Name: Matrikelnummer: Studienfach: Physik 2 am 20.09.2016 Fachbereich Elektrotechnik und Informatik, Fachbereich Mechatronik und Maschinenbau Zugelassene Hilfsmittel zu dieser Klausur: Beiblätter zur Vorlesung Physik 1 + 2 ab WS 10/11 (Prof. Sternberg, Prof. Müller, Prof. Lütticke, Prof. Albers) ohne Veränderungen oder Ergänzungen, Taschenrechner (ohne drahtlose Übertragung mit einer Reichweite von größer als 30 cm wie Funkmodem, IR-Sender, Bluetooth), kein PDA oder Laptop. AUFGABE 1a 1b 1c 1d 1e 1f 1g 2a 2b 2c 2d 2e 2f 2g 2h 3a 3b 3c 3d 3e 3f 4a 4b 4c Form Gesamt Bonus MÖGLICHE ERREICHTE PUNKTZAHL PUNKTZAHL 2 4 6 2 2 6 2 4 2 2 2 7 2 2 3 2 2 6 2 6 6 8 8 8 Bitte beginnen Sie die Lösung der Aufgabe unbedingt auf dem betreffenden Aufgabenblatt! Falls Sie weitere Blätter benötigen, müssen diese unbedingt deutlich mit der Aufgabennummer gekennzeichnet sein. Achtung! Bei dieser Klausur werden pro Aufgabe 1 Punkt für die Form (Gliederung, Lesbarkeit, Rechtschreibung) vergeben! Bitte kennzeichnen Sie dieses Blatt und alle weiteren, die Sie verwenden, mit Ihrem Namen, Ihrer Matrikelnummer und Ihrem Studienfach. Dauer: 2 Stunden Maximal erreichbare Punktezahl: 100. Bestanden hat, wer mindestens 50 Punkte erreicht. 4 100 3 Seite 1 von 12 1. Gedämpfte und ungedämpfte Schwingung Ein elektromagnetischer Harvester wandelt mechanische Schwingungsenergie in elektrische Energie. Dabei schwingt ein Magnet durch eine Spule, wenn er durch eine äußere Kraft Fy angeregt wird. Je mehr Energie umgewandelt wird, umso größer ist die elektromagnetische Dämpfung de. Es gilt: Federkonstante k = 0,155 N/mm Masse des Magnet-Schwingers m = 60 g a) Durch welche weitere Kraft wird die Schwingung des Magneten gedämpft? Wie ist die Abhängigkeit dieser Kraft von der Geschwindigkeit des Magnet-Schwingers? b) Berechnen Sie die Schwingfrequenz des Magnet-Schwingers ohne Dämpfung! c) Skizieren sie die Bewegung des Magnet-Schwingers in Abhängigkeit von der Zeit nach einer Anregung durch einen Stoß bei einer sehr kleinen Dämpfung, bei einer extrem großen Dämpfung, und im aperiodischen Grenzfall! d) Welche Bedingung gilt beim aperiodischen Grenzfall? e) Mit welcher Frequenz bewegt sich der Magnet-Schwinger, wenn er durch eine äußere Kraft Fy mit der Frequenz fa angeregt wird? f) Skizieren sie die Amplitude des Magnet-Schwingers in Abhängigkeit zur Frequenz der äußern Kraft bei einer sehr schwachen und bei einer sehr starken Dämpfung! g) Wie verhält sich die Resonanzfrequenz bei einer sehr starken Dämpfung? Musterlösung: a) Reibkraft F = -rv b) f = 8,09 1/s o 2 f o D m c) d) δ = ω0 . e) mit der Frequenz fa f) Seite 2 von 12 fo D 4 2 m g) Die Resonanzfrequenz ist kleiner als die Eigenfrequenz des ungedämpften Oszillators und kleiner als die Eigenfrequenz des gedämpften Oszillators. a) Seite 3 von 12 2. Harmonische Wellen a) Welche Wellen können existieren? (Richtiges Kreuz 0,5 Punkte, falsches Kreuz -0,5 Punkte, minimale Punktzahl ist aber 0.) richtig Schallwellen in Wasser ∏ Schallwellen in Luft ∏ Schallwellen in Glas ∏ Schallwellen im Weltall ∏ Lichtwellen im Wasser ∏ Lichtwellen in Luft ∏ Lichtwellen in Glas ∏ Lichtwellen im Weltall ∏ falsch ∏ ∏ ∏ ∏ ∏ ∏ ∏ ∏ b) Was wird im zeitlichen Mittel bei Wellen transportiert? Geben Sie zwei physikalische Größen an. c) In welche Richtung werden Teilchen eines Gases bei einer Longitudinalwelle ausgelenkt? d) Was beschreibt die Phasengeschwindigkeit? e) Geben Sie eine Lösung für die eindimensionale Wellengleichung an, wenn die Wellenlänge 0,5 m, die Phasengeschwindigkeit 20 m/s und der Abstand zwischen dem Minimum der Auslenkung und dem Maximum der Auslenkung 10 cm beträgt. f) Unter den Voraussetzungen von e), wie groß ist die Periodendauer der Welle? g) Unter den Voraussetzungen von e), wie groß ist die Auslenkung bei x = 2m und t = 3s? h) Unter den Voraussetzungen von e), skizzieren Sie die Welle für g(x, 3s). Lösungen a) Schallwellen in Wasser, Schallwellen in Luft, Schallwellen in Glas, Lichtwellen im Wasser, Lichtwellen in Luft, Lichtwellen in Glas, Lichtwellen im Weltall b) Impuls und Energie c) Die Teilchen werden parallel zur Ausbreitungsrichtung der Welle ausgelenkt. d) PG ist die Geschwindigkeit, mit der sich der Schwingungszustand im Raum ausbreitet. e) k= 2π/λ = 12,6 1/m (12,56637) ω = k*vph = 251 1/s (251,3274) g(x,t) = 0,05m * sin(12,6 1/m * x – 251 1/s * t) f) T = λ/ vph =0,025s g) g(2m,3s) = 0,05m * sin(12,6 1/m * 2m – 251 1/s * 3s) = 0,00m (TR auf RAD) FALSCH: Taschenrechner auf DEG ergibt: –0.15m h) g(x,3s) = 0,05m * sin(12,6 1/m * x – 251 1/s * 3s) = 0,05m * sin(12,6 1/m * x – 754) (753,9822) sinus-Kurve mit Amplitude von 0,05s, g(0,3s) = 0,00m, danach ist Kurve ansteigend, bei g(0,125m,3s) ist ungefähr erstes Maximum. Seite 4 von 12 3. Die Sache mit der Schieblehre, pardon Messschieber Was Sie auf den Bildern sehen, lässt sich durch ein paar kurze Sätze beschreiben. Sie haben einen Laserpointer mit dem Sie auf die Schneiden am Messschenkel der Schieblehre schießen, die alt ist, und deren Schneiden nicht mehr ganz schließen. Sie erhalten das darunter gezeigte Muster in einem gewissen Abstand. a) Beschreiben Sie physikalisch sauber den Versuchsaufbau! b) Um welches Phänomen handelt es sich. c) Wie ist der Zusammenhang (als Proportionalität) zwischen dem Abstand der Schneiden und den Abständen der Maxima beim Bild ? d) Klappt das ganze auch mit Sonnenlicht (Ja oder Nein) anstatt Laserpointer - mit Begründung? e) Wenn anstatt der Schneiden ein kleines Loch verwendet würde, sähe man da auch ein Bild und wie sieht es ggf. aus? f) Versuchen Sie das gezeigte Phänomen mit Hilfe eines Modells (Prinzip) zu erklären. Seite 5 von 12 Lösung: a)+b) Der Versuchsaufbau zeigt Beugung am Spalt. Der Laserpointer ist die Lichtquelle mit kohärentem monochromatischem Licht. Da die Schneiden nicht ganz schließen, ist hier ein Spalt vorhanden. Durch diesen „geht“ das Licht und es entsteht Beugung am Spalt, was dann am Küchenschrank das entsprechend gezeigte Muster erzeugt. c) Je enger der Spalt ist, desto