Soziale Perzeption Themen Nonverbale Kommunikation

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Soziale Perzeption
= die Gewinnung eines Eindrucks von anderen
Menschen und das Ziehen von Schlussfolgerungen
daraus
Wir sind extrem daran interessiert, andere Menschen
oder fiktive Gestalten zu beobachten und zu verstehen
(Big Brother, next super…, Dschungelcamp)
Nonverbale Kommunikation
Themen
Nonverbales Verhalten
Implizite Persönlichkeitstheorien
Attributionen
Attributionsfehler
Spot-light-Effekt
Nonverbale Kommunikation
Watzlawick: „Man kann nicht nicht kommunizieren.“
Im täglichen Leben oft gemischte Affekte
Klang der Stimme, Gestik, Bewegungen, Körperhaltungen, Berührung,
Blickkontakt, …
Paul Ekman (… „Lie to me“)
… drückt Emotionen aus, Einstellungen, Persönlichkeitseigenschaften –
und erleichtert die Kommunikation (z.B. anzeigen wann man fertig ist)
Gesichtsausdruck: Basisemotionen Wut, Freude, Überraschung, Furcht,
Ekel, Traurigkeit sind universell kulturübergreifend, und noch weitere
Signalfunktion der Wut (wütendes Gesicht wird schnell entdeckt)
Ausdrucksunterdrückung als Form, Überlegenheit zu
demonstrieren
Emotionen gut unterdrückbar, stresst aber und lenkt ab
Was von wem ausgedrückt werden darf:
kulturspezifische Normen
Lachen und Weinen, Blickkontakt, Distanz und
Berührung, Gesten („Embleme“; Kopfnicken vs. –
schütteln)
Geschlechtsunterschiede
Frauen statistisch besser im Ausdruck und im Deuten
des Ausdrucks
Männer besser im Erkennen von Lügen
Unterschiede umso größer, je weniger Macht die
Frauen in der entsprechenden Kultur besitzen
Implizite Persönlichkeitstheorien
= Schemata zur Gruppierung von Persönlichkeitseigenschaften
„zentrale Merkmale“ (Asch‘s Konfigurationsmodell, 1946)
gestaltpsychologischer Ansatz, im Gegensatz zu „algebraischem Modell“
(„Aufaddieren“ verschiedener Eindrücke)
z.B. hilfreich => aufrichtig
„Typisierung“
Stark kulturabhängig, z.B. westliches Künstlerstereotyp, Attraktivitätsstereotyp
Zentrale Bewertungsdimensionen: die „soziale“ und die „intellektuelle“
[vgl. semantisches Differential: Bewertung, Potenz, Aktivierung]
Implizite Persönlichkeitstheorien
Reihenfolgeeffekte:
Primacy-Effekt: erster Eindruck zählt, z.B. die als erstes
vorgegebenen Adjektive einer Personenbeschreibung
Recency-Effekt: letzter Eindruck, speziell bei Müdigkeit oder
Ablenkung
Positivität: unbekannte Personen werden vorerst einmal positiv
bewertet
Beim Vorliegen negativer Eigenschaften werden diese aber
besonders wichtig – Negativitätstendenz
Sinnvoll?
Falscher Konsensus-Effekt
Eigenes Verhalten bzw. eigene Einstellung wird als
typisch und weit verbreitet angesehen
Überschätzung des Anteil derjenigen Personen, die so
handeln und denken wie wir selbst
Grund: größere Verfügbarkeit von Stimuli, die unserer
vertrauten Umgebung entstammen
Selektion von Menschen in unserem Umfeld, die uns
ähnlich sind
Attributionstheorie
… beschreibt, wie Menschen sich die Gründe für ihr eigenes
Verhalten und das anderer erklären.
Fritz Heider (1958), Rotter (1954)
Internale Attribution (Erklärung durch internale Gründe:
Einstellung, Charakter, Persönlichkeit, Engagement, …,
also durch Personenfaktoren)
vs.
Externale Attribution (Erklärung aus der Situation heraus,
durch Umweltfaktoren)
„locus of control“: „internale“ Menschen erfolgreicher
Attributionsstile sind persönlichkeitsabhängig!
Es gibt eigene Fragebögen für Attributionsstile
… und auch Attributionstrainings!
