1. Einführung 1.1. Was ist Umweltschutz? Was als Umwelt geschützt werden soll hängt stark von der Weltanschauung der Schützer ab. Oft geht es nicht nur um den Schutz der Umwelt an sich, sonder um dem Schutz der Umwelt für den Menschen (anthropozentrisches Weltbild => Christentum, Islam,..). Umweltschutz ist nicht Schutz vor Veränderung. Menschen verändern zum Überleben ihre Umwelt, daher handelt es sich um eine Beschränkung der Art und des Ausmaßes dieser Veränderungen. Umweltschutz kann daher normiert werden (Gesetze,...), jedoch nie wertfrei sein, da auch Gesetze aus Werthaltungen entstehen. Veränderungen –welche sind zulässig? Jedes System, jeder Organismus kann sich anpassen, in dem sich seine Toleranzgrenzen verschieben. Dabei werden keine neuen Arten erzeugt, sondern andere Formen begünstigt. Die Anpassungsgeschwindigkeit hängt von der Reproduktionszeit ab. 1.2. 1.3. Wie können sich Eingriffe in die Natur auswirken? direkte Wirkungen (Schadstoff schadet direkt der Gesundheit) indirekte Wirkungen (FCKW’s bauen Ozon ab, dass dann wieder,…) spontane Wirkungen (rasche Reaktion der Gesellschaft) verzögerte Wirkungen (Zusammenänge schwer feststellbar) chronische Belastungen (saurer Regen) Wie kann es zu Umweltschäden kommen? Durch qualitative Verunreinigungen: nicht bekannte Substanzen in ein System (FCKWs, DDT,..) quantitative Verunreinigungen: bekannte Substanzen -hohe Konzentration -Anreicherungsprozess -Kreisläufe, Gleichgewichte werden gestört 2. Grundlagen 2.1. Die 3 atmosphärischen Problemkreisläufe Modifikation der troposphärischen Luftchemie stratosphärischer Ozonabbau anthropogene Klimaänderung Diese stehen in Zusammenhängen (Ursachen, Wirkungen) und beeinflussen sich. 2.2. Zusammensetzung der Atmosphäre Homosphäre die ersten 80km, wegen hoher Turbulenz homogene Zusammensetzung Heterosphäre Turbulenz lässt nach, Schwerkraft wirkt stärker => Schichtung der Gase Zusammensetzung der Gase Homossphäre hauptsächlich Stickstoff und Sauerstoff (>99,9%) weiters: Neon, Argon, Wasserstoff, Xenon Spurengase: Kohlendioxid, Wasserdampf, Ozon, Methan =>starke Schwankungen, Wettergeschehen! Schadstoffe primäre: SO2, CO2, KW, FCKWs, H2F, HF,… sekundäre: O3, NO2,… Aerosole natürlich: Hydrometeore (Regen, Schnee,..), Staub, Asche,… anthropogen: Ruß, Schwermetalle, Sulfate, Nitrate =>starke Höhenabhängigkeit der Konzentrationen! 2.3. Aufbau der Atmosphäre Troposphäre => Wettergeschehen, Verunreinigungen Stratosphäre => stabil, Verunreinigungen mit hohen Verweilzeiten Planetare Grenzschicht (1000-2000m) => hohe Turbulenz 2.4. Scales Dynamische Vorgänge der AS werden nach Längen-, und Zeitscales geordnet: Makro- oder synoptischer Scale ( Zeitscale: Monat bis Tage, allgemeine Zirkulation) Meso-, oder regionaler Scale (Tage bis Stunden, lokale Windsysteme,..) Mikroscale (Minuten bis Sekunden, Rauch aus Schornstein) Zwischen den Scales treten Wechselwirkungen auf, was zur hohen Komplexität meteorologischer Vorgänge führt. 3. Modifikation der troposphärischen Luftchemie 3.1. Einleitung Emissionen = eingbrachte Stoffe Transmission = Prozesse in der Atmosphäre Immissionen = Emissionen werden wirksam Schwerpunkt der Meteorologie liegt bei der Transmission! 