Local Area Network (LAN) Netzwerktopologien und

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Local Area Network (LAN)
• Definition eines LAN
• ein Netzwerk zur bitseriellen Datenübertragung zwischen
unabhängigen, untereinander verbundenen Komponenten
• befindet sich rechtlich unter der Kontrolle des Benutzers
(⇒ privates Datennetz) und ist auf den Bereich innerhalb der
Grundstücksgrenzen beschränkt (durch Aufhebung des
Monopols der Telekom hier Änderung zu erwarten)
• Eigenschaften
• Entfernungen < 1...10 km ⇒ schnell (> 1 Mbps)
• einfacher, preiswerter Anschluß an das Übertragungsmedium
• Übertragung unterschiedlicher Informationsarten
• Texte, allg. Daten, Bilder, Animationen
• in Zukunft: Multimedia = Audio und Video
• Anschluß unterschiedlicher Geräte
• Computer
• Bildschirmgeräte / Drucker
• Massenspeichereinheiten
• Modems
• Aufbau in unterschiedlichen Topologien möglich
• mehrere Sender/Quellen teilen sich ein Medium
⇒ Zugriffssteuerung (Medium Access Control)
Netzwerktopologien und -begriffe
• Unterscheide zwischen physikalischer und logischer Auslegung
• Stern
zentrale Station erleichtert
Wartung, besorgt selektive
Datenverteilung
nicht fehlertolerant gegen Ausfall
der Zentrale
Anwendung in (Nebenstellen-)
Telefonanlagen
• Ring
nur Punkt-zu-Punkt Verbindung
benachbarter Knoten
Verbindung unidirektional
• Bus
Nachrichtentransport wie ein
Rundsendenetz
verschiedene Zugriffsverfahren
denkbar
• Hub
heute werden vielfach logische
Bus- und Ringnetze in physikalischer Sternverkabelung
ausgelegt
in der Zentrale=Hub ist die
Verdrahtung konzentriert
enthält Signalverstärker (repeater),
die alle eingehenden Signale an
alle Stationen verteilen (Gegensatz
zum Stern)
kann ggf. verschiedene Netze u.
Protokolle verbinden, auch hierarchisch/baumförmig aufbaubar
Vorteil:
flexible Administration/Umkonfiguration
Nachteil:
siehe Stern
Weitere Netzwerktopologien
• Vermaschtes Netz
Medienzugangssteuerung
• Einordnung im OSI-Modell
Logische Verbindungskontrolle
(logical link control = LLC) regelt
korrekte Datenübertragung
zwischen Stationen,
Medienzugangskontrolle
(medium access control = MAC)
die kooperative Nutzung des
Mediums
Sehr ausfallsicher, aber: Leitungsaufwand sehr hoch,
Verbindungen i.a. nicht ausgelastet
• Gekoppelte Netze oder „internet“
Verbindung verschiedener Netze
durch Relaisstationen/GatewayRechner
• Backbone-Netz
dediziertes Netz zur Verbindung anderer Netze
nutzt sehr schnelle Übertragungstechnik, z.B. Glasfaser
• Verfahrensübersicht
Statische Zuteilung
• feste Zuordnung gewisser Übertragungskapazität zu einzelnen Stationen
• Beispiele: Frequenzmultiplex (FDMA) , Synchroner Zeitmultiplex
(STDMA)
• jedem Kanal ist ein Zeitschlitz bzw. Frequenzband zugeordnet
• für wenige Stationen/Teilnehmer
• nur geeignet für konstante Datenströme mit gleichbleibender Datenrate
⇒ für Audio und Video
⇒ für Satellitenverbindungen, Richtfunknetze
Dynamische Zuteilung, Polling
• auch als Konzentration zu bezeichnen
• man unterscheidet zwischen einem koordinierten (und damit
kollisionsfreien) und einem wahlfreien (potentiell kollisionsgefährdeten) Zugriff
• die koordinierte Zuteilung kann zentral oder verteilt erfolgen
• als zentrales Verfahren verwendet:
Polling
• eine Zentralstation fragt zyklisch alle angeschlossenen Stationen
auf einen Sendewunsch ab
• Tatsächliche Situation im LAN
• meistens viele Stationen/Teilnehmer
