Lehrveranstaltung "Optik 1" Lichtausbreitung in optischen Medien 1 2 3 4 5 Lichtwellen: Entstehung und wichtige Eigenschaften ......................................................................... 1 Lichtquellen und Lichtempfänger ...................................................................................................... 1 Licht-Interferenz................................................................................................................................ 1 Licht-Beugung .................................................................................................................................. 1 Lichtausbreitung in optischen Medien................................................................................................ 1 5.1 Die Gemeinsame Ursache von Dispersion und Absorption .................................................. 1 5.2 Brechungsindex und Dispersion.......................................................................................... 1 5.3 Reflexionsverluste an optischen Grenzflächen..................................................................... 1 5.4 Gezielte Beeinflussung des Reflexionsverhaltens durch Oberflächenbehandlung ................. 1 5.4.1 Reflexionsverminderung = optische Vergütung .......................................................................... 2 A) Das Grundprinzip....................................................................................................................... 2 B) Mathematische Darstellung von Vielstrahlinterferenzen an dielektrischen Schichtsystemen ........ 4 C) Dielektrische Einzelschicht auf einem Substrat........................................................................... 8 D) Herstellungsverfahren ................................................................................................................ 9 E) Design von Antireflex-Schichtsystemen ................................................................................... 10 F) Anwendungen.......................................................................................................................... 15 G) Materialien .............................................................................................................................. 16 H) Kurzeinführung Simulationssoftware........................................................................................ 18 I) Literaturverzeichnis ..................................................................................................................... 25 J) Firmenverzeichnis ....................................................................................................................... 26 1 Lichtwellen: Entstehung und wichtige Eigenschaften 2 Lichtquellen und Lichtempfänger 3 Licht-Interferenz 4 Licht-Beugung 5 Lichtausbreitung in optischen Medien 5.1 Gemeinsame Ursache von Dispersion und Absorption 5.2 Brechungsindex und Dispersion 5.3 Reflexionsverluste an optischen Grenzflächen 5.4 Gezielte Beeinflussung des Reflexionsverhaltens durch Oberflächenbehandlung FB 10 – Physikalische Technik 1 Prof. Dr. Uwe Langbein Lehrveranstaltung "Optik 1" Lichtausbreitung in optischen Medien 5.4.1 Reflexionsverminderung = optische Vergütung (U. Langbein, D. Brähler, A. Meier, FH-Wiesbaden, FB10 Physikalische Technik, LV-Optik I, WS2003) [Entspiegelung, AntiReflex-Schicht (ARS), reflexvermindernde Schicht, Anti Reflective Coating (ARC)] Lichtreflexionen an optischen Oberflächen sind häufig unerwünscht, störend und schränken die Leistungsfähigkeit von Geräten, die auf maximale Lichttransmission angewiesen sind, ein. Zu diesen Geräten zählen alle optisch abbildenden Systeme, Detektoren, Kollektoren und auch Solarzellen. Reflexvermindernde Schichten reduzieren die Intensität der Reflexion und verbessern die Qualität von optischen Linsensystemen. Schon 1817 untersuchte Fraunhofer reflexvermindernde Beschichtungen auf Linsen. Erst ca. 1930 wurde es allgemeine Praxis, Linsen mit Antireflexions-Schichten zu versehen. In den folgenden Abschnitten wird näher auf die mathematische Beschreibung von reflexvermindernden Schicht-Systemen eingegangen. Es wird ein Überblick über die Herstellungsverfahren und über die unterschiedlichen Design-Methoden gegeben, die Anwendungsgebiete für reflexvermindernde Schichten (AntiReflexSchichten, ARS) werden aufgezeigt und eine Übersicht über die eingesetzten Materialien wird gegeben. A) Grundprinzip Das Grundprinzip der optischen Vergütung kann am Beispiel einer auf der Oberfläche eines optischen Bauelements aufgebrachten, geeignet dimensionierten Einzelschicht einfach dargestellt werden. Das reflektierte Licht des Luft-Schicht-Übergangs (n0/n1) muss mit dem reflektierten Licht des Schicht-Substrat-Übergangs (n1/nG) destruktiv interferieren, um die Transmission in das transparente Substrat zu verstärken. In Abbildung 5.1 ist ein solcher Übergang dargestellt. Die i ~ einfallende Lichtwelle E i wird an der ersten Grenzfläche n0/n1 in ~ (1) einen reflektierten Anteil E r und einen in das Medium n1 ~ (1) ~ (1) eindringenden Anteil E t zerlegt. Die Teilwelle E t zerfällt an der ~ ( 2) zweiten Grenzfläche n1/nG wiederum in einen reflektierten Anteil E r ~ ( 2) und einen eindringenden Anteil E t . Weitere reflektierte Teilwellen Abb. 5.1: Eine einfallende Lichtwelle wird an zwei Grenzflächen in transmittierende und reflektierte Teilwellen zerlegt höherer Ordnung sollen bei dieser einfachen Betrachtung nicht berücksichtigt werden. Die reflektierten Lichtwellen lassen sich wie folgend darstellen: ~ Er(1) = Eˆ i e j (φ −ωt ) ⋅ r01 e jπ (5.1) als reflektierter Anteil von der ersten Grenzfläche mit dem Reflexionskoeffizienten r01 der Grenzfläche n0/n1 und ~ Er( 2 ) = Eˆ i e j (φ −ωt ) ⋅ t 01 r1G e jπ t10 e jδ (5.2) als reflektierter Anteil von der zweiten Grenzfläche mit dem Reflexionskoeffizienten r1G der Grenzfläche n1/nG mit den beiden Transmissionskoeffizienten t01 und t10 für das zweimalige Durchlaufen der Schicht. δ beschreibt hier die wellenlängen- und schichtspezifische Abhängigkeit der Phase innerhalb der Schicht mit k als Wellenzahl (k = 2π/λ), n1 als Brechungsindex des Schichtmaterials und d als Dicke der Schicht: δ = k ⋅ 2n1 ⋅ d (5.3) Hierbei ist zu berücksichtigen, dass an einem Übergang von einem optisch dünneren Medium in ein optisch dichteres Medium, n0 < n1 < nG , die Lichtwelle einen Phasensprung von π (180°) erfährt. Diese Bedingung ist bei beiden Grenzflächen erfüllt, so dass beide Teilwellen diesen Phasensprung erfahren. FB 10 – Physikalische Technik 2 Prof. Dr. Uwe Langbein Lehrveranstaltung "Optik 1" Lichtausbreitung in optischen Medien Damit die reflektierte Gesamtwelle verschwindet, müssen beide reflektierten Teilwellen destruktiv interferieren. Hierzu müssen zwei Bedingungen erfüllt sein: Die Amplitudenbedingung, d.h. die Amplituden der beiden Teilwellen müssen gleich groß sein, um sich bei destruktiver Interferenz auszulöschen, und die Phasenbedingung, d.h. die Phasen der beiden reflektierten Teilwellen müssen um π (180°) verschoben sein, um destruktiv interferieren zu können. 