3.2. Die Emission Unterscheidung nach: Ursprung in natürlich und anthropogen Prozessen in physikalisch, chemische und biologische Prozesse Schadstoff entsteht aus: Punkt-, Linien,- Flächenquellen Brennstoff oder Luft bei Normalbetrieb oder Störfall kontinuierlich oder diskontinuierlich Quelle ist bewegt oder stationär bodennah oder vom Boden abgehoben Emissionskataster Dabei werden die geographische Verteilung relevanter Emissionen hinsichtlich Raten, Konzentrationen, Bedingungen und deren zeitlicher Verlauf einschließlich ihrer Abhängigkeit von meteorologischen Bedigungen erfasst. Sie sind Ausgangsbasis für Ausbreitungsberechnungen. Viele kleine Emissionen (Hausbrand) werden über Emissionsfaktoren berechnet. Das sind Durchschnittswerte bestimmter Anlagen / Brennstoffe, welche dann mit zB Brennstoffverkauf und der Bevölkerungsdichte kombiniert werden. Reduktionsmaßnahmen Reduktion des Bedarfs an Produkten und Dienstleistungen Effizienzsteigerungen Wahl und Optimierung der Produktionsverfahren Brennstoffwahl End-of-Pipe Verfahren Ummantelung von Quellen Emissionsentwicklung In Europa tendenziell gesunken: Einhaltung von Grenzwerten Internationale Vereinbarungen Optimierung von Prozessen zur Kosteneinsparung Emissionszertifikate Imagepflege In Österreich sind die meisten Schadstoffemissionen seit den 80er und 90er zurückgegangen. Am stärksten SO2 und Pb, nur schwach NOx und NH3. Bei NOx sind Verkehr, Industrie und Kleinverbraucher Hauptproduzenten. 3.3. Immissionen und Wirkungen Definitionen Grenzwert bei Einhaltung werden langfristige Schäden vermieden, bei Überschreitung Statuserhebung (Ursachen, Maßnahmeplan) Maße der Immission Konzentration in der Luft Ablagerung im Boden Säuregehalt im NS pH-Wert des NS … Zielwert für Schadstoffe, so weit über dem Zielwert, dass Einhaltung nicht bald zu erreichen ist Alarmwert bei Überschreitung akute gesundheitliche Beeinträchtigungen Toleranzmenge wenn Einhaltung der Grenzwerte nur eingeschränkt möglich, Maßnahmen erst nach Überschreitung der TM Deposition Ablagerung von Schadstoffen, nass oder trocken (mehr weiter unten) Grenzwerte Zur Erstellung werden die Zusammenfassungen von Untersuchungen (toxikologisch, klinisch, epidemiologisch) als Luftqualitätskriterien bezeichnet und zu Immissionsgrenzkonzentrationen konzentriert. Doppelstrategie in Österreich: -Emissionen sind nach Stand der Technik zu begrenzen - Immissionsgrenzen sind einzuhalten 3.4. Transmission –Diffusion - Transformation- Deposition Translation und Diffusion Sie werden durch die Luftströmung bestimmt, die aus Wirbeln besteht. Größe und Intensität haben Auswirkungen auf die Schadstoffwolke: Wirbel, deutlich größer, verlagern sie als Ganzes, mit mittlerer Strömung => Translation Wirbel, deutlich kleiner, verändern Konzentration innerhalb Wirbel, gleich groß, vermengen sie mit Umluft => Diffussion Diffusion wird von der atmosphärischen Turbulenz bestimmt, diese hat thermische und dynamische Ursachen. Stark wird sie von der Schichtung beeinflusst. adiabatische/neutrale Schichtung: Luftpaket hebt sich und Umluft kühlt um selben adiabatischen Gradienten ab labile Schichtung: Paket kühlt weniger