Selbstwirksamkeit (self-efficacy)
= die Überzeugung, dass es im Bereich der eigenen
Fähigkeiten bzw. Möglichkeiten liegt, bestimmte
Handlungen auszuführen, die zum gewünschten
Ergebnis führen werden
Verbessert die Chancen, Vorhaben zu verwirklichen
z.B. Raucherentwöhnung doppelt so wirksam, wenn
man ProbandInnen überzeugte, dass sie wegen ihres
großen Potentials für Therapie ausgewählt wurden
erhöht Durchhaltevermögen und Anstrengung
Beeinflusst physische Reaktionen: weniger Angst,
besseres Immunsystem, …
Wahrgenommene Kontrolle
= die Überzeugung, seine Umwelt so beeinflussen zu
können, dass sich daraus Positives oder Negatives
ergibt
Korreliert mit psychischer und physischer Gesundheit
Studien in Pflegeheimen (z.B. Langer & Rodin, 1976):
mit zunehmenden Kontrollmöglichkeiten (Topfplanze
gießen, Film auswählen) sinkt die Sterblichkeit auf die
Hälfte, PatientInnen glücklicher und gesünder
Entzieht man die Kontrollmöglichkeit wieder =>
Verschlechterung!
=> Keine nur vorübergehenden Programme!!!
Belohnungsaufschub
„Delay of gratification“, Mischel 1967
Höherwertige spätere Belohnung statt kleine sofort
(Rotter: Wahlverhalten hängt von Wert der Belohnung
ab und Erwartung dass sie eintritt)
„Impulskontrolle“: wichtig für Sozialverhalten
Marshmallow experiment: manche 4-Jährige verzichten
darauf, ihn sofort zu essen, wenn sie später dafür
zwei haben können, manche nicht
Längsschnittstudie: sagt späteren Schulerfolg etc. vorher
Erlernte Hilflosigkeit (Seligman, 1975)
Belohnungsaufschub
Angeblich typisch für Mittelschicht
Hängt an:
Wert der Belohnung
Kosten
Wartezeit
Erwartung, erfolgreich abzuschließen (=> Attributionen)
Leistungsmotivation
Kontrollgefühl
Lerngeschichte
Kognitive Präsenz der Belohnung (hinderlich! Scheint
falsche Stimmung auszulösen, „hot“ statt „cool“)
Vgl. Depression nach Beck
Kognitives Modell der Depression
kognitive Triade: negative Sicht des Selbst, der Welt und der
Zukunft
Kognitionen gehen auf Schemata zurück
(änderungsresistent)
Kognitive Fehler: willkürliches und selektives Schlussfolgern,
Übergeneralisierung, Personalisierung, Über- und
Untertreibungen, selektive Aufmerksamkeit, Tunnelblick
(berufliches Ziel nicht erreicht => Leben wertlos),
emotionale Beweisführung („fühle mich wertlos, also bin
ich es“), Katastrophisierung, Etikettierung (verloren =
Verlierer), „Gedankenlesen“ – die anderen denken schlecht
über mich
Erlerntes Gefühl der Unkontrollierbarkeit
Pessimismus infolge gefühlter mangelnder Einfluss
möglichkeiten
Negatives Ereignis wird attribuiert als:
stabil – ändert sich nicht über Zeit
internal – aufgrund eigener Persönlichkeit
global – wegen Faktoren, die viele Situationen
beeinflussen
Depression, weniger Einsatz
Wichtig: Aufklärung über die wirkliche Art der Ursachen, z.B.
dass es nicht an persönlichen Schwächen liegt, sondern an
vorübergehenden Umständen (Bsp: Schwierigkeiten zu
Studienbeginn)
Attributionstheorie
Klassifikation nach Weiner (1972)
Internal
External
Stabil
Fähigkeiten
Schwierigkeit
Variabel
Anstrengung
Zufall
+ 3. Dimension: Kontrollierbarkeit (z.B.: internal variabel könnte
auch Müdigkeit sein)
Attributionstheorie
Also insgesamt 4 Dimensionen von Attributionen erwähnt:
Internal – external
Kontrollierbar - unkontrollierbar
Stabil – variabel
Global – spezifisch
In Literatur auch öfters:
Optimistisch/Pessimistischer Attributionsstil
Feindseliger Attributionsstil
Interferenztheorie
Jones und Davis (1965)
Von Handlungen bzw. Wirkung wird auf Absicht
geschlossen
Absicht setzt Wissen um Konsequenzen voraus
Weniger Absicht attribuiert bei wenig
Entscheidungsfreiheit oder starken Konsequenzen
für den Handelnden
Bei schweren Folgen, insbesondere für Dritte und den
Beurteilenden selbst, strenger geurteilt (Bsp.:
Verkehrsunfall)
Beispiel
Versagen (z.B. Prüfung) kann internal (mangelnde
Kompetenz) oder external (Prüfung zu schwer, zu
viel Lärm im Saal) attribuiert werden
Im Alltag oft zu beobachten: self-serving bias, Erfolg
wird internal und Misserfolg external attribuiert
Persönlichkeitsabhängig!