1. Amplitudenbedingung: Für die destruktive Interferenz wird gefordert, dass die Amplitude der an der ~ (1) ersten Grenzfläche n0/n1 reflektierten Teilwelle E r und die Amplitude der an der zweiten Grenzfläche ~ ( 2) n1/nG reflektierten Welle E r gleich groß sind. Erfüllen lässt sich diese Bedingung exakt nur für eine Lichtwellenlänge, da ni immer ein ni(λ) ist. Betrachten wir die Entstehung der beiden reflektierten ~ Teilwellen aus der ursprünglich einfallenden Lichtwelle Ei (vergl. Gl.5.1 und 5.2): ~ ~ ~ ~ Er(1) ≈ Er( 2) → r01 Ei = t01r1G t10 Ei (5.4) Da die Transmissionskoeffizienten t01, t10 groß gegenüber den Reflexionskoeffizienten r01 und r1G sind und die Dispersion hier unberücksichtigt bleibt, können die Transmissionskoeffizienten mit 1 gleichgesetzt werden: t01 , t10 = 1. Dies führt unter Berücksichtigung der Reflexionskoeffizienten aus den Fresnelschen Formeln1 zu folgender Relation: r01 ≈ r1G → n0 − n1 n1 − nG = n0 + n1 n1 + nG (5.5) Dies lässt sich zu: n0 n1 = n1 nG oder n1 = n0 nG (5.6) umformen, wobei n0, n1und nG die Brechungsindizes von Luft, Schicht und Substrat beschreiben. Die Amplituden der reflektierten Teilwellen an zwei Grenzflächen sind dann gleich groß, wenn der Brechungsindex n1 der Schicht als geometrisches Mittel der links und rechts an die Schicht angrenzenden optischen Medien (n0/nG) nach obiger Formel ermittelt wird. Für einen Übergang aus Luft (Brechungsindex n0 = 1) vereinfacht sich die Formel zu: n1 = n G 2. Phasenbedingung: Die optische Weglänge muss so gewählt werden, dass die reflektierten Teilwellen destruktiv interferieren. Destruktive Interferenz tritt bei einer Phasenverschiebung von λ/2 ein. Somit muss die Schicht mindestens λn/4 dick sein, da die an der zweiten Grenzfläche n1/nG reflektierte Teilwelle die Schicht zweimal durchläuft. Die Schichtdicke darf hierbei die halbe Kohärenzlänge der Lichtwelle nicht überschreiten. Summieren wir die Phasen der beteiligten Wellen zu einer Phasenverschiebung ∆φ und fordern, dass diese ein ungradzahliges Vielfaches einer Phasenverschiebung von π ergibt, folgt: ∆φ = δ + π − π = (2q − 1)π q = 1; 2; 3; mit (5.7) Wir sehen, dass sich die Phasenverschiebung ∆φ aus den zwei Phasensprüngen an den Grenzflächen der zwei Übergänge des dünneren optischen Mediums zum dichteren optischen Medium und der Phasenverschiebung δ innerhalb der Schicht n1 ergibt. Durch Einsetzen von Gl. 5.3 kommen wir zu: 1 Zur Erinnerung, die Fresnelschen Formeln für senkrechten Lichteinfall, nach [Bergma]: 2 n1 n − n2 und t12 = r12 = 1 n1 + n 2 n1 + n 2 FB 10 – Physikalische Technik 3 Prof. Dr. Uwe Langbein Lehrveranstaltung "Optik 1" 2π λ Lichtausbreitung in optischen Medien 2n1d1 = (2q − 1)π (5.8) und nach Umstellen nach den Schichtparametern Brechungsindex n1 und Schichtdicke d1 erhalten wir: n1d1 = (2q − 1) λ 4 (5.9) Mit der Darstellung λn = λ / n1 und unter Berücksichtigung der Kohärenzlänge kann dies auch geschrieben werden als: d koh 2 > d1 = q ⋅ λn 2 − λn (5.10) 4 (optische Weglänge, Wellenlänge im Medium λn, Kohärenzlänge dkoh, Schichtdicke d1, natürliche Zahl q ={1; 2; 3;.....; m}) Mit der in Gl. 5.9 gezeigten Formel und dem durch die Amplitudenbedingung (Gl. 5.6) gefundene Brechungsindex für die reflexvermindernde Schicht kann jetzt die Dicke der Schicht bestimmt werden. Als Beispiel sei hier ein Übergang von Luft (n0 = 1) zu BK7-Glas (nG = 1,52) betrachtet. Der Reflexionsgrad 2 R0 G = ((n0 − nG ) / (n 0 + nG )) ergibt sich in diesem Fall zu 4,25%. Für eine Einzelschicht wird nach obigen Formeln ein Brechungsindex n1 = 1.23 benötigt. Kryolith (Na3AlF6) mit einem Brechungsindex von nKry = 1.22 ist hier ein geeignetes Schichtmaterial. Damit lässt sich der Reflexionsgrad auf unter 0,1% senken. Eine ältere Alternative ist Magnesiumdifluorid (MgF2) mit einem Brechungsindex von nMgF = 1,38. Mit diesem Material ergibt sich ein Reflexionsgrad von ca. 1,2% für eine Grenzfläche. B) Mathematische Darstellung von Vielstrahlinterferenzen an dielektrischen Schichtsystemen Um die Interferenzerscheinungen von mehreren Wellen genau beschreiben zu können, ist es notwendig, die Feldstärken der beteiligten Wellen zu summieren, um danach aus der resultierenden Feldstärke die Intensität zu berechnen. Solange nur eine Schicht vorliegt, ist es möglich, jede einzelne Reflexion der Welle zu verfolgen und die Feldstärken der Teilwellen, welche die Schicht verlassen, zu summieren. Soll dieses Verfahren auf Mehrschichtsysteme angewandt werden, so wird die Berechnung aufwändig und mühsam. Im folgenden soll eine Methode2 dargestellt werden, die es erlaubt, die Reflexionsgrade und Transmissionsgrade einer beliebigen Anzahl von Schichten unter Berücksichtigung des Einfallswinkels der Lichtwelle zu berechnen. Grundlagen Matrizenformalismus Betrachten wir einen Schichtstapel aus M dielektrischen Schichten wie in Abbildung 5.2 gezeigt. Eine Lichtwelle fällt von links auf die Anordnung, an jeder Grenzfläche wird ein Teil reflektiert, ein Teil dringt durch die Grenzfläche. Somit setzt sich das optische Feld in einer Schicht aus einem nach rechts laufenden Anteil (r ) ( Ei ) und einem nach links laufenden (l ) Anteil ( E i ) in der i-ten Schicht Abb. 5.2: Schema eines Stapels dielektrischer Schichten zusammen. Um die Modifikationen der Felder beim Durchgang durch eine Grenzfläche beschreiben zu können, müssen wir die Felder an der linken und rechten Grenzfläche unterscheiden. Die Feldstärken auf der linken Seite der Grenzfläche werden durch gestrichene Größen, die Feldstärken auf der 2 Die Darstellung der Methode folgt Kühlke "Optik", Kap 8.3 FB 10 – Physikalische Technik 4 Prof. Dr. Uwe Langbein Lehrveranstaltung "Optik 1" Lichtausbreitung in optischen Medien rechten Seite der Grenzfläche durch ungestrichene Größen gekennzeichnet (siehe hierzu auch Abbildung 5.3). Die Feldstärke wird wegen der besseren Übersichtlichkeit in komplexer Schreibweise eingesetzt. Die Modifikation der optischen Feldstärke beim Durchgang durch eine Grenzfläche wird durch die Amplitudenreflexions- und Transmissionskoeffizienten ri j und t i j beschrieben, wobei der erste Index i das Startmedium, der zweite Index j das Endmedium kennzeichnet. Ein an der Grenzfläche zwischen der i-1ten und der i-ten Schicht reflektierter Anteil der optischen Feldstärke wird somit durch den Reflexionskoeffizienten ri −1 i beschrieben. Durch die Abb. 5.3: Innerhalb einer Schicht besteht das optische Feld aus einem nach rechts und einem nach links laufenden Anteil. Eingezeichnet sind die Felder auf der linken und der rechten Seite der Grenzfläche Fresnelschen Formeln sind die Reflexions- und zwischen den Schichten i-1 und i Transmissionskoeffizienten für dielektrische Schichten gegeben. Bei schrägem Lichteinfall haben die Feldkomponenten senkrecht und parallel zur Einfallsebene unterschiedliche Reflexions- und Transmissionskoeffizienten und müssen daher getrennt behandelt werden. Beginnen wir mit der Betrachtung des Durchgangs zwischen der i-1-ten und der i-ten Schicht. In Abbildung 5.3 sehen wir, dass sich an dieser Grenzfläche die in der Schicht i nach rechts laufende Welle E i (r ) aus dem aus der (r ) i −1 Schicht i-1 von links nach rechts durch die Grenzfläche3 ni-1/ni transmittierten Teil von E ′ und dem an der rechten Seite der Grenzfläche ni-1/ni reflektierten Teil von E Ei( r ) = ti −1 i Ei′−(1r ) + ri i −1 Ei(l ) (l ) i zusammen setzt: (5.11) Analog gilt an der gleichen Grenzfläche, auf der Seite der Schicht i-1für die nach links laufende Welle E i′−1 : (l ) Ei′−(1l ) = t i i −1 Ei( l ) + ri −1 i Ei′−(1r ) (5.12) Aus den Fresnelschen Formeln: ri −1 i = n i −1 − n i n i −1 + n i und t i −1 i = 2 n i −1 n i −1 + n i (5.13) können wir die Symmetriebeziehung ri −1 i = − ri i −1 (5.14) sowie ri 2−1 i + t i −1 i ti i −1 = 1 (5.15) entnehmen. Aus den Gleichungen 5.11 und 5.12 entsteht unter Zuhilfenahme der Gleichungen 5.14 und 5.15 das lineare Gleichungssystem: Ei′−(1r ) = Ei′−(1l ) = 3 ri −1 i t i −1 i 1 ti −1 i Ei(l ) + Ei(l ) + 1 ti −1 i ri −1 i t i −1 i Ei( r ) (5.16) Ei( r ) (5.17), Eine Grenzfläche kann