Zusammenfassung (16 Seiten) - homepage.ruhr-uni

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Inspektion
Palpation
Auskulation
Perkussion
=
=
=
=
anschauen
abtasten
abhören
abklopfen
Laesion = Verletzung
Distorsion = Zerrung
Kontusion = Prellung, Quetschung
Luxation = Gelenkausrenkung
Ruptur = Zerreißung
Fraktur = Knochenbruch
Hernie =
Bruch
kranial = nach oben, kopfwärts
kaudal = nach unten, fußwärts
ventral = nach vorne, bauchwärts
dorsal =
nach hinten, rückenwärts
lateral = seitlich
proximal = nah, zum Körper hin
distal =
entfernt, vom Körper weg
anterior = vorne
posterior = hinten
superior = oben
inferior = unten
medial = zur Mitte hin
Flexion =
Beugung
Extension =
Streckung
Adduktion = anziehen
Abduktion = abspreizen
Supination = Auswärtsdrehung
Pronation =
Einwärtsdrehung
Anteversion = nach vorne führen
Retroversion = nach hinten führen
1
1. Knochen und Gelenke
Funktionsprinzip:
- Schutzfunktion für Organe
- Körperhaltung
passiver Bewegungsapparat:
- Skelett + Verbindungen
aktiver Bewegungsapparat:
- Muskeln + Hilfseinrichtungen
Knochenbau:
- 65% anorganische Substanzen
 davon 85% Calciumphosphat
-
25% organische Bestandteile
 Osteocyten (Osteoblasten/ Osteoklasten)
 90% davon kollagene Bindegewebsfasern
 Rest: strukturlose Zwischenzellsubstanz
-
10% Wasser
Röhrenprinzip des Knochens:
- Strohhalmprinzip
- Trotzdem hohe Festigkeit, da Lamellenstruktur in der compakta
- Leichtbauweise, Materialeinsparung
- Energieeinsparung
Knochenformen:
- platte (Schädel, Schulterblatt, Beckenknochen)
- kurze (= dienen Stützkraft, z.B. Mittelhandknochen)
- lange (= Röhrenknochen)
- unregelmäßige (Sitzbein, Schambein, Wirbelkörper)
Länglich geformte Knochen werden als sog. Röhrenknochen im Bereich der Extremitäten angetroffen
und bestehen jeweils aus den beiden Gelenkenden (Epiphysen) und dem dazwischen gelegenen
Schaftteil (Diaphyse). Kompakter Knochen liegt in der Wand der inneren hohlen Diaphyse vor.
Bälkchenknochen oder spongiöser Knochen ist z.B. im Epiphysenbereich anzutreffen.
Bälkchenstruktur: größte Zug- und Druckbelastung, dort werden diese Strukturen ausgebildet; keine
Biegebelastung
Sehne:
- Verbindung zwischen Muskel und Knochen => Kraftübertragung
- Besteht aus kollagenen Faserbündeln, wellig verlaufend, hohe Zugfestigkeit
- sich überkreuzendes Einstrahlen der Fasern in Muskeln einerseits und Knochen andererseits
Gelenk:
- Gelenkkopf
- Gelenkpfanne
- Gelenkspalt
- Gelenkknorpel
- Gelenkkapsel
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Gelenke mit Gelenkspalt heißen Diarthosen.
Das Gelenk (articulatio) wird im Allgemeinen von zwei Knochenenden gebildet, deren Gelenkflächen
verschieden geformt sind. Beim Kugelgelenk unterscheidet man Gelenkkopf und Gelenkpfanne, die
mit einer hyalinen Knorpelschicht überzogen sind. Zwischen ihnen liegt der Gelenkspalt. Gelenkkopf
und Gelenkpfanne werden von der doppelschichtigen Gelenkkapsel umschlossen. Die äußere Schicht
der Gelenkkapsel ist eine feste Bindegewebshaut, die durch Bänder verstärkt sein kann. Die innere
Schicht sondert die Gelenkschmiere (synovia) ab, welche die Reibung zwischen den gelenkbildenden
Knochen bei der Gelenkbewegung vermindert. In den Gelenkspalt können Gelenkscheiben (Menisken,
Disken) eingelagert sein, die eine Inkongruenz zwischen Gelenkkopf und Gelenkpfanne ausgleichen.
Gelenkmechanik:
Je nach Gelenkart sind Bewegungen um 1-3 Hauptgelenksachsen möglich. Jede Hauptachse steht
senkrecht auf einer Bewegungsebene, in der die beiden Hauptbewegungsrichtungen möglich sind.
Gelenkarten:
- Kugelgelenk: Bewegungen um 3 Hauptachsen mit 6 Hauptbewegungsrichtungen, z.B. Hüftund Schultergelenk
- Sattelgelenk: Bewegungen um 2 Achse mit 4 Hauptbewegungsrichtungen; keine Rotation um
die Längsachse möglich, z.B. Daumengrundgelenk
Scharniergelenk: Bewegungen um 1 Achse mit 2 Hauptbewegungsrichtungen (Beugen und
Strecken), z.B. Mittel- und Endgelenk der Finger
- Zapfengelenk: Bewegungen um 1 Achse mit 2 Hauptbewegungsrichtungen,
z.B.
