Voice over IP Vortrag im Fach „Anwendung Rechnernetze“ von Stephan Feyerabend Gliederung • Einführung • Sprachübermittlung • H.323 Komponenten • H.323 Standard • Quality of Service • SIP • Quellenangabe Quelle: aeinformatik.ch Hochschule Merseburg Fachbereich Ingenieur- und Naturwissenschaften Geusaer Straße 06217 Merseburg Stephan Feyerabend 03PHT2 2 Einführung Voice over IP • integrierte Infrastruktur von Sprach- und Datenkommunikation • Grundlage dieser Zusammenführung ist das Internetprotokoll (IP) • Sprache wird komprimiert, in IP - Datenpakete verpackt und über Netzwerk transportiert Hochschule Merseburg Fachbereich Ingenieur- und Naturwissenschaften Geusaer Straße 06217 Merseburg Stephan Feyerabend 03PHT2 3 Einführung Begriffsklärung • IP-Telefonie: wenn die IP-Technik auch im Endgerät eingesetzt wird. • Internet-Telefonie: wird allgemein als das Telefonieren mittels Voice over IP über das Internet bezeichnet. Hochschule Merseburg Fachbereich Ingenieur- und Naturwissenschaften Geusaer Straße 06217 Merseburg Stephan Feyerabend 03PHT2 4 Einführung • Telefon- und Datennetz in der „Vergangenheit“ stets als getrennte Welten Hochschule Merseburg Fachbereich Ingenieur- und Naturwissenschaften Geusaer Straße 06217 Merseburg Stephan Feyerabend 03PHT2 5 Einführung • Voice over IP ein Telefoniedienst im Datennetz Hochschule Merseburg Fachbereich Ingenieur- und Naturwissenschaften Geusaer Straße 06217 Merseburg Stephan Feyerabend 03PHT2 6 Einführung • Vorteile: – nur noch eine Netzwerktechnik erforderlich – Gebühreneinsparungen – höhere Flexibilität – keine Festlegung auf einen bestimmten Hersteller – neue Anwendungen (z.B. „Click-to-Dial“) Hochschule Merseburg Fachbereich Ingenieur- und Naturwissenschaften Geusaer Straße 06217 Merseburg Quelle: www.voip.bisnet.pl Stephan Feyerabend 03PHT2 7 Einführung • Nachteile (Bedenken): – Beweis der Zuverlässigkeit und Ausfallsicherheit – Sprachqualität – der Mensch – Spam über Internet-Telefonie (SPIT) Hochschule Merseburg Fachbereich Ingenieur- und Naturwissenschaften Geusaer Straße 06217 Merseburg Stephan Feyerabend 03PHT2 8 Sprachübermittlung Analoge Sprachübermittlung Digitale Sprachübermittlung Pulse – Code – Modulation (PCM) Wandlung der Schallwellen mittels Mikrofon Abtastung der analogen Sprachamplitude mit (f= 8 kHz) im Sprachbereich von 300 – 3400 Hz Übertragung Erzeugung der Schallwellen mittels Lautsprecher Quelle: www.gwdg.de Hochschule Merseburg Fachbereich Ingenieur- und Naturwissenschaften Geusaer Straße 06217 Merseburg 256 Werte = 8 bit bei Abtastrate 8 kHz 64 kbit/s Quelle: www.gwdg.de Stephan Feyerabend 03PHT2 9 Sprachübermittlung Grundlegende Übertragung Paketierung A/D Wandlung Kompression IP IP – Netz (Intranet, Internet) Jitter Buffer •notwendig im paketorientierten Netz Jitter Buffer Dekodierung D/A Wandlung •sammelt und ordnet die Pakete Hochschule Merseburg Fachbereich Ingenieur- und Naturwissenschaften Geusaer Straße 06217 Merseburg Stephan Feyerabend 03PHT2 10 Sprachübermittlung Grundlegende Standards (H. 323) zur Audio Codierung – Codecs (eine Auswahl) Bitrate in kbit/s MOS Einsatz G. 711 64 4,4 ISDN 10 G. 723.1 6,3 3,9 Videotelefonie VoIP 30 G. 729 8 4,2 VoIP 10 G .729A 8 3,9 VoIP 10 Codec Hochschule Merseburg Fachbereich Ingenieur- und Naturwissenschaften Geusaer Straße 06217 Merseburg Paket in ms