von rechts oder von links betrachtet werden. Zur Berechnung des Reflexionskoeffizienten und des Transmissionskoeffizienten ist dies elementar, da r12 = n1 − n 2 n − n1 = r21 . Auch die Phasenlage der reflektierten ≠ 2 n1 + n 2 n1 + n 2 Welle hängt von der Laufrichtung durch die Grenzfläche ab. Zur Erinnerung: n1 < n2 → ∆φ = π ; n1 > n2 → ∆φ = 0 FB 10 – Physikalische Technik 5 Prof. Dr. Uwe Langbein Lehrveranstaltung "Optik 1" Lichtausbreitung in optischen Medien das den Zusammenhang der Felder auf der linken und der rechten Seite der Grenzfläche zwischen der i-1-ten und der i-ten Schicht beschreibt. Dieses lineare Gleichungssystem kann in der Matrizenschreibweise Ε′i −1 = Di −1, i Εi (5.18) geschrieben werden, wobei 1 Di −1,i = 1 ti −1 i ri −1 i ri−1 i 1 (5.19) die Übergangsmatrix für die Grenzfläche zwischen der i-1-ten und der i-ten Schicht darstellt. Die Feldstärke des nach links und nach rechts laufenden Feldes auf der linken Grenzfläche der Schicht i, d.h. an der Grenzfläche zur Schicht i-1wird im Spaltenvektor Εi = Ei(l ) E (r) i (5.20) zusammengefasst. Damit ist nun der Durchgang durch eine Grenzfläche beschrieben. Nun müssen die Felder in der Schicht zwischen den Grenzschichten beschrieben werden. Eine Schicht verursacht ohne Berücksichtigung des Phasensprunges eine Phasenverschiebung zwischen den auf der Vorderseite und der Rückseite der Schicht reflektierten Wellen von 2dn cos Θ (Herleitung in [Kühlke]). Dementsprechend können wir dem einfachen Durchlaufen der Schicht i einen optischen Weg d i ni cos Θ zuordnen, der eine Phasenverschiebung 2π βi = λ d i ni cos Θ i (5.21) bewirkt. Hierbei sei λ die Wellenlänge im Vakuum, d i die Dicke der Schicht i und Θ der Einfallswinkel auf die Grenzfläche innerhalb der Schicht. Die Feldstärke für die rechte und linke Grenzfläche der nach rechts laufenden Welle hängen folglich durch E i′ ( r ) = Ei( r ) e jβi (5.22) zusammen. Für die nach links laufende Welle gilt analog: E i(l ) = Ei′ (l ) e jβi (5.23) Beide Gleichungen lassen sich wiederum in Matrizenform schreiben: Εi = Ai Ε′i (5.24) Die Ausbreitungsmatrix e jβ i Ai = 0 0 e − jβ i (5.25) beschreibt die Ausbreitung des optischen Feldes in der i-ten Schicht und verknüpft damit die Felder auf der linken und rechten Grenzfläche dieser Schicht. Durch die Durchgangsmatrix (Gleichung 5.19) und durch die Ausbreitungsmatrix (Gleichung 5.25) ist nun die Schicht charakterisiert. Hieraus kann nun ein Schichtstapel zusammengesetzt werden. Beginnend mit dem Austrittsmedium wird Schicht an Schicht zusammengesetzt, bis das Eintrittsmedium erreicht ist. Die wichtigste Eigenschaft des Austrittsmediums besteht darin, dass sich dort nur eine Welle nach rechts ausbreitet, es gilt also: FB 10 – Physikalische Technik 6 Prof. Dr. Uwe Langbein Lehrveranstaltung "Optik 1" Lichtausbreitung in optischen Medien ΕM = 0 EM( r ) (5.26) Das Feld Ε M im Austrittsmedium geht auf der rechten Seite aus der Schicht M-1 (linke Grenzfläche des Austrittsmediums) aus dem Feld Ε′M −1 hervor und hängt mit diesem nach Gleichung 5.18 zusammen: Ε′M −1 = DM −1, M Ε M (5.27) Das optische Feld Ε′M −1 ergibt sich wiederum aus dem Feld Ε M −1 der linken Grenzfläche der Schicht M-1 nach Gleichung 5.24: Ε M −1 = AM −1Ε′M −1 = AM −1DM −1,M Ε M (5.28) Nach nochmaliger Anwendung der Durchgangs- und Ausbreitungsmatrix gelangen wir in Schicht M-2: Ε M −2 = AM −2 DM −2,M −1Ε M −1 = AM −2 DM −2,M −1 AM −1DM −1,M Ε M (5.29) Nun wird die Durchgangsmatrix und die Ausbreitungsmatrix für jede Schicht auf das optische Feld Ε M angewandt, bis das Eintrittsmedium und somit die Feldstärke des Eintrittsmedium Ε1′ erreicht ist: Ε′1 = D1, 2 A2 D2,3 DM −2,M −1 AM −1 DM −1,M Ε M = SΕ M (5.30) Die Beziehung zwischen dem Feld im Eintrittsmedium und dem Feld im Austrittsmedium Ε′1 = SΕ M (5.31) wird durch die System-Matrix S S = 11 S 21 S12 = D1, 2 A2 D2, 3 S 22 DM −2,M −1 AM −1 DM −1,M (5.32) vermittelt. Diese Beziehung gilt für alle Interferenzschichtsysteme, also auch für Filter und Spiegelschichten. Die Elemente der System-Matrix S beschreiben den Transmissions- und Reflexionsgrad eines Vielschichtsystems aufgrund der Überlagerung aller durch Reflexion und Transmission an den Grenzflächen entstandener Teilwellen. Dieser Formalismus ist in die Simulationssoftware von Prof. Dr. E. Lux implementiert, so das sie sich zur Modellierung von allgemeinen Interferenzschichtsystemen eignet. Die in diesem Skript vorgestellte Version der Software berücksichtigt noch nicht die Materialdispersion, eine inzwischen fertiggestellte neue Version beherrscht aber auch dies. Zur Beurteilung von reflexionsvermindernden Schichten interessieren besonders der Reflexions- und Transmissionsgrad. Diese Größen können aus den Matrixelementen der System-Matrix (Gleichung 5.32) bestimmt werden. Gleichung 5.31 zusammen mit Gleichung 5.32 und 5.26 führen zu: S11 E1′( l ) = S 21 E1′( r ) S12 0 S 22 E (r) M = S12 ⋅ EM( r ) S 22 ⋅ E (r ) M (5.33) Hieraus können wir den Amplitudentransmissionskoeffizienten FB 10 – Physikalische Technik 7 Prof. Dr. Uwe Langbein Lehrveranstaltung "Optik 1" t= Lichtausbreitung in optischen Medien EM( r ) 1 = (r ) E1′ S 22 (5.34) und den Amplitudenreflexionskoeffizienten E1′ (l ) S12 = E1′ ( r ) S 22 r= (5.35) ablesen. Aus diesen lassen sich wiederum der Transmissionsgrad τ und der Reflexionsgrad τ= nM cos Θ M 2 nM cos Θ M 1 t = n1 cos Θ1 n1 cos Θ1 S 22 2 S ρ = r = 12 S 22 ρ berechnen: (5.36) 2 2 (5.37) wobei Θ1 der Einfallswinkel im Eintrittsmedium auf das Schichtsystem und Θ M der Winkel im Austrittsmedium ist. C) Dielektrische Einzelschicht auf einem Substrat Der Matrizenformalismus zur Berechnung des Reflexions- und Transmissionsgrades in Vielschicht-Systemen eignet sich auch zur Bestimmung des Reflexions- und Transmissionsgrades bei einer Einzelschicht auf einem Substrat. In diesem Fall sei der Brechungsindex für das Eintrittsmedium no (in den meisten Fällen Luft, no=1), für das Austrittsmedium nG und die Dicke der Schicht mit dem Brechungsindex nl sei d1 (siehe Abbildung 5.4). Das Schichtmaterial sei so gewählt, dass no < nl < nG . Ein solches Schichtsystem lässt sich mit den Gleichungen 5.32, 5.19 und 5.25 in Matrizenform schreiben: 1 1 S = D0,1 A1D1,G = t01t1G r01 r01 1 e jβ1 0 0 1 r1G e − jβ1 r1G 1 (5.38) + j β1 1 e + r01r1G e t 01t1G r01e + jβ1 + r1G e − jβ1 = − jβ1 − jβ1 + jβ1 r01e + r1G e e − jβ1 + r01r1G e + jβ1 Bei senkrechtem Einfall ist der Phasenwinkel aufgrund der optischen Dicke der Schicht β1 = (2π / λ0 )n1d1 . Die Reflexions- und Transmissionskoeffizienten ergeben sich aus den Fresnelschen Formeln: r01 = n0 − n1 n −n , r1G = 1 G n0 + n1 n1 + nG (5.39) t01 = 2n0 2n1 , t1G = n0 + n1 n1 + nG (5.40) Entsprechend der Gleichung 5.37 folgt der Reflexionsgrad aus den Elementen der System-Matrix: 2 ( r01 + r1G ) − 4r01r1G sin 2 β1 ρ= (1 + r01r1G )2 − 4r01r1G sin 2 β1 (5.41) Der Reflexionsgrad dieser Schichtanordnung hat ein Minimum, wenn die FB 10 – Physikalische Technik 8 Abb. 5.4: Reflexion einer Lichtwelle an den Grenzschichten Luft-Schicht und Schicht-Glas. Bei geeigneter Wahl von n1 und d1 interferieren diese destruktiv. Prof. Dr. Uwe Langbein Lehrveranstaltung "Optik 1" Lichtausbreitung in optischen Medien optische Dicke n1 ⋅ d1 entsprechend β1 = 2π λ0 n1 d1 = (2q − 1) π 2 bzw. n1d1 = (2q − 1) λ0 4 (5.42) gewählt wird (mit q = 1; 2;....). Unter dieser Bedingung (Gl. 5.42) ergibt sich der minimale Reflexionsgrad aus Gl. 5.41 mit den Gleichungen 5.39 und 5.40 zu: n2 − n n ρ = 12 0 G n1 + n0 nG 2 (5.43) Der Reflexionsgrad wird Null, wenn der Brechungsindex der reflexvermindernden Schicht