7 fragen zum thema tagebau und radioaktivität.

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RWE Power
7 FRAGEN
ZUM THEMA TAGEBAU UND
RADIOAKTIVITÄT.
Die Bürger des rheinischen Braunkohlenreviers haben
kein höheres Strahlenrisiko als andere Menschen.
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7 FRAGEN ZUM THEMA TAGEBAU UND RADIOAKTIVITÄT
INHALT
1. Was hat das Thema Radioaktivität mit der Braunkohle zu tun?
2. Was ist Radioaktivität?
3. Ist die natürliche Radioaktivität gefährlich
und kann man sich dagegen schützen?
4. Wie stark ist die natürliche Radioaktivität der Braunkohle?
5. Verstärkt der Tagebau die natürliche Umweltradioaktivität?
6. Wie bekämpft RWE Power den Staub?
7. Haben sich unabhängige Stellen mit dem Thema beschäftigt
und Stellung bezogen?
RWE Power AG
Essen/Köln
www.rwe.com
Inhalt
Frage 1
Frage 2
Frage 3
Frage 4
Frage 5
Frage 6
Frage 7
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7 FRAGEN ZUM THEMA TAGEBAU UND RADIOAKTIVITÄT
1. WAS HAT DAS THEMA RADIOAKTIVITÄT
MIT DER BRAUNKOHLE ZU TUN?
In den Braunkohlentagebauen werden große Mengen Abraum, also Kies, Sand
und Ton, umgelagert. Im Abraum sind in Spuren die radioaktiven Elemente Uran
und Thorium enthalten. Dies hat zu Befürchtungen geführt, dass diese Elemente
entweichen und zu einer Erhöhung der von Natur aus vorhandenen Radioaktivität
in den Tagebauen und deren Umgebung führen könnten. Vor allem hieß es, dass
es mit einem (Fein-)Staubaustrag aus dem Tagebau auch zu einer erhöhten radio­
aktiven Belastung in der Umgebung käme. Doch amtliche Untersuchungen zeigen,
dass es keinen messbaren Einfluss der Tagebaue auf die Höhe der natürlichen
­Radioaktivität in der Region gibt.
Die gleiche Frage wird im Zusammenhang mit der Verbrennung der Braunkohle
in den Kraftwerken gestellt. Wie die meisten Erdschichten, so enthält auch die
Braunkohle in geringem Maße radioaktive Spurstoffe. Doch Untersuchungen haben
ergeben, dass diese nach dem Verbrennen ganz überwiegend in den Aschen
­verbleiben. Radioaktive Stoffe gelangen nur in so geringen Mengen in die Umwelt,
dass die natürliche Radioaktivität in der Umgebung der Kraftwerke nicht wesentlich
erhöht ist. Wer also im Tagebau arbeitet oder im rheinischen Braunkohlenrevier
lebt, hat kein höheres Strahlenrisiko als andere Bürger.
Große Mengen Abraum werden umgelagert:
Absetzer im Tagebau.
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7 FRAGEN ZUM THEMA TAGEBAU UND RADIOAKTIVITÄT
2.WAS IST RADIOAKTIVITÄT?
RADIUM
Mit Radioaktivität (von lateinisch radius = Strahl) bezeichnet man die Eigenschaft
bestimmter Atomsorten, sich spontan in andere Atomkerne umzuwandeln und zu
zerfallen. Dabei senden sie ionisierende Strahlung aus. Diese Umwandlung wird auch
als radioaktiver Zerfall oder Kernzerfall bezeichnet. Die dabei frei werdende Energie
wird als Teilchen-Strahlung oder in Form elektromagnetischer Wellen ausgestoßen.
Keine dieser Strahlungsarten ist mit den menschlichen Sinnen direkt wahrnehmbar.
RADON
Beispiel für einen radioaktiven Alpha-Zerfall: Radium-Atomkerne zerfallen natürlicherweise
zu Radon-Atomkernen. Dabei werden Atomkerne des Heliums abgestrahlt, die aus je zwei Protonen
und Neutronen bestehen.
Jeder Mensch ist fortwährend natürlicher ionisierender Strahlung ausgesetzt.
­Zerfallende Atomkerne (Radionuklide) sind in Wasser, Boden und Luft, ja selbst
im Menschen in sehr geringen Mengen enthalten.
Die Umweltradioaktivität beruht überwiegend auf den Elementen Uran und
Thorium, die mit ca. 2 bis 3 Gramm je Tonne in der Erdkruste zu finden sind.
