Fachwissenschaftliches Seminar zur Zahlentheorie Vortragsunterlagen zum Thema: Der Zwei-Quadrate-Satz von Fermat“ ” Der Zwei-Quadrate-Satz von Fermat markiert den Beginn der “modernen” Zahlentheorie – zumindest in Europa, d.h. den Neuanfang nach der Antike und dem weitgehenden mathematischen Stillstand im Mittelalter. Aus historischen wie auch aus fachmathematischen Gründen ist ein Interesse an den dahinter stehenden Prinzipien außerordentlich lehrreich. Kapitel4 von Fermat DerZwei-Quadrate-Satz 'Welche Zahlen könttenals Summevon ztvei Quadratendargestellt '..' werden! '::] 1 - t- +02 -2 2 - t - T| A 1 z 3 _?? 4 +02 5 :z +r'7? 6 - Diese Frageist so alt wie die Zahlentheorie,und ihre Lösung ist ein Klassiker in diesemGebiet.Die größteHürde auf dem Weg zur Lösung ist der Nachweis,dassjede Primzahl der Form 4m I I eine Summe von zwel 8 Quadratenist. G. H. Hardy schreibt,dass dieserZtvei-Quadrate-Satzvon Fermat,,garrzzDRecht als einer der bestenSätzeder Arithmetik angesehen I '. 10 wird Trotzdemist einerunsererBUCH-Beweiseziemlichneu. 1l Wir beginnen mit ein paar ,,Aufwärmübungen".Zunächst müssen wir zwischen der Primzahl p - 2, den Primzahlender Form p : 4tn I I, und den Primzahlender Form P : 4rrt * 3 unterscheiden.JedePrimzahl fällt in genaueinedieserKategorien.Ganzleicht könnenwir jetzt f'esthalten (mit Hilfe der Methodevon Euklid), dasses unendlichviele Primzahlender Form 4rn.-+ 3 gibt. Wenn es nämlich nur endlich viele gäbe,dann könnten wir die größtePrimzahl p1.von dieserForm betrachten.Setztman dann '/'/ '\;r' (wobeipr : 2, p'z : 3, P: : 5, ' ' . die Folge der Primzahlenbezeichnet), dann siehtman, dassA';, kongruentzu 13(mod4) ist, also einen Primfaktor Piene de Fermat der Form ,lrn * 3 haben muss, und dieser Primfaktor ist größer als p6, Widerspruch.Am Ende diesesKapitelswerdenwir auch ableiten,dasses unendlichviele Primzahlenvom Typ p :4rn + 1 gibt. Unser erstes Lemma ist ein Spezialfall des berühmten ,,R.eziprozitätsgesetzes":Es charakterisiertdie Primzahlen,für dre -1 im Körper Z, ein Quadratist; siehedazu den Kastenüber Primkörperauf der nächstenSeite. Lemma l, Far jede Printzohl p der Rtrm p - 4rn t L hat die Gleichung s 2 = - 1 ( m o d p ) : w e i L ö s t u r g esn e { 1 , 2 . . . . , p l } , f t i r P : 2 g i b t es genau eine solche Lösung, wührencles ftir Primzahlen t'on der Fornt p : 4nt -t 3 keineLösunggibt. I Beweis. Für p - 2 ist s : 1. Für ungeradesp konstruierenwir etne A q u i v a l e n z r e l a t i oanu f d e r M e n g e { I . 2 , . . . . p - 1 } , d i e d a d u r c he r z e u g t wird, dasswir jedesElementmit seinemadditivenund seinemmultiplikativenInversentnZo in Relationsetzen,die wir mit -e, bzw.T bezeichnen. vier Elemente Aquivalenzklassen Damit enthaltendie ,,allgemeinen" - . r . : x ,- i l r i . i r!. D er Zwei-Quadrate-Satz von Fermat 20 weil eine solchevierelementigeMenge die Inversenfür alle ihre Elemente enthältE . s g i b t j e d o c ha u c hk l e i n e r eA q u i v a l e n z k l a s s edni e. a u f t r e t e n . wenn einige dieservier Elementenicht voneinanderverschiedensind: p unmöglich. r : -:x ist für ungerades r : i ist äquivalentzu :r2 : 1. Dies hat zwei Lösungen,nämlich - 1} r : 1 und :x - p - 1, und entsprichtder Aquivaienzklasse {1,p der Größe 2. r : -T ist äquivalentzu12 - -1. Diese Gleichunghat entweder keineLösung,oderzwei verschiedene Lösungenr0jp - zs: in diesem Fall ist die Aquivalenzklasse{no,p ro}. Für p : 11 ist die Zerlegung { 1 . 