Verdauungstrakt I: Mundhöhle, Zunge, Zähne, Speicheldrüsen

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Verdauungsorgane 1:
Verdauungsorgane: Abschnitte + Funktionen
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 Mundhöhle (Cavum oris)
- Lippen, Wange, Zähne, Zunge, Speicheldrüsen
 Aufnahme der Nahrung
 Zerkleinerung
 Durchmischung mit dem Sekret der Speicheldrüsen
- Gleitfähigkeit (Schleim)
- erste Verdauung durch Enzyme (z.B. Amylase)
 Schlund, Rachen (Pharynx)
 Portionierung
 Schlucken
 Speiseröhre (Oesophagus)
 Weitertransport des Speisebreis
- keine Stoffwechselaktivität
 Magen (Ventriculus, Gaster)
 Denaturierung und Spaltung von Proteinen
- Magensäure (pH 1-2)
- Pepsinogen
- Intrinsic Faktor: bindet Vit B12
 Dünndarm (Intestinum tenue):
- Duodenum, Jejunum, Ileum
 Zugabe von Enzymen und Bicarbonat
- weitere Verdauung
 Resorption der Spaltprodukte
 Dickdarm (Intestinum crassum)
- Colon (ascendens, transversum, descendens, sigmoideum)
- Caecum, Appendix vermiformis
 Resorption von Wasser und Elektrolyten
 Zersetzung von unverdaulichen Resten durch Bakterien
 Mastdarm (Rectum) + Anus
 Lagerung und Abgabe der Faeces
 Akzessorische Drüsen
- Speicheldrüsen: Ionen, Enzyme, Schleim
- Leber: Galle
- Pankreas: Enzyme und Bicarbonat
Verdauungsorgane 2:
Mundhöhle I: Teile + Histologie
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Teile:
- Lippen (Labia oris)
- Vorhof (Vestibulum oris)
- eigentliche Mundhöhle (Cavitas oris propria)
- Zunge (Lingua)
- Zähne (Dentes)
- akzessorische Speicheldrüsen
- bildet zusammen mit dem Pharynx den Kopfdarm
Feinbau:
- Schleimhaut:
- überwiegend unverhorntes, mehrschichtiges Epithel
- kann teilweise verhornen
- Zahnfleisch, Zungenrücken, Wange
- Lamina propria
- reich an elastischen Fasern
- Tunica submucosa
- grobfaseriges, lockeres Bindegewebe
- enthält kleine Mundspeicheldrüsen (seromukös)
- Tunica muscularis
- Skelettmuskulatur
Verdauungsorgane 3:
Mundhöhle II: Lippen + Wangen
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 Lippen (Labia oris):
- Außenseite: verhorntes, mehrschichtiges Plattenepithel
- Haare, Talg- und Schweißdrüsen
- Innenseite: unverhorntes, mehrschichtiges Plattenepithel
- schwächerer Papillarkörper
- Submucosa mit seromukösen Gll. labiales
- Übergangszone: Lippenrot
- schwach verhorntes, mehrschichtiges Plattenepithel
- dünn, durchsichtig für:
- Bindegewebspapillen mit zahlreichen Blutkapillaren
- Muskulatur: Bündel mit quergestreiften Muskelfasern
- M. orbicularis oris
 Wangen (Buccae)
- Wangenschleimhaut:
- dickes unverhorntes Plattenepithel
- häufig glycogenreiche Zellen
- Verhornung bei mechanischer Belastung möglich
- schlecht sitzende Zahnprotese
- ständige Bisse in die Wange
- Submucosa mit kleinen seromukösen Gll. buccales
- Skelettmuskulatur
- M. buccinator
- Wangenfettpfropf
Verdauungsorgane 4:
Mundhöhle III: Gaumen + Mundboden
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 Harter Gaumen (Palatum durum)
- verhorntes, mehrschichtiges Plattenepithel
- kräftige Papillarkörper
- Submucosa mit zahlreichen mukösen Gll. palatinae
- über straffe Kollagenfaserbündel fest mit dem Periost
des Gaumenknochens verbunden
 Weicher Gaumen (Palatum molle)
- orale Seite:
- unverhorntes, mehrschichtiges Plattenepithel
- Submucosa mit mukösen Gll. palatinae
- pharyngeale Seite:
- mehrreihiges Flimmerepithel
- gemischte Drüsen
- bindegewebig-muskulöse Grundplatte
 Mundboden
- unverhorntes, mehrschichtiges Plattenepithel
- zahlreiche Speicheldrüsen
- Gll. sublinguales minores
- Gll. sublinguales majores
Verdauungsorgane 5:
Mundhöhle IV: Funktionen der Zunge
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 sekundärer Kaumuskel
- Zerdrücken des Speisebreis
- schiebt Nahrung zwischen die Zähne
 Transport des Speisebreis
in Richtung Rachen
 Saugpumpe
- Unterdruck durch Zurückführen
 Sprechorgan
- Bildung von Konsonanten
- Pfeifen, Singen
 Tastorgan
- im 1. Lebensjahr zusammen mit Lippen dominierend
