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Soziologische Theorien
[Soziologie Augsburg]
Grundfragen der soziologischen Theorie
(1) Was ist Handeln?
(2) Wie ist soziale Ordnung möglich?
(3) Was bestimmt den sozialen Wandel?
Sasa Bosancic, M.A.
Soziologische Theorien 1
Einordnung der Theorien
Paradigma
[Soziologie Augsburg]
Handlungstheorie
Symbolischer Interaktionismus (Blumer)
Ethnomethodologie (Garfinkel)
Rational-Choice
Struktur- und
Systemtheorie
Strukturfunktionalismus (Parsons)
Integration von
Struktur und Handlung
Theorie kommunikativen Handels (Habermas)
Theorie sozialer Systeme (Luhmann)
Theorie der Praxis (Bourdieu)
Theorie der Strukturierung (Giddens)
Gesellschaftstheorie und
Gegenwartsdiagnose
Kritische Theorie (Horkheimer/Adorno)
Theorie reflexiver Modernisierung (Beck)
Sasa Bosancic, M.A.
Soziologische Theorien 2
[Soziologie Augsburg]
Dualismen in der Soziologie
• Handlung und Struktur
• Mikro- und Makrosoziologie
• Individuum und Gesellschaft
• Lebenswelt und System (Habermas)
• Subjektivismus und Objektivismus
Sasa Bosancic, M.A.
Soziologische Theorien 3
[Soziologie Augsburg]
Symbolischer Interaktionismus
• Interpretativer Ansatz
• Ausgangspunkt: G.H. Mead (20er Jahre)
• Bedeutungen von Symbolen (Gesten, Sprachlaute)
ergeben sich in der Interaktion
• Aneignung der Bedeutung in der Sozialisation:
Identifikation mit dem signifikant Anderen und dem
generalisierten Anderen
• Identität = I and ME
Sasa Bosancic, M.A.
Soziologische Theorien 4
Symbolischer Interaktionismus
[Soziologie Augsburg]
•
1.
2.
3.
¾
H. Blumer (Chicago School, 60er Jahre)
Prämissen
Menschen handeln ‘Dingen’ gegenüber auf der
Grundlage der Bedeutung, die diese Dinge für sie
haben
Bedeutung solcher ‘Dinge’ entsteht in der Interaktion
Die Bedeutung kann in einem interpretativen
Prozess in der Interaktion gehandhabt und
abgeändert werden
Soziale Beziehungen sind immer an die
gemeinsame Definition der Situation gebunden
(Thomas-Theorem)
Sasa Bosancic, M.A.
Soziologische Theorien 5
[Soziologie Augsburg]
Ethnomethodologie
• Interpretativer Ansatz
• Harold Garfinkel (60er Jahre)
• Ausgangspunkt: Alfred Schütz und Phänomenologie
(Wissensvorrat und Typisierungen)
• Wie funktioniert die fraglos gegebene Welt des
Alltags?
• Bruchexperimente zur empirischen Erfassung
alltäglicher Wahrnehmungsmuster und
Handlungsrezepte
• Ergebnisse: Indexikalität, Normalisierung
Sasa Bosancic, M.A.
Soziologische Theorien 6
Rational Choice
[Soziologie Augsburg]
•
•
Erklärender Ansatz (Kausal)
Ausgangspunkt nicht Interaktion, sondern individuelle
Einzelhandlung
• Menschen handeln Nutzenmaximierend (homo oeconomicus):
Verfolgung von Zielen (bei stabiler Präferenzordnung) durch
rationale Wahl der Mittel
• Kollektive soziale Phänomene müssen durch individuelle
Wahlhandlungen erklärt werden
• Positiv: Kollektivgutproblematik (Perverse Effekte, TrittbrettfahrerEffekt)
• Negativ: Tautologie-Problem (v.a. wenn Normbefolgung durch
Nutzen erklärt wird)
Mittel
Akteur
Ziel
Situation
Bedingungen
Sasa Bosancic, M.A.
Soziologische Theorien 7
[Soziologie Augsburg]
• Parsons´ Strukturfunktionalismus
•
•
•
•
Normativistischer Ansatz
Ausgangspunkt: individuelle Handlung (unit-act)
Erweiterung der utilitaristischen Handlungstheorie
Action Frame of Reference
(Handlungsbezugsrahmen):
Mittel
Akteur
Ziel
Situation
Normen
Werte
Bedingungen
Sasa Bosancic, M.A.
Soziologische Theorien 8
Parsons normativistische Ordnungstheorie: Das AGIL-Schema
[Soziologie Augsburg]
Adaptation (Anpassung)
A
Goal-Attainment
G
Wirtschaft
(Zielerreichung)
Politik
Integration (Zusammenhalt
der Subsysteme)
Latency (meint ‘Pattern
Maintenence’, also die
Strukturerhaltung durch
Wertbindung. „Latent“
deshalb, da Werte nicht
sichtbar sind u. im
Hintergrund wirken)
I
Gemeinschaft
L
Kultur
Sasa Bosancic, M.A.
Soziologische Theorien 9
[Soziologie Augsburg]
• Luhmanns Theorie sozialer Systeme
•
•
•
•
System/Umwelt-Diffferenz
Funktion von Strukturen: Reduktion von Komplexität
Systeme sind autopoietisch geschlossen und selbstreferentiell
Funktionale Differenzierung: Die Gesellschaft differenziert sich
in verschiedene Teilsysteme, wie Politik, Wirtschaft, Erziehung,
Wissenschaft, Religion, Massenmedien, Sport, etc.
• Binäre Codes: Jedes Teilsystem funktioniert nach der je eigenen
Logik Æ Gegenseitige Nichtwahrnehmung (Resonanz, Irritation)
• Folgeprobleme: gesamtgesellschaftliche Probleme (wie ÖkologieProbleme, Arbeitslosigkeit, etc.) können nicht angemessen gelöst
werden
¾ Keine gesellschaftliche Steuerung möglich (und nach Luhmann
auch nicht notwendig: „Zum Überleben reicht Evolution“)
Sasa Bosancic, M.A.
Soziologische Theorien 10
[Soziologie Augsburg]
Adorno/Horkheimer: Kritische Theorie
4 Zentrale Bereiche der Kritik
1. Vernunftkritik: Vernunft ist pervertiert, da sie „auf
die bloße technische Verbesserung der materiellen
Selbsterhaltung“ reduziert ist Æ technischinstrumentelle Vernunft
2. Wissenschaftskritik: wissenschaftliche Theorie ist
seit den Anfängen nur ein „bloßes Instrument der
Naturaneignung“ gewesen.
¾ D.h., dass die Natur- aber auch die
Sozialwissenschaften nur ‘Diener’ der technischinstrumentellen Vernunft sind
Sasa Bosancic, M.A.
[Soziologie Augsburg]
Soziologische Theorien 11
3.
Kapitalismuskritik: den Individuen wird ein
authentisches Verhältnis zu sich selbst unmöglich
gemacht, da man nur ihre Arbeitskraft als
Tauschobjekt braucht. Æ Der Mensch hat damit nur
Warencharakter
4.
Kritik des Erziehungsideals: Erziehung dient
primär dazu, Affektkontrolle herauszubilden
(„Beherrschung der inneren Natur“) Æ
patriarchalisches Erziehungsideal und autoritärer
Charakter
Sasa Bosancic, M.A.
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