ab als Umluft => steigt höher als ursprünglicher Impuls stabile Schichtung: Paket kühlt mehr ab als Umluft => bleibt wo es is Bsp.: stabiler Schichtung => Temperaturinversion In klaren Nächtn in Tal,- Beckenlagen ist die Luft unten kühler als oben. Dadurch ist die Turbulenzintesität und die Verdünnungsfähigkeit stark reduziert, sowie die Windgeschwindigkeit sehr gering => kein Abtransport. Bsp.: Auch Immissionen von NO im Straßenverkehr weisen in der Früh und am Abend aufgrund geringerer Turbulenz und stabilerer Schichtung höhere Konzentrationen auf, als mittags. Transformation Kann chemischer oder physikalischer Natur sein. Physikalisch ist vor allem der radioaktive Zerfall, welcher von meteorologischen Aspekten unabhängig ist. Zu den chemischen Transformationen zählen die Reaktionsgleichungen zwischen Gasen und mit Aerosolen. Diese sind von der Temperatur, einige auch von der Strahlungsintensität abhängig. Ablagerung (Deposition) trockene Ablagerung: zB durch Sedimentation oder andere Menchanismen, die Kontakt zwischen Strömungshinderniss,… und Verunreinigung herstellen. nasse Ablagerung: 2 Prozesse ausschlaggebend rain-out: Einbinden von Schadstoffen in Wolkentröpfchen => Transport über weite Strecken wash-out: Einbinden durch Fallen der Tropfen => lokale Schadstoffe werden abgelagert Nasse Ablagerung ist wirksamer, tritt aber nur zeitweise auf, daher werden insgesamt mehr Schadstoffe durch trockene als durch nasse Ablagerung aus der AS entfernt. Okkulte Depsition: Ablagerung durch Nebel, Raureif,… 3.5. Ausbreitungsmodelle Einsatz von Modellen primär: zur Interpretation von Immissionsdaten zur Prognose erwarteter Belastungen zur Meßnetzplanung Man unterscheidet: mathematisch-physikalische Modelle: beschreiben Realität aufgrund kausaler Zusammenhänge statistisch-empirische Modelle: beschreiben Realität aufgrund statistischer Zusammenhänge, Kausalitäten nicht wichtig, v.a. gut bei Kurzzeitprognosen Physische Modelle: Landschaft im Windkanal nachgebaut Mathematisch-physikalische Modelle In der Regel aus 3 Modulen aufgebaut: Meteorologischer Modul Hat dia-, oder prognostischen Ansatz, sie unterscheiden sich in der Zeitabhängigkeit, die bei diagnostischen Ansätzen nicht vorhanden ist. Transport Modul Folgt einem oder einer Mischung folgender Ansätze Lagrange’scher Ansatz (Koordinatensystem bewegt sich mit Luftpaket) Euler’scher Ansatz (Koordinatensystem fix mit Erde verbunden) Chemischer Modul simuliert chemische Umwandlungen Das Gauß-Modell Sehr stark vereinfachtes Modell für das Grundverständnis von Translation und Diffusion: =>meteorologisches Modul => homogene Ebene horizontales Windfeld, homogene Turbulenz =>chemisches fehlt Abgasfahne wird als Kegel dargestellt (Spitze an der Schornsteinüberhöhung) dieser in Richtung des Windes Konzentration im Zentrum am höchsten, nimmt im Verlauf einer Glockenkurve nach außen ab je labiler die Verhältnisse, desto näher das Schadstoffmaximum an der Quelle je höher der Schornstein / die effektive Quellhöhe, desto weiter von der Quelle weg & niedriger effektive Quellhöhe Schornsteinbauhöhe + Überhöhung H (Abgasmenge, Temp., Lufttemp., Austrittsgeschw., Windgesch.) =>je länger