Analyse von Wolken-Klima-Wechselwirkungen mit globalen Klimamodellen und Satellitenbeobachtungen Johannes Quaas Globale Klimamodelle sind die wichtigsten Hilfsmittel, um das Klima des Erdsystems und großskalige Klimaänderungen zu verstehen. Anerkanntermaßen spielen Wolkenprozesse eine bedeutende Rolle für das Klima auf der Erde, insbesondere durch ihren Einfluss auf die Energiebilanz und den hydrologischen Kreislauf. Allerdings sind viele Wolkenprozesse und ihr Einfluss auf das Klima nur unzureichend verstanden und nur grob in Klimamodellen berücksichtigt. Satelitenbeobachtungen sind aufgrund der großräumigen und zeitlich langen Messungen zahlreicher Wolken-, Aerosol- und Strahlungsparameter von besonderer Bedeutung, wobei allerdings die Unsicherheiten durch die zur Ableitung physikalischer Parameter angewandten Methoden beachtet werden müssen. Aus Satellitendaten errechnete Statistiken sind sehr nützliche Hilfsmittel, um Wolkenprozesse zu analysieren und um die Darstellung dieser Prozesse in Klimamodellen (“Parametrisierungen”) zu evaluieren. Beispielsweise habe ich die Relation von Wolkenobergrenzen-Temperatur und thermodynamischer Phase der Wolkenpartikel aus Satellitendaten untersucht, um die Darstellung der Unterteilung des kondensierten Wassers in Eis- und Flüssigphase als Funktion der lokalen Temperatur im Klimamodell zu untersuchen (Doutriaux-Boucher and Quaas, Geophys. Res. Lett. 2004). In ähnlicher Weise ermöglicht die Relation des WolkentröpfchenRadius (bzw. der Tröpfchenanzahlkonzentration) und der Aerosolkonzentration (Abb. 1) die Untersuchung des “indirekten Effekts”, durch den Aerosole (speziell anthropogene Verschmutzungspartikel) Wolkeneigenschaften und dadurch die planetare Albedo ändern. Ich Abbildung 1. Statistische Relation zwischen Tröpfchenanhabe solche Relationen genutzt, zahlkonzentration und Aerosolkonzentration aus Satellitendaten um die Darstellung dieser Effekte (MODIS) und zwei globalen Modellen (LMDZ and ECHAM) mit (a) der Standard-MOdellkonfogiation und (b) der verbesserten in Klimamodellen zu untersuchen Prozess-Darstellung (aus Quaas et al., Atmos. Chem. Phys. 2006). (Quaas et al., J. Geophys. Res. 2004; Quaas and Boucher, Geophys. Res. Lett. 2005; Dufresne et al., Geophys. Res. Lett. 2005; Quaas et al., Atmos. Chem. Phys. 2006) sowie für eine Abschätzung des Strahlungsantriebs dieser Effekte aus Satellitendaten (Quaas et al., J. Geophys. Res. 2008). Internationale Modellvergleichsstudien ermöglichen weitere Einblicke in die Unsicherheiten und die Bedeutung einzelner Prozesse für das Klima. Ich habe zu mehreren solchen Projekten beigetragen, um Wolken-Klima-Interaktionen (Ringer et al., Geophys. Res. Lett. 2006) und Aerosol-Wolken-Wechselwirkungen zu untersuchen (Menon et al., J. Geophys. Res. 2003; Penner et al., Atmos. Chem. Phys. 2006). Aktuell organisiere ich im Rahmen des AEROCOM-Projekts eine Studie zur Evaluierung von Aerosol-Wolken-Wechselwirkungen in verschiedenen Klimamodellen mit Satellitendaten.