Milchprodukte und Brustkrebs - Krankenhaus Jerusalem Hamburg

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Titel
31. Januar 2014
Milch & Milchprodukte und Brustkrebs
B. Sc. Anja Kappler; B. Sc. Lisa-Marie Stelzer; Prof. Dr. Silya Ottens
Hochschule für angewandte Wissenschaften Hamburg
Kurzdarstellung
Untersucht wurden die Zusammenhänge zwischen dem Brustkrebsrisiko und Milch- bzw. Milchproduktverzehr. Hierzu wurde eine systematische Literaturrecherche auf den wissenschaftlichen Datenbanken PubMed, Sciencedirect,
Cochrane Library und EbscoHost durchgeführt. Bisher gibt es zwar sowohl bei der Auswirkung von Milchverzehr allgemein als auch bei den einzelnen Inhaltsstoffen (Kalzium, Vitamin D) Tendenzen zu einer inversen Assoziation mit
dem Brustkrebsrisiko, aber die Studienlage ist insgesamt inhomogen. Milch- und Milchproduktverzehr im Allgemeinen sollte in drei Gruppen eingeteilt werden: Fettarme, fettreiche und mittelfette (normale) Milchprodukte. Für
fettarme und mittelfette Milchprodukte konnten bei Untersuchung der vorliegenden Studien ausschließlich inverse Zusammenhänge mit dem Brustkrebsrisiko gefunden werden, während für sehr fettreiche Produkte wie Butter oder
Sahne ausschließlich positive Assoziationen gefunden wurden, d.h. ein erhöhtes Risiko für Brustkrebs lag vor. Als Handlungsempfehlung kann letztendlich ein Verzehr von 2-3 Portionen eher fettarmer Milchprodukte gegeben
werden, darunter idealerweise besonders kalziumreiche Lebensmittel. Fettreiche Milchprodukte wie Sahne, Butter oder sehr fetter Käse sollten hingegen eher in Maßen verzehrt werden.
Milch & Milchprodukte
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alle signifikanten Ergebnisse für Milchprodukte insgesamt sowie fettarme Milchprodukte liegen deutlich im Bereich eines
verringerten Risikos (zwischen 0,41 und 0,86)
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fettreiche Milchprodukte (namentlich Butter und Sahne) scheinen ein erhöhtes Risiko darzustellen
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Durchschnittliche Senkung des Risikos, an Brustkrebs zu erkranken, durch einen höheren Verzehr an Milchprodukten um etwa
15% (berechnet aus dem Mittelwert aller RR bzw. HR-Werte) à ohne Einbeziehung der fettreichen Produkte sogar ein um 25%
gesenktes Risiko
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Verzehrmengen waren bei den Studien unterschiedlich, durchschnittlich ein bis zwei Portionen Milchprodukte am Tag für einen
protektiven Effekt
Fazit:
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Verzehr von mindestens ein bis zwei Portionen Milchprodukten (eher fettarm, Butter ausgeschlossen) pro Tag kann das
Brustkrebsrisiko höchstwahrscheinlich senken, insbesondere bei prämenopausalen Frauen
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Bei postmenopausalen Frauen ist die Evidenz geringer, allerdings liegen nach Betrachtung der Studien auch keine bekannten
Kontraindikationen vor
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Der Verzehr von vielen sehr fettreichen Milchprodukten wie Butter, Sahne oder Käse sollte moderat gehalten werden und auf
sehr große Mengen sollte verzichtet werden
Diese Abbildung zeigt die signifikanten Ergebnisse aller untersuchten Studien zum Verzehr von Milch und Milchprodukten. Die Mitte des Diagramms (=1) steht dabei für ein weder
erhöhtes noch verringertes Risiko, an Brustkrebs zu erkranken. Links davon liegt ein verringertes Risiko vor, rechts davon ein erhöhtes.
Dieses Diagramm zeigt die Zusammenhänge zwischen der Aufnahme von Calcium durch Milchprodukte und dem Risiko, an Brustkrebs zu erkranken. Es wurden hier auch nicht-signifikante
Ergebnisse der untersuchten Studien abgebildet.
Kalzium aus der Milch
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Kalzium spielt in der Ernährung eine wichtige Rolle, insbesondere für das Wachstum der Knochen sowie die Osteoporosevorbeugende Wirkung [Schlimme und Buchheim, 1999, S. 79]. In jedem Liter Milch befinden sich gemittelt 1,2g Kalzium
[Schlimme und Buchheim, 1999, S. 80]
Die Gehalte an Kalzium in den verschiedenen Milchprodukten wie z.B. Käse, Joghurt oder purer Milch schwanken stark.
Besonders kalziumreich ist Hartkäse.
Vitamin D aus der Milch
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Vitamin D spielt vor allem auch in der Kalziumversorgung eine wichtige Rolle und unterstützt die Aufnahme und Einlagerung
von Kalzium [Schlimme, Buchheim, 1999, S. 86f]
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Vitamin D lässt sich neben der exogenen Aufnahme über die Nahrung oder Nahrungsergänzungsmittel auch endogen über
Sonneneinstrahlung auf der Haut bilden
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Ähnlich wie bei Kalzium lässt sich insgesamt ein Trend zu einem verringerten Brustkrebsrisiko bei einem hohen Verzehr von
Vitamin D feststellen
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Es sollten jedoch noch weitere Studien folgen um ein eindeutiges Ergebnis feststellen zu können.
Bei prämenopausalen wurde ein signifikant geringeres Risiko, an Brustkrebs zu erkranken, bei einem hohen Verzehr von
kalziumreichen Produkten gefunden
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Dieses Diagramm zeigt die Zusammenhänge zwischen der Aufnahme von Vitamin D durch Milchprodukte und dem Risiko, an Brustkrebs zu erkranken. Es wurden hier auch nichtsignifikante Ergebnisse der untersuchten Studien abgebildet.
Ebenso liegt bei postmenopausalen Frauen ein Hinweis auf ein geringeres Risiko vor durch Kalziumverzehr vor
Fazit
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Es ergibt sich ein Trend, nach dem ein hoher Verzehr von kalziumreichen Milchprodukten das Brustkrebsrisiko zu senken
scheint.
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Es sollten jedoch weitere Studien durchgeführt werden um diese Ergebnisse zu bestätigen
Literaturangaben:
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Bilder von (links nach rechts): manufactum.de; frischetal.de; tma-milk.com; pur-milch.de; bilder.4ever.eu; argireline.vitamin-power.eu; forum.diesiedleronline.de
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Zeichenblatt 1
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