das Mittelungsintervall, desto niedriger die Konzentration Langange’sche Modelle Luftpaket wird entlang einer Trajektorie verfrachtet, wobei es sich ausdehnt innerhalb eines geschlossenen chemischen Reaktors können Reaktionen ablaufen v.a für Simulation einzelner Punktquellen oder kleiner Quellen Euler Modelle Gitternetze sind fix mit der Erde verbunden darin homogene Konzentrationen 3.6. v.a. für flächige Betrachtungen und vielen Emittenten Lokale Probleme Genehmigung neuer Anlagen 1.) Mit einem Gaußmodell wird die max. Immissionsbelastung ermittelt (ungünstig =>Emissionen so lange zu verändern bis Grenzwert eingehalten wird) 2.) genaue Berechnungen mit lokalen Bedingungen und Vorbelastung Wenn die Genehmigung im Rahmen einer UVP ergeht, muss Klima und Luft als schutzobjekt definiert werden und auch der Betrieb in der Bauphase beachtet werden. Problem: Immissionen von Einzelquellen sind schwer nachweisbar, am besten durch Beifügen eines Tracers mit mobilen Messgeräten. Lokale Messgeräte erfassen Immissionen von Einzelquellen nur bei günstigen Windbedingungen. Lokale Verwirbelungen Ballungsräume Es kommt zur Überlagerung von Abgasfahnen und bodennahe Flächenquellen tragen besonders zur Gesamtbelastung bei. Durch die Wärmezufuhr vom Boden wird Bodeninversion verhindert, Strahlungsinversionen sind deswegen auch in der Nacht vom Boden abgehoben. Daher steht nur wenig Luftvolumen zur Verdünnung zur Verfügung. Täler und Becken Strömung wir talparallel kanalisiert => Talein-, und auswind größere Depositionen an deren Strecken Akkumulation von Schadstoffen durch Ein und Austransport mehrmals täglich häufige Inversionsbildung (niedrige und hohe Quellen) Hänge beim Auftreffpunkt der Abgasfahnen besonders hohe Konzentrationen Smog Lokale Episoden verbunden mit windschwachen Hochdrucklagen und Strahlungsinversion =>Durchmischung verringert Tal-, und Beckenlagen sind besonders anfällig sie enden mit einer Umstellung der Großwetterlage (Luftmassenwechsel) Regionale Episoden wie oben + Advektion stark schadstoffbelasteter Luft 3.7. Regionale Probleme Große Bedeutung spielt hier die Verweilzeit der Luftverunreinigungen. Daher werden vorwiegend radioaktive Substanzen oder Sekundärschadstoffe (Ozon, SO2-, NO2Umwandlungsprodukte) betrachtet. Neben der Grenzschicht ist die freie Atmosphäre wichtig. Was hier her gelangt bleibt lange. Wichtige Prozesse sind Translation, Transformation und Deposition. Diffusion wird unwichtiger. Wichtiges Werkzeug sind Trajektorien, Bahnen von Luftkörpern, die berechnet werden. Troposphärisches Ozon ensteht durch: -Einbringung aus der Troposphäre -Sekundärschadstoff -weiträumigen horizontalen Transport Seit Beginn des Jahrhunderts haben sich die bodennahen Ozonkonzentrationen verdoppelt. Die Maxima erreichen die Konzentrationen im Frühjahr und Sommer. Lokale Maxima treten immer im Lee der Quellen auf und mit zunehmender Seehöher steigen die Konzentrationen. In Nordostösterreich werden die Ozonkonzentrationen im wesentlichen durch großräumige Transportvorgänge bestimmt. Die Wintermaxima liegen deutlich unter den Sommermaxima. Die höchsten Konzentrationen in Wien treten an Wochenenden auf. Feinstaub Als