Bei ihrem Zerfall bilden sich wiederum radioaktive Elemente, am Ende bleibt stabiles
Blei übrig. In der Folge von radioaktiven Zerfällen entstehen auch das gasförmige
radioaktive Element Radon und einige wasserlösliche Elemente. Dies ist die
­Ursache für die natürliche Radioaktivität auch in der Luft und im Wasser.
Strahlung erhalten Menschen allerdings auch durch zivilisatorisch veränderte
­Radioaktivität im Lebensumfeld – vor allem durch Radionuklide in Baustoffen,
durch medizinische Untersuchungen, bei Flügen und auch beim Rauchen.
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a-TEILCHEN
Strahlung hat natürliche und zivilisatorische Ursachen.
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3.IST DIE NATÜRLICHE RADIOAKTIVITÄT GEFÄHRLICH
UND KANN MAN SICH DAGEGEN SCHÜTZEN?
Radioaktivität und die von ihr ausgehende ionisierende Strahlung können
­bekanntlich Krebs auslösen. Das gleiche gilt für die UV-Strahlung der Sonne und
einige chemische Spurenstoffe, die ebenfalls in der Umwelt vorkommen. Arsen ist
einer dieser Spurenstoffe. Alle diese Umweltgifte gibt es seit der Entstehung der
Erde. Sie sind Teil unserer Evolution. Das Leben auf der Erde hat sich an die
­natürliche Bandbreite dieser Umweltgifte angepasst.
Ein Schutz gegen die natürliche Radioaktivität als einem dieser allgegenwärtigen
Umweltgifte ist daher grundsätzlich nicht möglich und auch nicht erforderlich.
Falls sich Radionuklide allerdings anreichern, so kann die dadurch verursachte
zusätzliche Strahlung schädliche Wirkungen haben. Solche Anreicherungen sind bei
bestimmten technischen Verfahren, aber auch in der Natur möglich. So können an
Orten, wo der Boden aus geologischen Gründen besonders viel Radon in Gebäude
abgibt, Gegenmaßnahmen sinnvoll sein. Das ist im rheinischen Revier aber nicht
nötig. Der Abbau von Braunkohle als rein mechanischer Vorgang führt auch nicht
zu einer Anreicherung von Radionukliden.
Im rheinischen Braunkohlenrevier ist die natürliche Radioaktivität deutlich niedriger …
… als zum Beispiel im Schwarzwald.
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4.WIE STARK IST DIE NATÜRLICHE RADIOAKTIVITÄT
DER BRAUNKOHLE?
Seit Jahrzehnten wird bei der Erkundung der Braunkohlenlagerstätte die Strahlung
der verschiedenen Lockergesteinsarten (Kies, Sand, Ton, Braunkohle) im Untergrund
mit geophysikalischen Methoden gemessen. Die durchschnittliche Konzentration
radioaktiver Elemente im Abraum liegt im unteren Bereich der Bandbreite natürlicher
Böden in Deutschland. Sie ist im Durchschnitt auch niedriger als im Ackerboden
der Kölner Bucht (Löss). Noch einmal um den Faktor 5 bis 10 niedriger sind die
durchschnittlichen Konzen­trationen in der Braunkohle.
Aufgrund der geringen Gehalte in den Grundwasser führenden Schichten
­enthalten auch die Sümpfungswässer nur in sehr geringem Umfang radioaktive
Stoffe. Messungen bestätigen dies. Die Werte entsprechen denen von Wasser
aus Trinkwasserbrunnen der Region.
Staubbekämpfung am Schaufelradbagger.
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5.VERSTÄRKT DER TAGEBAU
DIE NATÜRLICHE UMWELTRADIOAKTIVITÄT?
Nein, der Braunkohlenbergbau hat keinen messbaren Einfluss auf die Umwelt­
radioaktivität in der Region. Es gibt keine Erkenntnis dafür, dass die Tagebaue
zum Beispiel über den Austrag von (Fein-)Staub die natürliche Radioaktivität
­steigern. Das hat auch das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz
Nordrhein-Westfalen in seiner Studie „Radioaktivität aus den Tagebaugebieten
in NRW“ vom 4. November 2013 deutlich gemacht.