Generell gilt: Viele der durch die Sozialpsychologie
beschriebenen Phänomene können sich zwischen
verschiedenen Personen oder Populationen
unterscheiden!!!
Attributionstheorie
Bei geliebten Menschen neigen wir dazu, Positives
intern zu attribuieren und Negatives extern
Bei ungeliebten Menschen bzw. in unglücklichen
Beziehungen ist das Muster umgekehrt
„ultimativer Attributionsfehler“: negatives Verhalten
der Fremdgruppe intern attribuiert, positives
Verhalten extern
Attributionen beeinflussen unsere Einstellungen zu
anderen Personen
Kelley‘s Kovariationsprinzip (1967)
Rationales Modell: Attribution berücksichtigt zeitliche
Kovariation kausaler Faktoren
Verhalten anderer wird intern attribuiert, wenn es
niedrigen Konsensus aufweist, niedrige Distinktheit und
hohe Konsistenz
Konsensus: andere verhalten sich ähnlich
Distinktheit: Verhalten nur zum bestimmten Stimulus
Konsistenz: Verhalten zum Stimulus ähnlich über Zeit und
verschiedene Situationen
Beispiel: A redet schlecht über B – reden andere auch
schlecht? Redet A über andere besser? Redet A immer
schlecht über B?
Der fundamentale Attributionsbias
(Ross, 1977)
= die Tendenz, das Verhalten anderer Menschen
ausschließlich anhand von Persönlichkeitsmerkmalen
zu erklären und dabei die Macht externer, insbesondere
sozialer Einflüsse zu unterschätzen.
= Tendenz zu internaler Attribution
Jones & Harris (1967): Für den Autor eines Pro-CastroArtikels wurde eine Pro-Castro-Einstellung
angenommen, auch wenn die VersuchsteilnehmerInnen
wussten, dass das „Pro“ dem Autor aufgezwungen war
auch als „Korrespondenzverzerrung“ bekannt
Kelley‘s Kovariationsprinzip (1967)
Empirisch gestützt, allerdings:
Konsensus hat weniger Gewicht
Oft liegen die im Modell beschriebenen
Informationen gar nicht vor
Generell: Mensch neigt zu Urteilsfehlern, ist also nur
bedingt rational
Der fundamentale Attributionsbias
Erklärungen?
Situative Einflüsse oft einfach nicht beobachtbar
„Perzeptuelle Salienz“: scheinbare Wichtigkeit der
Information im Zentrum der Aufmerksamkeit (wenn wir
über einen Menschen urteilen wollen, konzentrieren wir uns
nicht auf die Begleitumstände) – also eine Art
Fokussierungsbias
Experiment: Beurteilung einer Gesprächssituation. Sichtbare
Person wurde als einflussreicher bewertet als nicht sichtbare
Person.
Ankerheuristik: Ausgangspunkt „pro-Castro“ wird durch
Zusatzinformation nur unvollständig abgeschwächt
Der fundamentale Attributionsbias
Der Spotlight-Effekt
Gilbert‘s zweistufiges Modell des Attributionsprozesses:
1) Schnelle und spontane internale Attribution
2) Dann situative Anpassung, mehr bewusste
Aufmerksamkeit
Je mehr Ablenkung (exp.: Memorieren einer 8-stelligen
Zahl), desto eher entfällt die Korrektur durch 2), und
desto eher erliegen wir dem fundamentalen
Attributionsbias
Wir spüren, dass andere dem fundamentalen
Attributionsbias unterworfen sind, wenn sie uns
beurteilen – und wir überschätzen diesen Effekt sogar
noch
Experiment: TeilnehmerInnen mussten (offen)
zufallsgesteuert Meinungen verlesen und wurden
danach hinsichtlich ihrer wirklichen Meinung
eingeschätzt
Fundamentaler Attributionsbias trat auf, aber die
Beurteilten rechneten mit noch stärkeren
Urteilsverzerrung durch die anderen Teilnehmerinnen
als tatsächlich vorhanden
Der Spotlight-Effekt
Die Akteur-Beobachter-Divergenz
Spotlight-Effekt=Tendenz, den Effekt unserer
Handlungen/unseres Äußeren auf die Beurteilung
durch andere zu überschätzen
…so als stünden wir im Scheinwerferlicht
= Tendenz, bei sich selbst external und bei anderen internal zu
attribuieren
Ist es überhaupt unvernünftig, Dinge erst einmal auf die
Person zu attribuieren?
