mend das Klima auf der Erde. Man spricht hier vom p

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Klimawandel und Treibhauseffekt
Was ist das eigentlich?
Neben dem natürlichen
Treibhauseffekt beeinflusst
jedoch der Mensch zunehmend das Klima auf der Erde.
Man spricht hier vom „anthropogenen“ – also vom Menschen
gemachten – Treibhauseffekt.
Durch die Verbrennung fossiler Energieträger kommt es zur
Freisetzung des seit Millionen
von Jahren in der Erdkruste eingelagerten Kohlenstoffes, der
als Kohlendioxid (CO2) in die
Atmosphäre abgegeben wird.
1
In den Weltraum abgestrahlte Wärme.
Natürlicher Treibhauseffekt:
Ein Teil der Wärme wird zurückreflektiert.
2
Sonnenstrahlung
CO2
CO2
CO2
CO2
CO2
Anthropogener
Treibhauseffekt:
Durch die verstärkte
CO2-Konzentration
wird zu viel Wärmestrahlung zur Erde
reflektiert.
CO2
Atmosphäre
Von der Erde
reflektierte
Wärmestrahlung
CO2
CO2
hts
-P
DF
Unsere Erde wird von unserer
Atmosphäre als schützende
Hülle umgeben, ohne die sie
bis auf eine durchschnittliche
Temperatur von -19 °C auskühlen
würde. Erst durch Spurengase
wie z. B. Kohlendioxyd, Wasser­
dampf, Lachgas oder Methan
wird unser Leben auf der Erde
bei Durchschnittstemperaturen
von 15 °C möglich. In diesem
Falle sprechen wir vom „natür­
lichen Treibhauseffekt“. Er ist
die Voraussetzung für das Leben
auf der Erde in der heutigen
Form.
CO2
2
CO2 ist hauptverantwortlich für den anthropogenen Treibhauseffekt. Aber auch Methan trägt einen erheblichen Teil dazu bei.
Es wird durch immer größere Vieh-Herden oder Fäulnisprozesse
in Reisfeldern freigesetzt.
Die Folge: Unsere Erde erwärmt sich rasant.
An
sic
Ein Bericht des Weltklimarats
(IPCC) zeigt auf, dass eine globale Erwärmung um bis zu 6,4 Grad
noch in diesem Jahrhundert
möglich ist, sofern wir jetzt nicht
entschieden gegensteuern. Zum
Vergleich: Der Temperatur­unter­
schied zwischen der Eis­zeit und
heute beträgt gerade einmal
fünf Grad! Dieser Wandel
vollzog sich über einen
Zeitraum von ungefähr
10.000 Jahren. Das Tempo
des heutigen Klimawandels
ist 100 Mal schneller als der
natürliche Prozess. Dieser
schnelle Anstieg hat dramatische Auswirkungen auf das
Leben auf der Erde.
Der Prozess der Erderwärmung ist nicht mehr zu stoppen.
Er kann nur durch ein schnelles Handeln eines jeden von
uns abgeschwächt werden.
Klimaschutz- und
Energieagentur
Baden-Württemberg
GmbH
Besonders problematisch sind die
„nichtlinearen Entwick­lun­gen“:
Das sind abrupte Vorgänge, die
nicht mehr rückgängig gemacht
werden können, wie z. B. die
Destabilisierung von Eisschilden
oder das Auftauen von Perma­
frostböden.
In den kommenden Jahren wird
sich der Erwärmungsprozess
noch beschleunigen. Die Klima­
wirksamkeit von CO2 und anderen
Treibhausgasen setzt erst mit
einer zeitlichen Ver­zö­ge­rung von
rund drei Jahr­zehnten ein.
Konsequenzen des Klimawandels
Der IPCC hält einen Anstieg
des Meeresspiegels um rund
0,6 Meter bis Ende des 21.
Jahrhunderts für möglich.
Einzelne Forscher gehen sogar
von weit höheren Werten aus.
Eine weitere Folge des Klima­
wandels ist die Austrocknung
unserer Erde aufgrund der hohen
Temperaturen.
