Chloro(salen*)mangan(III) [MnCl(salen*)] Asymmetrische Epoxidierung von Styrol Zürich, 31. Januar 2005 Raphael Aardoom, OACP 2 1 Synthese 1.1 Methode [1][2][3] Salen* reagiert mit Mangan(II)acetat und Natriumchlorid zu [MnCl(salen*)]. Styrol wird von m-CPBA bzw. Natriumhypochlorid asymmetrisch zu 2-Phenyloxiran oxidiert, wobei [MnCl(salen*)] als Katalysator wirkt. 1.2 Reaktionsgleichungen salen* +Mn(OAc)2 + NaCl = [MnCl(salen*)] + Na + + 2HOAc C8H8 + C6H6ClCO3H = C8H8O + C6H6CO2H C8H8 + NaOCl = C8H8O + NaCl H N H N OH H N EtOH, Toluol HO H N O Mn O Cl 80 °C, 75 min, Luft, NaCl (aq.) + Mn(OAc)2 . 4 H2O Abb. 1: Synthese von [MnCl(salen*)]. O O O OH + O ∗ NMO, CH2Cl2, [MnCl(salen*)] OH + -78 °C, 45 min Cl Cl Abb. 2: Epoxidierung von Styrol mit m-CPBA. O + NaOCl CH2Cl2, [MnCl(salen*)] RT, 20 h ∗ +NaCl Abb. 3: Epoxidierung von Styrol mit Natriumhypochlorid. 2 1.3 Ausführung Synthese von [MnCl(salen*)] [1] In einen 250 ml Zweihalsrundkolben wurde Manganacetat-tetrahydrat (3.36 g, 14 mmol) und Ethanol (25 ml) gegeben. Die Lösung wurde unter Rühren auf 80 °C erhitzt. Eine Lösung von salen* (2.5 g, 5 mmol) in Toluol (12.5 ml) wurde langsam zugetropft. Der Tropfrichter wurde anschliessend mit Toluol (2.5 ml) gespült. Die Mischung würde während 75 min unter Rückfluss erhitzt, danach wurde während 45 min Luft durch die Lösung geblasen. Es wurde gesättigte Natriumchloridlösung (5 ml, 31 mmol NaCl) zugegeben und das Gemisch wurde auf Raumtemperatur gekühlt. Die Lösung wurde in einen Scheidetrichter gegeben und mit Wasser (3 x 30 ml) und Kochsalzlösung (30 ml) gewaschen. Die organische Phase wurde abgetrennt, über Na2SO4 getrocknet und eingeengt. Der resultierende dunkelbraune Feststoff wurde in Methylenchlorid (15 ml) gelöst und es wurde Heptan (15 ml) zugegeben. Das Methylenchlorid wurde am Rotavap abgedampft und die braune Suspension wurde während 1 h in einem Eis-Wasserbad gerührt, danach wurde sie eingeengt. Ausbeute: 2.62 g (88 %) Lit. [1]: 95-99 % Epoxidierung von Styrol (m-CPBA) [2] Die Katalyse wurde unter Schutzgas durchgeführt. In einem 250 ml Zweihalsrundkolben wurde eine Lösung von Styrol (1 ml, 8 mmol), N-Methylmorpholin-N-oxid (5 g, 42 mmol), [MnCl(salen*)] (0.2 g, 0.4 mmol) und Methylenchlorid (80 ml) auf -78 °C gekühlt (Ethanol/Trockeneisbad). m-CPBA (3.1 g, 20 mmol) wurde während 2 min in vier Portionen zugegeben. Nach 45 min Rühren wurde NaOH (100 ml, 1 M) zugegeben, die organische Phase wurde abgetrennt und mit Kochsalzlösung (100 ml) gewaschen. Die wässrigen Phasen wurden mit Methylenchlorid (2 x 100 ml) gewaschen, die gereinigten organischen Phasen wurden zusammengeschüttet, über Na2SO4 getrocknet und auf ca. 15 ml eingeengt. Die Reste des Katalysators wurden abfiltriert (SiO2) und die Lösung wurde eingeengt. Ausbeute: 0.74 g (77 %) Lit. [2]: 94 % Epoxidierung von Styrol (NaOCl) [3] Die Katalyse wurde unter Schutzgas durchgeführt. In einen 50 ml Birnenkolben wurde eine Lösung von Na2HPO4 (10 ml, 0.5 mmol, 0.05 M) und NaOCl (25 ml, 14 mmol, ca. 0.55 M) gegeben und auf 0 °C gekühlt (Eis-Wasserbad). Diese Lösung wurde zu einer Lösung von [MnCl(salen*)] (0.26 