…könnte man auch als Fokussierungsbias deuten, wir
glauben unser eigener Fokus (wir selbst) ist auch der
der anderen
„die Angst vor dem ersten Eindruck, den wir erwecken“
(z.B. gleich am ersten Tag zu spät zur Arbeit)
=> Andere sind selber an Situation schuld, man selber aber
nicht
Vgl. den biblischen Splitter bzw. Balken im Auge
Experiment: Gesprächssituation
Selber beurteilt man sich externaler als die GesprächspartnerIn
Bekommt man jedoch eine Videoaufnahme von sich selbst
zugespielt, dreht sich Effekt um!
Die Akteur-Beobachter-Divergenz
Die Akteur-Beobachter-Divergenz
Es dürfte vor allem um den Fokus der Aufmerksamkeit gehen:
AkteurIn nimmt Umwelteinflüsse mehr wahr, BeobachterIn
eher die Eigenschaften der AkteurIn
Erklärung also wieder über perzeptuelle Salienz: andere
konzentrieren sich auf die Person, man selber auf die
Situation
Exp: Sieht man nur einen von zwei GesprächspartnerInnen, wird
diesem mehr Einfluss im Gespräch zugebilligt
Bekommt BeobachterIn über Video auch die andere
TeilnehmerIn zugespielt => Unterschied verschwindet
d.h. wenn meine Wahrnehmung auf den Umwelteinfluss
gerichtet wird, wird er nicht mehr ignoriert
Allerdings: Der auffälligeren AkteurIn wird mehr Einfluss
zugeschrieben (beleuchtet, gemustertes Hemd, wippt mit
Schaukelstuhl, …)
Weitere Erklärung: Akteur hat mehr Informationen bzw.
Erfahrungen über die situativen Umstände, die ihn
bewegen
Oft überlagert von selbstwertstützender Tendenz: Erfolge eher
internal attribuiert (=> nächste Folie)
Selbstwertstützende Attributionen
Selbstwertstützende Attributionen
= internale/dispositionale Attributionen für eigene Erfolge,
externale/situative Attributionen für Fehler, Fehlverhalten
oder Misserfolge.
z.B. in Experimenten beobachtbar, wo Menschen miteinander
spielen. Einen Misserfolg z.B. beurteilt man bei sich selbst
externaler als die PartnerIn
Anderes Beispiel: Spitzensport
Defensive Attributionen: dienen der Vermeidung von
Gefühlen, dass wir verletzlich oder sterblich sind
z.B. Gefühl, dass einem Zigaretten nicht schaden werden
3 Gründe:
1) Versuch, das Selbstwertgefühl aufrecht zu erhalten
2) Versuch, vor anderen besser dazustehen
3) Verfügbarkeit von Information: Wissen über eigenes
erfolgreiches Handeln in der Vergangenheit
Generell: Akteur-Beobachter-Divergenz oft bestätigt; neue
Metaanalyse aber wieder recht kritisch
z.B. unrealistischer Optimismus: Annahme, dass einem
selbst Gutes häufiger und Schlechtes seltener passiert
als man es bei anderen annehmen würde.