als geometrisches Mittel der beiden Nachbarschichten gewählt wird: n1 = n0 nG (5.44) Die Gleichungen 5.42 und 5.44 bestätigen die in Abschnitt A) unter vereinfachten Bedingungen abgeleiteten Forderungen an eine reflexvermindernde Einfachschicht. Dieser umfangreiche Formalismus erlaubt aber, anders als die vereinfachte Betrachtungsweise in Abschnitt A), eine Berechnung der Reflexions- und Transmissionsgrade von komplexen Mehr-Schichtsystemen unter beliebigem Einfallswinkel der einfallenden Lichtwelle. D) Herstellungsverfahren Die Herstellungsmethoden von Antireflexschichten (ARS) umfassen heute eine breite Palette von Verfahren, die je nach Anforderungen an die Schichteigenschaften und Qualität ausgewählt werden. Für die Fertigung hochwertiger und kratzfester ARS werden bevorzugt Beschichtungsprozesse im Vakuum eingesetzt. Immer mehr Bedeutung gewinnen aber Verfahren mit einem geringerem apparativen Aufwand und geringeren Energiebedarf. Interessant erscheint hier insbesondere für Float-Glas das Screen-Printing, das Dip-Coating und die Abformung. Im einzelnen werden meist folgende Verfahren4 zur Erzeugung von ARS eingesetzt: Vakuumbeschichtungen: Hier kommen folgende Verfahren zum Einsatz: (I) Chemical Vapour Deposition (CVD): [Lee], [Neuman], [Martin] und alle hieraus abgeleiteten Unterarten. Hierbei werden die Komponenten zur Schichterzeugung mit Trägergasen in einer reaktiven Atmosphäre unter Energiezufuhr auf dem Substrat aus der Gasphase abgeschieden. (II) Physical Vapour Deposition (PVD):. Hierunter fallen: Erstens alle Sputterprozesse (z.B. [Loong]), bei denen Edelgas-Ionen auf ein Target beschleunigt werden, um dort Atome heraus zu schlagen. Die herausgeschlagenen Atome besitzen genügend Energie, um sich auf dem Substrat nieder zu schlagen. Zweitens die thermische Verdampfung. Hier seien zwei Verfahren erwähnt. Das Widerstands-Verdampfen [Aly], bei dem das Verdampfungsgut aus einem stromgeheizten Tiegel bis über seinen Schmelzpunkt hinaus erhitzt wird, und das Elektronenstrahlverdampfen [Allen], bei dem ein energiereicher Elektronenstrahl durch Magnetsysteme auf das Verdampfungsgut gerichtet wird, das infolge des hohen Energieeintrages lokal verdampft. Diese Gruppe von Verfahren wird am häufigsten eingesetzt. Erzeugen lassen sich damit alle anorganischen ARS, komplexe Mehrfachbeschichtungen sind heute einfach zu realisieren. Dip-Coating [Tauchbeschichtung]: [Tepeha] Bei der Tauchbeschichtung wird das Substrat in eine Suspension aus einem Lösungsmittel und dem Schichtmaterial eingetaucht und gleichmäßig herausgezogen. Durch die Geschwindigkeit des Herausziehens, die Lösungsmittelkonzentration und die Viskosität der Suspension wird die Schichtdicke eingestellt. Je nach Weiterbehandlung des Substrates kommt dieses Beschichtungsverfahren für anorganische und für organische Schichtsysteme zum Einsatz. Im Falle von ARS aus anorganischen Materialen wird das Substrat thermisch behandelt. Bei der Herstellung von ARS aus Kunststoffen wird dieser nach Verdunsten des Lösungsmittels nur noch ausgehärtet, der Prozess kann bei Raumtemperatur erfolgen. Eingesetzt werden kann dieses Verfahren zu Erzeugung von Einfach-, Mehrfach- und nanoporösen Schichten. 4 Detailliertere Erläuterungen zu den einzelnen Herstellungsverfahren, die auch in der Mikrosystemtechnik zum Einsatz kommen, sind in [Völkle], [Waser] und [Wutz] zu finden. Diese eignen sich auch hervorragend als Einstieg zur Recherche nach weiterführender Literatur zu Herstellungsmethoden dünner funktionaler Schichten. Die bei den Verfahren genannten Quellen beziehen sich auf die Herstellung von reflexvermindernden Schichten. FB 10 – Physikalische Technik 9 Prof. Dr. Uwe Langbein Lehrveranstaltung "Optik 1" Lichtausbreitung in optischen Medien Spin-Coating: [Tepeha] Die Beschichtung mit dem Spin-Coater arbeitet ähnlich wie die des DipCoatings. Nur ist hier die Schichtdicke nicht mehr von der Verdunstung des Lösungsmittels abhängig, sondern wird nur noch über die Viskosität und die Drehzahl eingestellt. Wie das Dip-Coating eignet sich dieses Verfahren für beide Arten von reflexvermindernden Materialien. Sol-Gel: [Abe], [Langle], [Hammar] Mit dem Sol-Gel Verfahren ist es möglich, aus metallorganischen Verbindungen, wie Metallalkoholaten oder Metallsalzen, Oxid- und Nichtoxidkeramiken herzustellen. Das Verfahren gliedert sich in zwei Teile. Zuerst wird aus einer metallorganischen Verbindung, einem organischen Lösungsmittel und speziellen Zuschlagstoffen ein Sol (Lösung mit Teilchengrößen zwischen 1nm bis. 1µm) hergestellt. Im zweiten Schritt wird das Sol durch Lösungsmittelentzug destabilisiert und es findet eine Polymerisation durch das ganze Volumen des Sols statt. Es bildet sich ein Gel. Kennzeichen eines Gels5 ist, dass jedes Teilchen im Netzwerk eingebaut ist und alle Teilchen miteinander verbunden sind. Vorteil dieses Verfahrens ist, das es einen geringen apparativen Aufwand benötigt und bei Raumtemperatur und unter Atmosphäre stattfinden kann. Mit diesem Verfahren lassen sich auch nanoporöse Schichten erzeugen. Spraypyrolyse: Eine Lösung des Schichtmaterials wird unter einer definierten Gasatmosphäre durch eine Düse fein zerstäubt und auf das geheizte Substrat gesprüht. Das Lösungsmittel verdampft augenblicklich, die nichtflüchtigen Bestandteile der Lösung reagieren mit den vorhandenen Gasmolekülen und schlagen sich auf dem Substrat nieder. Mit diesem Verfahren lassen sich bei variabler Konzentration und Mischungsverhältnis der Lösung Gradientenindex-Schichten erzeugen. Screen-Printing [Siebdruck]: [Kishor] Durch ein Sieb wird eine Suspension auf das Substrat aufgebracht. Die Schichtdicke wird über die Maschenweite, die Viskosität und durch den Füllstoffgehalt der Suspension eingestellt. Nach Verdunsten des Lösungsmittels wird das Substrat thermisch behandelt. Durch entsprechende Zuschlagstoffe (Nanopartikel, Subwellenlängengröße) in der Suspension kann hiermit auch eine nanoporöse ARS hergestellt werden. Die Nanopartikel werden entweder durch ein Lösungsmittel ausgewaschen, oder bei der thermischen Behandlung verascht. Abformung: [Gomber] Dieses Verfahren wird nur bei nanostrukturierten Antireflexschichten eingesetzt. Durch Interferenz eines aufgeweiteten und geteilten Laserstrahles wird eine sinusförmige Wellenstruktur in Photoresist belichtet. Führt man diese Belichtung ein zweites Mal bei dem um 90° gedrehten Substrat durch, so erhält man eine sinusförmige Hügellandschaft. Die Dicke und Gitterweite können an den zu optimierenden Wellenlängenbereich angepasst werden. Durch galvanische Abformung lassen sich dann Formen für die Herstellung der eigentlichen ARS erzeugen. E) Design von Antireflex-Schichtsystemen Der ursprünglichste und einfachste Aufbau eines reflexvermindernden Systems besteht aus einer Einzelschicht auf einem Substrat. Der Brechungsindex und die Dicke der Schicht sind nach den oben genannten Kriterien auszuwählen. Bei allen reflexvermindernden Systemen ist grundsätzlich zu berücksichtigen, dass die Reflexverminderung exakt nur für eine Wellenlänge ihr Optimum erreicht. Eine Verbesserung der Reflexverminderung und eine Aufweitung des Wellenlängenbereiches, bei dem die Reflexverminderung optimal wirkt, kann durch Mehrschichtsysteme, nanoporöse Schichten oder durch nanostrukturierte Schichten erreicht werden. Bei den Mehrschichtsystemen kommen wiederum zwei Designvarianten zum Einsatz. Zum einen ein Schichtsystem aus abwechselnd hoch- und niedrigbrechenden Schichten und zum zweiten ein Stufenindexsystem. Die Verfeinerung des Stufenindexsystems führt zu einem