K12 6 LK Physik 1. Klausur am 15.11.2004 1. Elektrische Feldlinien Erklären Sie mit einer Skizze und präzisem Text, warum elektrische Feldlinien stets senkrecht auf Leiteroberflächen enden. Hier: Feldlinie endet an negativer Ladung Annahme: E nicht senkrecht zur Leiteroberfläche Kraft auf neg. Ladung schräg zur Oberfläche Zerlegung von F in Fs und Fpar Fpar verschiebt neg. Ladung so lange bis Fpar = 0 d.h. bis E senkrecht steht zur Leiteroberfläche Fs E Fpar 9 2. Kondensatoren Ein Kondensator K trägt bei einer angelegten Spannung von 250 V die Ladung 1,8 nC. Nach der erfolgten Aufladung wird K von der Spannungsquelle getrennt. Um wie viel Prozent ändert sich die Spannung, wenn an K ein ungeladener Plattenkondensator angeschlossen wird, welcher aus kreisförmigen Platten (Durchmesser D = 1,2 dm) mit dem Plattenabstand d = 85 mm besteht ? Geg.: Kondensator K1: U1 = 250 V Q1 = 1,8 nC = 1,8 10 9 C Kondensator K2: D2 = 1,2 dm = 0,12 m d2 = 85 mm = 0,085 m Ges.: Änderung der Spannung in % Qges Qvorher 1,8 10 9 C Lös.: U’ = = = = C ges C1 C 2 Qv r22 o U1 d2 = 1,8 10 9 C 1,8 10 9 C (0,060m) 2 12 C 8,85 10 250V Vm 0,085m Uv = 0,25 kV U 0,04 kV 0,04kV = 0,16 = 16% 0,25kV = 21 10 2 V = 0,21 kV 2 3. Pendelchen im radialsymmetrischen Feld Eine isoliert aufgestellte Metallkugel M mit dem Radius r = 5,0 cm trägt die negative Radius r = 5,0 cm trägt die negative Ladung Q. Ladung Q. Der Betrag der Feldstärke des von Q im Abstand Der Betrag des von Q im Abstand r r erzeugten elektrischen Feldes ist gegeben erzeugten elektrischen Feldes ist gegeben Q 1 durch: E(r) = Q 1 2 . durch: E(r) = 4 o r2 . 4 o r Es gelte: = 0 M K r In der Nähe von M befindet sich eine an einem 1,0 m langen Faden isoliert aufgehängte Kugel K mit der Masse m = 0,50 g und der negativen M Ladung 9 q = - 5,0 10 C . In der Gleichgewichtslage befinden sich die beiden Kugelmittelpunkte auf gleicher Höhe. K Bei r = 12 cm liegt ein Auslenkwinkel von = 10 o vor. Geg.: M: r = 5,0 cm Q Q 1 = 0 2 E(r) = ; 4 o r K: l = 1,0 m m = 0,50 g = 0,50 10 3 kg q = - 5,0 10 9 C . Bei r = 12 cm gilt: = 10 o 3 s a) Führen Sie einen anschaulich plausiblen Grund dafür an, dass die elektrische Feldstärke E(r) in einem Feldpunkt eines radial symmetrischen Feldes indirekt proportional zum Quadrat (!) des Abstandes r des Feldpunktes zur felderzeugenden Ladung ist. Begr.: Die Feldlinien durchsetzen Kugelschalen Mit größerem r nimmt die Oberfläche der durchsetzten Kugelschale mit r2 zu, denn OKugel = 4 r2 Die Dichte der Feldlinien nimmt also mit r2 ab. Da man die Dichte der Feldlinien als Maß für die Feldstärke auffassen kann, ist es plausibel, dass mit zunehmendem r die Feldstärke mit r2 abnimmt. 3 6 b) Berechnen Sie den Betrag der elektrischen Feldstärke, die von der Ladung Q V am Ort des Mittelpunkts von K erzeugt wird. (ZWERG: 1,7 10 5 ) m Fel qE = FG mg tan = Lös.: E mg tan q = 0,50 10 3 kg 9,81 = 5,0 10 9 C = 1,7 10 5 3 N kg tan(10 o ) N C c) Berechnen Sie die Zahl der Überschusselektronen auf M. E(r) = Q 4 o 1 r2 E(r) 4o r 2 = 1,7 10 5 Q= N C 4 8,85 10 12 (0,12m) 2 C Vm = 2,7 10 7 C Q = N e N= Q 2,7 10 7 C = = 1,7 1012 e 1,60 10 19 C Oder : Q = 2,7 10 7 C = 2,7 10 7 6,25 1018 e = 1,7 1012 e Also 1,7 1012 Überschusselektronen 4 d) Berechnen Sie die mechanische Höhenenergie von K bezüglich der Ruhelage von K im unausgelenkten Zustand. ccos 10o = x l hh = 2,0 cm x l ; x = l cos10 o = 1,0m cos 10 o = 0,984 m bzw. N 0,02 m = 9,8 10 5 J kg N kg 9,81 0,016 m = 7,8 10 5 J kg E = mgh = 0,50 10 3 kg 9,81 bzw. = 0,50 10 3 h 1,6 cm 4 4. Zylindersymmetrisches Feld ro Ein l = 3,0 m langer Leiter mit kreisförmigem