-260- Theoretische Elektrotechnik TET 2 6. Elektrodynamik • Mikroskopische und makroskopische Maxwellgleichungen • Die vektorielle Wellengleichung • Die d‘Alembertsche Lösung • Erhaltungssätze veränderlicher elektromagnetischer Felder • Ebene Wellen • Potentialdarstellung und retardierte Potentiale [Buch Seite 162-359] • Ausblick -261- Theoretische Elektrotechnik TET 2 Oft wird dieses Kapitel auch wie folgt überschrieben! 6. Schnellveränderliche Felder • Mikroskopische und makroskopische Maxwell-Gleichungen • Die vektorielle Wellengleichung • Die d‘Alembertsche Lösung • Erhaltungssätze veränderlicher elektromagnetischer Felder • Ebene Wellen • Potentialdarstellung und retardierte Potentiale [Buch Seite 218-359] • Ausblick 1 -262- Zu den Maxwell-Gleichungen I Mikroskopische und makroskopische Betrachtung (1) Makroskopische Maxwell-Gleichung (bisherige Schreibweise): rot E = t B rot H = J + t D div D = div B = 0 D = E B = μH J = E Dies ist eine allgemeine Darstellung aller Grundgesetze der elektromagnetischen Felder, die wir in der Folie 191 nochmals zusammengetragen haben. Die Gesetze gelten auch in Materie, d.h. es handelt sich somit um die makroskopischen Maxwell-Gleichungen. Makroskopisch, weil die mikroskopischen Materialeigenschaften über das Volumen V gemittelt wurden: p m p V P m V M μ Das Volumen V, umfasst mehrere Gitterperioden bzw. mehrere Moleküle des betrachteten Mediums. Dipoldichte Für alle Feldgrössen gilt demnach auch: (Mittelung am Ort r ) v ( r ) := v V ( r ) Zu den Maxwell-Gleichungen II -263- Mikroskopische und makroskopische Betrachtung (2) Mikroskopische Maxwell-Gleichung (für Vakuumfelder): rot E = t B rot B = μ0 J + μ0 0 t E div E = 0 div B = 0 F = q E + v B ( ) Die mikroskopischen Maxwell-Gleichungen beschreiben die Feldgrössen exakt in jedem Punkt des Raumes. Der Standpunkt der Physiker: Die elektrische FeldStärke E und die magnetische Flussdichte B sind die fundamentalen Grössen des elektromagnetischen Feldes (cf. Definition über die Kraftwirkung). Die (freien) Stomdichten J und die (freien) RaumLadungen sind die «endgültigen» Quellen des elektromagnetischen Feldes {E, B }. Die zeitlichen Variationen von E und B sind selbstverständlich auch Ursache von B- und E-Feldern, und wirken so wiederum auf die Quellen zurück. Die grundlegenste Beschreibung dieser Rückwirung ist wiederum ein Kraftgesetz. 2 -264- Zu den Maxwell-Gleichungen III Mikroskopische und makroskopische Betrachtung (3) Makroskopische Maxwell-Gleichung (für die Felder in Materie): rot E = t B rot H = J F + t D div D = F div B = 0 D = E H = μ1 B J = E Der Standpunkt der PhysikerInnen: Die fundamentalen Felder der Elektrodynamik sind die Felder E und B. Die Felder D und H erfolgen durch die Materiebeschreibung (cf. Mittelung) und sind den fundamentalen Feldgrössen nachgestellt, d.h. ohne zentrale physikalische Bedeutung. Der Standpunkt der PhysikerInnen: Die konstitutiven Beziehungen, d.h. die Materialgleichungen müssen für das Magnetfeld demnach umgekehrt dargestellt werden. Der Standpunkt der PhysikerInnen: Die Quellen sind explizit als freie Quellengrössen zu kennzeichnen. Der Standpunkt der