Versuche zu Grundlagen der optischen Übertragungstechnik Bestandteil des OPTOTEACH-Lehrsystems 1. Auflage © HarzOptics GmbH Dornbergsweg 2 38855 Wernigerode 1 Versuche ALLGEMEINE HINWEISE: bei Nichtverwendung der Laserdiode Schalter „Laser ON“ auf AUS stellen nicht direkt in das vom Laser abgestrahlte Licht schauen Geräte nicht öffnen für keine anderen Zwecke einsetzen, als die in den Versuchen beschriebenen Umgebungstemperatur 10°C - 40°C MESSUNG DES DIODENSTROMES: Die Messung des Diodenstromes ist ein wichtiger Bestandteil der nachfolgenden Versuche. Er erfolgt bei dem OPTOTEACH-Lehrsystem indirekt über einen eingebauten 10 Widerstand. Mit diesem Aufbau ist es möglich, die Messung per Oszilloskop durchzuführen, man muss außerdem nicht ständig ein Amperemeter angeschlossen oder eine Brücke eingebaut haben. Die Berechnung erfolgt: I D UR R , d.h. bei einer Spannung von 150mV ergibt sich: I D 150mV 15mA 10 EINSTELLUNG EINER VERZERRUNGSFREIEN ÜBERTRAGUNG: In den nachfolgenden Versuchen wird häufiger die Einstellung einer verzerrungsfreien Übertragung gefordert. Hierfür ist es notwendig, Einstellungen am Sender und am Empfänger vorzunehmen. Zur Kontrolle besteht einerseits die Möglichkeit, dies mit einem Funktionsgenerator (am Sendemodul angeschlossen) und einem Oszilloskop (am Empfängermodul angeschlossen) oder aber mit Hilfe einer Videokamera und einem Monitor zu überprüfen. Bei der zweiten Methode empfiehlt es sich, als Erstes den Offset des Empfängers einzustellen, da dies einer der empfindlichsten Parameter bei der Videoübertragung darstellt. Alle anderen Regler sind so einzustellen, dass eine optimale Übertragung gewährleistet wird. 2 1. Bestimmung der Peakwellenlänge Bei diesem Versuch soll die Peakwellenlänge aller im OPTOTEACH-Lehrsystem eingebauten Sendeelemente untersucht werden. Erforderliche Geräte: Sendemodul Basic POF 1m Spektrumanalysator optisch Powermeter optisch Grundeinstellungen: Mit dem Regler „Offset/operating point“, bzw. dem Poti der cw-Lichtquellen stellen Sie die Arbeitspunkte ein. Stellen Sie alle anderen Regler auf Rechtsanschlag. Stellen Sie den Diodenstrom (Regler Offset) aller LEDs so ein, dass sie mit der gleichen Intensität leuchten (ca. -10dBm) (Kontrolle mittels optischen Powermeters). Beachten Sie die unterschiedlichen PI-Kennlinien der Sender! Verbinden Sie anschließend die Geräte, wie in unten stehender Grafik dargestellt. Versuchsaufbau: Versuchsdurchführung: Nehmen Sie alle oben genannten Einstellungen vor. Bestimmen Sie mit Hilfe des Spektrumanalysators die Peakwellenlänge für alle Module. Auswertung: Modul Peakwellenlänge [nm] Channel 1 (LED blau) Channel 2 (LED rot) cw-LED (LED grün) cw-Laser 3 2. Messung der spektralen Breite verschiedener Sendeelemente Mit diesem Versuch soll die spektrale Breite der verschiedenen Sendeelemente vermessen werden. Für WDM-Übertragungen ist dies ein nicht unwichtiger Faktor, da dadurch der Kanalabstand beeinflusst wird, der minimal erreicht werden kann. In der Praxis gibt man im Allgemeinen die Halbwertsbreite an (FWHM, engl.: Full Width at Half Maximum). Dieser Wert gibt die spektrale Breite der Lichtquelle beim halben Maximalwert an. f ( x1 ) f ( x 2 ) 1 f ( xmax ) ; 2 FWHM x1 x2 Erforderliche Geräte: Sendemodul Basic POF 1m Spektrumanalysator optisch Powermeter optisch Grundeinstellungen: Mit dem Regler „Offset/operating point“, bzw. dem