LEBEN | MM17, 20.4.2015 | 89 So i(s)st die Jugend I Fernweh stillen 1 bis 1,5 Liter Trinkmenge pro Tag reichen aus: Ideal sind Wasser und ungesüsste Früchte- und Kräutertees. Ernährung Quell des Lebens Models und scheinbar nicht alternde Schauspielerinnen preisen Wasser als ultimatives Schönheitsmittel an. Doch wie viel Flüssigkeit braucht der Körper wirklich? Text: Marianne Botta Diener W Hier schreiben die Vivai-Experten über Ernährungsfragen. Dieses Mal die Ernährungswissenschaftlerin Marianne Botta Diener. Bild: iStockphoto In Zusammenarbeit mit asser ist lebensnotwendig, weil es vom Körper nicht selbst hergestellt werden kann. Ernährungsexperten gehen heute von einem Flüssigkeitsbedarf von 2 bis 2,5 Liter Wasser pro Tag aus. Etwa 1 Liter davon wird der Nahrung ent­ zogen, denn fast alle Lebensmittel ausser Zucker und Öl enthalten Wasser. Deshalb reichen laut heutigem Wissensstand 1 bis 1,5 Liter als empfehlenswerte Trink­ menge. Diese ist individuell verschieden und variiert je nach Ernährung, Klima, Geschlecht und sportlichen Aktivitäten. Bewiesen ist, dass Flüssigkeitsmangel die geistige und körperliche Leistungsfähig­ keit beeinträchtigt. Eine britische Studie zeigt: Ohne Wasser schrumpft die Gehirnmasse, das Denken fällt schwerer. Das ist zum Glück reversibel: Nach ein, zwei Gläsern Wasser erreicht das Gehirn schnell wieder die ursprüngliche Grösse und Leistungs­ fähigkeit. Allerdings hat man nicht immer Lust auf laues Wasser. Es gibt Alternativen. Mit diesen Trinkregeln fahren Sie gut Das Nachhaltigkeitsmagazin der Migros. • Wasser und ungesüsste Früchte- und Kräutertees sind ideale Durstlöscher. Sie liefern keine Kalorien, enthalten keine Farbstoffe und putschen nicht auf. Der Inhalt einer 1,5­Liter­Flasche Aproz etwa deckt zudem zwei Drittel des täglichen Kalzium­ und rund ein Drittel des Magnesiumbedarfs. • Auch Grün- und Weisstee sind gut für das Wohlbefinden. Sie enthalten die bioaktiven Substanzen Flavonoide und Catechine, die wohl für den gesundheitsfördernden Effekt verantwortlich sind. • Auch Koffein hat einen positiven Einfluss. Da Koffein auch in Kaffee enthalten ist, gilt dieser mittlerweile sogar als gesund. Das Koffein erhöht den Energieverbrauch, und ein hoher Kaffeekonsum kann das Risiko von bestimmten Krebsarten senken. Das zeigte zumindest eine Studie an 113 000 Teilneh­ mern, die 20 Jahre dauerte. Kinder, Teen­ ager, schwangere Frauen und Menschen, die zu Verstimmungen und Angstzuständen nei­ gen, sollten allerdings keinen Kaffee trinken. • Nicht anregend wirkt der koffeinfreie Rooibos-Tee: Auch dieser hat Studien zu­ folge herzschützende Eigenschaften. • Gesüsste Getränke sollte man nicht zu häufig zu sich nehmen. Die heute vorhande­ nen Studien bestärken den Eindruck, dass übermässiger Konsum von Softdrinks zu Übergewicht, Diabetes und Herz­ Kreislauf­Erkrankungen führen könnte. MM Ich habe Fernweh nach fremdländischen Düften und Klängen, einem neuen Stadtbild, anderen Sprachen und freundlicheren Menschen. Auch nach reiferen Früchten, unbekannten Gewür­ zen, originellen Zube­ reitungsarten. Essen stillt das Fernweh! Mal zum Znacht ein einfa­ ches Curry kochen, am Mittag das Sandwich durch den Asia­Take­ away ersetzen, sich alle paar Monate einen Besuch beim Mexika­ ner leisten … Multikulti hat sich so sehr in un­ seren Alltag integriert, dass ich beim Essen der Pizza nicht einmal daran denke, dass sie aus Italien kommt. Ich begebe mich gern auf geschmackliche Weltreise. Ich liebe es, Neues zu probieren und schrecke vor mir unbe­ kannten Kombinatio­ nen nicht zurück. Essen heisst die Welt ent­ decken, ohne Flugangst und mit wenig Geld. An der Tafel im Bahnhof ist der Zug nach Paris noch angeschrie­ ben, obwohl er schon lange ausgefahren ist. Er hilft nicht gegen mein Fernweh. Im Gegenteil. Da hilft bei mir jetzt nur eine Ba­ guette mit Camembert. Sarah Diener (19) hat die Matura gemacht und absolviert ein Praktikum im Spital Bern.