1 0 } ,{ 2 . 9 , 6 , 5 } ,{ 3 , 8 , 4 ,7 } ; für p : 13 ist sie { 1 , 1 2 } ,{ 2 . 7 7 , 7 , 6 } ,{ 3 , 1 0 .9 , 4 } , { 5 , 8 } : d a sP a a r{ 5 , 8 } e n t s p r i c hdte n zwei Lösungenvon s' = -1 mocl 13. D i e M e n g e { 1 , 2 , . . . , p - l } h a t p - 1 E l e m e n t eu, n d w i r h a b e ns i e i n Quadrupel(Aquivalenzklassender Größe 4) aufgeteilt,plus ein oder zwei Paare(Aquivalenzklassen der Größe 2). Für p - 7 : 4'm -t 2 folgt daraus, dasses nur ein Paar{1,p - 1} gibt, der RestbestehtausQuadrupeln,und damit hat s2 : *l (modp) keineLösung.Fürp - I : 4m,musses aberein zweitesPaargeben,und diesesenthältdie beidenLösungenvon s2 : -1, nach denengefragtwar. T Primkörper Für jede Primzahlp bildet die Menge Zp : {0,1, . . . ,p - 1} mit Addition und Multiplikation ,,modulo l' einen endlichen Körper. Diese Körper haben viele interessanteAspekte; wir werden nur die folgenden drei einfachen Eigenschaftenbrauchen: 0 1 2 ? 4 0 1 2 3 tl 01234 23,1. 01 12 340 ,1 01 23 012 ,1 0 7 2 3 01234 00 000 234 01 .1 13 02 112 03 321 01 Additionund Multiplikalionin 23 o Für z € Zo, n I 0, ist das Inverse bezüglich Addition (für das wir üblicherweise-r schreiben) durchp - z € {1, 2,. . ., p - I} gegeben.Wenn p ) 2 ist, dann sind r und -r verschiedene ElementevonZr. o Jedesr e Ze\{O} hat ein eindeutigesmultiplikatives Inverses i € V,e\{0}, mit m : 1 (modp). Aus der Definition der Primzahlen folgt nämlich, dass die Abbildung Zp - Z, z ,- rz fiJ'r r * 0 injektiv ist. Auf der endlichenMenge Zr\{0} musssie damit aberauch surjektiv sein, und deswegengibt es für jedes r ein eindeutiges- I 0 mit ri = | (modp). o Die Quadrate02, l',2",.. . , h2 definierenverschiedene Elemente v o n Z o , t u rh : L E ) . = 0 implizierl, Dies folgtdaraus,dass*' = y2 bzw. (r+y)(r-y) dassentwederr : A oder z : -y gilrtDie 1 * [!] Elemente 02, 12, . . . , h' nennt man die Quadratein Zo. -Satz von Fermat D er Zwei-Quctdrate 2l An dieserStellebemerkenwir ,,ganznebenbei",dasses fft alle Primzahlen eine Lösungder Gleichung# + U2 = -\ (modp) gibt. Es gibt nämlich Quadrate12 inZo. und es gibt Lül + t verschiedene Lf l * I verschiedene Zahlender Form -(1 + y2;. Diese zwei Mengen von Zahlen sind aber zu groß um disjunkt zu sein, weil Z, insgesamtnur p Elementehat, und musses r und y gebenm.it12 : - (1 + g2) (modp). deswegen Lemma 2. Keine Zahl n : 4m -t 3 ist eine Summevon zwei Quadroten. I Beweis. Das Quadrateiner geradenZahlist (2k)2 : 4k2 : 0 (mod4), währendQuadratevon ungeradenZahlen(2k + I)2 : 4(k2 + k) + I : 1 (moda) ergeben.Damit ist jede Summevon zwei Quadratenzu 0, 1 oder 2 (mod4)kongruent. ! Dies reicht uns als Beleg dafür, dassdie Primzahlenp : 4m )- 3 ,,schlecht'' sind. Also kümmern wir uns jetzt erst mal um die ,,guten"Eigenschaften der Primzahlenvon der Form p : 4m, * 1. Das folgendeResultatist der wichtigsteSchritt auf dem Weg zur Lösung unseresProblems. Proposition. Jede Primzahl der Form'p : 4nt * 1 i^steine Summevon sie kann ctlsoals p : 12 + y2 dargestelltwerden, mit zwei QuctclrcLten, nattirlichenZahlen r und y. Wir werdenhier zwei BeweisediesesResultatspräsentieren- beide sind elegantund überraschend.Der ersteBeweis glänzt durch eine bemerkenswerte Anwendung des Schubtächprinzips(das schon ,,ganznebenbef' vor Lemma 2 aufgetretenist; Kapitel 22bretet mehr davon),und durch einen bestechenden Übergangzu Argumenten,,modulol' und zurück. Wir verdankenihn dem norwegischenZahientheoretikerAxel Thue. I Beweis. Wir betrachten die Paare (r',y') von ganzen Zahlen mit 0 ( z ' , t / S \ , F , d a s h e i ß t/ , A ' € { 0 , 1 , . . , l y F ) } . E s g i b t g e n a u (LtF) + 1)z solchePaare.MitderAbschätzunglrl -| 1 > z fir r : tfp sehenwir, dasses mehr ais p solchePaarevon ganzenZahlen gibt. Also könnenftir ein festess € Z dte Werte r/ - sy', die man aus den Paaren (:r:', y') erzeugt,nicht alle modulop verschiedensein.Also gibt es für jedes s zwei verschiedenePaare Fürp - 13, lvFl: wir 3 betrachten r ' , u ' € { 0 , 1 , 2 , 3 } .F ü rs : 5 n i m m t die Summer' - sA'(mod13) die folgendenWerte an y0 0 IruI I Nun nehmenwir Differenzen:Wir habenr:' - r" = s(U' - u") (modp). wenn wir also y :: !)' - y"l 1- '.: lt' - r" d e f i n i e r e nd,a n ne r h a l t e nw i r ( . r .y ) € { 0 . 1 . ,lvf,)}' mit r : *sy (modp). Weiterhinwissenwir, dassr und y nicht beide Null sein können.weil die sind. Paare(.r'. y') und (r" .y" ) ja verschieden 2 3 1.2 0 8 3 1941,2 21050 3 11 6 11 1 D er Zwei- Quadrate-Satz von FermaI 22 Sei nun s eineLösungvon ,sz= -1 (modp), die nachLemma I existieren muss.Dann gilt 12 : s2u2= -y2 (modp), und wir erhalten (r,y) e22 mit 0 < n2+y'<2p und x2 +y2 - 0(modp). Die Primzahlp ist aberdie einzigeZahl zwischen0 und 2p, die durch p I teilbarist. Also gilt r,2 + y2 : p: fertigl Unser zweiter Beweis für die Proposition- ganzsicher auch ein Beweis aus dem BUCH - wurde von RogerHeath-Brown1971entdecktund erschien 1984.(Eine Kurzversion,,ineinem Satzj' wurde von Don Zagier angegeben.)Er ist so elementar,dasswir dafür nicht einmal das Lemma I brauchen. Das Argument von Heath-Brownbasiertauf drei lnvolutionen:einer ziemund einer ganz trivialen zum lich offensichtlichen,einer überraschenden, Schluß.Die zweite Involution entsprichteiner verstecktenStruktur auf der Lösungender Gleichung 4.rt1+ z2 : P. Mengeder ganzzahligen I Beweis. Wir untersuchendie Menge ,5 :: { ( r , ' A , z ) e Z 3 : 4 t ' t 1 * z 2: p . r)0, Y>0}. DieseMenge ist endlich:aus r ) 1 undly > 1 folgt nämlich U < { und r < \. Damit gibt es abernur endlichviele möglicheWertefür z und y, n und y gibt es höchstenszwei Werte für z. und für gegebenes 1. Die erstelineareInvolution ist / : S _* S, (r,y,r) * (lJ,x,-z), r und y und negiere2". Dies bildet ganzoffensichtlichS also,,vertausche auf sich