VL1_Einfuehrung

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Einführung in die
Kosmologie
13.7 Milliarden Jahre
Beobachtungen
95% der Energie
des Universums
unbekannter Natur
Teleskope: Galaxien
Mini-Urknall
im Labor mit
Teilchenbeschleuniger
hergestellt
380.000Jahre
102s
WMAP Satellit:
Fernsehschüssel, womit man
das Licht des Urknalls
“gesehen“ hat.
10-12 s
10-34 s
Urknall
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Kosmologie VL, 18.10,2012
1
Einteilung der VL
0. Einführung
1. Hubblesche Gesetz
2. Gravitation
3. Evolution des Universum
4. Temperaturentwicklung/Kernsynthese
5. Kosmische Hintergrundstrahlung
6. CMB kombiniert mit SN1a
7. Strukturbildung
8. Neutrinos
9. Grand Unified Theories
10.-13 Suche nach DM
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2
Literatur
1. Vorlesungs-Skript:
http://www-ekp.physik.uni-karlsruhe.de/~deboer/
2. Matts Roos: An Introduction to Cosmology
Wiley, 3th Edition, 2004
hauptsächlich
benutzt
3. Lars Bergström and Ariel Goobar:
An Introduction to Cosmology
Springer, 2nd Edition, 2004
4. Bernstein: An Introduction to Cosmology
Prentice Hall, 1995
5. Dodelson: Modern Cosmology Academic Press 2003
6. Ryden: Introduction to cosmology Addison 2003
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3
Literatur
Weitere Bücher:
Weigert + Wendker, Astronomie und Astrophysik
Populäre Bücher:
Silk: A short history of the universe
Weinberg: Die ersten drei Minuten
Hawking: A brief History of Time
Fang and Li: Creation of the Universe
Parker: Creation
Vindication of the Big Bang
Ledermann und Schramm: Vom Quark zum Kosmos
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Literatur
Bibel der Kosmologie:
Börner: The early Universe
Kolb and Turner: The early Universe
Gönner: Einführung in die Kosmologie
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Übungen Kosmologie
Vorlesung : Einführung in die Kosmologie
de Boer
2 SWS
Do 14:00 – 15:30 Seminarraum 10.1, PHH (ÄNDERUNG!!!)
Übungen
de Boer, Iris Gebauer
1 SWS
Di.14:00 - 15:30 Sem. 8.2 PHH 30.23 (ab. 30.10 )
Folien auf:
http://www-ekp.physik.uni-karlsruhe.de/~deboer/Lehre
Übungen auf: http://www-ekp.physik.uni-karlsruhe.de/~gebauer/
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Die Säulen der Urknalltheorie
Die Urknalltheorie ist eine wohl definierte Theorie,
die an Hand von DATEN entwickelt wurde!
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Väter der Urknalltheorie
Albert
Einstein
Allgemeine
Relativitätstheorie beschreibt
Entwicklung von
Raum und Zeit
Auch Licht
empfindet
Schwerkraft
Alexander
Friedmann
Georges
Lemaître
löst 1922 die
Feldgleichungen
der ART für eine
isotrope und
homogene
Massenverteilung
Lösung
zeitabhängig!
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entwickelt 1927
eine Theorie, der
zufolge das
Universum einst
als einziges
Teilchen begann.
George
Gamow
zeigt 1948, wie sich
der Kosmos aus
einem heißen
Anfangszustand
entwickelt haben
könnte und sagt die
kosmische
Hintergrundstrahlung
voraus.
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Universum ist homogen und isotrop auf großen Skalen
Dichte bei
großen z
nimmt ab,
weil viele
Galaxien
nicht mehr
sichtbar.
homogen,
nicht isotrop
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nicht homogen,
isotrop
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Wichtigste Errungenschaft der Kosmologie
96% der Energie UNBEKANNTER NATUR!
Zwei Komponenten: DM mit anziehender Gravitation
und DE mit abstoßender Gravitation
Gesamtenergie = kin. Energie+ pot. Energie =0
(Welt aus einer Quantenfluktuation hervorgegangen?
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Sloan Sky Survey: ⅓ million galaxies
Doppler Verschiebungen ->
Geschwindigkeiten der Galaxien
Universum: 1011 Galaxien
1 Galaxie: 1011 Sterne
Unsere Galaxie ist hier
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Sloan Digital Sky Survey Teleskop in Arizona, USA
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12
Hubble mit dem 2.5m Teleskop in Palomar (ca. 1920)
und der heutige Hubble Space Telescope (HTS)
Palomar, Kalifornien, USA
Hubble Space Telescope
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Expansion des Universums
Rosinenkuchenmodell
Messungen ergeben, dass
sich scheinbar alle Galaxien
von uns wegbewegen.