IngenieurInnen: Die sehen das viel gelassener ! Technisch gesehen: Die Stromdichten und Raumladungsdichten sind freie Grössen; die Felder in Materie sind gemittelte Grössen. Die Randbedingungen sind in der Praxis jeweils für E, D, B und H zu erzwingen. -265- Zu den Maxwell-Gleichungen IV Mikroskopische und makroskopische Betrachtung (4) Fazit: Wir nehmen (logischerweise) den Standpunkt der Techniker innen ein und verbleiben bei den (makroskopischen) MaxwellGleichungen und den Materialgleichungen aus Folie 262. Trotzdem gilt es bei den D- und H-Feldern besonders gut aufzupassen. Brisantes Beispiel: Gibt es ein dem D-Feld zugehöriges Potentialfeld? Zumal ja gilt: D = E «Das D-Feld ist eine Kopie des E-Feldes» Nein! Die Bedingung für die Existens eines Potentialfeldes ist ja: rot ( i ) = 0 rot D = rot 0 E + P = rot P 0 ( ) im allgemeinen Fall Es gibt demnach im Allgemeinen auch kein Coulomb-Integral für das D-Feld (cf. Folie 1-85) ! Die E- und D-Felder sind verschieden. 3 -266- Zu den Maxwell-Gleichungen V Mikroskopische und makroskopische Betrachtung (5) Nachtrag: «Mathematische Begründung für die Existenz des D-Feldes» (A) Inkonsistenz in den Maxwell-Gleichungen des quasistationären Feldes: Es gilt die vektoranalytischen Identität (cf. hierzu auch Folie 48): div ( rot i ) 0 =0 div rot E = div t B = t div B = 0 div rot H = div J = t 0 ( ( ) ) ( ) ( ) Diese seltsame Inkonsistenz hat Maxwell entsprechend korrigiert: div J = t = t div D = div t D div J + div t D = div J + t D = 0 div rot H = div J + t D = 0 ( ( ) ) ( ( ( ) ) ) ( ) (B) Korrektur: Siehe Folien 186 und 187. Ladungserhaltung ist Teil der Maxwell-Gleichung. rot H = J + t D Zu den Maxwell-Gleichungen VI -267- Mikroskopische und makroskopische Betrachtung (6) Allgemeine Aussagen zu den Maxwell-Gleichungen: rot E = t B rot H = J + t D div D = div B = 0 (A) Rekapitulationen zum «Helmholtz-Theorem»: Das Theorem von Helmholtz: Ein Vektorfeld ist im homogenen unbegrenzten Raum dann eindeutig bestimmt, wenn dessen Rotation und dessen Divergenz vorgegeben sind und zusätzlich das Vektorfeld im Unendlichen verschwindet (Randbedingung im ). (cf. hierzu Folie 54) (B) Maxwell-Gleichungen: Die Maxwell-Gleichungen sind ein Gleichungssystem, welches die Rotation und die Divergenz des elektrischen bzw. magnetischen Feldes vorgibt. Das Abklingverhalten wurde im Zusammenhang mit der Poissonschen Vektoridentität (z.B. Folie 49) definiert. 4 -268- Die vektorielle Wellengleichung I Allgemeine inhomogene Wellengleichung (1) Zur Vorgehensweise ausgehend von den Maxwell-Gleichungen: E = t B H = J + E + t D D = B = 0 (A) Allgemeines Vorgehen: Es soll eine Wellengleichung, bzw. eine Art hyperbolische Differentialgleichung (siehe Folie 210) hergeleitet werden: { } { } 2 2 f̂ f0 , r , r 2 v = ĝ g0 , t , t 2 v Der Kompaktheit halber verwenden wir die Nabla-Schreibweise. (Maxwell-Gleichungen) (B) Rechnerisches Vorgehen: rot () = rot () = Entsprechendes Unformen mit Hilfe vektoranalytischer Beziehungen. Das Ordnen nach den Orts- und Zeitableitungen ergibt dann die Wellengleichung. -269- Die vektorielle Wellengleichung II Allgemeine inhomogene Wellengleichungen (2) Herleitung der Wellengleichung aus den Maxwell-Gleichungen: E = t B H = J + E + t D D = B = 0 (A) Wellengleichung für das E-Feld: E = t B = μ t H 1 μ E = t H μ1 E = t H ( ) : ( 1 μ ( ) E = μ1 E + μ1 E = μ1 E E + μ1 E ) ( ) ( ) () ( ) () ( ) 5 -270- Die vektorielle Wellengleichung III Allgemeine inhomogene Wellengleichungen (2) Herleitung der Wellengleichung aus den Maxwell-Gleichungen: (A) Wellengleichung für das E-Feld: : μ1 E = μ1 E E + μ1 E D = E = E + E = E = E 1 ( ) ( () ( ) ) ( ) = ln analog dazu : μ μ1 = ln μ1 = ln μ μ1 E = μ1 E ln E + μ1 E μ1 E = μ1 E ln E + μ1 E 1 ( ( ( ) ) ) () ( () ( ) () ( ) ) -271- Die vektorielle Wellengleichung IV Allgemeine inhomogene Wellengleichungen (2) Herleitung der Wellengleichung aus den Maxwell-Gleichungen: Maxwell-Gleichung (A) Wellengleichung für das E-Feld: : t ( H = ) t ( J + E + t E = ) Zusammensetzen der Zwischenlösungen + : t 2 J + t E + t 2 E ( ) ( E ln ) E + ( ) ( E ) = ( ) ( E ln ) E + μ ( ) ( E ) = μ μ ( ) ( E ln ) E ln μ ( E ) = μ μ ( μ μ ) E = ( E ln ) ln μ ( E ) + μ 1 μ 1 μ 1 μ t 2 t 2 J t J t J t E t t E2 E t E t 2 μ t E2 2 μ t E2 t J + 2 () 6 -272- Die vektorielle Wellengleichung V Allgemeine inhomogene Wellengleichungen (2) Herleitung der Wellengleichung aus den Maxwell-Gleichungen: E = t B H = J + E + t D D = B = 0 (B) Wellengleichung für das H-Feld: H = J + E + t E 1 1 H = J + E + t E 1 H = 1 J + E + t E ( Merke: Die Materialparameter werden im Leitungsgebiet als homogen angenommen. ) ( ) 1 J + E + t E = 1 J + E + t E : 1 H = 1 H H + ( 1 ) H ( ( ) ) ( ( ) ) ( ) -273- Die vektorielle Wellengleichung VI Allgemeine inhomogene Wellengleichungen (2) Herleitung der Wellengleichung aus den Maxwell-Gleichungen: (B) Wellengleichung für das H-Feld: : 1 H = 1 H H + ( 1 ) H B = μ H = μ H + H μ = 0 H = H μ1 μ ( ) ( ) ( ) ( ) μ = ln μ 1 H = 1 H ln μ H + ( 1 ) H 1 μ ( ) ( ) μ : J + E + t E = 1 J 1 ( ) ( t ) Maxwell-Gleichung 2 H μ t 2 H 7 -274- Die vektorielle Wellengleichung VII Allgemeine inhomogene Wellengleichungen (3) Herleitung der Wellengleichung aus den Maxwell-Gleichungen: (B) Wellengleichung für das H-Feld: Zusammensetzen der Zwischenlösungen + : 2 H ln μ H + ( 1 ) H = 1 J μ t H μ 2 H t 2 H ln μ H + ( 1 ) H = J μ t H μ t 2 H 2 H ln μ H ln H = J μ t H μ t 2 H 1 ( ( ( ( μ ) ) t ) ( ( ( ) ) ) 2 μ t 2 H = H ln μ ln H J ) ( ) ( ) Merke: Die beiden vektoriellen Wellengleichungen aus Folien 271 und 274 sind kompliziert und bedürfen einer weiteren Erläuterung. -275- Die vektorielle Wellengleichung VIII Allgemeine inhomogene Wellengleichungen (3) Diskussion der Wellengleichung: (A) Allgemeine Form der inhomogenen, vektoriellen Wellengleichung: ( ( 2 μ t μ t 2 E = 2 μ t μ t 2 H = ) ) Terme der Felddiffusion (B) Zum Geltungsbereich: E ln ln μ E + μ t J + H ln μ ln H J ( ( ) ) ( ( «Quellenterme» herrührend von Materialinhomogenitäten. ) ) () Reale Quellen. Dies ist eine der allgemeinsten Formen der Wellengleichungen. Die Gleichung berücksichtigt Materialinhomogenitäten im Feldgebiet aber nicht im Quellengebiet des elektrischen Strömungsfeldes (siehe hierzu Folie 272). Die Gleichungen müssen vereinfacht werden ! 