selbstab, und es ist eine Int,olution'.Zweimal angewendet,ergibt es die Identität. Dieses / hat offenbar keine Fixpunkte, weil aus z : 0 sofortp : 4rll folgenwürde,was nicht seinkann.Schließlichbildet / die Lösungenin T : - { ( t : , 7 1 , 2e) S : z > 0 } auf die Lösungenin S\7 ab, die z I 0 erfüllen.Also vertauscht/ die Vorzeichenvon r u und von z, und bildet somitauchdie Lösungenin U auf die Lösungen in S\tl ab. Dafür müssenwir nur überprüfen,dass es keine Lösungengibt mit (r - y) + z - 0. Aber die gibt es nicht, weil daraussofortp : 4x:ljI z2 : 4:r:t1 I (r A')2: (r * y)2 folgen würde. Beobachtung Die hauptsächliche Was liefert uns nun die Analysevon l? 5\U in 5\7'bzw. ist,dass/ die Mengen7 und [/ mit ihrenKomplementen von ,9 Kardinalität Brjektionsetzt;deshalbhaben7'und [/ beidedie halbe also habenT undLI dieselbeKardinalitcit. wollen,lebt auf der Menge t/: 2. Dre zweitelnvolution,die wir betr:achten g : Lt * U. (r.tj, z) '_---(,r - ll + z.U.2y- z) /.) D er Zw'ei- Quadrate-Strtzvon Fermat Zunächstüberprüf'enwir, dass dies überhaupteine wohldefinierteAbbildung ist: Wenn (.r. y.z') € [/ ist, dann gilt r - y + z > 0, I > 0 und l ( t ' - y f : ) y + ( 2 y - r ) ' - h y * z 2 : p , a l s og ( r , y , z ) e S . M i t ( t - y + . ) - y + ( 2 U- z ) : r : > 0 l i e f e r - t d i egs( r , 7 1z, ) e L I . W e i t e r h i ni s t s e i n eI n v o l u t i o ng: ( r , y . z ) - ( r - | J I 2 , U , 2 ' ! */ z ) w i r d d u r c hg a u f ( ( . r - ! / r z ) - u + Q y - z ) , U , 2 y - ( 2 U- z ) ) : ( t , y , z ) abgebildet. Und schließlichhat g hat genaueinenFixpunkt: (.r,y,.) g(x,U,z) : (,-A*2,A,2'A- z) g i l t g e n a ud a n n .w e n n J l = : i s t . D a n nh a b e n , w i ra b e rp : 4 t U - ! J 2 : (n + a)a, was nur tür u : 1 : z und , : o/ geltenkann. Und wenn g eine lnvolutionauf U ist, die genaueinenFixpunkthat, dann Kardinalitcit. hat U ungercrde. 3. Die dritte,triviale,Involutionlebt auf der Menge T, und sie vertauscht einfach.r und u: h:T'-7, l r , l J, z ) - (.Y,r,z). wohldefiniertund sie ist eine DieseAbbildungist nun ganzoff'ensichtlich jetzt das Wisseü, daswir ausdenbeidenandeWir kombinieren Involution. Kardinalitätwie L/, und ? hat dieselbe haben: abgeleitet lnvolutionen ren auf einer endlichenMeneine Involution Ä somit Aber da ungerade. die ist ge von ungeraderKardinalität ist, mrss h einen Fixpunkt haben: Es gibt einenPunkt (1 .y, z) e T mit :I::'!,/, alsoeineLösttngvon p : Jt:2_F:2 : q2t.)2+ z2. Auf einer endlichenMenge mit ungeradel Kardinalitäthatjede Involution mindestenseinen Fixpunkt. I DieserBeweis liefert sogarnoch mehr - nämlich,dassdie Anzahl der Darstellungenvon p in der Form p : 12 + (.2ü2 für alle Primzahlen der Form 'p : 4nt * \ ungeretdeist. (Die Darstellungist sogareindeutig. dasskeinerderbeidenBesiehe[, !j121) Wir müssenaberauchfeststellen, y für einezehnstellige mal, r und versuche eintäch weiseefTektivist: man zur Berechnung solcher DarstelMethoden Primzahl zu finden! Effektive werden in und lungenals Summevon zwei Quadraten [2] f7] diskutiert. nun vollständigdie Frage,mit der