weiter sind die Maxima auseinander, d.h proportional 1/x. d) NEIN, da Sonnenlicht nicht kohärent ist bzw. die Kohärenzlänge entsprechend klein ist, wird man kein Beugungsbild sehen. e) Ja, man sieht auch ein Bild. Dieses würde aber auch konzentrischen hellen und dunklen Kreisen bestehen. f) Huygenssche Prinzip: Der niederländische Physiker CHRISTIAAN HUYGENS (1629-1695) entwickelte im Zusammenhang mit Vorstellungen über das Wesen des Lichtes das nach ihm benannte Prinzip der Ausbreitung von Wellen: Jeder Punkt, der von einer Welle getroffen wird, ist Ausgangspunkt einer kreis- oder kugelförmigen Elementarwelle. Die Elementarwellen überlagern sich zu einer neuen Wellenfront. Das huygenssche Prinzip ist sowohl auf elektromagnetische Wellen einschließlich Lichtwellen als auch auf mechanische Wellen anwendbar. Wir betrachten nachfolgend einige Beispiele für seine Anwendung. Geradlinige Ausbreitung von Wellen Die Ausbreitung von Wellen kann man mithilfe von Wellenfronten darstellen (Bilder 1 und 2). Die Senkrechte zu den Wellenfronten wird als Wellennormale bezeichnet. Jeder Punkt einer Wellenfront ist Ausgangspunkt von Elementarwellen (in Bild 2 grün gezeichnet). Die Resultierende oder Einhüllende aller dieser Elementarwellen ergibt die neue Wellenfront. Betrachtet man in Bild 2 statt der wenigen ausgewählten Punkte beliebig viele, so ergibt sich als Resultierende wieder eine lineare Wellenfront. Seite 6 von 12 Reflexion und Brechung von Wellen Trifft eine Wellenfront auf ein Hindernis, so ist nach dem huygensschen Prinzip jeder Punkt, der von einer Wellenfront getroffen wird, Ausgangspunkt einer Elementarwelle (Bild 3). Trifft nun die Wellenfront schräg auf ein undurchlässiges Hindernis (Bild 3a), so gehen zunächst von Punkt 1, dann von Punkt 2 usw. Elementarwellen aus. Die Überlagerung aller Elementarwellen ergibt die neue Wellenfront. Durch eine geometrische Konstruktion kann man leicht nachweisen, dass bei einer solchen Reflexion der Reflexionswinkel gleich dem Einfallswinkel der Welle ist. Ähnlich ist der Sachverhalt auch dann, wenn Wellen auf die Grenzfläche zwischen zwei Stoffen treffen und sich in den zweiten Stoff ausbreiten können (Bild 3b), wenn also Brechung auftritt. Auch in diesem Falle ist jeder Punkt der Grenzfläche, auf den eine Welle trifft, Ausgangspunkt von Elementarwellen, die sich überlagern. Da im zweiten Stoff in der Regel die Ausbreitungsgeschwindigkeit eine andere als in Stoff 1 ist, tritt Brechung auf. Beugung von Wellen Treffen Wellen auf einen schmalen Spalt (Bild 4a) oder auf ein Hindernis (Bild 4b), dann breiten sich Wellen hinter dem Spalt oder Hindernis in den Raum hinein aus, wenn auch zumeist mit deutlich geringerer Intensität. Die Erklärung dafür gibt das huygenssche Prinzip: Jeder Punkt des Spaltes bzw. jeder Punkt am Hindernis ist Ausgangspunkt von Elementarwellen, die sich auch in den "Schattenraum" hinein ausbreiten und sich zu neuen Wellenfronten überlagern. Ein typisches Beispiel für die Beugung von Wellen kann