Stephan Feyerabend 03PHT2 11 Sprachübermittlung Voice Activity Detection (VAD) • kann mind. 50% der Bandbreite einsparen • Messung der Sprachstärke Entscheidung über Verpackung in IP-Pakete • Überhang von 200 ms • Problem: starke Hintergrundgeräusche Echo Unterdrückung • Echoentferner im digitalen Signalprozessor implementiert • bei IP-Softphones mittels Software realisiert Abschaltung der VAD-Funktion künstliches Rauschen (Comfort Noise) Hochschule Merseburg Fachbereich Ingenieur- und Naturwissenschaften Geusaer Straße 06217 Merseburg Stephan Feyerabend 03PHT2 12 H.323 Komponenten Der Gatekeeper • meist in Gateways oder IP-PBX integriert • eine IP-Netzwerkzone ein Gatekeeper • ein Gatekeeper unterstützt drei Hauptaufgaben: – – – • Adressumwandlung Zugriffskontrolle Bandbreitenkontrolle Benutzer Rufnummer IP Adresse Status Bandbreite Maier 0345 - 65434 192.168.0.1 Offline 64 kbit/s Schulze 0345 - 65432 192.168.0.2 Offline 64 kbit/s Schmidt 0345 - 65422 192.168.0.3 Offline 64 kbit/s … … … … … zusätzliche Aufgaben – – – Benutzeridentifizierung und Berechtigungen Erfassung von Abrechnungsdaten Zugriff auf X.500 - Verzeichnisdienste Hochschule Merseburg Fachbereich Ingenieur- und Naturwissenschaften Geusaer Straße 06217 Merseburg Stephan Feyerabend 03PHT2 13 H.323 Komponenten Das H.323 Gateway • ist die Hard- und Software, die verschiedene Netzwerke miteinander verbindet • übermittelt Nachrichten zwischen Rechnernetzen (Protokollkonverter) • Verbindung von Sprach- und Datennetzen • Zuständig für: Jitter-Buffer, Laufzeitoptimierung, Echounterdrückung u. a. • Übersetzungsfunktionen werden im H.246 Standard beschrieben • zur IP-Netzwerkseite unterstützt es H.225 (Gesprächsaufbau) und Q.931 (Verbindungstrennung) • kann entfallen, wenn keine Verbindung zum klassischen Telefonnetz erforderlich ist Hochschule Merseburg Fachbereich Ingenieur- und Naturwissenschaften Geusaer Straße 06217 Merseburg Stephan Feyerabend 03PHT2 14 H.323 Komponenten Die Multipoint Control Unit (MCU) • unterstützt IP-Telefonie-Konferenzen • ermittelt die Sprachverarbeitungsfähigkeiten der beteiligten Endgeräte • entscheidet über den zu verwendenden Codec Quelle: http://econf.switch.ch/ Hochschule Merseburg Fachbereich Ingenieur- und Naturwissenschaften Geusaer Straße 06217 Merseburg Stephan Feyerabend 03PHT2 15 H.323 Standard H.323 allgemein: • • gehört zur Familie der H.32x ITU-Standards besitzt starke Ähnlichkeit mit H.320 (ISDN) H.323 • Version 3 (1999) regelt die Datenübertragungen in Audio-, Video- und Datenkonferenzen über Netzwerke, die keine bestimmte Dienstqualität (QoS) garantieren können. • herstellerunabhängiger Standard • soll die Kompatibilität zwischen Produkten verschiedener Hersteller gewährleisten Hochschule Merseburg Fachbereich Ingenieur- und Naturwissenschaften Geusaer Straße 06217 Merseburg { Schicht 4 Audio Codecs Video Codecs RAS H.245 Q.931 T.120 RTP/RTCP UDP TCP Schicht 3 IP Schicht 2 LINK Schicht 1 PHYSIK Stephan Feyerabend 03PHT2 16 H.323 Standard Die Empfehlung H.225 • Übertragung zahlreicher Kontroll- und Steuerinformationen • umfasst die Anrufsignalisierung (Q.931) und RAS – – Registration Admission Status (RAS) dient zur Kommunikation mit Gatekeeper: • Registrierung • Erlaubnis Anrufsignalisierung Q.931: • • Durchführung von Verbindungsaufbau und –abbau Quelle: http://www.webex.com/ ähnlich der ISDN-Signalisierung über D-Kanal Hochschule Merseburg Fachbereich Ingenieur- und Naturwissenschaften Geusaer Straße 06217 Merseburg Stephan Feyerabend 03PHT2 17 H.323 Standard weiter Spezifikationen • Audio Codecs (G.711, G.723, … ) • Video Codecs (H.261, H.263) • T.120 für Datenkonferenzen (z.B. Filetransfer) • H.235 Sicherheit – • H.450 Zusatzdienste – • Real Time Protocol (RTP), dient dem Ende-zu-Ende-Transport von Echtzeitdaten – – – – Pakettypenbezeichnung Reihenfolgennummerierung Zeitstempel Überwachung der Paketablieferung Hochschule Merseburg Fachbereich Ingenieur- und Naturwissenschaften Geusaer Straße 06217 Merseburg • Authentisierung, Verschlüsselung Beispiel: H.450.6 Anklopfen H.246 Übersetzungsfunktion eines H.323 Gateways vom paketorientierten Netz zum leitungsvermittelten Telefonnetz Stephan Feyerabend 03PHT2 18 H.323 Standard H.323 über IP basierte Netzwerke • Internet Protokoll (IP): H.323 { Audio Codecs Video Codecs RAS H.245 Q.931 T.120 RTP/RTCP – – jedes Datenpaket erhält vollständige Adressinformation Schicht 4 keine Information über die Vollständigkeit und Reihenfolge der Datenpakete Schicht 3 IP Schicht 2 LINK Schicht 1 PHYSIK verbindungslose Zustellung Hochschule Merseburg Fachbereich Ingenieur- und Naturwissenschaften Geusaer Straße 06217 Merseburg UDP TCP Stephan Feyerabend 03PHT2 19 H.323 Standard H.323 über IP basierte Netzwerke H.323 • { Schicht 4 – – Sitzung zwischen Hosts mittels 3-Wege-Handshake wird aufgebaut Daten werden in Segmenten übertragen und der Empfang durch ACK bestätigt wenn kein ACK Segment wird erneut gesendet Video Codecs RAS H.245 Q.931 T.120 RTP/RTCP Transmission Control Protocol TCP: – Audio Codecs TCP UDP Schicht 3 IP Schicht 2 LINK Schicht 1 PHYSIK verbindungsorientierte Zustellung wird zur zuverlässigen Einrichtung eines Anrufs von VoIP benutzt Hochschule Merseburg Fachbereich Ingenieur- und Naturwissenschaften Geusaer Straße 06217 Merseburg Stephan Feyerabend 03PHT2 20 H.323 Standard H.323 über IP basierte Netzwerke H.323 • { Video Codecs RAS H.245 Q.931 T.120 RTP/RTCP User Datagram Protocol UDP: Schicht 4 – Audio Codecs Ankunft der Datagramme und Reihenfolge nicht garantiert UDP TCP Schicht 3 IP Schicht 2 LINK Schicht 1 PHYSIK verbindungslose Zustellung wird bei VoIP zur Übertragung des eigentlichen Sprachverkehrs benutzt niedrige Verzögerungszeit ( unter 150 ms) wichtiger als die zuverlässige Übertragung Hochschule Merseburg Fachbereich Ingenieur- und Naturwissenschaften Geusaer Straße 06217 Merseburg Stephan Feyerabend 03PHT2 21 H.323 Standard Fazit • H.323 setzt TCP und UDP ein • für T.120 und Q.931 wird TCP verwendet • für Audio-, Video- und Echtzeitdatenübertragung sowie RAS wird UDP eingesetzt • für Multipointkonferenzen setzt H.323 UDP, IP-Multicast und RTP ein • bei der verbindungslosen Echtzeitdatenübertragung über UDP wird das Zusammensetzen der Daten in höhere Protokollebene verlangt Quelle: magazine.web.de/de/themen/ RTP mit Sequenznummern, Zeitstempel und einem Jitter Buffer Hochschule Merseburg Fachbereich Ingenieur- und Naturwissenschaften Geusaer Straße 06217 Merseburg Stephan Feyerabend 03PHT2 22 Quality of Service Motivation • Echtzeitdaten müssen beim Transport durch das Netzwerk Priorität erhalten Prinzip Quelle: http://www.lightspeed.ca • Best Effort • Sprachdaten