Gelenk zwischen dem 1.+ 2. Halswirbel – Kopf drehen
- Drehscharniergelenk (Trochoginglymus), z.B. im Kniegelenk und im Ellbogengelenk
Schultergelenk:
- großer Kopf, kleine Gelenkpfanne (kaum Knochenführung)
- weite Gelenkkapsel
- dünne vordere Wand
- kaum Bandverstärkung
- Muskelführung entscheidet über die Verletzbarkeit des Gelenkes
Schultergelenk-Bewegungen:
1. Transversale (quere Achse): Anteversion um 90°
Retroversion um 45°
2. Sagittale Achse:
Abduktion und Adduktion um 90°
3. Longitudinale Achse:
Innen- und Außenrotation um 120°
4. Heben des Armes über die Horizontale durch Drehung des Schulterblattes
Die Luxation:
- Gelenkkopf des Humerus über Pfannenrand am Schulterblatt nach vorne unten ausgehebelt
- Verletzungsbild
 Gelenkpfanne leer
 Gelenkkopf federnd fixiert
 Gelenkkapsel zerrissen
-
kein Einrenkungsversuch des Laien
habituelle Luxation (gewohnheitsmäßige häufige Ausrenkung, bereits bei Bagatelltraumen)
Arthrose:
- Strukturschädigung eines Gelenkes durch z.B. wiederholte Fehlbelastungen
- Zunächst hyaliner Gelenkknorpel betoffen
- Später auch Knochen und Kapsel verändert
- Risse => Auffaserung => größere Risse => „Knochenglatze“
- Folge: Bewegungseinschränkung => chronische Entzündung => Erguß => Schmerzen
=>Gelenksteife => Kraftlosigkeit
3
2. Bau des Muskels
allgemeiner Bau:
- parallelfaserige + gefiederte
- breite + platte
- ein- und mehrköpfige
Hell- und dunkelrote Muskulatur => Myoglobingehalt
Muskeltypen:
Bauunterschiede zeigen sich in der:
- Lage und Zahl der Zellkerne (peripher oder zentral)
- Anordnung von Aktin und Myosin (quergestreift oder glatt)
- Zellanordnung
 einzellige mit zentraler Kernlage (glatte Muskulatur)
 verschmolzener Zellverband in zylindrischer Form mit mehreren randständig
gelegenen Zellkernen (quergestreifte Muskulatur)
 Netzwerk räumlich angeordnet mit zentral gelegenen Zellkernen
(Herzmuskulatur)
Hilfseinrichtungen der Muskulatur:
- Fascien (Muskelhüllen) = Außenhülle + Führungsschlauch des Muskels; besteht aus straffen
Bindegewebe
- Schleimbeutel = Druckverteiler und Schutz, z.B. Muskeln, die unmittelbar um einen Knochen
herumgleiten; flüssigkeitsgefüllte Hohlräume im Bindegewebe, die wie das Gelenkinnere mit
einer Synovialmembran ausgekleidet sind, die die Gelenkflüssigkeit abgibt (wasserkissenartig)
- Sehnenscheiden = reibungsmindernde Gleitlager; flüssigkeitsgefüllte Gleitröhren, in denen
Sehnen verlaufen; dort wo Sehnen abgewinkelt über Knochenvorsprünge und Bänder ziehen;
bei Überbelastung Sehnenscheidenentzündung
- Sesambeine = Knorpelstücke; gegen Druckbeanspruchung
Feinbau der Muskulatur:
Aktin: Kugeln aus Aktin mit Troponin und Eiweißfäden (Tropomyosin) zu Doppelspiralen angeordnet;
dünn (bis 5nm), hell, isotop
Myosin: Golfschlägerartig mit Kopf- Halsteil aus schweren Mero-Myosin und Schaftteil aus
schnurartigem leichten Mero-Myosin; dick (bis 15nm), dunkel, anisotrop, A-Abschnitt
Außerdem in der Muskelfaser:
- Mitochondrien: aerobe Energiebereitstellung
- Sarkoplasmatisches Reticulum:
 longitudinales Tubulussystem (Netzwerk mit Ca**- haltigen Bläschen)
 transversales Tubulussystem (senkrecht zur Oberfläche, leiten Erregung)
-
Myoglobin: Sauerstoff-Kurzspeicher
Glykogen: Speicherform der Glucose
Fetttröpfchen
umgeben von Sarkolemm (=Muskelhaut)
4
3. Die Muskulatur der Bauchwand und der Hüftregion
Bauprinzip:
Geradeverlaufende Muskulatur in der Mitte und sich überkreuzende Faserzüge im Randbereich
Baubesonderheiten:
- Aponeurosen = Sehnenplatten
- Linea alba
- Sehnige Einschneidungen des geraden Bauchmuskels
- Schichtaufbau von der Haut bis zum Peritoneum
muskuläre Dysbalancen
(= arthromuskuläre Asymetrien)
Definition:
ungleich kräftige und/ oder unterschiedlich dehnbare, streckende und beugende Muskeln
Schmerzen
=>
4. Das Kniegelenk:
Bau:
-
größtes Gelenk des Körpers
Dreh-Scharniergelenk mit 2 Bewegungsachsen
Gelenkbildende Knochen berühren sich nur linienförmig
Menisci als verformbare Ergänzungen der Gelenkflächen
ausgeprägte Bandführung mit Kreuzbändern und
Seitenbänder: äußeres frei; inneres mit Innenmeniskus verwachsen; beide sind bei der
Streckung gespannt und bei Beugung entspannt
Bewegungen:
1. Achse: Innenrotation 5°-10°
Außenrotation ca. 45°
2. Achse: Beugung aus der Streckstellung heraus um ca. 135° Streckung bis 180°
Der Achilessehnenriss:
- sichere Zeichen
- unsichere Zeichen
- Erste-Hilfe, Weiterbehandlung:
5. Die Wirbelsäule
Bewegliche Längsachse des Skelettsystems:
- gegliederter Stab in doppelter S-Form
- Bauelemente: Wirbel, Zwischenwirbelscheiben, Wirbelgelenke
- Wirbelsäulenlänge: 2/5 der Körperlänge (ca. 65-75 cm)
Funktion der Wirbelsäule:
- Schutz des Rückenmarks
- Tragen des Schädels
- Tragen von 12 rippenpaaren im Brustteil
- Stützen von Schulter und Beckengürtel
- Statik: Bogen-Sehnen-Konstruktion
Einteilung:
- 7 Halswirbel (7. Halswirbel ist ertastbar, da er hervorgehoben ist)
- 12 Brustwirbel
- 5 Lendenwirbel
- 5 Kreuzwirbel
- 4-5 Steißwirbel
5
pars cervicalis
pars thoracalis
pars lumbalis
os sacrum
os coccygis
= Halsteil
= Brustteil
= Lendenteil
= Kreuzbein
= Steißbein
Kreuzbein und Steißbein sind der unbewegliche, feste Teil der Wirbelsäule. Die Wirbel sind zu
Knochen verschmolzen.