- Innervation durch N. lingualis (N V3)
 Geschmacksorgan
- Rezeptoren an den Zungenpapillen
Verdauungsorgane 6:
Mundhöhle V: Zunge, Schichten
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 Oberfläche:
- Unterseite:
- unverhorntes Plattenepithel
- mäßig verzapft durch Papillen
- gegenüber der Unterlage gut verschieblich
- Submucosa enthält Fettgewebe
- Oberseite: Zungenrücken
- dickes verhorntes Plattenepithel
- Lamina propria bildet:
- Papillen
- Primärpapillen
- Sekundärpapillen
- Aponeurosis linguae
 Bindegewebe
- bildet kollagenfasriges Grundgerüst
- Septum linguae teilt Zunge unvollständig in 2 Hälften
- Aponeurosis linguae
 Binnenmuskulatur
- quergestreifte Muskelfasern
- bilden räumliches Fachwerk in allen 3 Dimensionen
- stehen aufeinander senkrecht
Verdauungsorgane 7:
Mundhöhle VI: Zungenpapillen
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- liegen in den vorderen 2/3 der Zunge)
 Papillae filiformes
- relativ klein
- sehr zahlreich
- verhornte, rachenwärtsgerichtete Ausläufer
- rauhen die Zungenoberfläche auf
- stehen mit sensiblen Rezeptoren
+ freien Nervenendigungen in Verbindung
 Tastorgan mit hoher Auflösung (Vergrößerung x 1,6)
 Papillae fungiformes
- im vorderen Bereich des Zungenrückens
- an Zungenrand und Zungenspitze
- 0,5-1,5 mm hoch
- Basis schmäler als Oberseite (Pilzform)
- bedeckt von unverhorntem Plattenepithel
 rötliche Farbe
- tragen Mechano- und Thermorezeptoren
- enthalten bei Kindern auch Geschmacksknospen
 Papillae vallatae
- 6-12 Papillen am V-förmigen Sulcus terminalis
- Durchmesser 1-3 mm
- allseits von Graben umgeben
- am Grund des Grabens münden
- von Ebner-Spüldrüsen (rein serös)
- im Epithel beider Grabenwände liegen
Geschmacksknospen
 Papillae foliatae
- in der Regio foliata (hinterer Seitenrand)
- quer verlaufende Schleimhautfalten
- tragen Geschmacksknospen
- in den Gräben münden seröse Spüldrüsen
Verdauungsorgane 8:
Mundhöhle VII: Geschmacksorgan
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 Geschmacksknospen
- helle epitheliale Sinneszellen (Typ I – IV)
- Typ I: neue Sinneszellen, Stützzellen (fraglich!)
- Typ II: Vorstufenzellen
- Typ III:Sinneszellen mit Chemorezeptoren
- Typ IV: undifferenzierte Basalzellen
- zwiebelschalenartig angeordnet
- Oberfläche zur Mundhöhle enthält Geschmacksporus
 Geschmacksqualitäten
- süß
- salzig
- sauer
- bitter
Zungenspitze)
Zungenrand, vorn)
Zungenrand, hinten)
Wallpapillen
 Geschmacksnerven:
- vordere 2/3:
Chorda tympani (N. VII)
 Ganglion geniculi
- hinteres 1/3:
N. glossopharyngeus (N IX)
 Ganglion petrosum
- Zungengrund:
N. vagus (N X):
 Ganglion nodosum
- alle zum Nucleus tractus solitarii
(= Nucleus gustatorius)
 Lemniscus medialis
 Nucleus ventrocaudalis oder  Hypothalamus
 Ventralfläche des parietalen Operculums (Cortex)
- oder Reflex  Salivatoriuskerne (Speichel)
Verdauungsorgane 9:
Zähne I: Zahnentwicklung
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- unter Beteiligung von 2 Keimblättern entstehen:
- aus dem Ektoderm
- Zahnschmelz
- Gingiva
- aus dem Mesenchym
- Dentin
- Zement
- Zahnalveole
Abfolge:
- 5. Embryonalwoche: Bildung der epitheliale Zahnleiste (2)
 Verdichtung von 2x 10 epithelialen Schmelzorganen
- in deren Nähe verdichtet sich das Mesenchym  Zahnpapillen
- das Epithel der Schmelzorgane bedeckt diese als
 Schmelzkappe
- diese wird zur  Schmelzglocke
- in dieser Phase wächst aus der Zahnleiste nach lingual die
 Ersatzzahnleiste
- die Zahnleiste verliert die Verbindung zum Mundhöhlenepithel
- in der Umgebung der Zahnanlage formt sich aus dem
Mesenchym das Zahnsäckchen
- dieses wird wiederum von der Zahnalveole eingeschlossen
- das Schmelzorgan lockert sich im Inneren auf und wird zur
 Schmelzpulpa
- deren äußere konvexe Abdeckung  äußeres Schmelzepithel
- innere Zone  inneres Schmelzepithel
- dieses unterstützt als Gußform die Gestaltung der Krone
- die Zahnform selbst wird vom regionalen Mesenchym vorgeben !!