Gradientenindex-System, bei dem im optimalen Fall ein kontinuierlicher Übergang des Brechungsindex des Umgebungsmediums zum Brechungsindex des Substrates realisiert wird. Da zur Erzeugung von Schichten nur eine begrenzte Auswahl von Materialien zur Verfügung stehen und deren Brechungsindex meist nicht dem Kriterium n1 = n0 nG exakt entspricht, gewinnen nanoporöse oder nonostrukturierte Schichten immer mehr Bedeutung. Die nanoporösen Schichten erlauben durch ihren Aufbau den gewünschten Brechungsindex gezielt einzustellen, die nanostrukturierten Schichten erlauben einen kontinuierlichen Übergang vom Brechungsindex der Umgebung zum Brechungsindex des Substrates. Im folgenden sind die einzelnen Designvarianten etwas ausführlicher dargestellt: 5 In diesem Sinne kann Quarzglas als Gel gesehen werden: Alle Si-Atome und O-Atome sind in einem durch das ganze Medium reichenden Netzwerk eingebaut und bilden einen amorphen Körper. FB 10 – Physikalische Technik 10 Prof. Dr. Uwe Langbein Lehrveranstaltung "Optik 1" Lichtausbreitung in optischen Medien Einzelschicht: Die ursprüngliche und erste reflexionsvermindernde Schicht war eine Einzelschicht. Bei dieser ARS wird der Brechungsindex nach n1 = n0 nG ermittelt und die Schichtdicke entsprechend der Phasenbedingung zur destruktiven Interferenz gewählt. Bei zum Beispiel einer Entspiegelung von BK7 Glas mit einem Brechungsindex von nG=1.519 gegenüber Luft mit no=1 wird ein Schichtmaterial mit einem Brechungsindex von ni=1.232 benötigt. Kryolith mit einem Brechungsindex von nk=1.22 ist hier ein geeigneter Werkstoff. Soll die Entspiegelung ihre zentrale Wellenlänge bei 550nm haben, so folgt eine Schichtdicke di=112.7nm. Dieser Typ von Schicht ist an der Abb. 5.5: Verlauf des BrechungsFarbe seiner Reflexe zu erkennen. Eine für Gelb (580nm) index einer reflexvermindernden optimierte Entspiegelung wirkt im Reflex Indigo, eine für Grün Einzelschicht (550nm) optimierte Entspiegelung wirkt Purpur. Dies ist beispielsweise bei Objektiven älterer Kameras zu beobachten. In Abbildung 5.6 sind zwei Berechnungsbeispiele für Einzelschichten im Vergleich mit einem LuftGlas Übergang zu sehen. Diese Beispiele wurden mit einer Simulationssoftware von Prof. Dr. Lux berechnet. Die Software berücksichtigt nicht die Dispersion der Materialien, rechnet somit mit idealen optisch transparenten Medien. Die gezeigten Kurven sind für eine Zentralwellenlänge von 550 nm für einen Luft (no=1) Glas (nG=1.52) Übergang mit unterschiedlichen Schichtdicken berechnet. Die xAchse des Diagramms zeigt einen Wellenlängenbereich von 350nm bis 800nm, die y-Achse zeigt den Reflexionsgrad R im Bereich von 0 bis 0.1, respektive von 0% bis 10%. Kurve a) zeigt den spektralen Reflexionsgrad eines direkten Luft-Glas-Übergangs. Kurve b) zeigt eine 3λ / 4 -Einfachschicht mit einem Brechungsindex n1=1.2329 und einer Schichtdicke von d1=334.577nm, in Kurve c) ist eine λ / 4 Einfachschicht mit einem Brechungsindex n1=1.2329 und einer Schichtdicke von d1=111.526nm zu sehen. Der Vergleich zeigt, das die Dicke der Antireflexschicht den Wellenlängenbereich, für den die Entspiegelung ihr Optimum erreicht, beeinflusst. Je Dicker die Schicht wird (nach dem Kriterium d1 = ((2q − 1) / 4) * λ n ), desto enger wird der optimal entspiegelte Spektralbereich. Abb. 5.6: Spektraler Reflexionsgrad von zwei Einzelschichten (Schichtparameter nach [Haferk]) unterschiedlicher Dicke im Vergleich mit einem Luft-Glas Übergang, berechnet für eine Zentralwellenlänge von 550 nm: a) direkter Luft-Glas-Übergang, no=1, nG=1.52; b) Einfachschicht 3λ / 4 , n1=1.2329, d1=334.577nm; c) Einfachschicht λ / 4 , n1=1.2329, d1=111.526nm. FB 10 – Physikalische Technik 11 Prof. Dr. Uwe Langbein Lehrveranstaltung "Optik 1" Lichtausbreitung in optischen Medien Dreischichtsysteme: Da für viele Gläser kein geeignetes Schichtmaterial gefunden werden kann, das mit seinem Brechungsindex die Amplitudenbedingung und die Interferenzbedingung erfüllt, hilft man sich mit einer zusätzlichen Schicht hochbrechenden Materials. Diese zusätzliche Schicht wird in einer Dicke λ / 2 unter der äußeren λ / 4 -Schicht aufgebracht. Die ersten zwei Schichten (l= λ / 4 | h= λ / 2 ) können wie eine Einfachschicht behandelt und dimensioniert werden. Eine an der zweiten Grenzfläche (h= λ / 2 | l= λ / 4 ) reflektierte Teilwelle erfährt an dieser Grenzfläche keinen Phasensprung (dichteres Medium → dünneres Medium) und kann mit der an der ersten Grenzfläche Abb. 5.7: Verlauf des Brechungsreflektierten Teilwelle nur destruktiv interferieren, wenn die index bei einem Dreischicht-System Phasenverschiebung durch die Schicht 0 oder 2π beträgt. Der zur Reflexverminderung dritte Übergang von der zweiten l-Schicht in das zu entspiegelnde optische Medium ist wiederum eine Grenzfläche ohne Phasensprung (wiederum dichteres Medium → dünneres Medium). Die zur destruktiven Interferenz benötigte Phasenverschiebung erfolgt hier wieder durch geeignete Wahl der Schichtdicke ( λ / 4 oder 3λ / 4 ). In Abbildung 5.7 ist der prinzipielle Brechungsindex-Verlauf eines Dreischicht-Systems dargestellt. In Abbildung 5.8 sind zwei Berechnungsbeispiele für Dreischicht-Systeme im Vergleich mit einem Luft-Glas Übergang zu sehen. Die gezeigten Kurven sind für eine Zentralwellenlänge von 550 nm für einen Luft (no=1) Glas (nG=1.52) Übergang mit unterschiedlichen Schichtaufbauten berechnet. Die xAchse des Diagramms zeigt einen Wellenlängenbereich von 350nm bis 800nm, die y-Achse zeigt den Reflexionsgrad R im Bereich von 0 bis 0.1, respektive von 0% bis 10%. Kurve a) zeigt den spektralen Reflexionsgrad eines direkten Luft-Glas-Übergangs. Die in Kurve c) gezeigte Dreifachschicht mit dem Schichtaufbau λ / 4 | λ / 2 | 3λ / 4 , den Brechungsindizes n1=1.38, n2=2.03, n3=1.707 mit den zugehörigen Schichtdicken d1=99.6377nm, d2=135.468nm, d3=241.652nm weist drei Minima für den Reflexionsgrad auf. Im Gegensatz dazu zeigt die Kurve b) eine Dreifachschicht im Schichtaufbau λ / 4 Abb. 5.8: Spektraler Reflexionsgrad von zwei Dreischicht-Systemen (Schichtparameter nach [Haferk]) im Vergleich mit einem Luft-Glas-Übergang, berechnet für eine Zentralwellenlänge von 550nm: a) direkter LuftGlas-Übergang, no=1, nG=1.52; b) Dreifachschicht λ / 4 | λ / 2 | λ / 4 , n1=1.38, n2=2.42, n3=1.712, d1=99.6377nm, d2=113.636nm, d3=80.3154nm; c) Dreifachschicht λ / 4 | λ / 2 | 3λ / 4 , n1=1.38, n2=2.03, n3=1.707, d1=99.6377nm, d2=135.468nm, d3=241.652nm. FB 10 – Physikalische Technik 12 Prof. Dr. Uwe Langbein Lehrveranstaltung "Optik 1" Lichtausbreitung in optischen Medien | λ / 2 | λ / 4 mit den Brechungsindizes n1=1.38, n2=2.42, n3=1.712 und den Dicken d1=99.6377nm, d2=113.636nm, d3=80.3154nm zwar einen etwas engeren Spektralbereich, dafür aber einen deutlich flacheren Verlauf des Reflexionsgrades um die Zentralwellenlänge herum. Die zweite Schicht dient der Erhöhung des Brechungsindex um mit verfügbaren Materialien eine ARS (erste Schicht) mit dem Brechungsindex n1 = n 0 n 2 herstellen zu können. Die dritte Schicht ( λ / 4 oder 3λ / 4 ) dient nun dazu, die elektromagnetische Welle verlustfrei in das Substrat einzukoppeln (wiederum durch eine λ / 4 -Bedingung). Näheres hierzu in [Haferk]. Abb. 5.9: Brechungsindex-Verlauf Stufenindex Schicht: Der Reflexionsgrad hängt direkt vom bei einer reflexvermindernden Unterschied der Brechungsindizes der beteiligten Materialien ab. Stufenindex-Schicht Je geringer die Differenz ist, desto geringer ist auch der Reflexionsgrad. Naheliegend ist es nun, ein Schichtsystem aufzubringen, das stufenweise mit möglichst geringen Schrittweiten den