Hals-, Brust-, und Lendenwirbelsäule sind der bewegliche, freie Teil der Wirbelsäule. Sie sind durch
freie Gelenke, Bänder und Zwischenwirbelscheiben (Bandscheiben) miteinander verbunden.
Dazwischen liegen 23 Bandscheiben.
Beweglichkeit der Wirbelsäule garantiert durch:
- segmentalen Bau
- Zwischenwirbelscheiben
- Wirbelgelenke
- Rumpfmuskulatur
Der Wirbel:
Er besteht aus dem Wirbelkörper und dem sich nach hinten anschließenden Wirbelbogen. Zusammen
umschließen beide das Wirbelloch. Die Gesamtheit der Wirbellöcher bildet den Wirbelkanal, in dem
das Rückenmark liegt. Im Bereich des 1. Lendenwirbels hört das Rückenmark auf. Am Wirbelbogen
befinden sich eine Reihe von Fortsätzen, die über die dort ansetzenden Muskeln Hebelfunktionen
besitzen.
- Dornfortsätze: nach hinten gerichtet, durch die Haut tastbar
- Querfortsätze: seitlich rechts und links angeordnet, im Brustbereich mit Gelenkflächen für die
gelenkigen Verbindungen mit den Rippen versehen
- Gelenkfortsätze: rechts und links am Wirbelbogen gelegen, jeweils ein oberer und unterer
Fortsatz ur gelenkigen Verbindung mit den entsprechenden Fortsätzen der Nachbarwirbel, da
die Gelenkfläche kaum gewölbt ist und die Gelenkkapsel das Gelenk locker umschließt,
spricht man von Flächengleitgelenken.
Besonderheiten:
- oberster Halswirbel (der Atlas) hat keinen Wirbelkörper; Doppelbogen; Träger des Kopfes
- 2. Halswirbel (der Axis) hat einen nach oben und vorne gerichteten Zahn (Articulation mit dem
1. Halswirbel: Kopfdrehung; Zapfen-, Walzengelenk)
- im C1 verläuft Hauptarterie zum Gehirn
- Hauptversorgung der Hirnbasis verläuft in den Halswirbeln.
Genickbruch = wenn Zahn von Axis abbricht
Zwischenwirbelscheiben:
- 25% der Höhe des Wirbelkörpers
- 23 im beweglichen Anteil der Wirbelsäule; bestehend aus
- Gallertkern (nucleus pulposus) = Wasserkissen, innen
- Faserbündel ( anulus fibrosus), den Gallertkern umgebend
- „Längenabnahme der Ws von 2-4 cm innerhalb eines Tages“, da durch die Druckbelastung
der Bandscheiben beim Stehen deren Flüssigkeit abnimmt
- bis zum 4. Lebensjahr wird Ws (Bandscheiben) durchblutet, danach nur noch Diffusion
- verbindet zwei benachbarte Wirbelkörper miteinander
- 13-15 cm Bandscheiben
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Der Bandscheibenvorfall (prolaps)
- L5-S1 am meisten gefährdet
- nach vorne (klinisch stumm)
-
-
nach hinten (lumbago = Hexenschuss); entsteht beim Heben schwerer Lasten mit sog.
Rundem Rücken; plötzliche Schmerzen in der Lenden- und Kreuzbeinregion; Bewegungen
nur noch unter Schmerzen möglich
nach hinten seitlich (ischialgie); Schmerzen und Taubheitsgefühl im Versorgungsgebiet des
nervus ischiadicus; Muskelschwäche in den Beinen
spondylolyse = Riss im Wirbelbogen
spondylolisthese = loslösen des Wirbelbogens vom Körper
skoliose = seitliche Haltungsabweichung; seitliche Verbiegung des Rückens von hinten betrachtet
osteoporose = Knochenschwund (verbunden mit Höhenminderung; 4:1 Frauen: Männern)
Rückenformen:
- normal
- Flachrücken
- Rundrücken
- Hohlrücken
Wirbelgelenke:
- im HWS-Bereich: horizontal gestellt
- im BWS-Bereich: fast frontal gestellt
- im LWS-Bereich: sagittalstehende Gelenkflächen
6. Herz
Lage und Bau:
- faustgroß
- ca. 300g
- ellipsoid
- Achse von rechts hinten oben schräg nach Spitze liegt auf Zwerchfell auf
- Herzbasis liegt kranial
- 2 Herzhälften mit je einem Vorhof (atrium) und je einer Kammer (ventrikel)
- Herzschichten von innen nach außen:
 Endocard = dünne Herzinnenhaut
 Myocard = stärkste Schicht aus quergestreifter Muskulatur mit netzartigem
Aufbau
 Epicard = dünne Herzaußenhaut
 Pericard = Bindegewebssack, in dem das Herz liegt = Herzbeutel
-
die beiden Vorhöfe liegen oberhalb, die beiden Kammern unterhalb der Vorhof-KammerGrenze (atrio-ventrikular-Ebene). Zwischen den Vorhöfen befindet sich die Vorhoftrennwand;
zwischen den Kammern liegt die Kammertrennwand (Scheidewand = septum).