- aus dem inneren Schmelzepithel entstehen  Adamantoblasten
- diese bilden den Zahnschmelz
- die Adamantoblasten induzieren im Mesenchym die
 Odontotoblasten, dies bilden  Prädentin  Dentin
- im Zahnsäckchen entstehen
- innen die Zementoblasten  Zement
- außen die Wurzelhaut (Periodont)
- Osteoblasten in der Alveolenanlage bilden die Zahnalveolen
Verdauungsorgane 10:
Zähne II: Eigenschaften
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- heterodont (enthält verschiedene Zahnformen)
- diphydont (einmaliger Zahnwechsel)
vor Zahnwechsel:
- 20 Milchzähne
Dentes decidui
nach Zahnwechsel:
- 32 adulte Zähne
- 8 Schneidezähne
- 4 Eckzähne
- 8 Prämolaren
- 12 Molaren
Dentes permanentes
Dentes incisivi
Dentes canini
Dentes praemolares
Dentes molares
- Bau der Zähne
- Corona dentis
- Collum dentis
- Zahnkrone
- Zahnhals
- Radix dentis
- Zahnwurzel
- Cavitas dentis
- Pulpahöhle mit Leitungsbahnen
- Periodontium
- Zahnhalteapparat (auch Parodontium)
- Wurzelzement, Alveolarknochen, Desmodont, Gingiva
- enthält Sharpey-Fasern
- Alveolarknochen
- Arterien: aus der A. maxillaris
- Oberkiefer:
A. alveolaris sup. post
und A. alveolaris sup. ant. (A. infraorbitalis)
- Unterkiefer:
A. alveolaris inf.
Verdauungsorgane 11:
Zähne III: Zahnhartgewebe
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
Schmelz
(Enamelum, Substantia adamantina)
- härteste Substanz des Körpers
- gebildet durch Adamantoblasten
= Zellen des inneren Schmelzepithels
- enthalten keine Kollagenfibrillen
- anorganische Substanz: in Schmelzprismen +
Kittsubstanz
- 95% Mineralsalze
- Hydroxylapatit
[Ca10(PO4)6(OH)2]
- Carbonate, Chloride, Fluoride, Spurenelemente
- Hunter-Schreger- und Rezius-Streifen
 Dentin
(Elfenbein)
- gebildet durch Odontoblasten (Pulpa)
- besitzen je 1 Ausläufer: TOMES-Faser
- zunächst nur organische Matrix (Prädentin):
- 9% amorphe IZS und 90% Kollagen Typ 1
- anorganische Substanz:
- Anteil: 70% (s/s) oder 45% (v/v)
- Hydroxylapatitkristalle
- liegen parallel zu Kollagenfibrillen
- Verkaltung erfolgt mit Reifung der Zähne
- Owen- und Ebner-Streifen
 Zement
- bedeckt Zahnhals und –wurzel
- oben:
azellulär-fibrillär
- weiter unten:
zellulär-fibrillär
- gebildet durch Zementoblasten
- knochenähnlich
Verdauungsorgane 12:
Zähne IV: Übrige Zahngewebe
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 Pulpa
- füllt die Pulpahöhle der Krone und der
Wurzelkanäle aus
- lockeres gallertartiges Bindegewebe
- sternförmige Fibroblasten und Abwehrzellen
- IZS und feine Kollagen- und Retikulinfasern
- Blut- und Lymphgefäße
- myelinisierte und unmyelinisierte Endäste
des N. trigeminus
- reichen in die Dentinkanälchen  Zahnschmerzen
 Wurzelhaut
(Periodont, Desmodont)
- zellreiches BG zwischen Wurzel und Alveolenwand
- feine Kollagenfibrillen
 Fibrae cementoalveolares = Sharpey-Fasern
- verbinden Zement und Knochen
- unterschiedliche Verlaufsrichtungen
 Zahn ist in der Alveole elastisch aufgehängt
 Kaudruck  Zugbelastung
- stark vaskularisiert und innerviert
 Gingiva
(Zahnfleisch)
- Teil der Mundschleimhaut
- bedeckt Rand der Alveolarfortsätze, der Zahnhälse
+ des basalen Schmelzes
- Mucosa mit Schmelzsaum der Krone und dem Periost
verwachsen  unverschieblich !!