Poti der cw-Lichtquellen stellen Sie die Arbeitspunkte ein. Stellen Sie alle anderen Regler auf Rechtsanschlag. Stellen Sie den Diodenstrom (Regler Offset) aller LEDs so ein, dass sie mit der gleichen Intensität leuchten (ca. -10dBm) (Kontrolle mittels optischen Powermeters). Beachten Sie die unterschiedlichen PI-Kennlinien der Sender! Verbinden Sie anschließend die Geräte, wie in unten stehender Grafik dargestellt. Versuchsaufbau: Versuchsdurchführung: Messen Sie nun die spektrale Breite der einzelnen Sendeelemente. Beginnen Sie mit den LEDs. Tragen Sie die gemessenen Spektren in das Protokoll ein und bestimmen Sie die spektralen Breiten. Wiederholen Sie die Messung mit der Laserdiode. 4 Auswertung: Diagramm: Spektrum LED blau FWHM [nm]: Diagramm: Spektrum LED grün FWHM [nm]: 5 Diagramm: Spektrum LED rot FWHM [nm]: Diagramm: Spektrum Laserdiode FWHM [nm]: Frage: Bei welchen Sendeelementen stellen Sie ein ähnliches Spektrum fest und warum gibt es zu einem Sender einen größeren Unterschied im Spektrum? Antwort: 6 3. PI-Kennlinie verschiedener Sendeelemente Bei diesem Versuch sind die statischen Leistungs-Strom-Kennlinien (PI-Kennlinien) Popt=f(ID) verschiedener Sendeelemente aufzunehmen. Hierbei wird die Abhängigkeit der emittierten Lichtleistung Popt vom Diodenstrom ID demonstriert. Weiterhin ist die abgegebene Lichtleistung abhängig vom verwendeten Sendemodul zu untersuchen. Externer Wirkungsgrad (Gesamtwirkungsgrad) Es gilt: ext emittierte Photonen pro Zeiteinheit N N durch Phot. Ladtr. / t pn Übergang P / hf / t I /q opt D fließende Ladungsträger q P hf I opt D q P hc I pro Zeiteinheit opt D Popt= exthc/qD Steigung der Kurve:Popt/D h = 6,626069 ·10 –34 Js q = e- = Elementarladung = 1,60217646 · 10 –19 As - Wellenlänge c = 3 · 108 m/s D- Diodenstrom in A Aus der Steigung Popt/D der Strom-Lichtleistungskennlinie kann der differentielle Quantenwirkungsgrad einer Diode bestimmt werden. Die Steigung bei Laserdioden unterscheidet sich erheblich von der der LED, da oberhalb der Laserschwelle die Lichtverstärkung durch den Lasereffekt eintritt. Dies soll in den folgenden Versuchen verifiziert werden. Erforderliche Geräte: Sendemodul Basic POF 1m optisches Powermeter Voltmeter 7 Grundeinstellungen: Mit dem Regler „Offset/operating point“, bzw. dem Poti der cw-Lichtquellen stellen Sie die unterschiedlichen Ströme ein. Stellen Sie alle anderen Regler auf Rechtsanschlag. Messbereich/Wellenlängenbereich des Powermeters geeignet einstellen Versuchsaufbau: Versuchsdurchführung: Verbinden Sie die jeweilige Sendediode mit dem LWL und dem Powermeter Verbinden Sie das Voltmeter mit den Buchsen (10 ) an der jeweiligen Sendediode Stellen Sie am Potentiometer „operating point“ den Diodenstrom entsprechend den Werten in den nachfolgenden Tabellen ein und tragen Sie die gemessene Lichtleistung ein. Berechnen Sie den externen Wirkungsgrad. Wiederholen Sie den Vorgang mit den anderen Sendedioden, vergessen Sie dabei nicht, den Messbereich des Powermeters entsprechend einzustellen. 8 Auswertung: LED 1: blau ID [mA] PE [µW] 0 Diagramm PI-Kennlinie LED 1 1 2 3 4 5 10 15 Externer Wirkungsgrad LED1: LED 2: rot ID [mA] PE [µW] 0 Steigung der PI-Kennlinie LED1 [W/A]: Diagramm PI-Kennlinie LED 2 1 2 3 4 5 10 15 Externer Wirkungsgrad LED 2: Steigung der PI-Kennlinie LED 2 [W/A]: 9 LED 3: grün ID [mA] PE [µW] 0 Diagramm PI-Kennlinie LED 3 1 2 3 4 5 10 15 20 25 Externer Wirkungsgrad LED 3: Laserdiode: ID [mA] PE [µW] 10 Steigung der PI-Kennlinie LED 3 [W/A]: Diagramm PI-Kennlinie Laser 11 12 13 14 15 16 17 20 25 30 40 Externer Wirkungsgrad Laser: Steigung der PI-Kennlinie Laser [W/A]: 10 Bei welchem Strom setzt der Laserbetrieb ein? Wie hoch ist der Schwellwert? Antwort: . 