• Datenanfall zufällig, burstartig, selten kontinuierlich
• jede abgefragte Station
• sendet entweder sofort ein EOT (End of Transmission), wenn
sie nichts senden möchte
- oder -
• im LAN flexible, dynamische Zuteilungsverfahren gefragt
• überträgt Daten zu einer anderen Station und markiert das
Ende der Übertragung mit einem EOT an die Zentralstation
• Ausfallgefahr der Zentralstation
• zyklische, meistens unnötige Abfragen binden Kanalkapazität
• viele Stationen ⇒ langer Pollingzyklus
Dynamische & dezentrale Zuteilung: Reservierung
Dynamische & dezentrale Zuteilung: Token
• Stationen bilden einen logischen oder realen Ring
Bit-Map-Protokoll:
• Reservierungsphase
• Ein Zeitschlitz wird als spezieller „Reservierungs-Schlitz“ (RS)
vereinbart
• In diesem ist für jede Station ein Bit reserviert
• Wünscht eine Situation zu senden, setzt sie im RS „ihr“ Bit auf
Eins, ansonsten bleibt es Null
• Auf dem Ring zirkuliert unidirektional eine Marke (Token)
• Eine Station darf nur senden, wenn sie im Besitz des Token ist
• Nach einer fest vorgegeben Zeit wird das Token weitergegeben
• Sendephase
• die erste Station sendet, deren Bit gesetzt ist, dann die nächste ....
• anschließend erneute Reservierungsphase
Physischer und
logischer Ring
Reservierungsschlitze
Bewertung
• einfach zu realisieren
• geringes Datenaufkommen und viele Stationen : ⇒ fast nur RS
• großer Overhead durch RS
• die Station mit dem ersten Bit im RS muß am frühesten
wissen, daß sie senden will
wenn ihr Sendewunsch direkt nach „ihrem“ Bit im RS
entsteht, muß sie warten
• den Rest des aktuellen RS
• evtl. einige Daten
• den gesamten nächsten RS
• ⇒ sie hat die längste Reaktionszeit
• großes Datenaufkommen und wenige Stationen :
• die Station mit dem ersten Bit im RS wird immer als erste
bedient ⇒ „unfair“
Physischer Bus und
logischer Ring
• Vorteil: garantierte obere zeitliche Schranke, bis Station senden kann
⇒ deterministisches Verfahren
• Nachteile:
Verwaltungsaufwand bei
• Umkonfiguration, Rechnerausfall
• Tokenverlust durch Störung
Reines ALOHA-Verfahren
• Kategorie:
dynamisch, wahlfrei (= zufällig, unkoordiniert)
• Ursprung war die Universität Hawaii, die damit 1970 die auf die
einzelnen Inseln verteilten Rechner an einen Zentralrechner koppelte
Slotted-ALOHA
• Universität Hawaii, 1972
• wie reines Aloha, aber Zeitachse wie TDMA in Zeitschlitze aufgeteilt
• Zugriff nur zu Beginn eines beliebigen Zeitschlitzes
• Prinzip:
• Sender sendet sofort, wenn Bedarf besteht
• Fehlerfreie Übertragung durch Quittung oder Kanalabhören
erkennbar
• Bei Kollision Neuübertragung nach Abwarten einer Zufallszeit
(Vermeidung gegenseitiger Blockade)
• Beispiel
• Kollisionsfenster gegenüber reinem ALOHA halbiert = t
⇒ weniger Kollisionen als reines ALOHA
• Eine genaue Analyse zeigt die maximale Kanalausnutzung:
Reines ALOHA: ≈ 18 %
Slotted ALOHA: ≈ 36 %
t:
Kollisionsfenster:
Zeit für das Senden eines Blocks
wenn innerhalb dieses Zeitraums mehr als ein
kompletter Block übertragen werden soll (also
2,3,4...komplette Blöcke), ergibt sich eine Kollision
⇒ unnütze Belegung des Kanals
< 2t
• Bewertung
Viele Kollisionen
• beide ALOHA-Verfahren haben keine praktische Bedeutung mehr, da
durch einfache Maßnahmen eine bedeutende Verbesserung möglich ist
CSMA (Carrier Sense Multiple Access) I
Prinzip
• Abhören des Kanals/Trägersignals vor dem Senden (⇒ besser als
ALOHA)
• Wenn frei, sende alle gewünschten Information