Brechungsindex des umgebenden Mediums an den Brechungsindex des Substrates anpasst. In Abbildung 5.9 ist ein idealisierter Brechungsindex-Verlauf dargestellt. Entwickelt werden kann ein solches Schicht-System, in dem man zuerst das geometrische Mittel zwischen Luft und Substrat bildet. Zwischen der Schicht mit dem gemittelten Brechungsindex und dem Substrat, respektive zwischen der neuen Schicht und der Umgebung bildet man wiederum die geometrischen Mittel. Je tiefer dieses Verfahren fortgeführt wird, desto kleiner wird der Reflexionsgrad und desto breiter der Spektralbereich. Kurve c) in Abbildung 5.14 zeigt ein so berechnetes Sieben-SchichtSystem. Die Dicken der einzelnen Schichten sind auf eine optische Dicke bei gegebener Brechzahl für eine Wellenlänge von 550nm berechnet. Bedingt durch die niedrigen benötigten Brechungsindizes ist eine solche Schicht in der realen Welt nicht herstellbar. Bei allen Schichten handelt es sich um λ / 4 Schichten, mit den Brechungsindizes n1=1.0537, n2=1.11036, n3=1.17, n4=1.2329, n5=1.299, n6=1.3689, n7=1.4425 und den Dicken d1=130.493nm, d2=123.834nm, d3=117.521nm, d4=111.526nm, d5=105.851nm, d6=100.446nm, d7=95.3206nm. Dieses idealisierte Schicht-System zeigt über den gesamten Wellenlängenbereich einen Reflexionsgrad unter 0.2% und zeigt, welche Verbesserung des Transmissionsgrades durch geeignete ARS erzielt werden kann. Mit nanostrukturierten ARS können kontinuierliche Brechungsindex-Verläufe erzeugt werden, die den Brechungsindex der Umgebung in idealem Verlauf an den Brechungsindex des Substrates anpassen. Dieses idealisierte Sieben-SchichtSystem stellt also eine Näherung für ein Gradienten-IndexSystem mit kontinuierlichem Übergang des Brechungsindex von Umgebung zu Substrat dar. Gradientenindex Schicht: Eine Verfeinerung der Stufenindex-Schichten ist die Gradientenindex-Schicht. Hierzu wird durch Mischen von unterschiedlichen Materialien während der Beschichtung mit variabler Konzentration eine stetige Änderung des Brechungsindex über den Schichtquerschnitt erreicht. Der prinzipielle Verlauf einer solchen Schicht ist in Abbildung 5.10 dargestellt. Nanoporöse Schicht: Zur Erzeugung einer nanoporösen Schicht wird eine Suspension oder Lösung des Materials, aus dem die Schicht bestehen soll, mit Nanopartikeln, deren Größe deutlich unter der Lichtwellenlänge liegt, gemischt. Bei der Nachbehandlung nach Auftrag der Suspension oder Lösung werden die Nanopartikel wieder entfernt und hinterlassen in der Schicht Poren, die ebenso wie die Nanopartikel, deutlich kleiner sind als die Lichtwellenlänge, für die das Substrat entspiegelt werden soll. Eine Lichtwelle wird von solchen Poren quasi nicht beeinflusst und "sieht" nur eine Schicht, deren Brechungsindex sich aus dem Brechungsindex des Schichtmaterials und dem Brechungsindex der Poren zu einem effektiven Brechungsindex zusammensetzt. In Abbildung 5.11 ist der Querschnitt durch solch einen Aufbau gezeigt. Der effektive Brechungsindex wird durch die Poren verkleinert, somit lässt sich durch dieses Verfahren der Brechungsindex FB 10 – Physikalische Technik 13 Abb. 5.10: Brechungsindex bei einer Gradientenindex-Schicht Abb. 5.11: Querschnitt durch eine nanoporöse Antireflexschicht auf einem Substrat. Prof. Dr. Uwe Langbein Lehrveranstaltung "Optik 1" Lichtausbreitung in optischen Medien der Schicht durch den beigemengten Anteil von Nanopartikeln exakter nach der Forderung n1 = n 0 nG einstellen. Der Brechungsindexverlauf in einem solchen Schicht-System entspricht dem Verlauf bei einer Einzelschicht (siehe Abbildung 5.5) mit dem Unterschied, dass die Einschränkungen bei der Materialwahl für die reflexvermindernde Schicht weg fallen. Abb. 5.12: Querschnitt durch ein nanostrukturiertes Substrat Nanostrukturierte Schicht (Nanostrukturiertes Substrat): Herstellen lassen sich nanostrukturierte Schichten entweder durch Abformung oder durch Ätzverfahren. Wie bei den nanoporösen Schichten sind die Strukturdimensionen deutlich kleiner als die Wellenlänge des Lichtes, für die entspiegelt werden soll. Über die Strukturtiefe und die Flankenformen der Nanostrukturen wird der Brechungsindex-Verlauf eingestellt. Dieser ist, wie bei allen reflexvermindernden Schichten, auf die gewünschte Wellenlänge zu optimieren. Diese Schichten erlauben einen kontinuierlichen Übergang des Brechungsindex vom Umgebungsmedium zum Substrat. Dieser Effekt ist übrigens der Natur entnommen. Die Cornea6 von Mottenaugen ist mit einer Struktur versehen, die eine Periode von weniger als 250nm und eine Strukturtiefe von über 200nm aufweist Abb. 5.13: Verlauf des (Quelle: Dr. K. Rose, Dr. J. Kappel, Fa. Nanomat). In Brechungsindex bei einer nanoAbbildung 5.12 ist der Querschnitt durch ein nanostrukturiertes strukturierten Antireflexschicht Abb. 5.14: Spektraler Reflexionsgrad einer Doppelschicht (Schichtparameter nach [Haferk]) und eines idealisierten Sieben-Schicht-Systems im Vergleich mit einem Luft-Glas-Übergang, berechnet für eine Zentralwellenlänge von 550nm: a) direkter Luft-Glas-Übergang, no=1, nG=1.52; b) Doppelschicht λ / 4 | λ / 4 , n1=1.38, n2=1.70, d1=99.6377nm, d2=80.8824nm; c) idealisiertes Sieben-Schicht-System, alle Schichten λ / 4 , n1=1.0537, n2=1.11036, n3=1.17, n4=1.2329, n5=1.299, n6=1.3689, n7=1.4425, d1=130.493nm, d2=123.834nm, d3=117.521nm, d4=111.526nm, d5=105.851nm, d6=100.446nm, d7=95.3206nm. 6 Cornea: Hornhaut. Durch die nanostrukturierte Oberfläche der Hornhaut der Motte reflektierte diese kein Licht, die Motte wird nachts von ihren Fressfeinden nicht gut gesehen, hatt also bessere Überlebenschancen. FB 10 – Physikalische Technik 14 Prof. Dr. Uwe Langbein Lehrveranstaltung "Optik 1" Lichtausbreitung in optischen Medien Substrat gezeigt. Der dazugehörige Brechungsindex-Verlauf ist in Abbildung 5.13 zu sehen. Grundsätzlich lassen sich zwei Varianten unterscheiden. Bedingt durch das Herstellungsverfahren können Wellenstrukturen oder Hügelstrukturen erzeugt werden. Die Wellenstrukturen haben die besondere Eigenschaft, dass die Entspiegelung nur in einer Blickebene auf das Substrat wirkt. In der um 90° gedrehten Blickebene wirkt das Substrat unentspiegelt. F) Anwendungen Anwendung finden reflexvermindernde Schichten in allen Bereichen, in denen Licht ein Medium möglichst ungehindert passieren soll, oder störende Reflexionen unterbunden werden sollen. Dies reicht von abbildenden Systemen, bei denen durch die reflexvermindernde Schicht die Lichtstärke erhöht und der Kontrast verbessert wird, über anzeigende Systeme, bei denen störende Licht-Reflexe vermindert werden, bis hin zu Detektoren oder Kollektoren (auch Solarzellen), bei denen ein möglichst großer Teil der elektromagnetischen Strahlung eingefangen werden soll. Zum Beispiel treten an einem Luft-Glas-Übergang (nG=1,5) Transmissionsverluste durch Reflexion in Höhe von ca. 4% auf. Diese Verluste lassen sich durch geeignete ARS deutlich reduzieren. Folgend sind einige Beispiele näher erläutert: Kameraobjektive: Ein beispielsweise aus sieben Linsen aufgebautes Kameraobjektiv besitzt 14 LuftGlas-Grenzflächen. Wenn jede Grenzfläche einen Verlust von 4% (s.o.) verursacht, folgt für den Gesamt-Transmissionskoeffizienten τ = 0,9614 = 0,56 ,das heißt die durchgelassene Intensität würde auf 56% zurückgehen. Des weiteren führen die Mehrfachreflexionen in diesen Linsensystemen zu Kontrastverlust7 bei der Abbildung, da innerhalb der Linsen mehrfach reflektiertes Streulicht als Grauschleier den gesamten Bildbereich aufhellt und so die Konturen der Abbildung verschmieren. Eine Reduktion der Reflektion auf einen Wert von ρ = 