8 Die vektorielle Wellengleichung IX -276- Spezielle Wellengleichungen (1) Nichtleitendes, homogenes Feldgebiet mit Quellen: ( μ ) E = + μ J + ( ) ( μ ) H = J 2 t 2 t 2 t 2 ln 0 ln μ 0 (homogenes Medium) Erste Betrachtungen: Die elektrischen und magnetischen Felder sind direkt über die QuellenStromdichte J verkoppelt. Indirekte Verkopplung über die Raumladungsdichte , denn die Ladungserhaltung ist ja in den Maxwellgleichungen enthalten (cf. Folie 266). Die vektorielle Wellengleichung X -277- Spezielle Wellengleichungen (2) Nichtleitendes, inhomogenes, quellenfreies Feldgebiet: ( μ ) ( μ ) 2 t 2 2 t 2 E = H = ( ( E ln ln μ E H ln μ ln H ) ) ( ( ) ) J 0 0 (quellenfrei) Erste Betrachtungen: Die elektrischen und magnetischen Felder erscheinen hier als nicht verkoppelt . Die Materialinhomogenitäten in μ und wirken auf die Felder zurück. Rückwirkung von Inhomogenitäten auf die Felder sind bereits bekannt: in der Form von Randbedingungen. 9 Die vektorielle Wellengleichung XI -278- Spezielle Wellengleichungen (3) Nichtleitendes, homogenes, quellenfreies Feldgebiet: ( μ ) E = 0 ( μ ) H = 0 2 t 2 2 t 2 Wir werden uns bis auf Widerruf im Folgenden an der homogenen vektoriellen Wellengleichung orientieren ! Folie 210: Dies ist eine entkoppelte, hyperbolische, partielle Differentialgleichung. ln 0; ln μ 0 J 0; 0 (homogen und quellenfrei) Erste Betrachtungen: Die elektrischen und magnetischen Felder erscheinen hier wiederum als nicht verkoppelt. Die elektrischen und magnetischen Felder sind natürlich implizite und stets über die ersten beiden Maxwellgleichungen verkoppelt. Die elektrischen und magnetischen Felder sind wiedrum indirekt über die Rand- bzw. Grenzbedingungen verkoppelt. Die vektorielle Wellengleichung XII -279- Der d´Alembert-Operator Zum Wellenoperator: ( ( 2 μ t 2 E = 0 2 μ t 2 H = 0 ) ) Der d‘Alembert-Operator: Die homogene (vektorielle) Wellengleichung ( 1 v2 2 t 2 f = 0 ) (Die Konstante 1/v 2 ist willkürlich gewählt). lässt sich kompakt auch vermittels des sog. d‘Alembert-Operators (auch Wellenoperator) v12 t 2 2 in äusserst kompakter Weise darstellen: f = 0 f = E, H 10 -280- Die d’Alembertsche Lösung I Die transversale Welle (1) Wahl der Ausbreitungsrichtung: ( μ ) E = 0 ( μ ) H = 0 2 t 2 (A) Voraussetzungen: Homogenes und quellenfreies Medium (war ja Voraussetzung der Wellengleichung !). t 2 2 Felder sind nur von der z-Richtung abhängig. (B) Ausbreitung in z-Richtung: E ( z,t ) = Ex ( z,t ) , Ey ( z,t ) , Ez ( z,t ) H ( z,t ) = H x ( z,t ) , H y ( z,t ) , H z ( z,t ) (C) Quellenfreiheit: div D = div E = ( Ex ( z,t ) x + Ey ( z,t ) y + Allgemeiner Lösungsansatz Ez ( z,t ) z ) = z Ez ( z,t ) = 0 -281- Die d’Alembertsche Lösung II Die transversale Welle (1) Wahl der Ausbreitungsrichtung: (C) Quellenfreiheit: div B = μ div H = μ z z Ez ( z,t ) = 0 H z ( z,t ) = 0 ( H x ( z,t ) x + H y ( z,t ) y + H z ( z,t ) z Ez ( z,t ) = Ez ( t ) H z ( z,t ) = H z ( t ) Felder sind konstant in z-Richtung und hängen nur von der Zeit t ab. ) = μ z H z ( z,t ) = 0 Ez ( z,t ) 0 H z ( z,t ) 0 Zeitliche Änderungen breiten sich nicht aus, d.h. Ausbreitung in zRichtung ist nicht beobachtbar, bei konstanten Feldern entlang von z. Ausbreitung ist in den (longitudinalen) z-Komponenten nicht beobachtbar: es handelt sich demnach um eine transversale bzw. ebene Welle. 