Galaxien bewegen sich
nicht selbst, sondern
werden mit der Raum-Zeit
mitgetragen.
Da sich alle Galaxien voneinander
entfernen, ist keine Aussage zu
treffen, wo sich der Mittelpunkt
des Universums befindet
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Je weiter die Rosinen
voneinander entfernt sind,
je schneller fliegen sie aus
einander: v=Hd
(v=Geschwindigkeit zwischen 2
Rosinen auf Abstand d,
H=Konstante)
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Geschwindigkeitsmessung
Um das Hubble-Gesetz verifizieren zu können,
kann man die Geschwindigkeit und den Abstand
entfernter Galaxien messen. Die Geschwindigkeit
einer Galaxie ergibt sich aus der Rotverschiebung
der Wasserstoffspektrallinien (wie bei
Radarmessungen der Polizei -> Geschwindigkeit)
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Abstandsmessung
Entfernungsmessungen beruhen darauf, dass man
gemessene Helligkeit mit ihrer Strahlungsleistung
vergleicht.
Beispiele für sogenannte „Standardkerzen“: (Details VL2)
 RR-Lyrae-Sterne
 Cepheiden (pulsierende Sterne)
 Supernovae vom Typ la
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Messdaten
Proportionalitätsfaktor
zwischen v und D wird
nach Entdecker HubbleKonstante genannt.
H = Expansionsrate = v/D = h 100 km/s/Mpc (VL2)
h = 0.71+-0.03 = Hubblekonstante in
Einheiten von 100 km/s/Mpc
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Das Universum
EXPANDIERT
Starkster Beweis für den Urknall!
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Hubblesches Gesetz in “comoving coordinates”
d
D
Beispiel:
D = S(t) d (1)
Diff, nach Zeit
D = S(t) d (2)
oder
D = v = S(t)/S(t) D
Oder v = HD
mit H = S(t)/S(t)
D = S(t) d
S(t) = zeitabhängige Skalenfaktor, die die
Expansion berücksichtigt.
Durch am Ende alle Koordinaten mit
Skalenfaktor zu multiplizieren, kann ich mit
einem festen (comoving) Koordinatensystem
rechnen.
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Alter des Universums aus v=HD
H=v/D=71.4 (km/s)/Mpc=71400 (m/s)/(3.1*1022m)
T=1/H=D/v=1/71400(m/s)*3.1*1022 (m)=
4.3*1017 s/(3.15*107 s/Jahr)=1.38 1010 Jahre =
13.8 Milliarden Jahre (= 13.8 Gyr)
Problem bei dieser Abschätzung: v nicht konstant,
sondern nimmt ab durch gravitative Abbremsung
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Wie groß ist das (sichtbare) Universum?
Licht ist die schnellste Kommunikation (Lichtgeschwindigkeit c), so ein
Lichtstrahl kann maximal 13,8 Milliarden Lichtjahre zurückgelegt haben.
Dies entspricht einem Abstand
D=ct=3.108 m/s x 13.7 109 Jahre x 3,15 x107 s/Jahr= ca. 1026m
Dieses sichtbare Teil ist vermutlich ein sehr kleiner Teil
unseres Universums
Zum Vergleich: unsere Galaxie ist ca. 6.1020 m groß,
Das sind ca.100.000 Lichtjahre.
Raumschiff mit Lichtgeschwindigkeit braucht also 100.000 Jahre
um durch unsere Galaxie zu fliegen!
Es ist gut möglich, dass es schon sehr viel
ältere Universen gibt, denn vermutlich gab es viele “Big Bangs”
Problem bei dieser Abschätzung: Universum expandiert
gleichzeitig, also größer, siehe VL2
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Die kritische Energie nach Newton
M
m
v
Dimensionslose
Dichteparameter:
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Einfluss des Dichteparameters auf die Expansion
Offenes Univ. (T>U)
Flaches Univ. (U=T, E=0)
Geschlossenes Univ. (T<U)
Vergleich mit einer Rakete mit U<T, U=T und U>T
Radius des sichtbaren Universum  S, d.h. S(t) bestimmt
Zukunft des Universums!
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Zeitabhängigkeit des Skalenfaktors S(t) bei =1
r  S(t) und   1/r3 
E=0 (flaches Universum) 
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Altersabschätzung des Universum für =1
Oder dS/dt = H S oder mit S = kt2/3
2/3 k t-1/3 = H kt2/3 oder t0 = 2/(3H0)10.109 a
Richtige Antwort:
t0  1/H0  14 . 109 a = 14 Gyr,
da durch Vakuumenergie
nicht-lineare Terme
im Hubbleschen Gesetz
auftreten (entsprechend
abstoßende Gravitation).