Feinstaub bezeichnet man feste Partikel <10μm. Man bezeichnet das dann als PM10, PM2.5,… Die Größe ist abhängig von der Entstehung: -feine Partikel entstehen bei Verbrennung, aus Gasphase -grobe entstehen v.a. mechanisch Die Verweilzeit ist abhängig vom Teilchendurchmesser. Die Grundbelastung in Wien ist bedingt durch: -Ferntransport, reg. Emissionen, öster. Emissionen, Beiträge aus Wien Flugverkehr Die Belastungsquellen sind vielfältig, wobei die bodengebundenen (Zubringerverkehr) dem eigentlichen Flugverkehr überlegen sind. Das eigentliche Umweltproblem stellt das Einbringen der Abgase von Flugzeugen in Luftschichten mit sehr prekärem Gleichgewicht dar, aus dem Schadstoffe nur sehr langsam entfernt werden. Auswirkungen sind zB die Ausbildung von Cirrusbewölkung (dünne, hohe Eiswolken), die den THE verstärken dar. Saurer Niederschlag Verursacht durch SO2, NO2 und Sekundärprodukte aus Sulfat und Nitrat, welche den pH-Wert des Niederschlags reduzieren. Die höchsten Konzentrationen treten in Österreich bei NS aus nordöstlichen Luftmassen auf, der Säureeintrag ist in Verbindung mit Nordwestlagen am höchsten. In Europa insgesamt, sowie in Österreich ist der Import höher als der Export, was v.a. auf den Rückgang der SO2-Emissionen zurückzuführen ist. Radioaktivität Prinzipiell kein Unterschiede zu anderen Schadstoffen, jedoch muss die Strahlung berücksichtigt werden. 3 Belastungspfade: - Submersion (externe Bestrahlung, Beta und Gammastrahlung) - Inhalation (interne Bestrahlung, nur lokale Konzentration wichitg) -Ingestion(intern, Aufnahme mit der Nahrung) Tschernobyl Unfall bei ausgreprägter Bodeninversion, daher nur geringe Verdünnung und enge Fahne, die mit leichtem Ostwind abtransportiert wurde. Ein wesentlicher Teil stiegt aber aufgrund der Wärmeentwicklung über 1000m Höhe auf und wurde dort oberhalb der Grenzschicht nach Süden hin abtransportiert. In Österreich war die Belastung aufgrund unterschiedlicher Niederschläge stark gestreut. 3.8. Gobale Probleme In den letzten Jahren wurde ein nenneswerter Transport zwischen den Kontinenten belegt. Sog. „Warm Conveyor Belts“ heben in Tiefdruckgebieten die Schadstoffe in die oberen TS-Schichten, wo sie rasch und weit transportiert werden. (Tiefdruckgebiete an O-Küste der USA nach Europa) Diese globalen Belastungen allein kommen nicht an Grenzwerte heran, erhöhen allerdings die lokalen Belastungen grundsätzlich. 3.9. Entwicklung der Luftqualität im Klimawandel In der Regel trägt eine Energieeffizienzsteigerung auch zu verbesserter Luftqualität bei. 4. Stratosphärischer Ozonabbau 4.1. Der stratosphärische Ozongürtel In 20-30 km Höhe wird Sonnelicht (100-380nm) von O2-Molekülen absorbiert, diese dabei gespalten und dadurch dann Ozon gebildet. Gleichzeitig werden O3-Moleküle durch Sonnenlicht gespalten und so stellt sich ein Gleichgewicht ein. Durch Schwächung der UV-Strahlung nach unten und geringere Luftdichte nach oben bildet sich eine Ozonschicht aus. Der Ozongehalt der Atmosphäre wird in „Dobson Units“ gemessen. In unseren Breiten befinden sich mehr als 90% des gesamten Ozons der Atmosphäre. Die Bildungsrate ist über dem Äquator am höchsten. Die höchsten Konzentrationen findet man rund um die Pole in ca. 60° nördl. und südl. Breite. Die Abnahme des Ozongehalts ist auf der Südhalbkugel und im Winter stärker) Abnahme durch FCKWs UV-Strahlung spaltet FCKWs und freigewordene Cl-Radikale spalten O3 unter Bildung von ClO’. ClO’ radikale reagiert wieder mit O unter Bildung von O2 und Cl’, wobei der Kreislauf von neuem beginnt. 