11 -282- Die d’Alembertsche Lösung III Die transversale Welle (2) Wellengleichung der Transversalkomponenten: ( ( Die Felder sind nur von der Ausbreitungsrichtung z abhängig: 2 z 2 2 μ t 2 ET = 0 2 2 H = 0 2 μ 2 T z t (3) Zerlegung des Wellenoperators: ( 2 z 2 ) μ t 2 Ex 2 z ( 2 z 2 ( z + μ ( ET = Ex , Ey H T = H x , H y ) ) 2 z 2 t )( z μ t ( )E ) v12 t 2 ( z + 1v t ) ( z 1v t ) 2 Die weiteren Betrachtungen z.B. an der x-Komponente. x ) ) =0 Der Wellenoperator lässt sich als Produkt zweier Richtungsableitungen angeben. Diese Separation gilt nicht Konstante 1/v 2 bzw. 1/v ist vorerst willkürlich gewählt. für den Laplace-Operator. -283- Die d’Alembertsche Lösung IV Aufspüren des Lösungsansatzes (1) Geeignete Koordinatentransformation: ( 2 z 2 ) v12 t 2 = ( z + 1v t ) ( z 1v t ) := 2 (Wellenoperator) Es ist günstig, neue Koordinaten so einzuführen, dass ihre partiellen Ableitungen gerade mit den Richtungsableitungen des Wellenoperators übereinstimmen (d’Alembertscher Ansatz). Koordinatentransformation:*) = f = f (z,) f z f z = f z z *) Merke: f f + + ( z + ) = ( z + vt ) = 12 ( z ) = 12 ( z vt ) = 1 2 1 2 f Transformierte Wellengleichung: = 1 ( z+ ) z= + = = 21 z ) 2 ( ( 2 z 2 ) v12 t 2 f = 0 2 =vt z = z + = = z = z + 1v t 1v t Richtungsableitungen 2 f=0 f = Ex 12 -284- Die d’Alembertsche Lösung V Aufspüren des Lösungsansatzes (2) Lösungen der Wellengleichung: 2 Diese Gleichung bedeutet auch, dass f / nicht von der Variablen abhängig ist. Es gilt demnach (g~ ist beliebig): f=0 f = g ( ) Die Integration nach für einen festen Wert von ergibt: f = G ( ) + C ~ *) Uminterpretationen: G C 1 x + vt ] :=G ( x + vt ) 2[ ( ) := C ( x vt ) ] (21 [x vt ) ~ G ist die Stammfunktion von g~ und C die Integrationskonstante. Obige Integration nach nun für alle Werte von ausführen: f = G ( ) + C ( ) In den Originalvariablen: * ) f = G ( z + vt ) + C ( z vt ) -285- Die d’Alembertsche Lösung VI Aufspüren des Lösungsansatzes (3) Die d’Alembertsche Lösung der Wellengleichung: f G ( z + vt ) v C ( z vt ) v z Die Lösung f der Wellengleichung setzt sich aus einer hinlaufenden Welle C und einer rücklaufenden Welle G zusammen. Ein Vergleich mit den Folien 282 und 283 ergibt für die Ausbreitungsgeschwindigkeit: v =1 μ 13 -286- Die d’Alembertsche Lösung VII Die transversale elektromagnetische Welle (1) Ermittlung der weiteren Feldkomponenten: (A) Die transversalen elektrischen Feldkomponenten: Ex ( z,t ) = G ( z + vt ) + C ( z vt ) = Ex( ) ( z + vt ) + Ex( + ) ( z vt ) () (+) Ey ( z,t ) = Ey ( z + vt ) + Ey ( z vt ) (B) Die transversalen magnetischen Feldkomponenten: rot E = t B ex rot E = det 0 Ex ey 0 Ey ez z ( = z Ey , z ) ( Ex , 0 = t Bx , t By , t Bz ) 0 -287- Die d’Alembertsche Lösung VIII Die transversale elektromagnetische Welle (1) Ermittlung der weiteren Feldkomponenten: (B) Die transversalen magnetischen Feldkomponenten: ( z Ey , z ) ( Ex , 0 = Bx , t By , t Bz ) Ey( ) ( z + vt ) + Ey( + ) ( z vt ) t Bx = t By = z Ex = Ex( ) ( z + vt ) Ex( + ) ( z vt ) t Bz = 0 z Ey = t … dt f f z z f = f ( ( z,t )) = «Integrationskonstanten» (konstant in t ). Bx = 1v Ey( ) ( z + vt ) Ey( + ) ( z vt ) + C xB ( z ) By = Ex( ) ( z + vt ) + Ex( + ) ( z vt ) + C yB ( z ) des Magnetfeldes Bz = CzB ( z ) : istz-Komponente zeitunabhängig (cf. Folie 281). 