0,005 führt beispielsweise zu einer Gesamttransmission des Linsensystems von 93%. Somit erhöht eine Entspiegelung der Linsen deutlich die Lichtstärke des Objektivs und verbessert, da kaum noch störende Reflexionen auftreten, den Kontrast der Abbildung. Projektoren: Hier hat die reflexvermindernde Schicht eine besondere Aufgabe. Um die thermische Belastung für die zu durchleuchtenden Objekte und die Linsen möglichst gering zu halten, die Objekte aber möglichst hell auszuleuchten, muss die reflexvermindernde Schicht im sichtbaren Wellenlängenbereich einen niedrigen Reflexionsgrad aufweisen, im infraroten Bereich aber einen hohen. Brillen: Brillen werden auf beiden Seiten entspiegelt. Auf der Vorderseite, um dem Gesprächspartner eines Brillenträgers einen Blick in die Augen seines Gegenübers zu ermöglichen. Und auf der Innenseite, um von hinten auf die Brille fallendes Licht nach vorne durchzulassen und nicht in das Auge des Brillenträgers zu reflektieren. Insbesondere nachts macht sich die Wirkung von ARS auf Brillengläsern bemerkbar: Der Flair-Effekt bei Blendlicht wird deutlich reduziert, was zu einer deutlichen Sichtverbesserung bei Dunkelheit führt (kontrastreicher). Bei Kunststoffgläsern hat die entspiegelnde Schicht eine weitere Aufgabe: Die eingesetzten Schicht-Materialien besitzen auch hervorragende mechanische Eigenschaften und dienen als Kratzschutz. Bildschirme und Anzeigen: Eine wichtige Anforderung an Bildschirme und Anzeigen ist, dass sie möglichst aus allen Richtungen kontrastreich betrachtet werden können. Störende Lichtreflexe von Umgebungslicht auf Anzeigen oder Bildschirmen können diese völlig unleserlich machen. Aus diesem Grund werden reflexvermindernde Schichten bei Anzeigen und Bildschirmen eingesetzt. Optischen Strahlführungen bei z.B. Laser: Insbesondere energiereiche Laser benötigen entspiegelte Optiken oder dielektrische Spiegel. Hohe Reflexionsverluste in den Optiken mindern die verfügbare Intensität an der Bearbeitungsstelle und führen zu einer Erwärmung, bei sehr hohem Energieeintrag auch zur Zerstörung der Optiken. Architekturglas: Glas gewinnt in der Architektur als Lichtfänger immer mehr Bedeutung. Inzwischen spielt der mögliche Energieeintrag aus Sonnenlicht durch Fensterscheiben bei Wärmebilanzrechnungen in der Gebäudeplanung eine Rolle. Zur Optimierung dieser Energiegewinnung werden Gläser 7 Flair-Effekt: Streulicht aus allen Richtungen wird innerhalb einer Linse an deren beiden Grenzflächen mehrfach reflektiert und gelangt hierdurch als überlagerte Intensität auf die Bildebene. Dies führt zu Kontrastverlust und Aufhellung (Grauschleier) im Bild. FB 10 – Physikalische Technik 15 Prof. Dr. Uwe Langbein Lehrveranstaltung "Optik 1" Lichtausbreitung in optischen Medien eingesetzt, die besonders für den infraroten Wellenlängenbereich transparent sind, in diesem Bereich einen geringen Reflexionsgrad besitzen (Für kalte Gegenden, in heißen Gegenden wird der IR-Bereich herausgefiltert). Solarzellen und Kollektoren: Solarzellen werden speziell für den Bereich ihrer größten Empfindlichkeit entspiegelt. Kollektoren werden, wie das Architekturglas, schwerpunktmäßig im Infraroten entspiegelt. In beiden Fällen ist es Ziel, die eingestrahlte Energie möglichst ohne Verluste zum Wandlersystem zu transferieren. Zum Schluss bleibt noch anzumerken, dass reflexvermindernde Schichten, wie bei Solarkollektoren, Solarzellen oder Laser-Optiken gezeigt, nicht nur im sichtbaren Wellenlängenbereich ein große Rolle spielen, sondern im gesamten Wellenlängenspektrum des Lichtes zum Einsatz kommen. Eine ARS ist immer für den benötigten Wellenlängenbereich zu optimieren. Je nach Anwendungsfall kann ein mit einer ARS versehenes Substrat für das menschliche Auge durchaus reflektierend erscheinen, ist aber dennoch für den Wellenlängebereich, bei dem das entspiegelte Substrat eingesetzt wird, quasi vollständig transparent, respektive nicht reflektierend. Ein weiteres interessantes Phänomen ergibt sich aus der Wellenlängenabhängigkeit der Reflexion einer ARS: in der Durchsicht erscheint das entspiegelte Substrat in der Farbe der Wellenlänge, für die das System optimiert wurde, in der Reflexion erscheint es in der Komplementärfarbe. Hierzu auch einige Proben aus dem Optik-Labor. G) Materialien Zur Herstellung von reflexvermindernden Schichten kommen vorzugsweise dielektrische Materialien zum Einsatz, wobei inzwischen ARS aus Kunststoffen immer mehr Bedeutung gewinnen, da diese durch Verfahren aufgebracht werden können, die einen wesentlich geringeren technologischen und energetischen Aufwand benötigen. Für alle eingesetzten Materialien gilt, das der resultierende Brechungsindex der ARS von den Beschichtungsparametern abhängt und durch diese in Grenzen eingestellt werden kann. Die Verfahren zur Applikation der Schichten sind oben beschrieben, eine Auswahl an typischen Materialien zur Herstellung von reflexvermindernden Schichten ist in Tabelle 18 zusammengefasst. 8 Die in der Tabelle zusammengefassten Materialdaten sind aus der im Literaturverzeichnis angegebenen Literatur zusammengetragen FB 10 – Physikalische Technik 16 Prof. Dr. Uwe Langbein Lehrveranstaltung "Optik 1" Lichtausbreitung in optischen Medien Tabelle 1 Materialien zur Beeinflussung des Reflexionsvermögens Material Kurzzeichen Beschichtungstemperatur9 Aluminiumoxid Al2O3 2045°C Brechungsindex (bei λ = 546 nm) 1,6 – 1,7 Transmissionsbereich (in µm) Bleifluorid PbF2 855°C 1,75 – 2,05 0,3 – 18 Bleitellurid PbTe 904 5 4 – 20 0,3 – 7 Cadmiumsulfid CdS 800°C 2,68 – 2,25 0,3 – 14 Cerdioxid CeO2 1600°C 1,95 – 2,35 0,4 – 5 Cer(III)fluorid CeF3 1342°C 1,59 – 1,75 0,3 – 5 Germanium Ge 958°C 4,12 (bei 2µm) 1,6 – 20 Hafniumdioxid HfO2 2,0 (bei 500nm) 0,22 – 12 Kryolith Na3AlF6 1,22 (1,35) 0,2 – 14 Lanthan(III)oxid La2O3 1,95 (bei 550nm) 0,35 – 2 Lanthan(III)fluorid LaF3 1490°C 1,55 Lithiumfluorid LiF 870°C 1,30 Magnesiumdifluorid MgF2 1266°C 1,38 Magnesiummonoxid MgO 2800°C 1,68 – 1,75 Neodym(III)fluorid NdF3 1410°C ≈ 1,5 Natriumfluorid NaF 988°C 1,29 – 1,30 Neodymmonoxid NdO 1900°C 1,79 Scandium(III)oxid Sc2O3 1000°C 0,12 – 8 1,95 – 2,15 (1200nm – 300nm) 0,35 – 13 Silizium Si 1415°C 3,46 (bei 2µm) 1,2 – 15 Siliziummonoxid SiO 1250°C 1,49 – 1,80 0,6 – 8 Siliziumdioxid SiO2 1,44 – 1,58 0,2 – 8 Silizium(III)oxid Si2O3 1,5 – 1,55 0,35 – 8 Silizium-Siliziumdioxid Si-SiO2 Siliziumnitrit Si3N4 -- 1,49 2,0 (bei 500nm) Tantal(V)oxid Ta2O5 Thoriumdioxid ThO2 3050°C 1,75 – 1,9 Thoriumoxyfluorid ThOF2 1100°C 1,50 – 1,54 Thorium(IV)fluorid ThF4 Titanmonoxid TiO 1750°C 2,08 – 2,32 Titandioxid TiO2 1775°C 1,73 – 2,63 (bei 600nm) Vanadium(V)-oxid V2O5 1800°C 2,25 – 2,0 (400nm – 800nm) 0,3 – 2 1,71 – 2,18 (bei 550nm) 1,48 0,2 – 5 0,3 – 10 0,4 – 12 Yttrium(III)-oxid Y2O3 2141°C 1,79 0,25 – 2 Zinkselenid ZnSe 900°C 1,40 – 3,26 0,2 – 40 Zinksulfid ZrS 1000°C 2,2 – 2,35 0,39 – 14 Zirkondioxid ZrO2 2714°C 2.0 – 2,1 0,35 – 7 Polymethylmethacrylat PMMA 1,492 (bei 546nm) Poröses PMMA Po-PMMA Einstellbar bis 1,05 Polycarbonat PC 1,59 (bei 546nm) Polyethylen PE 1,52 – 2,08 Allyldiglycolcarbonat CR39 1,502 (bei 546nm) 0,1 – 15 9 Die Beschichtungstemperatur gilt für die thermische Vakuumverdampfung. Bei fehlenden Werten ist die Temperatur entweder unbekannt oder die Materialien werden durch andere Prozesse aufgebracht. FB 10 – Physikalische Technik 17 Prof. Dr. Uwe Langbein Lehrveranstaltung "Optik 1" H) Lichtausbreitung in optischen Medien Kurzeinführung Simulationssoftware Kurzanleitung zur Durchführung von Simulationen von Antireflexionsschichten mit dem Simulationsprogramm "Optik dünner