man täglich feststellen: Geräusche, Musik oder Sprache hört man auch, wenn man sich hinter einer Hausecke, einer nicht geschlossenen Tür oder in einem anderen Raum befindet. Ursache dafür ist die Beugung, manchmal auch die Reflexion von Schallwellen. Quelle: https://www.lernhelfer.de/schuelerlexikon/physik/artikel/huygenssches-prinzip (20.9.16) Seite 7 von 12 4. Spieglein, Spieglein an der Wand a) Eine Person mit einer Augenhöhe h = 1,7 m möchte sich in einem ebenen Spiegel vollständig betrachten können. Welche Höhe H muss der Spiegel haben und in welcher Höhe hs über dem Boden muss sich die Unterkante des Spiegels befinden? b) Ein Hohlspiegel (Schmink– oder Rasierspiegel) habe einen Krümmungsradius R = 0,34 m. Welche Vergrößerung wird erreicht, wenn eine Person aus einem Abstand g = 0,25 m in den Spiegel blickt? (Die Brennweite des Spiegels beträgt f = R/2. Es gelten die gleichen Gesetze der geometrischen Optik.) c) Richtig oder Falsch? (Richtiges Kreuz 1 Punkt, falsches Kreuz - 1 Punkt, minimale Punktzahl ist aber 0) richtig Ein virtuelles Bild kann nicht auf einem Schirm betrachtet werden Das Bild einer Sammellinse eines realen Gegenstandes ist stets reell und umgekehrt Das Bild einer Sammellinse eines realen Gegenstandes ist stets virtuell und verkleinert Das Bild einer Sammellinse eines realen Gegenstandes kann reell sein Bei einer Sammellinse ist die Bildweite stets positiv Eine Zerstreuungslinse kann kein reelles Bild eines realen Gegenstandes erzeugen Eine negative Bildweite bedeutet, dass das Bild virtuell ist Die geometrische Optik berücksichtigt die Welleneigenschaften des Lichts Musterlösung: a) Aus Symmetriegründen (Einfalls– und Ausfallswinkel beim ebenen Spiegel sind gleich) muss sich die Spiegel-Unterkante genau in der Mitte zwischen Augenhöhe und Boden befinden; es muss also gelten: hs =h/2= 0,85 m Damit der Betracher auch seinen Kopf sehen kann, muss der Spiegel selbst mindestens bis zur Augenhöhe reichen, also: H = 0,85 m Seite 8 von 12 falsch b) Es gilt die Abbildungsgleichung 1/f = 1/g +1/b Multiplikation mit g und Einsetzen der Vergrößerung V =g/G = b/B g/f = 1 + g/b = 1 + 1/V Setzt man die Brennweite des Hohlspiegels für achsennahe Strahlen f = R/2 in die Gleichung ein, dann folgt nach Umformung: 2g/R = 1 + 1/V Aufgelöst nach der Vergrößerung: V = R / (2g-R) Mit den gegebenen Größen erhält man: V = 0,34 /(0,50 − 0,34) = 34/16 V = 2,125 richtig Ein virtuelles Bild kann nicht auf einem Schirm betrachtet werden Das Bild einer Sammellinse eines realen Gegenstandes ist stets reell und umgekehrt Das Bild einer Sammellinse eines realen Gegenstandes ist stets virtuell und verkleinert Das Bild einer Sammellinse eines realen Gegenstandes kann reell sein Bei einer Sammellinse ist die Bildweite stets positiv Eine Zerstreuungslinse kann kein reelles Bild eines realen Gegenstandes erzeugen Eine negative Bildweite bedeutet, dass das Bild virtuell ist Die geometrische Optik berücksichtigt die Welleneigenschaften des Lichts Seite 9 von 12 falsch