erhalten im LAN/WAN durch Switches/Router eine Priorität vor anderen Daten Hochschule Merseburg Fachbereich Ingenieur- und Naturwissenschaften Geusaer Straße 06217 Merseburg Stephan Feyerabend 03PHT2 23 Quality of Service Realisierung • Class of Service (CoS) – • bezeichnet die Etikettierung der Datenpakete in verschiedene Prioritätsklassen Quality of Service (QoS) – Dienstqualität – etikettierte Pakete werden in unterschiedlich priorisierten Warteschlangen durch aktive Netzwerkelemente (Switches, Router) geleitet Quelle: http://http://www.cisco.com/ Hochschule Merseburg Fachbereich Ingenieur- und Naturwissenschaften Geusaer Straße 06217 Merseburg Stephan Feyerabend 03PHT2 24 Quality of Service Möglichkeiten zur Qualitätssicherung (eine Auswahl) Prioritätsentscheidung kann auf Grundlage der Headerinformationen aus den Schichten 2 bis 4 des OSI Referenzmodels erfolgen. • Schicht 2: VLAN Tag im Layer-Two-Header, Feld „User Priority“ mit 3 bit (8 Stufen) • Schicht 3: • – IP-Precedence, Nutzung des Type-of-Service-Bytes (ToS) im IP-Header – Divserv, Erweiterung des ToS-Feld mit einem DS-Feld 64 Möglichkeiten Schicht 4: – Layer 4 Switching, Weiterleitungsentscheidung zusätzlich auf der Basis von TCP-/UDPAnwendungsportnummern – UDP Medienströme in VoIP-Netzwerken benutzen einen dynamischen Portbereich von 16384 bis 32767 Hochschule Merseburg Fachbereich Ingenieur- und Naturwissenschaften Geusaer Straße 06217 Merseburg Stephan Feyerabend 03PHT2 25 SIP SIP (Session Initiation Protocol) oder H.323 • • alternativer Signalisierungsansatz gegenüber dem H.323 Standard im H.323 wurden traditionelle Ansätze der leitungsvermittelten Netzwerke übernommen H.323 Audio SIP Video Audio Video RTP • • SIP soll die Möglichkeiten des Internets nutzen, anstatt „Altlasten“ aus der herkömmlichen Telefonie zu verwenden Gemeinsamkeit ist die Verwendung von RTP zur Echtzeitdatenübertragung Hochschule Merseburg Fachbereich Ingenieur- und Naturwissenschaften Geusaer Straße 06217 Merseburg UDP TCP IP ATM Ethernt Stephan Feyerabend 03PHT2 V.34 26 SIP • • Adressierung – URL, in Form von: sip:user@host, bietet die Möglichkeit des Abblockens nicht autorisierter Verbindungsversuche – SIP ist stark an HTTP angelehnt (Requests, Client, Server, Respons), aber ein eigenständige Protokoll Funktion – SIP ist ein Anfrage-Antwort-Protokoll, das mit Anfragen von Clients und Antworten von Servern arbeitet – Anfragen können auf jedem Transportprotokoll wie UDP, SCTP oder TCP verschickt werden Quelle: www.isoc.org/seinit/ Hochschule Merseburg Fachbereich Ingenieur- und Naturwissenschaften Geusaer Straße 06217 Merseburg Stephan Feyerabend 03PHT2 27 Quellenangabe • „VoIP Basics, Die Grundkonzepte des Voice over Internet Protocol“ J. Schlembach Fachverlag (ISBN 3-935340-28-1) • magazine.web.de/de/themen • www.fh-merseburg.de • c‘t 2/2006 • www.voip.bisnet.pl • www.isoc.org/seinit • www.voip-info.de/wissen • www.elektronik-kompendium.de • www.cisco.com • econf.switch.ch • www.gwdg.de Hochschule Merseburg Fachbereich Ingenieur- und Naturwissenschaften Geusaer Straße 06217 Merseburg Stephan Feyerabend 03PHT2 28 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit Quelle: magazine.web.de/de/themen Hochschule Merseburg Fachbereich Ingenieur- und Naturwissenschaften Geusaer Straße 06217 Merseburg Stephan Feyerabend 03PHT2 29