0=1/H0, da tan α = dS / dt = S0 / t0
uni = 2 / 3H0
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Zum Mitnehmen:
1. Gravitation bestimmt Geschehen im Weltall
2. Comoving coordinates erlauben Rechnungen
OHNE die Expansion zu berücksichtigen.
Nachher werden alle Abstände (und auch
die Zeit, siehe VL2) mit dem Skalenfaktor S(t)
multipliziert.
3. Zeitabhängigkeit des Skalenfaktors: S = kt2/3
4. Hubblesches Gesetz: v=HD
H = Expansionsrate = v/D = h 100 km/s/Mpc (VL2)
h = 0.71+-0.03 = Hubblekonstante in
Einheiten von 100 km/s/Mpc
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Zum Mitnehmen:
5. Alter des Universums für  = 1 und ohne Vakuumenergie:
t0 = 2/(3H0)  10 . 109 a
Dieser Wert ist zu niedrig, weil die beschleunigte Expansion
durch die Vakuumenergie vernachlässigt wird.
Korrekter Wert: 1/H0 = 14 Milliarden Jahre = 14 Gyr
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Kosmologie und Studienplan
Schwerpunktfach
Ergänzungsfach
Nebenfach
20 ECTS =v4u2+v2u1+v2u1
14 ECTS= v2u2 +v2u1
8 ECTS= v2u2
Einschränkungen:
•eins der Fächer muss theoretisch und eins muss experimentell sein.
•Ergänzungsfach darf nicht aus dem Bereich der Nebenfächer (Elektronik,
Datenanalyse) sein, es sei denn dieses Fach ist auch in einer der 7
Themenbereiche vermerkt.
•Ergänzungsfach darf nicht im gleichen Bereich wie Schwerpunktfach sein.
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Beispiel: Fächer für Teilchenphysiker
Schwerpunktfach (benotet im Abschluss)
exp. Teilchenphysik I (v2u2=8P),
eine der exp. Teilchenphysik II VL (v2u1=6P)
Datenanalyse (v2u1=6P)
Total=20ECTS
Ergänzungsfach: (benotet im Abschluss) (darf keine Module aus dem
Schwerpunktfach enthalten)
Kombination aus
Astroteilchenphysik I (v2u2=8P)
Kosmologie (v2u1=6P)
Detektoren oder Elektronik oder eine der weiteren Astroteilchenphysik VL
(v2u1=6P)
Total=14 ECTS
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Beispiel: Fächer für Teilchenphysiker
Nebenfach: (NICHT benotet im Abschluss)
Theoretische Teilchenphysik (v4,u2) (=12 ECTS)
Obwohl nur 8 gebraucht werden, bekommt man 50% mehr ECTS bei TTP,
aber es gibt kein Theorie-light in der Teilchenphysik. Man kann natürlich ein
nicht theoretisches Nebenfach nehmen (Elektronik, Datenanalyse) und TTP1
als Ergänzungsfach nehmen, aber dann wird es benotet. Aber man sollte als
Detektorbauer eine sehr gute Note bei TTP1 als Ergänzungsfach bekommen,
wenn man nachher promovieren möchte.
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Zukunftschancen für Teilchenphysiker
Datenanalyse:
umgehen mit großen Datenmenge
Analysetechniken,wie neuronale Netze
Ergebnisse der Datenanalysen können sein:
• Absatzprognosen
•Risikovorhersagen
•Produktempfehlungen
•Bestellmengenoptimierungen
•Beschaffungsvorschläge
•Kündigungsverhinderungen
•Social-Media-Aktivitäten
•
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Zukunftschancen für Teilchenphysiker
Kenntnisse über Halbleitertechnology:
•CMS Detektor hat 200 m2 Si verbaut,
• Strahlungshärte unserer Elektronik VIEL
besser als die des Militärs
Berufschancen: Raumfahrttechnik, Autoindustrie
(z.B. bei Bosch, herausfinden warum Auto-Elektronik
so anfällig ist…)
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Zukunftschancen für Teilchenphysiker
Kenntnisse über Strahlung:
Berufschancen: Strahlungsmonitore,
Bestrahlungen in Industrie und Medizintechnik
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Beispiel: Fächer für Astroteilchenphysiker
Schwerpunktfach (benotet im Abschluss)
Astroteilchenphysik I (v2u2=8P),
Astroteilchenphysik II (v2u1=6P),
Kosmologie (v2u1=6P)
Total=20ECTS
Ergänzungsfach: (benotet im Abschluss) (darf keine Module aus dem
Schwerpunktfach enthalten)
Datenanalyse(v4u2=8P) (v4u2=8P)
Detektoren oder Beschleunigerphysik (v2u1=6P)
Total=14 ECTS
Nebenfach: (NICHT benotet im Abschluss)
Theoretische Teilchenphysik (v4,u2) (=12 ECTS)
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