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Herzklappen(valvulae):
Segelklappen:
- Tricuspidalklappe: aus 3 Segeln (Tricuspidalis) zwischen rechtem Vorhof und rechter Kammer
- Mitralklappe: aus 2 Segeln (Mitralis) zwischen linkem Vorhof und linker Kammer
Taschenklappen: zwischen Kammern und Gefäßen
- Aortenklappe: liegt in der linken Herzhälfte, zwischen linker Kammer und der
Körperhauptschlagader (Aorta)
- Pulmonalklappe: liegt in der rechten Herzhälfte, zwischen rechter Kammer und der
Lungenschlagader
Herzkranzgefäße (Coronararterien):
- 5-10% des Schlagvolumens (unter Ruhebedingungen)
- Abzweigung hinter der Aortenklappe
- rechte Kranzarterie mit Hauptast zur Hinterwand
- linke Kranzarterie verläuft in der Grenzfurche zwischen den Kammern mit Ast zur Hinterwand;
gibt nach vorn „RIVA“ ab
- Herznerven begleiten Arterien und münden im rechten Vorhof
- Durchbluten das Herz
7. Das Kreislaufsystem
Richtung der Blutströmung:
Anatomisch gesehen bilden beide Herzhälften eine Einheit. Die linke Herzkammer pumpt während der
Kontraktion Blut in die Aorta (Körperhauptschlagader), von der zahlreiche Arterien zu den
verschiedenen Organen führen. Hier verzweigen sich die Arterien zu immer kleineren Gefäßen: zu
kleinen Arterien => Arteriolen => Kapillaren. In den Kapillaren (Haargefäße) finden die Sauerstoff- und
Nährstoffabgabe aus dem Blut an die Gewebe, z.B. die Muskulatur, sowie die Kohlendioxid- und
„Schlackstoff“-Aufnahme ins Blut statt.
Von den Kapillaren gelangt das Blut über die Venolen => kleinen Venen => großen Venen =>
Hohlvenen durch den rechten Vorhof in die rechte Herzkammer. Durch Kontraktion der rechten
Herzkammer wird das Blut durch die Lungenschlagader (truncus pulmonaris) => Lungenarterien =>
Lungenkapillaren => Lungenvenen => linker Vorhof zur linken Kammer transportiert.
Körper- und Lungenkreislaufsystem bilden durch Hintereinanderschaltung einen geschlossenen
Kreislauf. Die einzelnen Körperorgane sowie –abschnitte (z.B. Gehirn, Leber, Nieren, Arme, Beine)
versorgenden Teilgefäßsysteme sind hingegen parallel geschaltet.
Bau der Blutgefäße:
- Arterienwand und Venenwand dreischichtig
- Arterienwand druckabhängig dicker, Venenwand dünner
- von innen nach außen:
1. tunica intima („intima“) mit Endothel
innere Schicht; dünn, glatte Innenfläche
2. tunica media („media“) mit glatten Muskelfasern und/oder elastischen Fasern;
dicke mittlere Schicht
3. tunica adventitia („adventitia“); äußere Schicht
-
Venenwand weist Venenklappen (Intimafalten) auf => „Ventile“: Blutströmung nur herzwärts
möglich!!
herznahe Arterien => elastischer Typ: in der media elastische Fasern
herzferne Arterien => muskulärer Typ: in der media Muskelfasern
Arteriole: kleinste Arterie; Durchmesser bis 100 mykrometer; ringförmig angeordnete
Muskelfasern in der Wand (Lumenänderung); sog. Widerstandsgefäße
Kapillaren: 0,4 mm lange Röhren von 5-25 mykrometern Durchmesser; (Haargefäße) dünne
Wand aus Endethol und Basalmembran
Arterio-venöse Anastomosen: Kurzschlusswege zwischen Arteriolen und Venolen;
Durchblutungsregulation!!
Arterien => vom Herzen wegführende Blutgefäße
Venen => zum Herzen hinführende Blutgefäße
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Lymphgefäßsystem/Lymphe:
- Aufbau wie Blutgefäße, mit Klappen
- Lymphe (Gewebsdrainageflüssigkeit) fließt herzwärts => Lymphknoten als
„biologischer Filter“
- Lymphe: eiweißreiche Flüssigkeit, fließt im thorax ins Venensystem => „Gewebsdrainage“
- Lymphödem:
8. Der Atemapparat
Allgemeines Funktionsprinzip des Atemapparates:
- Gastransport: Lunge  Blut
O2
CO2
Biologische Oxidation der Nährstoffe:
Nährstoffe (Fett/KH) + O2 => H2O + CO2
Lage und Bau des Atemapparates:
Obere Atemwege:
- Nase/Form, Öffnungen
 Nasennebenhöhlen (Schleimhautauskleidung mit Flimmerhaaren)
 Nasengänge (Tränengang, Riechepithel)
-
Rachen (Pharynx) tuba auditiva (Verbindung zum Mittelohr); 10-15 cm lang
Untere Atemwege:
- Kehlkopf (Larynx) Schild-, Ring-, Stellknorpel, Stimmbänder bilden Stimmritze
- Luftröhre (Trachea) mit ca. 20 Knorpelspangen; ca. 10-15 cm lang; bis zum 4.
Brustwirbelkörper
- Luftröhrenäste (Bronchien) => Bronchiolen
- Lungenbläschen (Alveolen) Wanddicke ca. 1 mykrometer, Durchmesser 0,2 mm;
Gesamtfläche ca. 80-100 m² (Tennisfeld)
linker Lungenflügel wegen Herzlage kleiner als rechter.
li. 2 Lappen, re. 3 Lappen zusammengesetzt aus je 10 Segmenten.
Lungenfell-Brustfell:
Die Lunge ist in den knöchernen Brustkorb eingespannt und von 2 Häuten – den Pleurablättern
Lungenfell und Brustfell – umgeben. Zwischen den beiden Häuten befindet sich ein schmaler, mit
Flüssigkeit gefüllter Gleitspalt (=Pleuraspalt) in dem ständig ein Unterdruck herrscht.