Schmilzt das Grönlandeis, sind besonders Halligen in der Nordsee (hier
Langeneß), aber auch Länder mit einer armen Bevölkerung wie z. B.
Bangladesch, Ägypten, Pakistan, Indonesien und Thailand vom ansteigenden Meeresspiegel bedroht.
Durch die Austrocknung der Erde wird es auch in Europa immer größere Wüsten geben, was bereits in Spanien zu beobachten ist. Auf der
Insel Gran Canaria ist eine zunehmende Wüstenbildung bereits deutlich zu erkennen. Weite Gebiete werden in den nächsten Jahrzehnten
zu baumlosen Savannen.
Was erwartet uns in Baden-Württemberg?
80 Tage
Eistage Tmax < 0°C
70
60
50
40
30
20
35 Tage
Hitzetage Tmax > 30°C
30
25
20
Energiekosten
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10
Die Winter werden milder und
regnerischer, die Sommer heißer
und trockener.
Die Pflanzenwelt wird sich
verändern: Fichten haben zunehmend Probleme mit den langen
Trockenperioden, Buchen werden
sich ausbreiten. Fachleute gehen
davon aus, dass mitteleuropäische Wälder teilweise norditalienische Züge annehmen.
Die Anzahl der Hitzetage mit
mehr als 30°C wird sich bis 2050
verdoppeln. Die Eistage (unter
0°C) werden um mehr als die
Hälfte zurückgehen. Von diesen
Phänomenen wird besonders
die Rheinebene betroffen sein.
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Gewitter und Starkregen
nehmen vor allem im Winter
zu. Aber auch mit Stürmen
wie Daria, Vivian und Wiebke
(1990), Lothar (1999), Kyrill
(2007) und Xynthia (2010) mit
Windgeschwindigkeiten von
bis zu 200 km/h werden wir
zukünftig rechnen müssen.
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In Baden-Württemberg werden
die Folgen gravierend sein.
Die Erwärmung der Erde hat
Auswirkungen auf Wetter, Tiere,
Pflanzen und auf uns Menschen.
Bereits das erste Jahrzehnt des
neuen Jahrtausends war das
wärmste der vergangenen 130
Jahre.
Statistik der Hitze- und Eistage in den Städten Baden-Württembergs
(Datenquelle: LUBW und KLIWA)
Mittelwerte Ist-Zustand (1971-2000)
Mittelwerte Zukunft (2021-2050)
Klimaschutz- und
Energieagentur
Baden-Württemberg
GmbH
In Baden-Württemberg heimische Tierarten werden mittelfristig in kältere Zonen abgedrängt
oder aussterben. Südeuropäische
Tierarten fühlen sich bei uns
dafür wohl.
Bildquelle: Robert Babiak, pixelio.de
Das liegt zum einen an der
temperaturbedingten größeren Ausdehnung des Wassers,
zum anderen am schmelzenden Grönlandeis. Würde dieses
in den nächsten 100 Jahren vollständig schmelzen, müssten wir
mit einem zusätzlichen Anstieg
des Meeresspiegels von sieben
Metern rechnen.
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-P
DF
Den Klimawandel werden wir in
vielerlei Hinsicht spüren, denn er
hat schwerwiegende wirtschaftliche, soziale und möglicherweise auch politische Auswirkungen.
Große Teile der Erde werden
unbewohnbar, in ihren landwirtschaftlichen Erträgen eingeschränkt oder sogar überflutet
sein.
2
Bildquelle: sprisi, pixelio.de
Globale Folgen
Energie sinnvoll nutzen!
Was können wir für den Klimaschutz tun?
3.000 kWh Verbrauch
2.900 kWh
100 %
2.184 kWh
75 %
1.343 kWh
46 %
2.000
1.000
Mehrkosten
zu Neugerät:
688 Euro
0
Neugeräte
Kühlschrank
und Gefrierschrank
Effizienzklasse
STANDBY
Fernseher
Beleuchtung
Heizungspumpe
Kleingeräte
Verwenden Sie Steckdosenleisten
mit An-/Aus-Taste, damit Sie Ihre
Standby-Geräte verlässlich vom Netz
trennen können.