Querschnitt (Radius ro = 2,5 mm) ist mit einer Ladung von Q = + 6,0 10 9 C aufgeladen. r Der Betrag des von Q im Abstand r erzeugten elektrischen Feldes ist gegeben durch: Q 1 . E(r) = 2 o l r Die Vektoren der elektrischen Feldstärke liegen in Ebenen senkrecht zum Leiter. l Betrachtet werden sollen Raumpunkte in einer Ebene senkrecht zum Leiter. Im Nullpunkt des Koordinatensystems durchstößt der Leiter die Ebene. y x Festgelegt seien: Der Nullpunkt der potentielle Energie einer positiven Probeladung befinde sich auf der Oberfläche des Drahtes. Potential (ro ) = 0 . 8 a) Berechnen Sie, welche („äußere“) Arbeit verrichtet werden muss, um eine Probeladung q = + 5,0 nC von A( 0 / - 12,0 cm ) nach B ( 5,0 cm / 0 ) zu überführen. Sei C ( 12,0 cm / 0 ) Wäußere, AB = Wäußere, AC + Wäußere, CB = Wäußere, CB = B = F äußere B B dr = C F (r ) cos dr = F (r ) C 5, 0 cm F (r ) = 12, 0 cm C 5, 0 cm dr = q E (r ) dr = 12, 0 cm 5, 0 cm = q 12, 0 cm Q 1 dr 2 o l r 5, 0 cm = 12, 0 cm 5, 0 cm Q 1 q dr 2 o l 12, 0cm r = - = - q dr = - q q Q 1 dr 2 o l r 5, 0 cm Q ln( r ) 12,0cm 2 o l Q [ln(5,0cm) – ln(12,0cm)] = 2 o l = 5 = 4 = 6,0 10 9 C 5,0 - 5,0 10 C = ln C 12,0 2 8,85 10 12 3,0m Vm 7 - 1,798 10 CV (0,87) = 1,6 10 7 CV = 1,6 10 7 J 9 b) Begründen Sie ohne explizite Berechnung: Für alle Punkte P, deren Abstand r vom Mittelpunkt des Drahtes größer als ro ist, gilt hier: (r ) < 0 . (ro ) = 0 und r > ro E pot,rr Wäußere,r r (r ) = r - o = rr = = < 0 , denn: q q Begr.: z.B.: Es ist o 0 o Q > 0 , denkt man sich q > 0 , so ist Wäußere ,r r < 0 , Q > 0 , denkt man sich q < 0 , so ist Wäußere ,r r > 0 Oder: o o „Das Potential wird in Richtung der Feldlinien immer kleiner.“ Oder: „Wenn der Nullpunkt des Potentials im Unendlichen liegt wird das Potential immer größer, je mehr man sich der positiven felderzeugenden Ladung annähert. Wenn aber bei einer positiven felderzeugenden Ladung das Nullpotential auf der Ladung selbst gelegt wird, dann muss konsequenterweise das Potential sinken, je weiter man sich von dieser Ladung entfernt: D.h. Das Potential in der Umgebung dieser Ladung muss dann negativ sein. Bei einer positiven felderzeugenden Ladung ist das Potential immer positiv, wenn der Nullpunkt des Potentials im Unendlichen liegt. Oder: Da rro = 11 E pot,rro ist und sich eine positive Probeladung q vom positiven Draht q abstößt verliert q potentielle Energie wenn sie sich vom Draht entfernt. Nach Festlegung ist das Potential auf dem draht Null, also muss es für jedes r > ro negativ sein. c) Leiten Sie die Funktion (r ) für alle Punkte P her, deren Abstand vom Mittelpunkt des Leiters r (wobei r > ro) beträgt und berechnen Sie das elektrische Potential im Punkt P ( 4,0 cm / 3,0 cm ) . (r ) = r = r - r = rr = o E pot,rro o q = ... oder: Po (r ) = r = r - r = rr o o = E (r )dr P ro = E (r ) (1) dr r 6 ro ro r o 1 1 Q Q dr = dr = = E ( r ) dr = ln( r) rro = 2o l r 2 o l r r 2 o l r r r r Q Q ln( o ) = = ln( ) r 2o l 2 o l ro Q P ( 4,0 cm / 3,0 cm ) r = 5,0 cm r Q (r ) = ln( ) = 2o l ro 6,0 10 9 C 50mm ln( )= 2 , 5 mm 12 C 2 8,85 10 3,0m Vm = 107,8 V = 0,11 kV = - 36 V 3,0 6 d) Der knoff-hoff-Professor schlägt vor, genauso wie bei einem radialsymmetrischen Feld den Nullpunkt des Potentials „ins Unendliche“, „auf den unendlich fernen Punkt“ zu verlegen. Was halten Sie von diesem Vorschlag ? Geben Sie Ihre Stellungnahme dazu ab und begründen Sie diese mit einer mathematisch-physikalischen Argumentation. (r ) = Q ln( r ) 2o l ro Würde man den Nullpunkt des Potentials ins Unendliche legen, dann wäre ro = , dann stünde unter dem ln. Man bekäme ein mathematisches Problem.