Atemmuskeln:
Zwerchfell, Mm. intercostales externi (=> Inspiration) und interni (=> Exspiration)
Atemhilfsmuskeln:
z.B. M. pectoralis major, M. trapezius, M. sternocleidomastoideus
9. Blut
Blutplasma: (= Blut ohne Zellen)
besteht zu 91% aus H2O und 9% aus festen Bestandteilen
Serum = Plasma ohne Fibrinogen
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Blutzellen:
- rote Blutzellen (Erythrozyten)
- weiße Blutzellen (Leukozyten)
- Blutplättchen (Thrombozyten)
4,0-5,5 Mill/mykroliter Blut
4000-10000/mykroliter Blut
300000/ mykroliter Blut
700mal mehr rote als weiße Blutkörperchen
Erythrozyten:
Männer = ca. 5,5 Mill/mykroliter
Frauen = ca. 4,7 Mill/mykroliter
- Kernlos, flach, beidseits eingedellt, angefüllt mit Hämoglobin als O2-Träger
- Lebensdauer ca. 4 Monate, reiz zur Neubildung => O2-Mangel (z.B. in der Höhe)
- Funktion: Transport von O2 und CO2; O2-Sättigung im arteriellen Blut
normalerweise 95-98%
Leukozyten:
- farblos, weiß, kernhaltig, Hämoglobin-frei
- Leucozytose = erhöhte Leucozytenzahl
- Leucopenie = erniedrigte Leucozytenzahl
* Granulozyten, 50-70%, Durchmesser 10-15 mykrometer, gekörntes Protoplasma,
meist segmentierter Kern, Bildungsort Knochenmark, Lebensdauer bis 2 Tage
 neutrophile: 30-80% (Bakterienabwehr)
 basophile: 0-2% (parasitäre Erkrankungen)
 eosinophile: 0-6% (allergische Erkrankungen)
Funktion: mit den Monozyten zum unspezifischen Abwehrsystem gehörig =>
vernichten z.B. eingedrungene Bakterien durch Diapedese (Herauswandern aus den Blutgefäßen) =>
Chemotaxis (Anlockung durch spezifische Stoffe) => Phagozytose (Auflösung/Fressen durch
Umschließung) Eiter als Endprodukt
* Monozyten, 4-8%, Durchmesser 20 mykrometer, größte Zellen im
peripheren Blut,
breiter Kern, Lebensdauer ca. 14 Tage, können sich in Makrophagen
(Fresszellen) verwandeln, so Abwehr von Bakterien und Viren.
* Lymphozyten, 20-40%, Durchmesser 10mykrometer, kompakter Kern mit
schmalem Plasmasaum, spezifische zelluläre Abwehr, Bildungsort ist im
Knochenmark und Lymphknoten.
* T-Lymphozyten sind Träger der spezifischen zellulären Abwehr
(z.B. gegen bestimmte Bakterien gerichtet)
- T-Killerzellen => zytotoxisch
- T-Helferzellen => Kooperation mit
B- Lymphocyten
- T-Suppressorzellen begrenzen das Ausmaß
der Immunantwort
- T-Gedächtniszellen
* B-Lymphozyten sind Träger der spezifischen humoralen
Abwehr (über Eiweißstoffe, sog. Immunglobuline vermittelt)
* NK-Zellen (Natürliche Killerzelen) 2-5% der Lymphozyten,
Fähigkeit zur zytotoxischen Lyse
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Thrombozyten:
unregelmäßig geformte Scheiben, kernlos, kleiner als Erythrozyt,
Bildungsort: Knochenmark
Funktion: Blutstillung, Blutgerinnung (Hämostase)
Das Immunsystem:
Funktionelles System zur Erhaltung der Individualstruktur durch Abwehr
- körperfremder Substanzen (Antigene) und
- kontinuirliche Beseitigung anormaler Körperzellen
an der die
 Organe des lymphatischen Systems
 Im gesamten Organismus verteilte Zellen und
 Moleküle beteiligt sind
Aufbau des Immunsystems:
Zur Abwehr von Krankheitserregern stehen dem Organismus vier sich einander ergänzende Systeme
zur Verfügung:
humoral
zellulär
unspezifisch (angeboren)
Komplementsystem
Akute-Phase-Proteine
Interferone
Granulozyten
Makrophagen
NK-Zellen
spezifisch (erworben)
Antikörper
B- und T- Lymphozyten
10. Verdauungssystem
Speiseweg:
- Mund mit Speicheldrüsen (glandula parotis) und Schlund (Pharynx)
- Speiseröhre (Oesophagus), 20-30cm lang
- Magen (Venter, Gaster)
- Dünndarm bestehend aus
 Zwölffingerdarm (Duodenum)
 Leerdarm (Jejunum)
 Krummdarm (Ileum)
Bauchspeicheldrüse (Pankreas) und Leber (Hepar) geben ihre Verdauungssäfte in
den Zwölffingerdarm; das Ileum mündet in den
-
Dickdarm (Coecum) mit Appendix (Wurmfortsatz); dann aufsteigender, querverlaufender,
absteigender Colonteil, gefolgt von Sigma und Enddarm (Rectum) => Darmausgang (Anus)
Feinbau der Darmwand (von außen nach innen):
- Längsmuskelschicht (außen)
- Ringmuskelschicht (innen)
- Darmwandfalten
- Zotten (Villi)
- Mikrozotten (Microvilli)
Durch die Falten und Zotten Oberflächenvergrößerung auf das 600fache!!
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11. Auge
Der ca. 7,5 g schwere Augapfel (Bulbus oculi) liegt geschützt in der knöchernen Augenhöhle (Orbita).