wir dieses Der folgendeSatzbeantwortet Kapitelbegonnenhatten. Satz, Eine natürlicheZahl n kann genaudann als Summevon zwei Quadraten dctrgestelltv,erden,wennjeder Prinfaktor der Form p : 4m + 3 in der Primfaktorzerlegungt,on n mit gerademExponentenauftritt. I Beweis. Wir nenneneineZahl n darstellbar,wenn sie eineSummevon zwei Quadratenist, dasheißt,wenn il : :7)2+ 112f'd'rganzzahligez,y ist. Der Satztblgt nun ausden folgendenfünf Tatsachen. ( 1 ) 1 : 1 2 + 0 2 u n d 2 : 1 2+ 1 2 s i n d d a r s t e l l b a r . J e d e P r i m z a h l d e r F o r m p : -htt+ 1 ist darstellbar. 24 D er Zwei-Quctdrate-Satz von Fennat (2) Das Produkt von zwei darsteilbarenZahlen t7y : x;l I .yl und n2 : ,3 + yi ist darstellbar i TLft2 : (rrrz + yilt2r2 + @rar'l ,r,,)'t . (3) Wenn n darstelibarist, n : ,2 + .gr,dann ist auchn,z2darstellbar. wegennz2 : (rz)2 + (ar)2. Die Tatsachen(1), (2) und (3) ergebenzusarrunen schonden.dann,.-Teir desSatzes. (4) wenn p : 4m f 3 eine Primzahrist, die eine darstellbarezahrrt: 12 + y2 teilt, dann teilt p sowohl r als auchy, und damit ist n auch durch p2 teilbar.wenn nämlich r I 0 (modp) wäre, dannkönntenwir ein 7 finden mit ri : 1 (modp), dann die Gleichung * + yz = 0 mit :r2 multiplizieren,und damir I + a2i2 : | + (iA\2 : 0 imodp) erhalten,was für p : 4m | 3 nachLemma I unmöglichist. (5) Wenn n darstellbarund durch p : 4m. * 3 teiibar ist, dann ist n auch durch p2 teilbar, und nf p2 ist ebenfallsdarstellbar.Dies folgt aus (4) und beendetden Beweis. LJ Als eine Folgerungerhaltenwir nun, dasses auch unendlich viele primzahlender Form p : 4m * 1 gebenmuss.Dafür betrachtenwir I I n : ( 3 . S . T . . . p n ) 2+ 2 2 , eine zahl, die zu 1 (mod4) kongruent ist. Alle primfäktoren dieser Zahl sind größerals p6, und nach reil (4) des vorherigenBeweiseskann,416 keine Primfaktorender Form 4m * 3 haben.Also hat ,41. einenprimfaktor der Form 4m ,t I, der größerist als pa . Wir schließendiesesKapitel mit zwei Bemerkungen: o Wenn a und b zwei natürliche Zahlen sincl, die keinen gemeinsamen Primfaktor haben, dann gibt es rnendlich viele primzahlen der Form am t b (rn e N): dies ist ein berühmtes(und schwieriges)Resultat von Dirichlet. Genauerkann man zeigen,dassdie Anzahl der primzahlenp ( r von der Formp : aTrL + b für großesr sehrgenaudurch die Funktion =l_ _l beschriebenwird, wobei p(a) die AnzahlderZahlenö mit 1 Z'i'2'" bezeichnet,die zu o teilerfremd sind. (Dies ist eine bedeutsameverfeinerungdesPrimzahlsatzes, den wir ja auf Seite r0 besprochenhaben.) o während es aber nun auf den erstenBlick so aussieht,dassfür festeso und verschiedeneb die Häufigkeit der primzahlen gleich ist, kann man zum Beispiei für ,, : 4 trotzdem eine sehr schwache,aber dennoch nachweisbareTendenzzu Gunsten der primzahlen vom Typ 4rn + 3 beobachten:Für sehr großes,zufälriges.r gibt es nämlich mit großer Wahrscheinlichkeitmehr Primzahlenp < :x vom Typ p : 4rn + 3 als vom Typ p : 4m -t I. Dieser Effekt ist als ,,Chebyshev's bias" (,,dieParteilichkeitdes Herrn Tschebyschev,,) bekannt;sieheRiesel [4] und Rubinsteinund Sarnakf5l.