• Erkennung von Kollisionen durch fehlende Quittung
• dann Zufallszeit abwarten zur Vermeidung von Blockaden
CSMA (Carrier Sense Multiple Access) II
• p-persistent
• Sendewunsch ⇒ Abhören des Kanals
frei:
mit Wahrscheinlichkeit p senden
mit Wahrscheinlichkeit (1-p) erst Zeit τ abwarten,
dann erneut abhören
belegt:
warten, bis Kanal frei ist
2 Varianten dieses Prinzips
(außerdem noch Zeitschlitz-Varianten möglich)
• nicht persistent (persistent = beharrend)
• Sendewunsch ⇒ Abhören des Kanals
frei:
sofort senden
belegt:
Zufallszeit abwarten;
Erneutes Abhören (⇒ es wird nicht sofort gesendet,
wenn der Kanal wieder frei ist)
• Eigenschaften
• berücksichtige, daß andere Stationen auch warten können
• deshalb besser zufälligen Sendezeitpunkt wählen
• guter Gesamtdurchsatz (Auslastung)
• aber teilweise unnötige Verzögerungen, bis Sendung wirklich
erfolgt
• Eigenschaften durch Wahl von p einstellbar
• Extremfall: p = 1
• Minimierung der eigenen Verzögerung
• Gesamtdurchsatz aller Stationen durch Kollisionen
nicht optimiert
• p bestimmt Kompromiß zwischen Verzögerung und
Durchsatz
• τ = Laufzeit eines Bits auf der Leitung
• wenn bei 2 wartenden Stationen und Freiwerden des
Kanals die 1. sendet und die 2. wartet, wird die 2. nach
τ wieder den Kanal abhören
• ihre Wartezeit und damit der Zeitverlust für den Fall,
daß niemand anderes gesendet hätte, ist für diese Wahl
von τ minimiert
• da die 1. hier aber immer noch sendet, würde die 2. das
feststellen und erneut warten
Leistungsvergleich Aloha und CSMA
Das CSMA/CD Verfahren
Carrier Sense Multiple Access with Collision Detection
Erweiterung des CSMA-Prinzips
• Abhören des Kanals auch während des Sendens
• Kollisionserkennung durch Soll/Ist Vergleich des Gesendeten mit
dem Empfangenen
• Sender unterbricht Übertragung im Kollisionsfall sofort
• damit andere Stationen diese Kollision eindeutig erkennen, werden
kurzzeitig zusätzliche Störbits (Jam-Bits) gesendet
• Einsparung von Zeit und Bandbreite
• verwendet im Ethernet
Kollisionsfenster
• Eine Station kann erst nach 2τ sicher sein, daß sie den Kanal
kollisionsfrei belegt hat (1 km Koaxialkabel: τ » 5 ms)
t = ∆t
Voraussetzungen
sehr viele Stationen
t
Zeit zum Senden eines Rahmens
G
alle Sendewünsche (Wiederholungen + neue Sendewünsche S) pro
Rahmenzeit t
⇒ Last (Versuche pro Rahmenzeit)
S
neue Sendewünsche pro Rahmensendezeit t, poissonverteilt
⇒ Kanalausnutzung
0 < S < 1, darüber Kanalkapazität erschöpft ⇒ nur Kollisionen
reines Aloha: Maximum für G = 0,5 (Fenstergröße = 2), S = Ge-2G
t = τ-∆t
t=τ
Slotted-Aloha: Maximum für G = 1 (Fenstergröße = 1), S = Ge-G
t = 2τ
τ
Kombinierte statische und dynamische Zuteilung
Prinzip
• bisher haben alle Stationen gleiche Möglichkeiten auf den
gemeinsamen Kanal zuzugreifen
• jetzt asymmetrischer Ansatz: Bildung von Clustern
• unterschiedliche Zugriffswahrscheinlichkeiten zuordnen
• jedem Cluster eine feste Menge von Betriebsmitteln (Frequenz, Zeit, etc.) zuordnen
Eigenschaften
• i.a. nicht optimal ausgelegt für Extremfälle :
• nur eine Station sendet, hat jedoch begrenzte Bandbreite
Rest unbelegt
• sehr unterschiedliche Datentransferraten
kein dynamischer Ausgleich möglich
• korrelierende Sendewünsche
alle Stationen, die sich ein Betriebsmittel teilen, haben
gleichzeitig Sendewünsche
Realisierung
• z.B. durch switched Ethernet
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