- enthält derbe kollagene Fasern
- bei Ablösen: Gefahr von Gingivitis, Parodontitis
Verdauungsorgane 13:
Zähne V: Zahndurchbruch
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
Milchgebiß
I1 (UK)
I1 (OK)
I2
(P)M1
C
(P)M2

6.-8.
7.-8.
7.-9.
12.-15.
16.-20.
20.-24.
Permanente Zähne
M1
I1
I2
PM1
C
PM2
M2
M3
7.
7.
9.
10.
11.-12.
11.-15.
13.-16.
> 20.
20
Monat
Monat
Monat
Monat
Monat
Monat
32
Jahr
Jahr
Jahr
Jahr
Jahr
Jahr
Jahr
Jahr
Verdauungstrakt 14:
Mundspeicheldrüsen I: Allgemeiner Aufbau
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 Endstücke
- bilden den Primärspeichel (90 Vol%)
- Acini
- produzieren seröses Sekret
- Salze, pH, Ptyalin (Amylase)
- Tubuli
- muköses Sekret (Schleim)
- der Anteil dieser mukösen Abschnitte nimmt
rachenwärts immer mehr zu
- Myoepithelzellen
 Schaltstücke
- enges Lumen
- plattes bis kubisches Epithel
- Myoepithelzellen an der Basalmembran
- ebenfalls sekretorisch aktiv
- können sich in muköse, tubulöse Endstücke
umwandeln  Verschleimung der Schaltstücke
 Streifenstücke (Sekretrohre)
- liegen intralobulär
- relativ weites Lumen
- begrenzt von prismatischen Zellen
- eosinophiles Zytoplasma mit basaler Streifung
- Invaginationen der basalen Membran
- dazwischen aufgereihte Mitochondrien
- sezernieren z.B. Wachstumsfaktoren (NGF, EGF)
- resorbieren Ionen (z.B. Na+) und Wasser
 Ausführungsgänge
- interlobulär
- ein- bis zweireihiges prismatisches Epithel
Verdauungstrakt 15:
Mundspeicheldrüsen II
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 Glandula parotidea
(Ohrspeicheldrüse)
- Lage: auf dem M. masseter
- rein acinöse, seröse Drüse
- im interlobulären Gewebe liegen:
- zahlreiche eingelagerte Fettzellen
- Plexus nervi facialis
- besitzt Schalt- und Streifenstücke
- Ausführungsgang: Ductus parotideus
- überquert den M. masseter
- durchbohrt den M. buccinator
- Mündung: Papilla parotidea im Vestibulum oris
in Höhe des 2. oberen Molaren
- parasympatischer Stimulus
- aus Nucleus salivatorius inferior
 N. petrosus minor (N IX)  Gangl. oticum
- sympatische Fasern aus dem Plexus
der A. meningea media
 Glandula submandibularis
(Unterkieferdrüse)
- Lage: im Trigonum submandibulare
- gemischt, überwiegend serös
- Schaltstücke z.T. zu tubulösen Drüsen verschleimt
- die restlichen serösen Acini bilden
kappenartige von Ebner-Halbmonde
- Ausführungsgang: Ductus submandibularis
- Mündung: Caruncula sublingualis
neben dem Frenulum linguae
- stimuliert durch Nucleus salivatorius superior
 Chorda tympani (N VII)  Gangl. submandibulare
Verdauungstrakt 16:
Mundspeicheldrüsen III
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 Glandula sublingualis
(Unterzungendrüse)
- Lage: lateral vom M. genioglossus
- besteht oft aus mehreren Gll. sublinguales
- gemischt, vorwiegend mukös
- überwiegend tubulöse Endstücke
- Reste der serösen Acini bilden v. Ebner-Halbmonde
- Streifenstücke sehr selten
- Ausführungsgang: Ductus sublingualis major
- Mündung: Caruncula sublingualis
(mit der Gl. submandibularis)
- stimuliert durch Nucleus salivatorius superior
 Chorda tympani (N VII)  Gangl. submandibulare
 Kleine Speicheldrüsen:
- Glandulae labiales
- Glandulae buccales
- Glandulae palatinae
- Glandulae tonsillares
- Glandulae linguales