1 v (i) Merke: (ii) Merke: gd = g dt gdt = g d t t g=g( ( z,t )) 14 -288- Die d’Alembertsche Lösung IX Die transversale elektromagnetische Welle (1) Ermittlung der weiteren Feldkomponenten: (B) Die transversalen magnetischen Feldkomponenten (alternativer Zugang): rot H = D t ex ey ez rot H = det 0 0 z = z H y , z H x , 0 = Hx Hy 0 ( ( ( ( ) ( μ E ) = ( μ H ) ) ( μ E ) = ( μ H ) t Dx = z H y t x t Dy = t y t Dz = 0 ) z Hx ) ( t ( E ) = 0 z z z y x t Dx , t Dy , t Dz ( μ ( μ ) ) B ) t Ex = z By t Ey = + z x : z-Komponente des elektrischen Feldes ist zeitunabhängig (cf. Folie 281). -289- Die d’Alembertsche Lösung X Die transversale elektromagnetische Welle (1) Ermittlung der weiteren Feldkomponenten: (B) Die transversalen magnetischen Feldkomponenten (alternativer Zugang): t () = + v12 v Ey( ) ( z + vt ) v Ey( + ) ( z vt ) z Bx = μ t E y () (+) 1 By = μ t Ex = v2 v Ex ( z + vt ) v Ex ( z vt ) 1 v2 … dz ( ) Bx = 1v Ey ( z + vt ) Ey( + ) ( z vt ) + C xB ( t ) z By = 1v Ex( ) ( z + vt ) + Ex( + ) ( z vt ) + C yB ( t ) : C xB ( z ) C xB ( t ) = const. 0 «Integrationskonstanten» (konstant in z ). C yB ( z ) C yB ( t ) = const. 0 15 -290- Die d’Alembertsche Lösung XI Die transversale elektromagnetische Welle (2) Vollständige Lösung: ET Ex = Ex( ) ( z + vt ) + Ex( + ) ( z vt ) Z F = μ1v = Ey = Ey( ) ( z + vt ) + Ey( + ) ( z vt ) HT ZF = Ez = 0 Hx = Bx = 1 μ 1 ZF +Ey( ) ( z + vt ) Ey( + ) ( z vt ) = H x( ) ( z + vt ) + H x( + ) ( z vt ) Hy = By = 1 μ 1 ZF Ex( ) ( z + vt ) + Ex( + ) ( z vt ) = H y( ) ( z + vt ) + H y( + ) ( z vt ) Hz = 0 μ μ μ (Feldwellenimpedanz, siehe Folie 195) ET ZF = HT (Quotient der Transversalkomponenten) Die d’Alembertsche Lösung XII -291- Die transversale elektromagnetische Welle (3) Allgemeine Darstellung: H T( + ) T Betrachtungen an der vorwärtslaufenden transversal elektromagnetischen (TEM) Welle: ET(+ ) ev ET( + ) ev = ez H T( + ) = Z1F ev ET( + ) ET( + ) = Z F + T v Ey = Ey( + ) ( z vt ) Ez = 0 mit : ( ) ( H ( ) e ) Ex = Ex( + ) ( z vt ) H T( + ) H x = Z1F Ey( + ) ( z vt ) H y = + Z1F Ex( + ) ( z vt ) Hz = 0 16 Die d’Alembertsche Lösung XIII -292- Die transversale elektromagnetische Welle (4) Beispiel: «Anschauliche Lösung» H T( + ) ET( ) ev( ) T H T( ) ET(+ ) ET sei in x-Richtung «gedreht». ev(+ ) T y Betrachtungen an einer vorwärts- und rückwärtslaufenden transversalen elektromagnetischen (TEM) Welle: Die vollständige Lösung im Vakuum: Ex = Ex( ) ( z + vt ) + Ex( + ) ( z vt ) x Ey = 0; Ez = 0 z μ ZF = H x = 0; H z = 0 μ0 0 = (120 ) Hy = 1 ZF Ex( ) ( z + vt ) + Ex( + ) ( z vt ) Die d’Alembertsche Lösung XIV -293- Die transversale elektromagnetische Welle (4) Beispiel: «Anschauliche Lösung» E x(+ ) y v H y( + ) z E x( ) Die TEM-Welle ist linear polarisiert (in Richtung von E). v x Das Vakuum hat eine Feldwellenimpedanz von 377 . H y( ) ZF = Die Ausbreitungsgeschwindigkeit ist die des Lichts ! μ0 0 377 v= 1 μ0 0 310 8 m s 17