Infoblatt zum Thema klimafreundliche Ernährung

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Ernährung? Am liebsten klimagesund!
Ernährung
Regionale Produkte
Was hat meine ernährung mit Klimaschutz zu tun?
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Gesunde Ernährung schmeckt auch dem Klima.
Rund 20 % der CO2-Emissionen gehen in Deutschland auf das Konto der
Ernährung. Wie wir essen, das hat weitreichende Auswirkungen auf den
Ressourcenverbrauch, die Umwelt, das Klima, den globalen Wasser- und
Landverbrauch, die Welternährungslage und nicht zuletzt auf die Tiere
Infoblatt
COzwo und Co.
#08
in der weitgehend industrialisierten Landwirtschaft. Eine besonders
positive Wirkung erzielt, wer weniger tierische Lebensmittel (vor
allem Fleisch) und stattdessen mehr Obst und Gemüse isst. Wer von
der üblichen Durchschnittsernährung komplett auf vegetarische Kost
umsteigt, reduziert die Treibhausgase etwa um die Hälfte.
Klimafreundlich auftischen: So geht’s!
Zugegeben – eine Ernährung ganz ohne Fleisch ist nicht jedermanns Sache.
Wer aber seine täglichen Essgewohnheiten auf den Prüfstand stellt und
mit der folgenden Checkliste für eine klimagesunde Ernährung abgleicht,
kann schon heute damit starten: praktizierter Klimaschutz vom Frühstück
bis zum Abendbrot – und die eigene Gesundheit profitiert auch davon.
- weniger tierische, mehr pflanzliche Lebensmittel
- ökologisch erzeugte Lebensmittel
- mehr Erzeugnisse aus der Region
- saisonales, den Jahreszeiten angepasstes Obst und Gemüse
- fair produzierte Lebensmittel
- frische Produkte statt Tiefkühlkost
- keine Verschwendung von Lebensmitteln
- zum Einkaufen besser mit dem Fahrrad oder zu Fuß
Regionale Produkte mit Appetit genieSSen.
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Muss unser Essen um die Welt reisen? Nein!
Für die CO2-Belastung spielen auch weite Transportwege vieler Lebens­
mittel eine wichtige Rolle. Doch wie essen wir klimafreundlich? Ganz
einfach, indem wir z.B. statt Schiffs- und Luftfrachtwaren mehr
regionale Erzeugnisse kaufen: etwa beim Landwirt vor der Haustür,
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beim Obst­
bauern um die Ecke oder im Bioladen in der Nachbarschaft.
Auch immer mehr Supermärkte führen regionale Produkte im Sortiment.
Was bringt das? Logisch: Durch kurze Transportwege entstehen weit
weniger schädliche Klimagase!
Kiwis haben einen weiten Weg: 18.384 Kilometer.
Die Kiwi, die wir im Winter im Supermarkt kaufen, hat bereits eine
Weltreise hinter sich, denn sie wurde aus Neuseeland hierher gebracht.
Für den Transport, z.B. von Früchten aus südlichen oder exotischen
Ländern, benötigen Flugzeuge oder Kühlschiffe sehr viel Energie. Und
weil der Verbrauch von (fossiler) Energie eben auch immer CO2 bedeutet,
ist es sinnvoller, regionale Nahrungsmittel zu wählen. Am besten Freilandprodukte, die der Jahreszeit entsprechen. Denn Obst und Gemüse aus
beheizten Gewächshäusern verbrauchen ebenfalls sehr viel Energie. Und
am besten frisch: Denn tiefgekühlte Lebensmittel benötigen nicht nur in
der Verarbeitung, sondern vor allem zur Aufrechterhaltung der Kühlkette
bei Transport und Lagerung reichlich Energie. Wer hätte gedacht, dass
Tiefkühl-Pommes das Klima 23-mal mehr belasten als Pommes frites aus
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© Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Energie und Verkehr – Gestaltung: www.haag-marketing.de – Illustration: Simon Prades
frischen Kartoffeln?
Ernährung? Am liebsten klimagesund!
Trinkwasser
Virtuelles Wasser
trinkWasser: Nahrungsmittel Nr. 1
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Viele sitzen schon auf dem Trockenen.