g, 0.5 mmol), Styrol (1 ml, 8 mmol) und Methylenchlorid (10 ml) 50 ml Schlenkkolben gegeben, welche ebenfalls auf 0 °C gekühlt worden war. Die Mischung wurde bei Raumtemperatur während 20 h gerührt. Dann wurde Hexan (100 ml) zugegeben, die organische Phase wurde abgetrennt, mit Wasser (2 x 100 ml) und Kochsalzlösung (100 ml) gewaschen und über Na2SO4 getrocknet. Die Lösung wurde eingeengt und durch FC (SiO2, CH2Cl2) gereinigt. Ausbeute: 0.42 g (44 %) Lit. [3]: 68 % 3 Apparaturen: o 20 20 o 100 mL 75 50 25 NS14 o 15 5 00 m L LaboBib © 300 50 AN AN AUS AUS 0 1500 U /m in 25 0 1000 750 100 o 500 C 150 200 Abb. 4: Apparatur zur Synthese von [MnCl(salen*)]. NS14 15o 500 m L LaboBib© 300 50 0 AN AN A US A US 1500 U/min 250 1000 750 100 500 o C 200 150 Abb. 5: Apparatur zur Epoxidierung von Styrol mit m-CPBA. LaboBib© 30 0 50 AN AN A US AUS 1 50 0 U/m in 2 50 1 00 0 0 75 0 10 0 5 00 o C 200 1 50 Abb. 6: Apparatur zur Epoxidierung von Styrol mit Natriumhypochlorid. 4 2 Charakterisierung 2.1 Experimentell bestimmte Werte 2-Phenyloxiran (m-CPBA) Aussehen: gelbe, leicht grünliche Flüssigkeit 1H-NMR: (200 MHz, CDCl3) Lit. [4]: 7.39 3.92 3.19 2.85 7.28 3.81 3.09 2.76 GC (d, 5H, CH) (q, 1H, CH) (q, 1H, CH2) (q, 1H, CH2) Chirale GC-Analyse: Supelco Beta Dex 120. 1.4 ml He min-1; Temperaturprogramm: 90 °C isotherm für 30 min, 5 °C min-1 auf 180 °C, isotherm für 20 min. Rt (min) 25.0; 26.4 ee (R): 58 % Lit. [2]: 59 % 2-Phenyloxiran (NaOCl) Aussehen: gelbe Flüssigkeit 1H-NMR: (200 MHz, CDCl3) Lit. [4]: 7.38 3.92 3.20 2.85 7.28 3.81 3.09 2.76 GC (d, 5H, CH) (q, 1H, CH) (q, 1H, CH2) (q, 1H, CH2) Chirale GC-Analyse: Supelco Beta Dex 120. 1.4 ml He min-1; Temperaturprogramm: 90 °C isotherm für 30 min, 5 °C min-1 auf 180 °C, isotherm für 20 min. Rt (min) 25.0; 26.4 ee (R): 52 % Lit. [2]: 59 % 2.2 Nicht experimentell bestimmte Werte [5] Bruttoformel: C8H8O Molmasse: 120.1 g mol-1 Struktur: O ∗ Abb. 7. Struktur von 2-Phenyloxiran. 5 3 Diskussion Die Selektivität der Katalysen enspricht üngefähr den Literaturwerten. Die tieferen Ausbeuten können vor allem auf Probleme bei der Phasentrennung zurückgeführt werden, da durch den noch vorhandenen Katalysator eine klare Trennung stark erschwert wurde. 4 Sicherheit und Ökologie [5] Substanz Bemerkungen Giftklasse Dinatriumhydrogenphosphat reizend Ethylacetat reizend, leichtentzündlich Hexan leichtentzündlich, gesundheitsschädlich, reizend, umweltgefährlich, erbgutverändernd Methylenchlorid gesundheitsschädlich Natriumhydroxid ätzend, umweltgefählich Natriumhypochlorid ätzend Styrol leichtentzündlich, gesundheitsschädlich, reizend Styroloxid krebserregend, reizend, gesundheitsschädlich Toluol leichtentzündlich, gesundheitsschädlich 5 5 4 4 3 3 3 4 4 5 Literaturverzeichnis [1] Larrow, J. F.; Jacobsen, E. N. Organic Syntheses, Vol. 75, Wiley, New York, 1998, S. 1. [2] Palucki, M.; Pospisil, P. J.; Zhang, W.; Jacobsen, E. N. J. Am. Chem. Soc. 1994, 116, 9333. [3] Zhang, W.; Jacobsen, E. N. J. Org. Chem. 1991, 56, 2296. [4] SDBSWeb: http://www.aist.go.jp/RIODB/SDBS/ (28.1.2005). [5] Fluka-Katalog 2003/2004, Fluka Chemie GmbH, 2003. 6