- anterior (Nuhn-Drüse)
- gustatoriae (Ebner-Drüsen)
- radicis linguae
seromukös
seromukös
mukös
seromukös
seromukös
serös
mukös
Verdauungstrakt 17:
Mundspeicheldrüsen IV: Physiologie
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 Speichel wird gebildet in
- serösen Acini
- salz- und proteinreiches, dünnflüssiges Sekret
- mukösen Tubuli
- schleimhaltiger Gleitspeichel
 seine Sekretion wird reflektorisch ausgelöst durch:
- den Geruchssinn
- den Geschmackssinn
- psychische Reflexe
- Lesen eines Rezepts
- Schilderung einer Speise
- Kaubewegungen
- z.B. Massage der Parotis durch den M. masseter
 Zusammensetzung des Speichels
(Saliva)
- 1 bis 1,5 l wässriges Sekret (pH 7,0) pro Tag
- ionen- und proteinreich:
- Rhodanid, Fluorid, Bicarbonat, Cl-,Ca2+, K+, Na+
- Ptyalin (Amylase), Maltase
- Lysozym, Antikörper (IgA)
- Muzine
 Funktion:
- Schutz von Mundschleimhaut und Zahnschmelz
- mechanische Reinigung der Zähne
- spezifische und unspezifische Immunabwehr
- erste enzymatische Spaltung von Stärke
Verdauungsorgane 18:
Darmrohr I: Allgemeiner Bauplan des Rumpfdarmes
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 Tunica mucosa (Schleimhaut)
- Lamina epithelialis
- einschichtiges, hochprismatisches Epithel
- Ausnahme Speiseröhre: mehrschichtiges Epithel
- Lamina propria mucosae
- feinfaseriges, meist retikuläres Bindegewebe
- enthält
- kleine Blut und Lymphgefäße
- freie Bindegewebszellen
- Lymphfollikel
- Lamina muscularis mucosae
- schraubenförmige glatte Muskulatur
- ermöglichen Eigenbeweglichkeit der Schleimhaut
 Tunica submucosa
- Bindegewebe mit
- locker gefügten Kollagenfasern
- elastischen Netzen
- Fettzellen
- größeren Gefäße
- Plexus submucosus (Meißner-Plexus)
 Tunica muscularis
- glatte Muskelzellen
- Ausnahme: quergestreifte Muskelfasern
im oberen 1/3 Speiseröhre + Anus
- 2 Schichten:
- Stratum circulare: innere Ringmuskulatur
- Stratum longitudinale: äußere Längsmuskulatur
- dazwischen: Plexus myentericus (Auerbach-Plexus)
 Tunica adventitia
- lockeres faseriges Bindegewebe
 (oder:) Tunica serosa
einschichtiges Plattenepithel (Peritoneum)
Verdauungsorgane 19:
Darmrohr II: Ösophagus
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 Funktion:
- Transportweg: Pharynx  Magen
 Abschnitte: gesamt 25-30 cm lang
- Beginn:
C6-C7
- unteres Ende:
Th12
 Feinbau :
 Tunica mucosa
- gut verschieblich, bildet Längsfalten
- mehrschichtiges , unverhorntes Plattenepithel
- basale Zellen:
- in mehreren Reihen kubisch (prismatisch)
- keine Glycogeneinlagerungen
- wenige Melanozyten + neuroendokrine Zellen
- luminale Zellen:
- größere, z.T. glycogenreiche Zellen
- zur Oberfläche hin abflachend
- Lamina propria
- lockeres BG und elastische Fasern
- enthält Nerven und Blutgefäße
- Venen: besonders distal gut entwickelt
- Lamina muscularis mucosae
- im Ösophagus stärker als im restlichen Darm
- längs gerichtete Muskelzellbündel
- Spannung und Faltung der Schleimhaut
 Tela submucosa
- locker gebaut, gefäßreich
- spärlich: rein muköse Gll. oesophageae
 Tunica muscularis
- oberes 1/3: quergestreifte Muskulatur
- untere 2/3: glatte Muskulatur (Ring + Längs)
 Tunica adventitia
- BG mit Gefäßen, Nerven, glatte Muskulatur
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