Reinhard Mechler, IIASA

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07.05.2012
Mögliche Konsequenzen für das Risikomanagement zur Minderung
zukünftiger Risiken durch Extremereignisse – Aus Sicht des SREX
Dr. Reinhard Mechler
INFO-Veranstaltung Wien, 8. Mai 2012
IPCC SREX
• Sonderbericht von IPCC Arbeitsgruppen I und II
• Sachstand zu “Klimaextremen“ (klimatischen und
meteorologischen Extremereignissen) und Naturkatastrophen
• Auf Initiative von Norwegen und UNO
• Wissenschaftler aus Klimatologie/Meteorologie, Klimaanpassung
und Risikomanagement
• Fragen:
•
•
•
•
Verändern sich Klimaextreme?
Anthropogene Komponente?
Wer besonders betroffen?
Welche Massnahmen stehen zur Verfuegung?
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Klimawandel verändert Klimaextreme
- Häufigkeit, Intensität, Dauer-
Risiko und Risikomanagement als konzeptioneller
Rahmen
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Konzeptioneller Rahmen
IPCC Uncertainty Language
Higher Confidence
Lower Confidence
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Vulnerabilität
Auch relativ “normale” Ereignisse können zu extremen Konsequenzen
führen
Working Group I Contribution
to the IPCC Fifth Assessment Report
Naturgefahren
vs. Naturkatastrophen
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Working Group I Contribution to the IPCC Fifth Assessment Report
Vulnerabilität
Von 1970-2008 95% der Todesopfer durch Naturkatastrophen
in Entwicklungsländern
Ökonomische Schäden durch Extremereignisse
Quelle: Munich Re:
1980-2010
In 2010 USD
Schäden haben zugenommen (high confidence)
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Ökonomische Schäden durch Extremereignisse
•Exposition als dominanter Faktor, Beitrag des Klimawandels kann bisher nicht
nachgewiesen werden (high confidence)
•Vulnerabilität nicht ausreichend analysiert, daher kann Klimawandel
als Faktor nicht ausgeschlossen werden (high confidence)
Aussagen
und
Unsicherheit
behaftet
Working
Groupkomplex
I Contribution
to mit
the IPCC
Fifth Assessment
Report
Beispiel: Tageshöchsttemperaturen
Insgesamt Aussage für 2100:
B1
A1B A2
B1
A1B
A2
Bei starker Erwärmung bis 2100
(~4,5 Grad global, A1B&A2 Szenarien):
20 Jährige Ereignisse werden ca.
2 jährige Ereignisse
 Wahrscheinlichkeit steigt von 5% auf
50%
Bei moderater Erwärmung
(~2,5 Grad global, B1 Szenario):
20 Jährige Ereignisse werden ca. 5 jährige
Ereignisse
 Wahrscheinlichkeit vervierfacht
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Anpassung
und Risikomanagement
Working
Group I Contribution
to the IPCC Fifth Assessment Report
...möglich, aber in Grenzen
Armutsbekämpfung, nachhaltige,
risikoangepasste Entwicklung,
Bauvorschriften,
Risikokommunikation
Treibhausgasreduktion
Verbesserte
Frühwarnsysteme
Verbesserte Raumplanung,
Climate Proofing von Infrastruktur
Klimaanpassungsstrategien
Effektive Strategien Klimaanpassungsstrategien erzeugen Nutzen in der kurzen
Frist und reduzieren Vulnerabilitaet auf lange Sicht
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Working
Group
I Contribution to the IPCC Fifth Assessment Report
Robuste
Optionen
• Unsicherheiten heute und in Zukunft beträchtlich
• Kosten und Nutzenberechnungen mit Luecken und oft wenig robust
• SREX: Fokus auf robuste Optionen!
– Massnahmen, die über verschieden Zukunftsszenarien hinweg robust
Vorteile erbringen
– Ergeben Nutzen heute gepaart mit zukünftiger Vulnerabilitätsreduktion
– Effizienzkriterium wird nicht völlig eingefordert
– Quantifizierung schwierig, eher heuristisches Instrument
SREX schlägt vor, robuste Informationen auf relevanter
Risikomanagementebene zu koppeln
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Informationsfluss
Informationsfluss
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Informationsfluss
Informationsfluss
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Informationsfluss
Beispiele
Concern
Region/place
Hazard
Heat waves
Western Europe
Temperature
extremes
Hurricanes
USA and the
Caribbean
Tropical cyclone
Flash floods
Nairobi, Kenya
Heavy precipitation
Inundation
SIDS
Extreme sea levels
Drought and food
security
West Africa
Drought
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Management von Hitzewellen in Europa
April 2012 in Österreich
Management von Hitzewellen in Europa
Beobachtung: Zunahme von Hitzewellen (medium confidence) und Warmperioden (high
confidence, likely)
Projektion: Zunahme von Hitzewellen (high confidence, likely), Zunahme der Warmperioden
(high confidence, very likely)
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Management von Hitzewellen in Europa
Beobachtung: Zunahme von Hitzewellen (medium confidence) und Warmperioden (high
confidence, likely)
Projektion: Zunahme von Hitzewellen (high confidence, likely), Zunahme der Warmperioden
(high confidence, very likely)
Dürren und Ernährungssicherheit in Westafrika
Beobachtung: Zunahme von Dürren - Medium confidence
Projektion: Zunahme von Dürren - Low confidence
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Dürren und Ernährungssicherheit in Westafrika
Beobachtung: Zunahme von Dürren - Medium confidence
Projektion: Zunahme von Dürren - Low confidence
Risikomanagement
• Effizientes Risikomanagement umfasst die Verwendung eines
Portfolios an Risikoreduktions und -transfermassnahmen
• Funkionierende Riskomanagementsysteme und -ansätze beziehen
eine Vielzahl von Akteuren mit ein:
Behörden, Wissenschaft, Zivilgesellschaft,privater Sektor etc.
• Subsidiaritätsprinzip erscheint effektiv
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Fokus Versicherung von Naturkatastrophen
• Riskotransfer auf lokalen, nationalen, regionalen, and globalen Ebenen
kann Resilienz gegenüber Klimaextremen erhöhen
• Implementierung von formellen und informellen
Riskotransferinstrumenten variiert stark je nach Region und Naturgefahr
• Katastrophenversicherung deckte global ca. 20% der berichteten
wetterbedingten Schäden von 1988-2003 ab
• In OECD Ländern ca. 40% der Schäden versichert,
in Entwicklungsländer ca. 4%
Risikomanagement/Anpassung als iterativer Prozess
Monitoring
Innovation
Evaluation
Learning
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Schlussbemerkungen
• Klimawandel findet statt und Klimaextreme verschlimmern sich
• Anthropogene Komponente signifikant
• Risiken durch Extremereignisse von Naturgefahr, Exposition,
Vulnerabilitaet bestimmt
• Risikomanagement-Massnahmen helfen, aber in Grenzen
• Unsicherheiten gross: Low regrets Strategien erscheinen hilfreich
• Materie komplex: SREX Roadshows in Europa, Afrika, Asien,
Lateinamerika und Karibik
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