Melatonin

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Melatonin
Substanz und Vorkommen
Melatonin wird im menschlichen Körper hauptsächlich in der Hirnanhangdrüse, der Epiphyse, produziert.
Melatonin ist ein Neurohormon, dessen Freisetzung durch Dunkelheit stimuliert und durch Licht unterdrückt
wird.
Wie wirkt die Substanz?
Melatonin ist an der Regulation von Körperrhythmen wie Temperatur und Schlaf beteiligt. Die Konzentration
von Melatonin im Blutserum steigt 1-2 Std. vor der Schlafenszeit um das 10- bis 50-Fache an. Sie erreicht einen
Höhepunkt um Mitternacht. Melatonin hilft dem Körper bei der zeitlichen Abstimmung verschiedener Hormone
und ihrer Wirkung.
Eine Verbindung zwischen der Melatoninkonzentration im Körper und verschiedenen Krebserkrankungen wird
diskutiert, eine direkte Beziehung konnte jedoch bisher nicht bewiesen werden. Im Laborexperiment beeinflusste
Melatonin verschiedene Stoffwechselwege in der Tumorzelle, hemmte deren Wachstum und führte zu ihrem
Absterben.
Im Reagenzglas sowie in Tierexperimenten schützte Melatonin normale Zellen vor Zellschädigungen durch
Bestrahlung oder Chemotherapie. Neben der direkten Wirkung auf den Tumor ist Melatonin möglicherweise in
der Lage, die negativen Auswirkungen einer Chemotherapie auf das Blutbild abzumildern. Eine Untersuchung
zeigte, dass Melatonin auch Krebszellen im Reagenzglas vor der Abtötung durch Chemotherapiemitteln schützt
und damit eventuell sogar schädliche Effekte auslöst.
Eine italienische Arbeitsgruppe hat seit 1990 zahlreiche Untersuchungen an Patienten mit unterschiedlichen
Tumoren oft im fortgeschrittenen Stadium durchgeführt und berichtete von positiven Effekten der
Melatonintherapie. Leider wurden diese Untersuchungen bisher von keiner anderen Forschergruppe bestätigt,
und sie werden sogar angezweifelt.
Was empfiehlt Ihr Arzt?
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Es gibt derzeit keinen Grund, Melatonin für Tumorpatienten zu empfehlen.
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