W
Spülmaschine
und Waschmaschine
+++
A
60
Elektroherd
Bestgeräte
Achten Sie beim Kauf von neuen
Haushaltsgeräten auf die höchste
Energieeffizienzklasse.
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DF
Altgeräte
Der beste Weg, unser Klima
zu schützen, ist ein sparsamer
Umgang mit Energie. Denn
dadurch entstehen die klimarelevanten Gase wie z.B. CO2
erst gar nicht. Klimaschutz
betrifft uns alle – deshalb sollte
und kann jeder mitmachen.
3
60 W
Stromeinsparpotenzial im Musterhaushalt
Beim Ersatz von Altgeräten durch neue Bestgeräte lässt sich der
Strombedarf im Haushalt halbieren. Die Mehrkosten amortisieren
sich durch die eingesparte Energie. (Quelle: Öko-Institut 2002)
Energiesparlampen reduzieren Ihren
Stromverbrauch.
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15
sic
An
W
Klimaschutz- und
Energieagentur
Baden-Württemberg
GmbH
Unsere fossilen Energievorräte
sind begrenzt. Sie werden immer
knapper und dadurch teurer.
Wenn Sie sich von ihnen unabhängig machen, tragen Sie nicht
nur zum Klimaschutz bei, sondern sparen bares Geld.
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6
Haben Sie Ihren diesjährigen
Urlaub schon geplant?
Überdenken Sie Ihre Flugreisen,
denn sie sind echte Klimakiller.
Alternativen sind Wanderungen
oder Radtouren, aber auch Ziele,
die Sie mit der Bahn erreichen
können.
W
3
Installieren Sie eine effiziente
Heizungsanlage mit Solarkollektoren. Auch Pelletheizungen oder
Geothermie sind eine echte
Alternative zu den fossilen
Brennstoffen. Informieren Sie
sich dazu bei einem unabhängigen Energieberater.
5
Kaufen Sie bevorzugt Lebensmittel aus Ihrer Region, denn
viele andere haben Tausende von
Kilometer Transportweg hinter
sich, bis sie bei Ihnen ankommen.
7
Mal ehrlich: Wie kommt der
Einkauf zu Ihnen nach Hause?
Lassen Sie das Auto stehen und
nutzen Sie das Rad oder die
öffentlichen Verkehrsmittel.
Das gleiche gilt für den Weg zur
Arbeit.
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2
Wer die Raumtemperatur während der Heizperiode um ein
Grad absenkt, spart bis zu sechs
Prozent Energiekosten.
4
Wenn Sie eine Immobilie
mieten oder kaufen: Fragen Sie
nach dem Energieausweis.
Er ist gesetzlich vorgeschrieben
und zeigt den Energieverbrauch
des Gebäudes.
W
1
Wie viel Heizenergie verbraucht
Ihr Haus? Beim Neubau oder bei
einer Altbausanierung ist ein
Energieverbrauch von 30 kWh
und weniger pro Quadratmeter
und Jahr gut erreichbar.
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Energiesparen im Alltag – einige Tipps:
4
Fakten!
Der Klimawandel hat längst begonnen.
Jenseits aller Szenarien
und Hypothesen steht fest:
Der Klimawandel hat längst
begonnen.
Allein die letzten 50 Jahre
brachten eine Erwärmung um
0,6 Grad.
2008 erreichte auch der
CO2-Gehalt der Luft ein neues
Rekord-Hoch mit 385 ppm
(parts per million).
400 ppm (Teilchen auf 1 Million) Atmosphärisches CO2
380
360
340
320
1960
1970
1980
1990
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DF
Die globale Erwärmung
beläuft sich auf 0,7 Grad in den
vergangenen rund 110 Jahren.
Die Weltbevölkerung ist 2010
auf 6,93 Milliarden Menschen
angewachsen. Damit leben
heute mehr als doppelt so viele
Menschen auf unserer Erde wie
1960 (3,04 Mrd.).
Die fünf heißesten Jahre der
vergangenen 1.000 Jahre wurden
im neuen Jahrhundert gemessen: 2002, 2003, 2004, 2005
und 2010.