Die orbita wird nach vorne durch die Bindehaut (Konjunktiva) abgeschlossen. Der Augapfel ist von
einer sehr lockeren bindegewebigen Hülle umgeben und in den mit Binde- und Fettgewebe
ausgefüllten Orbitaraum eingebettet. Es lassen sich drei Hauptschichten unterscheiden:
-
-
die äußere Schicht besteht aus der derben und widerstandsfähigen Lederhaut (Sklera) und
der nach vorne angrenzenden durchsichtigen Hornhaut (Kornea).
die mittlere Augenhaut umfasst drei verschiedene Abschnitte:
 die nach innen an die Lderhaut anschließende Aderhaut
(Chorioidea), die zahlreiche Blutgefäße enthält
 den Ziliarkörper (corpus ciliare) mit dem Ziliarmuskel (M.ciliaris)
 die sich nach vorne an den Ziliarkörper anschließende
Regenbogenhaut (Iris) mit dem zentral gelegenen Sehloch, der
Pupille; durch die Iris werden vordere und hintere Augenkammer
voneinander getrennt.
die innere Augenhaut (Netzhaut bzw. Retina) ist mehrschichtig und komplex aufgebaut. Sie
enthält u.a. ein System lichtempfindlicher Zellen (sog. Photosensoren), die auf die
elektromagnetische Strahlung reagieren. An einer Stelle der Netzhaut ist eine kleine
„Eindellung“ (=> Sehgrube) zu erkennen. Hier befindet sich die sog. Fovea centralis, die
Stelle des schärfsten Sehens.
Weg des Lichtes von vorn nach hinten:
- Hornhaut (cornea)
- Vordere Augenkammer
- Iris
- Hintere Augenkammer
- Linse
- Glaskörper
- Retina mit lichtabgewandt platzierten Stäbchen und Zapfen
Augenschichten von innen nach außen:
- Retina (Netzhaut)
- Chorioidea (Aderhaut); vorn in die
- Iris (Regenbogenhaut) übergehend
- Sclera (Lederhaut); vorn in die
- Cornea (Hornhaut) sich fortsetzend
Bewegungsapparat des Auges:
Bei der visuellen Wahrnehmung spielen aktive Bewegungen der Augen eine wichtige Rolle. Um diese
Bewegungen durchführen zu können, besitzt jedes Auge sechs quergestreifte äußere Augenmuskeln.
Diese Muskeln sind so angeordnet, dass das Auge um die drei Hauptachsen gedreht werden kann.
Eine Kontraktion des M.rectus medialis (gerader innerer Augenmuskel) führt z.B. dazu, dass das Auge
nasalwärts gedreht wird. Um eine Bewegung des Auges nach oben zu bewirken, müssen der M.rectus
superior und der M.obliquus inferior gemeinsam kontrahiert werden. Der kombinierte Einsatz
verschiedener Muskeln erlaubt folglich auch Roll-und Diagonalbewegungen des Auges.
Je 6 Augenmuskeln (4 gerade und 2 schräge) + 1 Lidheber bilden den Bewegungsapparat eines
Auges!
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Augenbewegungen:
- konjugierte (verbundene) Augenbewegungen
(Sehachsen dabei parallel)
- Vergrenzbewegungen (Sehachsen dabei nicht parallel)
 Konvergenz: Sehachsen konvergieren (Naheinstellung)
 Divergenz: Sehachsen divergieren (von Nah- zur Ferneinstellung)
-
Rotationen
Saccaden (Blicksprünge) 200-600°/s schnell
Gleitende Augenfolgebewegungen mit 60-80°/s - verfolgen eines bewegten Objektes
Nystagmus: Wechsel von gleitender Augenfolgebewegung (langsame Komponente) und
Saccade (schnelle Rückstellkomponente)
Lähmungen: Schielen => Doppelbilder
Sehbahn:
von den Stäbchen und Zapfen zum Sehzentrum im Gehirn
verfolgt man den Verlauf des Sehnerven, so erkennt man, dass im Bereich der sog.
Sehnervenkreuzung am Boden des Zwischenhirns ein Teil der Nervenfasern, der von den medialen
(nasalen = nasenseitigen) Abschnitten der Netzhaut kommt, zur gegenüberliegenden Seite des
Gehirns zieht. Ein anderer Teil, der die lateralen (temporalen = schläfenseitigen) Netzhautabschnitte
repräsentiert, bleibt auf der gleichen Seite. (dann kommt der tractus opticus) Die Fasern enden in
dem Gebiet des sog. Kniekörpers (Kniehöcker? steht im Skript), einer Ansammlung von
Nervenzellen. Hier wird die einlaufende Erregung auf Nervenzellen übertragen. Deren Fortsätze
wiederum ziehen schließlich über die sog. Sehstrahlung in okzipitial gelegene Abschnitte der
Großhirnrinde (= occipitale Großhirnrinde = Sehzentrum), die für die Verarbeitung der visuellen
Informationen zuständig sind.
Verletzungen des Auges:
- Äußere und vordere Abschnitte: z.B. Riß-, Platzwunden am Lid, Hornhautverletzungen
- Mittlere und hintere Abschnitte: z.B. Linsentrübung, entzündliche Erkrankungen,
Netzhautablösungen
Bedeutung von Sportbrillen auch als Augenschutz!!