Man selber hat geringere Wahrscheinlichkeit für Krebs,
negative Folgen von Sucht oder einen schweren
Motorradunfall
=> Risikobereitschaft bei Extremsportarten (Beispiel:
Bungee, Bergsteigen) oder Rückkehr zu
misshandelndem Ehemann
Selbstwertstützende Attributionen
Logische Inkonsequenzen: Wahrscheinlichkeit für
Atomkrieg x Wahrscheinlichkeit für Ende der
Zivilisation unter Bedingung Atomkrieg <
Wahrscheinlichkeit für Ende der Zivilisation (anstatt
=)
Selbstwertstützende Attributionen auch im
Zusammenhang mit Mitgliedern der „ingroup“
beobachtbar, z.B. Erklärung des schlechten
Abschneidens „unserer“ Sportler
… es sei denn es ist zu arg (=> Lachnummer)
Selbstwertstützende Attributionen
Gambler‘s conceit: die Annahme, dass man rechtzeitig aufhören wird
(Glücksspiel, Sucht)
Glaube an eine gerechte Welt (Lerner, 1980): Schlechtes widerfährt
schlechten Menschen, Gutes guten
An schlechtem Schicksal ist man irgendwie selber schuld
„blame the victim“: Vergewaltigung, Unfall, Verbrechen
Behinderung, AIDS, Arbeitslosigkeit, Armut
Experiment: Menschen, die als Strafe vermeintliche Stromstöße bekamen,
werden schlechter bewertet
Schon im Buch Hiob beschrieben
Rechtfertigt soziale Ungerechtigkeit!
Gerade der Wunsch nach Gerechtigkeit kann zur Akzeptanz von Unrecht
führen!
„man wird sich‘s schon verdient haben“
Ähnlich: Systemrechtfertigung
Vgl. Dissonanztheorie
Glaube an die gerechte Welt
Kulturelle Unterschiede
Experiment: Interaktion zwischen Männern und Frauen
wurde beurteilt, in einer Bedingung mit Folge
Vergewaltigung, in anderer mit Folge Heiratsantrag
=> vergewaltigte Frau schlechter beurteilt
„westliche“ Kultur individualistisch, „östliche“ eher
kollektivistisch
Amerikaner attribuieren bei anderen Personen eher internal
als Hindus
Experimentell gestützt, Analyse von Zeitungsartikeln
Modifikation durch Schmitt et al. (1990): Menschen, die
an die gerechte Welt glauben, werteten Gewinner eines
hohen Geldbetrags aus einem Glücksspiel ab, sodass
durch die Zuschreibung negativer Eigenschaften ein
Gleichgewicht („ausgleichende Gerechtigkeit“) zu den
nicht-Gewinnern hergestellt wurde
Diese Unterschiede treten zurück bei kontrolliertem Denken
(„culture default model“)
(z.B. bei Leitartikeln weniger Unterschiede als bei
Sportberichten)
Korrektur des fundamentalen Attributionsbias für Angehörige
der „westlichen“ Kultur anstrengender?
Kulturelle Unterschiede
Das Experiment von Jones & Harris (1967) funktioniert
aber auch in Ostasien
Der Unterschied manifestiert sich aber dann, wenn die
situativen Faktoren salient sind, also von den
Beurteilenden wahrgenommen werden können
sind sie verborgen, sind beide Kulturen gleich anfällig
für fundamentalen Attributionsbias
Der Fehler geht bei AsiatInnen mehr zurück als bei
AmerkanerInnen, wenn man die Beurteilenden
derselben Prozedur unterzieht wie die
EssayschreiberInnen
Genauigkeit unserer Attributionen
Je genauer wir jemanden kennen, desto zuverlässiger werden i.a.
unsere Einschätzungen
… aber nicht so zuverlässig wie wir selber glauben!
… in manchen Bereichen auch wieder besser als wir glauben
(nonverbales…)
Attributionsfehler wie besprochen
auch durch Gruppenmeinung beeinflusst
Rosenhan (1973): Schizophrenie im Erstgespräch vorgetäuscht
(Stimmen hören…), ab dann normal verhalten
=> normales Verhalten wurde von Personal als Bestätigung der
Schizophrenie betrachtet, z.B. das Führen eines Tagebuchs
Kulturelle Unterschiede
Akteur-Beobachter-Divergenz ähnlich
Self-serving bias: ChinesInnen tendieren eher dazu, ihre
Erfolge auf andere Personen zu attribuieren, Misserfolge
dafür eher auf internale Faktoren
… um Bescheidenheit und Harmonie hochzuhalten?
Gerechte Welt-Glaube verbreiteter in Kulturen mit großen
sozialen Unterschieden
In Japan weniger spotlight-effect als in Amerika
Zugehörige Unterlagen
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