11 3.1 Dämpfungsmessungen Um eine Signalübertragung mit Lichtwellenleitern vorzunehmen ist es unabdingbar, die Dämpfung a der einzelnen Komponenten zu kennen. Mit diesem Versuch wird einerseits die Abhängigkeit der Dämpfung von der Leitungslänge a=f(l), andererseits aber auch die Abhängigkeit von der verwendeten Wellenlänge a=f() demonstriert. Abbildung 1: Dämpfung von Polymerfasern Jeder Lichtwellenleiter weist eine spezifische Dämpfung auf. Diese ist abhängig von dem verwendeten Material, seiner Länge und der übertragenen Wellenlänge. In diesem Versuch soll dieser für eine Übertragung wichtige Parameter bestimmt werden. Erforderliche Geräte: Sendemodul Basic POF 1m, 10m , 20m, 50m optisches Powermeter Voltmeter Grundeinstellungen: Stellen Sie alle Regler auf Linksanschlag. Messbereich/Wellenlängenbereich des Powermeters geeignet einstellen. Versuchsaufbau: 12 Versuchsdurchführung: Verbinden Sie die cw-Sendediode mit dem LWL 1m und dem Powermeter. Verbinden Sie das Voltmeter mit den Buchsen (10 ) an der Sendediode. Stellen Sie am Potentiometer „operating point“ einen maximalen Strom ein. a) Dämpfung in Abhängigkeit zur Faserlänge Nehmen Sie eine Referenzmessung mittels der cw-Sendediode und der 1m Polymerfaser vor, um alle anderen Messungen in einen relativen Bezug setzen zu können. Messen sie nun alle Polymerfasern mit diesem Sender und tragen Sie die Werte in eine Tabelle ein. Berechnen Sie die absolute Dämpfung a abs 10 log P1m und längenbezogene Dämpfung a (l ) a abs l 1m P Xm der jeweiligen Faser. Tragen Sie die Werte für alle Längen in die Tabelle ein. b) Dämpfung in Abhängigkeit zur Wellenlänge Verbinden Sie das Sendemodul mit dem LWL 1m und nehmen Sie eine Referenzmessung für jede Wellenlänge vor, bei Verwendung der Videokanäle alle Regler auf Rechtsanschlag stellen. Verwenden Sie anschließend den LWL 20m und tragen Sie die Dämpfung in die Tabelle ein. Wiederholen Sie die Messungen mit den anderen LED’s. Beachten Sie dabei, dass Sie den richtigen Messbereich am Powermeter eingestellt haben. Auswertung: a) Dämpfung in Abhängigkeit zur Faserlänge Länge [m] aabs [dB] a(l) [dB/m] 10 20 50 b) Dämpfung in Abhängigkeit zur Wellenlänge LED [dB] [dB/m] blau grün rot Zeichnen Sie das Diagramm aabs=f(l). Tragen Sie dazu die berechneten bzw. gemessenen Dämpfungen in Abhängigkeit von der Leitungslänge in das Diagramm ein. Verbinden Sie die Punkte durch eine Gerade, die mit ihrem Anstieg der längenbezogenen Dämpfung entspricht, berechnen Sie anhand des Diagramms für a) die durchschnittliche Dämpfung pro Meter und vergleichen Sie diesen Wert mit den Werten aus der Tabelle. 13 Amplitude Ausgangss ignal: Differenz zu 1m POF: Diagramm a=f(l) Steigung der Geraden: Erstellen Sie das Diagramm a=f(). Tragen Sie die Werte in das Diagramm ein und verbinden Sie die Punkte zu einer Kurve. Diagramm a=f() Frage: Vergleichen Sie die ermittelten Werte mit den Angaben in Abbildung 1 am Anfang dieser Anleitung. Welche Unterschiede sind zu erkennen und welche quantitativen Angaben können Sie ablesen? Antwort: 14