Grüner Star (Glaukom) – Augeninnendruck zu hoch,
Grauer Star (Linsentrübung)
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12. Der Gleichgewichts- und Gehörapparat
Aufbau des sog. Statoakustischen Organs (Gleichgewicht-Hörorgan),
seine Aufgaben und Funktionen:
- äußeres Ohr mit Ohrmuschel, Gehörgang und Trommelfell
- Mittelohr mit Gehörknöchelchen: Hammer (Malleus), Amboß (Incus) und Steigbügel (stapes),
Kette der Gehörknöchelchen endet am ovalen Fenster des Innenohrs;
- Innenohr mit Schnecke und Bogengängen sowie Utriculus und Sacculus
- Die drei Bogengänge sowie Utrikulus und Sakkulus bilden den Vestibularapparat; dieser ist
ungefähr erbsengroß
Im Felsenbein (härtester Knochen des Menschen als Teil des Schläfenbeins) in der Schädelbasis
befindet sich in der rechten und linken Körperhälfte je ein mit Perilymphflüssigkeit (wasserklar, hoher
Natriumgehalt) gefülltes Hohlraumsystem (=> Innenohr), das sog. knöcherne Labyrinth. In diesem
„schwimmt“ mit identischer Form das häutige Labyrinth. Dieses ist mit Endolymphe gefüllt, hoher K*Gehalt. Das häutige Labyrinth umfasst einerseits die cochlea (Schnecke), die mit dem dort
lokalisierten Hörorgan Teil des auditiven Systems ist. Weiterhin lassen sich drei Bogengänge (ductus
semicirculares) unterscheiden ( Bogengangsorgane für die Drehbeschleunigung), die sich basisnah zu
sog. Ampullen erweitern und gemeinsam in einem ovalen Gebilde, dem Utriculus, zusammenlaufen;
an diesen schließt sich ein zweiter, ebenfalls ovaler Hohlraum, der Sukkulus, an. Utrikulus und
Sakkulus sind Macularorgane; der adäquate Reiz sind Linear-/Translationsbeschleunigung).
Bogengänge sind senkrecht aufeinander stehend angeordnet, horizontaler Bogengang nach vorn um
30° angehoben: soll der horizontale Bogengang genau horizontal stehen, so ist folglich der Kopf um
30° zu senken
Schnecke: aus scala vestibuli (Vorhoftreppe) und scala tympani (Paukentreppe), Verbindung über
Helicotrema (Schneckenloch).
Bau des Nervenystems, Rückenmark
Einteilung des Nervensystems:
Anatomische Gesichtspunkte
(morphologisch)
/
ZNS
Gehirn
Peripheres NS
12 Hirnnervenpaare
Rückenmark
31 Rückenmark -nerven
Ganglien
funktionelle Gesichtspunkte
Vegetatives NS
unwillentlich (autonom)
Sympathikus
Parasympathikus (Vagus)
Rezeptoren (Sensoren)
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Cerebrospinales NS
willentlich
(z.B. Arm heben)
Das Rückenmark (= medulla spinalis):
Ist ca. ein 40-45 cm langes, etwa 1 cm dickes strangförmiges Gebilde, das hauptsächlich aus
Nervenzellen und deren Fortsätzen besteht. Es durchzieht den knöchern begrenzten Wirbelkanal vom
Hinterhauptsloch bis zum ersten Lendenwirbel. Seitlich hinten treten sensorische Nervenfasern in das
Rückenmark ein und seitlich vorn motorische Fasern aus. Diese in den Spinal- oder
Rückenmarksnerven zusammengefassten Fasern verlassen den Wirbelkanal durch die
Zwischenwirbellöcher.
Das RM wird durch die Spinalnervenpaare in ebenso viele Segmente untergliedert, wie Wirbel
vorhanden sind. Da die Wirbelsäule jedoch ein stärkeres Längenwachstum zeigt als das RM, geht die
segmentale Übereinstimmung verloren. Deshalb legen die Spinalnerven nach kaudal (unten) immer
größere Strecken im Wirbelkanal zurück, bis sie denselben durch das zugehörige Zwischenwirbelloch
verlassen können.
Die Ein- bzw. Austrittsstellen der Spinalnerven aus dem RM heißen hintere bzw. vordere Wurzel. Die
hintere Wurzel besitzt noch eine weizenkorngroße Verdickung, das sog. Spinalganglion; es enthält die
sensorischen Nervenzellen der afferenten Fasern.
Das RM ist im Wirbelkanal von Hüllen umgeben. Auf die Knochenhaut und die harte Haut (dura mater)
folgen nach innen zu die Spinnengewebshaut (arachnoidea mater) und die Pia mater, die dem RM
trikotförmig anliegt. Im Raum zwischen Spinnengewebshaut und Pia mater befindet sich die GehirnRückenmarksflüssigeit (liquor cerebrospinalis), der eine Schutzfunktion zukommt.
Ein Querschnitt durch das Rückenmark zeigt die im Zentrum liegende graue Substanz, die mit ihrer Hförmigen Struktur einer Schmetterlingsfigur ähnelt. Sie besteht aus den Ganglienzellen (Nervenzellen).
Die Hinterhörner nehmen sensorische Nervenfasern auf, während motorische Fasern die
Vorderhörner verlassen. Die umgebene weiße Substanz besteht aus aufsteigenden und absteigenden
Faserbündeln (Neuritenbündeln).
3 Hirnhäute:
- harte Hirnhaut: dura mater
- weiche Hirnhaut: pia mater
- Spinngewebshaut
aus dem Skript:
RM ist 40-45 cm lang, ca. 1cm dick, verläuft vom Hinterhauptsloch bis zum 1. Lumbalwirbel (L1) =>
cauda equina = Pferdeschweif (Bündel von Nerven die zum Sakralbereich hinunterreichen)
Graue Substanz: Nervenzelle
Weiße Substanz: gebündelte Zellfortsätze/Markscheide
Vorderhorn: motorisch (efferent), vom ZNS zur Muskulatur
Hinterhorn: sensorisch (afferent), vom Rezeptor zum ZNS
Seitenhorn: vegetativ: sympathisch im Thoraxabschnitt
Hüllen des Rückenmarks:
Von außen nach innen
-
harte Hirnhaut (dura mater)
Spinnengewebshaut (arachnoidea)
Gehirnrückenmarksflüssigkeit (liquor cerebrospinalis)
Weiche Hirnhaut (pia mater)
Trikotförmig dem RM anliegend
Aufbau und Funktion eines Neurons:
Neuron als Funktionseinheit des Nervensystems bestehend aus:
- Zellkörper mit Zellkern und Fortsätzen (Dendriten, Neurit)
- ausgereift nicht mehr teilbar
-
-
Dendrit = kurz, Erregungsempfänger
Neurit = Axon => bis 1m lang, Erregungsweiterleitung; ohne Myelinscheide
(marklos), mit Myelinscheide (markhaltig) und Ranvier`sche Schnürringe: tiefe
Einschnürungen am Axon in 1-3mm Abstand
Synapsen => zur Übertragung der Erregung von Neuron zu Neuron oder von
Neuron zur Muskelfaser
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Lumbalpunktion:
Patient gebeugt, Untersuchung der RM-Flüssigkeit, in Höhe von L3-4 dort kein Rückenmark mehr,
sondern nur noch cauda equina.