Von Natur aus wird das gasförmige Radionuklid Radon im Boden ständig neu
­gebildet. Es tritt überall vom Boden in die Umgebungsluft über. Dadurch enthält
auch die Umgebungsluft im Freien messbare Mengen an Radon. Bei der großen
­Erdmassenumlagerung im Tagebau kann das in den Poren der Lockergesteine
­steckende Radon freigesetzt werden. Verglichen mit der Freisetzung von Radon
an der ungestörten Erdoberfläche ist diese Menge jedoch so klein, dass sie keine
messbare Veränderung der geringen Radonkonzentrationen in der Umwelt bewirkt.
Mehrere Messreihen im Tagebau und in seiner Umgebung haben dies bestätigt.
Luftbild von Giesendorf (l.) und Elsdorf mit dem Tagebau Hambach.
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6.WIE BEKÄMPFT RWE POWER
DEN STAUB?
Es gibt keine Erkenntnisse dafür, dass die Tagebaue von RWE Power über den
­Austrag von Staub die natürliche Radioaktivität steigern. Dennoch ist die Staub­
bekämpfung eine der Hauptaufgaben des Braunkohlenbergbaus.
Feinst-Nebelsprühkanone im Kohlebunker des Tagebaus Hambach.
Staub tritt als Grobstaub und als Feinstaub auf. Vereinfacht gesagt, schlägt sich
der eine als feiner Schmutz nieder. Der andere schwebt in der Atmosphäre und
kann sich, wenn lungengängig, auf die Gesundheit auswirken. Zum Schutz der
menschlichen Gesundheit haben die TA Luft und die 39. Bundesimmissionsschutz-­
Verordnung Grenzwerte definiert. Umfangreiche, langjährige Messreihen haben
gezeigt, dass diese Grenzwerte beim Grobstaub im Umfeld der Tagebaue sicher
­eingehalten werden.
Feinstaub breitet sich wegen des geringen Gewichts der Partikel anders
aus. Er wird sehr viel länger in der Schwebe gehalten und kann über sehr viel
­größere Entfernungen transportiert werden, als dies beim Grobstaub der Fall ist.
RWE Power hat umfangreiche Maßnahmen gegen Grob- und Feinstaub entwickelt
und umgesetzt. Gegen Grobstaub umfassen sie zum Beispiel Beregnungsanlagen,
die Abdeckung freiliegender Flächen und Böschungen mit schwerem Boden,
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umfangreiche Einsaaten und Bepflanzungen sowie Einhausungen an Fördergeräten
und Bandanlagen. Um die Entstehung von Feinstaub an der Quelle zu verhindern,
sind darüber hinausgehende Maßnahmen nötig.
So wurden vor allem in Kohlebunkern und an Umschlageinrichtungen Geräte
­aufgestellt, die einen feinen Sprühnebel verbreiten und damit den Staub gleich
vor Ort niederschlagen. Zudem werden Verkehrswege und Fahrzeuge gründlich
sauber gehalten, damit auch sie als Staubquellen möglichst ausscheiden.
Dem gleichen Ziel dienen betriebliche Regelungen und Mitarbeiterschulungen:
So sind die Mitarbeiter angewiesen, bei Fahrten durch den Tagebau möglichst
wenig Staub aufzuwirbeln. Insgesamt haben diese Vorkehrungen den tagebau­
bedingten Feinstaubanteil teilweise deutlich verringert. Das belegen Messwerte.
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7 FRAGEN ZUM THEMA TAGEBAU UND RADIOAKTIVITÄT
7.HABEN SICH UNABHÄNGIGE STELLEN
MIT DEM THEMA BESCHÄFTIGT UND STELLUNG BEZOGEN?
Seit Beginn der Diskussion sind alle maßgeblichen Fachbehörden sowie einige
­Forschungseinrichtungen, Labore und Gutachter mit der Angelegenheit befasst.
Auf Ebene der Aufsichtsbehörden und des Landes NRW sind dies insbesondere
die Bezirksregierungen Arnsberg und Köln, das Landesamt für Natur, Umwelt
und Verbraucherschutz NRW und das Materialprüfungsamt NRW (mit Messungen).
Auf Ebene des Bundes war das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) mit dem
Thema befasst.
Eigene Messungen hat das Forschungszentrum Jülich zum Teil mit dem
­Helmholtz-Zentrum München und dem Materialprüfungsamt NRW vorgenommen.
Auch RWE hat zusätzliche Messungen und gutachterliche Stellungnahmen
in Auftrag gegeben.
Im Ergebnis ist festzuhalten: Keine dieser Stellen hat die im Revier verschiedentlich
geäußerte Befürchtung bestätigt, Braunkohlenbergbau und -verstromung würden
die Umweltradioaktivität in die Höhe treiben.
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