4.2. Das Ozonloch Die Ozonabnahme ist über der Antarktis am stärksten, was an einem zirkumolaren Wirbel liegt der in den Wintermonaten den Luftmassenaustausch stark einschränkt und so zu besonders tiefen Temperaturen führt (<-80°C). Dadurch wird die Zufuhr ozonreicherer Luft verhindert. Die Abnahme erfolgt immer zur Zeit der ersten Sonneneinstrahlung (Frühjahrs-Sonnwende) und im Bereich von 12-25km Höhe (bis zu 95%). Die niedrigen Werte bleiben bis sich der Wirbel im November auflöst. Theorie von Crutzen und Arnold Cl’-Radikale werden in Reservoir-Gase eingebunden und reagieren zunächst nicht mit O3. Bei -80°C kondensieren Salpeter-Wasser-Aerosole, was zur Freisetzung der Cl’-Radikale führt. Nun können sich aber an der Oberfläche neue Chlorverbindungen bilden, welche bei Sonneneinstrahlung zerfallen und O3 spalten. 4.3. Auswirkungen der Ozonabnahme UV-C-Strahlung wird praktisch zu 100% absorbiert, UV-A-Strahlung gar nicht und die Intensität der UV-B-Strahlung hängt stark von der Ozonkonzentration ab. erythemwirksame Strahlung: Gewichtung der Strahlungsintensität jeden Bereichs mit der Empfindlichkeit des jeweiligen Gewebes. Zusammenhang Ozonabnahme und erythemwirksamer UV-B-Strahlung: Ozonabnahme 1% = Anstieg der Intensität um 1,1%, aber zB 20% zu 28% Während die Abnahme des Ozons bewiesen ist, ist der Nachweis der daraus resultierenden Intensitätszunahme an UV-B-Strahlung sehr schwierig. Mit zunehmender Seehöhe steigt der Anteil an UV-B und der Anteil ist bei diffuser Himmelsstrahlung größer als bei direkter Sonneneinstrahlung (Schatten!). Auswirkungen auf die Biosphäre Vielen Kleinlebewesen fehlen Schutzmechanismen gegen die UV-B-Strahlung, da es sie bei ihrer Entstehung in dem Ausmaß nicht geben hat. Für Menschen bedeutet eine Reduktion der Ozonsäule um 1%, eine UV-B-Zunahme um 2% und eine Erhöhung der Hautkrebsrate um 6%. 4.4. Maßnahmen 1987 wurde im Montrealer Protokoll beschlossen die Produktion von FCKWs mit höchstem Zerstörungspotential schrittweise einzustellen. 4.5. Wechselwirkungen mit dem Klima Durch die veränderte UV-Absorbtion kommt es zu Verschiebungen in der vertikalen Temperaturverteilung. Die Tropopause verschiebt sich nach oben und dadurch greift eine tiefere Luftschicht in das tägliche Wettergeschehen ein. Emissionsreduktionsmaßnahme werden zwar dazu führen, dass sich der Ozongürtel erholt, die Temperaturabnahme der Stratosphäre aufgrund des anthropogenen Klimawandels wird die Erholung aber bremsen. 