Abschnitte des ZNS:
- Telencephalon (Endhirn)
- Diencephalon (Zwischenhirn)
- Mesencephalon (Mitttelhirn)
- Pons (Brückenhirn)
- Medulla oblongata (verlängertes Mark)
- Die dorsale Fläche des Hirnstamms ist vom Kleinhirn überdeckt
- Medulla spinalis (Rückenmark)
Hirnstamm = Mittelhirn + Brückenhirn + verlängertes Mark
Liegt zwischen dem RM und dem Zwischenhirn und trägt wie einen
Rucksack das Kleinhirn.
Das Gehirn:
Gliedert sich von vorn/oben nach hinten/unten in die Abschnitte Endhirn, Zwischenhirn, Mittelhirn,
Brückenhirn mit Kleinhirn und in das verlängerte Mark, das mit dem RM verbunden ist. Es wiegt bei
95% der Männer 1340-1550g, der Frauen 1200-1370g.
Das Endhirn macht ca. 80% des Gesamthirns aus und besteht aus dem Großhirnmantel (Pallium) und
den daruntergelegenen Endhirnkernen.
Am Großhirnmantel unterscheidet man die Großhirnrinde (cortex cerebri) und das tiefer gelegene
weiße Mark. Ein längsverlaufender Einschnitt teilt die Großhirnrinde in 2 sog. Hemisphären, deren
Oberfläche durch Windungen und Furchen stark vergrößert ist. Die beiden Hemisphären sind durch
zahlreiche Nervenfaserbündel miteinander verknüpft.
Die Großhirnrinde besteht aus nervenzellen, die weiße Substanz des Endhirns – wie im RM – aus
Neuriten mit eingelagerten Stützzellen. Die wichtigsten Endhirnkerne sind der Schweifkern und der
Schalenkörper, die durch die Neuritenbündel der inneren Kapsel anatomisch getrennt sind.
Schweifkern und Schalenkörper werden aufgrund der funktionellen Verwandtschaft ihrer Nervenzellen
zum Streifenkörper zusammengefasst.
Das Zwischenhirn, das sich nach unten an das Endhirn anschließt und mit seinem hinteren Drittel dem
Mittelhirn anliegt, besteht aus großen Kerngebieten, die von Neuritenbündeln durchzogen sind. Bei
den Kernanhäufungen unterscheidet man den Thalamus, der ca. 4/5 des Zwischenhirns einnimmt,
den daruntergelegenen Hypothalamus und den seitlich platzierten Globus pallidus.
14. Endokrines System
Aufbau des endokrinen Systems:
- Hypothalamus
= Teil (untere Etage und Boden) des Zwischenhirns
- Hypophyse
= Hirnanhangdrüse
- glandula thyreoida
= Schilddrüse
- glandulae suprarenales = Nebennieren
- testes
= Hoden
- ovarien
= Eierstöcke
Aufbau und Funktionen des Hypothalamus-Hypophysensystems:
Lage des Hypothalamus = Teil des Zwischenhirns
Für zahlreiche Funktionsabläufe des Organismus stellt der Hypothalamus die oberste Instanz dar. Das
gilt sowohl für das vegetative Nervensystem mit seinen beiden Anteilen Sympathikus und
Parasympathikus als auch für große Teile des Hormonsystems; er kann deshalb auch als nervalhormonale Schaltstelle bezeichnet werden.
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Hypophyse (= Hirnanhangdrüse):
ca. 0,6 g schweres Organ, das in einer Grube der knöchernen Schädelbasis, dem sog.
„Türkensattel“ lokalisiert ist. Die Verbindung zum Hypothalamus erfolgt über den Hypophysenstiel.
Unterteilung:
- Hypophysenvorderlappen (Adenohypophyse)
- Hypophysenhinterlappen (Neurohypophyse)
Hypothalamus:
Ca. 5g schwer. Stellt als unterer Teil des Zwischenhirns das oberste Regelzentrum für große Teile des
Hormonsystems dar.
Unterteilung:
- vorderer Teil => Verbindung zum Hypophysenhinterlappen
- mittlerer Teil => Verbindung zum Hypophysenvorderlappen
- hinterer Teil => Verbindung zu vegetativen entren in der medulla oblongata und im Mittelhirn
Die Schilddrüse (= glandula thyreoida):
Lage und Bau:
- zweilappig
- Isthmus in Höhe des 2.-4. Trachealknorpels gelegen
30g schwer
- Gänge und Follikel (Hohlräume) mit Kolloid gefüllt (Speicherung des Hormons)
Die Nebennieren:
- paarig am oberen Nierenpol
- kappenförmig
- 10-12g schwer
- Schnitt: Rinde (80-90%) von außen nach innen: in Zona glomerulosa, zona fasciculata und
zona reticularis unterteilt, Markschicht
- Alter niedrig, Streß höher
Ovarien/Testes – Sexualhormone:
Ovar:
- ca. 5 cm lang
- 1 cm dick
- verschiedene Stadien der Eientwicklung =>
- Menstruationszyklus; 300-400 Eizellen gelangen im Leben der Frau zur Reifung
Testes:
-
Keimdrüsen des Mannes im scrotum
paarig
etwa pflaumengroß
produzieren Spermien und Testosteron
Ejakulation: Spermien => Nebenhoden => Samenstrang => Harnröhre (Prostata,
Samenbläschen)
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