Kardiomyozyten darstellen. Außerdem wurde die differentielle Expression des Thymosin β4 Peptids und seiner dazugehörigen mRNS festgestellt. Die beschriebene Funktion des Thymosin β4 besteht in der Verhinderung der Polymerisation von globulärem Aktin. Zudem konnte gezeigt werden, dass die Injektion von Thymsosin β4 positive Effekte auf die Infarktreparatur in der Maus hat (Bock-Marquette et al., 2004) und auch im regenerierenden Zebrafisch exprimiert wird (Lien et al., 2006). Ein positiver Einfluss von Thymosin β4 auf die zelluläre Migration und Beweglichkeit wäre auch bei der Herzregeneration im Molch vorstellbar. Regenerierende Herzen exprimierten auch die Antigene 22/18 und Zytokeratin 18. Beide Antigene sind unter anderem bekannte Marker für das regenerierende Stumpfblastem und könnten einen unreifen, dedifferenzierten Status von regenerierenden Zellen des Molches widerspiegeln. Die Western Blot-Analysen verschiedener Signaltransduktionskinasen haben unter anderem eine Beteiligung des 143 Zusammenfassung MEK-Erk-Signalweges während der Regeneration ergeben. Die erfolgreiche chemische Inaktivierung der MEK1/2-Kinase hat zu einer verstärkten Aktivierung der Akt-Kinase und zu einer temporären Erhöhung der Expression der Myosin-Schweren-Kette geführt. Die Behandlung von primären Kardiomyozytenkulturen mit dem auch in vivo verwendeten Inhibitor (U0126) hat zu einer dosis-und zelltypabhängigen Verringerung der Mitoserate sowie der Expression des Sarkomerproteins α-Aktinin geführt. Diese initialen Experimente könnten möglicherweise den Weg für eine Beschleunigung des Regenerationsprozesses durch Blockierung der MEK1/2-Kinase weisen. 144