Grundzüge der Mikroökonomie (Mikro I) Kapitel 9 P-R Kap. 8 Marktangebot 1 ANGEBOT EINER FIRMA 2 Angebot in Wettbewerbsmärkten • Gewinnmaximierung eines Unternehmens – bei gegebener Zahl von Marktteilnehmern – gegebenen Faktorpreisen – gegebenen Preisen auf Absatzmärkten • Unternehmen sind „Preisnehmer“ • Produkte sind „homogen“ • Entscheidung über Marktzutritt/ - austritt – Annahme: freier Marktzutritt und -austritt 3 Gewinnmaximierungsannahme? • John McKeen (Pfizer): – ”So far as humanly possible, we aim to get profit out of everything we do.” • George Merck (Merck): – ”We try never to forget that medicine is for the people. It is not for the profits. The profits follow, and if we have remembered that, they have never failed to appear. The better we have remembered it, the larger they have been” 4 Gewinnmaximierungsannahme • In manchen Märkten ist kurzfristige Gewinnmaximierungsstrategie nicht erfolgreich • Annahmen des idealen Wettbewerbsmarkts erzwingen Gewinnmaximierungsverhalten 5 Gewinnmaximierung R(q) A C(q) C,R A0 B0 B π (q) = R(q) − C (q) 0 qu q0 q* ∂π (q ) ∂R( q ) ∂C ( q ) ! = − =0 ∂q ∂q ∂q 6 Gewinnmaximierungsbedingung ∂π (q ) ∂R( q) ∂C ( q) ! = − =0 ∂q ∂q ∂q • Grenzgewinn = Grenzerlös – Grenzkosten ∂R(q ) ! ∂C (q ) = ∂q ∂q • Grenzerlös = Grenzkosten • Im Wettbewerbsmarkt: – Grenzerlös ist mit Marktpreis identisch – d.h. MC = p 7 Kurzfristiges Angebot der Firma Preis (€ pro Einheit) SMC 60 50 Entgangener Gewinn bei qq < q* MR1=P1 Entgangener Gewinn bei q2 > q* MR0=P0 40 30 20 10 Output 0 2 3 4 5 6 7 q1 8 q* 9 10 q2 q*1 Kurzfristiges Marktangebot ist durch P=MC gegeben 11 8 Beispiel: Rohölraffinerie Kosten ($ pro Barrel) 27 MC steigen sprunghaft wenn SMC Raffinerie Verarbeitungsart wechselt 26 25 24,50 24 23 8.000 9.000 9.500 10.000 11.000 Output (Barrel/Tag) 9 Kurzfristig kann Gewinn realisiert werden MC 60 Preis (€ pro Einheit) 50 40 Durchschnitts-Gewinn (je Stück) A D MR=P C □=Gewinn ATC B 30 ATC in q* AVC 20 10 Output 0 1 2 3 4 5 6 7 8 q* 9 10 11 10 Kurzfristig kann Verlust realisiert werden MC 60 Preis (€ pro Einheit) 50 Durchschnitts-Verlust (je Stück) 40 ATC A D □=Verlust ATC in q* AVC 30 MR=P C B 20 10 Output 0 1 2 3 4 5 6 7 q* 8 9 10 11 11 Gewinn • Gewinn = Differenz zwischen Erlösen und gesamten Kosten • Ökonomischer Gewinn: • Kosten bewertet zu Opportunitätskosten • z.B. Kapitalkosten mit Kapitalkostensatz r • was würde Anlage anderswo einbringen? • Für Aktiengesellschaft: • Eigenkapitalkosten der Anleger 12 Ökonomische Rente • Ökonomische Rente = Differenz zwischen Entlohnung eines Faktors und Opportunitätskosten seiner Bereitstellung • Beispiel 1: D. Beckham verdient bei LA Galaxy 200 Mio $ bei AC Mailand könnte er 50 Mio $ verdienen wie groß ist seine ökomische Rente? 13 Ökonomische Rente • Beispiel 2: Cacau verdient bei Stuttgart 3 Mio €. Beim FC Sevilla hätte er ebenfalls 3 Mio € verdient. Wäre er nicht Fußballer geworden, würde er eine brasilianische Bar in Waiblingen nahe Stuttgart führen und 250,000 € verdienen • Ökonomische Rente entsteht mit Verwendung eines Faktors in bestimmter Industrie 14 Ökonomische Rente • Landrente Haus in Mainzer Innenstadt kostet 1 Mio € selbes Haus in Bad Kreuznach nur 500.000 € • Landrenten sind Knappheitsrenten – Leute sind bereit für Haus in günstiger Lage mehr zu zahlen – Preis für qm Land in Mainz ist höher – Nicht umgelegtes Land ist entsprechend billiger 15 Unternehmergewinn als Rente? • Kurzfristig können aus Unternehmensbetrieb Renten entstehen • variabler Gewinn = Erlöse – Variable Kosten • beachte: nur variable Kosten stellen kurzfristig Opportunitätskosten dar • „Produzentenrente der Firma“ 16 Langfristige Betrachtung • Langfristig werden Gewinne wegkonkurriert • Beispiel: • Unternehmen hat besonders erfolgreichen Manager für wenig Geld eingestellt • langfristig nur zu halten zu höheren Bezügen • Unternehmensgewinne Faktorrenten • Langfristig: • Produzentenrente = Summe aller Faktorrenten 17 Langfristige Gewinne? • Moe & Chandon ist Eigner von Land in Champagne • Landrente entsteht durch Verwendung besonders produktiven (und namhaften) Landes in Champagnerherstellung • Aber für ökonomischen Gewinn des Unternehmes: • Opportunitätskosten der Vermietung an Heidsieck 18 Langfristige Gewinne? • Unternehmenstätigkeit = Kombination von Produktionsfaktoren • wenn ein Unternehmen Produktionsfaktoren effizienter kombiniert als andere Gewinn • Henry Ford • aber Problem der Imitation • Außerdem: Monopolgewinne und Gewinne durch Produktdifferenzierung • aber hier nur vollkommene Konkurrenz 19 Produzentenrente der Firma (kurzfristig) MC 60 Preis (€ pro Einheit) Durchschnitts-Deckungsbeitrag (je Stück) 50 40 □= = A D MR=P ATC 30 Produzenten- C rente 20 AVC B AVC in q* 10 Output 0 1 2 3 4 5 6 7 8 q* 9 10 11 20 Produzentenrente der Firma (kurzfristig) Preis (€ pro Outputeinheit) ProduzentenProduzentenrente MC AVC B A P D C 0 q* Output 21 Änderung der Produzentenrente der Firma Preis (€ pro Outputeinheit) Änderung der Produzenten-Produzenten rente MC E1 P1 E0 A 0 P0 q0* q1* Output 22 ANGEBOT IN EINEM MARKT 23 Firmen- und Marktangebot • Firma bietet im Bereich steigender Grenzkosten an • Marktangebot = Summe der Angebotskurven der Firmen 24 Produzentenrente eines Marktes Preis ($ pro Pfund) 0,90 S MCPo 0,80 MCCa 0,70 MCA MCP,MCUS P2 0,60 MCJ,MCZ 0,50 0,40 P1 MCC,MCR 0 2000 4000 6000 8000 10000 Produktion (Tausend metrische Tonnen) 25 Langfristiges Marktangebot € pro Outputeinheit Unternehmen € pro Outputeinheit LMC $40 Branche S1 P1 LAC S2 $30 D q’ q1 Output firma Q1 Output 26