Schichten, Reflexion, Transmission bzw. Absorption von ebenen elektromagnetischen Wellen an Grenzflächen sowie homogenen Schichten" von Prof. Dr. E. Lux, FH Wiesbaden, FB 10, Physikalische Technik. Die vorgestellte Software berechnet die reflektierten und transmittierten Intensitäten, respektive die Amplituden der Lichtwellen nach oben vorgestelltem Matrizen-Formalismus. Diese Version der Software berücksichtigt noch nicht die Dispersion der eingesetzten Materialien. Eine inzwischen fertiggestellte neue Version dieser Simulationssoftware berücksichtigt auch die Dispersion der Materialien bei der Simulation. Nach dem Starten des Programms gelangt man zum Hauptbildschirm. Abb. 5.15: Startbildschirm der Simulationssoftware von Prof. Dr. Lux, FH-Wiesbaden, Standort Rüsselsheim, FB10 Die Grafiken geben die Polarisationsrichtungen der einfallenden Welle an. Die Farben rot für senkrecht zur Einfallsebene und blau für parallel zur Einfallsebene werden auch in der späteren Simulation verwendet. FB 10 – Physikalische Technik 18 Prof. Dr. Uwe Langbein Lehrveranstaltung "Optik 1" Lichtausbreitung in optischen Medien Weiter über das Pulldown Menü „Schichteingabe“: Abb. 5.16: Menü zur Eingabe der Parameter zur Simulation Eingabe der Schichtdaten: Die einzelnen Felder sind auszufüllen. Mit der Taste An-/Einfügen im Dialogfeld Schichten können weitere Schichten an- bzw. eingefügt werden. Beachten Sie, dass in dieser Version maximal 5 Schichten möglich sind. Die Dicke der Schicht muss an Hand der entsprechenden Formeln in diesem Skript berechnet werden. Soll nur die Grenzfläche Umgebung- Substrat simuliert werden, ist das entsprechenden Feld zu markieren. Nachdem alle Daten eingegeben wurden, können die Daten mit der Schaltfläche „Übernehmen“ dem Programm übergeben werden. Dabei erfolgt automatisch die Rückkehr zum Hauptbildschirm. Die Schichtdaten können mit „Datei, speichern“ gespeichert werden und bei Bedarf wieder mit „Datei, öffnen“ geladen werden. FB 10 – Physikalische Technik 19 Prof. Dr. Uwe Langbein Lehrveranstaltung "Optik 1" Lichtausbreitung in optischen Medien Weiter über das Pulldown Menü „Reflexion/Transmission, Einstellungen“! Abb. 5.17: Menü zur Eingabe der Randbedingungen für die Simulation Eingabe der Randbedingungen: Die Randbedingungen für die Simulation können unter dem Pulldown Menü „Reflexion/Transmission, Einstellungen“ geändert werden. In diesem Menü können die Bereiche für die Variation des Einfallswinkels, die Variation der Wellenlänge, und die Variation der Schichtdicke definiert werden. Durch das Übernehmen der Daten gelangt man automatisch zurück in das Hauptmenü. FB 10 – Physikalische Technik 20 Prof. Dr. Uwe Langbein Lehrveranstaltung "Optik 1" Lichtausbreitung in optischen Medien Weiter über das Pulldown Menü „Reflexion/Transmission, Intensitäten ...“! Abb. 5.18: Pul-Down-Menüs zum Start der Berechnung Starten der Simulation: Das Starten der Simulation erfolgt über das Pulldown Menü „Reflexion/Transmission, Intensitäten, als Fkt. der Wellenlänge“! Alternativ kann auch der Amplitudenverlauf durch Auswahl des entsprechenden Menüeintrages simuliert werden. FB 10 – Physikalische Technik 21 Prof. Dr. Uwe Langbein Lehrveranstaltung "Optik 1" Lichtausbreitung in optischen Medien Darstellung der Ergebnisse: Abb. 5.19: Ausgabefenster mit den Ergebnissen der Simulation Um den Verlauf der Kurven genauer darzustellen, verfügt das Programm bei der Intensitätssimulation über eine Zoomfunktion. FB 10 – Physikalische Technik 22 Prof. Dr. Uwe Langbein Lehrveranstaltung "Optik 1" Lichtausbreitung in optischen Medien Zoomen: Abb. 5.20: Menü zur vergrößerten Darstellung des Intensitätskoeffizienten in Abhängigkeit der Wellenlänge In dem Zoommenü können die Achsen skaliert und die zu vergrößernden Kurven ausgewählt werden. FB 10 – Physikalische Technik 23 Prof. Dr. Uwe Langbein Lehrveranstaltung "Optik 1" Lichtausbreitung in optischen Medien Anzeige des Funktionsverlaufes: (gezoomt): Abb. 5.21: Vergrößerte Darstellung des Intensitäts-Koeffizienten als Funktion der Wellenlänge Abschließende Bemerkungen: Ziel dieser Kurzanleitung ist es, eine Einführung in die Simulation von Reflexionsschichten zu geben. Da das Programm fast selbsterklärend ist, wird es dem interessierten Benutzer sicher nicht schwer fallen, sich die weiteren Funktionen selbständig zu erschließen. FB 10 – Physikalische Technik 24 Prof. Dr. Uwe Langbein Lehrveranstaltung "Optik 1" I) Lichtausbreitung in optischen Medien Literaturverzeichnis [Bergma]: Bergmann, Schäfer, "Lehrbuch der Experimentalphysik, Band 3: Optik" Walter de Gruyter, Berlin, New York 1987 [Haferk]: H. Haferkorn, "Optik" Barth Leipzig, Berlin, Heidelberg 1994 [Kühlke]: D. Kühlke, "Optik: Grundlagen und Anwendungen" Harri Deutsch Thun u. 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Absorption von ebenen elektromagnetischen Wellen an Grenzflächen sowie homogenen Schichten " FH-Wiesbaden, FB10, Physikalische Technik Firmenverzeichnis Hier noch einige Webadressen von Firmen oder Forschungseinrichtungen, die sich mit reflexvermindernden Beschichtungen beschäftige (Stand 15.12.2003): 1. www.nanomat.de -> Aus der Forschung -> Entspiegelung 2. www.swissoptic.com -> Beschichtungen -> Beschichtungskatalog 3. www.berlinerglas.de -> Produkte -> Beschichtungen -> Entspiegellungen 4. www.wahl-optic.de -> Kompetenzen -> Beschichtung -> Antireflexbeschichtung auf Kunststoff 5. www.pgo-online.de -> Produkte -> Gläser -> Optik -> Beschichtungen -> Breitband-MultilayerAntireflexbeschichtung www.brewerscience.com -> Products&Applications -> Anti-reflective-Coating 6. 7. 8. 9. www.fv-sonnenenergie.de -> Publikationen -> Themenheft 1997: Solare Gebäudetechnik -> Breitbandige Antireflexbeschichtungen www.schott.de a) -> Anwendungen -> Optics -> Materials and Components b) -> Geschäftsfelder -> advanced -> optical Components c) -> Geschäftsfelder -> Special Flat Glas oder Advanced coated Components. optics.unaxis.com -> Product Documentation -> Product Groups: Anti-Reflection Coatings FB 10 – Physikalische Technik 26 Prof. Dr. Uwe Langbein Lehrveranstaltung "Optik 1" Lichtausbreitung in optischen Medien Periodische Vielfachschichten 1 1 = toh roh Do,h roh 1 Dh,G = 1 rhG thG rhG 1 1 1 1 Dh,l = thl rhl Al = Ah = β= 2π λ 1 1 Dl ,h = tlh − rhl rhl 1 e − jβ 0 0 e jβ nh d h = ( 5.45) − rhl 1 ( 5.46) 2π λ nl d l ( 5.47) (5.48) Fehler! Es ist nicht möglich, durch die Bearbeitung von Feldfunktionen Objekte zu erstellen. ( 5.49) Fehler! Es ist nicht möglich, durch die Bearbeitung von Feldfunktionen Objekte zu erstellen. ( 5.50) Fehler! Es ist nicht möglich, durch die Bearbeitung von Feldfunktionen Objekte zu erstellen.( 5.51) Abb. 5.22: Periodischer Schichtstapel aus abwechselnd hoch- (nh) und niedrigbrechender (nl) Schichten. Eintrittsmedium no, Glassubstrat nG Fehler! Es ist nicht möglich, durch die Bearbeitung von Feldfunktionen Objekte zu erstellen. ( 5.52) Fehler! Es ist nicht möglich, durch die Bearbeitung von Feldfunktionen Objekte zu erstellen. ( 5.53) Fehler! Es ist nicht möglich, durch die Bearbeitung von Feldfunktionen Objekte zu erstellen. ( 5.54) Fehler! Es ist nicht möglich, durch die Bearbeitung von Feldfunktionen Objekte zu erstellen.( 5.55) Fehler! Es ist nicht möglich, durch die Bearbeitung von Feldfunktionen Objekte zu erstellen. ( 5.56) Fehler! Es ist nicht möglich, durch die Bearbeitung von Feldfunktionen Objekte zu erstellen.( 5.57) FB 10 – Physikalische Technik 27 Prof. Dr. Uwe Langbein Lehrveranstaltung "Optik 1" FB 10 – Physikalische Technik Lichtausbreitung in optischen Medien 28 Prof. Dr. Uwe Langbein