Musterprotokoll für naturwissenschaftliche Experimente Protokoll Nr. oder Protokoll Thema ... Name: ... Mitarbeiter: .... Datum: ...... Aufgabe: Die Aufgabenstellung wird durch den Lehrer allgemein formuliert. Beispiel: Untersuche die Spannungen, wenn du zwei Widerstände in Reihe schaltest. (Die Begriffe Gesamtspannung und Teilspannungen werden so vermieden.) Vermutung oder Vorbetrachtung (wenn Aufgaben zur Lösung gegeben sind): Ich vermute ..., dass ...., weil .... Ob die Vermutung sich als richtig herausstellt, ist nicht so wichtig. Je nach Zeit oder Notwendigkeit kann gefordert werden, dass sich die Schüler einer Gruppe auf eine gemeinsame Vermutung verständigen und diese schriftlich darlegen. Aufbau/Geräte: Dieser Teil sollte so geschrieben werden, dass andere Schüler ihn nachvollziehen können bzw. Ihr selbst auch später noch nachvollziehen könnt, was gemacht wurde und warum. Skizzen, Schaltpläne, verwendete Materialien, kurze Beschreibungen, ... Messwerte: Meist sind hier Tabellen gefordert, in die Messwerte eingetragen werden. Mit den Messwerten verbundene Berechnungen werden hier zusammengestellt. Beobachtungen: Bis auf den Geschmackssinn werden hier alle beobachtbaren Größen bei der Durchführung des Experimentes beschrieben. Die Ursachenbeschreibung oder Begründungen sind nicht Teil dieses Absatzes. Beispiel: Beim Anlegen einer Spannung wurde der Widerstand warm. Nach Umlegen des Schalters / nach dem Schließen des Stromkreises verstrich etwas Zeit, bis die Lampe zu leuchten begann. Während des Beleuchtens der Versuchsanordnung war ein regelmäßiges Klicken zu hören…… Auswertung/Fehlerbetrachtung: Diagramme, Formulierung des Ergebnisses zum Experiment, dabei muss auf die Vermutung bezuggenommen werden. Ist das vermutete Ereignis eingetreten – wenn nein warum nicht? Was ist der physikalische Hintergrund für die gemachten Beobachtungen…. 1 Musterprotokoll für naturwissenschaftliche Experimente Die Fehlerbetrachtung hat zum Inhalt alle möglichen Fehler und deren ungefähre Größe zu beschreiben, so dass man die Qualität der Messergebnisse besser einschätzen kann. Es gibt verschiedene Fehlerursachen. Folgende Unterteilung kann vorgenommen werden: Nr . 1 Fehlerursache Beispiele Experimentieranordnung 1. Unzureichende Isolierung bei kalorimetrischen Messungen und damit unkontrollierter Wärmeaustausch mit der Umgebung 2. Verwendung einer stromrichtigen statt einer spannungsrichtigen Schaltung oder umgekehrt bei der Messung von Spannung und Stromstärke 3. Vernachlässigung der Widerstände von Zuleitungen bei elektrischen Schaltungen 4. Unzureichende Kompensation der Reibung bei der Untersuchung von Bewegungsabläufen in der Mechanik 5. Verzögerungen beim Auslösen von Abläufen, die durch die Experimentieranordnung bedingt sind. 2 Messgeräte, Messmittel 1. Jedes Messgerät, z. B. Lineal, Thermometer, Spannungsmesser, hat nur eine bestimmte Genauigkeitsklasse bzw. hat eine bestimmte zulässige Fertigungstoleranz. 2. Messmittel wie Wägestücke, Hakenkörper, Widerstände haben ebenfalls Fertigungstoleranzen 3 Experimentator 1. Ablesefehler bei Messgeräten 2. Auslösefehler bei Zeitmessungen 3. Fehler durch eine nicht exakte Handhabung von Messgeräten (z. B. ungenaues Anlegen eines Lineals) 4. Fehler durch Verwendung unzweckmäßiger Messgeräte (z.B. kleine Wassermenge in großem Messzylinder, Thermometer mit 1°-Teilung bei der Messung kleiner Temperaturunterschiede) 5. Fehler durch Ablesen an falschen Bezugspunkten (z. B. wird statt des Schwerpunktes eines Körpers seine Unter- oder Oberkante als Bezugspunkt für Entfernungsmessungen gewählt) 4 Umgebung 1. Nichtbeachtung der Temperatur oder von Temperaturschwankungen 2. Nichtbeachtung des Druckes oder von Druckschwankungen 3. Schwankungen der Netzspannung3. Erschütterungen4 Darstellung von Ergebnissen entsprechend mit Fehlern Kennt man den Messwert x und Messfehler einer Größe, so kann man den Fehler als absoluten Fehler, als relativen Fehler oder als prozentualen Fehler angeben. 2 Musterprotokoll für naturwissenschaftliche Experimente Der absolute Fehler ist ein Maß für die Abweichung der Messwerte vom wahren Wert. Der relative Fehler / x verdeutlicht die Abweichung in Bezug auf den Messwert und ist Ausdruck für die Güte einer Messung. Der prozentuale Fehler (/ x) % ist der in Prozent angegebene relative Fehler. Beispiele für messgerätebedingte Ungenauigkeiten: Thermometer 1°-Teilung ± 1 K 1/10 °-Teilung ± 0,1 K Lineal, Winkelmesser, Messuhren, Uhren, Präzisionswaagen ± 1 % (meist vernachlässigbar) Brennweite von Linsen, Gitterkonstante eines optischen Gitters ± 1 % (meist vernachlässigbar) Federkraftmesser meist Genauigkeitsklasse 2,0 Spannungsmesser Stromstärkemesser Widerstandsmesser aufgedruckte Genauigkeitsklasse (sie bezieht sich immer auf den jeweiligen Messbereichsendwert) So bedeutet z. B. bei einem Spannungsmesser die Genauigkeitsklasse 2,5 bei einem Messbereich von 10 V: Der maximale systematische Fehler beträgt bei allen Messungen in diesem Messbereich 2,5 % vom Messbereichsendwert, also 2,5 % von 10 V und damit ± 0,25 V. Entsprechend lassen sich auch für andere Messgeräte die maximalen systematischen Fehler angeben. Mögliche Punkteverteilung: max. 2 für die Vermutung max. 2 für Aufbau/Geräte max. 3 für Messwerte max. 2 für Auswertung/Fehlerbetrachtung max. 1 für die Form insgesamt. Somit wäre in diesem Fall die Basis für die Bewertung 10 Punkte. 3