5. Anthropogener Klimawandel 5.1. Grundlagen Das Klima wird von Sonneneinstrahlung, Erdoberflächenbeschaffenheit und den meteorologischen Vorgängen in der Lufthülle bestimmt. Kurzwellige Strahlung trifft auf die Erde langwellige wird abgestrahlt. Im Jahresmittel sind beide Ströme ca. gleich groß, daraus ergibt sich eine konstate Oberflächentemperatur. Die Intensität der Sonne unterliegt einem 11-jährigen Sonnenfleckenrythmus und AlbedoVeränderungen (zB durch Vulkanausbrüche) haben Auswirkungen von Monaten bis Jahren. Treibhausgase (Wasserdampf, CO2, Methan, Lachgas, Ozon, FCKWs) lassen kurzwellige Strahlung durch aber langwellige nicht mehr weg. => Erwärmung. Zur Zeit steigt die CO2-Konzentration pro Jahr um ca. 0.5%. 5.2. Beobachteter Klimawandel deutliche Änderungen der letzten Jahre (nach IPCC) THE-Verantwortung 55% CO2 17% Methan 14% bodenn. O3 9% FCKW Rest N2O Temp.zunahme der letzten 100 Jahre die stärkste in 1000 Jahren Niederschlagszunahme in mittleren und hohen Breiten der Nordhemisphäre, in Tropen Abnahme Gletscher und Vereisung geht zurück Meeresspiegel steigt (10 – 20cm in den letzten 100 Jahren) El Nino-Ereignisse treten länger auf weitere Merkmale winterliche Packeisdicke und Eisdicke im nördlichen Polarmeer geht zurück Untergrenze der Permafrostböden schon 150 bis 250m gestiegen Vegetationsperiode in der Forstwirtschaft verlängert sich 5.3. landwirtschaftlich intensiv genutzte Flächen sind trockengefährdet (Osten Ö) =>häufigere Trockenperioden tropische Wirbelstürme nehmen zu (Energie aus warmen Meeroberflächenwasser) Naturkatastrophen: Versicherungsschaden +1600%, Wirtschaftlicher Schaden +900%, hängt aber auch mit der Klimasensibilität zusammen Ursachenanalyse Um zukünftige Entwicklungen abzuschätzen muss man die bisherigen verstehen. Das Klimasystem ist aber so komplex, dass derzeit die Technik und das Wissen noch nicht ausreicht um genügend gute Modell zu erstellen. 5.4. Szenarien für die Zukunft 5.4.1. Globale Entwicklungen Vom IPCC wurden 7 verschiedene Szenarien erstellt, wobei die optimistischen ab 2050 einen Rückgang der THG vorhersagen und die pessimistischen einen Anstieg. Die Temperaturzunahmen betragen zwischen 1,4 und 5,8°C. Grund für die Bandbreite ist die große Unsicherheit über menschliche Aktivitäten in der Zukunft. Für Mitteleuropa kann man ableiten: -Temp. werden steigen -Hitzeperioden werden zu Regel -Boden trocknen stärker aus -NS wird im Winter im Norden zunehmen und im Sommer im Süden abnehmen 5.4.2. Der alpine Raum und Österreich Die Alpen werden besonders unter Druck geraten, da sie besonders empfindlich gegenüber Klimaänderungen sind und im Einflussbereich von 4 Klimaten liegen. Dadurch können Veränderungen überproportional ausfallen. Außerdem muss man nicht nur quantitative, sondern auch qualitative Veränderungen betrachten. (Regen oder Schnee) Die derzeitigen GCMs (Modelle) haben zu große Auflösung und sind so unzureichend um alle orographisch verursachten Wettererscheinungen zu berücksichtigen. Man hat deshalb sog. Downscaling-, oder Regionalisierungsverfahren entwickelt. Dabei dienen entweder die Ergebnisse des GCMs als Anfangs-, oder Randbedingungen um dann mit regionalen Faktoren, ein physikalisches Modell mit höherer Auflösung zu erstellen. Statistische DS-Verfahren werden erstellt indem von großräumigen Verhältnissen und real gemessenen Stationswetterdaten, Zusammenhänge abgeleitet werden. Ergebnisse solcher Berechnungen ergeben: - +2-3.5°C bis 2050 (bei +1-2°C global) - nördlich der Alpen NS-Zunahmen, südlich Abnahmen