Baaken, Hermann-Josef (FileTypevnd.openxmlformats

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Nachhaltige Futtermittelwirtschaft im Kontext
einer globalen Rohstoffbeschaffung
Dr. Hermann-Josef Baaken
Deutscher Verband Tiernahrung e.V.
Sprecher der Geschäftsführung
BVL-Symposium am 5./6. November 2014
„Herausforderungen 2015: Neue Entwicklungen in der Gentechnik –
Neue Ansätze für das behördliche Handeln?“
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Was ist Nachhaltigkeit?
„Unter Nachhaltigkeit wird die
Entwicklung verstanden, die gewährleistet,
dass die Bedürfnisse der heutigen
Generation befriedigt werden, ohne die
Möglichkeiten künftiger Generationen zur
Befriedigung ihrer eigenen Bedürfnisse zu
beeinträchtigen.“
UN: Bericht der BrundtlandKommission für Umwelt und
Entwicklung, 1987
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Komplexität der Nachhaltigkeit in der
Futterwirtschaft
Soziales
Gesellschaftspolitische
Diskussion
Gesellschaft
Ökologie
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Staat
(Land-)Wirtschaft
Ökonomie
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Nachhaltige Futtermittel
Wirtschaftlichkeit
Ressourceneffizient
Geringer Flächenverbrauch
Nutzung von Standortvorteilen
Verwertung von Neben-und
Koppelprodukten
Optimale Futtermittelverwertung
Leistungs-/tiergerecht und Beitrag
zur Tiergesundheit
Umfassendes Qualitätsmanagement
Soziale Aspekte, gesellschaftliche
Akzeptanz
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Nachhaltige Rohstoffversorgung: Beispiel Eiweiß
Kriterien:
Wirtschaftlichkeit: Preis, Kosten
Qualität der Rohstoffe und hergestellten Futtermittel
Futtermittelsicherheit: unerwünschte Stoffe,
Pflanzenschutzmittelrückstände, GVOVerschleppung
Verfügbarkeit, Herkunft
Produktionsmethoden (z. B. Bio, konventionell,
GVO)
Lieferzuverlässigkeit, Volatilität
 Alle Beteiligten in der Wertschöpfungskette
bestimmen bei der Bewertung der Kriterien mit.
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Kriterien für den Anbau von nachhaltigem Soja
Verantwortungsvolle Arbeitsbedingungen
Kein Erwerb von illegal abgeholztem Land (Vereinbarungen !)
Gute landwirtschaftliche Praxis nach den Grundprinzipien des
integrierten Landbaus (u.a. Bodenbearbeitung, Düngung und
Pflanzenschutzmittel)
Legale Landnutzung und Respekt vor den bestehenden
Landrechten
Schutz der gemeinschaftlichen Nutzungsrechte in Anbauländern
(regional), z. B. Wassernutzung, Verkehrswege, Infrastruktur etc.
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Futterverbrauch in Deutschland nach Herkünften
Futterverbrauch insgesamt: 79,4 Mio. t
ausländische Futtermittel: 9,8 Mio. t (12,3
%)
Andere ausländische
Futtermittel
6.923 (8,7%)
Futterfrüchte und
Milch*
42.498 (53,5%)
Inländische
Futtermittel
69.572 (87,6%)
Ausländisches
Getreide
2.880 (3,6%)
Andere
Kraftfuttermittel
inländischer Herkunft
5.611 (7,1%)
Inlandgetreide
21.463 (27,0%)
* Rau- und Saftfutter inkl. Stroh
Werte in 1.000 t Getreideeinheiten; Jahr 2011/12 (Quelle: BMEL)
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Produktion, Import und Export einiger Agrargüter
66,2
18,0
87,0
302,8
21,1
433,5
89,5
489,5
1,9
242,8
9,0
86,7
Werte in Mio. Tonnen
Getreideproduktion (rot)
Sojabohnenproduktion
(grau)
Rapsproduktion
(hellbgrau)
Import bzw. Export
* Mais und Weizen
**nur Weizen
46,0
54,0
40,4
3,8
8,5
Rd. 10 % der verbrauchten Futtermenge in der EU
stammen aus Getreide- und Futtermittelimporten
(2010), 2/3 davon waren Eiweißträger, v. a. Soja
Daten für 2013/2014 - Quelle: ADM Market Review 09/2014
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Transportwege am Beispiel Soja (Europa)
800 Schiffsladungen Soja nach Europa ►58.000 Container
Das sind:
~ 26.500.000 Tonnen Futter
5.000 Futtermittelwerke + viele Händler
1.300.000 LKW mit je 20 Tonnen
53.000 Schiffe mit je 500 Tonnen
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Zunehmende Anzahl Beteiligter
Sicherheitspyramide der Futtermittelwirtschaft
Rohwarenlieferant
beste Kontrollmöglichkeit, um Lebensmittelund Futtermittelkrisen zu minimieren
Zwischenstufen:
Lagerung und Transport
Mischfutterhersteller
Selbstmischer auf dem Hof
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Herausforderungen für die Sicherung der Qualität
Verschiedene Qualitätsmanagement- und Zertifizierungssysteme
Verschiedene Herangehensweisen der Länder
Sicherung der Rückverfolgbarkeit, Betriebshygiene etc.
Unkalkulierbarkeit der „bekannten“ und „neuen“ unerwünschten
Stoffe (Dioxine, PCB, Schwermetalle etc.), Salmonellen,
Pflanzenschutzmittelrückstände, tierische Bestandteile, GVO u. a.
Teilnahme am Futtermittel-Monitoring für jedes Kettenglied (u. a.
Hersteller, Händler, Transporteur, Lagerhalter, Landwirt)
Risiken durch internationalen Handel und unterschiedliches
Qualitätsverständnis einzelner Länder (z.B. China)
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Hürden für die Nutzung von GVO-Rohstoffen
Unterschiedliche GVO-Grenzwerte in den
Ländern
Weltweit unterschiedliche gesetzliche
Regelungen für die Anerkennung und
Kennzeichnung
(siehe EU-Zulassung vs. USA)
Zunehmende Anzahl unbeabsichtigter GVOVerunreinigungen
Politische Hemmnisse: unklare Rechtslage und
Interpretationsspielraum
Öffentliche Hemmnisse: Meinungsvielfalt und
Bewertung durch die einflussgebenden
Stakeholder
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Forderungen aus Sicht der Futtermittelwirtschaft
Beschleunigung der GVO-Zulassungsverfahren
Entscheidungen auf wissenschaftlicher Basis unter Anerkennung
gesellschaftlicher Anforderungen
Harmonisierung der internationalen Standards
Notwendigkeit internationaler Zusammenarbeit der Behörden
Regelmäßige Aktualisierung von Hotspots im Rahmen einer
Auswertung der Informationen sowie Austausch in der
Wertschöpfungskette
Landwirt
(Produktion
von
Rohstoffen)
Lieferant (z.
B. Händler,
Ölmühle)
Futtermitt
elhersteller
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Landwirt/
Tierhalter
Händler,
Fleischwirtschaft
Lebensmittelhandel
Verbraucher
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Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit
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