Durch den Klimawandel wird auch das Trinkwasser zum Problem. In Deutschland wird es zwar nicht knapp, allerdings verstärken die Konsumgewohnheiten der Industriestaaten den Wasserstress in den trockeneren Ländern.
Diese exportieren Produkte, die für Wachstum bzw. Herstellung sehr viel
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Wasser benötigen. Dem natürlichen Kreislauf wird es so entzogen. Die
Bewässerung in der Landwirtschaft und der Wasserbedarf für die indus­
trielle Produktion gefährden damit langfristig die Wasserversorgung der
Bevölkerung. Doch zuallererst fehlt das Wasser der Natur: Biotope trocknen aus, der Grundwasserspiegel sinkt, Seen schrumpfen.
Infoblatt
COzwo und Co.
Das bekannteste Beispiel einer Wasserkatastrophe ist wohl die Austrocknung des Aralsees an der Grenze zwischen Usbekistan und Kasachstan.
Das ursprünglich viertgrößte Binnenmeer der Welt wird mehr und mehr zur
weißen Salzwüste. War der See ursprünglich etwa so groß wie die Schweiz,
hat sich seit 1960 die Wasseroberfläche um mehr als 50 %, die Wassermenge um mehr als 80 % verringert. Der Wassernachschub versiegte, weil
die zwei Hauptzuflüsse Amu Darya und Syr Darya zur Bewässerung durstiger
Baumwollplantagen angezapft wurden.
Entwicklung des Aralsees von 1960 bis 2010.
Quelle: www.vdg-online.de/82.html
Kasachstan
Usbekistan
1960
1980
2000
1960
2010
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virtuelles wasser
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Was bitteschön ist „virtuelles Wasser“?
Die Wassermenge, die wir als Trinkwasser z.B. zum Duschen oder Kochen
benötigen, wird derzeit mit 122 Litern (l) pro Person und Tag beziffert.
Diesem sichtbaren und direkten Wasserverbrauch steht allerdings das sog.
„virtuelle Wasser“ gegenüber: nach gängiger Definition „die gesamte
Menge an Wasser, die zur Herstellung eines Produktes, Lebensmittels oder
einer Dienstleistung verbraucht oder verschmutzt wird“. Also das Wasser,
das für uns nicht sichtbar ist und das wir indirekt durch unseren Konsum
verbrauchen. Wenn wir dieses virtuelle Wasser mitberücksichtigen, sieht
die Rechnung anders aus: Der tatsächliche tägliche pro Kopf-Verbrauch
beträgt über 4.000 l.
Das virtuelle Wasser versteckt sich in Lebensmitteln und in Gebrauchsgegenständen. So bringt es 1 Neuwagen auf 450.000 l virtuelles Wasser,
1 PC auf 20.000 l, 1 T-Shirt auf 4.100 l, 1 Rindersteak auf 4.000 l,
1 Hamburger oder 1 Tafel Schokolade auf 2.400 l, 1 Tüte Chips auf 180 l,
1 Tasse Kaffee auf 140 l, 1 Frühstücksei auf 135 l.
© Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Energie und Verkehr – Gestaltung: www.haag-marketing.de – Illustration: Simon Prades
Rindfleisch und Schokolade
schaffen den „Durchbruch“.
Anhand des Säulendiagramms kann man
einschätzen, wie viel virtuelles
Wasser die Produktion von Grundnahr-
266,67 m
ungsmitteln, tierischen Produkten, Obst
und Gemüse sowie Genussmitteln verbraucht.
Der Schaumbergturm hat eine Höhe von
36 m – eine Höhe, die von den virtuellen Wasserwerten von Rindfleisch
und Schokolade regelrecht gesprengt
wird. So fällt der bildliche Vergleich
im Maßstab 1:1 drastisch aus: Rind-
171,72 m
fleisch mit 171,72 m und Schokolade mit
266,67 m würden den Schaumbergturm nicht
nur um ein Vielfaches überragen. Die
„Höhe der Schokolade“ bzw. ihr virtu­
eller Wassergehalt in Form einer Säule
reicht sogar fast bis zur obersten
Plattform des 324 m hohen Eiffelturms.
Vergleich der Säulen bei Originalgröße
(Säulen-Grundfläche 30 cm2)
Quellen: www.virtuelles-wasser.de
und www.waterfootprint.org
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36 m
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