2000
2010
Anstieg des CO2-Gehaltes seit 1960 (Mauna Loa Observatory)
Quelle: National Oceanic & Atmospheric Administration
Derzeit ist ein Anstieg des
Meeresspiegels der Nordsee
um 12 Millimeter pro Jahr nachgewiesen.
Wie stehen die Prognosen?
16,0 °C durchschnittliche Temperatur (global)
370
15,5 °C
15,0 °C
290
14,5 °C
1900
1950
2000
Zusammenhang zwischen CO2-Gehalt in der Atmosphäre
und der globalen Erwärmung seit 1850.
(Quelle: Weltwetterorganisation WMO)
Met Office Hadley Centre and Climatic Research Unit
NOAA National Climatic Data Center
NASA Goddard Institute for Space Studies
Temperaturprognose (best/worst case)
CO2-Konzentration (Teilchen auf 1 Million - ppm)
An
Die Temperaturzunahme wird
lokal sehr unterschiedlich aus­
fallen, also höher oder niedriger
als die mittlere Temperatur. Für
manche Regionen kann die
Belastung daher deutlich höher
sein und sechs Grad übersteigen.
sic
1850
Wie stark die Erdmittel­tempe­
ratur in den nächsten 100 Jahren
zunehmen wird, hängt stark
davon ab, wie viel klimaschädliche Gase in die Atmosphäre
gelangen. Reduzieren wir unseren Energieverbrauch sehr stark,
geht man von einer Tempe­ratur­
erhöhung von „nur“ rund zwei
Grad aus. Machen wir jedoch
weiter wie bisher, wird sie voraussichtlich sechs Grad betragen.
Die fortschreitende Erderwärmung fördert das Auftreten großer Naturkatastrophen
und die radikale Veränderung von Lebensräumen.
Klimaschutz- und
Energieagentur
Baden-Württemberg
GmbH
Klimaschutz
Fragen und Antworten
5
Ja, alle kontinuierlichen Temperaturmessungen bestätigen das.
Handelt es sich um natürliche
Schwankungen?
Wissenschaftler sind sich einig, dass die Ursachen anthropogen,
also vom Menschen verursacht sind.
Wir in Europa sind davon aber
nicht betroffen, oder?
Falsch. Die Erwärmung ist auf der Nordhalbkugel und damit auch
in Deutschland sogar stärker spürbar als auf der Südhalbkugel.
Denn hier gibt es mehr Landmassen, die sich aufheizen.
hts
-P
DF
Stimmt es, dass es auf der Erde
seit über 100 Jahren immer
wärmer wird?
Die drastischen Auswirkungen
des Klimawandels werde ich
bestimmt nicht mehr erleben…
Die Auswirkungen merken Sie längst an den steigenden Hitzetagen
im Sommer und den immer weniger werdenden Frosttagen im Winter.
Bis Mitte des Jahrhunderts steigen die Temperaturen noch weiter an
und Extremwetterlagen nehmen zu. Außerdem kennen Sie bestimmt
Menschen, die das betrifft – Ihre Kinder oder Ihre Enkel zum Beispiel.
Können wir den Klimawandel
aufhalten?
Ja! Aber nur, wenn wir es schaffen, die globale Erwärmung nicht über
zwei Grad seit Beginn der Industrialisierung steigen zu lassen. Dazu
müssen wir den Anteil an Treibhausgasen um rund 80 Prozent reduzieren. Das gelingt nur, wenn wir alle sofort und ernsthaft mit dem
Energiesparen beginnen.
Wir alle! Politiker reagieren auf die Meinung der Wähler und die
Industrie reagiert auf die Nachfrage der Verbraucher. Sie haben es in
der Hand: beim Energieverbrauch, beim Einkauf von Gütern und auch
durch Ihr sonstiges Verhalten im Alltag.
An
sic
Und wer soll das bewirken?
Werden Sie aktiv, sparen Sie Energie!
Nutzen Sie erneuerbare Energien!
Zusammen können wir es schaffen.
Klimaschutz- und
Energieagentur
Baden-Württemberg
GmbH
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